Und die Pharisäer und Sadducäer kamen herzu, und, ihn versuchend, baten sie ihn, er möge ihnen ein Zeichen aus dem Himmel zeigen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Wenn es Abend geworden ist, so saget ihr: Heiteres Wetter, denn der Himmel ist feuerrot; und frühmorgens: Heute stürmisches Wetter, denn der Himmel ist feuerrot und trübe; das Angesicht des Himmels wisset ihr zwar zu beurteilen, aber die Zeichen der Zeiten könnt ihr nicht beurteilen.
Elberfelder 1871 – Matthäus 16,1–3
Da traten die Pharisäer und Sadduzäer zu ihm heran, um ihn auf die Probe zu stellen, und sprachen den Wunsch gegen ihn aus, er möchte sie ein Wunderzeichen vom Himmel her sehen lassen. Er aber antwortete ihnen: »Am Abend sagt ihr: ›Es gibt schönes Wetter, denn der Himmel ist rot‹; und frühmorgens: ›Heute gibt es Regenwetter, denn der Himmel ist rot und trübe.‹ Das Aussehen des Himmels versteht ihr zu beurteilen, die Wahrzeichen der Zeit aber nicht.
Menge 2003 – Matthäus 16:1–3
Wieder einmal versuchten einige Pharisäer und Sadduzäer, aus ihm eine Aussage über sich selbst herauszulocken. Er ließ sie mit dieser Antwort stehen: „Ihr habt doch so wunderbare Wetterregeln wie: ,Roter Himmel zur Nacht dem Seemann Freude macht, roter Himmel am Morgen macht ihm dagegen Sorgen.‘ Offensichtlich habt ihr überhaupt keine Probleme damit, das Wetter ziemlich genau vorauszusagen – warum nur ist eure Fähigkeit, die Zeichen der Zeit richtig zu deuten, so schwach entwickelt? Eine charakterlose und oberflächliche Generation möchte immer Zeichen und Wunder erleben. Aber sie bekommt kein anderes Zeichen als das von Jona.“
Fred Ritzhaupt – Willkommen daheim – Matth. 16:1–4
(Mk 8,11-13; Lk 12,54-56) Bei seiner Rückkehr nach Israel wurde Jesus erneut mit den religiösen Führern, und zwar mit den Pharisäern und Sadduzäern, konfrontiert. Sie versuchten ihn und forderten ihn auf, sie ein Zeichen vom Himmel sehen zu lassen. Damit machten sie nochmals deutlich, daß sie die Zeichen, die er bisher vor ihren Augen getan hatte, nicht anerkannten (vgl. Mt 12,38). Sie wollten ein spektakuläreres Zeichen als die Heilungen sehen, um glauben zu können. Jesu Antwort war wiederum vernichtend, er nannte sie ein böses und abtrünniges Geschlecht (Mt 16,4; vgl. 12,39). Sie beobachteten zwar sorgfältig den Himmel und konnten recht gut vorhersagen, ob es ein schöner Tag werden oder ob ein Unwetter kommen würde. Doch die geistlichen Zeichen der Zeit, die sich auf Jesus Christus bezogen und von denen sie umgeben waren, nahmen sie nicht wahr. Einem solchen bösen Geschlecht würde keine Sonderbehandlung zuteil werden. Jesus vollbrachte Wunder nicht um ihrer selbst willen. Er war keine Marionette, die auf Befehl funktionierte. Das einzige Zeichen, das sie erhalten sollten, würde deshalb das Zeichen des Jona sein, wie er ihnen schon zuvor gesagt hatte (Mt 12,38-42), doch sie sollten es erst begreifen, wenn es zu spät war.
Walvoord Bibelkommentar
Wie in der Einleitung erwähnt, ändert sich die Situation für Jesus jetzt dadurch, dass »Pharisäer und Sadduzäer« erstmals gemeinsam gegen ihn auftreten. Zur Partei der »Sadduzäer« vgl. die Erklärung bei Mt 3,7 . Dass beide sich hier verbunden, lässt die Gefährlichkeit erkennen, die Jesus in ihren Augen besitzt.
Edition C
Sie »kamen zu ihm«: Nach Mk 8,11 geschah dies in der Gegend von Dalmanutha = Magdala. Auch Matthäus schliesst unsern Bericht an die Landung Jesu bei Magdala an. »Versuchen« bedeutet hier wie in Mt 19,3; 22,18.35 »zu Fall bringen wollen«. Entweder soll Jesus, weil er das Zeichen nicht leisten kann, als untauglich für die Messiasaufgabe entlarvt werden, oder er soll als Zauberer hingestellt werden. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass ein Zeichen auf Verlangen die Pharisäer und Sadduzäer wirklich geneigt gemacht hätte, an ihn als Messias zu glauben. Aber im Vergleich zur ersten Zeichenforderung in Mt 12,38ff.) – wo das Wort »versuchen« noch nicht steht – sind die Fragenden feindseliger geworden.
Sie »ersuchten darum, ihnen ein Zeichen aus dem Himmel vorzuweisen«. Warum gerade jetzt? Offenbar haben die Pharisäer und Sadduzäer von der Speisung der Viertausend gehört. Vermutlich ging auch die Rede, ein Mann, der so etwas vollbringe, müsse der Messias sein (vgl. Joh 7,31ff.). Hier haken sie ein. »Ersuchen« kann nach dem griechischen Grundwort ein Bitten oder Verlangen sein. Der Sinn ist: Jesus soll sich ausweisen! Damit wird der Gottessohn vor das Tribunal der Menschen gestellt. Die Formulierung ist überlegt: »ein Zeichen aus dem Himmel vorzuweisen«. Der Jude ist primär an der Machtfrage, nicht wie der Grieche an der Erkenntnisfrage, interessiert (vgl. Mk 15,32; Joh 2,18; 4,48; 6,30; 1 Kor 1,22). Er hat einen Gott, der sich durch Taten offenbart. Deshalb muss der Messias »Zeichen« tun. Der Fehler liegt darin, dass man Zeichen nicht »bestellen«, sondern nur demütig als Offenbarung empfangen kann. Aber gerade das wollen sie nicht. Die Beifügung »aus dem Himmel« hat doppelten Zweck. Einmal bedeutet sie soviel wie »von Gott«. Dann ist der Verdacht eingeschlossen, Jesus habe bisher als Zauberer mit dämonischer Kraft gewirkt (vgl. Mt 9,34; 12,24ff.). Zum anderen soll er wohl Brot »aus dem Himmel«, von oben also, kommen lassen, wie es Mose bei der Mannaspeisung tat. Erst dann habe er ein Wunder wie Mose vollbracht und sich als Messias ausgewiesen (vgl. 5 Mose 18,15).
Die Feinde des Herrn sind schon wieder auf der »Bildfläche«. Kaum ist der Herr am Westufer angekommen, so sind sie schon da. »Sie kamen heraus«, sagt laut Urtext Markus (8,11). Man sieht ordentlich, wie sie aus ihren Schlupfwinkeln herausbrechen, um sich von allen Seiten auf Jesus zu stürzen. Diesmal sind auch Sadduzäer dabei, also Vertreter des Priesteradels aus Jerusalem. (Vgl. Mt 15,1.) Nach Markus 8,15 müssen bei diesen Gegnern Jesu auch Anhänger des Herodes gewesen sein. (Vgl. Mk 3,6.) Nach Mk 8,11 fing diese bunt zusammengewürfelte Schar der Jesus-Feinde an, heftig mit ihm zu streiten. (Unter sich waren sie sich spinnefeind – aber weil es gegen Jesus ging, waren sie auf einmal unter sich freund.) Sie verlangen, wie es schon Mt 12,38 geschah, ein Zeichen vom Himmel. Die Messiasfrage soll endlich öffentlich vor allem Volk geklärt werden. Jesus soll seinen messianischen Anspruch rechtfertigen. All die bisherigen Wunder Jesu genügen diesen Leuten nicht. Ja, man schrieb alle die bisher geschehenen Wunder und Machttaten Jesu dem Teufel zu (12,22ff). Auch die vom Herrn selbst als Ausweis bezeichneten Zeichen, wie sie der Prophet Jesaja vom Messias vorausgesagt hatte (vgl. Mt 11,2), genügten ihnen nicht. – Der Messias, wie sie ihn sich dachten, sollte zu seiner Beglaubigung Feuer vom Himmel herabfallen lassen, so wie Elia das getan hatte, oder der Sonne Halt gebieten, wie Josua das vollbracht hatte, oder einen Blitzschlag oder Regen oder Hagel herbeirufen, oder große Zeichen am Himmel aufrichten, die mit der Ankunft des Messias verbunden sein werden (wie Lk 21,11 und Apg 2,19 usw.).
Wuppertaler Studienbibel
Nachdem er die Viertausend gespeist hatte, segelte Jeschua zurück in jüdisches Gebiet. Matthäus berichtet, dass er in die Grenzen von Magadan kam (Matthäus 15:39). Das war das alttestamentliche Migdol, die Heimat von Miriam Magdalena. Markus gab an, dass Er und die Apostel in die Teile von Dalmanuta (Markus 8:10), dem Hafen von Magadan, kamen.
Arnold -Fruchtenbaum – Jeschua
Bei seiner Ankunft wurde er bald wieder konfrontiert: Und die Pharisäer und Sadduzäer kamen und versuchten ihn und baten ihn, ihnen ein Zeichen vom Himmel zu geben (Matthäus 16,1). Wie in der Einleitung dieser Arbeit dargelegt, unterschieden sich die Sadduzäer von den Pharisäern. Sie gehörten zu einer Sekte, „von der bekannt ist, dass sie von der Hasmonäerzeit (134 v. Chr.) bis zur Zerstörung des Tempels (70 n. Chr.) bestand. Diese Gruppe wurde von aristokratischen und priesterlichen Familien angeführt und war oft in Uneinigkeit mit der pharisäischen Herangehensweise an das jüdische Gesetz und die Theologie.“ Trotz der Differenzen vereinten sich die Pharisäer und Sadduzäer in diesem einen Ziel und kamen dazu, ein beglaubigendes Zeichen zu fordern, speziell ein Zeichen vom Himmel. Wenn Jeschua ihnen ein Zeichen gab, konnten sie wiederholen, dass es aus der Hölle kam, also würde Er ihnen keine Zeichen mehr geben, so wie es seit der Verwerfung gewesen war. Er wiederholte Seine neue Politik, indem Er sagte: Warum sucht dieses Geschlecht ein Zeichen? Wahrlich, ich sage euch: Diesem Geschlecht wird kein Zeichen gegeben werden (Markus 8,12).Die Betonung liegt auf diesem Geschlecht, das der unverzeihlichen Sünde schuldig ist.
Matthäus lieferte mehr Details über Jeschuas Antwort. Er bemerkte, dass die religiösen Führer die Zeichen der Natur lesen und das Wetter vorhersagen konnten, aber sie konnten die Zeichen der Zeit nicht erkennen (Matthäus 16,2-3). Sie waren gut bewandert im Physischen, aber nicht im Geistlichen. Sie hätten erkennen müssen, dass die messianische Zeit gekommen war und dass die Zeichen, dass er der Messias war, bereits gegeben worden waren. Oft wird der Ausdruck „die Zeichen der Zeit“ (Matthäus 16,3) aus dem Zusammenhang gerissen, um den Zeitpunkt der Entrückung oder des zweiten Kommens zu bestimmen. In diesem Zusammenhang bezieht er sich jedoch auf das erste Kommen des Messias, das von Daniel sorgfältig terminiert wurde (Daniel 9:24-27).
Wie Markus zeichnete Matthäus die Antwort Jeschuas auf die Bitte um ein Zeichen auf, aber er wiederholte ein wichtiges Detail, das er bereits in Kapitel 12 erwähnt hatte: und es wird ihm kein Zeichen gegeben werden, sondern das Zeichen Jonas. Und er verließ sie und ging weg (Markus 16:4). Die Nation würde kein anderes Zeichen sehen als das Zeichen des Jona, das Zeichen der Auferstehung.
Und ich? Hätte ich den Zeichen Jesu geglaubt? Oder hätte ich auch weitere Wunder haben wollen?
Und heute? Glaube ich den Worten der Bibel – oder brauche ich weitere Erklärungen aus wissenschaftlichen neuzeitlichen Erklärungen, die die Bibel als Sage und Märchen abtun?
Aber die wichtigste Frage: baue ich zu Jesus eine persönliche Beziehung auf (wie die 12 Apostel und die vielen Frauen und andere die ihm ständig folgten) – oder reicht es mir „von ihm zu hören“ – am besten als Erklärung eines der vielen Pastoren oder Bibelerklärer auf den sozialen Netzwerken?
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