Der Geist selbst zeugt mit unserem Geiste, daß wir Kinder Gottes sind. Wenn aber Kinder, so auch Erben, -Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir anders mitleiden, auf daß wir auch mitverherrlicht werden.
Elberfelder 1871 – Römer 8,16–17
Derselbe Geist gibt Zeugnis unserem Geist, daß wir Kinder Gottes sind. 2Kor 1,22. Sind wir denn Kinder, so sind wir auch Erben, Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir anders mit Ihm leiden, auf daß wir mit Ihm auch verherrlicht werden. Lk 24,26; Joh 17,22.24; Offb 3,21; 21,7.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Röm 8,16–17
Denn der Geist Gottes selbst bestätigt uns tief im Herzen, dass wir Gottes Kinder sind.
Und als seine Kinder sind wir auch Miterben an seinem Reichtum — denn alles, was Gott seinem Sohn Christus gibt, gehört auch uns. Doch wenn wir an seiner Herrlichkeit teilhaben wollen, müssen wir auch seine Leiden mit ihm teilen.
Neues Leben – Bibel 2006 – Röm 8,16–17
Durch Gottes Geist in uns sind wir uns hundertprozentig sicher, dass wir Teil seiner Familie sind. Weil wir zu seiner Familie gehören, will uns unser Vater auch beschenken. Es kann zwar durchaus passieren, dass man uns heftige Schwierigkeiten macht, weil wir jetzt zu Jesus gehören, aber zum Schluss werden wir mit ihm ganz groß rauskommen.
VolxBibel – Römer 8,16–17
Wessen Kind bin ich wirklich? Was sagt den mein Herz? Bin ich gelehrt worden, dass nur bestimmte Menschen von Gott zu seinen Kindern erwählt wurden? Woran würde ich denn erkennen, ob ich SEIN Kind bin?
Röm 8:16 : Die Philosophen sprachen davon, dass das menschliche Gewissen als Zeuge auftreten konnte (vgl. 2,15; 9,1 ); die Juden glaubten, dass der Geist durch die Propheten die Wahrheit Gottes gegen Israel und die Völker bezeugt hatte. Hier aber ist die prophetische Botschaft des Geistes eine gute Nachricht für das Herz des Gläubigen. Als juristischer Akt musste eine Adoption nach römischem Recht (vgl. 8,15 ) von Zeugen bestätigt werden; hier ist der Geist der Zeuge, der bestätigt, dass Gott die Gläubigen in Jesus an Kindes statt annimmt.
Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments
Röm 8:17 : Gott hatte Israel zum »Erben« des Verheißenen Landes bestimmt, und die Juden erwarteten, dass sie »die künftige Welt erben« würden; zu »Erbe« und Adoption siehe die Ausführungen zu 8,15 . Viele Juden glaubten, dass der endgültigen Offenbarung der Herrlichkeit Gottes eine Zeit des Leidens vorausgehen würde.
Der Geist ist es auch, der dem Christen die Gewißheit schenkt, daß er ein Kind Gottes ist. „Der Geist selbst zeugt mit unserem Geist, daß wir Kinder Gottes sind“ ( Röm 8,16 ). Für Kinder steht hier tekna ( im Unterschied zu hyioi, Söhne ). Das betont unseren Anteil am Leben des Vaters. Darum sind wir auch Erben dessen, was der Vater besitzt. Diese Gewißheit schenkt der Geist jedem, der an den Herrn glaubt.
Das Herz des Gläubigen erfährt auch größere Gewißheit, indem er besser versteht, was der Geist für ihn getan hat. Große Gewißheit ist es zu wissen, was es bedeutet, mit dem Geist versiegelt zu sein und das Unterpfand des Geistes als Garantie für die Vollendung der Erlösung empfangen zu haben ( Eph 1,13-14 ). Auch die Erkenntnis, daß der Gläubige mit dem auferstandenen, unsterblichen Leib Christi verbunden ist, vermehrt unsere Gewißheit. Diese großen Dinge zu begreifen, gehört natürlich zur Unterweisung durch den Heiligen Geist, darum ist der Heilige Geist in vielfacher Weise damit befaßt, dem Gotteskind Gewißheit zu schenken.
Charles C Ryrie – Die Bibel verstehen
„Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind.“
Edition C
Das Mitbezeugen des Geistes Gottes mit „unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind“, geschieht eben in diesem kindlich-vertrauensvollen Beten. Wie ein Kind zu seinem Vater kommt mit allem, was es bewegt, so leitet und führt uns der Geist Gottes immer zum Vater hin und bezeugt damit unser Kindesrecht. Die Kindesgewissheit gründet nicht auf irgendwelchen Gefühlen, sondern auf dem Zeugnis des Geistes, der uns beten lehrt (vgl. Mt 6,9ff.; Röm 8,26; Eph 6,18; 1Thess 5,17). Das Zeugnis des Geistes Gottes empfangen wir aus dem Wort Gottes, das uns zu Lob, Dank, Anbetung und rechter Bitte und Fürbitte leitet (vgl. auch 2Kor 1,22; 1Joh 5,7-10).
Röm 8,17: „Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn anders wir mit leiden, auf dass wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden.“
Kinder Gottes sind Erben Gottes, sie bekommen Anteil an allem, was er ist und hat. Unser Erbe ist das ewige Leben (Tit 3,7). Wir sind Erben des Reiches Gottes (Jak 2,5) und werden den vollen Segen Gottes erben (1Petr 3,9). Wir sind „Miterben Christi und Gott teilt das Erbe zu. Wieder sind zwei Rechtsakte der Hintergrund: Gott gibt rechtsgültig das Erbe, und er stellt uns seinem Sohn Jesus Christus gleich. Welche Würde! Und wir leben oft, als hätten wir nichts, aber auch gar nichts zu erwarten! Jetzt leiden wir mit, schon jetzt ist der Weg des Christen unter der Führung des Geistes der Gleichweg mit unserem Herrn. Wie er in Leiden kam, so kommen wir in Leiden um Jesu willen (vgl. Röm 5,3, auch unsere Auslegung). So wird auch die Gleichgestalt in der Herrlichkeit sein, zu der wir mit „erhoben werden“. Das Griechische ist eindrücklich kürzer: „Miterben Christi, da wir ja mitleiden, auf dass wir auch mitverherrlicht werden“.
Jetzt schließt sich der Kreis. Ausgangspunkt war der Empfang des Geistes der Sohnschaft, Merkmal seiner Echtheit war die vertrauensvolle Anrufung des Vaters. Jetzt führt die Gewissheit von Gottes Vatertum wiederum zur Vergewisserung der eigenen Sohnschaft zurück. Der Geist selbst bezeugt unseRöm Geist: Wir sind Gottes Kinder! – Der mühelose Wechsel von „Sohn“ auf „Kind“ zeigt dem heutigen Leser, dass Paulus schon bei „Söhne“ die weiblichen Gemeindeglieder einschloss. Zwei Stellen mögen zeigen, dass „Söhne“ in der Bibel nicht immer wörtlich genommen werden darf, 1Mo 3,16: „Mit Schmerzen sollst du Söhne (wörtlich!) gebären.“ Die Entbindung von Mädchen ist natürlich eingeschlossen. Und 2Mo 14,22: „Die Söhne (wörtlich!) Israels gingen mitten hinein in das Meer.“ Die Töchter verblieben gewiss nicht am Ufer. Ähnlich steht es oft mit dem Gebrauch von „Brüder“. – Das erwähnte Wirken des Geistes wird jetzt auf den Nenner gebracht: Er übt die Zeugenfunktion aus. Der Geist steht unseRöm menschlichen Geist als Zeuge gegenüber. – symmartyreo hieß ursprünglich: als Zeuge neben einem oder mehreren Zeugen etwas mitbezeugen. Diese Grundbedeutung verblasste aber später zum einfachen „bezeugen“, „bestätigen“, bei Paulus z.B. auch 2,15 und 9,1. – Die Verwendung von „Geist“ als Menschengeist ist für Paulus nicht ungewöhnlich (Röm 1,9; 8,10; 1Kor 5,3-5; 7,34; 16,18; 2Kor 2,13; 7,1.13; Gal 6,18; Phil 4,23). So begegnet das Innerste Gottes, das allein weiß, „was in Gott ist“ und „die Tiefen der Gottheit erforscht“, dem Innersten des Menschen, das allein weiß, „was im Menschen ist“ (1Kor 2,10.11) und redet ihm gut zu: „Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein“ (Jes 43,1). So spricht uns der Geist mit Gott zusammen – ein folgenreiches Geschehen. Schon Jesus hat Mt 7,14-19 das Tun ans Sein gebunden.
Wuppertaler Studienbibel
17 Aus dem Kindsein folgt ein weiteres Recht. Wenn aber Kinder, auch Erben, nämlich Erben Gottes. Eine Adoption verändert alle Beziehungen, nicht nur die zu Personen, also zum Vater und zu dessen Kindern und Hausgenossen, sondern auch die zum väterlichen Besitz: „Alles, was mein ist, ist dein“ (Lk 15,31; Joh 17,10).A Der Erbgang für die Glaubenden gilt vermittelt durch den erstgeborenen Sohn. Er ist der eigentliche Erbe, sie sind Miterben Christi (V. 32). Dieses Erbe besteht aber nicht allein in der zukünftigen Herrlichkeit (V. 18.30).
„Und im Gebet rufen wir durch Ihn: Abba, Vater, und kein geringerer als dieser Geist bestätigt unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind.“
Jakob Kroeker – ER sprach zu mir
Ich wünschte, wir könnten dem Apostel Paulus hier nachfühlen, was er alles bei dem Ausdruck „Vater“ empfand. Dieser eine Ausdruck fasste für ihn die ganze Fülle des neuen Heils zusammen. Er hatte vor Gott als dem Lebendigen und als dem Gnädigen auch vor seiner Bekehrung gestanden. Gott als seinen „Vater“ fand er aber erst nach seiner großen Damaskusstunde. Nun wusste er: Gott will uns nicht nur ein lebendiger, ein gnädiger Gott sein, Er will uns ein Vater sein in Christus.
Fast muss man fürchten, dass manche Gläubige auch unserer Tage zunächst Gott nur schauen im Lichte eines gnädigen Gottes. Wozu uns aber die Sohneswürde führen will, ist, dass Gott uns zum Vater wird. Haben wir das erfasst, dann wird dementsprechend auch unser Verkehr mit Gott werden. Uns wird eine ganz andere Freimütigkeit in unserm Umgang mit Gott beherrschen. Wir werden mit Gott verkehren nicht in knechtischer Furcht, sondern im Geiste der Kinder Gottes, die zu rufen wagen: „Abba, Vater!“
Sind wir aber Kinder, so auch Erben, Erben Gottes, ja Miterben Christi. Was das alles in sich schließt, Gottes Erbe zu sein und Miterbe Christi, vermag unser Glaube und unsere Hoffnung zwar zu ahnen, nicht aber in vollem Umfange zu erfassen.
Paulus fügt jedoch hinzu: „wenn anders wir sein Leiden teilen, um hernach auch teilzunehmen an seiner Herrlichkeit.“
Dem Apostel ist im Leben der Jünger alles organisch verbunden mit Christus. Ob es sich handelt um unser erstes innerliches Erwachen, es steht ihm in Verbindung mit unserer Bekehrung. Sie ist ihm aber verbunden mit Christus. Er sagt im Galaterbrief: „Als es aber Gott wohlgefiel, mir seinen Sohn zu offenbaren, da besprach ich mich nicht länger mit Fleisch und Blut.“
Als er erst den Sohn sah, da sah er auch sich selbst und zwar in seinem menschlichen Elend und in seiner ganzen Jämmerlichkeit. Er sah aber auch seine Erlösung. Er konnte daher auch mit jenem wunderbaren Wort fortfahren. „Alsbald fuhr ich zu und besprach mich nicht lange mit Fleisch und Blut.“ Das war die große, entscheidende Wendung in seinem Leben. Eine Wendung, herbeigeführt von dem Sohn. Nun spricht er auch im Blick auf die Leiden, dass sie ihm aufs engste verbunden sind mit Christus.“
Paulus hatte eine Wahrheit tief erfasst und zwar jene, dass die Geschichte des Hauptes auch immer die Geschichte der Glieder sein wird. War das Haupt auf dem Wege der Leiden verherrlicht worden, wie sollte Paulus für die Kinder Gottes als Glieder des Leibes Christi etwas anderes erwarten. Diese Leiden haben aber ihre klare Begrenzung und ihr ganz bestimmtes Ziel. Die Leiden kommen, weil sie im Dienste unserer Erlösung stehen
Ein Kind Jehovahs handelt und fühlt anders, als ein Kind dieser Welt. Was bzw wen ahme ich also nach? Was zeigen meine Handlungen? Was zeigt mein Gebet, welches Verhältnis ich vor dem Allmächtigen habe? Bin ich ängstlich?