Der Herr ist denen nahe, (- Nun scheint er von ihnen gewichen. – Um sie zu erproben und ihre Verdienste zu mehren. – Sprichwörtlich für die besondere Fürsorge der göttlichen Vorsehung, die über die Gerechten waltet. Vergl. [Mt 10,30]. – Weil dem ersten Tode der zweite der Verdammnis folgt. Hebr.: Todbringend wird dem Gottlosen die Bosheit, und die den Gerechten hassen, büßen es. -) welche bedrängten Herzens sind, und hilft denen, die gebeugten Geistes sind.
Joseph Franz von Allioli – Psalm 33,19
da wir diesen Vers schon 2020 hatten, heute nur Ergänzungen (sprich: lies bitte auch den verlinkten alten Posts)
Nirgendwo in diesem Psalm deutet David an, dass ein Leben des Glaubens und des Gehorsams das Kind Gottes vor Schwierigkeiten bewahren wird (siehe Vv. 4, 6, 17, 19). Er verheißt jedoch, dass der Herr, wenn wir ihm vertrauen und ihn anrufen, uns durch unsere Schwierigkeiten hindurch begleiten und sie zum Segen für uns und durch uns für andere machen kann. (Siehe 28:7, Jes. 41:10, Heb. 13:6.) Er ist auch in der Lage, uns mit unseren Gefühlen zu helfen (V. 18). Die Zusicherung lautet, dass Gott uns nahe ist, wenn unser Herz gebrochen und unser Geist niedergeschlagen ist, ob wir es wollen oder nicht. Dies ist kein Versprechen, das an Bedingungen geknüpft ist, sondern eine Tatsache. (Siehe 69,20; 119,151; 147,3; Jes 50,8 und 61,1; Lukas 4,18).
Warren W. Wiersbe – Sei Commentary
Der Herr wird sich um unsere körperliche Sicherheit kümmern (V. 19-20), bis unsere Arbeit beendet ist. Das Wort „behüten“ bedeutet „große Sorgfalt walten lassen“, so wie Adam den Garten behütete (Gen 2,15) oder Jakob seine Schafe behütete (Gen 30,31). Der Apostel Johannes zitierte den Vers 20 in Johannes 19,36 und wandte ihn auf Jesus, das Lamm Gottes, an (2. Mose 12,46; Num 9,12). Der Herr ist in der Lage, unsere Feinde in Schach zu halten, und ihre eigenen bösen Taten werden sie vernichten, denn die Sünde ist ihr eigener Henker (V. 21vgl. 7,14-16; 9,16; 10,2; Spr 5,22; Röm 12,17-21). „Verwüstet“ in den Versen 21-22 (KJV) bedeutet „verdammt“. Die Gottlosen werden verdammt, aber die Gerechten werden nicht verdammt, weil sie dem Herrn vertrauen (Röm 8:1, 33-34). Gott hat David erlöst, so wie er Israel aus Ägypten erlöst hatte, und er ist in der Lage, uns aus unseren Schwierigkeiten zu erlösen.
Akzeptiere deine Vergangenheit
Hunt – Schlüssel zur biblischen Seelsorge
Akzeptiere die Tatsche, dass deine Vergangenheit „vergangen“ ist.
• Bete – nimm Gottes Hilfe für die Bewältigung deiner Trauer in Anspruch.
PSALM 34,18–19
Sie schreien, und der HERR hört, aus allen ihren Bedrängnissen rettet er sie. Nahe ist der HERR denen, die zerbrochenen Herzens sind, und die zerschlagenen Geistes sind, rettet er.
• Denke an deinen Verlust zurück – schreibe die folgenden Sätze auf und ergänze die fehlenden Wörter.
a. „Ich erinnere mich an die folgenden einschneidenden Ereignisse und Augenblicke: … (schreibe sowohl Positives als auch Negatives auf).“
b. „Wenn ich diese Fotos betrachte, denke ich an… (schreibe sowohl die positiven als auch die negativen Erinnerungen auf).“
c. „Ich bin traurig über… (schreibe alles auf, worüber du traurig bist).“
Die Gottesfürchtigen »schreien, und der HERR hört«. Er hört und versteht, was keiner sonst hören und verstehen kann; und er tut, was keiner sonst kann: Er »rettet aus allen ihren Nöten«. Das alles ist fast zu schön, um wahr zu sein. Aber es ist wahr für den, der Gott fürchtet. Obwohl der Herr unendlich höher ist als wir, hört er uns. Und obwohl er in der Höhe wohnt, so wohnt er doch gleichzeitig bei denen, die zerschlagenen Herzens sind (Jes 57,15). Er ist »nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind«. Wenn wir uns unter Gottes Hand demütigen (1Petr 5,6), erfahren wir seine Nähe in einer Weise, wie wir sie bisher nie gekannt haben. Toren sind wir, wenn wir uns gegen seine Zucht auflehnen. Dann bleibt er uns ferne – bis er uns im Gericht nahe kommen wird.
Benedikt Peters – Die Psalmen
Gott wird also die von ihm Geretteten durch ständigen Engelschutz begleiten (vgl. V. 8). Daß Engelschutz und erneute Not so dicht beieinander liegen können, ist dem menschlichen Verstand ein Rätsel. Sollten sie, wenn sie der Engel des Herrn von allen Seiten umlagert, schreien, worauf dann folgen würde: und Jahwe hört? Bei Gott gehört offensichtlich beides ohne Widerspruch zusammen: Erst wenn es zum Äußersten gekommen ist, offenbart Gott seine bewahrende Macht. Daß diese bewahrende Macht Gottes auch die Art des stillen Dabeiseins haben kann, erkennt man aus dem Satz: Nahe ist Jahwe den zerbrochenen Herzen. Gemeint »sind Menschen, die von einer großen Verzweiflung über sich selbst erfaßt sind. Ihr natürliches Lebensvertrauen ist gebrochen und zerstört« (Kraus). Bevor Gott mit Macht eingreift, wendet er sich den zu Rettenden zu. Er greift nicht in spektakulären Aktionen aus der Höhe zu, sondern er schenkt sich zuerst selbst, damit der Mensch einen unauslöschbaren Eindruck von Gottes Wesen bekommt. Jede Handlung muß im Herzen eines Menschen erwachsen, damit sie als Gottes Zuwendung erkannt wird. So erkennt der Zerbrochene das Wesen Gottes, weil er für Zuwendung offen ist. Der Starke würde an ihr vorübergehen. Dabei wird es auch weiterhin bei der Regel bleiben: Viel Übles (trifft) den Gerechten – nicht, um ihn zu strafen, sondern um ihn für eine neue Gottesbegegnung bereit zu machen. Sogleich sieht David aber auch die andere Seite, die den Gottesfürchtigen bestimmen wird: (Gott) bewahrt ihm alle seine Gebeine, auch nicht eins von ihnen wird zerbrochenl. An Jesus selbst hat sich dieses Wort erfüllt. Der von Gott Erwählte geht in den Tod, aber die Bewahrung des Gottesengels besteht darin, daß der Dahingehende sich als ein unbeschädigtes Ganzopfer Gott darbringt. Wer nicht auf Gottes Seite stehen will, wird den Folgen seiner Taten preisgegeben: die Bosheit, die er nicht hat vergeben lassen, wird den Frevlertöten. Welche Gott hassen, hassen auch den Gerechten, denn den Anblick der wunderbaren Taten Gottes an einem anderen können sie nicht ertragen.
Wuppertaler Studienbibel
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