Tag: 13. August 2024

Denn die Augen Jehovas sind Gerechten zugewandt

denn die Augen des Herrn sind gerichtet auf die Gerechten, und seine Ohren auf ihr Flehen; das Angesicht des Herrn aber ist wider die, welche Böses tun.“ (Ps 34,12-16)
Elberfelder 1871 – 1.Petrus 3,12

Denn der Herr wendet sich denen zu, die seinen Willen befolgen
(- Denn die Augen des Herrn sind auf die Gerechten gerichtet. -),
und hat ein offenes Ohr für ihre Bitten;
doch wo jemand Böses tut, wendet er sich gegen ihn.«
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 1.Petrus 3:12

Denn der Herr sieht mit Freude auf solche Menschen, die nach seinem Willen leben, und hat immer ein offenes Ohr für ihre Bitten. Allen jedoch, die Böses tun, stellt sich der Herr entgegen.«
Hoffnung für Alle – 1.Petrus 3,12

Denn die Augen Jehovas sind Gerechten zugewandt Seine Ohren in ihre Notbitte hinein, das Antlitz Jehovas aber schaut über Bösestuer hin“ (Ps. 34,13-17).
Pfleiderer Übersetzung – 1.Petrus 3:12

Egal was „interne Gerichtbarkeiten“ entscheiden – es geht darum wie Jehovah eine Sache sieht! Es ist auch egal, was andere über eine Sache denken – denn nur Jehovah sieht das Herz der Menschen und kennt die Tatsachen – IHM kann man nichts vormachen.

Petrus sagt mit dem Psalm, was uns zum Glück und zum Leben bringt. Wer das begehrt, der muß seine Zunge regieren, muß das böse Wort, das die anderen schändet und verletzt, beseitigen, muß den Zank verscheuchen und den Frieden pflanzen. Das muß so sein, weil nur so sich Gottes freundliches Auge zu uns wendet und nur dann unser Gebet den Zugang zu ihm hat, während er uns widersteht, sowie wir Bosheit üben. Daran aber, daß Gott nach uns sieht und auf uns hört, ist unser Glück gebunden.

Schlatters Erlӓuterungen zum Neuen Testament

Ein längeres Psalmzitat begründet die Forderung, auf Vergeltung zu verzichten (Ps 34,13-17). „Wer das Leben lieben und gute Tage sehen will“ – Petrus denkt hier sicher an das ewige Leben – soll nichts Böses reden oder tun, sondern „Gutes“ tun und den „Frieden“ suchen. Gott achtet auf „die Gerechten“ und „ihr Flehen“ angesichts des Unrechts, das ihnen von ihren Mitmenschen zugefügt wird. Und er richtet umgekehrt sein „Angesicht … gegen die, welche Böses tun“ (vgl. Röm 12,19: „Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn! Denn es steht geschrieben: ‚Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr.‘“).

Mainka – 1. Petrus

Drittens sollen die Christen statt, wenn sie beleidigt werden, Böses mit Bösem heimzuzahlen, Frieden (eirenEn; vgl. 1 Petrus 1,2;5,14 ) suchen und ihm nachjagen (1 Petrus 3,11). „Segnet“ (eulogountes) bedeutet in diesem Fall, Gutes von jemand zu sagen. Es unterscheidet sich von dem Begriff „selig“ (makarioi, „glücklich oder bevorzugt“, in V. 14; vgl. 1 Petrus 4,14; Mt 5,3-11 ). Jesus sagte: „Bittet für die, die euch verfolgen“ (Mt 5,44), und Paulus schrieb: „Man schmäht uns, so segnen wir“ (1Kor 4,12). Durch ein solches barmherziges Verhalten „jagen“ die Christen „dem Frieden nach“. Dafür erben sie den Segen ( 1 Petrus 3,9; vgl. 1 Petrus 1,4;3,7 ), … denn die Augen des Herrn (V. 12) sehen auf die Gerechten, und seine Ohren hören auf ihr Gebet. Die „Augen“ und „Ohren“ Gottes sind Redefiguren, Anthropomorphismen, die Gott mit einer menschlichen Physiognomie ausstatten. Sie stehen für die wachsame Aufsicht und Fürsorge Gottes für die Bedürfnisse seines Volkes (vgl. 1 Petrus 2,25).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Vers 12 begründet die vorigen Aussagen mit letzter Realität: Denn die Augen des Herrn (sind) auf die Gerechten (gerichtet) und seine Ohren auf ihre Bitte, das Angesicht des Herrn aber (ist) gegen die, die Böses tun. Um der Verständlichkeit willen mußte der Text ergänzt werden. Daß sachlich richtig ergänzt wurde, geht aus Ps 34, 17 hervor. In unserem Vers geht es um den Weg zum Leben. Das Leben hängt von Gott ab und von unserem Verhältnis zu ihm. Gottes Wesen aber ist absolute Heiligkeit und Gerechtigkeit. Nie wird er Gemeinschaft haben können mit dem Bösen. Daher ist die alte Wahrheit von V. 12 nicht nur atst, sondern ebenso auch ntst, weil sie im Wesen Gottes begründet ist. Die Augen des Herrn (sind) auf die Gerechten (gerichtet) und seine Ohren auf ihre Bitte. Hier wird deutlich, wie fundamental wichtig es für den Menschen ist, vor Gott ein Gerechter zu sein. Ebenso aber macht unser Abschnitt klar, daß gerecht sein und gerecht handeln nicht voneinander zu trennen sind. Die Ausdrücke die Augen des Herrn … und seine Ohren wollen die liebevolle Achtsamkeit Gottes ausdrücken zugunsten der Gerechten. Gottes Ohren sind gerichtet auf ihre Bitte (oder: ihr Bitten). Das Gottesverhältnis äußert sich im Beten, und hier ist die Verheißung, daß Gott achtsam hört. Wer Bedrängnis und Schmähung erduldet, hat viel zu bitten. Wer betet, bekommt die Kraft, auf Böses nicht mit Bösem zu reagieren. Und wer im Glauben damit rechnet, daß Gottes Augen und Ohren auf ihn achtgeben, wird meiden, was Gott haßt, und suchen, was er will. Das Angesicht des Herrn aber (ist) gegen die, die Böses tun. Diese Worte zeigen die aktive Gegnerschaft Gottes. Die, die Böses tun, haben Gott frontal gegen sich.

Wuppertaler Studienbibel – Die Briefe des Petrus und der Brief des Judas

V. 12 bringt eine abschließende Begründung, in welcher der schon V. 9 angedeutete Gedanke noch einmal deutlicher ausgesprochen wird, daß nämlich Gott nach den Taten richtet: Seine Augen sind auf die Gerechten gerichtet, natürlich in Liebe und Aufmerksamkeit, seine Ohren hören auf ihr Gebet, weil er es gewähren will. Aber auch die Übeltäter entgehen seiner Aufmerksamkeit nicht: mit entgegensetzendem δέ wird das dritte Glied angefügt: sein Antlitz aber ist auf die Missetäter gerichtet. Gott sieht also alle, Gute und Böse, und gibt einem jeden nach Verdienst.

Rud. Knopf 1912 – Die Briefe Petri und Judä

Es gibt nun ein starkes Antriebsmoment für die vorangehende Handlung, das jetzt dargestellt wird. „Denn“ (oder „weil“) der Gläubige ist nicht allein. Wenn es so ist, dann könnte er in den vorhergehenden Einzelheiten nur versagen, weil aber der Herr seine Sache übernommen hat, kann das Leben „ganz und gar“ genossen werden. Der Herr ist sich der Bedürfnisse der Seinen ganz im klaren. Seine Augen sind auf „die Gerechten gerichtet“. Der Herr steht ebenfalls für Sein Volk bereit: „seine Ohren (sind geöffnet) für ihre Gebete“. Das Bild vermittelt eine innigere Beziehung als nur die eines zuhörenden Gottes. Es ist vielmehr ein liebender Gott, der Seine Ohren zu unseren Lippen neigt, so daß Er selbst das schwächste Gebet hört. Einige übersetzen den Ausdruck „in ihre Gebete hinein“. Genau wie ein Vater sich niederbeugt, um sein Kind zu umarmen und sein Ohr seinem Munde ganz nahe zu bringen, um seine lispelnden Töne zu hören und dem Kinde seine Liebe mitzuteilen, genauso tut es der Herr mit Seinem eigenen Kind. Das bedeutet eben nicht, daß der Herr nicht genau hören kann, sondern daß Sein Interesse so ausgesprochen persönlich ist.
Darüberhinaus ist der Herr gegen den Feind Seines Volkes, den Bösen. Sein Antlitz ist auf die gerichtet, die Böses tun. Welch schlaflose Nächte, welch kalte Angst, welche Panik würde die Ungöttlichen ergreifen, wenn sie bloß wüßten, wie genau ihr ganzes Leben von einem heiligen Gott erforscht wird und mit welch feierlichen Ernst Sein Angesicht auf sie gerichtet ist! Mancher Kriminelle hat sich über das Gesetz lustig gemacht und seine Vergeltung durch legale Tricks oder Mangel an Beweisen umgangen. Doch ist der höchste Gerichtshof noch nicht angetreten, und der Richter der ganzen Erde muß Seinen Thron noch einnehmen. Dann werden es die Gottlosen vorziehen, daß die Berge und die Hügel auf sie fallen, anstatt jenes Gesicht zu erblicken (Off 7,15-17).

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt