danksaget in allem, denn dieses ist der Wille Gottes in Christo Jesu gegen euch.
Elberfelder 1871 – 1 Thessalonicher 5,18
Dankt Gott, ganz gleich wie eure Lebensumstände auch sein mögen.
All das erwartet Gott von euch, und weil ihr mit Jesus Christus verbunden seid, wird es euch auch möglich sein.
Hoffnung für Alle – 1 Thessalonich 5,18
Dankt Gott in jeder Lebenslage! Das will Gott von euch als Menschen, die mit Jesus Christus verbunden sind.
Gute Nachricht Bibel – 1 Thess 5,18
ἐν παντί in jeder Lage (vgl. B πᾶς 2aβ). εὐ-χαριστεῖτε Imp. -χαριστέω dankbar sein; Dank sagen, danken.
Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament
Wie soll man denn dankbar sein, wenn man Probleme über Probleme hat? Geht das denn überhaupt? Heißt dass, ALLES positiv zu sehen, und über Sorgen und Problemen hinweg zu lächeln?
Die Heiden, die an die Unbeeinflussbarkeit des Schicksals oder der Götter glaubten, gingen davon aus, dass der Mensch alles, was ihm widerfährt, annehmen und dankbar dafür sein soll. Nach Paulus können diejenigen, die auf die Allmacht und Liebe Gottes vertrauen, in allen Situationen Dank sagen.
Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments
Beten ist Ausrichtung und Hören auf Gott, Begegnung mit Gott, Anbetung Gottes – und Loslassen. Wenn die Not oder die Ratlosigkeit zu Gott hin gesagt wird, ist es – in der biblischen Tradition der Psalmen – Klagen, das heißt loslassen zu Gott hin. Ohne „Adresse“ wäre es nur Jammern. Ebenso entfaltet das Danken („Gott sei Dank!“) eine große Kraft, wenn es Gott als Adresse hat. Das Danken ist ein wesentlicher Ausdruck des Betens (1Thess 5,18), denn die „Dankbarkeit bewahrt die Liebe zu Gott, und so bleibt das Herz auf ihn gerichtet“ (Luther).
P&S 3/2020
Unsere Reaktion auf Prüfungen
Jean Gibson – Training im Christentum
Der segensreiche Ausgang einer Prüfung hängt oft von unserer Reaktion ab (Heb 12,11). Es ist leider auch möglich, sich in Bitterkeit, Groll, Selbstmitleid und Verzweiflung hineintreiben zu lassen. Manche haben sogar den Glauben verleugnet und sich von dem Herrn Jesus abgewandt. Diejenigen, die sich zum Glauben an Christus bekennen, werden häufig ermahnt, vor solchen Einstellungen auf der Hut zu sein. Man könnte unter Umständen schwierige Prüfungen als Zeichen des Missfallens Gottes werten. Das warauch die Theorie der Freunde Hiobs, aber sie waren ganz deutlich im Irrtum (Hi 42,7). Wenn Paulus seine Leiden so aufgefasst hätte, dann hätte er seinen Dienst aufgegeben (2Kor 11,23-27). Natürlich gibt es bezüglich dieser Erde Gericht für Sünde (1Kor 11,29-31; Apg 5,3-5), aber das Fehlverhalten sollte in solchen Fällen klar zutage liegen und nicht etwas sein, wonach wir unsere Seelen endlos durchforschen müssen. Solche Selbstprüfung führt oft zu einer falschen Erklärung. Am Ende zweifelt jemand vielleicht sogar an seiner sicheren Stellung vor Gott (Eph 1,2-6).
Auch gottesfürchtige Menschen haben ihre Probleme oft falsch interpretiert. Jeremia dachte, dass Gott ihn bestrafte (Klagel. 3,1-12). Die Jünger dachten, dass der Blindgeborene entweder wegen der Sünde eines Elternteils oder wegen irgendeiner Sünde leiden musste, die er vielleicht im Mutterleib begangen hatte. Aber keine von beiden Theorien entsprach der Wahrheit (Joh 9,1-3). Glaubende werden manchmal von Zweifel und Furcht überwältigt. Die Jünger des Herrn waren vor Schreck gelähmt, als ein wilder Sturm ihr kleines Boot hin- und herwarf. Jesus fragte: “Wo ist euer Glaube?” (Lk 8,24.25). Eine gegensätzliche Reaktion finden wir bei den Thessalonichern, bei denen auch Verfolgung ihren starken Glauben nicht erschüttern konnte (1Thess 3,3-6). Was können wir tun, wenn wir von Zweifel, Furcht und Verwirrung angegriffen werden?
Sinnen Sie über Gottes Charakter nach. Gott weiß über alles Bescheid. Vertrauen Sie Ihm. Seien Sie still und erkennen Sie, dass Er Gott ist (Ps 46,11; Luther 1912). Lieben Sie Ihn. Preisen Sie Ihn allezeit (Ps 34,2). Paulus und Silas sangen, als sie im Gefängnis waren, sehr zum Erstaunen der Anderen (Apg 16,25). Unser Geist erhebt sich über die gegenwärtigen Prüfungen, wenn wir uns mit dem absolut zuverlässigen Charakter unseres wunderbaren Heilands beschäftigen.
Versuchen Sie, die Gedanken Gottes zu verstehen. Gehen Sie tief ins Wort. Die Bibel kann unsere Seele aufrichten und beleben (Ps 119,28.50.147). Schwierigkeiten können eine wunderbare Gelegenheit zu neuen Einsichten in das Wesen Gottes und Sein Handeln mit uns bieten. In Zeiten der Prüfung ist Gebet besonders angebracht (Jak 5,13). Danken Sie dem Herrn in allen Umständen (1Thess 5,18). Hingabe inmitten von Problemen ist reiner als nur eine Schönwetterliebe. Widerstehen Sie dem Gefühl der Angst (Ps 34,5.6).
Über hundertmal wird dem Glaubenden in der Bibel gesagt: “Fürchte dich nicht.” Durch Glauben kann Gott Stärke und Mut an die Stelle von Zittern und Zagen setzen (Jos 1,9). Nervosität macht nur alles schlimmer. Bewahren Sie Ihre Haltung. Das stärkt und ermutigt Andere.
Rühmen Sie sich Ihrer Schwachheit (2Kor 11,30). Unsere Schwachheit gibt Ihm Gelegenheit, Seine Macht und Stärke durch uns zu offenbaren. Unsere Unfähigkeit und Hilflosigkeit zwingt uns zur alleinigen Abhängigkeit von Gott und bringt uns von unserer Selbständigkeit und Unabhängigkeit weg. Versuchen Sie, Prüfungen als ein Mittel zur Charakterformung zu sehen (1Petr 5,10; Röm 5,3; Jak 1,2.3). Gehen Sie mit Siegesbewusstsein durch Schwierigkeiten (Heb 11,33.34). Es ist besonders hilfreich, wenn wir geduldig sind (1Petr 2,20). Freuen Sie sich darin, anstatt die Prüfung einfach nur zu ertragen (2Kor 8,2; Apg 5,41).
Benutzen Sie Gelegenheiten. Prüfungen können auch zur Verbreitung des Evangeliums verwendet werden. Weil Paulus im Gefängnis war, konnte er die Kenntnis des Herrn Jesus der ganzen Palastwachemitteilen (Phil 1,13). Glaubende, die Paulus’ Beispiel beobachtet hatten, wagten nun, das Wort Gottes viel freimütiger und furchtloser zu verkündigen (Phil 1,14). Persönliche Schwierigkeiten können Bausteine für unseren Dienst an Anderen sein. Gott tröstet uns in Leiden, so dass wir auch Andere in Zeiten der Prüfung trösten können (2Kor 1,4).
Richten Sie Ihren Blick auf die Zukunft. Die gegenwärtigen Leiden sind nichts im Vergleich zu der zukünftigen Herrlichkeit (Röm 8,18). Die relativ leichten Prüfungen der Gegenwart sind nur für eine kurze Zeit und werden dann von überreichem ewigen Lohn gefolgt (2Kor 4,17). Viel Verfolgung wird dem Leidenden viel Lohn bringen (Mt 5,11.12). Der Herr Jesus sagt: “Freuet euch!”
Ja, Jehovah ist der Gott allen Trostes, der uns immer versteht und die Kraft und den Segen für jeden Moment in unserem Leben geben kann – und ER hat nur unser Bestes im Sinn!