Aber die Weisheit, die von Gott kommt, ist vor allem rein. Sie sucht den Frieden, ist freundlich und bereit, nachzugeben. Sie zeichnet sich durch Barmherzigkeit und gute Taten aus. Sie ist unparteiisch und immer aufrichtig.
Neues Leben – Bibel 2006 – Jak 3,17–18
Die Weisheit aber, die von Gott kommt, ist lauter und rein. Sie sucht den Frieden. Sie ist freundlich, bereit nachzugeben und läßt sich etwas sagen. Sie hat Mitleid mit anderen und bewirkt immer und überall Gutes; sie ist unparteiisch, ohne Vorurteile und ohne alle Heuchelei.
Hoffnung für alle – 1996 – Jakobus 3,17
Doch die von oben, von Gott, kommende Weisheit hat folgende Eigenschaften: Sie ist vor allem durch und durch echt, danach friedenstiftend, gütig, bereit, sich etwas sagen zu lassen und voll von liebevoller Anteilnahme. Sie bringt gute Ergebnisse hervor, ist unparteiisch und ungeheuchelt.
Das Buch – Roland Werner – Jakobus 3:17
2020 war meine Frage, ob es eine Weltregierung geben könnte, die diese Weisheit widerspiegeln könnte.
Wahre Weisheit ist das Ergebnis einer gezähmten Zunge. In Vers 17 werden die Beweise für wahre himmlische Weisheit gegeben: Aber die Weisheit, die von oben ist. Aber stellt einen Kontrast dar. Es folgt die Aufzählung von sieben Merkmalen der wahren Weisheit.
Arnold Fruchtenbaum – Fragen und Antworten auf ariel.org
Er beginnt mit der Feststellung: ist zuerst rein. Indem er es an die erste Stelle setzt, wird rein primär und fundamental. Als innere Qualität der Weisheit ist rein das Wichtigste. Alle anderen beschreibenden Begriffe sind äußerlich für das Herz eines Menschen. Rein zu sein bedeutet, dass es unbefleckt und sauber ist. Als ein Wort, das von Jesus in 1. Johannes 3,3 verwendet wird, ist es frei von allen Eigenschaften falscher Weisheit. Dann folgt eine Aufzählung von äußeren Merkmalen. Beachten Sie, wie sich dann logischerweise, vernünftigerweise aus der inneren Reinheit ergibt.
Die zweite Eigenschaft ist: friedfertig, die den Frieden fördert und versucht, Spaltungen zu heilen, aber nicht auf Kosten der Reinheit.
Die dritte Eigenschaft ist: sanft. Das Griechische bedeutet „sanft“, „rücksichtsvoll“, „nachsichtig“, „vernünftig“, „freundlich“. „nachsichtig“; „höflich“; „vernünftig“; „freundlich“. Es ist eine Veranlagung, die nicht auf ihren eigenen Rechten beharrt; sie bezieht sich auf das, was die Gefühle anderer berücksichtigt und den Begriff der Gerechtigkeit und Fairness trägt.
Die vierte Eigenschaft ist: leicht anzusprechen oder anzusprechen zu sein. Dies ist ein griechisches Wort, das nur in diesem Vers und nirgendwo sonst vorkommt. Außerhalb des Neuen Testaments wurde es für jemanden verwendet, der sich der militärischen Disziplin unterwarf. In dieser Situation vermittelt es Offenheit für die Vernunft; Bereitschaft zum Nachgeben; leicht zu überreden. Umgekehrt steht es im Gegensatz zu starrsinnig und unnachgiebig sein.
Die fünfte Eigenschaft ist: voller Barmherzigkeit, die Mitgefühl, Mitleid, freundliche Handlungen und hilfreiche Taten hervorbringt. Als Ergebnis werden gute Früchte für die Bedürftigen produziert. Dieser Hinweis bezieht sich auf freundliche Handlungen und hilfreiche Taten. Gut modifiziert Früchte im Sinne von nützlich. Das Wort „Früchte“ steht im Plural, weil es zu einer Vielzahl von guten Taten führt.
Das sechste Merkmal ist: ohne Abweichung, ohne Parteilichkeit und Vorurteil. Dieses griechische Wort erscheint nur hier in Vers 17 und nirgendwo sonst im Neuen Testament. Es bezeichnet „ungeteilt sein“, ohne Spaltung oder Zwietracht, und es verstärkt die Beständigkeit im Gegensatz zur unbeherrschten Zunge, die in früheren Versen als unbeständig beschrieben wurde.
Das siebte Merkmal ist: ohne Heuchelei; aufrichtig, echt und frei von jeder Verstellung.
Aufgrund dieser sieben Merkmale wahrer Weisheit erklärt Jakobus/James in Vers 18 die Ergebnisse wahrer Weisheit: Und die Frucht der Gerechtigkeit wird gesät in Frieden für die, die Frieden machen. Die Formulierung „Frucht der Gerechtigkeit“ lässt zwei mögliche Interpretationen zu. Er könnte appositionell sein, d.h. Frucht, die aus Gerechtigkeit besteht. Oder es könnte subjektiv sein und bedeutet Frucht, die die Gerechtigkeit hervorbringt. Es ist in Frieden gesät; es bringt Frieden hervor. Es ist für die, die Frieden machen, oder die Friedensstifter. Die Frucht der Gerechtigkeit wird von den Friedensstiftern gesät, die sich an den Ergebnissen ihrer Arbeit erfreuen. Gerechtigkeit kann nicht hervorgebracht werden, wenn die Verhältnisse voller Streit, Eifersucht und Selbstsucht sind, welche die Produkte falscher Weisheit sind. Die Verse 17-18 enthalten jedoch die Folgen der Weisheit von oben, die das Gegenstück zu den Ergebnissen der schlechten Weisheit aus Vers 16 sind
Mit keinem Wort wird berührt, was für Erkenntnisse die himmlische Weisheit dem Menschen bringe; einzig von dem wird gesprochen, was sie aus dem Menschen macht. Im Gegensatz zu den verwerflichen Unternehmungen und boshaften Geschäften, durch die sich die falsche Weisheit stark erweist, steht ἁγνή voran. Jenes Denken, das als Gottes Werk im Menschen entsteht, schützt ihn gegen die Befleckungen seines Denkens und die Verwicklungen seines Begehrens; es gibt ihm die inwendige Unverletzlichkeit. Die drei folgenden Adjektive beschreiben die Bemühung des Weisen um die Sicherung und Vollendung der Gemeinschaft. Das steht voran; denn der Weise ist der Führer der Gemeinde, nicht etwa nur der Lehrer einer Schülerschar. Ist er wirklich ein Weiser, dann ist er zu allem bereit, was den Frieden erhält, und besitzt die nachsichtige Duldsamkeit, die auf die eigene Geltung und das eigene Recht verzichten kann, und ist nicht eigensinnig an seinen eigenen Gedanken gebunden, sondern hat das Vermögen, zu hören und die Gründe und Ziele der anderen zu würdigen. Weisheit gibt weiter den hellen Blick für die Not der anderen und verbindet den Weisen mit den Leidenden und macht aus ihm für sie den Helfer. Darum gleicht der Weise dem fruchttragenden Feld oder Baum. Hier spricht Jakobus nicht mehr von Werken, sondern von Früchten, und zwar von heilsamen, wohltuenden Früchten, weil er hier den Wert erwägt, den unser Handeln für die anderen hat. Das Wirken des Weisen dient nicht eigensüchtigen Zielen, sondern wird von der Liebe geleitet. Nun folgt noch, was die Weisheit dem Weisen selbst gewährt. Ihm verschafft sie die von Zweifeln frei gewordene Gewißheit, das Vermögen, sich Gott mit ganzem Willen zu ergeben. Ihr Werk ist es, daß der Mensch glauben kann. Damit ist aufs engste die Ausscheidung aller Unwahrheit verbunden, die sich vor Gott und Menschen in einen falschen Schein versteckt. Sprachlich könnte ἀδιάκριτος auch die Verneinung des διακρίνειν bedeuten: sie macht nicht Unterschiede, kennt keine προσωπολημψία, sondern macht unparteiisch. Da aber διακρίνεσθαι als der Gegensatz zum Glauben von Jakobus stark herausgehoben ist, 1, 6; 2, 4, und zur gemeinsamen Sprache der ersten Christenheit (Paulus, Matthäus) gehört hat, wird ἀδιάκριτος ebenso zu deuten sein wie ἀνυπόκριτος. Dieser ist der, der nicht ὑποκρίνεται, und jener der, der nicht διακρίνεται.
Schlatter – Der Brief des Jakobus
Die Weisheit dagegen, die von oben kommt, ist zuerst keusch, sodann friedlich, nachgiebig, leicht zu überzeugen, voll von Erbarmen und guten Früchten, frei von Zweifel, frei von Heuchelei. Ihr erstes Merkmal ist die reine, unverletzliche Weihe, die sie selber hat und jedem gibt, in dem sie wohnt. Sie erregt nicht glühende Phantasien und wilde Triebe, stellt vielmehr in unserem inwendigen Leben Ordnung her. Einem Mann, der nicht keusch ist, hat es Jakobus nie zugegeben, daß ihm seine Überzeugungen und Pläne durch Gottes Gabe und Wirkung geschenkt seien. Denn an dem, was von oben kommt, haftet stets die Gewißheit, die uns seinen Mißbrauch verbietet und uns sorgsam mit ihm umgehen heißt, in der Furcht, daß wir die göttliche Gabe verlieren, wenn wir sie entweihen. Das Göttliche sieht stets so aus, daß man es nicht mit unsauberen Händen anrühren darf.
Schlatters Erlӓuterungen zum Neuen Testament
Sodann stellt diejenige Weisheit, die durch Gott in uns entsteht, in allen Verhältnissen Frieden her, weil Gottes Gaben keinen Streit entzünden. Sie ist weiter nachgiebig und anspruchslos, weil sie nicht nach der Herrschaft und Macht begehrt. Sie ist offen für den Rat der anderen, während eine selbstische Weisheit eigensinnig macht, da sie den Dünkel bei sich hat, allein weise zu sein, barmherzig, während uns die niedere Weisheit hart und zu strengen Zuchtmeistern gegen die macht, die uns unmündig erscheinen. Mit dem Erbarmen kommen auch die guten Früchte, die für die anderen wohltätigen und heilsamen Erträge, im Unterschied vom nutz- und fruchtlosen Gedankenspiel und Wortgeklingel, in dem sich die falsche Weisheit verzehrt. Damit hat uns Jakobus beschrieben, wie sie sich im Verkehr mit den Menschen bewährt. Die beiden letzten Worte deuten noch auf die Ordnung und den Frieden hin, den sie in unserer eigenen Seele schafft. Sie bringt nicht Zweifel hervor. Fehlt der lebendige Hauch des Geistes in unserer Erkenntnis, so mag es leicht geschehen, daß viele Gedanken viele Zweifel schaffen und mit dem Steigen des Wissens die Gewißheit weicht. Ein weiter Raum liegt offen vor unserem Blick, der uns vieles sichtbar macht, und dieses Viele zieht den Geist hin und her, und er verliert die Einfalt und inwendige Geschlossenheit, so daß er die ihm dargebotene Wahrheit nicht mehr fest ergreifen und bewahren kann. Solcher Schaden stammt nicht aus Gottes Weisheit; sie raubt der Seele die Kraft des Glaubens nicht, stellt sie vielmehr völlig unter Gottes Regiment, so daß sie ungeteilt in Glauben und Gehorsam ihm ergeben ist. Endlich ist sie ohne Heuchelei, während unsere eigene Weisheit leicht aus uns die Schauspieler macht, die mit großer Kunst einen falschen Schein um sich verbreiten. Diejenige Erkenntnis, die aus Gott stammt, braucht keine Hüllen; sie kommt ans Licht.
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