Und Jehova redete zu Manasse und zu seinem Volke, aber sie merkten nicht darauf. Da ließ Jehova über sie kommen die Heeroberstcn des Königs von Assyrien, die nahmen Manasse gefangen mit Haken, und banden ihn mit Ketten, und führten ibn gen Babel. Und da er bedrängt war, flehte er zu Jehova, seinem Gott, und demütigte sich sehr vor dem Gott seiner Väter, und betete zu ihm; und er ließ sich von ihm erbitten, und erhörte sein Flehen, und ließ ihn nach Jerusalem zurückkehren in sein Königreich, und Manasse erkannte, daß Jehova Gott sei.
de Wette Bibel – 2.Chronika 33,10–13
Und der Ewige redete zu Menascheh und seinem Volke, und sie merkten nicht darauf. Da brachte der Ewige über sie die Heerführer des Königs von Aschur; und sie nahmen Menascheh gefangen in Fesseln und legten ihn in Ketten, und führten ihn nach Babel. Und als er bedrängt war, flehte er vor dem Ewigen, seinem Gotte, und demütigte sich sehr vor dem Gotte seiner Väter. Und er betete zu Ihm, und er liess sich von Ihm erbitten, und erhörte sein Flehen, und brachte ihn zurück nach Jeruschalajim in sein Königreich. Da erkannte Menascheh, dass der Ewige Gott ist.
Zunz 1997 – Die Heilige Schrift – 2.Chronika 33:10–13
Aber Manasse verleitete Juda und die Bewohner von Jerusalem, mehr Böses zu tun, als die Nationen, welche Jehova vor den Kindern Israel vertilgt hatte. Und Jehova redete zu Manasse und zu seinem Volke; aber sie merkten nicht darauf. Da ließ Jehova die Heerobersten des Königs von Assyrien über sie kommen; und sie nahmen Manasse gefangen (Eig sie fingen Manasse mit Haken) und banden ihn mit ehernen Fesseln (Eig Doppelfesseln, wie Richt 16,21; so auch Kap 36,6) und führten ihn nach Babel. Und als er bedrängt war, flehte er Jehova, seinen Gott, an und demütigte sich sehr vor dem Gott seiner Väter und betete zu ihm; und er ließ sich von ihm erbitten und erhörte sein Flehen, und brachte ihn nach Jerusalem in sein Königreich zurück. Da erkannte Manasse, daß Jehova Gott (W. der Gott) ist.
Elberfelder 1871 – 2.Chronika 33,9–13
Bemerkt – wenn du die Verse vorher liest – dass Jehovah den Manasse nicht ausschließen ließ, dass Jehovah den Manasse nicht umbrachte, sondern einfach „nur warnte“??? Aber als dann die einzigste Reaktion von Jehovah kam – ER nahm Seinen Schutz weg – und die Assyrer durften „ihn besiegen“. Nun endlich drehte sich das Gewissen von Manasse – und Jehovah reagierte mit Vergebung! Jehovah wollte nicht die vielen Punkte, die ich vor ein paar Tagen gepostet hatte – sondern Jehovah reagierte auf das Gebet von Manasse – und vergab nicht nur, sondern drehte all das Negative wieder zurück – Manasse kam aus der Gefangenschaft frei und wurde sogar wieder als König eingesetzt!
Und wie schauen wir auf die Fehler von anderen? Sind wir gleich der Meinung, dass der andere „kein echter Anbeter Jehovahs sein kann“? Oder meiden wir den anderen sogar, als hätte dieser die Pest? Wie könnten wir Jehovah besser nachahmen??
DAS GEBET MANASSES
Das Gebet Manasses, des Königs von Juda, als er in Babel gefangen war (zu 2.Chr 33,12)
Herr, Allmächtiger, Gott unsrer Väter,
Abrahams, Isaaks und Jakobs, und ihrer gerechten Nachkommen,
der du Himmel und Erde
und alles, was darinnen ist, gemacht hast
und hast das Meer gebunden durch dein Gebot
und hast die Tiefe verschlossen und versiegelt
durch deinen furchterregenden und herrlichen Namen,
dass jedermann vor dir erschrecken
und sich vor deiner großen Macht fürchten muss!
Denn nicht zu ertragen ist dein Zorn,
mit dem du die Sünder bedrohst.
Aber die Barmherzigkeit, die du verheißt,
ist unermesslich
und unausforschlich.
Denn du bist der Herr,
der Allerhöchste über dem ganzen Erdkreis,
von großer Geduld und sehr gnädig,
und du bestrafst die Menschen nicht gern.
Du, Herr, hast nach deiner großen Güte
Buße zur Vergebung der Sünden verheißen.
Du hast aber, Herr, du Gott der Gerechten,
die Buße nicht bestimmt den Gerechten,
Abraham, Isaak und Jakob,
die nicht an dir gesündigt haben.
Ich aber habe gesündigt,
und meine Sünden sind zahlreicher als der Sand am Meer,
und ich gehe gekrümmt in schweren, eisernen Banden
und finde keine Ruhe,
weil ich deinen Zorn erweckt
und viel Böses vor dir damit getan habe,
dass ich solche gräulichen Götzenbilder aufgestellt
und so viele Ärgernisse angerichtet habe.
Nun aber beuge ich die Knie meines Herzens
und bitte dich, Herr, um Gnade.
Ach Herr, ich habe gesündigt, ja, ich habe gesündigt
und erkenne meine Missetat.
Ich bitte und flehe: Vergib mir,
Herr, vergib mir!
Lass mich nicht in meinen Sünden verderben
und lass die Strafe nicht auf mir bleiben;
sondern du wollest mir Unwürdigem helfen
nach deiner großen Barmherzigkeit;
so will ich mein Leben lang
dich loben.
Denn dich lobt das ganze Himmelsheer,
ja, dich soll man preisen immer und ewig.
Amen.
Weil Manasse und sein Volk sich von dem Herrn abgewandt hatten, kam seine Strafe schnell und gewiß über sie. Assyrien, das Werkzeug des Herrn, zog gegen Juda. Mit großer Unbarmherzigkeit banden sie Manasse, steckten ihm einen Haken in die Nase, als wäre er ein wilder Stier und nahmen ihn mit nach Babel, die südliche Provinz Assyriens. Nach einiger Zeit tat Manasse Buße vor dem Herrn, und schon bald durfte er in sein eigenes Land und zu seinem Volk zurückkehren. Der Verfasser fügte diese Tatsache über die Wiederherstellung Manasses hinzu (sie wird in 2.Könige nicht erwähnt), zweifellos, um hervorzuheben, daß sogar dem bösesten Sproß der davidischen Dynastie Vergebung zuteil werden konnte und auch zuteil wurde, wenn er die Bedingungen erfüllte, die der Herr gestellt hatte. Das gab der exilischen und nachexilischen Gemeinschaft der Juden Hoffnung.
Walvoord Bibelkommentar
Die Regierungszeit von Manasse stellt einen zweifachen Rekord auf: was die Dauer betrifft (55 Jahre) und was die Bosheit betrifft. Wie erklärt sich diese Außerordentlich lange Zeit, wo doch gerade die Ungerechtigkeit in den Augen Jehovas so besonders unerträglich war? Wir stellen mit Bewunderung fest: es ist die Langmut der Gnade. Vergessen wir nicht, dass diese die beiden Bücher der Chronika von A bis Z kennzeichnet. Das Beispiel Manasses lehrt uns, dass es keinen noch so großen Sünder gibt, dessen Herz Gott nicht zu ändern vermöchte. Und von allen Berichten in der Heiligen Schrift, ist dies einer von denen, die uns am meisten zur Fürbitte ermuntern. Lasst uns nie von einer Person denken, sie sei zu tief im Bösen versunken, um gerettet zu werden, und lasst uns nie ermüden, für sie zu beten.
Jean Koechlin – Ährenlese im Alten Testament
In der gottlosen Regierung Manasses haben wir auch, in gekürzter Form, die prophetische Geschichte Israels. Der Name dieses Königs bedeutet „vergessen“ und erinnert uns an die Erklärung Jehovas: „Mein Volk hat meiner vergessen Tage ohne Zahl“ (Jeremia 2,32). Die gegenwärtige Zerstreuung Israels unter dem Joch der Nationen ist die Folge dieser Vernachlässigung; aber sie wird, wie für Manasse, auch das Mittel sein, um Schließlich das Gewissen und das Herz dieses Volkes aufzuwecken.
Die Gnade Gottes hat sich durch das Flehen Manasses nicht nur erweichen lassen; sondern sie hat ihm auch noch Gelegenheit gegeben, das Böse, das er vorher verübt hatte, in einem gewissen Maß wieder gutzumachen. Es gibt tatsächlich Bekehrungen, die erst auf dem Sterbebett stattfinden. Und wenn es dann noch Zeit ist, dass die Seele gerettet wird, ist es dagegen zu spät, um hier noch dem Herrn zu dienen. Das ist ein nicht wiedergutzumachender Verlust für die Ewigkeit! (2 Korinther 5,10; 1 Korinther 3,15).
Eine Bekehrung zeigt sich durch ihre Früchte. Ganz Juda ist Zeuge der Bekehrung Manasses. Die fremden Götter, denen er so sehr gedient hatte, werden weggetan; der Gottesdienst für Jehova ersetzt den Götzendienst. Das ist das besondere Kennzeichen einer wahren Bekehrung (1 Thessalonicher 1,9). Dieses Wort bedeutet eine Umkehr, eine völlige Richtungsänderung. Der Herr Jesus wird das Ziel des Lebens, und alle Kraft, die bisher in den Dienst der Welt und der Sünde gestellt wurde, wird durch die Hingabe an den Herrn ersetzt.
Amon hat keinen Nutzen aus dem Beispiel seines Vaters gezogen. In seinem Herzen findet keine Demütigung statt. Daher vergeht er „wie die Blume des Feldes“, nach dem Ausdruck des Propheten: „Der Hauch Jehovas hat sie angeweht“ (Jesaja 40,6.7).