wer ist, der verdamme? Christus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der auch auferweckt, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet.
Elberfelder 1871 – Röm 8,34
Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und uns vertritt.
Luther 1984 – Röm. 8,34
Wer wollte es wagen, sie zu verurteilen? Keiner, denn Jesus Christus ist für sie gestorben, ja, mehr noch: Er ist vom Tod auferweckt worden und hat seinen Platz an Gottes rechter Seite eingenommen. Dort tritt er jetzt vor Gott für uns ein.
Hoffnung für Alle – Römer 8,34
Wer ist der, der ständig verdammt? Der Messias, der einmal hingerichtet wurde, ist da, um so mehr als Auferweckter, als der Er sich sogar an Gottes rechter Seite befindet und als der Er sich auch dauernd für uns verwendet.
Gottes Agenda – Das Neue Testament urtextnah ins heutige Deutsch übersetzt von Andreas Eichberger – Römer 8,34
κατα-κρινῶν Fut. Ptz. -κρίνω V. 3; subst.; τίς ὁ κατακρινῶν wer (ist da), der (uns) verurteilen könnte? (vgl. V. 33). ἀποθανών Aor. Ptz. -θνῄσκω, subst. der, der gestorben ist. μᾶλλον δέ ja vielmehr (B μᾶλλον 3d), mehr noch. ἐγερθείς Aor. Ptz. Pass. ἐγείρω, subst. ἐν-τυγχάνω V. 27.
Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament
Dass aber die Verteidiger des freien Willens Christus verleugnen, beweist nicht bloß diese Schriftstelle, sondern auch ihr Leben selbst. Somit haben sie sich Christus nicht mehr zum milden Mittler, sondern zum furchtbaren Richter gemacht, den zu besänftigen sie sich bemühen durch die Fürbitten der Mutter und der Heiligen wie auch durch die vielen erfundenen Werke, gottesdienstlichen Gebräuche, Orden und Gelübde. Mit dem allen bezwecken sie, dass Christus ihnen versöhnt die Gnade verleihe. Sie glauben aber nicht, dass er sie bei Gott vertrete (Röm 8,34) und ihnen durch sein Blut die Gnade erwerbe, ja, Gnade um Gnade, wie es hier heißt. Und wie sie glauben, so haben sie auch. Denn indem sie ihn als den gnädigen Mittler und Erlöser verlassen und sein Blut und seine Gnade für weniger wert halten als das Bemühen und Bestreben des freien Willens, ist Christus ihnen wahrhaft und zurecht ein unerbittlicher Richter.
Luther – Vom unfreien Willen
„Wer will verdammen? Christus ist hier, der gestorben ist, ja Vielmehr, der auch auferweckt ist, welcher ist zur Rechten Gottes und vertritt uns.“
Das Urteil ist gesprochen. Wer will noch verurteilen, nachdem der Richter uns gerecht gesprochen hat? Denn das Urteil ist an einem andern, an unserer Statt, vollzogen worden: an Christus, und er ist gestorben. Ja „noch mehr“: Der Tod hatte gerade nicht das letzte Wort. Jesus ist „auferweckt“, und er tritt jetzt als der lebendige Herr, als unser Fürsprecher, für uns vor Gott ein, er „vertritt uns“, ist unser Anwalt, dem Gott den Ehrenplatz zu seiner „Rechten“ gegeben hat (vgl. Ps 110,1). Jesus ist nicht gegen uns, sondern für uns, so wie Gott selbst für uns ist. In ihrer rettenden Liebe erweist sich das Einssein des Sohnes mit dem Vater. Seine Fürsprache trifft auf die volle Liebe Gottes (vgl. 1Joh 2,1; Heb 7,25; 9,24).
Edition C
Es folgt ein ähnlicher Gedankengang wie 31-32. Wer erhebt Anklage gegen die Auserwählten Gottes? Gott (ist ja) der Gerechtsprechende! Wer (ist) der (sie) Verurteilende? Christus (ist) der (für sie) Gestorbene. Aber dann spitzt Paulus anders zu: Christus ist vielmehr der Auferweckte, der auch da ist zur Rechten Gottes, der auch Fürsprache für uns einlegt! In V. 32 und 34a ist er derjenige, an dem gehandelt wird, in V. 34b dagegen der Handelnde. Die Aussage über Christus leitet Paulus hier mit einem „vielmehr“ ein und entfaltet daraus ein zweifaches „nicht nur, sondern auch“: Er ist nicht nur gestorben, sondern erstens auch auferweckt und zweitens auch als Erhöhter tätig. Dadurch ist der Wert seines Sterbens in gar keiner Weise herabgestuft; das „vielmehr“ besteht darin, dass es sich wirksam in die Gegenwart hinein verlängert. Ein Christus, der nur früher einmal da war und starb, später einmal wiederkommt und dazwischen Pause hat, wäre nicht der biblische Christus. Den urchristlichen Glauben beschäftigte zentral Jesu gegenwärtige Rolle zur Rechten Gottes, dem Platz des Mitregenten. Die Wendung stammt aus Ps 110,1, ein Basisvers für das NT, den es häufiger zitiert als jedes andere Schriftwort. Nach diesem Psalm ist der Herr zu unserer Zeit nach zwei Seiten tätig. Einerseits legt er im Rahmen des Weltgeschehens einen Feind nach dem anderen zu seinen Füßen nieder (1Kor 15,25). Andererseits aber steht er als Priester für seine Gemeinde ein (Heb 4,15-16; 7,25; Joh 14,16.17; 17,9-17; 1Joh 2,1; Jes 53,12: Hi 19,25-29). Von einer Sekunde zur anderen verdankt sie sich diesem seinem Wirken. In keiner Befindlichkeit steht sie vor Gott allein, allein als die, die sie in sich selber ist, sondern immer als die, die sie in Christus ist.
Wuppertaler Studienbibel
Wer wird Auserwählte Gottes verklagen? Gott ist der, der gerecht spricht. {Jesaja 50,8} Wer ist der, der verurteilen wird? Christus Jesus ist der, der starb, mehr noch, der, der auferweckt wurde, der zur Rechten Gottes ist, der uns auch vertritt. {1 Petrus 3,22; 1 Johannes 2,1; Hebräer 9,24}
Unsere Schuld bringt uns nicht das Verderben. Denn Gott hat uns in seiner Gnade für sich erkoren und zu seinem Eigentum ausgesondert und weist uns den Platz der Gerechten an. Christus hat seinen Tod und mehr noch als seinen Tod, seine Auferstehung und Erhöhung für uns vollbracht; als der Verklärte tritt er jetzt für uns ein. Da ist kein Raum mehr für Anklagen, die unsere Sünden ins Licht stellten und ein verdammendes Urteil gegen uns erwirkten. Durch Gottes Rechtfertigung und Jesu Heilandswerk ist unsere Sünde begraben; sie wird nicht mehr wider uns auferstehen.
Die andere Schwierigkeit liegt in der Not des Christenstandes.
Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament
Eine dritte Folge der Himmelfahrt des Herrn finden wir in der bekannten Schriftstelle Römer 8,34: „Christus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der auch auferweckt, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet.“ Welch ein Gedanke! Im Himmel wird von unserem Herrn für uns gebetet! Und das nicht dann und wann, sondern immerwährend! Um dies zu ermöglichen, mußte Er in den Himmel gehen. Hier auf Erden starb Er für uns, droben lebt Er für uns. Wir haben keine Fürbitte durch einen Heiligen nötig, wir haben einen Fürsprecher und Fürbitter in unserem Herrn selbst. Das ist eine der herrlichsten Folgen Seiner Himmelfahrt.
Ermunterung und Ermahnung 1969
Was bittet Er für uns? Er kennt unsere Schwachheit, weiß um alle unsere Bedürfnisse und sieht jede Gefahr, wenn wir noch nichts davon wissen, und bittet für uns. Er bittet, daß unser Glaube nicht aufhöre. Er bittet, daß wir in der Welt bewahrt werden vor dem Bösen. Ständig sind Seine Hände für uns gehoben, niemals werden sie müde. Was würde aus uns werden, wenn dies von unserem Beten abhinge? Wir haben es nötig, zum Gebet ermahnt zu werden, und vieles vergessen wir in unseren Gebeten. Er aber betet aus der Fülle Seines liebenden Herzens allezeit und für alles. Was das für uns bedeutet, können wir nur schwach verstehen. Wenn wir einmal alle Gefahren hinter uns haben werden und uns im Lichte des Himmels befinden, werden wir erkennen, was die Fürbitte Christi für uns gewesen ist.
In Römer 8,31-39 endet der lehrmäßige Teil des Briefs mit einer Reihe von „Wer-Fragen“:
Im Glauben leben 2021
• Frage 1: Wer ist gegen uns? Es gibt tatsächlich Feinde, die gegen uns sind. Doch als Gläubige sollen wir wissen, dass die Feinde uns nicht von Gott trennen können, weil Er für uns ist. Das hat Er bewiesen, als Er seinen Sohn für uns gegeben hat (Röm 8,31.32). Das ist ein festes Fundament, auf dem der Glaube ruht.
• Frage 2: Wer wird gegen uns Anklage erheben? Das tut der Teufel, doch es muss uns nicht beunruhigen. Der Richter erklärt, dass Er keine Schuld an uns findet. Er rechtfertigt uns und das bringt jede Anklage zum Schweigen (Röm 8,33.34).
• Frage 3: Wer ist es, der verdamme? Menschen mögen gegen uns sein und der Teufel mag uns anklagen. Verdammen könnte nur der Richter. Doch solche, die „in Christus“ sind, werden nicht verdammt, weil der gerechte Richter ein solches Urteil niemals aussprechen würde. Gott straft nicht zweimal. Unsere Strafe trug unser Heiland am Kreuz. Unsere Sicherheit liegt in Christus, in dem, was Er getan hat und immer noch tut (Röm 8,34).
• Frage 4: Wer wird uns von der Liebe des Christus scheiden? Nichts (kein Umstand) und niemand (keine Person) wird das je tun können (Röm 8,35-39).
Frage 4: Wer ist es, der verdamme?
Halte fest 2007
Paulus stellt eine vierte Frage und gibt auch sogleich die wunderbare Antwort: «Christus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der auch auferweckt worden, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet» (V. 34).
Es gibt niemand mehr, der uns verdammen könnte. Gott ist für uns. Wir sind seine Auserwählten. Er hat uns gerechtfertigt. Aber nicht nur das. Auch Christus ist für uns. Alles, was Er tat, tat Er für uns. Er ist gestorben, Er ist auferweckt worden, und Er ist jetzt zur Rechten Gottes, um sich dort für uns zu verwenden. Es ist herrlich, sich damit zu beschäftigen, was Christus tat. Darin sehen wir seine Herrlichkeit, und die wird uns gross.
Doch was Paulus uns hier aufs Herz legen möchte ist, dass Er es für uns tat. Es ist die Seite Gottes, dass Er Ihn hingegeben hat. Es ist die Seite des Herrn Jesus, dass Er es selbst tat. Sein Tod gibt uns die Sicherheit, dass unsere Sünden gesühnt sind. Seine Auferweckung gibt uns die Gewissheit, dass Gott sein Werk angenommen hat und wir gerechtfertigt sind. Jetzt ist Er als Sieger von Golgatha zur Rechten Gottes. Aber auch jetzt ist Er noch für uns tätig. Er verwendet sich dort für uns, die wir noch durch eine Welt gehen, die für den Glaubenden eine Wüste ist. Wir haben nicht nur den Heiligen Geist als göttliche Person in uns wohnen, der sich hier von der Erde aus für uns verwendet. Nein, wir kennen auch den Sieger von Golgatha, der zur Rechten Gottes ist und sich dort ebenfalls für uns verwendet. Tag für Tag tut Er diesen Dienst für uns, bis wir das Ziel erreicht haben.