Und der siebte Engel posaunte: und es geschahen laute Stimmen in dem Himmel, welche sprachen: Das Reich der Welt unseres Herrn und seines Christus ist gekommen, und er wird herrschen in die Zeitalter der Zeitalter.
Elberfelder 1871 – Offb 11,15
Und der siebente Bote posaunte.
Und es geschahen große, ‹laute› Stimmen in dem Himmel, die sagten: „Die Königreiche der Welt sind unseres Herrn und seines Gesalbten geworden, und er wird ‹als König› herrschen in ‹alle› Ewigkeit.
Jantzen & Jettel 2017 – Offb 11,15
Und der siebente Engel blies: Da wurden mächtige Stimmen im Himmel laut, die riefen: Die Königsherrschaft über die Welt ist unserm Herrn und seinem Christus zuteil geworden. Er wird als König herrschen durch alle Zeitalter hindurch.
Bruns 2013 – Offenbarung 11,15–16
Dann ließ der siebte Engel die Trompete erschallen.
Da erhoben sich im Himmel laute Stimmen.
Sie riefen:
»Jetzt gehört die Herrschaft über diese Welt
endgültig unserem Herrn und seinem Christus.
Er wird nun für immer ihr König sein.«
BasisBibel 2012 – Offb. 11:15
Als Letztes blies dann der siebte Engel in seine Posaune. Aus dem Himmel konnte man laute Stimmen hören, die sagten: „Ab jetzt wird Gott die Kontrolle über diese Welt übernehmen, und Christus wird für immer das Sagen haben.“
VolxBibel – Offenbarung 11:15
Nun ja, die einen meinen, dass Jehovah schon die Kontrolle übernommen hätte – die anderen, dass dieses Ereignis noch aussteht. Wer meint, dass ER schon die vollständige Kontrolle übernommen hätte, der sollte sich vielleicht fragen, ob er wirklich meint, dass es so ewig weiter gehen sollte? oder ob er sich vielleicht doch in der Zeit geirrt hat und dieses Ereignis noch aussteht!
Ein wichtiger Teil des jetzt im Fortgang der Entfaltung befindlichen Planes des großen Baumeisters muss noch unvollendet sein, sonst würde der neue Fürst und die neue Heilszeitordnung längst eingeführt worden sein. Warum es auf eine bestimmte Zeit hinausgeschoben worden ist, und ebenso die Art und Weise, wie die gegenwärtige Herrschaft des Bösen unter Satan auf die Herrschaft der Gerechtigkeit unter Christum übergehen soll, sind Fragen von hohem Interesse, die weiter unten genauer erörtert werden sollen. Für jetzt genüge es, zu sagen, dass die Reiche dieser Welt, die jetzt Satan untertan sind, zur geeigneten Zeit die Reiche unseres Herrn und seines Christus werden sollen (Offenbarung 11:15). Der Zusammenhang zeigt, dass der Übergang durch eine allgemeine Zeit der Drangsal bewirkt werden wird. Hierauf sich beziehend, sagt der Herr Jesus: „Niemand aber kann in das Haus des Starken eindringen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet, und alsdann wird er sein Haus berauben.“ (Mark. 3:27) Da werden wir also belehrt, dass Satan zuvor gebunden, unschädlich gemacht, abgesetzt werden muss, ehe Christi Regierung der Gerechtigkeit und des Frieden aufgerichtet werden kann. Daher wird auch das Binden Satans, des Starken, als das erste Werk der neuen Heilszeitordnung dargestellt.
Charles Taze Russell im Jahr 1886 – Der göttliche Plan der Zeitalter
Die große Posaune, durch diejenige vorgeschattet, die unter den Juden das Jubeljahr verkündete, die „siebente Posaune“ ist so wenig wie die sechs vorhergehenden (Offenbarung 11:15-18) in der Luft vernommen worden. Sie ertönt für solche, die Ohren haben zu hören, seit Oktober 1874 und wird bis zum Ende des Millennium ertönen. Mit dem Beginn dieser Posaune begann die Ernte dieses Zeitalters und das Einernten und die Trennung, die fortdauern muss, bis die „Auserwählten“, der „Weizen“, aus den gegenwärtigen Himmel (den Namenkirchen) heraus gesammelt sein wird, hin zu dem Herrn. Die „Engel“ (Boten) sind diejenigen, die die Botschaft von des Herrn Wort weitertragen, und welche die Trennung und die Sammlung seiner Auserwählten zu ihm hin bewirken.
Charles Taze Russell im Jahr 1897 – Der Krieg von Harmagedon
Nein Herr Russell – so schwach ist der Schöpfergott Jehovah nicht, dass ER über 150 Jahre braucht, um die Herrschaft anzutreten 😉 und Dinge auf der Erde zu verändern. ER der mit einem Wort Dinge erschafft – wird nicht Jahre benötigen um diese Erde zu übernehmen. Hier liegt Ihr Fehler, Herr Russel – hier hätten sie das Ruder rumreißen und den Denkfehler – ihren Denkfehler – eingestehen sollen, anstatt weiterhin an dem Gedanken zu basteln und weitere falsche Lehren einzuführen…
Und sie sprachen: Es ist die Königsherrschaft der Welt unseres Herrn und seines Gesalbten geworden. Im Mittelpunkt dessen, was geschehen ist, stand eine Königsherrschaft. Sie wird näher bezeichnet als die der Welt. In Mt 4,8 bietet der Teufel die „Königreiche der Welt“ an. Offb 17,18 besitzt die „Hure Babel“ die „Königsherrschaft über die Könige der Erde“. Hier aber ist etwas eingetreten, was diese Weltherrschaft in die Hände Gottes und Christi gebracht hat. Es kann sich nicht um ein innergeschichtliches Ereignis handeln, sondern nur um die endgültige Niederwerfung der bisherigen Besitzer durch das Kommen Christi zum Gericht.
Wuppertaler Studienbibel
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„Gott ist König“ meinte nie etwas anderes, als dass er Großkönig sei. Er gehört nicht etwa in die Reihe der lokalen Stadt – oder Volksfürsten. Sie sind vielmehr die Unterkönige Gottes, des „Königs der Könige und Herrn der Herren“ der ganzen Erde (vgl. Offb 1,5; 17,14; 19,16 ). Diese seine universale Herrschaft wird gerade am Sinai, wo er sich ein einzelnes Volk aussucht, vorausgesetzt: „Die ganze Erde ist mein“ (2 Mo 19,5 ). Israel unterscheidet sich von den anderen Völkern nicht durch sein Eigentumsverhältnis zu Gott, sondern lediglich durch seine Priesterfunktion. Diese Weltweite der Herrschaft seines Gottes hat sich auch das ntst Israel beständig vor Augen zu halten. Unter diesem Gott geht es nie nur um die Gläubigen. Er blickt nicht etwa herzenswarm auf die Gemeinde und sternenkalt auf die sonstige Menschheit, auf ungerechte Verhältnisse, auf Verführung, Unterdrückung, Hunger und Sterben. Zum Reden vom Königsein Gottes gehört immer der Durchbruch zum Umfassenden, der Bezug auf die ganze Menschheit.
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Zum anderen blieb den Propheten bewusst, dass dieses Königsein Gottes im Vollsinne etwas ist, was erst noch kommen muss. „Dein Reich komme!“ Es darf also nicht mit dem allgemeinen, gegenwärtigen Weltregiment Gottes verwechselt werden. So gewiss es bleibt, dass Gott zu keiner, auch nicht der dunkelsten Zeit abgetreten ist, so dass sein Thron leer stände, so gewiss muss eines doch erst noch kommen: seine Verherrlichung auf dem Thron. Das ist das Grundproblem der Gegenwart: die Nichtverherrlichung des Herrn aller Herren und die Verherrlichung der Nichtherren oder Unterherren, also dieses Knien an der falschen Stelle. Diese Nichtverherrlichung Gottes erschüttert seine Herrschaft zwar nicht (Ps 2,4 ), aber er will Antwort auf seine Herrlichkeit. Auch seine Gemeinde leidet darunter, dass der Herr und die Verherrlichung auseinandergerissen sind, zwei Größen, die doch zusammengehören. Diese Urspaltung zieht alle anderen Spaltungen in der Schöpfung nach sich, nämlich zwischen Mann und Frau, Vätern und Kindern, Volk und Volk, Ost und West, Nord und Süd, Mensch und Natur. Es kann darum nichts heil werden, wenn diese Urspaltung nicht behoben wird und Gott nicht seine Ehre bekommt. Eine Menschheit, die mit einem Munde Gott lobt (Rö 15,6 ), wird eine wiedervereinigte, heile, freie, gerechte und frohe Menschheit sein. In zwei der drei Hauptstellen über dieses Königwerden Gottes (K. 11 und 19) ist dies Ereignis deswegen mit dem Sturz Babels verknüpft. Babel ist ja die große Verführerin zur Nichtverherrlichung Gottes und zur Anbetung des Tieres.
(1) »Der siebente Engel posaunte« (Offb 11,15):
Gerhardt Maier – Edition C
Die Lage der an Jesus Glaubenden scheint aussichtslos (Offb 13). Die widergöttlichen Mächte lehnen sich gegen Jesus Christus auf, geraten dann aber in einen schrecklichen Strudel (Offb 13; 16). Ein zum Feind übergelaufener Teil der Weltchristenheit triumphiert über die stille, scheinbar ohnmächtige Schar der wahrhaft Glaubenden und wird dann von den eigenen Freunden und Liebhabern erbarmungslos bekämpft und zunichte gemacht (Offb 17 und Offb 18).
(2) »Und es erhoben sich große Stimmen im Himmel«:
Gerade wo nun auf der Erde alles so schrecklich verworren und für die Sache Gottes aussichtslos erscheint, wird »im Himmel«, wo alles durchschaut und überblickt wird, bereits die große abschließende Feststellung getroffen – dies eben schließt die siebte, die »letzte« Posaune (1 Kor 15,52) auch mit ein:
(3) »Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden«:
a) Die Weltreiche sind zu Gottes Reich geworden. Was ist es um dieses »Reich Gottes«? (Vgl. auch das zu Offb 20,1ff.Gesagte).
aa) Weil Gott die Welt schuf, gehört sie ihm. Und er hat die schöne Provinz Erde im Ganzen seines Kosmos dem Menschen als »Oberpräsidenten« anvertraut (1 Mose 1,28). Doch der Mensch hat den Feind Gottes und der Menschen eingelassen, sich auf ihn eingelassen, sich ihm unterstellt, indem er ihm folgte (1 Mose 3). Seitdem ist der Feind »der Fürst dieser Welt« (Joh 12,31; 14,30; 16,11). Doch Gott hat uns Menschen nicht nach der erbarmungslosen Regel, wie man sich bettet, so liegt man, uns selbst überlassen. Nach seiner ewigen Weisheit hat er unsere Erlösung in die Wege geleitet. Und weil er das Recht keines Geschöpfes übergeht, auch nicht des Satans, hat er die Welt sozusagen von innen her zurückerobert.
bb) Gott hat dazu mit der Menschheitsgeschichte noch einmal neu begonnen, mit seinem neuen »Adam«, sozusagen mit der »Neuausgabe« Mensch (Röm 5,12-19). Dazu ist der ewige Sohn Gottes Fleisch, Mensch, geworden (Joh 1,14). Er hat dieselbe Prüfung noch einmal gemacht, in der der erste Adam durchgefallen ist (Mt 4,1-4 im Vergleich zu 1 Mose 3,1-6).
cc) Jesus war mit seinem Leben inmitten der Menschenwelt im Vollsinn »Reich Gottes«, Herrschaftsbereich, wo Gott ganz zu seinem Recht kam, wo ihm in ganzer Willigkeit gedient wurde. »Reich Gottes« ist nach der Schrift allein da, wo man Gott mit Willen dient. Jesus konnte zu den ihn umringenden Gegnern sagen: »Das Reich Gottes ist mitten unter euch« (Lk 17,21). Er selbst war der Anfang dieses neuartigen Reiches Gottes.
dd) Und nun hat seit Pfingsten der auferstandene und gegenwärtige Herr sich Menschen angegliedert, seine Gemeinde, Menschen, in denen Gott durch seinen Geist ganz zu seiner Herrschaft kommt. So schreibt Paulus für diese Weltzeit seit Pfingsten: »Das Reich Gottes ist Gerechtigkeit und Friede und Freude durch den Heiligen Geist« (Röm 14,17). Die Arbeit für das Reich Gottes von Pfingsten bis zur Wiederkunft Jesu ist die Sammlung von noch verhüllten (Kol 3,3.4) Stützpunkten der großen kommenden guten Herrschaft Gottes in Jesus Christus auf dieser Erde. Diese Sammlung und Zubereitung der Gemeinde Jesu ist das zwar verborgene, aber beherrschende Thema dieser Weltzeit.
b) Inzwischen geht der Kampf in dieser Welt und nach Art dieser Welt weiter. Die Reiche der Großen dieser Welt kommen und gehen. Unter ihnen ist eine wilde Jagd nach Verwirklichung des »Reichs«, wie sie sich das denken, ihrer Weltherrschaft, im Gang. Dem Letzten, Größten, am meisten Dämonisierten von ihnen, dem Antichrist, wird es einen Augenblick gelingen, Weltherrschaft im wahren Sinn zu verwirklichen (Offb 13,8). Doch wenn die Seifenblase am schillerndsten ist, kommt sie zum Platzen. Und dann bricht der Tag an, an dem ganz am Tag ist: »Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.«
c) »Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden.« Das heißt: »Nun ist es so weit. Auch wenn es auf dieser Erde noch einige Augenblicke verhüllt ist. Wir in der himmlischen Welt sehen es schon.« Seit Karfreitag und Ostern ist der Feind entrechtet, nun wird er auch entmächtigt. Die Reiche der Welt sind dann, wenn Jesus kommt, »Seines Christus«, d. h. des Christus Gottes, »geworden« und nicht des »Christus des Feindes«, nicht des Antichrists. Jesus enthüllt dann sich, sein Werk, seine Leute, sein Reich (Kol 3,4).
d) »Er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit«,
wörtlich: »in die Äonen der Äonen hinein«, das heißt, für immer. »in die Äonen der Äonen hinein«, mit dem bestimmten Artikel »die«, hat in der Offenbarung immer die Bedeutung der auf jeden Fall absolut unbegrenzten Zeit (vgl. auch Offb 20,10; 22,5 und das zu diesen Schriftstellen Gesagte). Die Regierungszeit des Antichrists dagegen währt, von der Ewigkeit her gesehen, nur einen Augenblick; gleich wird alles überstanden sein. Dann ist Gott mit dem Plan seiner Liebe zu seinen Menschenkindern, mit seiner Heilsgeschichte, nach der schweren Katastrophe der Sünde zum Ziel gekommen. Durch den ewigen Sohn (Ps 2), durch seinen Gesalbten Christus Jesus, übt Gott die Herrschaft über diese Erde dann unmittelbar aus. »Es kann nicht Friede werden bis deine Liebe siegt und bis der Kreis der Erden zu deinen Füßen liegt« (Albert Knapp).