Denn die Weissagung wurde niemals (O. ehemals nicht) durch den Willen des Menschen hervorgebracht, sondern heilige Männer (Eig Menschen) Gottes redeten, getrieben vom Heiligen Geiste.
Elberfelder 1871 – 2.Petrus 1,21
Anders gesagt: Keine Prophetie (- Keine einzige prophetische Aussage der Schrift lässt eine eigenmächtige Deutung zu -) hat je ihren Ursprung im Willen eines Menschen gehabt. Vielmehr haben Menschen, vom Heiligen Geist geleitet, im Auftrag Gottes geredet.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 2.Petrus 1:21
Denn keine Prophetie wurde jemals durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern vom Heiligen Geist hingerissen redeten Leute von Gottes Seite aus.
Andreas Eichberger – Gottes Agenda – 2.Petr. 1,21
Im Gegensatz zu menschlicher Auslegung, kann der „Gottes heiliger Geist“ nicht irren – und braucht deshalb kein „Update“ oder „neuen aktuellen Stand“ bzw. „helleres Licht“.
Erfüllte Prophezeiungen sind ein schlüssiger Beweis dafür, daß die Bibel von Gott inspiriert ist. Sie enthält viele Prophezeiungen, die sich in allen Einzelheiten erfüllt haben. Sie können offensichtlich nicht aus menschlicher Quelle stammen. Was steht dann hinter diesen Prophezeiungen? Die Bibel sagt selbst: „Prophetie wurde niemals durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern Menschen redeten von Gott aus, wie sie von heiligem Geist [Gottes wirksamer Kraft] getrieben wurden“ (2 Petrus 1: 21). Betrachten wir einige Beispiele.
Erkenntnis, die zu ewigem Leben führt
17 Der Fall Babylons. Jesaja und Jeremia sagten den Fall Babylons durch die Meder und die Perser voraus. Die Prophezeiung Jesajas über dieses Ereignis wurde, bemerkenswerterweise etwa 200 Jahre bevor Babylon eingenommen wurde, aufgezeichnet. Die nachfolgenden Einzelheiten sind heute historisch gut dokumentiert: das Austrocknen des Euphrat, weil das Wasser in einen künstlichen See abgeleitet wurde (Jesaja 44:27; Jeremia 50:38); fehlende Sicherung der flußseitigen Tore Babylons aus Sorglosigkeit (Jesaja 45:1) und die Einnahme durch einen Herrscher namens Cyrus (Jesaja 44:28).
Aufstieg und Fall des ‘Königs von Griechenland’. Daniel sah in einer Vision, wie ein Ziegenbock einen Widder niederschlug und dessen zwei Hörner zerbrach. Dann wurde das große Horn des Ziegenbocks zerbrochen, und an seiner Stelle kamen vier Hörner empor (Daniel 8:1-8). Folgende Erklärung wurde Daniel gegeben: „Der Widder, den du sahst, der die zwei Hörner hatte, steht für die Könige von Medien und Persien. Und der haarige Ziegenbock steht für den König von Griechenland; und was das große Horn betrifft, das zwischen seinen Augen war, es steht für den ersten König. Und daß eins zerbrochen worden war, so daß an seiner Stelle schließlich vier aufstanden: Da sind vier Königreiche aus seiner Nation, die aufstehen werden, aber nicht mit seiner Kraft“ (Daniel 8:20-22). Im Einklang mit dieser Prophezeiung unterwarf der „König von Griechenland“, Alexander der Große, etwa 200 Jahre später das zweihörnige medo-persische Weltreich. Alexander starb im Jahr 323 v. u. Z., und schließlich traten vier seiner Generale an seine Stelle. Doch keines der in der Folge entstandenen Königreiche kam zu solcher Macht wie das von Alexander geschaffene Weltreich.
Das Leben Jesu Christi. Die Hebräischen Schriften enthalten zahlreiche Prophezeiungen, die durch die Geburt, das Wirken, den Tod und die Auferstehung Jesu erfüllt wurden. Micha sagte beispielsweise über 700 Jahre im voraus, daß der Messias oder Christus in Bethlehem geboren werden sollte (Micha 5:2; Lukas 2:4-7). Jesaja, ein Zeitgenosse Michas, kündigte an, daß man den Messias schlagen und anspeien würde (Jesaja 50:6; Matthäus 26:67). Sacharja prophezeite 500 Jahre im voraus den Verrat des Messias für 30 Silberstücke (Sacharja 11:12; Matthäus 26:15). Die Umstände in Verbindung mit dem Tod Jesu, des Messias, wurden schon über 1 000 Jahre vorher von David beschrieben (Psalm 22:7, 8, 18; Matthäus 27:35, 39-43). Und in einer Prophezeiung Daniels wurde etwa 500 Jahre im voraus offenbart, wann der Messias erscheinen, wie lange er wirken und wann er sterben würde (Daniel 9:24-27). Das ist lediglich eine Auswahl der Prophezeiungen, die sich in Verbindung mit Jesus Christus erfüllt haben. Es lohnt sich, daß wir uns eingehender mit ihm beschäftigen, was wir später noch tun werden.
Viele weitere langfristige biblische Prophezeiungen haben sich bereits erfüllt. „Welchen Einfluß hat denn das auf mein Leben?“ fragen wir uns vielleicht. Nun, wenn uns jemand jahrelang die Wahrheit gesagt hat, würden wir dann spätere Aussagen von ihm anzweifeln? Natürlich nicht. Gott sagt in der gesamten Bibel nur die Wahrheit. Sollte das nicht unser Vertrauen in das stärken, was die Bibel verheißt, beispielsweise in die Prophezeiungen über ein künftiges irdisches Paradies? Wir können tatsächlich genauso zuversichtlich sein wie Paulus, ein Jünger Jesu im ersten Jahrhundert, der schrieb, daß ‘Gott nicht lügen kann’ (Titus 1:2). Wenn wir außerdem die Bibel lesen und ihren Rat anwenden, handeln wir gemäß einer Weisheit, die Menschen nicht von sich aus erlangen können, da die Bibel das Buch ist, das die Erkenntnis Gottes offenbart, die zu ewigem Leben führt.
Auch dieser Vers stützt die Ansicht, daß Petrus in Vers 20 auf den Ursprung der Prophetie in Gott, nicht in den Propheten, hinweist. Es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben von dem Heiligen Geist haben Menschen im Namen Gottes geredet.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Die Verfasser der Schrift wurden also bei der Niederlegung ihrer Weissagungen von Gottes Geist getragen. Was sie schrieben, ist von Gott inspiriert (2Tim 3,16). „Getragen“ oder „getrieben“ gibt das Wort pheromenoi wieder. Lukas gebraucht es in Zusammenhang mit einem Segelboot, das vom Wind getrieben wird ( Apg 27,15-17 ). Hinter den menschlichen Verfassern der Schrift steht der göttliche Verfasser, der Heilige Geist. Und doch haben auch die Menschen bewußten Anteil am Prozeß der Niederschrift; der Text wurde ihnen weder diktiert noch schrieben sie ihn im Zustand der Ekstase auf. Von daher ist es zu verstehen, daß die Gläubigen in der Schrift eine sichere Weissagung besitzen, und es wird auch begreiflich, daß ihre geistliche Nahrung ganz aus der Schrift kommen muß. Schließlich ist sie das Wort Gottes selbst.
»Weissagung ist nie durch den Willen des Menschen hervorgebracht« (V. 21a). Mit diesem Satz wendet sich Petrus gegen die Vorstellung, daß Menschen, etwa religiöse Persönlichkeiten, aufgrund ihrer Gefühle ihre Gedanken zu Papier gebracht hätten und daß so die Bibel entstanden sei. Die Bibel ist kein Buch, das die religiösen Gefühle oder das eigene Glaubensdenken oder Glaubenszeugnis enthalte. Die Bibel ist Gottes Offenbarung. Nicht der eigene Wille, etwas zu schreiben, sondern Gottes Befehl, seine Worte niederzuschreiben, steht am Anfang (Jer 36,2, 28); Jeremia bekam nur Ärger mit dem geschriebenen Wort Gottes wie Amos mit dem gepredigten: Am 7,12f). Als Ergriffene haben die Propheten das Wort ergriffen (Jer 15,10–20; Apg 4,20; 20,7–9).
Edition C Bibelkommentar
Zu aller Zeit mußte die Gemeinde prüfen, ob das, was gepredigt wurde, vom Hl. Geist eingegeben ist oder selbst erdacht (vgl. Jeremias Ringen mit Hananja; Jer 28). Im AT gibt es eine Reihe von Maßstäben, an denen echte Prophetie geprüft werden kann: z.B. das Reden von Gericht und Strafe für den Unbußfertigen (Jer 28,8f), die Erfüllung des Gesagten (Jer 28,9), Träume ohne Wirkkraft (Jer 23,28f; Jes 55,11), eingetretene Wunder mit dem Hinweis, man solle andere Götter, neue, geistlich scheinende Ideen aufnehmen ohne Gehorsam gegenüber dem Wort (5 Mo 13,1–6).
Im NT ist der Maßstab die Hochachtung Jesu (1 Kor 12,3); das Wort muß geprüft werden (1 Joh 4,1), indem etwa mehrere weissagen (1 Kor 14,29) und ihre Aussage anhand der Hl. Schrift geprüft wird (Apg 17,11) und indem darauf geachtet wird, ob in prüfbereiter Demut (1 Kor 14,29), in Ordnung und Unterordnung (1 Kor 14,30–33) gepredigt wird (vgl. auch 1 Thes 5,20f). Ferner bringt Gottes Wort auch Scheidungen hervor (Hebr 4,12); von Gott reden die wahren Propheten; bei ihnen steht nicht der Mensch im Mittelpunkt, wie wir es gerne haben und was auch nach Nächstenliebe aussieht, sondern bei dem wahren Wort Gottes steht der Allmächtige im Mittelpunkt.
Wie oft stellen Menschen andere Themen vorne an! Da redet man von der Ethik, der Weltverantwortung, von Natur und der Zukunft des Menschen, vom menschlichen Wohlergehen. Vielleicht kommt auch Gott dabei vor, aber das Herz schlägt nicht für Gott. Das ist die höchste Alarmstufe. Denn für den Glaubenden und damit für alle Propheten dreht sich alles um Gott. So verkündet auch der Hl. Geist nur Jesus Christus (Joh 16,7–15).
Offensichtlich taten sich einige Abschreiber damit schwer, daß die Propheten nicht stärker herausgehoben wurden. Darum fügten sie in verschiedenen Handschriften das Wort »heilige« ein: heilige »Menschen«. Aber Gott wählt sich die Seinen aus, wie er will. Oft sind es gerade Einfache, Schwache, Vergebungsbedürftige (1 Kor 1,27), zu junge Menschen (Jer 1,3ff), Schuldbewußte (Jes 6,5; vgl. die Aussage über Elisabeth in Lk 1,6: »fromm« mit der über Maria, die Mutter Jesu, wo jeglicher Hinweis auf ihren Glauben fehlt, Lk 1,26f). Die Bibel wird nicht zu Gottes Wort durch die Frömmigkeit ihrer Schreiber, Leser oder Prediger. Die Bibel ist göttlich, weil sie von Gott eingegeben ist.
Warum sind die prophetischen Schriften keine Sache „eigener Deutung“? Weil ihre Weissagungen nicht „durch den Willen eines Menschen hervorgebracht“ wurde. Wie war es stattdessen? „Von Gott her redeten Menschen, getrieben vom Heiligen Geist.“
Mainka – 2.Petrus
Was will Petrus damit sagen? Will er über das Wesen der Inspiration informieren und sagen, dass die Propheten selbst keinen Anteil an den durch sie ergangenen Weissagungen hatten? Wenn diese Aussage Vers 20 begründen soll, ist vermutlich gemeint: Weil die Propheten von Gott her geredet haben und vom Heiligen Geist geführt wurden, ist kein Raum für „eigene Deutung“. Das hieße dann – auch wenn das nur „zwischen den Zeilen“ steht: Die richtige Deutung kann nur von Gott und dem Heiligen Geist kommen.
Einige Bibelausleger sehen hier einen versteckten Hinweis auf die Kirche, die im Bewusstsein lebt, vom Heiligen Geist geleitet zu werden – und „eigene Deutung“ einzelner Christen wenn nötig in die Schranken weist.
Keiner der Propheten redete aus sich heraus; keiner schrieb, was ihn gut und richtig dünkte; keiner weissagte durch seinen Willen; so etwas wagten nur die falschen Propheten. Diese redeten aus ihrem eigenen Herzen (Jer 23,16; Hes 13,2.3.17), und sie zogen damit Gottes Zorn auf sich (Jer 23,30–32). Die heiligen Propheten wurden durch Gottes Willen mit Gottes Geist begabt und von diesem Geist geführt, zu schreiben, was Gott wollte. In 2Sam 23,2 sagt David: »Der Geist des HERRN hat durch mich geredet.« Er bezieht sich dabei auf die Psalmen, die er als »der Liebliche in Gesängen Israels« (2Sam 23,1) gedichtet hatte, und so bezeugt er, dass diese nicht nur durch sein dichterisches Genie zu erklären sind. Petrus bestätigt Davids Zeugnis in Apg 1,16: »Es musste die Schrift erfüllt werden, welche der Heilige Geist durch den Mund Davids vorhergesagt hat« (Hervorhebung hinzugefügt). Weil der Heilige Geist durch die Propheten und durch die Apostel redete, sind die Worte der Propheten und die Worte der Apostel die Worte Gottes selbst (1Thes 2,13); darum ist ihr Zeugnis das Zeugnis des Geistes Gottes. Weil die Worte der Propheten durch den Heiligen Geist gegeben wurden, sind sie göttlich gewiss. Weil keine Weissagung »durch den Willen des Menschen hervorgebracht« wurde, hat Petrus nichts anderes vom kommenden Reich geschaut und gelehrt, als die Propheten des Alten Bundes geweissagt hatten. Die Empfänger des Briefes sollen verstehen, dass es Gottes ewiger Ratschluss war, dass ein verherrlichter Mensch über die ganze Schöpfung herrschen sollte. Diesen Rat hat er über Jahrtausende Stück um Stück seinen Knechten, den Propheten, enthüllt. Alle Weissagungen geben das gleiche und in allem übereinstimmende Zeugnis von ihm, denn »der Geist der Weissagung ist das Zeugnis Jesu« (Offb 19,10).
Benedikt Peters — Kommentar zu 2. Petrus
Es waren »heilige Menschen Gottes«, die redeten, nicht Scharlatane, nicht selbst ernannte Propheten. Und sie waren »getrieben« oder »getragen« »vom Heiligen Geist«. Der Heilige Geist trieb sie beim Reden, sodass sie in allem und in jeder Einzelaussage nur das redeten bzw. schrieben, was Gottes Willen entsprach. Für »getrieben« steht im Griechischen φερομενος, pheromenos, wörtlich »getragen«, das vom gleichen Verb stammt wie das in Apg 27,15 verwendete Wort (»wir … ließen uns treiben«). Jemand, der stärker war, trug die Propheten. Gott der Heilige Geist trug sie und hob sie empor, sodass sie aus Gottes Warte sahen, was sie sonst nicht hätten sehen können, wie Johannes in Offb 4,1 (siehe auch Hes 3,14; 8,4). Sie waren dabei nicht in Trance, sondern sie waren im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte, wurden aber übernatürlich befähigt, vollkommen zu erfassen, was Gott der Heilige Geist ihnen eingab, und es sodann irrtumslos zu formulieren, sei es im gepredigten Wort, sei es durch Niederschrift.
Nun wird der Ursprung des Alten Testaments hervorgehoben. Es ist keine menschliche Produktion, sondern Menschen wurden vom Geist einhergetragen (vgl. Konkordante), als sie im Namen Gottes sprachen. Hebräer 1 weist nach, daß Gott in den Propheten geredet hat und die Väter als Angesprochene dafür verantwortlich waren, dem Wort zu gehorchen. Kein Schreiber oder Leser kann daher ohne die Hilfe des Heiligen Geistes richtig auslegen. Die Schlußfolgerung ist klar: der falsche Lehrer benutzte menschliches Genie, wobei er die Bedeutung der Schrift verdarb und damit hausieren ging. Die Schrift wurde mißbraucht und falsch ausgelegt, als man Theorien vorbrachte, indem man Verse zitierte, die aus dem Zusammenhang gerissen waren. Kein Autor des Alten oder Neuen Testaments kann seine Niederschrift ohne den Beistand des Heiligen Geistes verfassen oder auslegen. Der Heilige Geist ist nicht nur der Urheber, sondern auch der Ausleger der Heiligen Schrift. Dies läßt das Buch der Bücher anders sein: es ist das Wort Gottes. Die Prinzipien der Niederschrift und Auslegung gelten nicht nur für unerfüllte Prophetie, sondern für Lehre überhaupt. Sorgfältiger Umgang mit der Schrift ist unbedingt nötig und für Lehrer verbindlich.
Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt
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