Mit Trompeten und dem Schall des Horns jauchzt vor dem König, dem HERRN!
Elberfelder Übersetzung, revidierte Fassung 1985 . Ps 98,6
Trompeten und der Schall des Widderhorns sollen erklingen,
jubelt dem HERRN, unserem König, zu!
Neue Genfer Übersetzung – Psalm 98,6
diesen Bibelvers hatten wir auch schon einmal.
Was für ein Lärm, wenn man sich die Szene vorstellt, denn beide Instrumente sind ja ziemlich laut und weit zu hören.
Vielleicht „komisch“ – aber bei Trompete fällt mir leider nicht zuerst die Trompete aus der Stiftshütte ein, sondern der Gebrauch, wie wir diesen in der Schule gelernt haben – und ich muß an das „Lied vom kleinen Trompeter“ denken….
Trompete (Hebräer «Chatsotsrah»)
Halte fest 1988
In 4 Mose 10 gibt Gott Mose den Auftrag, zwei silberne Trompeten zu machen, um damit u.a. die Gemeinde Israel in seine Gegenwart bei dem Zelt der Zusammenkunft berufen zu können. Es sollten zwei Trompeten sein. Die Zahl zwei ist in der Bibel auch die Zahl des Zeugnisses. Der Herr Jesus sandte die 70 Jünger immer zu zweit zum Zeugnis aus (Lk 10,1). Eine glaubwürdige Zeugenaussage musste durch mindestens zwei Zeugen bestätigt werden (5 Mose 19,15). So sprechen diese Trompeten von dem «treuen und wahrhaftigen Zeugen» (Off 3,14).
Diese Trompeten mussten in getriebener Arbeit hergestellt werden. Die vielen Hammerschläge, die bei der Herstellung zu hören waren, deuten an, dass dieser Zeuge leiden sollte (vgl. Lk 24,25-27). Das Silber spricht in der Bibel u.a. von Erlösung (vgl. Mk 10,45).
Mit diesen Trompeten sollte das Volk Gottes in eins versammelt werden. Johannes 11,51.52 sagt, der Herr Jesus sollte sterben, um die zerstreuten Kinder Gottes in eins zu versammeln.
Wir fassen zusammen: Die Verse 1 und 2 in 4 Mose 10 erklären in symbolischer Sprache, dass der treue und wahrhaftige Zeuge leiden sollte, um durch seine Erlösung die Berufenen in der Gegenwart Gottes in eins zu versammeln.
Hier noch einige Schriftstellen zur Chatsotsrah: 4 Mose 31,6; 1. Chr 13,8; 15,24; 16,6; 2. Chr 5,12; Esra 3,10; Ps 98,6; Hos 5,8.
„An den Fasttagen wurden zwei gekrümmte Widderhörner verwendet, deren Mundstücke mit Silber überzogen waren.“ Warum wurde das Signalhorn in dem einen Fall mit Gold und in dem anderen Fall mit Silber überzogen? Alle (Signale für) Versammlungen wurden auf Hörnern geblasen, die aus Silber gemacht waren, wie es geschrieben steht [Numb. 10:2]: „Mache dir zwei silberne Trompeten, … damit du sie zum Rufen der Versammlung benutzen kannst“ usw. R. Papa bar Samuel war im Begriff, die von der Mischna vorgeschriebene Praxis zu befolgen. Sagte Rabha zu ihm: „Das war nur so lange üblich, wie es den Tempel gab.“ Eine Boraitha lehrt auch, dass dies nur für den Tempel gilt; aber auf dem Land (außerhalb Jerusalems), an einem Ort, wo man die Trompete benutzt, benutzt man das Horn nicht, und umgekehrt. Das war die Gewohnheit von R. Halaphta in Sepphoris und auch von R. Hanina b. Teradion in Si’hni. Als die Weisen auf diese Angelegenheit aufmerksam gemacht wurden, sagten sie: „Das war nur an den östlichen Toren oder auf dem Tempelberg üblich.“ Rabha, nach anderen R. Jehoschua ben Levi, fragte: „Aus welcher Stelle wird dies abgeleitet?“ Aus der Stelle [Psalmen 98:6]: „Mit Trompeten und Posaunen sollst du vor dem Herrn, dem König, lärmen“, d.h. vor dem Herrn, dem König (im Tempel) brauchen wir sowohl Trompeten als auch Posaunen, aber nicht anderswo.
Der Babylonische Talmud: Originaltext, herausgegeben, korrigiert, formuliert und ins Englische übersetzt
„Das Jubeljahr und das Neujahrsfest waren in Bezug auf das Erklingen (der Trompete) und den Segen gleich.“ R. Samuel bar Itz’hak sagte: Nach wem beten wir heute: „Dieser Tag feiert den Beginn deines Werkes, ein Gedenken an den ersten Tag?“ Nach R. Eliezer, der sagt: Die Welt wurde am Tischri erschaffen. R. Ina wandte ein. Haben wir nicht in unserer Mischna gelernt, dass das Jubiläumsjahr und das Neujahrsfest in Bezug auf das Erklingen (des Horns) und die Segenssprüche gleich sind, und wie kann das nun sein, wenn wir sagen: „Dieser Tag feiert den Beginn deines Werkes, ein Gedenken an den ersten Tag“, was am Neujahrsfest gesagt wird, aber nicht am Jubiläumsfest? (Das, was wir in unserer Mischna gelernt haben, dass sie gleich sind, bedeutet) in jeder anderen Hinsicht als diese.