Tag: 20. Juli 2024

und er sprach zu mir …

Und er sprach zu mir: Menschensohn, ich sende dich zu den Kindern Israel, zu den empörerischen Nationen (O. zu Nationen, den Empörern,) die sich wider mich empört haben; sie und ihre Väter sind von mir abgefallen bis auf diesen selbigen Tag
Elberfelder 1871 – Hesekiel 2,3

Und er sprach zu mir: Menschensohn, ich sende dich zu den Söhnen Jisraels, zu den empörerischen Stämmen, die sich wider mich empörten; sie und ihre Väter sind von mir abgefallen bis zu diesem Tage.
Die Philippson-Bibel – Hesekiel 2:3

Er sprach zu mir: Menschheitsohn, ich sende dich zu den Söhnen Israels, zu in Empörung begriffenen Volksstämmen, die gegen mich sich empört haben: sie und ihre Väter haben wider mich gefrevelt bis auf den heutigen Tag
Rabbiner Dr. Joseph Breuer – Das Buch Jecheskel übersetzt – Jechsekiel 2,3

Du Mensch, ich sende dich zu den Israeliten, diesen rebellischen Stämmen. Schon ihre Vorfahren lehnten sich gegen mich auf. Und sie tun das bis heute.
Neue evangelistische Übersetzung 2019 – Ezekiel 2,3

Wie in der gesamten Bibel: Jehovah ist ein barmherziger Gott! der Sein Volk nie verworfen hat – und immer und immer wieder seine Diener zu ihnen schickt. Und achte darauf: als Hesekiel von Jehovah zu den Israeliten geschickt wird, waren die ersten Gerichte an diesen schon ergangen – und trotzdem wollte Jehovah Barmherzigkeit erweisen! Auch in naher Zukunft wird ER Seinem Volk diese Barmherzigkeit anbieten – und diesmal wird diese Barmherzigkeit auch angenommen werden!


Einige Kommentare zu diesem Vers:

Diese Worte müssen Hesekiel Kraft gegeben haben. Bestimmt erinnerte er sich daran, dass Jehova zu Moses und Jesaja etwas Ähnliches gesagt hatte, als er sie zu Propheten berief (2. Mo. 3:10; Jes. 6:8). Hesekiel wusste auch, wie Jehova den beiden geholfen hatte, Herausforderungen zu meistern. Zwei Mal zu hören „Ich schicke dich“, gab Hesekiel bestimmt die Sicherheit, dass Jehova auch hinter ihm stand.

Der Wachtturm – November 2022

Nein und nochmals Nein! Hesekiel war sicher nicht begeistert! Lies einfach die gesamten Kapitel und nicht nur einen Auszug aus einem kleinen Vers!


den Söhnen Israels. Diese Übersetzung von בני ישׂראל – sonst »Israeliten« – macht die Beziehung zu den Söhnen in V 4a deutlich, da beide Male das Unterthema »Väter-Söhne« zum Ausdruck kommt – das Thema des erblichen Hangs zur Sünde (s. die Gesamtauslegung). Um dieses Unterthemas willen wurde an dieser Stelle בני ישׂראל anstatt בית ישׂראל gewählt, das sonst in Ezechiel weitaus häufiger belegt ist (und hier auch von G gelesen wird – in der jedoch V 4a fehlt!).
Die Sendung des Propheten gilt ganz »Israel«, ohne daß ein Unterschied zwischen den Exulanten und den in der Heimat Verbliebenen gemacht wird (nach dem Fall des Nordreichs bezeichnete »Israel« sowohl das verbliebene Königreich Juda als auch das Ideal der gesamten Nation; s. BDB 975, 2.a.[3]). Diese unbestimmte Größe wird als »die widerspenstigen Nationen« beschrieben, ein unklares Epitheton. (Das Fehlen des Artikels, wie hier bei גוים, geschieht oftmals, wenn das folgende Attribut aus einem Partizip besteht; der allein dem Attribut hinzugefügte Artikel [המורדים] bedeutet ungefähr dasselbe; Ges-K § 126 w–x; P. Joüon, Grammar 1996, § 138 b–c). Die vielleicht einfachste Erklärung des Ausdrucks »Nationen« findet sich im Versprechen Gottes an den Patriarchen Israel, daß »eine Nation, ja eine Versammlung von Nationen, von dir abstammen wird« (Gen 35,11), wo »Nationen« »Stämme» bedeuten muß (vgl. Dtn 33,19, wo »Völker« [עמים] sich auf israelitische Stämme beziehen muß); »die widerspenstigen Nationen« bezieht sich dann entweder auf das verbliebene Königreich Juda, das aus Juda, Benjamin und Simeon bestand, oder – wenn mit »Israel« das Ganze gemeint ist, was wahrscheinlicher ist – auf das ideale Zwölf-Stämme-System. »Nationen« könnte aber auch die beiden Königreiche Juda und Israel bezeichnen, die der Prophet in 35,10; 36,13ff. und 37,22 »zwei Nationen« nennt.
Man beachte, daß Gott am Schluß dieser Rede die Zuhörer genauer und realistischer als die Gemeinde der Exulanten definiert (3,11).
widerspenstigen Nationen. Das Partizip (מורדים) bringt ein charakteristisches Attribut zum Ausdruck; vgl. die Reihe in Jes 1,4 (»sündige Nation« usw.). Die folgenden Verbalsätze (אשׁר מרדו usw.) beziehen sich auf wiederholte Handlungen, die das Attribut näher entfalten.
die sich aufgelehnt haben (מרדו) … haben … vergangen (פשׁעו). Israels Vergehen ist in erster Linie politisch oder, besser gesagt, theopolitisch: Auflehnung gegen ihren göttlichen Herrn und König (s. zu diesem Konzept den Index in M. Buber, Moses, Oxford / London 1946, Stichwort »Theopolitical idea«). מרד bedeutet zunächst »sich weigern, Loyalität zu beweisen, sich erheben gegen einen Herrscher«; das Antonym ist עבד »dienen, unterworfen sein« (Gen 14,4; 2 Kön 18,7). Diese Bedeutung hat der Begriff auch im Kontext der Beziehung Israels zu Gott, wie hier. פשׁע hat ebenfalls diese Bedeutung (1 Kön 12,19; 2 Kön 8,20; »Verletzung der Vasallenpflichten … Bruch der Bundesbestimmungen«, J. Pederson, Israel I–II, London 1926, 417), aber in einem allgemeinen Sinn hat der Begriff eine religiöse oder ethische Bedeutung: »sich vergehen, einen Verstoß begehen« (z.B. Ez 18,31); letztere Bedeutung dominiert im Nomen פשׁעה »Vergehen, Verstoß« (Ez 14,11; 18,22ff.; 21,29 u.ö.). Die Kombination der beiden Verben verweist auf den doppelten Aspekt der Vergehen Israels, der mit dem Begriff »theopolitisch« angedeutet wird. Sie begegnet nur noch in Ez 20,38 – einem überaus theopolitischen Kontext (vgl. 20,33: »… ich werde König über euch sein«).

Moshe Greenberg – Herders Theologischer Kommentar zum Alten Testament

Geh und sprich (Hesek. 2:3-5). Propheten waren keine Menschen, die nur die Zukunft vorhersagten, obwohl das zu ihrem Dienst gehörte. Sie waren in erster Linie Weitererzähler, die dem Volk Gottes Wort verkündeten. Manchmal verkündeten sie eine Botschaft des Gerichts, aber gewöhnlich folgte darauf eine Botschaft der Hoffnung und der Vergebung. Die Juden mussten die Botschaften Hesekiels hören, weil sie rebellisch, halsstarrig und hartherzig waren. (- Das Thema der Rebellion und Herzenshärte Israels findet sich häufig im Buch Hesekiel: 2,3-7; 3,26-27; 5,6; 12,2-3, 9, 25; 17:12, 15; 20:8, 13, 21; 21:24; 24:3; 44:6. -) Mindestens sechzehn Mal werden die Juden in diesem Buch als „rebellisch“ bezeichnet. Sie hatten sich gegen den Herrn aufgelehnt und weigerten sich hartnäckig, sich seinem Willen zu unterwerfen. Ihre Weigerung, die Bedingungen des Bundes zu befolgen, hatte zu ihrer Niederlage und Gefangennahme durch die babylonische Armee geführt. Sogar in ihrer Gefangenschaft hegten sie falsche Hoffnungen, dass Ägypten ihnen zu Hilfe kommen oder der Herr ein großes Wunder tun würde.

Das jüdische Volk war so rebellisch, dass Gott es „ein rebellisches Volk“ nannte und das hebräische Wort „Goj“ verwendete, das normalerweise für die Heiden reserviert war! Israel war Gottes auserwähltes Volk, eine besondere Nation, und doch verhielt es sich wie die Heiden, die nicht alle Segnungen und Privilegien hatten, die Gott den Juden gegeben hatte. Das war kein sehr ermutigendes Wort für den jungen Propheten, aber er musste im Voraus wissen, dass seine Arbeit schwierig sein würde. Gott gab Jesaja die gleiche Botschaft, als er ihn berief (Jes 6,8-13). Aber ob das Volk nun zuhörte und gehorchte oder sich taub stellte, Hesekiel musste seiner Aufgabe treu bleiben (1. Korinther 4,2).

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series Hesekiel

Gott sagt drei Dinge über die Empfänger der Botschaft. Erstens wird Hesekiel zu den Kindern Israels gesandt, die in Vers 3 als rebellische Nationen charakterisiert werden: „Und er sprach zu mir: Menschensohn, ich sende dich zu den Kindern Israels, zu den Nationen, die rebellisch sind, die sich gegen mich aufgelehnt haben; sie und ihre Väter haben sich gegen mich vergehen lassen bis auf den heutigen Tag.

Das Wort Nationen ist Plural, weil es sich sowohl auf das Haus Juda als auch auf das Haus Israel bezieht. Das zeigt, dass die nördliche Nation, Israel, zwar schon über hundert Jahre im Exil war, aber nicht verloren war. Beide Nationen Israels hatten sich gegen Gott aufgelehnt, sogar bis zum heutigen Tag.

Zweitens werden sie in Vers 4 als unverschämt und hartherzig charakterisiert: Und die Kinder sind unverschämt und hartherzig: Ich sende euch zu ihnen; und ihr sollt zu ihnen sagen: So spricht der Herr Jehova.

Das Wort „unverschämt“ bedeutet „hart im Nehmen sein“. Es bezieht sich auf die schamlose Haltung eines Menschen, der seinen Blick nicht senken will, sondern es vorzieht, „unverschämt zu sein“. Das hebräische Wort für hartherzig bedeutet wörtlich „fest im Herzen“. Es bezieht sich auf einen sturen und unnachgiebigen Willen, der sich weigert, unter allen Umständen nachzugeben. Zu dieser Art von Menschen, „hartherzig“ und „hartherzig“, wird Hesekiel gesandt. Er soll zu ihnen sagen: So spricht der Herr Jehova, gefolgt von der spezifischen Offenbarung, die er erhalten hat.

Arnold Fruchtenbaum – Der Ruf des Hesekiel