Wer sagt es denen in W.?

Meine Brüder, wenn jemand unter euch von der Wahrheit abirrt, und es führt ihn jemand zurück, so wisse er, daß der, welcher einen Sünder von dem Irrtum seines Weges zurückführt, eine Seele vom Tode erretten und eine Menge von Sünden bedecken wird.
Elberfelder 1871 – Jak 5,19–20

Meine Geschwister! Wenn jemand einen unter euch, der sich von der Wahrheit abwendet und auf einen Irrweg gerät, wieder auf den richtigen Weg zurückführt, soll er wissen(- sollt ihr wissen -): Wer einen Sünder von seinem Irrweg zurückholt, wird dessen Seele (- seine eigene Seele -) vor dem Tod retten und bewirken, dass diesem Menschen die vielen Sünden, die er begangen hat, vergeben werden (- und eine Menge von Sünden bedecken – nämlich die Sünden des Abgeirrten (vergleiche 1. Petrus 4,8); nach anderer Auffassung: die Sünden dessen, der dem Abgeirrten zurechthilft (vergleiche 1. Timotheus 4,16). -).
Neue Genfer Übersetzung 2013 – Jakobus 5,19–20

Ihr Lieben, wenn sich da einer von euch glaubensmäßig verirrt und von den Sachen wegkommt, die ich euch erzählt habe, und jemand schafft es, ihn wieder zurückzuholen, dann soll dieser eins wissen: Er hat gerade einen Menschen vor dem sicheren Tod gerettet! Gott hat ihm seine Schuld vergeben. Also, Gottes Segen, euer Jakobus!
VolxBibel – Jakobus 5:19–20

Meine Schwestern und Brüder, wenn einer von euch sich weit von der Wahrheit entfernt hat und ein anderer bringt ihn dazu, wieder zu Jesus zurückzukehren, dann soll der wissen, dass er einen Menschen vor dem ewigen Tod bewahrt und damit eine Menge Sünden seines eigenen Lebens ungeschehen gemacht hat.
Willkommen daheim – Jakobus 5,19–20

Was, wenn Menschen sich immer mehr von dem Inhalt der Bibel wegwenden? Wenn Menschen sich nur noch auf einzelne Bibelverse konzentrieren oder gar nur auf andere religiöse Gruppen schauen, anstatt auf Jehovah zu schauen?

Der letzte Appell des Apostels an seine Leser richtet sich mit liebevoller Zuneigung an diejenigen, die anderen beistanden, als sie matt wurden und vom rechten Weg abirrten. Liebe Brüder, schreibt er, „wenn jemand unter euch von der Wahrheit abfällt, und ein anderer bewegt ihn zur Umkehr, so laßt ihn wissen, daß der, der ihn von seinem Irrtum heilt, seine Seele vom Tod erretten und damit viele Sünden bedecken wird“ (Übersetzung des Verfassers).
Diejenigen, die den Weg verloren haben, sind die „Kranken“ in der Kirchengemeinschaft. Sie sind fortgelaufen. Das griechische Wort an dieser Stelle, planEthE, steht für jemanden, der den Weg verloren und sich hoffnungslos verirrt hat. Von diesem Wort kommt auch der Begriff „Planet“, der die Vorstellung vermitteln soll, daß bestimmte Himmelskörper „umherirrende Sterne“ (vgl. Jud 1,13) sind, im Gegensatz etwa zu den Fixsternen.
Die Abgeirrten müssen in den Schoß der Gemeinde zurückgeführt werden. Jakobus spricht hier nicht von der Evangelisation, sondern von der Rückführung irrender Gemeindeglieder. Es geht um die Wiedererweckung, nicht um die Erlösung. Entscheidend dabei ist, daß diese Menschen zurückgeholt werden. Ein verlorenes Schaf wird vor dem Verderben gerettet und seine Sünden (die Sünden des Wiederhergestellten, nicht des Helfers) werden wie mit einem Schleier bedeckt (vgl. 1 Petrus 4,8). Jetzt kann dieser Mensch auf seinem Weg zu geistlicher Reife weitergehen.
Jakobus hat in seinem Brief klare Anweisungen erteilt, wie die Gläubigen zu praktischer Heiligung und geistlicher Reife gelangen können. Seine aufrüttelnden Ermahnungen zielten auf das Gewissen seiner Leser und sollten seine geliebten jüdischen Brüder innerlich dazu anspornen, vertrauensvoll bei ihrem Glauben auszuharren, anderen gegenüber barmherzig zu sein, ihre Zunge im Zaum zu halten, sich reuig Gott zu unterwerfen und füreinander zu sorgen. Ein Gläubiger soll so sein, wie Gott ihn will, handeln, wie Gott es von ihm erwartet, sprechen, wie es Gott wohlgefällig ist, gesinnt sein, wie Gott es verlangt und seinen Besitz mit anderen teilen. Wahre geistliche Reife umfaßt alle Aspekte des menschlichen Lebens.

Walvoord Bibelkommentar

V.19-20 enthält die Schlußworte des Jakobus, worin die Lektion aus Elias Leben angewandt wird. Wo und wann immer das Volk Gottes von der Wahrheit abweicht, gilt: Handeln wir wie Elia: Beten wir ernstlich, als Verständige und von Liebe Erfüllte, damit man sich vom Irrtum abkehrt und Sünde aufgibt. Wer wie Elia betet und leidet, findet den Überwinderweg für sich und für andere.
 Jakobus begann seinen Brief mit einem Dienst an den in Prüfungen Stehenden. Er sprach über Geduld, kannte aber gut die Folgen für diejenigen, die keine Geduld hatten. Der Glaube einiger mag dahingehend geprüft werden, daß sie krank sind und es ihnen körperlich außerordentlich schlecht geht. Sie hatten möglicherweise keine Geduld oder baten nicht um Weisheit. Andere mag die Prüfung an den Punkt geistiger Erschöpfung führen, an dem sie des Kämpfens gegen die Sünde müde sind. Auch sie ließen keine Geduld erkennen. Gewiß ist die Gefahr der Sünde nicht zu unterschätzen, und wo einige abgeirrt sind, muß gleichermaßen eine – den Heiligen betreffende! – Umkehr erfolgen. Derselbe Jakobus, der einleitend lobend die Tugenden hervorhebt, die ein Abirren vermeiden, beendet seinen Brief damit, daß er die Zurechtbringung derjenigen anerkennt, denen ebendiese Tugenden fehlen.
 Sogar in seinen abschließenden Bemerkungen zeichnet sich Jakobus durch Praxisnähe, Offenheit und Mitgefühl aus, als er diejenigen anspricht, die er als seine Brüder bezeichnet hat. Hierin gibt er ein bleibendes Zeugnis für alle, die Mitarbeiter am Wort sind.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

In Vers 19 befasst sich Jakobus mit dem Abfall eines Gläubigen. Er beginnt mit der Anrede Meine Brüder. Das ist sein letzter Aufruf an Mitgläubige. Er macht zwei deutliche Aussagen. Erstens: Wenn jemand unter euch von der Wahrheit abirrt. Gemeint ist ein Glaubender in der Versammlung, der von der Wahrheit abirrt oder „rückfällig wird“. Das griechische Wort für abirren bedeutet „fortwandern, fehlgehen“. Es wird für Schafe gebraucht, die sich verirren und weglaufen. Hier mit dem bestimmten Artikel gebraucht, bezieht es sich auf den gesamten Leib der offenbarten Wahrheit. Es bezieht sich auf jemanden, der vielleicht die Prinzipien des Glaubens verleugnen will. Betont wird Glaubensversagen in der Lehre. Es bedeutet, schon in den Grundlagen zu versagen. Es bezeichnet auch ein moralisches Versagen, weil ein Fehler in der Lehre zwangsläufig zu moralischem Versagen führt. An diesem Punkt ist ein Glaubender nicht länger ein Täter des Wortes. Zweitens: und jemand ihn zurückführt. Das griechische Wort für zurückführen bedeutet „umdrehen“ oder „zurückdrehen“. Es wird für das gebraucht, was Petrus nach seiner Verleugnung Jesu in Lukas 22,32 tat. Angedeutet wird die Rückkehr zum Glauben und zum Weg der Wahrheit – vor allem, wenn man wieder das Judentum angenommen hatte. Es bedeutet, das in Galater 6,1 beschriebene Werk zu tun.
In Vers 20 erwähnt Jakobus die Ergebnisse eines bekehrten Abgefallenen. Er beginnt, indem er schreibt: So wisst, dass der, welcher einen Sünder von der Verirrung seines Weges zurückführt. Der Ausdruck so wisst ist ein persönliches Wort der Zusicherung an denjenigen, der als Instrument den Sünder zur Umkehr führen durfte. Dass der, welcher einen Sünder bekehrt bezieht sich auf das Werk aus Vers 19. Der Sünder ist derjenige, der Gottes Ziel für sein Leben verfehlt hat, indem er vom Glauben abgeirrt ist. Das Wort Verirrung bedeutet „Täuschung“; und seines Weges steht im Gegensatz zum Weg der Wahrheit. Anders ausgedrückt: Der Bekehrte hat sich von seinem Irrweg abgewandt und ist auf den Weg der Wahrheit zurückgekehrt. Wenn der Abgeirrte zur Wahrheit zurückkehrt, gibt es zwei Ergebnisse. Erstens wird er eine Seele vom Tode erretten. Die Seele ist die des umgekehrten Sünders; Tod ist hier der leibliche Tod, wie in 1 Korinther 5,5, 11,30 und 1 Johannes 5,16-17 dargestellt. Gott züchtigt manchmal durch körperlichen Tod; und dieser Sünder ist nun davon errettet worden. Zweitens: und [wird] eine Menge von Sünden bedecken. Hier handelt es sich um die hebräische Vorstellung der Sühne; denn das hebräische Wort für Sühne, kippur, bezeichnet „eine Bedeckung“. Das griechische Wort für bedecken meint hier nicht, dass Sünde versteckt wird; es bezieht sich vielmehr auf das alttestamentliche Konzept, Vergebung zu sichern (Ps 32,1; 85,3). Hier geschieht eine Bedeckung der Sünde des Abgefallenen – selbst, wenn es sich um eine Menge von Sünden handelt. Diese Übertretungen sind zugedeckt; denn wenn man sich von seinem abgefallenen Zustand abwendet, sind diese Sünden vergeben. Wer einem Abgeirrten hilft, zur Gemeinschaft mit dem Herrn zurückzukehren, schafft es, eine Menge von Sünden zuzudecken; natürlich nicht seine eigenen, sondern die des Abgeirrten.

Arnold Fruchtenbaum – Der Jakobusbrief

Wenn wir also unseren Brüdern helfen, die Bibel täglich zu lesen, ein eigenes Gebetsleben aufzubauen – und so wieder zu einem persönlichen Verhältnis zu Jehovah aufzubauen, dann wird Jehovah die Fehler des „abgeirrten“ vergeben. Das betrifft natürlich nicht nur einzelne Christen, sondern auch religiöse Organisationen.

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