Er ist der Stein des Lebens. Die Menschen haben ihn zwar als wertlos beiseite geworfen. Aber vor Gott ist er ein auserlesener Edelstein. 5 Durch ihn werdet auch ihr Leben spendende Steine, die zum Aufbau eines geistigen Hauses Verwendung finden; ihr werdet eine heilige Priesterschaft, die geistige Opfer darbringt, – Opfer, die Gott deswegen so wohlgefällig sind, weil sie in der Gemeinschaft mit Christus Jesus verrichtet werden.
Johannes Greber NT – 1936 – 1 Petr 2,4–5
Zu Ihm hinzutretend, zu einem lebendigen Stein, von Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt, wertvoll, -Ps 118,22; Mt 21,42; Apg 4,11
werdet auch ihr selbst als lebendige Steine auferbaut-Eph 2,21 22- zu einem geistlichen Hause-Hebräer 3,6-, zu einer heiligen Priesterschaft-Jes 61,6; 66,21; V. 9.; Röm 12,1; Hebräer 13,15.16; Phil 4,18.-, darzubringen geistliche, Gott wohlgefällige Opfer-Hos 14,3; Mal 1,11- durch-1 Petr 4,11- Jesum Christum.
Abraham Meister – 1 Petrus 2,4–5
Zu welchem kommend, als zu einem lebendigen Stein, von Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt, kostbar, seid (werdet) auch ihr selbst als lebendige Steine, aufgebaut, ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum, um darzubringen geistliche Schlachtopfer, Gott wohlannehmlich durch Jesum Christum.
Elberfelder 1871 1.Petrus 2,4–5
Kommt zu Christus, dem lebendigen Eckstein im Tempel Gottes. Er wurde von den Menschen zwar verworfen; doch in den Augen Gottes, der ihn erwählt hat, ist er kostbar. Und nun lasst euch von Gott als lebendige Steine in seinen geistlichen Tempel einbauen. Ihr sollt Gottes heilige Priester sein und ihm geistliche Opfer bringen, die er durch eure Gemeinschaft mit Jesus Christus annimmt!
Neues Leben Bibel 2014 – 1.Petrus 2:4–5
Der Schöpfer der Gemeinde, durch den sie entsteht und ihre Einheit hat, ist Jesus. Petrus heißt ihn nach dem Spruch des Psalms, mit dem schon Jesus selbst seine Sendung gedeutet hat, den Eckstein, den die Bauleute als untauglich wegwerfen und den Gott dennoch zum Schöpfer und Herrn seiner ewigen Gemeinde macht. {Psalmen 118,22; Matthäus 21,42} Durch die Bekehrung zu ihm entsteht die Kirche, und durch die Gemeinschaft mit ihm bekommt sie ihre Eintracht und Verbundenheit. Unser Anschluss an ihn macht uns miteinander innerlich eins. Was uns von ihm trennt, scheidet uns von der Kirche, nichts anderes als das, das aber unfehlbar.
Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament
So entsteht also durch Jesus ein Haus, dessen viele Teile zu einem Ganzen zusammengefügt sind; es ist ein geistliches Haus, weil der Geist diese Gemeinschaft wirkt und nichts Äußerliches, nicht nur Sitte und Recht, Obrigkeit und Zwang sie stiften. Diese Gemeinschaft beruht vielmehr darauf, dass wir innerlich in Glauben und Liebe miteinander verbunden sind, weil wir alle innerlich mit Christus verbunden sind. Weil dieses Haus durch den Geist aufgerichtet ist, ist es Gottes Haus, von ihm und für ihn gebaut. Das ist nun der echte Tempel; in seiner Aufrichtung offenbart Jesus seine Sendung und bringt er ans Licht, dass er mit Recht den Christusnamen trägt und das vollendet, was in der alten Gemeinde erst begonnen war.
Der alte Tempel war nur ein Zeichen, an dessen Stelle jetzt Gottes bleibendes Werk, die Gemeinde, tritt. Der alte Tempel verhieß die Gegenwart Gottes; in der vom Geist vereinigten Gemeinde offenbart sie sich jetzt.
Jedermann in der Gemeinde dachte, wenn Petrus vom „Stein“ sprach, der die Gemeinde trägt, an den Namen, mit dem Jesus ihm selbst sein herrliches Amt bezeichnet hat. Zum „Petrus,“ zum „Stein“ hat er ihn gemacht, auf den er seine Gemeinde, das Haus Gottes, aufbaut. Petrus aber lenkt den Blick der Kirche nicht auf sein eigenes Amt und Werk, sondern hält ihr vor, dass alles, was er selbst zu vollbringen hat, ganz und gar aus Jesu Werk entstanden ist. Weil Jesus selbst der lebendige Stein ist, mit dem jedes Glied der Gemeinde verbunden wird, darum nannte er den, den er zuerst in seinen Dienst berief, „den Stein“.
Weil am Hause Gottes alles lebendig ist, der Grundstein, der es trägt, und alle Steine, die sich auf ihm zur Mauer erheben, heißt Petrus die, die das lebendige Haus bilden, mit einem neuen Namen auch die Priesterschaft. Die im Christus Verbundenen dienen nicht nur einander und sorgen nicht nur füreinander; sie erheben ihre Augen zuerst zu Gott, geben ihm ihre Liebe, preisen seinen Namen und sagen sein Wort. Das größte Amt und Werk der Christenheit ist die Anbetung Gottes. Durch sie wird auch die ganze Arbeit, mit der die Gemeinde für ihre Glieder sorgt und mit der sie denen dient, die nicht zu ihr gehören, zum Gottesdienst. Wir können ja die Liebe nicht in zwei voneinander geschiedene Hälften zerlegen; indem wir sie Gott geben, tut sie auch für die Menschen die Arbeit, die für sie nötig ist, und indem wir sie den Menschen geben, bringen wir sie Gott dar. Eine heilige Priesterschar wird die Gemeinde Jesu deshalb, weil sie sich ihren Priesterdienst nicht selbst anmaßt und nicht auf ihre eigene Würdigkeit begründet. Das ergäbe das unechte Priestertum, das beseitigt werden muss, weil der Mensch damit sich anmaßt, was Gottes ist. Unser Gottesdienst hat seinen Grund in unserer Berufung, unser Zutritt zu Gott in unserer Annahme durch Gott. Weil Gott uns durch seine Gnade für sich geheiligt hat, darum haben wir das Vermögen zum priesterlichen Werk.
Geistlich sind diese Opfer, weil echte Anbetung Gottes, echte Liebe Gottes, echte Gaben, die Gott dargegeben werden, durch das Wirken des göttlichen Geistes entstehen. Dazu braucht es Glauben, und der Glaube ist das Werk des Geistes. Es braucht dazu das reine Herz, das alle Bosheit abzutun und zu lieben vermag, und das gibt uns der Geist. Darum bestehen auch die Gaben, durch die wir Gott ehren, nicht nur in Stücken unseres Eigentums, sondern, wie wir selbst als lebendige Steine in das Haus Gottes eingefügt sind, so haben wir auch an dem, was wir selbst inwendig sind, das Mittel zu unserem Gottesdienst. Auch dann, wenn unser Opfer nicht nur im Gebet und im Wort besteht, wenn wir auch unsere Kraft, Zeit und Habe im Dienst Gottes einsetzen, muss unser Handeln, soll es ein Opfer sein, geistliche Art haben. Nicht der äußere Wert unserer Gabe oder die Größe unserer Leistung macht sie zum Opfer; Opfer ist, was im Geist geschieht.
Wir bringen das Opfer Gott in der Gewissheit dar, dass es ihm wohlgefällig ist. Wie könnten wir ohne diese Gewissheit beten, danken, dienen? Das ist ja das Ziel, das jedes Opfer sucht; wir begehren, dass Gott es annehme. Die Christenheit kann die Zuversicht, dass das, was sie für Gott tut, sein Wohlgefallen hat, nicht auf sich selbst stellen, sondern nur auf Jesus, den Sohn, der Gottes Wohlgefallen hat. Von dem, was Jesus ihr gibt und in ihr wirkt, weiß sie, dass es dem Willen Gottes entspricht. Sein Versöhnungswerk deckt auch die Flecken an ihrem Gebet und die Mängel an ihrer Liebe und bewirkt, dass sie sich mit froher Zuversicht zu Gott nahen darf, um ihn zu ehren, und dass sie erhört wird und empfängt, was sie mit ihrem Opfer bei Gott sucht.
Zu ihm kommend als zu einem lebendigen Stein, von Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt, kostbar, lasst euch auch selbst als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum, um geistliche Schlachtopfer darzubringen, Gott wohlannehmbar durch Jesus Christus! Denn es ist in der Schrift enthalten: Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, kostbaren Eckstein; und wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden. Euch nun, die ihr glaubt, bedeutet er die Kostbarkeit; für die Ungläubigen aber gilt: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein geworden, 8und: ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses. Da sie nicht gehorsam sind, stoßen sie sich an dem Wort, wozu sie auch bestimmt worden sind. Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, damit ihr die Vollkommenheiten dessen verkündigt, der euch aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat; die ihr einst nicht ein Volk wart, jetzt aber ein Volk Gottes seid; die ihr nicht Barmherzigkeit empfangen hattet, jetzt aber Barmherzigkeit empfangen habt.
Arnold Fruchtenbaum – Die Petrusbriefe
In Vers 4 beginnt die Darlegung mit dem lebendigen Stein. Der Ausdruck zu ihm kommend besagt, dass diese jüdischen Gläubigen zum Messias gekommen sind – dem lebendigen Stein. Das griechische Wort bezeichnet einen »bereiteten Stein« wie die Steine, die für die Errichtung eines Gebäudes gebraucht werden. Jesus ist der messianische Stein aus dem Alten Testament; und er ist ein Stein, der von Menschen verworfen wurde. Das wurde in Psalm 118,22 über ihn vorausgesagt; die Erfüllung trat in Matthäus 21,42-44, Markus 11,10-11, Lukas 20,17-18 und Apostelgeschichte 4,11 ein. Er war auserwählt, ausgesucht von Gott dem Vater; dazu war er kostbar, von hohem Wert.
Im Gegensatz zu dem einen lebendigen Stein (dem Messias) enthält Vers 5a die Mehrzahl als lebendige Steine – eine Bezugnahme auf die Judenchristen. Weil sie Errettung besitzen, sind auch sie lebendige Steine. Sie sind Teilhaber der Lebensart des Messias und Teil eines geistlichen Hauses geworden. Sie sind geistlich, weil sie – als lebendige Steine – vom Heiligen Geist wiedergeboren wurden und zu ihm gehören. Das Haus ist das Israel Gottes (Gal 6,16). Das Israel Gottes besteht nicht aus der Gemeinde, sondern aus den jüdischen Gläubigen. Der Begriff »Israel Gottes« ist ein Äquivalent zum »Überrest Israels«. Ihr [werdet] aufgebaut: Hier handelt es sich um eine gegenwärtig anhaltende Realität, weil sie im Prozess sind, zu einem geistlichen Haus aufgebaut zu werden.
In Vers 5b werden die jüdischen Gläubigen auch als ein heiliges Priestertum identifiziert. Das Wort heilig bedeutet, etwas als zu Gott gehörig »abzusondern«. Das beinhaltet Petrus’ detaillierten Aufruf zur Heiligkeit in Kapitel 1 Verse 14-17. Im Neuen Testament findet man das griechische Wort für Priestertum nur zwei Mal: in diesem Vers und dann nochmals in Vers 9. In der Septuaginta (der griechischen Version des Alten Testaments) findet sich das Wort Priestertum ebenfalls nur zwei Mal: 2 Mose 19,6 und 23,22, wo Israel als königliches Priestertum beschrieben wird. Die Aufgabe des Priestertums ist es, geistliche Schlachtopfer darzubringen, die Gott wohlannehmbar sind. Gott ist das Objekt. Die Schlachtopfer, Gott wohlannehmbar durch Jesus Christus, porträtieren Jesus als den Mittler. Was gehört zu diesen Schlachtopfern, die Gott wohlannehmbar sind? Petrus zählt zwar hier nichts auf, andere Abschnitte tun das aber sehr wohl. Zu den Opfern gehört das lebendige Opfer des Leibes (Röm 12,1-2), Lob (Hebr 13,15), Selbsthingabe (Eph 5,1-2; Phi 2,17), gute Werke (Hebr 13,16); auch materieller Besitz, der für Gottes Werk geopfert oder ihm übergeben wird (Phi 4,18; Hebr 13,16), ist ein solches Opfer. Petrus’ Aussage ist hier, dass nur jüdische Gläubige – nur der Überrest – die ursprüngliche Berufung Israels erfüllt haben: nämlich ein Königreich von Priestern zu sein, wie in 2 Mose 19,6 beschrieben. Der Rest von Israel – der »Nicht-Überrest« – hat versagt. Ausleger, die den Kontext vernachlässigen, gebrauchen oft diesen Vers, wenn sie zu lehren versuchen, das Königreich von Priestern beinhalte die gesamte Kirche (bzw. Gemeinde). Die Lehre von der »Priesterschaft aller Gläubigen« wird jedoch von diesem Vers nicht untermauert. Petrus spricht in diesem Kontext ausdrücklich von jüdischen Gläubigen. Es ist durchaus eine Tatsache, dass alle Gläubigen ein geistliches Priestertum bilden; diese Tatsache basiert jedoch auf Offenbarung 1,6, 5,10 und 20 Vers 6.
Christlicher Glaube ist zentral Glaube an Jesus Christus. Er ist der, der seine Gemeinde sammelt, baut und erhält. Petrus ist im AT zu Hause. Er nimmt nun das Bild vom »Stein« auf, vom Eckstein, den Gott gesetzt hat, und charakterisiert so Christus (vgl. Ps 118,22; Jes 8,14; 28,16; Dan 2,34). Dieses Bild wird auch im NT vielfach aufgenommen (vgl. Mt 21,42; Apg 4,11; Röm 9,32f.). Jesus selbst gebraucht das Bild aus Psalm 118 für sich und stellt sich als diesen »Stein« Gottes vor. Zu ihm, zu Jesus Christus, dürfen wir Christen »kommen«, immer wieder (das Griechische drückt das in der Zeitform aus). Er ist der »lebendige Stein« – im Sinne von: Er lebt (der Auferstandene) und er macht lebendig. Das Wort Gottes nährt den Glaubenden, und auf den Eckstein Jesus Christus ist ihre Gemeinschaft der Liebe gegründet.
Gerhardt Maier – Edition C
Die folgenden Sätze umreißen die »Erdengeschichte« Jesu Christi. »Von den Menschen verworfen« – das geschah in Jerusalem auf dem Galgenberg. Israel und die Heiden haben diesen Jesus »eingeschätzt«, geprüft und als unbrauchbar, »wertlos« (so das griechische Wort im genauen Sinn umschrieben), weggetan. Sowohl vor dem Hohen Rat als auch vor Pilatus wurde Jesus eingeschätzt und als »wertlos« verurteilt. Dass er der entscheidende Stein ist, Gottes Grundstein für den ganzen Heilsbau, das lässt sich nicht aus der Distanz feststellen. Um das zu erkennen, muss man »kommen«, auf diesen Grund treten. Dann, erst dann, wird man erfahren, dass dieser Grund trägt, im Leben und im Sterben. Christus ist Gottes »auserwählter, kostbarer« Grundstein des Heils. »Auserwählt« bedeutet, dass der Vater schon vor aller Zeit den Christus zum Retter ersehen hat (vgl. 1 Petrus 1,20), und »kostbar« ist entsprechend zu »als wertlos verworfen« gebildet. Gott gibt seinem Sohn alle Ehre und Herrlichkeit (vgl. Phil 2,9-11) und bestätigt damit sein Opfer.
1 Petrus 2,5: »Und auch ihr als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.«
Wer auf diesen »lebendigen Stein« tritt, der wird eingebaut, wird selbst »wie« ein »lebendiger Stein«. Das »wie« (Luther: »als«) betont den Unterschied zum Grundstein Christus. Er ist der Stein. Wir haben unser neues Leben nur in der Verbindung mit ihm. Die Gemeinde Jesu Christi ist ein Bau. Das meint das Bild: »Erbaut euch zum geistlichen Hause« (griechisch genauer »lasst euch aufbauen«). Das tut Christus durch seinen Heiligen Geist. Er fügt uns ein in das Haus der »lebendigen Steine«, zum »geistlichen Hause«. Dahinter steht das Bild vom Tempel, des Ortes der Gegenwart Gottes. Die erwählte Gemeinde ist der neue Tempel, das geistliche Haus, in dem Jesus gegenwärtig ist (vgl. Mk 14,58; 1 Kor 3,16f.; 2 Kor 6,16; Eph 2,20ff.; 1 Tim 3,15; Heb 3,6; 10,21f.). Der alte Tempel ist abgelöst – hier schimmert auch ein Urteil über Israel durch – und Gottes neuer Tempel erbaut sich in der Gemeinde.
Im Tempel taten die Priester ihren Dienst; im geistlichen Haus, im neuen Tempel, ist die Gemeinde, sind die Glaubenden die »heilige Priesterschaft«. Wer zum Haus der lebendigen Steine gehört, ist nicht einfach dabei, sondern er wird in Dienst genommen. »Heilig« besagt wieder, dass die Glaubenden ganz zu Gott gehören und ganz für ihn leben. Unreines, eigensüchtiges Wesen schließt vom geistlichen Hause aus.
Der Priesterdienst besteht im »Opfern geistlicher Opfer«. »Opfern« heißt wörtlich »hinaufbringen«: Der Priester steigt die Stufen des Altars empor, um sich Gott zu nahen und die Weihegabe zu bringen. Die Glaubenden des Neuen Bundes haben Zugang zum Thron Gottes, zum Allerheiligsten. Welch ein großes Vorrecht! Sie opfern »geistliche Opfer«. Das sind keine Tiere oder dingliche Gaben mehr, sondern meint die persönliche ganze Hingabe des Glaubenden an Gott. Das ist schon im AT vorgebildet in dem Wort: »Gehorsam ist besser als Opfer« (1 Sam 15,22). Inhaltlich kann das die »Hingabe der Leiber« (vgl. Röm 12,1) als Ganzauslieferung bis hin zur Preisgabe des irdischen Lebens für den Herrn sein. Das Lob Gottes, das Zeugnis vor den Menschen, die Mission, die andere Menschen gewinnt, das alles können solche »geistlichen Opfer« sein (vgl. Röm 15,16; Eph 5,2; Phil 4,18; 2 Tim 4,6; Heb 13,15f.; Offb 8,3f.; vgl. auch im AT Ps 40,9ff.; Ps 50,14; 51,16-19; 69,31f.; Ps 107,22; 141,2).
Diese geistlichen Opfer sind keine eigenen Leistungen, mit denen wir Gottes Wohlgefallen verdienen müssten, sondern sie »sind Gott wohlgefällig« (wörtlich: »als gut von Gott angenommen«) »durch Jesus Christus«. Das Wort »durch« ist dabei die entscheidende Bestimmung. Wir könnten ausführlicher dieses »durch, vermittelst, infolge« wiedergeben mit »weil« (also: „… weil Jesus Christus uns zu seinen Nachfolgern gemacht hat und uns so Zugang zum Vater gegeben hat und uns durch seinen Geist zum neuen Leben befähigt hat“).
Ist Jesus Christus für mich der Hauptgrundstein? Oder benötige ich eine Kirche, eine Gemeinde – einen zusätzlichen Hirten, der mir die Richtung weißt??