Gott sei Dank für seine unaussprechliche Gabe!
Elberfelder 1871 – 2 Kor 9,15
Dank sei Gott für Seine unaussprechliche-w: nicht auszusagende- Gabe-Jak 1,17-! Abraham Meister – 2.Korinther 9,15
Wir danken Gott für seinen Sohn — ein Geschenk, das so wunderbar ist, dass es sich nicht in Worte fassen lässt!
Neues Leben – Bibel 2006 – 2 Kor 9,15
»Gott aber sei Dank für seine unaussprechliche Gabe.«
Das könnte schon das Dankgebet in Jerusalem sein. Paulus nimmt es für sich vorweg. Er sieht im Glauben, was dann Wirklichkeit sein wird (vgl. Apg 21,17-20). Und er dankt Gott. Es ist Gottes alle Worte übersteigende Gabe. Denn er gibt das Evangelium; er sandte den Sohn; er baut Gemeinde; er erweckt zur Liebe, wirkt Freude und schafft die Einheit. Der Apostel rühmt den Herrn, denn allein von seinem Geben her ist Heil. So beschließt er diesen Briefteil über die Spendenfrage mit dem Gotteslob.
Edition C
„Dank sei Gott für seine unbeschreibliche Gabe.“ Denn was Gottes Gnade in dieser Welt geschaffen hat, überschreitet alles, was Menschen erdenken konnten, und lässt sich darum gar nicht in seiner ganzen Größe beschreiben. Wo aber bleiben dann noch Bedenken gegen die Sammlung, die ein solches Ergebnis haben darf? Können die Korinther anders als mit ganzem eigenen Eifer sich an diesem Werk beteiligen?
Wuppertaler Studienbibel
Matthäus schrieb seinen Bericht über das Leben Jesu um das Jahr 41 u. Z. in Hebräisch und übersetzte ihn später ins Griechische. Markus und Lukas schrieben ihre Berichte ebenfalls vor der zweiten Zerstörung Jerusalems (70 u. Z.). Johannes verfaßte seinen Bericht um das Jahr 98 u. Z. Diese Evangelien, die alle in der griechischen Umgangssprache jener Zeit, die damals Weltsprache war, geschrieben wurden, enthalten die „gute Botschaft“ von Jesu Königreichsherrschaft, unter der wir Menschen „Leben . . . in Fülle“ erlangen können (Matthäus 9:35; Johannes 10:10). Wir sollten Gott für diese wunderbare Vorkehrung danken. (2-Korinther 9:15 in der Frage)
Die gute Botschaft, die Menschen glücklich macht
Einen Abschluss dieser ganzen Angelegenheit mit dieser Doxologie: „Gott aber sei Dank für seine unaussprechliche [unbeschreibliche] Gabe!“ (Vers 15). Dies scheint sich auf Jesus Christus zu beziehen, der wirklich die unbeschreibliche Gabe Gottes an diese Welt ist.
Der Neue Matthew Henry Kommentar
Die Juden glaubten, dass Gott die Schreie der Armen und Bedürftigen höre ( 5.Mose 15,9-10 ). Es ist anzunehmen, dass die Leser des Apostels die Kernaussage dieser Passage begriffen: Ihre Hilfe für die Armen trägt bei zur Verherrlichung Gottes, weil die Armen ihm dafür danken und ihn loben und preisen werden ( 2.Kor 9,11-12 ; vgl. 1,11 ), die Gebete der Armen aber werden zugleich den Gebern selbst zugute kommen ( 9,14 ). (Mit der »Gabe« Gottes, V. 15 , ist also möglicherweise die Sorge Gottes für die Korinther gemeint, die durch ihre Spende zugleich den Armen in Jerusalem zu Hilfe kommen können.)
Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments
Das Wort Gabe kann sich entweder auf den Messias selbst beziehen, wie es in Johannes 4,10 und 2 Korinther 9,15 der Fall ist, oder es kann sich auf die Erlösung selbst beziehen, wie es in Epheser 2,8-9 der Fall ist. So oder so handelt es sich um gerettete Menschen. Von der himmlischen Gabe gekostet bedeutet, dass sie einen wirklichen, bewussten Genuss der Segnungen hatten, dass sie diese Gabe und ihre wahre Natur erfasst haben. Sie waren im Besitz des wahren geistlichen Lebens.
Arnold G. Fruchtenbaum – Gottes Wille & der Wille des Menschen
Paulus, dessen Leben und Werk in unserer Zeit mehr und mehr die Aufmerksamkeit vieler Kreise auf sich ziehen, hat in seinen Schriften verschiedene Male ein Wort gebraucht, das in den Kriegsjahren auf wirtschaftlichem Gebiet eine ganz neue Bedeutung gewonnen hat. Es ist das Wort «Autarkie», womit man das Streben andeuten wollte, das Land selbständig zu machen, unabhängig von allen andern. Damit wird also ein Sichbegnügen mit dem Vorhandenen zum Ausdruck gebracht.
Halte fest 1958
Aber lange vor unserer Zeit schon wurde dieses Wort von den Griechen viel gebraucht, wohl in dem Sinn: Der Mensch soll seine Gemütsverfassung nicht durch die Umstände beeinflussen lassen. Er muss über ihnen stehen. Er soll sich begnügen mit dem, was er ist und hat.
Dieses Wort und diesen Gedanken hat Paulus in das christliche Leben herübergenommen. Wer wirklich auf Gott, auf den lebendigen Gott vertraut, muss sich nicht durch die äusseren Lebensumstände beeinflussen lassen, sondern kann allezeit guten Mutes sein.
Es ist aber wahrlich nicht leicht, dies in die Praxis umzusetzen, wenn alles, was uns umgibt, gegen uns zu sein scheint. Darum teilt Paulus den Philippern mit, dass er diese Lektion auch selber habe lernen müssen (Phil 4,11). Er sagt nicht, hochmütig und von sich selbst eingenommen, er habe sich zu diesem hohen Standpunkt hinaufgearbeitet, nein, mit einem niedriggesinnten Herzen bekennt er, dass er durch Lebenserfahrung gelernt habe, sich zu begnügen. Ich habe einen Lehrmeister, so sagt er, der mich in allem unterwiesen hat: den Überfluss nicht zu missbrauchen oder auch mit frohem Herzen mich in den Mangel zu schicken. Dieses Sichbegnügen war das Geheimnis seines christlichen Lebens, in das er durch Christus eingeweiht worden war, der ihm gleichzeitig auch die Kraft dazu darreichte. Da der Apostel nun diese Lektion gelernt hatte, konnte er auch andere in dieser Tugend unterweisen. War er in dieser Lebenskunst nicht selber ein Vorbild? Im Gefängnis zu Rom schrieb er unter andern diesen Brief an die Philipper, der vom Anfang bis zum Ende von echter Freude zeugt, und worin er sich am Schluss vorstellt als einer, der nichts nötig hat, weil er alles empfangen hat. Timotheus unterweist er, dass «wenn wir Nahrung und Bedeckung haben», wir uns daran genügen lassen sollen, und dass die Gottseligkeit mit Genügsamkeit ein grosser Gewinn sei.
Es ist alles ganz persönlich, was wir hier aus dem Mund des Apostels Paulus gehört haben. Er legt den Nachdruck stark auf «ich». Das bedeutet jedoch nicht, dass er allein imstande war, diese Lektion zu lernen. Dieselbe Kraft, die er empfing, will Christus auch anderen geben. «Mein Gott», sagt er, «wird euch alles Nötige geben nach seinem Reichtum.»
Können wir eigentlich nicht allen bezeugen, dass wir so viel Gutes besitzen, wenn wir auch viele Dinge missen, die andere haben? Gott reicht uns alles «reichlich dar zum Genuss».
Was hatten wir Menschen nötiger, als einen Retter, einen der in den Riß zwischen Gott und uns treten würde? Alles andere werden wir in der Ewigkeit erhalten. IHM sei alle Ehre und Preis.