Tag: 8. Juli 2024

Deine Liebe gibt’s nicht auf Raten, jeder bekommt sie, der mal bei dir anfragt

Denn du, Herr, bist gut und zum Vergeben bereit, (W. vergebend) und groß an Güte gegen alle, die dich anrufen.
Elberfelder 1871 – Psalm 86,5

Denn du, mein Herr,
bist gut und verzeihend,
reich an Huld den dich Rufenden allen.
Buber & Rosenzweig – Psalm 86:5

Du bist genial gut, auch wenn ich fehle, danebenlieg mit meinen blöden Taten, bist du nicht gleich dabei, mir eins überzubraten. Deine Liebe gibt’s nicht auf Raten, jeder bekommt sie, der mal bei dir anfragt.
VolxBibel – Psalm 86,5

Keiner von uns weiß alles über Jehova und seine Wege. Er ist so groß, daß die Menschen immer Neues über ihn lernen werden. (Römer 11:33) Aber hat dich das, was du bereits über ihn weißt, nicht davon überzeugt, daß alles, was er tut, recht ist und daß wir allen Grund haben, ihm völlig zu vertrauen? Bist du nicht überzeugt davon, daß er seine Geschöpfe wirklich liebt, daß er barmherzig und gnädig ist, gleichzeitig aber auch vollkommen gerecht, allmächtig und allweise? (Psalm 86:5, 10, 15) Wenn du von Jehova Gott so denkst, dann wird es dich drängen, ihm zu dienen, und nichts wird dich daran hindern können.

Wachtturm 1.Oktober 1969

David bat in seinem Gebet ernstlich darum, daß Gott doch erhören, antworten, bewahren, retten, gnädig sein und ihn erfreuen möge, denn er war arm und elend (vgl. den Kommentar zu Ps 37,14 ). In der Hauptsache bat David hier darum, daß Gott ihn durch seine Gnade bewahren möge (vgl. Ps 25,20 ). David nannte sich einen Knecht , der auf den Herrn vertraut und der seine Seele zu Gott erhebt (vgl. Ps 25,1 ).
Davids Gebet stützte sich darauf, daß Gott freundlich und bereit ist, zu vergeben, und überreichlich liebt (vgl. Ps 86,15; 2Mo 34,6 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Denn du, Herr, bist gut. Mit dem Hinweis auf Gottes Wesen bestätigt er die ganze, vorhin dargelegte Lehre, weil die Elenden ja umsonst zu Gott fliehen und sich vergeblich mit ihren Bitten zum Himmel erheben würden, wenn sie nicht überzeugt sein dürften, dass er allen, die ihn anrufen, ein treuer Vergelter sei. Darum betont David nun eben dies, dass Gott wohltätig und für Bitten zugänglich sei, so dass er nach seiner großen Huld es nicht über sich bringe, die zurückzuweisen, die seine Hilfe erflehen. Der Ausdruck „gut“ wird durch „gnädig“ näher bestimmt. Denn Güte im allgemeinen Sinne würde nicht genügen, wenn Gott nicht auch den Sündern vergäbe. Diese Huld Gottes, deren Größer der Psalmist uns anpreist, bezieht er nun aber doch nur auf die Gläubigen, die Gott anrufen, damit wir erkennen, dass Leute, die Gott missachten und seiner Zucht trotzig widerstreben, verdientermaßen in ihrem Elend untergehen. Den Gläubigen aber gilt es allen, damit jeder ohne Ausnahme, vom Kleinsten bis zum Größten, es wage, sich zu Gottes Erbarmen zu halten.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Gott bleibt zum Vergeben bereit
Ja, unser Gott ist „gut und zum Vergeben bereit“ (Ps 86,5), wenn wir nur mit einem offenen und rückhaltlosen Bekenntnis zu Ihm kommen und die Sünde beim Namen nennen, die wir begangen haben.
Welch eine Ermutigung zur Umkehr und Bekenntnis gibt uns doch das neutestamentliche Bibelwort: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht (Anmerkung: nicht gutmütig), dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit“ (1 Johannes 1,9).
Gott ist wirklich gerecht, wenn Er uns die Sünde vergibt, weil Er die Sünde, die ich begangen habe, an Jesus Christus bereits gerichtet hat.
Dann lasst uns auch daran denken, in welche Leidensnot der Heiland gerade wegen dieser Sünde gekommen ist: „Ich bin der Mann, der Elend gesehen hat durch die Rute seines Grimmes. Mich hat er geleitet und geführt in Finsternis und Dunkel. Mit Bitterkeiten hat er mich gesättigt … Und du verstießest meine Seele vom Frieden“ (Klgl 3,1.2.15.17).

Bleib in mir – 04-2021

»Wie so oft in den Psalmen drängt das Gebet entschlossen auf einen sich aufklarenden Himmel und festeren Boden. ›Erfreue‹ ist eine kühne Bitte unter den vorliegenden Umständen, aber es werden gute Gründe dafür angeführt, und zwar in drei Sätzen, die alle mit einem ›denn‹ eingeleitet werden: Der Beter hat sein Auge auf den Herrn allein ausgerichtet (V. 4b); der Herr ist gut (V. 5); der Beter weiß, dass der Herr erhört (V. 7). Nach diesen Bitten sind die sonnenbeschienenen Höhen des nächsten Verses nicht mehr ganz unerwartet« (Kidner).

V. 5 – »vergibst«: sallâḥ, so etwas wie ein »Verbaladjektiv« vom Verb sâlaḥ. Es ist in dieser Form nur an dieser Stelle belegt, wenn denn das Wort von den Masoreten richtig vokalisiert ist. Man ist indes versucht anzunehmen, die Konsonanten slḥ müssten wie Psalm 103,3 als Aktivpartizip sôlêaḥ, »vergebend«, vokalisiert werden.

Benedikt Peters – Die Psalmen