und allen Nationen muß zuvor das Evangelium gepredigt werden.
Elberfelder 1871 – Markus 13,10
Und allen Völkern muss zuerst die gute Botschaft verkündet werden.
Jantzen & Jettel – Markus 13:10
Doch zuerst muss die gute Botschaft Gottes allen Volksgruppen nahegebracht werden.
Roland Werner – Das Buch – Markus 13,10
2023 hatten wir die Parallelstelle in Matthäus 24:14
Reden mit „allen Menschen“ über was?
Darüber, was man tun muss, um wie es die meisten Kirchen lehren, nicht in die Hölle zu kommen?
Darüber, was man tun muss, um „Gottes Krieg von Har-Magedon“ zu überleben?
Schauen wir genauer hin, WAS gepredigt werden wird!
Vers 10 ist keine Bedingung für das Kommen des Herrn. Jesus drückt eine göttliche Bestimmung und Zusicherung aus: Trotz allem, was Satan während der „Zeit der Not Jakobs“ tut, wird Gottes Wort verkündet und sein Wille erfüllt werden.
Wiersbes Erläuterungen zum Neuen Testament
Das Evangelium muß (dei; „aus göttlichem Ratschluß“; vgl. V. 7; Mk 8,31) zuvor gepredigt („verkündigt“) werden unter allen Völkern (dieses Wort ist im Griechischen durch seine Satzstellung hervorgehoben) der ganzen Welt (vgl. Mk 11,17;14,9).
Walvoord Bibelkommentar
Jesus sagte den Jüngern, daß sie bei der Verkündigung des Evangeliums mit Verfolgungen rechnen müßten, doch er ermutigte sie auch, nicht zu verzweifeln und die Hoffnung nicht aufzugeben. Denn trotz aller Widerstände hat die Verkündigung des Evangeliums nach dem Willen Gottes für dieses Zeitalter Vorrang und wird sich deshalb auch durchsetzen. Allerdings muß jede Generation die Verantwortung für die Verkündigung immer wieder neu übernehmen (vgl. Röm 1,5.8; Röm 15,18-24; Kol 1,6.23). Dennoch ist die weltweite Predigt des Evangeliums nicht die Voraussetzung und auch keine Garantie dafür, daß am Ende dieses Zeitalters tatsächlich alle Menschen das Evangelium angenommen haben (vgl. Mt 25,31-46).
Die Tatsache, daß zuvor allen Nationen das Evangelium gebracht worden sein muß, wird von Matthäus ausführlich besprochen: „Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen“ (Mt 24, 14). Das Evangelium bedeutet immer „Gute Nachricht“ und fußt auf Tod und Auferstehung des Christus, aber seine Inhalte können in verschiedenen Zeitaltern unterschiedliche Auslegungen erfordern. Die Botschaft, die hiergepredigt werden muß, ist einzigartig. Sie sollte nicht mit dem Evangelium der Gnade Gottes dieses gegenwärtigen Zeitalters verwechselt werden. Sie betrifft vielmehr das kommende messianische Königreich auf der Erde und die bevorstehende Ankunft des Königs.
Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt
Überraschenderweise sagt Jesus mitten in diesem Verfolgungsabschnitt: »Aber zuerst muß das Evangelium unter allen Völkern gepredigt werden« (V. 10). Der Ausdruck »zuerst« macht klar, daß das Ende der Welt nicht kommen wird, bevor »allen Völkern das Evangelium« verkündigt wurde (vgl. Mt 24,14). Das ist eine Prophezeiung über die kommende Weltmission (vgl. Mt 28,19; Mk 14,9; 16,15; Lk 24,47; Röm 11,25; Offb 14,6). Es ist also falsch, wenn manche Kreise die Weltmission erst im Tausendjährigen Reich erwarten. Nein, schon in der gegenwärtigen Weltzeit ereignet sich die Weltmission.
Edition C Bibelkommentar
»Unter allen Völkern«: keine irdische und keine dämonische Macht wird das verhindern können. Aber »das Evangelium« kommt nur in der »Predigt« – nicht per Gewalt oder Kreuzzug. Hier sitzt einer der tiefsten Unterschiede zwischen Christentum und Islam. Jesus kennt keine Gewalt zur Verbreitung des Evangeliums, während Mohammed Krieg und Gewalt zur Verbreitung seiner Botschaft einsetzt.
»Es muß«: Das ist Gottes Plan. Wie herrlich, daß wir diese Zukunftsperspektive haben! Nach einer richtigen Bemerkung Bengels benutzt Gott sogar die Verfolgungen, um das Evangelium auszubreiten (vgl. Apg 8,1.4ff; Phil 1,12; 2 Tim 4,17).
Beide Evangelisten bezeichnen die Verkündigung Jesu als »Evangelium« – was ist das eigentlich?
Ratzinger – Jesus Christus
Neuerdings hat man das mit »gute Nachricht« übersetzt; das klingt schön, bleibt aber doch hinter der Größenordnung weit zurück, die mit dem Wort Evangelium gemeint ist. Dieses Wort gehört der Sprache der römischen Kaiser zu, die sich als Herren der Welt und als ihre Retter, als ihre Erlöser verstanden. Die Botschaften, die vom Kaiser ausgingen, hießen »Evangelium«, unabhängig davon, ob ihr Inhalt besonders fröhlich und angenehm war. Was vom Kaiser kommt – das war die Idee –, das ist rettende Botschaft, das ist nicht bloß Nachricht, sondern Veränderung der Welt zum Guten hin.
Wenn die Evangelisten dieses Wort aufgreifen, so dass es zum Gattungsbegriff für ihre Schriften wird, so wollen sie sagen: Was die Kaiser, die sich für Gott ausgeben, zu Unrecht beanspruchen, das geschieht hier: vollmächtige Botschaft, die nicht nur Rede ist, sondern Wirklichkeit. Im heutigen sprachtheoretischen Vokabular würde man sagen: Das Evangelium ist nicht bloß informative, sondern performative Rede – nicht bloß Mitteilung, sondern Aktion, wirksame Kraft, die heilend und verwandelnd in die Welt eintritt. Vom »Evangelium Gottes« spricht Markus – nicht die Kaiser können die Welt retten, sondern Gott. Und hier erscheint Gottes Wort, das Tatwort ist; hier geschieht wirklich, was die Kaiser nur behaupten, ohne es einlösen zu können. Denn hier tritt der wirkliche Herr der Welt in Aktion – der lebendige Gott.
Evangelium … für alle Völker. Die Verkündigung der Geschichte dessen, was Gott durch Jesus getan hat (1:1, 14-15), an alle Menschen ohne Unterschied, wie es die Apostelgeschichte beschreibt (z. B. Apg 8:4-40; 10:1-48; 11:19-21; 13:44-48). Durch Jesus und sein erneuertes Volk wird Gottes Plan, den Völkern Segen und Licht zu bringen (vgl. Gen 12,2; Dtn 4,5-8; Jes 49,6; 60,3; siehe Anmerkung zu 1,11), trotz der Feindseligkeit Israels gelingen (z. B. Apg 3,25; 10,34-35.45; 11,18; Gal 3,26-29).
NIV Biblical Theology Study Bible
Und redet DEIN LEBEN von Gottes Königreich – vom nahendem Messias? Oder mußt du durch viele Worte auf IHN aufmerksam machen, weil dein Leben eben so ist, wie das Leben von all denen die NICHT an IHN glauben?