Leider kann man dies heute von sehr wenigen Menschen sagen. Oder wer hätte heute wohl eine Chance, diese Sprüche auf seinem Grabstein ehrlich stehen zu haben?
Meiner Meinug nach, gibt es nur noch sehr wenige Menschen, deren Glaube so von Herzen kommt, dass dieser ihr gesamtes Leben beeinflusst.
Fotos von jüdischen Friedhof
Selbstlosigkeit
Leider gibt es heute nicht mehr viele Personen, bei denen wir zu Recht diese Inschriften später auf dem Grabstein finden werden. Die meisten sind egoistisch, meinen, die Welt drehe sich nur um sie und ihre Bedürfnisse und andere Menschen seien nur dazu da, um ihnen selbst das Leben zu erleichtern.
Warum sind die Menschen eigentlich heute so?
Nee, ich mein jetzt nicht die biblische Begründung aus 2. Timotheus 3:1-5, wie die Menschen in den letzten Tagen sein würden, sondern was sie so macht.
Früher gab es die Töchterschulen, wo die jungen Frauen auf ihre Rolle in der Familie vorbereitet wurden. Ihre Rolle war die der Ehefrau und Mutter, die sich für die Familie aufopfert und dafür sorgt, dass alles sauber und ordentlich ist, die Kinder und der Mann heile und warme Anziehsachen haben und für das leibliche Wohl. Das war ihre Rolle, in der sie auch aufgegangen sind. Dazu mussten sie Tugenden wie Fleiß, Hingabe, Liebe und Selbstlosigkeit entwickeln und nur wenn du diese Tugenden hattest, kamst du als Ehefrau in Frage.
Heute lernen wir schon von Kind auf, uns selbst der Nächste zu sein und als allererstes dafür zu sorgen, dass es uns gut geht und wir zu unserem Recht kommen. Ein passender Spruch, den Thom dazu gefunden hat: „alle denken nur an sich, bis auf mir: ich denke an mich“!
Die Rolle, auf die die Mädels früher vorbereitet worden sind, war die, die unser Gott auch für die Frauen vorgesehen hat und worüber sich der Schreiber im letzten Buch der Sprüche lobend äußert. Daher waren die Frauen früher auch viel zufriedener, als heute.
Muss immer wieder darüber nachdenken, warum die Frauen damals zufriedener waren. Eigentlich war die Arbeit und der Existenzkampf doch viel härter und die Frauen hatten doch viel weniger Zeit für sich als heute. Man denke nur an die Wäsche der vielen Familienmitglieder mit der Hand, dem Kochen und dem Abwasch (nur mal so als Beispiel), wo wir es doch heute viel einfacher haben: Waschmaschine, Spülmaschine, Fertiggerichte, Obst und Gemüse in Dosen usw.
Die Frauen haben heute eigentlich viel mehr Zeit für sich und ihre Hobbys – trotzdem sind sie unzufrieden und unglücklich. Haben sie zu viel Zeit um sich einzureden, wie schlecht sie dran sind?
Früher war das Hauptanliegen, sich um die Interessen der anderen zu kümmern und nicht darum, ob wir alles bekommen, was uns zusteht und ob wir noch mehr von unserem Partner und unseren Kindern erwarten können. Es war ein Geist der Selbstaufopferung gefragt:
Heute bekommen wir schon im Kindergarten beigebracht, welche Rechte wir alles haben, und Pflichten? Naja, wenns sein muss. Aber am besten möglichst viel rausholen mit dem geringsten Einsatz. „Beglückender ist Geben als Empfangen“? Hä? Na, das war doch damals…
Das hat sich bereits seit vielen Jahren so eingeprägt, dass es tatsächlich jede Menge Menschen gibt, die sich über die Rolle der Frau in der Bibel mokieren, sagen, dass die Frau dort herunter gesetzt wird. Dabei war das eine edle Rolle. Eine, in der man aufgehen und sich rundum geborgen und zufrieden fühlen konnten, trotz Hunger und Krieg.
Ist es wirklich ein Gewinn, dass wir keine Werte mehr lernen?
Ich denke nicht. Lieber halte ich mich an meine Rolle, die mir Jehova in der Bibel zuweist. Damit fahre ich auf jeden Fall besser.
die Sache mit dem Bibellesen
Thoms Frage gestern auf dem Friedhof: „ist ja eigentlich komisch. Früher hatten die Menschen keine Bibel, in der sie lesen konnten. Sie hätten sich von Herzen eine gewünscht und ziemlich viel unternommen, um eine zu bekommen. Heute hat jeder eine Bibel, aber die wenigsten lesen darin.“
Auch unter den Brüdern gibt es immer mehr, die keine Zeit mehr zum täglichen Bibellesen finden. Warum eigentlich? Haben wir so viel mehr zu tun, als die Menschen früher? Warum finden viele die Zeit, sich in allen möglichen Communitys anzumelden und dort ihre Seiten zu pflegen, jedes Freundschaftsangebot anzunehmen und dort jeden Text zu lesen, der ihnen interessant erscheint?
Wie war das denn früher?
Was hatten die Menschen denn dort anders? Wie liefen die Abende in der Familie ab?
Damals war des Büchermachens noch nicht so viel wie heute und wenn die Menschen von einem harten Arbeitstag zur Ruhe kamen, versammelte man sich nach dem Essen in der Stube oder in der Küche und las ein wenig. Der Vater las vor und man unterhielt sich darüber. Was las man? In der Regel wurde die Bibel gelesen, so denn eine vorhanden war. Daher war die Einstellung damals auch eine andere.
Warum finden wir heute so wenig Zeit dazu – und wenn doch: warum fehlt uns oft die Zeit zum Nachsinnen?
Früher hatte man hart gearbeitet und sich körperlich ausgepowert. Der Vater auf dem Feld oder in der Fabrik, die Mutter hatte mit dem Haushalt alle Hände voll zu tun, das meiste war ein Knochenjob und die Kinder mussten nach der Schule auf dem Hof oder im Haushalt mithelfen. Sie waren abends völlig ausgepowert, aber der Geist noch aufnahmebereit. So las man abends gemeinsam in der Bibel, unterhielt sich darüber und konnte am nächsten Tag bei der Arbeit diese Gedanken hin und her wälzen.
Es gab noch nicht die Ablenkung in dieser Form!
Heute powert man sich körperlich kaum noch aus, wenn, dann meist in der Mucki-Bude oder indem man stoisch zig Runden um den See oder sonst wo her joggt. Die meiste Arbeit ist heute nicht mehr körperlich, denn dazu gibt es ja Maschinen. Wir arbeiten oft mit dem Kopf.
Aber nicht nur das: der Tag fängt schon damit an, dass uns Musik weckt, wir während des Frühstücks Zeitung lesen, schnell unsere Mails checken, am besten noch mit der besten Freundin chatten. Dann ab zur Arbeit oder Schule, wo wir mit Infos nur so vollgepackt werden. Danach und in den Pausen natürlich ein Schwatz mit den Kollegen oder den Mitschülern. Endlich zu Hause, nun schnell wieder Mails checken, in den Communitys unsere Seite und unsere Freunde pflegen, Verabredungen, Gespräche mit Kumpels oder Freunden usw. Abends dann Fernsehen und mit Musik einschlafen.
Wo hat unser Kopf – unser Sinn – noch Freiraum?
Jetzt soll ich noch in der Bibel lesen? No way! Sorry, aber ich bin voll, da ist kein Platz mehr. Und wenn ich jetzt noch lese, bleibt leider nichts hängen. Ich lese zwar Worte und Sätze, aber wenn ich fertig bin, weiss ich nicht, worum es eigentlich ging. Und wann bitteschön soll ich noch darüber nachsinnen?
Nachts verarbeite ich das dann auch nicht mehr, denn dann braucht Kopf und Sinn leider eine Auszeit.
Ich kann echt nichts dafür – sorry!!!
Wirklich?
Ich erinnere mich da an eine Geschichte, die ich mal vor Jahren vom Pioniertisch bekommen habe:
Satans Generalversammlung
Wie ist es mit uns ganz persönlich?
Lassen wir uns auch ablenken?
Sind auch wir zu beschäftigt, um täglich in der Bibel zu lesen und darüber nachzusinnen?
Wo könnten wir etwas ändern, um wieder Zeit und Raum dafür zu schaffen?
Wollen wir das überhaupt?