… und es werden sieben Zeiten über dir vergehen, bis du erkennst, daß der Höchste über das Königtum der Menschen herrscht und es verleiht, wem er will.
Elberfelder 1871 – Daniel 4,22 b
… und sieben Zeiten wandeln über dich hin,
bis daß du erkennst,
daß der Höchste überm menschlichen Königtum schaltet,
und wem er will, gibt ers.
Buber & Rosenzweig – Daniel 4:22 b
und sieben Zeiten werden über dich hin vergehen, bis du erkennst, dass der Höchste Macht hat über das menschliche Königtum und dass er es verleiht, wem er will.
Die Philippson-Bibel – Dan 4,22 b

Es sollte sieben Jahre dauern, bis das Gericht seinen Lauf nahm und Nebukadnezar endlich eine wichtige Lektion lernte: Der Allerhöchste ist Eigentümer von Himmel und Erde. Er hat die Herrschaft über alle Reiche und gibt sie, wem immer er will.
Arnold G. Fruchtenbaum – Ariels Bibel Kommentar – Das Buch Daniel
Die Erniedrigung Nebukadnezars dient auch nach Vers 21 der Erkenntnis, „dass der höchste Gott Macht hat über das Königtum der Menschen und dass er darüber einsetzt, wen er will“. „Daniels Worte zeigen, dass die Herrscher dieser Welt sich letztlich stets der Herrschaft des wahren Gottes widersetzen und nur die einsichtigsten von ihnen sich ihm unterwerfen.“ (Lebram, 77).
M. Mainka – Daniel
Die große Lektion, die Gott dem König erteilen wollte – und die wir heute lernen müssen – ist, dass Gott allein souverän ist und es nicht zulässt, dass Sterbliche seinen Thron an sich reißen oder sich die Lorbeeren für seine Werke holen. Wir sind nur Geschöpfe, und Gott ist der Schöpfer; wir sind nur Untertanen, aber er ist der König der Könige. Wenn Männer und Frauen sich weigern, sich Gott als Geschöpfe, die nach seinem Ebenbild geschaffen wurden, zu unterwerfen, besteht die große Gefahr, dass sie sich auf das Niveau von Tieren herablassen. Es ist erwähnenswert, dass Gott Tiere benutzt hat, als er die großen Reiche der Geschichte beschreiben wollte (Dan. 7), und dass der letzte große Weltdiktator „das Tier“ genannt wird (Offb. 11:7; 13:1ff; 14:9, 11; etc.)
Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series
Die Sprache der Ewigkeit erfasst nur, wer in ihr zu Hause geworden ist. Gottes Offenbarungssprache kann immer wieder nur von denen verstanden werden, die Gott in sein Vertrauen hineinzuziehen und durch seinen Geist zu erleuchten vermochte. Wem der Herr nicht das Ohr öffnen konnte, der suchte vergeblich nach einer geübten Zunge, um zur rechten Zeit die Müden mit Worten erquicken zu können. Prophetenvollmachten waren stets das Geheimnis göttlicher Geisteswirkungen. Auch Daniel empfand sich nicht weiser als die andern Weisen Babels. Er kannte aber Gott, der Geheimnisse offenbart.
Jakob Kroeker – ER sprach zu mir
Nebukadnezar blieb auch diesmal nicht ohne jenes Licht, mit dem Gott ihm zu seinem Heile dienen wollte. Gott richtet nicht, um Gerichtet zu hab en. Er möchte durch die Warnung vor dem Gericht den Menschen bewegen, dass er jenen Sinn und jenes Leben ändere, die das Gericht zu einer innerlichen Notwendigkeit machen.
„Und zuletzt kam auch Daniel, in welchem der Geist der heiligen Götter ist; vor dem erzählte ich meinen Traum.“
Die Welt wird fertig, wo es sich um ihr Sündenleben, ihre Torheiten, ihr eigenes Geistesleben und dessen Kulturschöpfungen handelt, auch ohne den Propheten Gottes. Die lange und große Regierungszeit, die so voll war von gewaltigen Geistesschöpfungen zur Hebung des Glanzes und des Ruhmes der damaligen Weltstadt Babel, weiß nichts von Daniel und seinen Freunden zu berichten. Das Reich Gottes war zu allen Zeiten in seinen Trägern besonders dann in unscheinbare Knechtsgestalt gehüllt, wenn die Staaten der Welt sich in den Höchstleistungen ihrer Macht und ihres Glanzes bewegten.
Aber die Welt kann den Dienst der Kinder des Lichts nie entbehren, wo es sich um ihre Not, ihre Gesundung und Rettung handelt. Was bedeutete es für Nebukadnezar und seine Tage, dass ein Daniel dem König nicht nur das drohende Gericht, sondern auch die Grenze des Gerichts im voraus nennen konnte: „Bis du erkannt hast!“ Wenn Daniel dieses nicht erfasst hätte, wie nahe hätte es gelegen, dass ein Nebukadnezar in seiner Krankheit, die offenbar mit einem Wahnsinn aufs engste zusammenhing, völlig verzweifelt wäre. Nun wusste er aber, wenn sich lichte Augenblicke in seinem Zustand einstellten: „Bis dass du erkannt hast!“ Welch ein Evangelium der Hilfe und Rettung leuchtete nicht durch dieses kurze Wort in die dunkelste Nacht Nebukadnezars hinein.
Es war das Wort, das ihn im Zustande seiner Krankheit vor der Verzweiflung bewahrte und ihm den Weg zu seiner Rettung zeigt
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