Abschließende Mahnung (Lk 13,24) »Geht durch das enge Tor! Denn das Tor zum Verderben ist breit und ebenso die Straße, die dorthin führt. Viele sind auf ihr unterwegs. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dorthin schmal. Nur wenige finden ihn.« Gute Nachricht Bibel 2018 – Matthäus 7,13–14
Ihr könnt das Reich Gottes nur durch das enge Tor betreten. Die Straße zur Hölle ist breit und ihre Tür steht für die vielen weit offen, die sich für den bequemen Weg entscheiden. Das Tor zum Leben dagegen ist eng und der Weg dorthin ist schmal, deshalb finden ihn nur wenige. Neues Leben – Bibel 2006 – Matthäus 7,13–14
„Geh nicht einfach den leichten Weg! Der Weg zum Himmel ist keine vierspurige Autobahn, die breit genug ist und auf der man bequem und einfach fahren kann. Wenn ihr den leichten Weg nehmt, wie das die meisten tun, dann rennt ihr leicht in euren Untergang. Die Abfahrt in Richtung Leben ist dagegen so eng und steil, dass man sie nicht so leicht fahren kann. Darum nutzen ihn nur so wenige.“ Volxbibel – Matthäus 7:13–14
Sucht nicht den einfachen und bequemen Weg, sondern tretet durch die enge Tür ein! Es stimmt schon, es gibt ein sehr breites Tor, durch das man einfach hindurchschreiten kann. Und es gibt einen breiten Weg, der keine Widerstände bietet. Und doch führt er zum Verderben, weit weg von Gott. Sehr viele Menschen haben dieses Tor gewählt und bewegen sich auf diesem breiten Weg. Doch die Tür ist eng und der Weg ist schmal, der zum wahren Leben führt. Wie wenige sind es, die ihn finden! Roland Werner – Das Buch – Matthäus 7:13–14
In den weiteren Ausführungen zur goldenen Regel beschrieb Jesus, wie man zu der Gerechtigkeit, die er verlangte (Mt 5,20), finden kann. Der Pfad dorthin führt nicht durch die weite Pforte und nicht über den breiten Weg, sondern durch die enge Pforte und den schmalen Weg. Aus dem Gesamtzusammenhang der Predigt war klar zu erkennen, daß Jesus die weite Pforte und den breiten Weg mit der äußerlichen Rechtschaffenheit der Pharisäer gleichsetzte. Wenn seine Zuhörer den Lehren der Pharisäer folgten, führte ihr Weg in die Verdammnis (apOleian, „das Verderben“). Die enge Pforte und der schmale Weg dagegen bezogen sich auf die Lehre Jesu, in der nicht irgendwelche Äußerlichkeiten, sondern die echte innere Verwandlung im Vordergrund stand. Selbst Jesus räumte allerdings ein, daß nur wenige den wahren Weg, den Weg, der zum Leben (d. h. in den Himmel, im Gegensatz zur Vernichtung in der Hölle) führt, finden.
Walvoord Bibelkommentar
Jesus fordert auf, »durch das enge Tor hineinzugehen« – nämlich zum ewigen Leben. Das »enge« und das »weite Tor« sind bei den altertümlichen Städten (auch Palästinas!) sehr anschaulich: Durch das weite Tor wälzte sich der große Verkehr, das enge Tor daneben dient zum Durchschlupf einzelner Fußgänger und evtl. als besonderer Durchlass für die Nacht.
Nach Lk 13,24 kostet es Kampf – mit anderen Stimmen und mit Versuchungen und Widerständen gottfeindlicher Mächte -, durch das enge Tor einzutreten. Nach Joh 10,7-9 ist Jesus selbst die Tür zur Freiheit des ewigen Lebens. Nach allen genannten Stellen steht der Mensch also zunächst draußen, getrennt von der Gemeinschaft mit Gott. Es erfordert einen regelrechten Durchgang und ein Durchringen ins Reich Gottes, wenn wir bei Gott leben wollen! Dies geschieht nach Joh 10,7- 9 durch das bewusste Sichanhängen an Jesus, also durch eine Lebensübergabe an ihn.
»Hineingehen« sollen wir. Demnach reicht es nicht, nur interessiert auf die Schwelle zu treten. Noch einmal wird klar: Wir brauchen einen Übergang vom bisherigen Leben zur bewussten Jesusnachfolge. Mt 7,13-14 »(13 b) Denn weit ist das Tor und breit ist der Weg, der zur Verdammnis fährt, und viele sind’s, die hier hineingehen. (14) Denn eng ist das Tor und schmal ist der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind’s, die ihn finden.«
Hier haben wir eine charakteristische Beschreibung der zwei Tore und der zwei entsprechenden Wege. Nur »zwei« Tore und Wege gibt es. Die Masse der Menschen will einen Mittelweg, eine Mischzone zwischen Glauben und Unglauben. Diesen dritten Weg gibt es nach Jesus also eindeutig nicht! Entweder stehe ich im Glauben – oder nicht. Entweder bin ich gerettet – oder verloren. Entweder habe ich mich an Jesus gehängt – oder ich bin noch im Reich der Finsternis (vgl. Kol 1,13). Ich kann ganz nahe an der Schwelle zum Leben sein, oder vielleicht sogar auf der Schwelle, aber noch nicht hindurch!
Jesus beginnt mit der Beschreibung des »normalen«, »natürlichen« Weges der Menschheit. Zu ihm gehört das »weite Tor«. Dieses weite Tor nimmt alles auf und hat für alles Platz: Tiere, Kaufleute, Wagen, Waren, Gruppen, Mengen; sogar das Gericht tagte im weiten Tor der palästinischen Städte (vgl. Ruth 4,1; 2 Sam 15,2). Es kostet keine Aufmerksamkeit und keine Mühe, dies Tor zu benutzen, denn »man« geht da durch. Ganz selbstverständlich ist der Weg »breit« oder »gut angelegt« (so wörtlich), der hier durchfuhrt. Er fasst die Menge, die sich hier bewegt. Die Wegbenutzer finden dort die Gemeinschaft der »vielen«: Hohe und Niedere, Edle und Heruntergekommene, Reiche und Bettler in jeder Beziehung. Die ganze Menschheit, die ihr eigenes Leben leben will, gehört dazu. Unterschiede wie die zwischen Idealisten und Materialisten, Unterdrückern und Unterdrückten spielen hier keine Rolle. Es ist schlicht der Weg der Menschheit, die sich von Gott getrennt hat.
Nur einen Haken hat dieser Weg: Er endet im Verderben, in der »Verdammnis« der Gottesferne. Jesus sagt nicht, dass sie begrenzt sei, vielmehr entspricht es der Parallelität zum Weg des Lebens, dass sie ebenso lange währt wie ihr Gegenteil, das Leben. Was ist die Verdammnis? Gottes Zorn im Gericht (1 Thess 1,10), das Bleiben in der Gottlosigkeit.
Danach charakterisiert Jesus den zweiten Weg. Er ist »gedrückt« (so wörtlich statt »schmal«). Dieses »gedrückt« hat mehrfache Bedeutung: er ist schmal; man muss mehr aufpassen, dass man nicht stolpert; er wird vom breiten Weg an den Rand gedrängt. Vielleicht liegt sogar die Bedeutung des Verfolgtwerdens in diesem Ausdruck, der im griechischen Text dieselbe Wurzel hat wie »Trübsal«, »Verfolgung«. Hier bewegt sich eine Minderheit: »wenige sind’s, die ihn finden«. Jesus rechnet also damit, dass seine Jünger stets eine Minderheit darstellen und niemals die ganze Menschheit im eigentlichen Sinne christlich wird. Allerdings können auch die »Wenigen« echte Gemeinschaft bilden! Es war eine feine Auslegung der Väter, dass man bei dem »engen Tor« nicht viel Ballast mitschleppen kann und sich beugen muss, um hindurchzukommen.
Aber der »gedrückte Weg« hat einen entscheidenden Vorzug: Er »fährt zum Leben«. »Leben« ist umfassende Gemeinschaft mit Gott: Vergebung der Sünde, Wiedergeburt des Menschen und Zusammensein mit Gott und dem Gottessohn in alle Ewigkeit. Hier kommt der Mensch ans Ziel seiner göttlichen Bestimmung (vgl. 2 Petrus 1,4), zum Leben im Vollsinne (vgl. Joh 10,10).
Diese »Zwei-Wege -Lehre« stellt jeden Hörer vor die Entscheidung, welchen Weg er einschlagen will.
Edition C
Wir haben vielleicht schon alle einmal das bekannte Bild gesehen, auf dem der schmale und der breite Weg dargestellt werden. Es war früher in den Häusern der Gläubigen öfter zu finden. Viele Menschen drängen sich auf dem breiten Weg. Sie tragen allerlei Lasten und Gepäckstücke mit sich. Der breite Weg selbst zieht sich eben und ohne große Biegungen dahin, vorbei an allerlei Vergnügungsstätten. Schließlich mündet er in eine weite Pforte, hinter der die Flammen der Hölle versteckt lodern. Der schmale Weg dagegen ist steil und karg und windet sich unter vielen Krümmungen nach oben. Nur hier und da findet sich auf ihm ein Wanderer, der unter Mühe die Höhe erklimmt. Am Ende des Weges sieht man dann die Pforte zum Himmel dargestellt. – Ich selbst habe mir manches Mal dieses Bild angesehen, und es hat mich immer wieder beeindruckt. Ja, so ist es: Diese beiden Wege gibt es – und auch diese beiden Endpunkte! Wenn doch die Menschen wüßten, wohin sie gehen!
Er lehrte sie vieles in Gleichnissen
Das erste Paar stellt zwei Wege gegenüber: den breiten Weg und den schmalen Weg.[811] Der Weg der Pharisäer war der breite Weg – so breit, dass ganz Israel Anteil an dem kommenden Zeitalter hatte. In Wirklichkeit führte er ins Verderben. Im Gegensatz dazu führt der göttliche Weg durch ein sehr enges Tor: Man muss glauben, dass Jeschua der messianische König ist, um sich die Gerechtigkeit Gottes zuschreiben zu lassen, die einen dann für das Reich Gottes qualifiziert.
Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive
Die enge Pforte und der schmale Weg werden in RV vertauscht in schmale Pforte und enger Weg. »Eng« ist stenos, das nur dreimal vorkommt in Neuen Testament; außer hier noch in Lk 13,24. Der Eingang in den Stand des Heils und des ewigen Lebens ist eng, weil Gottes Weg ein einziger Weg ist. Die Pforte ist der Beginn, darauf folgt der Weg. Durch die Pforte geht man einmal, aber auf dem Weg bleibt man das Leben lang. Man verpaßt die Pforte sehr leicht, es sei denn, daß der Sünder mit allem Ernst nach ihr sucht. Sie wird mit einem Nadelöhr verglichen (Matthäus 19,24). Der reiche Jüngling hatte den Eingang gesucht, ihn aber nicht gefunden. Das Leben, an dem er hing, hinderte ihn daran, die Pforte zu erkennen, die der Herr ihm zeigte. Der Herr lehrte, daß es für den Menschen unmöglich sei, durch die enge Pforte einzugehen, was aber bei den Menschen unmöglich ist, ist möglich bei Gott. Die wenigen, die den Eingang finden, sind die Bekehrten. Sie finden die offene Pforte durch Gottes Gnade. Danach ist der Weg schmal. Das Wort ist ein Passiv-Partizip im Perfekt des Zeitwortes thlibô, das im Neuen Testament 10mal vorkommt. Davon ist das Hauptwort thlipsis abgeleitet (Drangsal, Trübsal), das ein Dutzend Mal vorkommt. Das Verb bedeutet drängen, einengen, drücken. In Mk 3,9 wird es mit »drängen« übersetzt. Auf diesem engen Weg finden die Jünger Gemeinschaft mit ihrem Herrn, der selbst diesen Weg ging. Er stellte sein Angesicht fest nach Jerusalem (Lk 9,51), wissend, daß am Ende des Weges das Kreuz stand. Es ist Gottes Gnade und Führung, welche die Seinen drängt, diesen schmalen Weg zu betreten: »Mich hat der HERR geleitet auf den Weg zum Hause der Brüder meines Herrn« (24,27). Die weite Pforte und der breite Weg bilden einen scharfen Kontrast zum Gesagten. Das Wort für »weit« ist platys, ein Wort, das für zweidimensionale Ausdehnung steht; das Wort für »breit« ist eurychôros, und das bezeichnet räumliche, also dreidimensionale Weite. Es ist leicht für die Menschenmengen, hier einzugehen und in ganzen Schwärmen diesen Weg zu beschreiten. Das Ende ist aber »Verderben«; große Zahlen bedeuten noch keine Sicherheit. Das Hauptwort apôleia kommt zwanzigmal vor im Neuen Testament. Es wird mit Verderben oder Verlust übersetzt. Es bedeutet nicht Verlust der Existens, sondern Untergang und Verlust von Wohlbefinden. Im Matthäusevangelium werden jene, die den breiten Weg gehen, genannt: »Otternbrut« (3,7); »die Söhne des Reiches« (8,12); solche, die die Worte der Apostel nicht aufnehmen (10,24); Kapernaum und andere Städe (11,21-24), ein böses und ehebrecherisches Geschlecht, welches ein Zeichen begehrt (12,39); das Unkraut im Acker (13,30); die schlechten Fische (13,48); die Nation, die über den Stein fiel (21,44); die heuchlerischenPharisäer (23,33);die Böcke (25,46).
Der Herr ist denen nahe, (- Nun scheint er von ihnen gewichen. – Um sie zu erproben und ihre Verdienste zu mehren. – Sprichwörtlich für die besondere Fürsorge der göttlichen Vorsehung, die über die Gerechten waltet. Vergl. [Mt 10,30]. – Weil dem ersten Tode der zweite der Verdammnis folgt. Hebr.: Todbringend wird dem Gottlosen die Bosheit, und die den Gerechten hassen, büßen es. -) welche bedrängten Herzens sind, und hilft denen, die gebeugten Geistes sind. Joseph Franz von Allioli – Psalm 33,19
Nirgendwo in diesem Psalm deutet David an, dass ein Leben des Glaubens und des Gehorsams das Kind Gottes vor Schwierigkeiten bewahren wird (siehe Vv. 4, 6, 17, 19). Er verheißt jedoch, dass der Herr, wenn wir ihm vertrauen und ihn anrufen, uns durch unsere Schwierigkeiten hindurch begleiten und sie zum Segen für uns und durch uns für andere machen kann. (Siehe 28:7, Jes. 41:10, Heb. 13:6.) Er ist auch in der Lage, uns mit unseren Gefühlen zu helfen (V. 18). Die Zusicherung lautet, dass Gott uns nahe ist, wenn unser Herz gebrochen und unser Geist niedergeschlagen ist, ob wir es wollen oder nicht. Dies ist kein Versprechen, das an Bedingungen geknüpft ist, sondern eine Tatsache. (Siehe 69,20; 119,151; 147,3; Jes 50,8 und 61,1; Lukas 4,18). Der Herr wird sich um unsere körperliche Sicherheit kümmern (V. 19-20), bis unsere Arbeit beendet ist. Das Wort „behüten“ bedeutet „große Sorgfalt walten lassen“, so wie Adam den Garten behütete (Gen 2,15) oder Jakob seine Schafe behütete (Gen 30,31). Der Apostel Johannes zitierte den Vers 20 in Johannes 19,36 und wandte ihn auf Jesus, das Lamm Gottes, an (2. Mose 12,46; Num 9,12). Der Herr ist in der Lage, unsere Feinde in Schach zu halten, und ihre eigenen bösen Taten werden sie vernichten, denn die Sünde ist ihr eigener Henker (V. 21vgl. 7,14-16; 9,16; 10,2; Spr 5,22; Röm 12,17-21). „Verwüstet“ in den Versen 21-22 (KJV) bedeutet „verdammt“. Die Gottlosen werden verdammt, aber die Gerechten werden nicht verdammt, weil sie dem Herrn vertrauen (Röm 8:1, 33-34). Gott hat David erlöst, so wie er Israel aus Ägypten erlöst hatte, und er ist in der Lage, uns aus unseren Schwierigkeiten zu erlösen.
Warren W. Wiersbe – Sei Commentary
Akzeptiere deine Vergangenheit Akzeptiere die Tatsche, dass deine Vergangenheit „vergangen“ ist. • Bete – nimm Gottes Hilfe für die Bewältigung deiner Trauer in Anspruch. PSALM 34,18–19 Sie schreien, und der HERR hört, aus allen ihren Bedrängnissen rettet er sie. Nahe ist der HERR denen, die zerbrochenen Herzens sind, und die zerschlagenen Geistes sind, rettet er. • Denke an deinen Verlust zurück – schreibe die folgenden Sätze auf und ergänze die fehlenden Wörter. a. „Ich erinnere mich an die folgenden einschneidenden Ereignisse und Augenblicke: … (schreibe sowohl Positives als auch Negatives auf).“ b. „Wenn ich diese Fotos betrachte, denke ich an… (schreibe sowohl die positiven als auch die negativen Erinnerungen auf).“ c. „Ich bin traurig über… (schreibe alles auf, worüber du traurig bist).“
Hunt – Schlüssel zur biblischen Seelsorge
Die Gottesfürchtigen »schreien, und der HERR hört«. Er hört und versteht, was keiner sonst hören und verstehen kann; und er tut, was keiner sonst kann: Er »rettet aus allen ihren Nöten«. Das alles ist fast zu schön, um wahr zu sein. Aber es ist wahr für den, der Gott fürchtet. Obwohl der Herr unendlich höher ist als wir, hört er uns. Und obwohl er in der Höhe wohnt, so wohnt er doch gleichzeitig bei denen, die zerschlagenen Herzens sind (Jes 57,15). Er ist »nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind«. Wenn wir uns unter Gottes Hand demütigen (1Petr 5,6), erfahren wir seine Nähe in einer Weise, wie wir sie bisher nie gekannt haben. Toren sind wir, wenn wir uns gegen seine Zucht auflehnen. Dann bleibt er uns ferne – bis er uns im Gericht nahe kommen wird.
Benedikt Peters – Die Psalmen
Gott wird also die von ihm Geretteten durch ständigen Engelschutz begleiten (vgl. V. 8). Daß Engelschutz und erneute Not so dicht beieinander liegen können, ist dem menschlichen Verstand ein Rätsel. Sollten sie, wenn sie der Engel des Herrn von allen Seiten umlagert, schreien, worauf dann folgen würde: und Jahwe hört? Bei Gott gehört offensichtlich beides ohne Widerspruch zusammen: Erst wenn es zum Äußersten gekommen ist, offenbart Gott seine bewahrende Macht. Daß diese bewahrende Macht Gottes auch die Art des stillen Dabeiseins haben kann, erkennt man aus dem Satz: Nahe ist Jahwe den zerbrochenen Herzen. Gemeint »sind Menschen, die von einer großen Verzweiflung über sich selbst erfaßt sind. Ihr natürliches Lebensvertrauen ist gebrochen und zerstört« (Kraus). Bevor Gott mit Macht eingreift, wendet er sich den zu Rettenden zu. Er greift nicht in spektakulären Aktionen aus der Höhe zu, sondern er schenkt sich zuerst selbst, damit der Mensch einen unauslöschbaren Eindruck von Gottes Wesen bekommt. Jede Handlung muß im Herzen eines Menschen erwachsen, damit sie als Gottes Zuwendung erkannt wird. So erkennt der Zerbrochene das Wesen Gottes, weil er für Zuwendung offen ist. Der Starke würde an ihr vorübergehen. Dabei wird es auch weiterhin bei der Regel bleiben: Viel Übles (trifft) den Gerechten – nicht, um ihn zu strafen, sondern um ihn für eine neue Gottesbegegnung bereit zu machen. Sogleich sieht David aber auch die andere Seite, die den Gottesfürchtigen bestimmen wird: (Gott) bewahrt ihm alle seine Gebeine, auch nicht eins von ihnen wird zerbrochenl. An Jesus selbst hat sich dieses Wort erfüllt. Der von Gott Erwählte geht in den Tod, aber die Bewahrung des Gottesengels besteht darin, daß der Dahingehende sich als ein unbeschädigtes Ganzopfer Gott darbringt. Wer nicht auf Gottes Seite stehen will, wird den Folgen seiner Taten preisgegeben: die Bosheit, die er nicht hat vergeben lassen, wird den Frevlertöten. Welche Gott hassen, hassen auch den Gerechten, denn den Anblick der wunderbaren Taten Gottes an einem anderen können sie nicht ertragen.
Wem ihr aber etwas vergebet, dem vergebe auch ich; denn auch ich, was ich vergeben, wenn ich etwas vergeben habe, habe ich um euretwillen vergeben in der Person Christi, Elberfelder 1871 – 2. Kor 2,10
Wem ihr aber eine Verfehlung verzeiht, dem verzeihe auch ich; denn auch ich habe das, was ich verziehen habe – wenn ich überhaupt etwas zu verzeihen hatte – um euretwillen vor dem Angesicht Christi verziehen. Hermann Menge Uebersetzung – 2.Korinther 2:10
Wen ihr aber in irgendeiner Weise froh macht, den lasse auch ich froh werden. Denn wenn ich überhaupt wieder froh geworden bin, dann nur wegen euch – durch die Gegenwart von Christus. BasisBibel 2012 – 2.Korinther 2,10
Paulus geht es in dieser Sache nicht um seine persönliche Rechtfertigung oder nur darum, einen irrenden Bruder wieder auf den richtigen Weg zu bringen, sondern darum, daß die korinthische Gemeinde öffentlich demonstriert, daß sie zu ihm hält (vgl. 2Kor 7,2). Durch den Gehorsam gegenüber seinen Anweisungen soll sie ihre Liebe und Ergebung zum Ausdruck bringen (vgl. Joh 15,14). Diese Solidarität beruht auf Gegenseitigkeit. Weil sie eins mit Paulus ist, kann die Gemeinde dem Übeltäter, der sie gekränkt hat, indem er Paulus kränkte, vergeben. Wie ihre eigene Betrübnis (2Kor 7,8) sie zu fruchtbarer Reue brachte (vgl. 2Kor 7,9), so daß Paulus ihnen vergeben konnte, so soll die Gemeinde auch in diesem Fall, wo der in die Irre Gegangene echte Reue zeigt, verfahren. Wenn ihm jedoch die Vergebung verweigert wird, wird Satan, indem er sie verbittert, alles, was Paulus oder die Korinther getan haben, hinfällig machen. Es ist also überaus wichtig, daß die Gemeinschaft zwischen Paulus, den Korinthern und dem Übeltäter wiederhergestellt wird, damit der Satan nicht die Gelegenheit ergreifen kann, den Apostel und seine Gemeinde auseinanderzubringen (vgl. 2Kor 11,13-14 ) – ein Unglück, gegen das Paulus immerzu angekämpft hatte.
Walvoord Bibelkommentar
Obwohl Gott zuerst kommt und seine Heiligkeit an erster Stelle steht, sollten wir doch nie vergessen, dass mit der Zucht auch die Wiederherstellung des Fehlbaren verbunden ist. Gott möchte nicht nur uns persönlich vergeben, so dass wir Ihm wieder in die Augen schauen können. Er möchte, dass ein Fehlbarer oder eine Fehlbare sowohl mit dem Herrn als auch mit den Geschwistern wieder in Ordnung kommt. Siehe dazu die Hinweise über das Züchtigen in Hebräer 12,10 und die Bemerkung zum Zuchtfall in Korinth (2 Korinther 2,5-10). In Korinth gab es also eine ganze Wiederherstellung, eine Vergebung auch vonseiten des Apostels. Dieses Ziel ist die friedsame Frucht der Gerechtigkeit, die hervorkommen sollte, wenn andere sich mit einer Sünde im Leben eines Gläubigen beschäftigen müssen.
Halte fest 2001
Tragischerweise ist dieses Szenario nur allzu häufig. Da sie nie die wahre Bedeutung von Vergebung gelernt haben, bewahren viele Menschen eine Aufzeichnung über das Unrecht anderer auf und bringen es immer wieder zur Sprache. Dieses Muster zerstört ihre Beziehungen und beraubt sie des Friedens und der Freiheit, die durch echte Vergebung entstehen. Jemandem zu vergeben bedeutet, ihn oder sie von der Verpflichtung zu entbinden, eine Strafe oder Bestrafung zu erleiden. Aphiemi, ein griechisches Wort, das oft mit „vergeben“ übersetzt wird, bedeutet „loslassen“, „entlassen“ oder „erlassen“. Es bezieht sich oft auf Schulden, die vollständig bezahlt oder erlassen wurden (z. B. Mt. 6,12; 18,27.32). Charizomai, ein anderes Wort für „vergeben“, bedeutet, Gunst frei oder bedingungslos zu gewähren. Dieses Wort zeigt, dass Vergebung unverdient ist und nicht verdient werden kann (Lk 7,42-43; 2 Korinther 2,7-10; Eph 4,32; Kol 3,13). Wie diese Worte zeigen, kann Vergebung eine kostspielige Aktivität sein. Wenn jemand sündigt, macht er eine Schuld, und jemand muss sie bezahlen. Der größte Teil dieser Schuld ist Gott geschuldet. In seiner großen Barmherzigkeit sandte er seinen Sohn, um diese Schuld am Kreuz für alle zu bezahlen, die ihm vertrauen (Jesaja 53,4-6; 1 Petrus 2,24-25; Kolosser 1,19-20). Aber wenn jemand gegen Sie gesündigt hat, haben Sie auch einen Teil seiner Schuld zu tragen. Das bedeutet, dass Sie eine Wahl zu treffen haben. Sie können entweder Zahlungen auf die Schuld nehmen oder Zahlungen leisten. Sie können auf viele Arten Zahlungen für die Sünde anderer annehmen oder leisten: indem Sie Vergebung verweigern, indem Sie im Unrecht verharren, indem Sie kalt und distanziert sind, indem Sie die Beziehung aufgeben, indem Sie emotionalen Schmerz zufügen, indem Sie tratschen, indem Sie zurückschlagen oder indem Sie Rache an demjenigen suchen, der Sie verletzt hat. Diese Handlungen mögen für den Moment ein perverses Vergnügen bereiten, aber auf lange Sicht fordern sie einen hohen Preis von Ihnen. Wie jemand einmal sagte: „Unvergebung ist das Gift, das wir trinken, in der Hoffnung, dass andere sterben.“
Ken Sande – Der Friedensstifter – Ein biblischer Leitfaden zum Lösen von persönlichen Konflikten
»Vergeben« (wörtlich: »Gnade, Gunst, Freundlichkeit erweisen«) gibt die Gnade Gottes dem Bruder, dem reuigen Sünder weiter. Wie könnten wir dem andern Gnade, Freundlichkeit verweigern, die wir doch selbst jeden Tag von Gottes Gnade und Freundlichkeit leben (vgl. Mt 6,12; auch Klgl 3,22f.)? Paulus schließt sich hier mit der Gemeinde zusammen; er vergibt, wie sie dem Unrechttäter vergibt. Die Gemeinde hat ihre Echtheit erwiesen, den Sünder bestraft, und kann nun auch in der Vollmacht Christi »lösen«. Wieder wird deutlich, daß es Paulus nicht etwa um die eigene Ehre geht, wenn er schreibt: »… wenn ich etwas zu vergeben hatte …« Seine persönliche Kränkung steht nicht im Vordergrund. »Um euretwillen« vergibt der Apostel. Es liegt ihm alles an der Gemeinschaft der Liebe mit der Gemeinde. Nach dem gehorsamen Handeln der Korinther ist solche geistliche Gemeinschaft wieder möglich, und Paulus stellt sich wieder ganz in die Gemeinde. Seine Vergebung geschah »vor Christi Angesicht«, unterliegt nicht dem Belieben des einzelnen, sondern ist Gebot und Wille des Herrn selbst. Wie die Gemeinde bei der Frage und Bestrafung des Sünders gehorsam war, so betont jetzt der Apostel den Gehorsam bei der Vergebung (vgl. 1 Mo 18,26; 1 Sam 15,25; Ps 103,3; Mt 6,12; 6,14ff.; 18,21 ff.; Lk 6,37; 7,47; 11,4; 17,3; 23,34; Eph 4,32; Kol 3,13; Jak 5,15). So will es Jesus Christus.
»Es ist genug«, spricht die brüderliche Liebe. Wie schwer ist das unter uns, den Bruder nach bereuter Sünde wieder ganz gelten zu lassen, in die Gemeinschaft wieder aufzunehmen! Darin aber bewährt sich die Liebe. »Vergebung« heißt biblisch, wieder Gnade zu erweisen, mit ungeteilter Freundlichkeit einander zu begegnen. Wo Gott vergibt, da vergißt er. Die Sünde ist ganz ausgeräumt, ist nicht nur durchgestrichen, sondern ausgelöscht. Die Gemeinde wird deshalb ermahnt, wieder Liebe zu erweisen, d. h. die brüderliche Liebe zu bestätigen. Das sind wirkliche Schritte, sogar öffentlich. Gemeindezucht stellt die Frage nach der Gemeindeliebe. So bewährt sich der Glaube. Er kann und will aus der von Gott gewährten Liebe vergeben. Das ist auch der Wille Jesu. Er gewährt Vergebung gern. Beispiel: Petrus. Jesus lebt das, betet das: »… wie wir vergeben unseren Schuldigem …« Er gibt sein Leben als Siegel für die Vergebung. Vergeben heißt, den Liebeswillen, das Gesetz Christi zu erfüllen. Deshalb: Vergebung vor Christi Angesicht – nach seinem Willen.
der 17.Cheschwan? Wann soll das sein? Gut das es Umrechnungen für den Kalender gibt – und siehe da: wir kommen auf den 1.November (der ja im jüdischen denken mit dem Sonnenuntergang des 31.Oktober beginnt). Also dieses Jahr wieder ein direkter Treffer! Und wir erkennen: der Beginn der Flut wird gefeiert – wie schon vor einigen Jahren geschrieben.
Aber schauen wir uns zuerst „weiße Magie“ an, was die dazu sagen:
Halloween-Zauber Starten Sie es an Halloween und es wird funktionieren. Tu es, um deine Liebe anzuziehen Anleitung zu „Halloween Liebeszauber“: Für diesen Zauber benötigst du folgende Gegenstände: • Dein Lieblingsparfum • Ein Spiegel oder ein Fenster • Taschentuch oder Taschentuch Sprühen Sie Ihr Lieblingsparfum auf einen Spiegel oder ein Fenster. Schreibe in den Nebel deinen Namen, den Namen deines Geliebten und was du gerne machen würdest. Reinigen Sie das Parfüm mit einem Taschentuch oder Taschentuch und tragen Sie es auf der Haut auf, bis Ihr Wunsch in Erfüllung geht.
Amelia Teije Weiße Magie und Zaubersprüche
NOVEMBER Einkehr und innere Suche Der Monat November eignet sich hervorragend dazu, Ziele zu ordnen und Visionen zu finden. Er ist der Beginn des neuen Hexenjahrs, da dieses wie das keltische Jahr am 1. November beginnt. In dieser Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November wird das Mondfest Samhain gefeiert, aus dem das sehr kommerzialisierte Halloween entstanden ist, das ich natürlich während meiner Zeit in den USA mit großer Begeisterung mit meinen Kindern gefeiert habe und das schon lange auch bei uns in Deutschland zelebriert wird. Der Fest des Grauens hat übrigens seinen Ursprung in Irland. Die Kelten glaubten, dass an diesem Tag Kontakte ins Reich der Toten möglich sind. Zur Abschreckung böser Geister verkleideten sich die Menschen mit furchterregenden Kostümen und schlichen selbst bei Nacht durch die Straßen. Große Feuer sollten böse Geister fernhalten, und vor den Häusern standen kleine Gaben (»treats«). Deshalb auch der Brauch, dass Kinder an den Haustüren klingeln und »trick or treats« fordern. Mit den Gaben sollten in grauer Vorzeit die Geister besänftigt werden, und vielleicht, mit der richtigen Vision, funktioniert das ja in unserer Zeit auch noc
Ursula Karven – Hexenzauber, Göttinen und weiße Magie
Totenfest: In vielen Teilen Amerikas gab es ein jährliches oder halbjährliches Fest zu Ehren der Toten, von denen man glaubte, dass sie über die Milchstraße auf die Erde zurückkehrten und unsichtbar an den Zeremonien teilnahmen, wie in China, Japan und vielen anderen Ländern. In Peru wurde das Ayamarca-Fest, auch Leichentragen genannt, alljährlich drei Tage lang gefeiert, zur Zeit von Halloween, Allerheiligen und Allerseelen. Das vermeintliche zeitliche Zusammentreffen ist nur eine von vielen ähnlichen Analogien im peruanischen Ritual, die mit Zeremonien verbunden sind, die uns aus prähistorischen Zeiten erreicht haben. Während dieses Festes wurden die Körper der verstorbenen Inka-Herrscher und ihrer Hauptfrauen (ccoyas) in neue Gewänder gekleidet und aus dem Tempel gebracht, in dem sie aufgebahrt waren. Jede Mumie wurde dann, gefolgt von ihren speziellen Begleitern, in einer feierlichen Prozession durch die Straßen der heiligen Stadt Cuzco getragen. Danach wurden ihr Speisen und Getränke mit allen Ehren dargebracht, die ihr zu Lebzeiten zustanden, denn man glaubte, dass der Geist zu diesem Zeitpunkt tatsächlich in den Körper zurückkehrte und für die Dauer des Festes darin wohnte. Die Prozession spiegelte auf der Erde den Durchgang der Sonne durch das Tierkreiszeichen der Mumie (Skorpion) wider. Gleichzeitig wurden Früchte und Blumen auf alle Gräber gelegt, um die zurückkehrenden Geister zu erfrischen. Das Fest wird auch mit der Vermittlung von himmlischer Weisheit in Verbindung gebracht Die Grundlage dieses Rituals scheint jedoch die Freude über die vorübergehende Wiederaufnahme des Kontakts mit verstorbenen Freunden und Verwandten gewesen zu sein, und das Ziel war es, sie mit Respekt und Höflichkeit zu begrüßen und zu erfreuen. Die Verehrung der Toten als höhere Wesen oder das Anbieten von Gebeten an sie, um sie um Hilfe zu bitten, spielen keine Rolle. Die Mexikaner feierten im August und November Feste zu Ehren der Verstorbenen, bei denen die Seelen über den für sie bereitgestellten Speisen schwebten, an ihnen rochen und ihre Nährstoffe aussaugten. Die Mayas, Mizteken, Pueblos und Eskimos vollzogen ähnliche Riten im November, die Irokesen im Frühling und Herbst. Die Huronen glaubten, dass die Seelen der Toten in der Nähe der Körper blieben, bis das Totenfest gefeiert wurde. Dann wurden sie frei und machten sich sofort auf den Weg ins Land der Geister. Die Chibchas und Peruaner wiederholten den merkwürdigen ägyptischen Brauch, eine Mumie in die Mitte eines Festes zu stellen, um den Feiernden die Allgegenwart des Todes vor Augen zu führen.
Ahnenverehrung und Totenkult
Im 2. Jahrhundert vor Christus versuchten sich irische Kelten vor den umherirrenden Seelen Verstorbener zu schützen. Dazu brachten sie dem Totengott Samhain Ende Oktober ein Menschenopfer, das sie in Weidenkörben eingesperrt lebendig verbrannten. Opfer waren meist Kinder, die die Druiden von der verängstigten Bevölkerung forderten. Dazu stellten sie vor die Häuser derer, die das Opfer bringen mussten, eine ausgehöhlte, erleuchtete Steckrübe (später einen Kürbis). Wurde das Kind ausgeliefert, blieb die Rübe zum Schutz des Hauses zurück, verweigerte die Familie das Kind, beschmierten die keltischen Priester die Tür mit Blut, was einem Todesurteil aller dort Wohnenden gleichkam. Irische Auswanderer brachten den Halloweenbrauch mit nach Amerika, wo er noch heute am 31. Oktober, der Nacht vor Allerheiligen (»hallow« engl. für »heiligen« und »eve« für »Vorabend«), gefeiert wird. Dabei ziehen Kinder, wie einst die Druiden, von Haus zu Haus und fordern ein Opfer (»treat«). Wird ihnen keine Süßigkeit angeboten, spielen sie dem jeweiligen Hausbesitzer einen Streich (»trick«), nicht ahnend, dass das ursprüngliche »trick or treat« der Druiden Tod und Verderben über die Menschen brachte und Götzendienst in reinster Form war. Die Bibel verbietet eindeutig alle okkulten Praktiken und ruft die, die in ihnen verstrickt sind, heraus. Jede teuflische Gewalt und Macht hat Christus besiegt, indem er durch das Kreuz über sie triumphierte (Kolosser 2,15). Niemand muss sich mehr vor dem Teufel fürchten, sich ihm verschreiben oder ihm Opfer bringen. Wer zu Jesus gehört, ist dem Herrschaftsbereich der Finsternis ein für allemal entrissen.
CMV-Materialsammlung
Allerheiligen Die Nachtwache dieses Festes wird im Volksmund „Hallowe’en“ oder „Halloween“ genannt. Das Fest wird am ersten November gefeiert. Es wurde eingeführt, um alle bekannten und unbekannten Heiligen zu ehren und um laut Urban IV. die Defizite bei der Feier der Heiligenfeste während des Jahres auszugleichen. In der Frühzeit waren die Christen daran gewöhnt, den Jahrestag des Todes eines Märtyrers für Christus am Ort des Martyriums zu begehen. Im vierten Jahrhundert begannen benachbarte Diözesen, die Feste auszutauschen, Reliquien zu übertragen, sie zu teilen und ein gemeinsames Fest zu feiern, wie die Einladung des heiligen Basilius von Cäsarea (397) an die Bischöfe der Provinz Pontus zeigt. Häufig litten Gruppen von Märtyrern am selben Tag, was natürlich zu einer gemeinsamen Gedenkfeier führte. Während der Verfolgung unter Diokletian wurde die Zahl der Märtyrer so groß, dass nicht jedem ein eigener Tag zugewiesen werden konnte. Da die Kirche aber der Meinung war, dass jeder Märtyrer verehrt werden sollte, legte sie einen gemeinsamen Tag für alle fest. Die erste Spur davon finden wir in Antiochia am Sonntag nach Pfingsten. Auch in einer Predigt von Ephrem dem Syrer (373) und in der 74. Homilie von Johannes Chrysostomus (407) wird ein gemeinsamer Tag erwähnt. Zunächst wurden nur die Märtyrer und Johannes der Täufer mit einem besonderen Tag geehrt. Andere Heilige kamen nach und nach hinzu und wurden zahlreicher, als ein regelmäßiger Prozess der Heiligsprechung eingeführt wurde; dennoch gibt es im chaldäischen Kalender bereits seit 411 eine „Commemoratio Confessorum“ für den Freitag nach Ostern. Im Westen weihte Bonifatius IV. am 13. Mai 609 oder 610 das Pantheon in Rom der heiligen Jungfrau und allen Märtyrern und ordnete einen Jahrestag an. Gregor III. (731-741) weihte allen Heiligen eine Kapelle in der Basilika St. Peter und legte den Jahrestag auf den 1. November fest. In Rom gab es bereits eine Apostelbasilika, an deren Einweihung jährlich am 1. Mai gedacht wurde. Gregor IV. (827-844) weitete die Feier am 1. November auf die gesamte Kirche aus. Die Vigil scheint schon so früh wie das Fest selbst abgehalten worden zu sein. Die Oktav wurde von Sixtus IV. (1471-84) hinzugefügt.
The Catholic Encyclopedia: Ein internationales Nachschlagewerk über die Verfassung, Lehre, Disziplin und Geschichte der katholischen Kirche
Halloween: Der dunkelste Tag des Jahres für die Unterwelt findet dann statt, wenn die Geister der Toten angeblich die Erde durchstreifen und Gewalttaten begehen, und wenn okkulte Praktiken eingesetzt werden, um Macht und Schutz zu gewinnen.
June Hunt – Handbuch für biblische Seelsorge
Der Zauber des Okkulten Der Okkultismus ist seit vielen Jahren ein ständiger Einfluss in unserer Gesellschaft. Die Einkaufszentren sind voll von Läden, die Kristallkugeln, Horoskope und Ouija-Bretter verkaufen. Hexen betreten unsere Kinderzimmer in Form von okkulten Büchern, Trollen, Spielen, Musik, Cartoons, Filmen und Halloween-Utensilien. Wenn Gott heute diese Welt zerstören würde, dann wäre die Asche dieser Zerstörung ein offenes Zeichen einer Welt, die an einer allgemeinen Gottlosigkeit und Faszination mit dem Dämonischen leidet.
June Hunt – Schlüssel zur biblischen Seelsorge
Halloween demaskieren
Erinnerst du dich noch, wie lustig es war, die Nachbarschaft zu durchstreifen und deine Taschen mit Süßigkeiten zu füllen? Obwohl die meisten unserer Halloween-Traditionen mehr oder weniger harmlos sind, ist Halloween ein ernstes Ereignis im Leben derer, die Hexerei und Satanismus praktizieren. Diese „unheiligste” aller Nächte hat ihre Wurzeln in okkulten, heidnischen Praktiken. Die Bibel warnt, dass Satan und seine Dämonen eine Realität darstellen und aktiv hinter den meisten Dingen stehen, die mit Halloween zu tun haben. 1.Korinther 10:20 ‹Nein›, sondern dass das, was sie opfern, sie den Dämonen opfern und nicht Gott. Ich will aber nicht, dass ihr Gemeinschaft habt mit den Dämonen.
Die Anfänge von Halloween Halloween geht auf das keltische (walisische, irische, schottische) Erntefest Samhain (sprich: „sau– in“) zurück, das das Fest der Toten war.31 Die Menschen glaubten, dass die Geister der Toten am 31.Oktober die Erlaubnis hatten, sich frei unter den Lebenden zu bewegen und Gewalttaten zu begehen. Als Teil des Festrituals brachten die Druiden Menschenopfer dar, um die toten Seelen zu beschwichtigen. Tragischerweise setzen satanische Sekten diese Praxis heute immer noch fort.
Druiden Keltische Stammesoberen und Priester „Jack-O-Lantern“ Die Tradition kam von den Iren, die Kartoffeln und Rüben aushöhlten und mit einer Kerze erleuchteten, um die bösen Geister zu verscheuchen. Schließlich ersetzten die Kelten die Rüben mit ausgehöhlten Kürbissen, in die sie groteske Gesichter schnitten.
Kostüme und Masken Die Druiden glaubten, dass die bösen Geister die Menschen nicht erkennen konnten, wenn diese verkleidet waren, bzw. dass sie durch hässliche Masken abgeschreckt werden konnten. Einige glaubten sogar, dass die Identität des Trägers der Maske durch die Maske verändert werden konnte.
„Trick or Treat“ Um tote Verbrecher zu beschwichtigen, stellten die Menschen Speisen vor ihre Eingangstüren, in der Hoffnung, die bösen Geister zufrieden zu stellen, sodass sie weitergingen.
Orange und Schwarz Die traditionelle Farbe Orange stellt die Ernte und Schwarz den Tod dar. Beide symbolisieren die ursprüngliche Bedeutung von Halloween, dem Fest der Toten.
„Bobbing for Apples“ (Ein Spiel, bei dem Äpfel, die in einem Bottich mit Wasser schwimmen, von den Teilnehmern mit dem Mund herausgefischt werden müssen.) Äpfel waren die Lieblingsfrüchte von Pomona (der römischen Göttin der Obstplantagen und Gärten), und es gibt zahlreiche okkulte Spiele, bei denen es um Äpfel geht. Äpfel sind in den Augen von Hexen noch heute ein Symbol für neues Leben (denke an Schneewittchen).
Schwarze Katzen und Fledermäuse Ursprünglich glaubten die Menschen, dass Hexen sich in Katzen verwandelten, besonders in der Nacht von Halloween. Die Fledermaus symbolisiert sowohl den Vogel (die Seele) als auch die Dämonen (die Bewohner der Finsternis). Im Mittelalter glaubte man, dass der Teufel manchmal die Form einer Fledermaus annahm.
2.Korinther 6,14-17 Geht nicht unter fremdartigem Joch mit Ungläubigen! Denn welche Verbindung haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis? Und welche Übereinstimmung Christus mit Belial? Oder welches Teil ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? Und welchen Zusammenhang der Tempel Gottes mit Götzenbildern? Denn wir sind der Tempel des lebendigen Gottes; wie Gott gesagt hat: »Ich will unter ihnen wohnen und wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.« Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab! spricht der Herr. Und rührt Unreines nicht an! Und ich werde euch annehmen.
June Hunt – Schlüssel zur biblischen Seelsorge
Also wieder die Frage, die ich schon vor Jahren gestellt habe: wo wäre ich, wenn ich zur Zeit Noahs gelebt hätte? Wirklich in der Arche, weil ich dem unwahrscheinlichen Worten Gottes geglaubt hätte? Oder hätte ich die Worte nur „geistlich“ verstanden, und hätte in dem Bau dieses Holzkasten nur eine Symbolik verstanden? Oder hätte ich einen der schlauen „Söhnen Gottes“ geglaubt, und wäre in deren Gemeinde gegangen? – Richtig: nur wer DIREKT mit Jehovah verbunden war, überlebte damals.
Und diese Glaubenshelden werden NICHT durch Halloween gefeiert, sondern die Kinder der „Söhne Gottes“! Meine Frage ist immer wieder: Warum habt ihr nicht auch Archen für eure Kinder gebaut??
«HÜTET euch, daß ihr nicht eure Gerechtigkeit (- 5Mo 24,13; Ps 112,9; 2 Kor 9,9.10. -) vor den Menschen tut, um von ihnen betrachtet zu werden! Wenn im anderen Falle aber nicht, so habt ihr keinen Lohn bei euerm Vater, dem in den Himmeln! Abraham Meister – Matthäus 6,1
Habet acht, dass ihr eure Gerechtigkeit (- Kap. 6: Was [Mt 5,20] gesagt, wird weiter ausgeführt. Die Gerechtigkeit besteht in den Werken der Tugend -) nicht übet vor den Menschen, um von ihnen gesehen zu werden, sonst werdet ihr keinen Lohn haben bei eurem Vater, welcher im Himmel ist. (- Unsere guten Werke dürfen von den Menschen gesehen werden [Mt 5,16], aber ist dies unser Ziel, so verlieren wir den Lohn. Der Gedanke, dass Gott unser Vater ist, soll unseren Eifer anstacheln. Nunmehr geht Christus auf Einzelnes über: Almosen, Gebet, Fasten. Dies sind die drei gewöhnlichen äußeren Tugendakte und zugleich der dreifachen Quelle der Fehler entgegengesetzt (Thom.), Wie leicht bei denselben die Eitelkeit sich einschleicht, zeigt [Lk 18,11]. -) Joseph Franz von Allioli – Matthäus 6:1
Richtet aber eure Aufmerksamkeit darauf, eure Gerechtigkeit nicht zu wirken vor den Menschen, in der Nebenabsicht, um ein Schaustück (Theater) für sie zu werden; wo aber je nicht, Lohn habt ihr dann keinen bei eurem Vater, Dem in den Himmeln. Pfleiderer Übersetzung – Matthäus 6:1
Er tadelte zunächst ihre Art, Almosen zu geben. Gerechtigkeit ist nicht in erster Linie eine Sache zwischen Menschen, sondern zwischen einer Person und Gott. Daher sollte man seine Frömmigkeit nicht vor anderen zur Schau stellen, denn dann erhält man auch seinen Lohn nur von den Menschen (V. 1-2). Die Pharisäer machten aus ihren Gaben an die Armen eine große Show in den Synagogen und auf den Gassen und dachten, auf diese Weise unter Beweis zu stellen, was für gerechte Leute sie doch seien. Jesus jedoch sagte, wenn du aber Almosen gibst, so laß deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, d. h., es sollte so verborgen geschehen, daß der Geber sofort wieder vergißt, was er gegeben hat. Auf diese Art zeigt er wahre Gerechtigkeit vor Gott, nicht vor den Menschen, und Gott wird es ihm vergelten. Man kann nicht, wie die Pharisäer annahmen, von den Menschen und von Gott belohnt werden.
Walvoord Bibelkommentar
Dieser Vers stellt ein allgemeines Prinzip dar, das danach anhand von drei Beispielen veranschaulicht wird. Anstelle von »Almosen« (Elberf, Regv Elberf, AV) hat RV »Gerechtigkeit«. JND setzt »Almosen« in den Text, und »Gerechtigkeit« in die Fußnote, wo er einräumt, daß letzteres wahrscheinlich korrekt ist. Im Zusammenhang erkennen wir, daß der V.2 wenig sinnvoll ist, wenn bereits in V.1 »Almosen« steht. die Jünger müssen ihre Beweggründe zu ihren gerechten Handlungen hinterfragen. Geschehen sie vor Gott oder vor den Menschen? Jedes öffentliche Werk muß vom Diener selbst streng geprüft werden. Die Haltung des Paulus, daß er »nicht um Menschen zu gefallen, sondern Gott« (1 Thessalonicher 2,4) sein Werk tat, steht in krassem Gegensatz zu den Pharisäern, die »alle ihre Werke tun, um von den Menschen gesehen zu werden« (Matthäus 23,5)
Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt
Dieser Vers ist die Grundaussage, die durch die daran anschließenden drei Beispiele einer in aller Stille, ohne großes Aufsehen geübten Frömmigkeit durch 6,2-18 veranschaulicht werden soll. Die Juden sollten gute Werke nicht um des Lohnes willen vollbringen, auch wenn solche Werke, wie Jesus hier bestätigt, am Tag des Gerichts belohnt werden. Beten, Fasten und Almosengeben waren grundlegende Elemente der jüdischen Frömmigkeit (* Tob 12,9). Die Rabbinen bedienten sich gern der Dreizahl in Aufzählungen (wenn es etwa um die Grundtugenden geht, auf denen die Welt fußt).
Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments
Wie bei dem Kodex der wahren Gerechtigkeit begann Jeschua seine Lehre über das Verhalten der wahren Gerechtigkeit mit einer Einleitung, in der er das Thema angab und dann konkrete Beispiele nannte. Das einleitende Prinzip lautet: Tut eure Gerechtigkeit nicht vor den Menschen, um von ihnen gesehen zu werden. Wenn man die äußeren Werke der Gerechtigkeit tut, sollte das Motiv sein, Gott zu gefallen und nicht, um Lob von Menschen zu erhalten. Diejenigen, die Lob von Menschen suchen, werden es erhalten, aber das ist alles, was sie bekommen werden; sie werden keine Belohnung vom Herrn haben.
Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive
Die Bibel fordert uns nirgends auf, für die Reichen und Mächtigen einzutreten, aus dem einfachen Grunde, dass diese das nicht nötig haben. Stattdessen sagt sie: „Öffne deinen Mund für die Stummen, für das Recht all derer, die sonst niemand haben. […] verschaffe den Armen und Schwachen ihr Recht!“ (Sprüche 31,8-9). Und Jeremia sagt: „[…] errettet den Beraubten von des Frevlers Hand und bedrängt nicht die Fremdlinge, Waisen und Witwen und tut niemand Gewalt an und vergießt kein unschuldiges Blut an dieser Stätte“ (Jeremia 22,310). Die „Fremdlinge, Waisen und Witwen“ sind Menschen, die sich nicht so wehren können wie andere. Sacharja 7,9-10 nennt vier soziale Gruppen, die in der Antike besonders schutzbedürftig waren: Witwen, Waisen, Fremde und Arme. Sie sollten den Gläubigen besonders am Herzen liegen. In Sprüche 22,22-23 heißt es sinngemäß: Hüte dich davor, einen Armen auszunutzen, weil er sich nicht wehren kann! Und Psalm 41,2 erklärt: „Glücklich zu preisen ist, wer anderen Menschen in Not zur Seite steht!“ Das „zur Seite stehen“ meint eine dauerhafte, strategisch geplante und durchdachte Hilfe. In der Bergpredigt ruft Jesus seine Jünger dazu auf, den Armen Almosen zu geben, und nennt dieses Almosengeben „Gerechtigkeit“ (dikaiosune, Matthäus 6,1). An anderen Stellen wird Jesus dadurch zum Fürsprecher der Armen, dass er die Pharisäer konfrontiert, „die am Geld hingen“ (Lukas 14,16), oder den Schriftgelehrten vorhält, dass sie „den Besitz der Witwen verschlingen“ (Lukas 20,47), also ihre prekäre finanzielle und rechtliche Lage ausnutzen.
Timothy Keller – Hoffnung in Zeiten der Angst
Bisher hat uns Jesus gezeigt, was wir einander schuldig sind, wie wir Menschen unsere Gemeinschaft miteinander nach Gottes Sinn ordnen, und er hat absichtlich nicht gleich von dem gesprochen, was wir Gott als unseren Dienst darbringen, sondern zuerst von dem, was wir einander zu gewähren haben. Denn darin, daß der Mensch von uns empfange, was wir ihm zu geben haben, zeigt uns Jesus das erste Hauptstück unseres Berufs. Wir dürfen aber unsere Liebe auch dem Vater geben und ihm unseren Dienst darbringen. Darin sah auch der Jude das größte und wirksamste Stück der Gerechtigkeit. War denn nicht sein eifriger und opferwilliger Gottesdienst stark genug, um ihm Gottes Wohlgefallen zu verschaffen? Mußte Jesus nicht seinetwegen ihn ehren und Gemeinschaft mit ihm halten? Wie viele hatten daran Tag um Tag ihr großes Anliegen, Gott zu ehren und sich vor ihm als gerecht zu erweisen! Allein auch ihrer Verehrung Gottes verweigert Jesus sein Lob und trennt seine Jünger auch von ihr. Er trennt sie wieder wie bei der Auslegung derjenigen Rechte, die uns Menschen miteinander vereinen, nicht nur von der jüdischen Sünde, sondern auch von der jüdischen Frömmigkeit, weil der Jude mit ihr sich selbst verherrlichte. Es lag ihm bei dem, was er Gottes wegen tat, nicht einzig an Gott, sondern beständig nicht weniger an den Menschen. Dadurch wurde aber aus seinem Gottesdienst eine Entehrung Gottes. Darum warnt Jesus seine Jünger 6,1: Gebt aber acht auf eure Gerechtigkeit, daß ihr sie nicht vor den Menschen tut, um von ihnen gesehen zu werden. Sonst habt ihr bei eurem Vater, der in den Himmeln ist, keinen Lohn. Wenn die Jünger das nicht verstehen lernten, mußten sie sich täglich an der stillen Weise Jesu stoßen; denn er tat nichts des Lobes der Menschen wegen; sie sollen wissen, warum er dies nicht bloß selbst so hält, sondern es auch von ihnen verlangt. Die Sucht, um der Menschen willen fromm zu sein und den Lohn der Frömmigkeit sofort in ihrem Lob zu genießen, ist in Israel deswegen stark geworden, weil es durch seinen Gottesdienst zu einer eng verbundenen Gemeinschaft geworden war. Das Gesetz ging das gesamte Volk an und konnte nur dadurch geschehen, daß es alle taten. Was half es, wenn dieser oder jener Gott noch so eifrig diente? Damit war der Zweck des Gesetzes noch nicht erfüllt, weil das Gesetz eine Gemeinde verlangte, die Gott ganz gehorsam sei. Konnte denn Gottes Gnade sich offenbaren, solange es im Volke noch viele Übertreter des Gesetzes gab? Darum wurde aus der Frömmigkeit jedes einzelnen ein öffentliches Anliegen, um das sich jedermann kümmerte. Jedermann gab acht auf jedermann. Wer unfromm handelte, war überall verachtet; wer fromm war, genoß deswegen sofort hohe Ehren. So entstand zwar eine feste, enge Gemeinschaft, die jeden zur Frömmigkeit trieb; aber es wurde auch offenbar, wie gefährlich wir Menschen füreinander sind, daß aus der Gemeinschaft Knechtschaft werden kann und daß das Gesetz allein unfähig ist, uns fromm zu machen. Der Blick Israels schob sich weg von Gott zu den Menschen hin. Weil die Frömmigkeit sofort ihre Vergeltung im öffentlichen Urteil fand und jedermann nach seinem Gottesdienst gemessen wurde, wurde der Mensch das Ziel und die große Hauptsache des Gottesdienstes, und Gott wurde die geringe Nebensache. Alles wurde Schein, und damit wich auch die Kraft und der Gewinn aus ihrem Gottesdienst. Denn dafür, daß sie sich selber ehren und erhöhen, gibt ihnen Gott keinen Lohn.
Schlatters Erlӓuterungen zum Neuen Testament
In V. 1 steht im Urtext das Wort »Gerechtigkeit«. Es wird hier im umfassenden Sinn gebraucht, im Sinne von Rechtes tun, Gerechtes tun! – Während in 5,22 »Gerechtigkeit« gesehen wurde von der Stellung zum mosaischen Gesetz (siehe dort), ist hier Gerechtigkeit gesehen als »Tätigkeit«, als »Frucht« jener in 5,22 genannten Gerechtigkeit, kurz als »das neue Leben«. In V. 2 steht im Urtext nicht: »Gerechtigkeit« (Wohltätigkeit) üben, sondern »Almosen geben«. Über die Bedeutung dieses Wortes nachher in V. 2. Wie ist das Wort »Lohn« zu verstehen? Der Ausdruck »Lohn« kommt in diesen Versen viermal vor, immer wieder in derselben Redewendung, die gegen die Pharisäer gerichtet ist: »Sie haben ihren Lohn empfangen.« – Wir fragen, was will hier das Wort vom »Lohn«? Alles Trachten nach dem lohnenden Beifall der Menschen war doch soeben schärfstens abgelehnt? Wir antworten: »Der Lohn Gottes« ist etwas ganz anderes als der Lohn, der hier als etwas Verwerfliches abgelehnt wird. Lohn ist hier nicht im Sinne von »Entlohnung« zu verstehen, so wie es eine Entlohnung gibt zwischen dem Arbeitgeber und Arbeitnehmer als Bezahlung für eine geleistete Arbeit. Nein, so ist Lohn hier nicht zu verstehen, nicht Entlohnung auf Grund eines Vertragsverhältnisses oder eines Anstellungsverhältnisses, sondern im Sinne eines Familien Verhältnisses von Vater und Kind. Lohn ist als »Anerkennung« anzusehen, die der Vater seinem fleißigen Kinde schenkt. Lohn ist, so gesehen, »Gabe«, »Geschenk«, »Güte«, Einlösung von Versprechungen, Darreichung gegebener Verheißungen. Kurz: »Himmlischer Lohn« ist die Umarmung des himmlischen Vaters, ist »Schenkung ewiger Herrlichkeiten«. (Wie sollte Er uns mit Seinem Sohn nicht alles schenken?) – Solch »himmlischer Lohn« steht in keinem Vergleich zu unserem irdischen »Gutes tun«, weil er alles Denken über alle Maßen unendlich übersteigt, also nie und nimmer irgendwie eine Gegenleistung für unser irdisches Tun im »neuen Leben« sein kann. Lukas 17,10 spricht der Herr: »Wenn ihr alles getan, was euch befohlen ist, dann sprechet: Wir sind unnütze Knechte, wir haben nur getan, was wir zu tun schuldig sind.« An dem Gleichnis von den »anvertrauten Pfunden« (Mt 25,14–30; vgl. Lk 19,12–27) wird ebenfalls deutlich, daß nicht der Gedanke an irgendwelche Entlohnung, sondern der Gedanke der Gnade das Hauptmotiv ist! – Wilhelm Löhe sagt in dem bekannten Wort »Was will ich? Dienen will ich!«: »Wem will ich dienen? Dem Herrn in seinen Elenden und Armen. Und was ist mein Lohn? Mein Lohn ist, daß ich darf.« Luther sagt in seinen Predigten über Mt 5–7 zum Lohngedanken: »Gott will uns feste machen durch solch ›Lohn‹. Will dir die Welt nicht danken und nimmt dir Ehr, Gut, Leib und Leben drüber, dann halte dich an mich und tröste dich des, daß ich noch einen Himmel habe und so viel drinnen, daß ich dir’s wohl vergelten kann und vielmals mehr, denn man dir jetzt nehmen kann … daß du das Himmelreich offenbarlich hast und Christum, den du jetzt im Glauben hast, dann sichtiglich anschauest, in ewiger Herrlichkeit und Freude.« Nach der Lehre der Rabbiner zeigt der Jude seine Gottesliebe durch drei Leistungen: a) Wohltätigkeit; b) Gebet; c) Fasten. Diese drei Leistungen kommen zu den jüdischen gottesdienstlichen Leistungen noch hinzu. In die Sprache von heute übersetzt könnten wir sagen: Hier werden drei Äußerungen des »Neuen Lebens« gekennzeichnet. Durch drei Gesichtspunkte sind diese Auswirkungen des neuen Lebens charakterisiert. 1. Gesichtspunkt: Der Blick nach außen bewirkt den Dienst (»Almosen«) unserer Hand dem Nächsten gegenüber. 2. Gesichtspunkt: Der Blick nach oben bewirkt den Dienst (»Gebet«) unseres Mundes Gott gegenüber. 3. Gesichtspunkt: Der Blick nach innen bewirkt den Dienst (»Fasten«) unserer Seele ihren inneren Kämpfen gegenüber. Eine Dreiheit ist’s! Nach außen, nach oben, nach innen. Jesus sagt nicht: »Seid nicht wohltätig, betet nicht, fastet nicht«, sondern er meint: Wenn ihr Wohltätigkeit übt, wenn ihr betet, wenn ihr fastet, dann macht das nicht so, wie die Pharisäer das zu tun pflegen. Denn so wie sie es tun, ist’s verwerflich! Wir fragen: Wie haben denn die Pharisäer das getan? Antwort: Sie wollten von den Menschen angestaunt werden, von denselben Menschen, die sie sonst verachteten, von denen wollten sie nunmehr bewundert werden.
Wuppertaler Studienbibel
Inhaltlich und in der Form ist Mt 5, 1 eine Art Überschrift zu Mt 6, 2-18 . Er redet noch nicht vom Almosen, sondern von der »Gerechtigkeit«. Die Wendung »Gerechtigkeit (Luthertext: Frömmigkeit) tun« zeigt aber, dass der Begriff hier enger gefasst werden muss wie in Mt 5,6; 5,20 . Dort war er die Freiheit von Schuld. Jetzt bedeutet »Gerechtigkeit« das Handeln nach außen entsprechend unserer Verbindung mit Gott. Unser »Gerechtigkeitstun« in diesem Sinne soll nicht geschehen »vor den Leuten, um ihnen ein Schauspiel zu bieten«. Denn in diesem Fall wollen wir Eindruck auf Menschen machen. Für das »gesehen werden« des Luthertextes steht griechisch ein Wort, das mit Theater aufs engste verwandt ist. Wir produzieren uns also vor Menschen, im Theater der Gesellschaft. Von daher bleibt völlig klar, dass wir öffentlich handeln können – und oft sogar müssen! -, sofern wir nicht die Öffentlichkeit zum Selbstruhm suchen. Abgesehen von der Herzensprüfung, die uns Jesus hier aufträgt, ist es nützlich zu überlegen, inwieweit die Bekanntmachung von Gaben im Gottesdienst oder die Pressearbeit kirchlicher Werke, der Diakonie und sonstiger Art versuchlich sind. Der Selbstruhm ist eine im irdischen Leben nie ganz versiegende Quelle. Sobald wir die Schleuse ein wenig öffnen, überschwemmt sie uns. »Andernfalls habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel.« Diese Aussage deutet schon an, was Mt 6, 2 , 5, 16 am Ende bringt. Auf jeden Fall will uns der »Vater« vergelten, was wir ihm hier an Freude bereiten. Noch einmal sei bemerkt, dass der »Lohn« kein Abrechnungslohn ist, sondern eine unser irdisches Tun weit übertreffende und unverdiente positive Vergeltung! Wir haben auf Lohn kein Recht, werden aber über alles Verstehen hinaus mit einer Belohnung beschenkt. Die Entsprechung zwischen Vater und Kind besteht nicht nur im Tun, sondern auch im Teilhaben an den göttlichen Reichtümern. Sodann wird von jetzt ab »Vater« die ständige Gottesbezeichnung für die Jünger, während der Name »Gott« zurücktritt. Im Lebensumgang der wahren Frömmigkeit überstrahlt also der »Vater« den »Gott« der Lehre
Edition C
Der Generalsatz lautet: Gebt acht auf eure Frömmigkeit, dass ihr sie nicht vor den Menschen praktiziert, um ihnen ein Schauspiel zu bieten (V. 1). προσέχειν [prosechein] heißt hier achtgeben, „aufpassen“. Bauer-Aland und Blass-Debrunner-Rehkopf schlagen an unsrer Stelle „sich hüten, dass“ vor. Diese Akzentuierung ist wohl etwas scharf, ändert aber kaum etwas am Sinn. Entscheidend wird für V. 1 der Sinn des griech. δικαιοσύνη [dikaiosynē], hinter dem hebr. צְדָקָה [zᵉdāqāh] zu vermuten ist. Die übliche Übersetzung „Gerechtigkeit“ trifft hier offenbar nur teilweise das, was Jesus meint. Bauer-Aland und Gottlob Schrenk ziehen deshalb die Übersetzung „Frömmigkeitsübung“, „Frömmigkeit“ vor. Andere bleiben bei „Gerechtigkeit“. Inhaltlich geht es um die Erfüllung des Gotteswillens im Alltag. Weil der Begriff „Gerechtigkeit“ dabei doch eher Missverständnisse produziert, haben wir mit Frömmigkeit übersetzt. Achtgeben sollen die Jünger, dass sie die praxis pietatis, das praktizierte (ποιεῖν [poiein]!) Frömmigkeitsleben, nicht mit falschen Motivationen und Verhaltensweisen verknüpfen. Explizit warnt Jesus davor, dass sie vor den Menschen ein Schauspiel bieten oder „in Erscheinung treten“ wollen. Frömmigkeit soll nicht zur Schau werden! Bis heute ist diese Mahnung wichtig. Frömmigkeit bleibt ein „Handeln vor und für Gott“. All das ändert freilich nichts daran, dass man den heutigen europäischen Christen die Feigheit vor dem Bekenntnis nehmen muss. Vgl. noch Mt 23,5. Jesus nennt sofort die Konsequenz eines solchen „sich zur Schau Stellens“: Andernfalls habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel. Darin steckt zweierlei: Erstens kann ein solches öffentliches Praktizieren durchaus einen Lohn bei den Menschen zur Folge haben, zweitens gibt es aber im Reich Gottes und nach der Auferstehung keinen Lohn mehr. Der Jünger muss sich zwischen diesen zwei Optionen entscheiden. Euer Vater im Himmel nimmt die Formulierung von 5,45 auf. Vgl. die Erklärung dort. Auch die späteren Rabbinen unterstrichen übrigens, dass die Frommen nach Mi 6,8 „bescheiden wandeln“ sollten „vor Gott“. Sie sahen hier deutlich: „Alles hängt von der Intensität des Herzens ab.“ Hier stoßen wir erneut auf die Problematik des Lohn-Gedankens (μισθός [misthos]), mit dem sich vor allem Karl Bornhäuser intensiv beschäftigt hat. Er möchte die „Belohnung“ im Vater-Sohn-Verhältnis streng unterscheiden von der „Entlohung“ im Arbeitsverhältnis. Auf Letztere besteht ein Anspruch, auf Erstere nicht. Erstere ist ein Geschenk, Letztere ein Rechtstitel. Bornhäuser kann sich dabei auf Röm 4,4 berufen, wo der „Lohn nach Gnade“ (ὁ μισθὸς κατὰ χάριν [ho misthos kata charin]) dem „Lohn nach Schuldigkeit“ (ὁ μισθὸς κατὰ ὀφείλημα [ho misthos kata opheilēma]) gegenübergestellt wird. Damit hat er die richtige Spur gelegt. Er wies bei gleicher Gelegenheit auch auf die beiden verschiedenen Lohn-Auffassungen in Pirqe Abot I, 3.13 einerseits und II, 15.16 andererseits hin.
So spricht der Ewige der Scharen: In jenen Tagen, da ergreifen zehn Männer aus allen Zungen der Völker, ergreifen den Zipfel eines jehudäischen Mannes und sprechen: ,Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, Gott ist mit euch!’» Neftali-Herz-Tur-Sinai – Sacharja 8,23
So hat ER der Umscharte gesprochen: In jenen Tagen ists, da werden fassen zehn Männer von allen Stämmewelt-Zungen, anfassen den Rockzipfel eines jüdischen Mannes, sprechend: Mit euch wollen wir gehn, denn, wir habens gehört, Gott ist mit euch. Buber & Rosenzweig – Sacharja 8,23
Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ‚Es wird noch sein, daß Völker und die Bewohner vieler Städte kommen werden; und die Bewohner einer [Stadt] werden gewiß zu [denen] einer anderen gehen und sagen: „Laßt uns allen Ernstes hingehen, um das Angesicht Jehovas zu besänftigen und Jehova der Heerscharen zu suchen. Ich selbst will auch gehen.“ Und viele Völker und mächtige Nationen werden tatsächlich kommen, um Jehova der Heerscharen in Jerusalem zu suchen und das Angesicht Jehovas zu besänftigen.‘ Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ‚Es wird in jenen Tagen sein, daß zehn Männer aus allen Sprachen der Nationen ergreifen, ja sie werden tatsächlich den Rocksaum eines Mannes ergreifen, der ein Jude ist, indem [sie] sagen: „Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, [daß] Gott mit euch ist.“ ‘ “ neue Welt Übersetzung – Bi12 – Sacharja 8:20–23
Eine spannende Prophezeiung – nicht wahr? Nun stellt sich die Frage: ist die Bibel von Jehovah inspiriert? Ist der allmächtige Gott „einfach nur unfähig“ sich richtig auszudrücken? Warum läßt ER nicht schreiben „eines symbolisch jüdischen Mannes“ – oder einfacher nur „eines Mannes“ – oder „eines amerikanischen Mannes“?
Schauen wir uns ein paar Kommentare an:
In der kommenden Segenszeit werden die Völker der ganzen Erde sich den Juden wegen ihrer besonderen Beziehung zum Herrn anschließen. Sie werden erkennen, daß Gott mit Israel ist und daß Israel sein Volk ist (V. 8 ). Viele Völker werden im Tausendjährigen Reich nach Jerusalem kommen und den Herrn anbeten (vgl. Sach 14,16-19; Jes 2,3 ).
Walvoord Bibelkommentar
Barth baut auf dem auf, was der Apostel Paulus kurz nach Jesu Auferstehung schrieb. Paulus betont, dass Christen diejenigen sind, die die Kühnheit haben, die Anrede Jesu an Gott auf ihre Lippen zu nehmen. Wir „werden als Kinder adoptiert“, schreibt Paulus den Galatern. „Und weil ihr Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen gesandt, der ruft: ‚Abba! Vater!‘ “ (Gal 4,5-6). “ (Gal 4,5-6). Später, in seinem eindringlichen Brief an die Römer, schreibt Paulus Ähnliches: „Wenn wir schreien: ‚Abba! Vater!‘, dann ist es eben dieser Geist, der mit unserem Geist bezeugt, dass wir Kinder Gottes sind“ (8,15-16). Wir sind sozusagen Mitläufer und profitieren von der Nähe, die Jesus zu seinem Vater genießt. Wie der Prophet Sacharja schon vor langer Zeit prophezeite, werden Menschen „aus allen Völkern und Sprachen einen Juden ergreifen und sagen: ‚Lasst uns mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist'“ (8:23). In der Tat, Gott ist mit Jesus, und wir ergreifen das Kleid unseres älteren Bruders und bitten ihn, uns mit zum Vater zu nehmen. Und er tut es.
Das Vaterunser: „Unser Vater im Himmel“: Mit Jesus zu Gott beten
In der Endzeit werden die Völker nach Jerusalem hinaufziehen, um den HERRN zu suchen. … Der Einzug der Heiden nach Jerusalem erfüllt sich in den missionarischen Bemühungen der Kirche, das Evangelium zu allen Menschen zu bringen.
A Catholic Introduction to the Bible: Das Alte Testament
8:23 „Wenn diese Zeit kommt, werden zehn Männer … den Mantel eines Juden ergreifen.“ Das ist eine bekannte Aussage über die Zukunft: Anstatt dass jüdische Menschen aus den Ländern der Welt vertrieben werden, werden die Menschen sagen: „Wir wollen mit euch [nach Jeruschalajim] gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist.“
BEZIEHUNGEN ZWISCHEN JUDEN UND NICHTJUDEN Fransen des Segens und der Erneuerung Sacharja 8,23 In seinem Sacharja-Kommentar stellte sich der alte jüdische Weise Raschi vor, dass die zehn Männer, auf die in Sacharja 8,23 Bezug genommen wird, aus den siebzig Nationen der bekannten Welt stammen und somit siebenhundert an jeder Ecke des in Sacharja 8,23 erwähnten vierzackigen Gewandes (oder Mantels) stehen. Es werden also zweitausendachthundert (70 × 10 × 4) sein, die Gott durch das Volk Isra’el suchen werden. Das erinnert uns daran, dass sowohl in der Zeit des Messias als auch in der „kommenden Welt“ (‚olam haba) die Nichtjuden die „Fransen“ an den Ecken der Gewänder der Menschen von Isra’el ergreifen werden, denn genau wie beim Baum des Lebens in Offenbarung 22:2 werden die nichtjüdischen Gläubigen wissen, dass die Rettung und Wiederherstellung von den Juden kommt (Johannes 4:22). Es geht nicht darum, dass die Heiden Isra’el als Gottes Auserwählte ersetzt haben, sondern darum, dass in den letzten Tagen durch die Offenbarung des Jüdischen der guten Nachricht, die dem Leib des Messias bekannt gemacht wurde, Menschen aus allen Nationen nach Jeruschalajim hinaufziehen und den Herrn der Heerscharen suchen werden, und dass Jeruschalajim der Ort der Anbetung sein wird (Jes. 66:20; Hes. 40-44; Mich. 4:1-2). An jenem Tag werden die Nationen die Juden ergreifen, weil sie das Jüdische der guten Nachricht erkennen und darum bitten, nach Jeruschalajim aufgenommen zu werden – mit anderen Worten, dem Gott Israels näher gebracht zu werden. Mehr zum Thema „Jüdisch-jüdische Beziehungen“ findest du in Rut 1,16-17.
The Complete Jewish Study Bible: Notes
Die Veränderung in Jerusalem
Wenn diese Veränderungen eintreten, wird der Herr von Jerusalem aus regieren. Scharen von Heiden werden eifrig nach Jerusalem reisen, um zu beten und den Herrn der Heerscharen zu suchen. Es wird eine großartige und glorreiche Zeit sein. Die Heiden werden während des Millenniums nach Jerusalem gezogen, weil Gott dem jüdischen Volk eine besondere Gunst erweist. Gott hat eine große Zukunft für Israel vor Augen, und die Heiden werden versuchen, auf jede erdenkliche Weise mit dem jüdischen Volk verbunden zu sein, weil sie glauben, dass sie dadurch auch etwas von Gottes Segen abbekommen. „In jenen Tagen werden zehn Männer aus allen Sprachen der Völker den Rock des Juden ergreifen und sagen: Wir wollen mit euch gehen; denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist“ (8,23). Heute erhebt der Antisemitismus weiterhin sein hässliches Haupt. Seine eigentliche Quelle ist natürlich Satan, der versucht, die Erfüllung von Gottes Verheißungen des zukünftigen Segens für Israel zu verhindern. Wenn Christus regiert, wird Israel das Haupt der Nationen sein und die Rückkehr von Gottes Gunst erleben. Das jüdische Volk wird verehrt und nicht geschmäht werden. Dieser neue Zustand bringt uns zum Höhepunkt von allem, was der Herr in Sacharja Kapitel 1 in Bewegung gesetzt hat. Der neue Staat wird Israels einzigartige Beziehung zum Herrn selbst und zu den heidnischen Nationen des Millenniums verkörpern.
Zechariah: Israels Bote des Triumphes des Messias
GOTT IST MIT DIR (8:23) Das bringt uns zum letzten Orakel des Kapitels: In diesen letzten Tagen wird Israel seiner Berufung gerecht werden, ein Königreich von Priestern zu sein (2. Mose 19,6) und als Vermittler die Völker der Welt zum Herrn zu bringen. In diesem Vers wird dargestellt, wie sie eine Pilgerreise nach Jerusalem anführen – jeder Jude führt zehn Heiden an. Diese Völker, die in der Vergangenheit Gott und seinem Volk so feindlich gesinnt waren, kommen jetzt unter der Führung seines Volkes bereitwillig nach Jerusalem. Warum? Weil sie sagen: „Wir haben gehört, dass Gott mit euch ist“. Die Verheißung, dass Gott nach Jerusalem zurückkehrt (1:16) und „in ihrer Mitte wohnen wird“ (2:10, wörtliche Übersetzung), hat sich auf so offensichtliche Weise verwirklicht, dass sie selbst für weit entfernte Fremde offensichtlich ist. In der Endzeit wird Gottes Volk ein Kanal sein, durch den die Nationen den Segen des Gottes Israels finden können.
Zecharja: Der Herr kehrt zurück
Die Schaffung von Frieden ist ein wesentlicher Bestandteil der biblischen Eschatologie und wird oft mit einer davidischen Gestalt in Verbindung gebracht, die als „Friedefürst“ bezeichnet wird, dessen Herrschaft das Ende von militärischer Macht und Gewalt mit sich bringt (siehe Jes 9,6-7) oder dessen Herrschaft sich bis an die Enden der Erde erstreckt (Mich 5,4 [NRSV 5,3]; vgl. Ps 72,7-8). Auch das Buch Jona, wenn man es dieser Zeit zuordnet, ist mit seiner gütigen Haltung gegenüber Ninive und seinen Bewohnern eine ebenso deutliche Aussage zum Thema Frieden wie jede andere. Mit der Verkündigung des „Friedens an die Völker“ bringt der Zweite Sacharja ein wichtiges Thema der prophetischen Eschatologie zum Ausdruck, das den Höhepunkt des Ersten Sacharja (8,18-23) bildet: Nach Sacharja 8,19 werden die anderen Völker der Welt Jahwes Souveränität erst dann anerkennen, wenn „Wahrheit und Frieden“ in Jehud etabliert sind. Auch im zweiten Sacharja kann es ohne „Gerechtigkeit“ (siehe HINWEIS in 9,9) keinen Frieden geben. Die Aussage, dass sich die Herrschaft des gerechten Herrschers „von Meer zu Meer“ und „vom Strom bis an die Enden der Erde“ erstrecken wird, beinhaltet eine universalistische Sprache, die fast identisch mit der von Ps 72,8 ist. Der Text ist genau derselbe, bis auf das Verb, das im Psalter rdh heißt, also „herrschen über“. In diesem Text heißt es jedoch mšl, „herrschen über“, ein Verb, das ausschließlich bei David, Salomo und Hiskia verwendet wird, den größten Königen Israels, deren Reiche über die traditionellen Grenzen Judas hinausreichten. Diese subtile Verschiebung im Text unterstreicht die Erwartung, dass der zukünftige Davidide wie seine berühmtesten Vorgänger Jahwes Souveränität weit über Israel hinaus ausdehnen wird. Auch wenn die Wiederherstellung von Israels Territorium (V. 1-8) und Volk (V. 11-17) mit Gewalt verbunden sein mag, verkündet dieser Schluss des Kernstücks des Orakels, dass dadurch Frieden geschaffen werden wird. Diese beiden Verse sind im besten Sinne eklektisch. Der Autor hat sich an der Sprache und den Bildern der früheren Propheten und der Psalmen orientiert und damit die Autorität dieser Materialien deutlich gemacht. Dennoch hat er die traditionelle Sprache und Bildsprache an seine eigene Botschaft im nachexilischen Zeitalter angepasst. Der zweite Sacharja oder diejenigen, die für die Zusammenstellung der Kapitel 9-14 in ihrer jetzigen kanonischen Form verantwortlich sind, haben ein Werk geschaffen, das sich im Mainstream der biblischen Prophetie befindet und gleichzeitig am Ende dieser Linie steht. Als rein poetische Aussage ist es die allerletzte derartige Darstellung. Die Überarbeitung älterer Materialien, insbesondere prophetischer Materialien, war ein Zeichen dafür, dass die Autorität dieser Äußerungen groß genug war, um die prophetische Kreativität zu beeinflussen. Als eine der letzten Aussagen der prophetischen Dichtung ist sie sicherlich eine der schönsten. Die Verse 9-10 sind ein beredtes Zeugnis für das prophetische Genie jener Zeit.
Zecharja 9-14: eine neue Übersetzung mit Einleitung und Kommentar
Ver. 23: Zehn Männer. Die Zahl zehn wird für eine große unbestimmte Zahl verwendet (vgl. 1. Mose 31,7; 2. Mose 26,26; 1. Sam. 1,8). Aus allen Sprachen (den Sprachen) der Völker. Die Vielfalt der Sprachen soll die Einheit im Glauben nicht behindern (vgl. Jes 66,18; Offb 5,9; 7,9). Sie werden den Rock des Juden ergreifen. Das Ergreifen des Rocks impliziert den Wunsch, die Vorrechte zu teilen und mit ihm in Gemeinschaft zu sein (vgl. Jes 4,1; Hag 2,12). Der heilige Kyrill meint, dass sich die Heiden an die Juden klammern sollen wie Kinder an das Kleid ihrer Väter, um Halt und Führung zu bekommen. Der heilige Hieronymus erkennt in „dem Mann, der ein Jude ist“ den Messias. Wir werden mit dir gehen. Das Bild, das sich uns in diesem Vers aufdrängt, ist das eines Juden, der aus einem fernen Land nach Jerusalem reist, um ein feierliches Fest zu begehen, und um den sich eine Reihe von Heiden scharen, die ihn um Erlaubnis bitten, ihn auf seiner Reise zu begleiten, weil sie erfahren haben, wie gut der Herr zu seinen Landsleuten war. Aber das angestrebte Ideal ist viel mehr als das. Das Heil kommt zwar von den Juden; es wurde von Jerusalem aus verkündet; es wurde von den jüdischen Aposteln gepredigt; sein Begründer war aus dem Samen Davids. Aber die wahren Israeliten sind nicht nur diejenigen, die zur natürlichen Nachkommenschaft Abrahams gehören, sondern alle wahren Christen, die unter Christus, dem Haupt, vereint sind. Zu ihnen müssen sich alle gesellen, die gerettet werden wollen (vgl. Röm. 4:11; Gal. 3:7, 29; 4:26 usw.).
The Pulpit Commentary
Ein schönes Zukunftsbild. In Kap. 20 sahen wir, wie Abraham Zuflucht bei Abimelech suchte. Hier aber kommt Abimelech mit einem Anliegen zu Abraham. Was war inzwischen geschehen? In Abrahams Haus war der Erbe geboren, so ruhte nun sein Haus auf Gnade. Ismael war ausgetrieben, dafür aber war der Sohn der Verheißung im Haus. Der traurige Fehler, daß Abraham seine Ehe geleugnet hatte, war bereinigt. So wird es dereinst mit dem Volke Israel sein. Heute leugnet es seine Beziehungen zu seinem König, Christus, und darum ist es vertrieben worden aus seinem eigenen Lande. Wenn aber Israel frei den anerkennen wird, der sich mit ihm wie durch einen Ehebund verbunden hat – denn Israel wird das Weib Jehovas genannt -, dann wird der Segen Gottes wieder auf diesem Volke ruhen und allen anderen Völkern sichtbar sein. Wie einst Abimelech, der Heide, zu Abraham kam, so wird Israel einmal die gesuchteste Nation der Erde sein, alle Nationen wollen sich dann mit diesem Volke verbünden (Sacharja 8,23).
G. R. Brinke – Abraham der Freund Gottes – Ein Lebensbild in Skizzen
Sacharja 8:1-23 „So spricht Jehova…“, bringt der Prophet unermüdlich zum Ausdruck (Verse 1,3,4,6,7,9,14,19,20,23). Wenn wir die Bibel lesen oder sie anderen gegenüber anführen, dann lasst uns nie aus den Augen verlieren, dass Gott es ist, der spricht. Die armen Söhne Judas hören Verheißungen, die ihrem gegenwärtigen Zustand entsprechen, denn ihr Gott wird sie nicht vergessen (Sacharja bedeutet übrigens: Jehova gedenkt seiner). Das unbewohnte und verwüstete Jerusalem wird von neuem bevölkert und belebt werden (Nehemia 11,1.2). Und der erste, der dahin zurückkehrt, wird Jehova selbst sein (Vers 3; siehe Kapitel 1,16). Mit Ihm wird die Segnung wiederkommen, die Furcht wird entfliehen. Ist es nicht geistlicherweise ebenso in der Versammlung? Die Gegenwart des Herrn in der Mitte der Seinen gewährleistet alles, was sie nötig haben. Lasst uns die Ermahnung des 16. Verses, die in Epheser 4,25 wiederholt wird, für uns nehmen: „Redet die Wahrheit, einer mit dem anderen.“ Und der Schluss des 19. Verses besteht darauf: „Liebet die Wahrheit.“ Jetzt kann Jehova den Abgeordneten von Bethel über die Fasttage Antwort geben (Kapitel 7,2.3): sie werden zur Wonne und zur Freude und zu fröhlichen Festzeiten werden (Vers 19; die Erfüllung von Psalm 122). Könnten sie trauern, sie, die sich der Gegenwart des Bräutigams in ihrer Mitte erfreuen? (vergleiche Matthäus 9,14.15).
Jean Koechlin – Ährenlese im Alten Testament Sacharja
Die Heiden werden erlöst werden (Sach. 8:20-23). Gott berief Abraham und gründete das Volk Israel, damit sein Volk den Heiden Zeugnis ablegen und sie zum Glauben an den wahren Gott führen würde (1. Mose 12,1-3). Indem Gott ein Volk auswählte, wollte er eine ganze Welt erreichen. Viele der großen Ereignisse in der jüdischen Geschichte, die in der Heiligen Schrift aufgezeichnet sind, hatten ein Zeugnis für „die ganze Welt“ zum Hintergrund: die Plagen in Ägypten (2. Mose 9,16), die Eroberung Kanaans (Jos. 4,23-24), Gottes Segen für das Volk (2. Mose 28,9-11) und sogar der Bau des Tempels (1. Könige 8,42-43). Als David Goliath tötete, verkündete er, dass Gott ihm den Sieg schenken würde, „damit alle Welt erfährt, dass es einen Gott in Israel gibt“ (1 Sam 17,46).
Aber Israel versagte in seiner Mission bei den Heiden. Anstatt dass die heidnischen Völker kamen, um den wahren Gott Israels anzubeten, verließen die Juden Jehova und beteten die falschen Götter der heidnischen Völker an. Der „Hof der Heiden“ im Tempel des Herodes wurde zu einem Markt, auf dem Juden, die aus anderen Ländern nach Jerusalem kamen, ihr Geld tauschen und anerkannte Opfer kaufen konnten. Bevor wir jedoch die Juden zu sehr kritisieren, sollten wir lieber die Erfolgsbilanz der Kirche untersuchen, wenn es darum geht, die Verlorenen im eigenen Land zu gewinnen und das Evangelium zu den Nationen im Ausland zu bringen.
Wenn der Messias sein Volk wiederherstellt und sein Reich aufrichtet, werden die Heiden dem wahren und lebendigen Gott vertrauen und nach Jerusalem kommen, um ihn anzubeten. Jesaja sah einen Strom von Heiden in die Stadt „strömen“ (Jes 2,1-5), und Micha verwendete dasselbe Bild (Micha 4,1-5). Sacharja beschreibt eine Szene, in der zehn Männer (ein hebräischer Ausdruck für „viele Männer“) einen Juden ergreifen und ihn bitten, mit ihm in den Tempel zu gehen! Es ist eine wunderbare Sache, wenn Gott sein Volk so segnet, dass andere das wollen, was Gottes Volk hat. „Wir haben gehört, dass Gott mit euch ist“ (Sach 8,23). Das klingt wie das, was in unseren Ortsgemeinden geschehen sollte, wenn ein Ungläubiger unsere Anbetung des Herrn sieht. „Er wird von allen überzeugt werden, dass er ein Sünder ist, und er wird von allen gerichtet werden, und die Geheimnisse seines Herzens werden aufgedeckt werden. Dann wird er niederfallen und Gott anbeten und ausrufen: ‚Gott ist wirklich unter euch! (1. Korinther 14:24-25, NIV) „Ich sage also“, schreibt Paulus, „hat Gott sein Volk verstoßen? Gewiss nicht!“ (Röm. 11:1, NKJV) Es gibt eine strahlende und gesegnete Zukunft für Gottes Volk Israel, auch wenn die Nation von den Heiden unterdrückt und verfolgt wurde, von denen einige behaupteten, Christen zu sein. Unser Vorrecht ist es, sie zu lieben, für sie zu beten und ihnen zu sagen, dass ihr Messias, Jesus Christus, gekommen ist und sie retten wird, wenn sie auf ihn vertrauen.(- Der heutige Widerstand gegen die jüdische Evangelisation ist eine subtile neue Form des Antisemitismus. Die christliche Kirche ist Israel so viel schuldig, und der beste Weg, diese Schuld zu begleichen, ist, das Evangelium mit dem jüdischen Volk zu teilen. Wenn es falsch ist, vor Juden Zeugnis abzulegen, dann war Jesus im Unrecht, und Petrus und Paulus ebenso. Jesus weinte über Jerusalem und Paulus war bereit, für ihre Bekehrung in die Hölle zu gehen (Röm. 9,1-3). Das sollte für uns Motivation genug sein, dem Volk, das uns die Bibel und den Erlöser geschenkt hat, liebevoll Zeugnis zu geben. -) Das Evangelium von Christus ist immer noch „die Kraft Gottes zur Rettung für jeden, der glaubt, für den Juden zuerst und auch für den Griechen“ (Röm 1,16, NKJV).
Warren W. Wiersbe – Sei Commentary
In Römer 11:11 lesen wir, dass das Heil zu den Heiden gekommen ist, um das jüdische Volk zur Eifersucht zu reizen. Ich glaube, dass die messianischen Juden zuerst die Kirche zur Eifersucht reizen müssen, damit sie zu ihren jüdischen Wurzeln zurückkehren kann. Dann wird sie das Zeug dazu haben, das jüdische Volk zum Glauben an den Messias zu bewegen. Deshalb glauben wir, dass messianisch-jüdische Gläubige die Verantwortung tragen, ein Licht für die Kirche zu sein. Eines Tages werden zehn Heiden die Hand ausstrecken, um das Gewand eines Juden zu ergreifen (Sach 8,23) und sagen: „Lasst uns mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist.“ Es ist an der Zeit, dass die messianisch-jüdische Bewegung zu ihrer vollen Größe aufsteigt und das „Licht“ wird, zu dem wir berufen wurden.
David Silver – Out of Zion Ministries – Ein Licht für die Nichtjuden
Israel soll wieder versammelt werden, um das Land in Besitz zu nehmen (V. 14), und diese Wiederversammlung wird von Wundern begleitet sein (V. 15). Wenn die Heiden dies sehen, werden sie aufhören, den Juden Vorwürfe zu machen, und sie werden eine ehrfürchtige Furcht vor den Juden haben. Sie werden sich dann dem Gott Israels unterwerfen (V. 16-17).
Dass die endgültige Wiederherstellung Israels dazu führen wird, dass die Juden zum Mittelpunkt der heidnischen Aufmerksamkeit werden, wurde auch in Zephanja 3,20 offenbart:
Zu der Zeit will ich euch einführen und zu der Zeit will ich euch sammeln; denn ich will euch einen Namen und ein Lob machen unter allen Völkern der Erde, wenn ich eure Gefangenschaft vor euren Augen zurückbringe, spricht Jehova.
Schließlich erklärte der Prophet in Sacharja 8:23: So spricht Jehova der Heerscharen: In jenen Tagen wird es geschehen, daß zehn Männer aus allen Sprachen der Völker den Rock des Juden ergreifen und sagen: Wir wollen mit euch gehen; denn wir haben gehört, daß Gott mit euch ist.
Wenn in der Vergangenheit zehn Heiden die Kleider des Juden ergriffen, dann geschah das aus anderen Gründen als um zu sagen: Lasst uns mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist. Zur Zeit der endgültigen Wiederherstellung werden den Juden keine Vorwürfe mehr gemacht werden. Stattdessen werden die Juden mit ehrfürchtigem Respekt behandelt werden, denn sie werden als die Diener Gottes bekannt sein.
Arnold Fruchtenbaum – Die Fußstapfen des Messias : eine Studie über die Abfolge der prophetischen Ereignisse
Schrecken über Israel Sacharja 13,8-11 berichtet davon, dass 2h der Bevölkerung Israels in den schrecklichsten Auseinandersetzungen, unmittelbar vor dem «Tag des HERRN», ums Leben kommen wer- den: «Und es wird geschehen im ganzen Land, spricht der HERR: zwei Teile davon werden ausgerottet werden und verscheiden. Aber der dritte Teil davon wird übrig bleiben. Und ich werde den dritten Teil ins Feuer bringen, und ich werde sie läutern, wie man Silber läutert, und sie prüfen, wie man Gold prüft. Es (das übrig bleibende Volk Israel) wird meinen Namen anrufen, und ich werde ihm antworten. Ich werde sagen: Es ist mein Volk. Und es wird sagen: Der HERR ist mein Gott.» Alle Menschen aus den nichtjüdischen Völkern, die Jesus Christus nicht als Retter annehmen, werden IHN als Richter kennen lernen müssen, indem sie unter den Fluch Gottes kommen werden. Dasselbe gilt auch für Menschen jüdischer Herkunft. Gott ist gerecht. 2/3 der Bevölkerung Israels werden wegen ihrer Ablehnung des Messias Jesus unter den Fluch kommen. V3 wird noch in der Zeit vor dem «Tag des HERRN» in Jesus von Nazareth den verheissenen Messias und Erlöser erkennen und in Reue über ihre Sünden zu Gott umkehren. Bei diesem Drittel handelt es sich um den «Überrest» aus Israel, der in der Prophétie sehr oft erwähnt wird (vgl. 2. B. Jesaja 10,20-23; 37,31-32; Zephanja 2,7; Sacharja 8,1-23). Es wird in der Zukunft in Israel zu einer gewaltigen geistlichen Erweckung kommen!
Roger Liebi – Israel und das Schicksal des Irak}
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Was Sacharja im 9. Prophetenspruch angekündigt hat, das wiederholt und vertieft er im 10. Prophetenspruch. In jenen Tagen, in der Endzeit, werden die Völker in einer bis dahin nie dagewesenen Weise nach Gott fragen. Und sie werden sich dabei am Volk Israel orientieren. Da werden zehn Männer aus allen Sprachen der Völker einen jüdischen Mann am Rockzipfel ergreifen. Das Wort erinnert an die Weissagung des Jesaja: »Ich komme, um alle Völker und Zungen zu versammeln, daß sie kommen und meine Herrlichkeit sehen« (Jes 66,18). Von überall her werden sie kommen mit der flehentlichen Bitte, daß ein jüdischer Mann sie ins Heiligtum Gottes mitnehmen möchte. Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, daß Gott mit euch ist. Wenn die Glieder des Volkes Israel den als ihren Herrn und Messias erkannt haben werden, der aus ihrer Mitte kam und von sich gesagt hat »Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich« (Joh 14,6), dann werden sie selber zu Wegweisern für die Völker werden (vgl. 2Kor 3,14–16). Gottes Liebe, die Sacharja in seinem ersten Prophetenspruch bezeugt hat, mit der Gott für sein Volk Israel eifert, gilt allen Menschen, der ganzen Welt, soll alle Nationen erreichen (vgl. Joh 3,16). Einmal werden nicht nur einzelne aus den Völkern, sondern die Völker als ganze davon erfaßt und zu neuen Menschen, zu einer neuen Gesellschaft verwandelt werden.
Wuppertaler Studienbibel
Die Bekehrung der Welt und die Eroberung für den Herrn werden durch das bekehrte und wiederhergestellte Israel erfolgen. Verse 20-23 (Sach 8:20-23). Diese Verse sind oft vergeistigt worden. Wie viel Schaden wird angerichtet, wenn man solche Worte und Verheißungen aus ihrem Zusammenhang reißt und sie einer Zeit und einem Volk anpasst, für die sie nie gedacht waren. Kann Gott einer solchen Lehre seines Wortes seinen Segen geben? Wir glauben nicht. So spricht der Herr der Heerscharen: Es werden noch Völker kommen, die Bewohner vieler Städte. Und die Bewohner einer Stadt werden zu einer anderen gehen und sagen: Lasst uns eilends hingehen, um vor dem Herrn zu beten und den Herrn der Heerscharen zu suchen: Ich will auch hingehen. Und viele Völker und starke Nationen werden kommen, um den Herrn der Heerscharen in Jerusalem zu suchen und vor dem Herrn zu beten. Das hat die Welt noch nicht gesehen. Einzelne Menschen haben sich dem Herrn zugewandt, und die Seinen sind aus allen Völkern und Sprachen versammelt, aber ein solches Bild, wie es hier zu sehen ist, hat man noch nicht gesehen. Die Bekehrung von Völkern und starken Nationen liegt noch in der Zukunft. Sie wird nicht durch moderne Missionsanstrengungen erfolgen, die nicht allein in der Predigt bestehen, sondern, wie es heute geschieht, durch Erziehungsarbeit in heidnischen Ländern sowie durch andere humanitäre Einrichtungen, wie Krankenhäuser, Waisenhäuser usw. Nationen können durch diese Bemühungen niemals bekehrt werden, noch hat Gott seiner Kirche Verheißungen gegeben, dass Nationen und die Welt durch die Predigt des Evangeliums der Gnade bekehrt werden sollen. Einzelne Menschen werden natürlich durch das treu gepredigte Wort bekehrt und werden bekehrt werden. So wird ein Volk für Seinen Namen hervorgebracht. Und damit stimmen die Worte der Propheten überein, wie geschrieben steht: „Danach will ich wiederkommen und die Hütte Davids, die eingestürzt ist, wieder aufbauen (Israels Zeit beginnt von neuem, in der Wiederherstellung und Wiedergeburt), und ich will ihre Trümmer wieder aufbauen und will sie aufrichten, damit die übrigen Menschen den Herrn suchen und alle Völker, über die mein Name angerufen ist, spricht der Herr, der das alles tut. (Apg 15,14-17.) Es ist traurig, dass die Christenheit eine solche Offenbarung des göttlichen Willens und der göttlichen Ordnung ignoriert und in ganz anderen Bahnen weitergeht. Wir leben jetzt in der Zeit der Berufung eines Volkes, der Kirche, des Leibes des Herrn Jesus Christus, der gebildet wird. Wenn dieser Leib vollendet ist, was nicht die Bekehrung der Welt bedeutet, wird der Herr für seine herausgerufenen Heiligen kommen und dann mit seinen Heiligen in Herrlichkeit. Darauf wird nach den Worten der Propheten, wie wir in diesen Studien so deutlich gesehen haben, der erneute Bau der Hütte Davids und alles, was damit zusammenhängt, folgen, und dann wird der Rest der Menschen, die Nationen, den Herrn suchen. Es ist auch zu beachten, dass diese Völker den Herrn der Heerscharen in Jerusalem suchen und dort vor ihm anbeten werden. Das bedeutet, dass Jerusalem das große Zentrum nicht nur der Weltregierung, sondern auch der Anbetung werden wird. Das letzte Kapitel im Buch Sacharja zeigt, wie die Völker am Laubhüttenfest nach Jerusalem kommen. Der letzte Vers des achten Kapitels ist der bedeutendste von allen. So spricht der Herr der Heerscharen: In jenen Tagen werden zehn Männer aus allen Sprachen der Völker den Rock des Juden ergreifen und sagen: Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist. Dies zeigt deutlich, was so oft angezweifelt wird, nämlich dass der bekehrte und vom Geist erfüllte Jude das Werkzeug für die Bekehrung der Völker sein wird. Wenn sich heute ein armer Jude zeigt, selbst in einem so genannten christlichen (?) Land wie dem unseren, wird er gelegentlich von zehn oder mehr Männern verfolgt, die ihn verhöhnen und beschimpfen und ihn vielleicht sogar angreifen (was keineswegs selten vorkommt). Aber das alles wird sich am Tag der Herrlichkeit Israels ändern. Dann wird bekannt werden, dass Israel das gesegnete Volk ist, und zehn Männer aus allen Sprachen werden den Juden anflehen, ihn mitzunehmen an den gesegnetsten Ort der Erde, nach Jerusalem. So endet eine der eindrucksvollsten Prophezeiungen über die Zukunft der Nachkommen Abrahams und des Landes Abrahams. Wie seltsam, dass sich so wenige Christenmenschen für das Studium dieser erhabenen Offenbarungen interessieren, die uns sagen, wie wahr und treu unser Gott ist, und die so klar und deutlich machen, dass die Bibel göttlich ist, das Wort Gottes. Möge Er uns, die wir diese Wahrheiten lieben, die wir Ihn und Sein Erscheinen lieben, der nicht nur unsere Hoffnung ist, sondern auch Israels Hoffnung, möge Er uns mehr und mehr lehren, Seine Gedanken und Absichten zu erkennen und unsere Freude daran zu finden.
A. C. Gaebelein – Studien in Sacharja
ja, dass waren heute viele verschiedene Kommentare – ähnliche Aussagen habe ich noch gefunden, aber eigentlich keine andere Ansichten, außer natürlich eine org. die sich selbst als diesen Juden betrachtet:
Aber schau dir die „Beweisführung“ an! Da wird einfach behauptet, dass der Name Jehovah nicht von „anderen Menschen“ benutzt werden würde! Doch wer nicht nur die Literatur dieser org liest, findet den Namen Jehovah auch bei anderen christlichen und natürlich auch bei jüdischen Menschen. Um zwei Beispiele zu nennen: Dr. Nehemia Gorden und der hier auch zitierte Dr. Arnold Fruchtenbaum. Der Name „ihres Gottes“ ist Israel bekannt – deshalb laßt uns beten, dass die Menschen dort ihr Vertrauen auf Jehovah anstatt auf politische Führer richten mögen! und dass dann der Messias erkannt wird – und auch gerufen wird!
Denn so spricht der Herr, Jehova, der Heilige Israels: Durch Umkehr und durch Ruhe würdet ihr gerettet werden; in Stillsein und in Vertrauen würde eure Stärke sein. Aber ihr habt nicht gewollt; und ihr sprachet: „Nein, sondern auf Rossen wollen wir fliegen“, darum werdet ihr fliehen; und: „Auf Rennern wollen wir reiten“, darum werden eure Verfolger rennen. Elberfelder 1871 – Jesaja 30,15–16
Denn so spricht der Herr Jehovah, der Heilige Israels: Durch Rückkehr und Ruhe kann euch Heil werden. Durch Stillesein und Vertrauen wird euch Macht. Ihr aber habt es nicht gewollt, Ps 62,2; 37,7. Und sagtet: Nein, zu Rosse wollen wir fliehen, darum sollt ihr fliehen; und auf dem Schnellen wollen wir reiten, darum sind schnell, die euch verfolgen. Jes 31,1; Hos 14,4; Mi 1,13. Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Jesaja 30:15–16
Denn so sprach mein Oberherr, Jehova, Der Heilige Israels, bei reuiger Umkehr und ruhigem Ersinken werdet ihr in Siegheilsweite versetzt werden; in Stillehalten und in Vertrauen wird bestehen eure strenge Heidenkraft; aber nicht wurdet ihr willig. Sondern ihr sprächet: „Nein; sondern auf Rossen wollen wir entfliehen; darum sollt ihr fliehen müssen, und auf leichtfüßigen Dromedaren wollen wir reiten;“ darum sollen leichtfüßig sein eure Verfolger. Pfleiderer – Jesaja 30:15–16
Gerade in diesen Tagen, wi Israel mal wieder in einem Krieg mit seinen Nachbarn steckt, stellt sich die Frage, die auch zu Jesajas Zeiten schon interessant war: auf WEN vertraut Gottes Volk? Und irgendwie ist es ja auch die Frage für uns: Vertrauen wir einer Kirche, Gemeinde, Organisation – oder vertrauen wir Jehovah direkt und allein? Wenn wir uns die Geschichte von Israel der Zeit Jesajas anschauen, merken wir schnell: nur wer einen direkten Draht zu Jehovah hatte, verstand, dass wir NUR IHM vertrauen können. Alle „Repräsentanten“ lagen völlig falsch und brachten die Vernichtung! Glauben wir, dass Jehovah JEDE Verheißung wahr machen wird? Glauben wir IHM wirklich, dass es bald KEINE Religion mehr geben wird, weil ER selbst von Jerusalem regieren wird?
Die Vernichtung ist für Jesajas Zuhörer jedoch nicht unausweichlich. Es gibt einen Ausweg. Der Prophet erklärt: „Dies hat der Souveräne Herr Jehova, der Heilige Israels, gesprochen: ‚Durch Umkehr und Ruhe werdet ihr gerettet werden. Eure Macht wird sich einfach im Ruhigbleiben und im Vertrauen zeigen‘ “ (Jesaja 30:15a). Jehova ist bereit, sein Volk zu retten — wenn es Glauben beweist durch „Ruhe“, das heißt, wenn es die Rettung nicht durch menschliche Bündnisse zu sichern sucht, sondern durch „Ruhigbleiben“, was es dadurch zeigen kann, dass es auf Gottes schützende Macht vertraut, ohne der Furcht nachzugeben. „Aber“, so erklärt Jesaja dem Volk, „ihr wolltet nicht“ (Jesaja 30:15b).
Die Prophezeiung Jesajas — Licht für alle Menschen
Das Buch Jesaja stellt sich als Werk des judäischen Propheten Jesaja, Sohn des Amoz, aus dem achten Jahrhundert dar und enthält sowohl Urteile als auch Verheißungen der Wiederherstellung für Israel und Juda. Im Kontext von Kap. 30 tadelt Gott Juda für ihr nationales Bündnis mit Ägypten, das ihre eigene Weigerung, auf den Schutz des Herrn vor dem Assyrischen Reich zu vertrauen, zum Ausdruck bringt. Jesaja 30 beginnt mit der Verurteilung Judas durch Gott, der sie als geistlich bankrott und nachlässig gegenüber seinem Gesetz bezeichnet (Jes 30,1-17). In den Versen 18-26 ändert sich jedoch der Ton des Textes, da Gott Juda geistliche und körperliche Wiederherstellung verspricht, sobald der/die Lehrer/innen eintreffen (Jes 30,18-26). Der Kontrast zwischen Jes 30,9-11 und Jes 30,18-26 ist ziemlich auffällig und verdeutlicht den positiven Einfluss von Judas Lehrer(in). So berichtet Jesaja zunächst von der Weigerung Judas, „der Weisung des HERRN zu gehorchen“ (Jes 30,9b), verkündet aber später, dass „eure Ohren dieses Gebot hören werden“, sobald die Lehrer/innen kommen (Jes 30,21). Auch die Führer von Juda befahlen den Sehern, Gottes Offenbarung zu vernachlässigen: „Seht nicht (ra’ah)“ (Jes 30,10). Sobald sich der/die Lehrer/innen jedoch offenbart/offenbaren, sagt Jesaja voraus: „Eure Augen werden euren/deine Lehrer/innen sehen (ra’ah)“ (Jes 30,20). Und schließlich: Obwohl Juda seine Propheten ursprünglich angewiesen hatte, „den Weg (derek)“ Gottes zu verlassen (Jes 30:11), wird die Anwesenheit des/der Lehrer(s) das Volk auf „den Weg (derek)“ Gottes führen, wenn es sich verirrt (Jes 30:21). Jes 30,18-26 beschreibt also eindeutig eine eschatologische Ära, in der die Lehrer/innen als Katalysator für die geistliche und körperliche Erweckung Judas wirken, die ihren Höhepunkt im kommenden Regen und im landwirtschaftlichen Segen findet.
Moody Handbuch messianische Prophezeiungen – Studien und Darlegungen zum Messias im AT
Voller Ironie stellt ihnen Jesaja, gleich nachdem sie gesagt haben, daß sie nicht mit dem Heiligen Israels konfrontiert werden möchten (V. 11 ), noch mehr Worte des Heiligen Israels (vgl. V. 15 ) vor Augen. Sie werden dem Gericht übergeben werden, weil sie Jesajas Botschaft verwerfen (V. 9 – 11 ) und sich auf Frevel (d. h. Pläne, Gottes Ratschlag zunichte zu machen) und Mutwillen (den Ägypten an ihnen üben wird) verlassen. Das Gericht wird plötzlich kommen – wie eine hohe Mauer, die über ihnen zusammenbricht (V. 13 ). Und es wird ein ernstes Gericht sein – wie ein Topf, der so zerschmettert wird, daß man die einzelnen Teile zu nichts mehr gebrauchen kann (V. 14 ). Der Herr hatte sie zu Umkehr und Vertrauen aufgerufen, so daß sie Heil und Kraft erhalten hätten (V. 15 ). Aber sie wollen es nicht. Statt dessen verlassen sie sich auf militärische Stärke (V. 16 ). Aber wenn sie sich auf Pferde verlassen (vgl. Jes 31,1 ), dann, so sagt Gott, wird er sie dazu bringen, zu fliehen ( Jes 30,16-17 ) und von dem Feind leicht in Furcht versetzt zu werden. Sie werden allein dastehen, wie ein Banner auf einem Hügel , als Mahnzeichen an andere, sich nicht auf ihre militärische Kraft zu verlassen.
Walvoord Bibelkommentar
In dieser Sprache des offiziellen Juda wird offenbar, wie wenig eine nur noch auf diplomatische Klugheit und auf außenpolitische Beziehungen eingestellte Machtpolitik ein Urteil göttlichen Offenbarung über sich zu ertragen vermag. Sie will weder die Schau der Propheten, noch das Urteil der Offenbarung, noch den Heiligen Israels in seinem bisherigen Wollen. Sie will handeln nach ihren eigenen Gesetzen. In dieses ihr Handeln sucht sie auch Priester und Propheten hineinzuziehen. Denn nicht das im Lichte Gottes orientierte Gewissen, das Gesetz der Stunde hat das Handeln der bestimmen! … Juda sah sich in seiner Geschichte durch die Pflege solch einer von Gott gelösten Politik in die dunkelste Nacht geführt. „Allein ihr wolltet nicht!“ – zu welchen Konsequenzen führte dieses Wort, das der Prophet bebend vor dem Kommenden in die Geschichte seines Volkes schrieb! Juda zerbrach an seinem Wollen wider Gott. Aber auch in seinen Gerichten bleibt Israel der Prophet Gottes, dass es den Völkern sagen muss: Auch ihr zerbrecht an eurem Wollen wider Gott! Der Mensch zerbrach noch immer am Menschen, sobald er sich selbst zum Götzen wurde. Das Volk zerbrach am Volk, wenn es sich erst von ewigen Quellen löste und seine Kraft nur noch in sich selber suchte. Jahrtausende hindurch schreit daher bereits Israels Gerichts- und Leidensgeschichte dieses Prophetenwort in die Welt hinaus, damit [387] es von Völkern gehört werde, die in Gefahr stehen, an demselben Wollen in ihrer Geschichte zu zerbrechen.
Jakob Kroeker – Jesaja
Die zweite Folge ist Flucht und Entvölkerung, die in den Versen 15-17 beschrieben wird. In Vers 15 wird die Ursache noch einmal genau beschrieben: Denn so sprach der Herr Jehova, der Heilige Israels: In der Rückkehr und in der Ruhe werdet ihr gerettet werden; in der Stille und in der Zuversicht wird eure Stärke sein. Und ihr wolltet nicht. Der hebräische Begriff für „umkehren“, shuvah, bezieht sich auf eine Rückkehr im Sinne einer Umkehr. Der hebräische Begriff für „ausruhen“, nachat, bezieht sich auf ein Ausruhen im Sinne eines Aufhörens des Versuchs, das Heil durch menschliche Aktivität zu erlangen. Mit anderen Worten, es bezieht sich auf das Ausruhen in der Gnade Gottes. Dem Volk Juda war die Rettung angeboten worden. Wenn sie zurückgekehrt wären, hätten sie ihre Ruhe haben können und wären in Frieden und Zuversicht gewesen. Doch die Zeitgenossen Jesajas lehnten alles ab, was ihnen die prophetische Botschaft bot. Die Formulierung „und ihr wolltet nicht“ macht deutlich, dass sie nicht aus dem Fehler von Ahas lernten, dem in Jesaja 7,3-4 ebenfalls Ruhe und Erholung angeboten worden war und der die Botschaft abgelehnt hatte. Ahas‘ Ablehnung führte zu der ursprünglichen Unterwerfung Judas unter das assyrische Joch. Jesaja forderte Juda auf, nicht zu rebellieren. Zu gegebener Zeit würde Gott selbst das Joch entfernen. Leider lehnte Hiskia die prophetische Botschaft ab und wandte sich an die Ägypter, so dass Juda nicht aus dem Fehler von Ahas lernte.
Die Folgen des Versagens von Juda wären Flucht und Entvölkerung. Jesaja prophezeite in den Versen 16-17a, dass jeder Fluchtversuch scheitern würde: „Ihr aber sagt: Nein, wir wollen auf Pferden fliehen; darum werdet ihr fliehen, und: Wir wollen auf schnellen Pferden reiten; darum werden die, die euch verfolgen, schnell sein. Tausend werden fliehen, wenn einer droht; wenn fünf drohen, werdet ihr fliehen. Das hebräische Wort für „fliehen“, nus, bedeutet normalerweise „vor einer Person oder Sache fliehen“. In diesem Zusammenhang scheint es jedoch eher eine schnelle Bewegung zu bedeuten, was der Grund dafür sein könnte, dass Delitzsch das Wort mit „fliegen“ übersetzt hat. Fliegen würde Juda, aber nur im Sinne von fliehen. Schnell würde Juda sein, aber die, die Juda verfolgten, wären noch schneller. Dieses Ergebnis steht in klarem Gegensatz zu den Segnungen, die im mosaischen Gesetz für Gehorsam versprochen wurden (Lev. 26:3-13; Deut 32:28-30; Jos. 23:10).
Was die Entvölkerung Judas angeht, so liegt die Betonung in Vers 17b auf der Einsamkeit, in der das Königreich zurückbleiben würde: „Bis ihr übrigbleibt wie ein Leuchtfeuer auf dem Gipfel eines Berges und wie ein Fähnlein auf einem Hügel. Was einst ein Wald war, würde auf einen einzigen Baum reduziert werden, der für sich allein steht.
Arnold Fruchtenbaum – Bibelkomentar Jesaja
“Wenn ihr umkehrtet und stille bliebet, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein.” Jesaja 30,15. Suchst du den Herrn täglich und kehrst dich zu ihm, wählst du aus eigenem Trieb Freiheit und Freude in Gott, folgst du frohen Herzens seinem gnädigen Ruf und nimmst das Joch Christi, das Joch des Gehorsams und der Dienstbereitschaft, auf dich, dann wird all dein Klagen verstummen, werden alle deine Schwierigkeiten beseitigt, lösen sich dir alle die schwierigen Rätsel, denen du heute noch ratlos gegenüberstehst.
Ellen Gould White – Das bessere Leben
Das Stillsein! Nichts sollte unsere Herzen beunruhigen. Ist Christus nicht unser Hirte? der gute Hirte, der sein Leben für die Schafe gelassen hat, und der uns in seinen Schutz nimmt? Er bewahrt uns, Er liebt uns, Er erhellt unseren Pfad und ruft uns unaufhörlich zu: «Fürchte dich nicht!» Er trägt uns auf seinen Schultern und auf seinem Herzen, bis Er uns ins Vaterhaus einführen kann. • «Den festen Sinn bewahrst du in Frieden, in Frieden; denn er vertraut auf dich» (Jes 26,3). • «Im Stillsein und im Vertrauen würde eure Stärke sein» (Jes 30,15). Unsere armen Herzen! Wie wenig braucht es doch, dieses Stillsein zu stören! Oft genügt eine geringfügige Durchkreuzung unserer Wünsche, um uns in Wallung zu bringen und uns die Ruhe zu rauben. Die Sorgen des Lebens, sagt Jesus, beschweren die Herzen; sie hindern sie am Genuss des Herrn. Daher werden wir im Wort so oft vor den Sorgen gewarnt. Es ermahnt uns, sie wegzuwerfen: «Werft alle eure Sorge auf ihn, denn er ist besorgt für euch» (1 Petrus 5,7) Sie sind eine Bürde, die unserem geistlichen Gedeihen schadet und uns hindert, zum Ziel zu streben: «Lasst auch uns, indem wir jede Bürde und die leicht umstrickende Sünde ablegen, mit Ausharren laufen den vor uns liegenden Wettlauf, hinschauend auf Jesus» (Heb 12,1). Das Stillsein kann nur da verwirklicht werden, wo der eigene Wille beiseite getan wird und sich das Herz dem Willen Gottes völlig unterwirft, einem Willen, der für die abhängige Seele gut, wohlgefällig und vollkommen ist. Wie oft fehlt es am Glauben, und wie einst den Jüngern, muss der Herr auch uns sagen: «Kleingläubige!» Wie jener geprüfte Vater, müssen auch wir Ihm dann antworten: «Ich glaube; hilf meinem Unglauben!» (Mk 9,24). Das Stillsein des Gläubigen ist nicht Gleichgültigkeit gegenüber seinen Pflichten, seiner Arbeit, seiner Familie, sondern das Vertrauen des Glaubens, das alle Umstände und alle Prüfungen des Lebens überwindet, indem es auf den Herrn wartet und nichts ohne Ihn und ohne an Ihn zu denken tun will. Gewiss, die Schwierigkeiten, die Trübsale, die Trauer können unsere Herzen beschweren, aber wir haben dabei auch unerschöpfliche Hilfsquellen der Gnade: «Lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe» (Heb 4,16). Unser Hoherpriester ist dort und hat Mitleid mit unseren Schwachheiten. Und wenn unser schwaches Herz unruhig wird und durch das Gewicht der Bürden des Lebens niedergebeugt ist, so dürfen wir sie vor den Füssen des Herrn niederlegen, der auf die Wunden den köstlichen Balsam des Friedens giesst, den Frieden Gottes, der allen Verstand übersteigt.
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