Kennzeichen eines Lebens mit Gott
Freut euch, was auch immer geschieht! Lasst euch durch nichts vom Gebet abbringen! Dankt Gott in jeder Lage! Das ist es, was er von euch will und was er euch durch Jesus Christus möglich gemacht hat. (- oder von euch will, die ihr Jesus Christus gehört. Wörtlich von euch will in/durch Christus Jesus.)
Neue Genfer Übersetzung – 1.Thess 5,16–18
Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlaß, sagt in jeder Lage Dank, denn so will es Gott von euch in Christus Jesus.
Menge 2003 – 1.Thessalonicher 5:16–18
weitere Übersetzungen und auch Kommentare 2020
In 1Thessalonicher 5:13-22 wird uns allen auch der gute Rat gegeben: „Seid friedsam miteinander. . . . Weist die Unordentlichen zurecht, redet bekümmerten Seelen tröstend zu, steht den Schwachen bei, seid langmütig gegen alle. . . . Freut euch allezeit. Betet unablässig. Sagt Dank in Verbindung mit allem. . . . Vergewissert euch aller Dinge; haltet an dem fest, was vortrefflich ist.“ Bemühen wir uns stets, das zu tun!
Wachtturm 1.November 1976
Die gute Botschaft, die Paulus in seinen Briefen an die Thessalonicher behandelt, sollte uns anregen, im Dienste Gottes hart zu arbeiten, nach einem hohen Sittenmaßstab zu leben, ja mit Ausharren in unserem christlichen Leben die Freude, das Gebet, die Dankbarkeit und das Geistiggesinntsein zu pflegen, wodurch wir uns anderen innerhalb und außerhalb der Versammlung des Volkes Jehovas empfehlen werden (1Thessalonicher 5:16-23).
Wachtturm 15.April 1983
Sich freuen“ bedeutet Freude empfinden und zum Ausdruck bringen; es bedeutet nicht, ständig in Hochstimmung zu sein. Die entsprechenden Verben der in der Bibel gebrauchten hebräischen und griechischen Wörter für „Freude“, „Jubel“ und „Frohlocken“ bringen beides zum Ausdruck, sowohl das innere Gefühl der Freude als auch die Art und Weise, wie sie sich nach außen hin zeigt. Christen werden ermuntert: „Fahrt fort, euch zu freuen“ und: „Freut euch allezeit“ ( 2Korinther 13:11; 1Thessalonicher 5:16).
Wachtturm 15.Dezemer 1991
Aber wie kann man sich allezeit freuen? Das ist möglich, weil wahre Freude eine vom Geist genährte Eigenschaft ist, die tief im Innern wurzelt, eine Herzenseigenschaft ( 5Mose 28:47; Sprüche 15:13; 17:22). Sie ist eine Frucht des Geistes Gottes, die Paulus gleich nach der Liebe anführt (Galater 5:22). Als Herzenseigenschaft ist sie nicht von äußeren Dingen abhängig, nicht einmal von unseren Brüdern, sondern von Gottes heiligem Geist. Und sie entspringt der tiefen inneren Befriedigung, zu wissen, daß man die Wahrheit hat, die Königreichshoffnung, und daß man das tut, was Jehova gefällt. Freude ist also nicht lediglich ein Wesenszug, mit dem man geboren wird; sie gehört zur „neuen Persönlichkeit“, zur Gesamtheit der Eigenschaften, durch die sich Jesus Christus auszeichnete (Epheser 4:24; Kolosser 3:10).
Es geht doch! Letzteres ist die richtige Richtung! Freude ist nicht durch Mühe und harte Arbeit möglich – sondern nur durch die Hilfe, durch den Geist Jehovahs!
Ist aber das Dritte, was Gott an uns sehen will, nicht tatsächlich etwas Unmögliches: „In allem dankt“? Wird es nicht zum Krampf, wenn nun die Thessalonicher bei allem „Danke!“ sagen, auch da, wo ihr Herz nur „Nein!“ schreit? Aber eben dies steht hier zur Frage, ob es noch Erfahrungen unseres Lebens geben muß, die wir nur verneinen und in nichts mehr bejahen können? Es ist doch nicht so, daß hier von der sicheren Höhe eines leichten Lebens aus andern „erbaulich“ ein frommer Rat gegeben wird. Sondern die dies schreiben, kannten besser als wir ein Leben voll steter Gefahr und immer neuer Schmerzen. Sie waren nach Thessalonich gekommen, nachdem sie „zuvor gelitten hatten und mißhandelt worden waren, wie ihr wißt, in Philippi“ (Kap. 2, 2). Aber gerade mitten in diesen Mißhandlungen im Gefängnis hören wir von Paulus und Silvanus: „Um Mitternacht beteten Paulus und Silas und lobten Gott“, Apg 16, 25. Sie hatten also dies „in allem danken“ selber in bitterster Lage geübt. Wie aber konnten sie es, und wie können es auch die Thessalonicher und wir? Sie wußten sich in jedem Falle und unter allen Umständen in ihres Herrn Hand, auch mit blutigem Rücken, herausgerissen aus ihrer Arbeit unter Menschenrohheit im Gefängnis. Darum mußte ja alles aus dieser Hand kommen und alles sein gutes Ziel haben und also alles mit Dank angenommen werden können, wie es auch immer aussah. Dies Danken ist freilich nicht eine Tugend, die für sich selbst besteht und für sich selbst geübt werden könnte. Sie liegt im lebendigen Glauben und ist sein konkreter Ausdruck. Darum ist solches „Danken“ wiederum grundlegender und wesentlicher das Zeichen des Christen, des Wiedergeborenen, und Wesenszug der „Heiligung“ als so viel anderes, was wir in den Vordergrund schieben.
Wuppertaler Studienbibel
Das Herz des Menschen gleicht einer Pflanze, die mit ihren Wurzeln aus dem Erdreich, in das sie gepflanzt ist, gierig die nährenden und auferbauenden Säfte zieht. Dieses Erdreich war für uns einst die Welt mit ihren Begierden, das Sichtbare und Materielle. Durch die Gnade Gottes sind wir nun aber aus dem unverweslichen Samen seines Wortes von neuem geboren und «in Christus» versetzt. In Ihm wird der innere Mensch Tag für Tag erneuert. Das neue Leben kennt keine anderen Quellen. Lasst uns denn «allezeit» von diesem Brunnen trinken und in der Kraft des Geistes dem Fleisch widerstehen, das dauernd vom früheren Nährboden angezogen wird!
Halte fest 1983
Das echte Christentum zeigt sich auf verschiedene Weise: Der Gläubige wandelt in der Abhängigkeit von Gott, statt auf sich selbst zu vertrauen und seinen eigenen Willen zu tun. «Die unfruchtbaren Werke der Finsternis» (Eph 5,11) haben «Werken des Glaubens» und «Bemühungen der Liebe» Platz gemacht (1 Thessalonicher 1,3). Von den «Götzen» zu Gott bekehrt, wünscht er nun «dem lebendigen und wahren Gott zu dienen und seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten» (1 Thessalonicher 1,9.10).
Halte fest 1962
Aber anderes noch sollte den Christen kennzeichnen. So wird er zum Beispiel auch ermahnt, der Freude, die das Teil jedes Kindes Gottes ist, Ausdruck zu geben. «Freut euch allezeit» (1 Thessalonicher 5,16).
Und wahrlich, der Gläubige hat so viele Beweggründe, sich zu freuen! Einst tot in seinen Vergehungen und Sünden, ein Kind des Zorns, dem Gericht geweiht wie die Übrigen, ist er nun wegen der vielen Liebe Gottes, der reich ist an Barmherzigkeit, durch Gnade errettet und «mit dem Christus lebendig gemacht» (Eph 2,5). Die Last seiner Sünden ist verschwunden, und er ist nicht mehr unter dem Fluch. Er hat Frieden mit Gott und kann Tag für Tag aus der Quelle der Gnade schöpfen, so viel er nötig hat. Christus selbst ist sein Zufluchtsort geworden. Wo gäbe es da in der weiten Welt einen Menschen, der mehr Beweggründe zum Freuen hätte als der, «dessen Übertretung vergeben, dessen Sünde zugedeckt ist»? (Ps 32,1). Was sind schon all die zeitlichen Vorteile, verglichen mit solchen ewigen Segnungen? Das Gewissen ist vollkommen beruhigt, das Herz hat Frieden gefunden und die Seele erfreut sich der Gunst ihres Herrn!
Der Gläubige ist nicht nur vom schlechten Gewissen befreit und durch das Blut des Lammes zu Gott gebracht; er ist auch in die Gemeinschaft «mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus» eingeführt worden, damit seine «Freude völlig sei» (1 Johannes 1,3.4). Und dieser Vater, der allmächtige Gott selbst, wacht in seiner Weisheit und unerschöpflichen Liebe über seine Kinder, nimmt sich ihrer in nie versagender Treue an und leitet sie auf ihrem ganzen Pilgerlauf durch diese Welt. In welcher Richtung der Gläubige auch geführt wird – Gott ist mit ihm; und in allen Umständen, zu jeder Zeit ist der Herr sein Begleiter.
Ist das alles nicht dazu angetan, tiefe Freude in uns auszulösen? Inmitten der Sorgen und der Schwierigkeiten des täglichen Lebens braucht der Gläubige sich nur einen Augenblick zu sammeln, um erinnert zu werden, woher seine Hilfe kommt. In den mancherlei Mühen und Umständen, durch die er geht, kann er die Blicke auf den richten, der das Leben seiner Seele und die Freude seines Herzens ist.
Auch im Blick auf die vor uns liegende Zukunft haben wir Ursache, uns zu freuen. Gott hat das Los eines jeden von uns in seiner Hand. Er ist der Bürge für unsere Sicherheit auf dem Weg hier auf der Erde und auch für unsere ewige Glückseligkeit droben. Wir haben daher keinerlei Grund, uns vor dem zu fürchten, was vor uns liegt. Der Weg Gottes ist wohl dunkel und unbekannt für uns, aber er ist «im Heiligtum» (Ps 77,14). Alle Verfügungen Gottes über uns sind gut und wunderbar; sie müssen alle zu unserem Guten, zu unserer ewigen Segnung mitwirken.