Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, auf daß sie eins seien, gleichwie wir eins sind
Elberfelder 1871 – Joh 17,22
Ich habe ihnen die Herrlichkeit* verliehen,
die du mir geschenkt hast.
Die Herrlichkeit soll sie zusammenhalten,
so wie auch wir untrennbar eins sind.
BasisBibel – Johannes 17,22
Deshalb habe ich ihnen auch die Herrlichkeit gegeben, die du mir anvertraut hast, damit sie die gleiche enge Gemeinschaft haben wie wir.
Hoffnung für Alle – Joh 17,22
Und die Herrlichkeit, die Du Mir gegeben hast, habe Ich ihnen gegeben; auf daß sie eins seien, wie Wir eins sind. Apg 4,32; Röm 8,29.30.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Johannes 17,22
Vater und Sohn sind eins?! Ja eins, aber nicht 1! Deshalb im hebräischen ja eben nicht yachid sondern echad! So ergibt auch dieser Vers einen Sinn …denn die Nachfolger Jesu werden nicht zu Gott sondern sie werden ihre Gedanken und Zielen so weit verändern, dass nicht mehr eigene Interessen im Mittelpunkt stehen – sondern die Ziele und Gedanken Gottes!
Adam und Eva wurden auch zusammen „Mensch“ genannt, obwohl Eva in einem Sinne Adam untergeordnet war und nach ihm geschaffen wurde, geradeso wie Christus und die Versammlung in 1 Korinther 12,12 „der Christus“ – eine geheimnisvolle Person – genannt werden.
Rudolf Brockhaus – Die Braut, das Weib des Lammes}
Jesus betet für die künftigen Jünger
Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments
Die Einheit von Vater und Sohn ist Vorbild für die Einheit, die das Volk, in dem sie Wohnung nehmen werden, erfahren soll. Israels Gott ist »Einer«, und diese Einheit spiegelt sich in der Solidarität des Volkes gegenüber den anderen Völkern in einer ihm feindlich gesonnenen Welt. Um genau die gleiche Vorstellung geht es auch in der vorliegenden Passage, allerdings wird hier stärker der Gedanke von der persönlichen Einwohnung Gottes betont, der bereits in Kap. 14 eingeführt wurde (s. vor allem die Ausführungen zu 14,23-24 ). Als Beispiel für das Übergehen der Herrlichkeit auf ein Volk, in dem der Herr verherrlicht wird, siehe Jes 46,13 ; auch die Orte, an denen er wohnte, verherrlichte Gott mit seiner Gegenwart ( 2.Mose 29,43 ). Die Betonung der Einheit war sehr wichtig für die Leser des Johannesevangeliums, die unter ständigen Auseinandersetzungen mit ihren Gegnern in den Synagogen und vielleicht auch mit Abweichlern aus den eigenen Reihen (s. die Einführung zum 1. Johannesbrief) zu leiden hatten; möglicherweise ist hier auch an die ethnische oder kulturelle Einheit – vielleicht unter den (emigrierten) galiläischen und den in Kleinasien ansässigen Lesern des Johannesevangeliums (s. die Einführung ins Johannesevangelium) – gedacht ( 10,16; 11,52; 12,20-23 ). Ganz deutlich arbeitet Johannes den Gedanken der Völkerversöhnung in Christus in Kap. 4 heraus (am Beispiel der Samaritaner). Die Anhänger Christi bilden jedoch auf alle Fälle nur eine Minderheit in einer ihnen feindlich gegenüberstehenden Welt und brauchen einander, um zu überleben. Zur Sorge für kommende Generationen vgl. z. B. Ps 78,3-7 .
V. 22 lässt sich auf den Satz bringen: Jesus hat die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die geistliche Einheit zur Tatsache wird. »Ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, wie wir eins sind.« Rechenschaft und Dank vereinigen sich in diesem Gebetsabschnitt. Doch was ist hier mit der »Herrlichkeit« gemeint? Es kann ja nicht dieselbe sein, die Jesus hat. Denn die Jünger können weder den Sühnetod sterben noch das Gottesreich aufrichten. Deshalb versteht man hier unter »Herrlichkeit« am besten das Sein »in« Gott, von dem soeben in V. 21 die Rede war (vgl. auch Joh 14,23). Aus dieser Gottesgemeinschaft fließt die Kraft zur Tat (Joh 14,12), zur Wortverkündigung (V. 20) und auch zum Einssein. Damit haben wir eine ausgezeichnete Brücke zu V. 23:
Gerhard Maier – Edition C
»Ich in ihnen und du in mir, damit sie zu einem vollendet seien.« Es ist also gerade die Gemeinschaft mit Gott und Christus, die die Jünger zu einem vollendeten Einssein befähigt. Beachten wir auch da die Einzelheiten. »Ich in ihnen« meint, dass Jesus durch den Geist in den Jüngern wohnt (vgl. Joh 14,18.20.23; 16,22; Röm 8,10; 1 Kor 6,17; 2 Kor 13,5; Gal 2,20; Kol 1,27). »Und du in mir«: Auch der Vater wohnt durch den Geist im Sohn (Joh 10,38; 14,10ff.; Joh 14,20; 17,21). Auf diese Weise entsteht eine Kette von Gemeinschaft und Verbundenheit: vom Vater-zum Sohn – zu den – Jüngern. Und ganz parallel zu V. 21 kann »die Welt« am Einssein »erkennen, dass du mich gesandt hast«. Die neue Existenz beweist, dass Jesus unser Erlöser ist. Allerdings fügt Jesus in V. 23 hinzu: »und dass du sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast«. Ohne die Liebe des Vaters zu den Jüngern wären neue Existenz und Einssein nicht möglich (vgl. Joh 3,16; 14,21.23; 16,27). Und ohne die Liebe des Vaters zum Sohn hätte dieser nicht das neue Leben vermitteln können (vgl. Joh 3,35; 5,20; 10,17; 15,9). Fassen wir den Inhalt von V. 23 noch einmal zusammen: Die Gemeinschaft mit Gott und Christus macht die geistliche Einheit der Jüngerschaft möglich. Umgekehrt wird gerade diese erstaunliche Einheit zu einem Mittel der Mission, weil die Welt hier das Wirken Gottes und Jesu erkennen kann. Das Hohepriesterliche Gebet trifft sich an diesem Punkt mit der Bergpredigt (Mt 5,16) und den Abschiedsreden (Joh 13,35; 15,8).
Bevor wir uns den letzten Versen des Hohenpriesterlichen Gebets zuwenden, halten wir einen Moment inne. Was hat es bisher beinhaltet? Die Bitte Jesu um seine Verherrlichung(V. 1-3), Dank und Rechenschaft über seine Tätigkeit (V. 4-8), Fürbitte um Bewahrung der Jünger (V. 9-16), Dienst (V. 17-19) und Einssein der Jünger (V. 20-23), seit V. 20 ausdrücklich auch auf spätere Jünger ausgedehnt. Dazwischen immer wieder Elemente der Anbetung.
Ihre Einheit - Johannes 17:21-23
… auf daß sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir bin, auf daß auch sie in uns seien, auf daß die Welt glaube, daß du mich gesandt hast. Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, auf daß sie eins seien, gleichwie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir, auf daß sie vollkommen eins seien, auf daß die Welt erkenne, daß du mich gesandt hast und sie liebst, gleichwie du mich liebst.
Arnold Fruchtenbaum – Das Hohepriesterliche Gebet des Messias
die Anfrage
Die erste Bitte, die Jesus an alle Gläubigen richtete, war die nach ihrer Einheit. Eine ähnliche Bitte äußerte er für die elf Apostel am Ende von Vers 11. Was die Apostel betrifft, wurde dieses Gebet erhört. Aber was alle Gläubigen betrifft, wurde dieses Gebet leider nicht immer erhört. In einem Sinn sind alle Gläubigen im Leib des Messias vereint. In diesem Sinne wurde das Gebet Jeschuas erhört, denn jeder Gläubige ist ein Glied des Leibes des Messias. Aber dieser Abschnitt geht über die bloße positionelle Einheit hinaus, die alle Gläubigen im Leib haben. Dieses Gebet war auch für eine Einheit der Gemeinschaft unter allen Gläubigen. Leider ist das nicht immer so gut gelaufen, wie es hätte laufen können.
In dieser ersten Bitte betete Jesus für die Einheit aller Gläubigen. Einheit ist möglich, weil alle Gläubigen vom Heiligen Geist bewohnt werden. Es ist wegen dieser Innewohnung, dass die Einheit möglich ist. Wenn wir dem Geist, der uns innewohnt, gehorchen, werden wir Liebe füreinander zeigen. Wir werden untereinander Einheit haben, und es ist diese Einheit, die den Ungläubigen anziehen und ihn zum Herrn bringen wird.
der Grund für die Anfrage
Jesus gab auch einen Grund für diese Bitte: durch diese Einheit unter den Gläubigen wird die Welt erkennen, dass Jeschua tatsächlich vom Vater gesandt wurde, „damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.“ Zu den größeren Stolpersteinen, die Menschen davon abhalten, Jesus als ihren Herrn, Retter und Messias anzuerkennen, gehören die Uneinigkeit und die Machtkämpfe unter den Gläubigen sowie die unangemessene und unfaire Kritik, die Gläubige aneinander üben. Nicht, dass alle Kritik falsch ist. Manche Kritik ist absolut notwendig, besonders in den Bereichen der Gemeindezucht. Aber viele Kritiken sind lediglich kleinliche Kritiken, die auf dem Charakter, Persönlichkeitskonflikten, persönlichen Vorlieben und einer mangelnden Bereitschaft, einen Glaubensbruder aufgrund seiner Rasse oder seines sozialen Status in der Gesellschaft zu akzeptieren, basieren. Jede solche Uneinigkeit ist eine Schande für den Namen Jeschuas, des Messias.
Wenn Gläubige eine Einheit in der Gemeinschaft zeigen, kommen Menschen zum Herrn, weil Ungläubige beeindruckt sind, wenn Gläubige Liebe füreinander zeigen. Aber wenn es Uneinigkeit gegeben hat, hat das den Namen des Messias Jesus in Verruf gebracht und hat Ungläubige davon abgehalten, sich mit dem Thema der Messiasschaft Jeschuas auseinanderzusetzen.
. Ihre Verherrlichung-Johannes 17:24-26
Vater, ich will, daß auch die, die du mir gegeben hast, bei mir seien, wo ich bin, daß sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt. Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht gekannt, ich aber habe dich gekannt; und diese haben erkannt, daß du mich gesandt hast; und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und will ihn kundtun, auf daß die Liebe, womit du mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in ihnen.
Das zweite, wofür Jeschua in Bezug auf alle Gläubigen gebetet hat, ist, dass letztendlich alle Gläubigen dort sein mögen, wo Er ist. Jesus ist jetzt in der Herrlichkeit im Himmel. Sein Gebet ist, dass auch wir mit ihm in der Herrlichkeit im Himmel sein werden, und dieses Gebet wird eines Tages erhört werden. Wenn wir in der Herrlichkeit sind, werden wir auch in der Lage sein, Seine Herrlichkeit zu sehen, die der Vater Ihm wiedergegeben hat.
Während wir alle in der Herrlichkeit mit dem Messias sein werden, wird es einen Unterschied im Grad zwischen unserer Herrlichkeit und der Herrlichkeit des Messias geben. Die Herrlichkeit, die die Gläubigen haben werden, wird eine reflektierte Herrlichkeit sein; aber die Herrlichkeit, die Jeschua haben wird, wird eine angeborene Herrlichkeit sein, die rechtmäßig Seine ist. Eine Veranschaulichung dessen ist die Beziehung zwischen der Sonne und dem Mond. Sowohl die Sonne als auch der Mond geben Licht ab. Die Sonne hat jedoch das Licht von Natur aus in sich selbst. Der Mond hat auch Licht, aber es ist kein Licht, das von ihm selbst ausgeht. Der Mond reflektiert lediglich das Licht der Sonne. Jesus ist das Licht, und das Licht, das wir in der Herrlichkeit im Himmel haben werden, wird reflektiertes Licht der Herrlichkeit sein; wir werden die Herrlichkeit Jeschuas reflektieren (2 Korinther 3,18).
Jesus hat für unsere endgültige Verherrlichung gebetet, und andere Schriften machen sehr deutlich, dass dieses Gebet erhört wird.