denn es will nicht auf mich hören

Aber das Haus Israel wird nicht auf dich hören wollen, denn sie wollen nicht auf mich hören. Denn das ganze Haus Israel ist von harter Stirn und verstockten Herzens.
Elberfelder 1871 – Ezekiel 3,7

aber die vom Haus Jissrael werden nicht gewillt sein auf dich zu hören,
denn sie sind keinmal auf mich zu hören gewillt,
denn alles Haus Jissrael,
harter Stirn und starren Herzens sind sie.
Buber & Rosenzweig – Ezekiel 3:7

Israels Haus will nicht auf dich hören, denn sie wollen auf mich nicht hören, denn das ganze Haus Israels starker Stirn und harten Herzens sind sie.
Rabbiner Dr. Joseph Breuer – Das Buch Jecheskel übersetzt – Hesekiel 3,7

Aber das Volk der Israeliten wird dir nicht zuhören wollen, denn es will mir nicht zuhören. Das ganze Volk ist störrisch und hat ein hartes Herz.
Neues Leben – Bibel 2006 – Hesekiel 3:7

Erfolg nur wenn viele zuhören?
Erfolg durch „nette Worte“ oder durch „Einschüchterung und Drohen“?
Nein! Jehovah hat sein, von IHM gegründeten Volk nicht unter Druck gesetzt! Aber am Ende wird ER durch Seinen Geist bewirken, dass Israel IHN annehmen und lieben wird. Dann werden sie Seine Stimme hören wollen!


3,7 auf dich … auf mich Der Herr identifiziert seinen Boten mit sich selbst (vgl. Lk 10,16; Joh 13,20). Das Haus Israel ist nicht nur gegenüber Hesekiel verschlossen, sondern will auch nicht auf den Einen hören, der den Propheten zu ihm gesandt hat.

Reformations-Studien-Bibel

Ehe wir weitergehen, müssen wir jedoch noch einen Charakterzug erwähnen, durch welchen sich das Buch Hesekiels von demjenigen Jeremias unterscheidet. Der letztere wendet sich unmittelbar an seine Zeitgenossen, d. h. an das Volk Gottes, und zwar in einem Zeugnis, das sich erst durch das zerschlagene und verwundete Herz des Propheten seinen Weg bahnt und so dazu dient, die wunderbare Geduld Gottes an den Tag zu legen, der bis zum letzten Augenblick Sein Volk zur Buße einladet. Bei Hesekiel ist es nicht so. Er macht auf das aufmerksam, was das Gericht notwendig herbeiführen muß. Er ist allerdings zu Israel gesandt, aber zu einem Israel, das sich in einem verhärteten Zustand befindet. Sein Mund ist dem Volke gegenüber verschlossen; er soll es nicht zurechtweisen. Wohl mag er in einem passenden Augenblick, wenn Jehova seinen Mund öffnet, um das Volk erkennen zu lassen, daß ein Prophet in seiner Mitte weilt, diesem Volk bestimmte Erklärungen Jehovas mitteilen; aber er wendet sich nie unmittelbar an das Herz und Gewissen desselben, als beschäftige Gott Sich noch mit ihm. Jehova offenbart ihm die Sünden Seines Volkes, welche Ihn nötigen, Israel zu verwerfen und ihm gegenüber nicht länger nach den von Ihm Selbst festgesetzten Regierungsgrundsätzen zu verfahren. Er konnte es nicht länger wie ein von Ihm anerkanntes Volk behandeln. Gott Selbst stellt das Verhalten Israels als die Veranlassung zum Abbruch Seiner Beziehungen zu ihm dar. Gleichzeitig werden bestimmte neue Grundsätze geoffenbart, die fernerhin für das Verhalten maßgebend sein sollen. Ich spreche hier nur von demjenigen Teil der Weissagung, welcher Israel zum Gegenstand hat; denn das Buch enthält außerdem verschiedene Gerichte, die an den Nationen vollzogen werden sollen, sowie eine Beschreibung des zukünftigen Zustandes des Landes und des Tempels; indessen sollte der Prophet dem Volke diese Beschreibung nur mitteilen, wenn es Buße täte.

John Nelson Darby – Betrachtung über den Propheten Hesekiel

Ganz anders Israel: »Aber das Haus Israel will dich nicht hören, weil sie mich nicht hören wollen.« Es ist deutlich, dass Jesus später ganz ähnlich spricht Es bleibt die wiederholte Erfahrung israelitischer Propheten, dass sie bei Fremden mehr Gehör finden als beim eigenen Volk. Auch der sündige Mensch bewahrt sich ein Gefühl für Echtheit und verlangt oft stärker nach Erlösung als ein selbstgerechter Mensch, der meint, er besitze schon die »richtige Religion«. Im übrigen spielt es keine Rolle, ob Hesekiel ein »sympathischer« Prediger ist oder nicht. Weil die Israeliten damals von Gott nichts wissen wollten, wollten sie auch vom Prediger nichts wissen. Die »harte Stirn« und das »harte Herz« sind uns ja schon in 2,4 begegnet.

Wuppertaler Studienbibel

Schließlich warnte Gott Hesekiel noch, keine dramatischen Ergebnisse von seinem Dienst zu erwarten (vgl. Jes 6,8-13; Jer 1,11-19 ). Anders als bei fremden Nationen, wo Hesekiel offen empfangen worden wäre, war Israel nicht bereit, auf ihn zu hören. Israel würde ihn abweisen , weil es Gott abgewiesen hatte. Die Menschen waren nicht bereit, zu „hören“ oder auf Hesekiel einzugehen, weil sie nicht bereit waren, auf Gott zu hören . Ihre geistliche Taubheit hatten sie sich über lange Jahre der Begegnung mit und Ablehnung von Gottes Wort erworben, das ihnen in den Propheten immer wieder begegnet ist. Israels Antwort auf Gott in der Vergangenheit war ein Vorbote der Antwort, die auch Hesekiel erwarten konnte.
Die Krankheit des Volkes erstreckte sich auf das ganze Haus Israel . Damit ist nicht gemeint, daß jeder einzelne Israelit Gott verworfen hatte, denn Habakuk, Jeremia, Hesekiel und Daniel z. B. dienten ihrem Gott treu. Gott sprach hier von allen Teilen Israels, nicht von jedem Israeliten. Der Abfall war in das königliche Haus, den Tempel, die Gerichte und in jede Stadt im ganzen Land gekommen. Auch wenn hier und da einzelne immer noch zu Gott standen, hatte sich das Volk als Ganzes von ihm abgewandt.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar