Wie ehre ich Gott? – II

Das ist eine Medizin, die dich rundum gesund erhält und deinen Körper erfrischt. Ehre den HERRN mit deinen Opfergaben; bringe ihm das Beste vom Ertrag deiner Arbeit.
Gute Nachricht Bibel – Sprichwörter 3,8–9

Ehre den Herrn mit deinem Besitz und schenke ihm das Beste, was dein Land hervorbringt.
Dann werden sich deine Scheunen mit Korn füllen, und deine Fässer von Wein überfließen.
Neues Leben – Bibel 2006 – Sprüche 3,9–10

zusätzlich zu den Gedanken von 2020, hier noch ein paar Kommentare:

Der fünfte Rat für den Sohn lautet, den HERRN zu ehren mit dem, was er besitzt (V. 9). Es geht nicht darum, dem HERRN etwas zu geben, sondern darum, Ihn zu ehren. Es kommt hier nicht auf einen Teil des Vermögens an, sondern darauf, dass er Ihn mit seinem ganzen Vermögen ehrt. Es geht also um alles, was er besitzt: sein gesamtes Kapital, alle Einkünfte durch Arbeit oder Erbschaft. „Ertrag“ ist das, was ihm die Landwirtschaft an Gütern und Geld eingebracht hat.
Das Geben der „Erstlinge“ einer Ernte bedeutet anzuerkennen, dass die ganze Ernte vom HERRN kommt (2Mo 23,19; 4Mo 28,26.27; 5Mo 18,4; 26,1.2). Dem Sohn wird gesagt, er soll bei der Berechnung der Erstlinge von „all“ seinem Ertrag ausgehen. Er darf nichts vergessen oder bei der Berechnung nicht beachten. Gott verlangt, dass wir alles in unsere Bilanzen mit einberechnen, denn Ihm gehört alles.
Der „Erstling“ weist in besonderer Weise auf Christus hin: der „Erstling der Entschlafenen“ (1Kor 15,20). Er hat sich völlig für die Seinen hingegeben. Wenn wir die Erstlinge bringen, wird Gott an Ihn erinnert. Eine Wahrheit verstehen wir nur dann, wenn wir gelernt haben, sie in Verbindung mit Christus zu sehen. Das macht uns auch von Herzen bereit, die Erwartungen Gottes zu erfüllen.
Geben an sich bedeutet nichts. Geben hat nur dann Wert, wenn es dabei um die Verherrlichung Gottes geht. Wenn wir geben, um uns gut zu fühlen, verherrlichen wir dadurch nur uns selbst. Auf diese Weise gaben die Pharisäer. Ziel unseres Gebens kann auch sein, dass wir selbst dadurch besser werden. Dann „investieren“ wir in Gott als „Anlageobjekt“. Es geht aber nicht um uns, sondern um Ihn. Von Ihm haben wir unser Vermögen empfangen, um Ihn damit zu ehren. Auch für unseren irdischen Besitz gilt: Er ist „von Ihm und durch Ihn und für Ihn“ (Röm 11,36).
Wir ehren Gott, indem wir sein Werk mit Freuden tun. Das tun wir, wenn wir von Herzen zu Ihm sagen: „Du bist die Quelle von allem, was ich habe. Ohne Dich hätte ich nichts verdienen können; und dann hätte ich auch nichts, um Dich zu ehren. Indem ich Dir die ersten Früchte, das Beste, gebe, erkenne ich an, dass alles Dir gehört“ (vgl. 1Chr 29,14). Das zeigen wir, indem wir zuerst von allem, was wir empfangen, Ihm einen Anteil geben, bevor wir etwas davon für uns selbst gebrauchen.
Gott mit den Erstlingen zu ehren, macht den Sohn nicht ärmer, sondern sogar faktisch reicher. Er wird gesegnet werden mit einem Überfluss, der die Speicher füllt und die Fässer überfließen lässt (V. 10): „Bringt den ganzen Zehnten in das Vorratshaus, damit Speise in meinem Haus sei; und prüft mich doch dadurch, spricht der HERR der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels öffnen und euch Segen bis zum Übermaß ausgießen werde“ (Mal 3,10). Dies verspricht Gott für den Fall, dass wir sein Anrecht auf alle Dinge des Lebens anerkennen. Hier bewahrheitet sich, was schon in der Einleitung zu diesem Kapitel gesagt wurde: Hier geht es um Verheißungen, die ganz bestimmt erfüllt werden – nicht immer im Leben auf der Erde, aber auf jeden Fall in der Zukunft.
Die Behauptung, wir bekämen im Fall einer Geldspende ganz sicher mehr Geld wieder, als wir gegeben haben, ist eine falsche Anwendung dieses Verses. Auf diese Weise missbrauchen ihn manche Fernsehprediger. Sie rufen ihre Zuhörer auf, Geld zu geben, und versprechen ihnen, dass sie viel mehr zurückbekommen, als sie gegeben haben. Sie sagen: „Schick mir 100 Euro für meinen Dienst, und ich garantiere dir, dass Gott deine Gabe mit einer Gabe von 1000 Euro segnen wird!“ Ein solcher Aufruf ist nichts anderes als Manipulation.
Der Sinn dieses Verses besteht auch nicht darin, dass er zu einer Selbstprüfung führt, ob Sünden im eigenen Leben vorhanden sind, die den Segen verhindern, wenn sie Geld für das Werk Gottes geben und mit Überfluss an Geld gesegnet werden. Es ist auch unnötig, es erneut zu versuchen, um zu sehen, ob es dieses Mal funktioniert.
Wenn wir aus dem richtigen Herzenszustand heraus geben, gibt Gott mehr zurück, als wir Ihm gegeben haben. Dies schließt einen Segen mit ein, der größer ist als der von Geld oder irdischen Gütern, was wir in den Versen 13–18 dieses Kapitels sehen. Wenn wir alles aufgeben, um dem Herrn zu folgen, heißt das nicht, dass wir reich an irdischen Gütern werden. Was wir dafür zurückbekommen, ist eine reichliche Gemeinschaft mit Ihm und eine damit verbundene Freude. Das geht über alle irdischen Besitztümer hinaus. Irdischen Besitz können wir verlieren. Was wir in Ihm haben, können wir niemals verlieren; es vermehrt sich nur, das heißt, man genießt es immer mehr.
Was wir durch Geben gewinnen, ist immer viel mehr als das, was wir geben: „Petrus fing an, zu ihm zu sagen: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Jesus sprach: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meinet- und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfach empfängt, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker unter Verfolgungen, und in dem kommenden Zeitalter ewiges Leben“ (Mk 10,28–30).

Ger de Koning – Die Sprüche – Ausgelegt & angewandt

Die Schlüsselverse in diesem Kapitel sind die Verse 5-6, eine Verheißung, auf die sich das Volk Gottes oft berufen hat, wenn es den Herrn als Wegweiser für sein Leben gesucht hat. Und diese Verheißung hat sie nie im Stich gelassen – wenn sie den Bedingungen gehorcht haben, die Gott in den Versen 1-12 festgelegt hat. Gott hält seine Verheißungen, wenn wir seine Gebote befolgen, denn unser Gehorsam bereitet uns darauf vor, zu empfangen und zu genießen, was er für uns geplant hat.
Zu erfüllende Bedingungen (Vv. 1-12). Die erste Bedingung für den Empfang von Gottes Führung ist, dass wir Gottes Wahrheit lernen (V. 1-4). Der Wille Gottes wird im Wort Gottes offenbart (Kol 1,9-10), und der einzige Weg, seinen Willen zu erkennen, besteht darin, sein Wort zu studieren und ihm zu gehorchen. Wenn wir das Wort in unser Herz aufnehmen, wächst unser gottgefälliger Charakter, so dass Barmherzigkeit und Wahrheit („Liebe und Treue“, NIV) zu einem schönen Schmuck in unserem Leben werden (Spr 3,3; 1,9). Es reicht nicht aus, dass Gläubige die Bibel in der Hand halten; sie müssen sie sich vom Heiligen Geist ins Herz schreiben lassen (3,3; 7,3; 2. Korinther 3,1-3). Der Gehorsam gegenüber dem Wort kann Ihrem Leben Jahre hinzufügen und Ihren Jahren Leben.
Zweitens müssen wir dem Willen Gottes gehorchen (V. 5-8). „Er wird eure Wege leiten“ (V. 6, NKJV) ist die Verheißung, aber die Erfüllung dieser Verheißung hängt von unserem Gehorsam gegenüber dem Herrn ab. Wir müssen ihm von ganzem Herzen vertrauen und ihm auf allen unseren Wegen gehorchen. Das bedeutet völlige Hingabe an ihn (Röm. 12:1-2). Das Wort „Vertrauen“ in Vers 5 bedeutet „hilflos liegen, mit dem Gesicht nach unten“. Es stellt einen Diener dar, der auf den Befehl seines Herrn wartet und bereit ist, zu gehorchen, oder einen besiegten Soldaten, der sich dem siegreichen General ergibt.
Die Gefahr besteht natürlich darin, dass wir uns auf unseren eigenen Verstand verlassen und dadurch Gottes Willen verfehlen. Diese Warnung bedeutet nicht, dass Gottes Kinder ihren Verstand ausschalten und ihre Intelligenz und ihren gesunden Menschenverstand ignorieren sollen. Sie mahnt uns lediglich, uns nicht auf unsere eigene Weisheit und Erfahrung oder die Weisheit und Erfahrung anderer zu verlassen. Abraham tat dies, als er nach Ägypten zog (1. Mose 12,10-20), und Josua tat es auch, als er die kleine Stadt Ai angriff (Jos. 7). Wenn wir „weise in unseren eigenen Augen“ werden (Spr 3,7), dann steuern wir auf Schwierigkeiten zu.
Gottes Segen teilen (V. 9-10) ist die dritte Bedingung, die wir erfüllen müssen, wenn wir wollen, dass Gott unsere Wege lenkt. Im christlichen Leben gibt es so etwas wie „geistlich“ und „materiell“ nicht, denn alles kommt von Gott und gehört Gott. Die Juden des Alten Testaments brachten dem Herrn die Erstlinge ihrer Herden (2. Mose 13,1-2) und die Erstlingsfrüchte ihrer Felder (3. Mose 23,9-14) und erkannten auf diese Weise seine Güte und Souveränität an. Die neutestamentliche Parallele findet sich in Matthäus 6,33.
Wenn wir nicht treu für den Herrn spenden, vertrauen wir ihm nicht wirklich. Natürlich sind unsere Zehnten und Opfergaben keine „Bezahlung“ für seine Segnungen; sie sind vielmehr ein Beweis für unseren Glauben und Gehorsam. Der christliche Industrielle R.G. LeTourneau pflegte zu sagen: „Wenn du gibst, weil es sich auszahlt, wird es sich nicht auszahlen. Geben ist eine Vorbereitung des Herzens auf das, was Gott uns sagen und für uns tun will. „Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein“ (Matthäus 6:21, NKJV).
Unsere vierte Aufgabe ist es, uns der Züchtigung Gottes zu unterwerfen (Spr 3,11-12). Züchtigung ist ein Teil von Gottes Plan, seinen Söhnen und Töchtern zu helfen, in einem gottgefälligen Charakter zu reifen (Hebr. 12,1-11). Gott züchtigt uns, nicht wie ein Richter einen Verbrecher bestraft, sondern wie ein Elternteil sein Kind züchtigt. Er handelt in Liebe, und seine Absicht ist, dass wir „seiner Heiligkeit teilhaftig“ werden (Hebr 12,10). Manchmal züchtigt er uns, weil wir rebelliert haben und Buße tun müssen; ein anderes Mal züchtigt er uns, um uns vom Sündigen abzuhalten und uns auf seinen besonderen Segen vorzubereiten. Ganz gleich, wie sehr uns die Erfahrung schmerzt, sie wird uns nie schaden, denn Gott züchtigt immer in Liebe (5. Mose 8,2).

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Serie

Das Erste der Erstlinge
Das Erste der Erstlinge des Landes Kanaan sollte Gott gehören (2 Mose 23,19). Darin zeigt sich ein wichtiges Prinzip, das wir wiederholt in Gottes Wort finden. Das Beste ist immer für Gott. Es gibt drei Möglichkeiten, Gott etwas zu geben. Erstens kann man „alles“ geben. Es gibt solche, die diesem Ruf folgen und ihre Zeit oder ihre materiellen Besitztümer ganz dem Herrn übergeben haben. Zweitens kann man Ihm „die Reste“ geben. Und leider gibt es in der Tat manche, die zuerst ihren Vater begraben oder zuerst Abschied nehmen wollen von denen, die in ihrem Haus sind (Lk 9,59-61). Drittens kann man Ihm – wenn man nicht dazu berufen ist, „alles“ zu geben – „die Erstlinge“, d.h. das Beste zur Verfügung stellen. An ein solches Geben sind herrliche Zusagen geknüpft:
• Sprüche 3,9-10: „Ehre den HERRN von deinem Vermögen und von den Erstlingen all deines Ertrags; so werden deine Speicher sich füllen mit Überfluss, und deine Fässer werden von Most überfließen.“
• Matthäus 6,33: „Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden.“
• 1 Könige 17,13-14: „Bereite mir zuerst einen kleinen Kuchen davon und bring ihn mir heraus; und dir und deinem Sohn bereite danach zu. … Das Mehl im Topf soll nicht ausgehen, und das Öl im Krug nicht abnehmen …“
Geben wir dem Herrn nur den Rest unserer Zeit, der übrig bleibt oder gehört Ihm die beste Zeit des Tages? Gehört die Morgenstunde im Gebet und im Lesen des Wortes Gottes unserem Herrn? Beten wir zuerst, selbst wenn wir wenig Zeit haben, oder tun wir es nur, wenn die tägliche Arbeit uns dazu noch Zeit lässt? Sind wir am Tag des Herrn mit den Dingen des Alltags und des Berufslebens beschäftigt oder mit dem, was wir unserem Herrn bringen wollen? Geben wir Ihm nur noch den Rest unseres Lebens, den die Menschen nicht mehr gebrauchen können oder ist es uns ein Herzensanliegen, unserem Herrn von Jugend an zur Verfügung zu stehen und uns Ihm zu übergeben?
„ … damit er in allem den Vorrang habe“ (Kol 1,18).

Frei aus dem Französischen übersetzt – Georges André – Im Glauben leben 2016

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