So spricht Jehova, der Gott Israels, und sagt: Schreibe dir alle Worte, die ich zu dir geredet habe, in ein Buch, Elberfelder 1871 – Jeremia 30,2
So spricht Jahwe, der Gott Israels: „Alles, was ich dir gesagt habe, schreibe in eine Schriftrolle! Neue evangelistische Übersetzung 2019 – Jeremia 30:2
So spricht der Herr, der Gott Israels: Schreib alle meine Worte auf einer Buchrolle nieder! Hoffnung für alle – 1996 – Jer 30,2
Jehovah wollte keine mündliche Tradition, und auch keine aus dem Zusammenhang gerissenen Verskärtchen! Da ER zu Seinen Verheißungen stehen will, und diese einhalten wird, läßt Er Jeremia das ganze prophetische Wort in Buchform bzw in Schriftrollenform schreiben – eine Möglichkeit, etwas „unveränderbar“ zu Papier zu bringen. Damals wurden Verträge halt noch eingehalten. Jehovah wird auch in der Zukunft zu Seinem Wort stehen – und wird deshalb kein „geistiges Israel“ brauchen, um die Worte in den Kapiteln 30 & 31 von Jeremia einzulösen!
Damit in der Zeit der Gefangenschaft das angesagte Heil erhofft wird, soll Jeremia die Verheißung zu Papier bringen. Damit hat Gott sich »schwarz auf weiß« festgelegt. Seine Treue wird am Ende triumphieren.
Dieter Schneider 2018 – Wuppertaler Studienbibel
Jeremia empfing die in 30:1-31:25 aufgezeichneten Worte, während er schlief (31:26), denn Gott sprach manchmal durch Träume zu seinen Dienern (Dan. 10:9; Sach. 4:1). Gott beauftragte Jeremia, seine Worte in ein Buch (Schriftrolle) zu schreiben, damit das Volk eine dauerhafte Aufzeichnung der Verheißungen hatte, die Gott seinem Volk gab (siehe Jer 36,1-4).
In seinen Anweisungen an Jeremia gab Gott das Thema seiner Botschaft an: Israel (das Nordreich, das 722 v. Chr. von Assyrien eingenommen wurde) und Juda (das Südreich) werden schließlich als geeintes Volk in ihr Land zurückkehren (30:3). Auch wenn sich diese Verheißung letztlich auf die Wiedervereinigung der Juden am Ende des Zeitalters bezieht, so war sie doch eine Ermutigung für die Verbannten in Babylon, denn wenn Gott sein Volk aus allen Völkern der Welt sammeln kann, kann er sicherlich auch Juda aus der Gefangenschaft einer Nation befreien. (Beachten Sie seine Verheißung in V. 10.)
Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series
. Wird Jeremia gesagt, dass er die Worte aufschreiben soll, die Gott zu ihm gesagt hat, in der Hoffnung, dass diejenigen, die nicht von dem profitiert haben, was er das erste Mal gesagt hat, es vielleicht mehr beachten werden, wenn sie eine bessere Gelegenheit bekommen, indem sie es lesen und darüber nachdenken. Er muss die Verheißungen sammeln und zusammenstellen und Gott wird nun viele ähnliche Worte hinzufügen. Er muss sie für künftige Generationen aufschreiben, die sehen werden, wie sie sich erfüllen. Er soll sie nicht in einen Brief, sondern „in ein Buch“ schreiben (Vers 2), damit sie in Archiven aufbewahrt werden. Diese Prophetie muss aufgeschrieben werden, damit sie gelesen werden kann und man sehen kann, wie genau die Erfüllung mit der Weissagung übereinstimmt. Es wird angedeutet, dass sie „Geliebte um der Väter willen“ sind (Röm 11,28), denn Gott wird sie wieder nach Kanaan bringen, weil es das Land ist, „das ich ihren Vätern gegeben habe“ und das sie „in Besitz nehmen“ sollen (Vers 3).
Der Neue Matthew Henry Kommentar
Jeremia wird von Gott beauftragt, „alle Worte“, die er zu ihm gesprochen hat, in ein Buch zu schreiben. Ist damit alles gemeint, was Gott ihm von Beginn seines prophetischen Wirkens offenbart hat? Oder geht es speziell um die in den Kapiteln 30 und 31 überlieferten Worte? Die Begründung in Vers 3 deutet in diese Richtung. Dort ist davon die Rede, dass die Zeit kommen wird, in der Gott das Geschick seines Volkes wenden und sie wieder in ihr Land zurückbringen will. Das spricht dafür, dass Jeremia Heilsweissagungen aufschreiben soll – vermutlich um der nachfolgenden Generation, die diese Wende erlebt, zu zeigen, dass Gott alles so geplant hat.
Mainka – Jeremia
In Vers 1 kam das Wort Jehovas zu Jeremia, und in Vers 2 wurde Jeremia befohlen zu schreiben. Dort heißt es: Schreibe du oder, wörtlicher aus dem hebräischen Text: „Schreibe für dich selbst.“ Mit anderen Worten: Jeremia wird aufgefordert, für sich selbst und zu seinem persönlichen Nutzen alle Worte, die ich zu dir gesprochen habe, in ein Buch zu schreiben. Anstatt eine umfangreiche, negative Botschaft zu erhalten, wie es bei den ersten 29 Kapiteln seines Buches der Fall war, soll er nun eine umfangreiche, positive Botschaft erhalten, und er soll sie in einem separaten Buch zusammenfassen. Es gibt also ein separates Buch, oder richtiger gesagt, eine separate Schriftrolle, die die Kapitel 30, 31, 32 und 33 umfasst.
Vers 3 gibt eine Zusammenfassung dessen, was diese vier Kapitel enthalten: Denn siehe, die Tage kommen, spricht Jehova. Diese Worte weisen auf die prophetische Zukunft hin. In dieser prophetischen Zukunft werde ich die Gefangenschaft meines Volkes Israel und Juda wieder wenden, spricht Jehova. Das ist das Grundthema in den vier Kapiteln im Allgemeinen und in den ersten beiden Kapiteln im Besonderen: Gott wird die Juden, beide Häuser Israels, wieder in das verheißene Land zurückbringen. Gott verspricht eine zukünftige, endgültige Wiederherstellung. Er macht dann drei unterstützende Aussagen: erstens, ich werde sie zurückkehren lassen; zweitens, er wird ihnen das Land geben, das er ihren Vätern gegeben hat; und drittens, sie werden es in Besitz nehmen. Vers 3 ist im Grunde das Thema des gesamten Buches des Trostes der Kapitel 30 bis 33.
Arnold Fruchtenbaum – Das Buch des Trostes: Jeremia 30-33
Denn in ihm leben und weben und sind wir, wie auch etliche eurer Dichter gesagt haben: „Denn wir sind auch sein Geschlecht“. Elberfelder 1871 – Apostgeschichte 17,28
Durch ihn leben wir doch, regen wir uns, sind wir! Oder wie es einige eurer Dichter ausgedrückt haben: ‘Wir sind sogar von seiner Art.’ Gute Nachricht Bibel – Apostelgeschichte 17:28
Denn in ihm leben, weben (wörtlich: „leben wir, bewegen wir uns“.) und sind wir, wie auch einige von euren Dichtern gesagt haben: Seines Geschlechts sind wir ja auch. (gemeint ist vorzüglich Aratus aus Cilicien, der im 3.Jh. v.Chr. lebte. Die angeführten W. beziehen sich bei ihm auf die Abstammung aller Menschen von Zeus, dem höchsten Gott der Griechen.) Zürcher 1931 – Apg 17,28
Denn in ihm (oder durch ihn), dessen Gegenwart alles durchdringt, leben wir, bestehen wir ( bewegen wir uns ) und sind wir. Oder, wie es einige eurer eigenen Dichter ausgedrückt haben: ›Er ist es, von dem wir abstammen.‹ ( ers 28a enthäit Anklänge an einen Ausspruch, der dem kretischen, zeitweise in Athen wirkenden Dichter Epimenides (6. Jahrhundert v. Chr.) zugeschrieben wird. Od ›Wir sind von seiner Art / Wir tragen seine Art in uns.‹ (Entsprechend wäre dann im nächsten Vers zu übersetzen: Wenn wir nun aber von Gottes Art sind / Gottes Art in uns tragen.) Zitat aus den Werken der beiden kleinasiatischen Dichter Aratus und Kleanthes, die im 4./3. Jahrhundert v. Chr. lebten und beide den griechischen Stoikern nahestanden. ) Neue Genfer Übersetzung 2013 – Apg 17:28
Denn durch Ihn sind wir am Leben, in Bewegung und haben Bedeutung; wie auch manche der Dichter bei euch bereits festgestellt haben: »Wir gelten nämlich sogar als dessen Geschlecht.» Andreas Eichberger – Gottes Agenda – Apg 17,28
Paulus untermauerte seine Predigt mit einem Zitat von Epimenides, einem kretischen Dichter (den er auch später, in Tit 1,12 ,nochmals zitierte): Denn in ihm leben (vgl. Apg 17,25), weben und sind wir. Er zitierte den aus seiner eigenen Heimat Zilizien stammenden Aratus: Wir sind seines Geschlechts. Das zweite Zitat stammt aus dem Werk Phainomena. Alle Menschen – die Athener und alle anderen – sind Kinder Gottes, nicht in dem Sinne, daß sie alle seine erlösten Kinder sind oder göttliche Züge tragen, sondern insofern, als sie von Gott geschaffen sind und ihr Leben von ihm erhalten (V. 25). Auch die Athener waren von diesem Gott, den sie nicht kannten, geschaffen und hingen in ihrer Existenz von ihm ab. Keiner der unzähligen falschen Götter, die die Griechenverehrten, konnte einen solchen Anspruch erheben.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Denn in ihm leben, weben und sind wir. Das will nicht nur besagen, dass wir durch Gott sind, sondern dass er uns gleichsam umschließt, und dass sein kräftiges Wirken uns durchdringt. Darum unterscheidet sich ja Gott selbst von allen Kreaturen durch den Namen Jehova, d. h. der da ist, damit wir wissen, dass im eigentlichen Sinne er allein wirklich ist, während wir nur in ihm Bestand haben, soweit er uns durch seinen Geist belebt und erhält. Denn durch die Welt in allen ihren Teilen ist die Kraft des Geistes ergossen, welche sie in ihrem Bestand schützt, welche dem Himmel und der Erde die lebendige Bewegung, die wir an ihnen sehen, mitteilt und den Lebewesen, dass sie sich regen. Gewiss ist es nicht so, wie gewisse Schwärmer fantasieren, dass das All der Götter voll sei, und dass auch die Steine Gottheit in sich bergen; aber Gott erhält durch die Lebenskraft und den Antrieb seines Geistes, was er aus nichts geschaffen hat. Übrigens ist hier insbesondere von den Menschen die Rede, weil Paulus gesagt hatte, dass sie den Gott, den sie in sich finden, nicht in der Ferne zu suchen haben. Des Weiteren ist die Aussage stufenförmig aufgebaut: dass die Menschen leben, ist wertvoller, als dass sie nur weben oder sich bewegen; dass sie sich bewegen, wertvoller, als dass sie sind oder existieren. Paulus will also sagen: außer in Gott haben wir nicht nur kein Leben, ja nicht einmal Bewegung, ja selbst nicht das bloße Dasein. Dass bei den Menschen das „Leben“ das Wertvollste ist, sage ich, weil sie nicht nur Empfindung und Bewegung besitzen, wie die unvernünftigen Tiere, sondern mit Vernunft und Selbstbewusstsein begabt sind. Darum preist die Schrift das einzigartige Geschenk, mit welchem Gott uns schmückte, mit einem besonderen Ruhmestitel. So heißt es bei Johannes (1, 4), wo von der gesamten Schöpfung die Rede ist, mit gutem Grunde noch besonders: „Das Leben war das Licht der Menschen.“ Nun sehen wir, dass alle Menschen, die von Gott nichts wissen, auch sich selbst nicht kennen; denn sie haben Gott nicht nur in den auszeichnenden Gaben ihres Geistes gegenwärtig, sondern schon in ihrem bloßen Dasein, da ja ein wahres Sein nur von Gott ausgesagt werden darf, während alles andere sein Dasein von ihm entlehnt. Diese Stelle lehrt auch, dass Gott die Welt nicht nur einmal geschaffen hat, um sich dann von seinem Werk zurückzuziehen, sondern dass dieselbe nur durch sein kräftiges Wirken besteht, und dass derselbe Gott, der einmal der Schöpfer war, fortwährend auch der Regierer bleibt. Diese Tatsache, dass Gott alles mit seinem Leben durchdringt, müssen wir uns richtig vor Augen halten, damit wir in jedem Augenblick an Gott gedenken. Als auch etliche Poeten usw. Paulus zitiert einen halben Vers aus Aratus ( Dichter aus Cilicien, im 3. Jahrhundert v. Chr., in seiner 5. Hymne an Jupiter. ), nicht als ob dieser ihm eine Autorität wäre, sondern um den Athenern Scham einzuflößen. Denn solche Dichtersprüche entspringen doch keiner andern Quelle als der Natur und allgemeinen Vernunft. Es ist ja nicht wunderbar, dass Paulus in einer Rede, die für Ungläubige und mit wahrer Frömmigkeit noch unbekannte Leute bestimmt ist, sich eines Dichterzeugnisses bedient, welches ein Bekenntnis dessen ist, was dem menschlichen Geist von Natur eingeboren und eingeprägt war. Freilich sprach Aratus ohne Zweifel von Jupiter, und doch ist es keine Verdrehung, wenn Paulus auf den wahren Gott anwendet, was jener in seiner Unwissenheit von Jupiter sagte. Auch bei Virgil ( Römischer Dichter des 1. Jahrhunderts v. Chr., Bucolica, Ekloge 3, 60 und Aeneis 6, 724 ff. ) lesen wir, dass alles Jupiters voll sei; und doch wird kein Vernünftiger sich bedenken, auf den wahren Gott zu übertragen, was dort von Götzen steht. Auch sagt Virgil von der Welt, dass sie von innen ein Geist nähre: „und ganz die Glieder durchströmend, Reget Seele das All, dem großen Leibe vereinigt.“ Dies meint er mehr im Sinne der platonischen Philosophie, als dass er eine rechte Vorstellung davon hätte, wie die Welt durch den verborgenen Einfluss des göttlichen Geistes erhalten wird. Doch hinderte die schiefe Vorstellung den Paulus nicht, den wahren, wenn auch durch menschliche Fabeln verderbten Grundsatz aufzunehmen, dass die Menschen göttlichen Geschlechts seien, weil sie in ihrer besonders vortrefflichen Naturausrüstung etwas Göttliches verraten. Das ist es, was die Schrift lehrt, dass wir nach dem Bilde und Gleichnis Gottes geschaffen wurden. Ohne alles Weitere heißt es nun von allen Sterblichen, dass sie göttlichen Geschlechts oder Gottes Kinder sind, weil sie durch Vernunft und Selbstbewusstsein Gott nahe stehen; weil aber Gottes Bild in ihnen beinahe ausgetilgt ist und man davon nur noch schwache Linien sieht, wird dieser Name mit Recht auf die Gläubigen beschränkt, die mit dem Geist der Kindschaft beschenkt wurden und nun in ihrer erleuchteten Vernunft, in Gerechtigkeit und Heiligkeit die Züge des Vaters an sich tragen.
Jean Calvin – Apostelgeschichte
Warum ist Gott nicht weit weg? „Denn in ihm leben und weben und sind wir“. Das „in ihm“ meint Paulus sicher nicht so, dass Gott überall ist und wir deshalb immer schon „in ihm“ sind (Pantheismus), sondern im Sinne von „durch ihn“. In bzw. durch Gott haben wir Leben, Bewegung und Sein. Warum? Weil wir „sein Geschlecht“ sind, also seine Nachkommen sind. Paulus denkt sicher daran, dass Gott den Menschen nach seinem Bild geschaffen hat (1Mo 1,26). Auch die Stoa war von der natürlichen Gottesverwandtschaft des Menschen überzeugt und Paulus konnte sich darauf beziehen, dass sich ihre „Dichter“ in diesem Sinne geäußert haben.
Pastor Michael Mainka – Apostelgeschichte
Dadurch, daß wir unser Leben von Gott empfangen, erhalten wir von ihm stets eine Bezeugung, die unser Auge zu ihm emporheben kann. Darum war das, was Paulus sagt, auch nicht eine völlig neue Botschaft, die bisher ganz unerhört gewesen wäre. Für diese Gewißheit, daß der Mensch von Gott stamme als Gottes Werk, kann er sich, wie dies die jüdischen Theologen schon längst getan hatten, auch auf die Dichter der Griechen berufen. Er zitiert den Vers, der die Menschheit das Geschlecht des Zeus, des höchsten Gottes, nennt, einen Vers des Aratus, der eine Dichtung über die Erscheinungen am Himmel verfaßt hat und dabei auch stoischen Gedanken über den alle Dinge wirkenden Weltgrund Ausdruck gab. Er dient hier Paulus als Beweis dafür, daß der Mensch sein Leben als Werk und Geschenk Gottes empfindet und darin ein stetes Zeugnis der göttlichen Güte vor Augen hat.
Schlatters Erlӓuterungen zum Neuen Testament
Das ist eigentlich noch schärfer gesagt als im Römerbrief. Es gibt tatsächlich gar keine eigentliche „Gottlosigkeit“! Jeder Mensch ist von Gott umfangen und hat Gottes ewige Kraft und Gottheit nicht nur in den Werken vor sich, sondern kann jeden Pulsschlag seines Lebens, jede Regung eines Muskels, jede Sekunde seines Daseins nur „in Gott“ und durch Gott haben! Das sieht Paulus in dem Vers des grie Dichters Aratus ausgesprochen: „Denn wir sind auch seines Geschlechts.“ Denn gerade auch das innere Leben, Bewegen und Sein des Menschen ist Gottes Gabe. Das Zitat ist kühn! Gemeint ist es vom Dichter selbst im Sinne jener natürlichen und naturhaften Gottesverwandtschaft, jenes „Gott in uns“, welches das strikte Gegenteil der biblischen Botschaft ist. Darum gerade kann auch der moderne religiöse Mensch das Evangelium nicht hören, weil er sich sofort dahinein verschanzt: Ich gehöre sowieso zu Gott, ich finde Gott in der Natur, ich trage Gott in mir selbst! Paulus aber sieht den gleichen Tatbestand in völlig anderem Licht. Die Gotteserkenntnis in der Natur wird zur unentrinnbaren Anklage gegen den Menschen und macht ihn unentschuldbar (Rö 1, 20), und die tatsächliche Gottebenbildlichkeit des Menschen (1 Mo 1, 27) kann immer nur das ganze Elend und die ganze Verirrung und Verfinsterung des gegenwärtigen „heidnischen“ Menschen aufdecken.
Werner de Boor – Wuppertaler Studienbibel
Das fünfte Merkmal ist, dass Gott der Erhalter des Menschen ist (V. 28). Paulus wies auf die Tatsache hin, dass wir in ihm leben, uns bewegen und unser Sein haben. Das war der Beweis für die Nähe Gottes. Anstelle des stoischen Pantheismus gibt es eine echte Immanenz mit Gott. Paulus liefert eine aufsteigende Skala, die ihren Höhepunkt in Gott findet:
Wir leben, also haben wir Leben. Wir bewegen uns, also gibt es Bewegung. Wir haben unser Sein, also gibt es eine Existenz.
Dann erinnerte Paulus seine Zuhörer daran, dass einige ihrer eigenen Dichter dasselbe gesagt haben, darunter Aratus von Soli (315-240 v. Chr.) und der bereits erwähnte kretische Dichter Epimenides, der dem Gott Zeus Folgendes sagte:
Sie haben dir ein Grabmal geschaffen, oh heiliger und hoher Mann. Die Kreter, immer Lügner, böse Biester, faule Bäuche! Aber du bist nicht tot; du lebst und bleibst ewiglich, Denn in dir leben wir und bewegen uns und haben unser Sein.
Paulus zitiert denselben Dichter in Titus 1:12. Ein anderer Dichter wäre Cleanthes gewesen, der Sohn des Phanius von Assos und Leiter der stoischen Schule in Athen von 263 bis 232 v. Chr. Das Zondervan Illustrated Bible Dictionary stellt fest: „Sein Hymnus an Zeus, ein überliefertes Gedicht, enthält die Worte, die Paulus in seiner Rede vor dem Areopag zitierte (Apostelgeschichte 17,28).“ In Bezug auf Zeus schrieb Cleanthes: „Denn wir sind deine Nachkommen.“
Arnold G. Fruchtenbaum – Ariel’s Bibelkommentar: Apostelgeschichte
Und dieses Gebot haben wir von ihm, daß, wer Gott liebt, auch seinen Bruder liebe. Elberfelder 1871 – 1.Johannes 4,21
Denkt an das Gebot, das Gottt uns gegeben hat: Wer Gott liebt, ist verpflichtet, auch die Geschwister zu lieben. Neue Genfer Übersetzung 2013 – 1.Johannes 4:21
Gott selbst hat uns geboten, nicht nur ihn, sondern auch unseren Nächsten zu lieben. Neues Leben Bibel 2014 – 1.Joh 4,21
Ok -ich soll meine Brüder lieben. Aber dann stellt sich natürlich die Frage, „wer ist mein Bruder“? Meint Johannes etwa, dass ich alle Menschen lieben soll, die sich als Christen ausgeben, oder nur die, die ich auch als Christen sehe? Und wie ist dass, wenn eine Gemeinde einen Christen „ausgeschlossen“ hat? Vielleicht kann man es einfach machen: jeder, der vom himmlischen Vater geliebt wird, und von IHM als Sein Kind angesehen wird, sind wir unserer Liebe verpflichtet! Also unabhängig, ob „ausgeschlossen“ oder „Mitglied einer anderen Konfession“!
Wie gut fasst dieser Vers das Kapitel zusammen! Liebe ist der unfälschbare Beweis für einen wahren Gläubigen. Hass ist der untrügliche Beweis für ein Kind des Bösen. Falsche Lehrer spalteten die Herde und führten zu Konflikten.
„Bruder“ – zugegebenermaßen ist der Begriff „Bruder“ zweideutig. Er könnte christliche Kollegen oder menschliche Gefährten bedeuten. Johannes‘ wiederkehrende Verwendung von „Bruder“ für Gläubige impliziert jedoch die ursprüngliche Bedeutung.
Kommentar zu 1., 2. und 3.Johannes
Jemand, der von sich sagt, ich liebe Gott, und haßt seinen Bruder, behauptet etwas von sich, das nicht zutrifft: der ist ein Lügner. An verschiedenen Stellen bezeichnet Johannes ein solches Verhalten mit dem Oberbegriff „Lügner“ ( 1Joh 1,10;2,4.22;4,20;5,10; vgl. „lügen“ in 1Joh 1,6). Die Liebe zu dem unsichtbaren Gott (vgl. 1Joh 4,12) kann ihren konkreten Ausdruck nur in der Liebe zum sichtbaren Bruder finden. Außerdem hat Gott in seinem Gebot (V. 21; vgl. 1Joh 2,3;3,23-24;5,3 ) die beiden Formen der Liebe – die Liebe zu Gott und die Liebe zum Bruder – zusammengefaßt.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Wo die Bruderliebe verweigert wird, lebt der Mensch bei allem frommen Reden in der Lüge. Die geübte brüderliche Liebe erweist, dass wir in der Wahrheit, in der Wirklichkeit Gottes leben. Das sind eindeutige Sätze. Wer aber den Bruder nicht liebt, lebt nicht in der Lüge, sondern im offenen Ungehorsam, im Widerspruch zum Herrn. Denn Gott hat ausdrücklich ein Gebot gegeben. Jesus zeigt die Gottes – und Nächstenliebe (hier in der speziellen Form der Bruderliebe) in engster Verknüpfung als die Wurzel und Zusammenfassung aller Gebote Gottes (vgl. Mt 22,37ff.), und er gibt den Seinen das ausdrückliche Gebot der Bruderliebe (vgl. Joh 13,34). Wer die Liebe nicht lebt, lebt also ausdrücklich gegen das Gebot, gegen den Willen des Herrn.
Der Geist Gottes wirkt gewiss die Liebe in uns, aber es soll ganz deutlich sein, dass Jesus die Liebe auch will und fordert. »Gebot« für den Jünger Jesu heißt also (und das entkräftet alle Rede vom Zwang): »Was der Herr fordert, das gibt er zuvor.« Der Imperativ beruht immer auf dem Indikativ. Aber Jesus spricht auch ein »Gebot« aus für die Grundbewegung des neuen Lebens, weil wir auch und gerade als Geist erfüllte nicht Gehandelte, sondern Handelnde bleiben. Wir sind mit unserem Wollen und Willen gerufen, Gottes Willen zu tun. Der Geist vergewaltigt nicht. Ich kann ihn auch dämpfen. Deshalb gibt der Herr unserem Willen eine klare Weisung.
Gerhard Maier – Edition C
In Vers 21 wird uns eindrücklich gezeigt, daß die Liebe zu unseren Brüdern nicht nur dem Wesen der neuen Natur entspricht, sondern von Gott als ein Akt des Gehorsams Ihm gegenüber verlangt wird. Was ist wichtiger für uns, aber was auch demütigender, als der Gehorsam? Gibt es etwas Geziemenderes, etwas, was dem Wesen Christi ähnlicher ist, als den Gehorsam? Es ist der Platz, den Christus in Vollkommenheit eingenommen hat, bis zur Hingabe Seines Lebens in völliger Liebe zu uns. »Dieses Gebot habe ich von meinem Vater empfangen« (Joh. 10, 18). War es Ihm deswegen lästig, weil es als ein Gebot vom Vater kam? Nein, für unseren Herrn Jesus bedeutete es eine zusätzliche und unermeßliche Wonne, den Willen Gottes zu tun, koste es was es wolle. Seine vollkommene Liebe und das Gebot Seines Vaters vereinten sich in diesem Begehren. Und eine ähnliche Aufforderung ergeht nun an uns, die Kinder Gottes zu lieben: »Und dieses Gebot haben wir von ihm, daß, wer Gott liebt, auch seinen Bruder liebe.« Nicht nur sollten unsere Herzen zu dieser Liebe angetrieben werden, sondern wir wissen auch, daß wir Gott damit wohlgefallen und Seinen Willen ausführen. Und »wer den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit«, wie der Apostel vorher sagte (Kap. 2, 17). Laßt uns nie vergessen, daß Gott die Liebe zu Ihm mit der Liebe zu Seinen Kindern verknüpft; Er will das eine nicht ohne das andere haben. Seine Liebe sei unsere Liebe, Seine Verherrlichung unsere Verpflichtung, denn Er liebt jeden einzelnen von uns und alle zusammen mit derselben vollkommenen Liebe!
William Kelly – Was von Anfang war: Eine Auslegung der Johannesbriefe
Fünf der neutestamentlichen Briefe schließen mit der Aufforderung an die Gläubigen, einander mit einem heiligen Kuss zu grüßen oder zu begrüßen. Warum? Die Brüder grüßten die Brüder mit einem Kuss, als Beweis für eine reine, brennende Liebe, und die Schwestern grüßten die Schwestern mit einem Kuss als Beweis dafür, dass sie aus reinem Herzen inbrünstig liebten. Es reichte nicht aus, zu einem Menschen zu sagen: „Ich liebe dich“. Diese Liebe musste zum Ausdruck kommen, sie musste ausgedrückt werden. Oft versäumen es Christen, ihre Zuneigung zueinander in Christus auszudrücken. Und sie sind vielleicht zurückhaltend, wenn es darum geht, ihre Zuneigung zu Gott auszudrücken, der sie mit einer ewigen Liebe geliebt hat. Irgendwie gilt es heute als unmännlich, Gefühle zu zeigen. Aber Gott hat dem Kind Gottes eine neue Fähigkeit zur Liebe gegeben, damit diese Fähigkeit Gott und den Brüdern gegenüber zum Ausdruck kommen kann. Das Wort Gottes geht davon aus, dass das Kind Gottes Gott „zuerst“ lieben wird (1. Johannes 4,19), und es gibt auch ein Gebot, „dass, wer Gott liebt, auch seinen Bruder liebt.“
Aber da wir jeden Moment eines jeden Tages in einen Krieg verwickelt sind, versucht das alte Herz alles zu zeigen, wozu es fähig ist. Das alte Herz will seine Zuneigung auf das richten, was Gott hasst. Aber der Heilige Geist ist uns gegeben worden, um uns als neue Geschöpfe in Christus mit Energie zu versorgen und seine Frucht der Liebe hervorzubringen, damit Gottes Absicht, uns die Fähigkeit der Zuneigung zu geben, verwirklicht wird, wenn wir in die Gemeinschaft mit dem Herzen Gottes eintreten und dann diese Liebe zueinander manifestieren.
J. Dwight Pentecost – Entworfen, um wie er zu sein – Gottes Plan für Gemeinschaft, Verhalten, Konflikte und Reife verstehen
Siehe, ich sende euch wie Schafe inmitten von Wölfen; so seid nun klug wie die Schlangen und einfältig wie die Tauben. Elberfelder 1871 – Matthäus 10,16
Macht euch klar: Ich selbst entsende euch als Boten wie Schafe inmitten von Wölfen. Erweist euch daher als klug wie Schlangen und rein wie Tauben! Gottes Agenda – Matthäus 10:16
Ich mute euch viel zu! Ihr seid bei eurem Auftrag wie Schafe, die in ein Wolfsrudel hineingeschickt werden. Deshalb verhaltet euch vorsichtig und klug wie die Schlangen, die immer auf der Hut sind. Gleichzeitig sollt ihr offen und ohne Hinterlist sein, wie Tauben. das Buch: Neues Testament – Mt 10,16
Man kann nicht sagen, daß Jesus seinen Aposteln in bezug auf das Ergebnis ihres Wirkens besonderen Mut machte. Ihre Aufgabe würde schwierig sein, denn sie würden als Schafe mitten unter die Wölfe kommen (vgl. Mt 7,15 ,wo die falschen Propheten als „reißende Wölfe“ bezeichnet werden). Daher war es lebenswichtig für sie, daß sie sich klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben verhielten, d. h., Gefahr klug vermieden und ihre Gegner nicht provozierten. „Ohne Falsch“ ist die Übersetzung des griechischen Wortes akeraioi („unvermischt, rein“). Es taucht nur noch zweimal im Neuen Testament auf, in Röm 16,19 und in Phil 2,15. In der Ausübung ihres Amtes sollten die Apostel ihrer eigenen jüdischen Gerichtsbarkeit überantwortet und gegeißelt werden (vgl. Apg 5,40), und sie würden vor die römischen Statthalter und die herodianischen Könige geführt werden. Doch sie sollten sich nicht sorgen, denn der Heilige Geist, „eures Vaters Geist“, würde ihnen eingeben, was sie reden sollten, um dem Gefängnis zu entgehen.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Die gefährliche Situation der Jünger »als Lämmer mitten unter den Wölfen« und ihr Verhalten in solch einer Lage veranschaulicht Jesus symbolisch in V. 16 durch das Bild »Lamm und Wolf« und V. 17 durch das Bild »Schlange und Taube«. Die Sendung wird also keine angenehme und leichte Angelegenheit sein, sondern voller Gefahr für Leib und Leben. Welch ein unheimliches Bild: ein Lamm mitten unter Wölfen! Die Wirklichkeit dieser Tatsache ist weithin von den Christusboten nicht immer genügend berücksichtigt worden, nämlich, daß dieses Bild »Lamm unter Wolf« nicht das anormale, sondern das normale ist. – Und da gilt es dann, nicht Haß gegen Haß, Gewalt gegen Gewalt zu setzen, sondern »das freudige Martyrium«. »Hier ist Geduld und Glaube der Heiligen« (Offb 13,10). Jesu Wort: »Ich sende euch« hat einzigartige Bedeutung. Das Bild »Schlange und Taube« ist ein anderes Bild als das erste: »Lamm und Wolf«. Wir fragen: Inwiefern? »Lamm« bezeichnete den Apostel – »Wolf« deutete hin auf den Feind. – In dem zweiten Bild »Schlange und Taube« beziehen sich beide Bildworte auf ein und dieselbe Person, nämlich auf den Apostel. Der Sendbote Jesu braucht Klugheit, um in all den schwierigen Situationen immer wieder das Rechte zu finden und den Menschen recht zu begegnen. Diese Klugheit muß aber immer mit Lauterkeit und Aufrichtigkeit und Geradheit gepaart sein, damit nichts geschehe, was den Feinden Handhabe zur berechtigten Klage werde. Die Sendboten Jesu stehen ja unter harten Widersachern, die keine Rücksicht kennen, die ohne Gnade über die Apostel herfallen, falls sich irgendwie ein kleiner Anlaß bietet. Darum gilt es, nach Schlangenart den Gegner scharf im Auge zu halten, wachen Auges und nüchternen Sinnes die Situation zu übersehen und dann ohne List und lügnerische Taktik, lauter und wahr in allen Handlungen und Worten, Herr der Situation zu bleiben, also Taubenart unter Beweis zu stellen. Klugheit und Lauterkeit ergeben die rechte Weisheit. Klugheit, welche Taktik ist, d. h. die die Grenze zwischen Wahrheit und Lüge ein wenig verwischt und die um des Zweckes willen das Mittel, auch das nicht ganz korrekte Mittel, heiligt, – Klugheit, welche solche Taktik ist – ist keine biblische Klugheit, ist einseitig nur Schlangenart. Es muß die Aufrichtigkeit der Taubenart hinzukommen! – Jesus will also eine Klugheit, mit der wir uns nicht beflecken (nicht Taktik, nicht Diplomatie, nicht Politik, nicht Kompromisse machen), und Jesus will eine Lauterkeit, mit der wir unseren Dienst nicht belasten (d. h. unkluge Ehrlichkeit und unvorsichtige Offenherzigkeit, die also nicht darauf bedacht ist, Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen). Anders ausgedrückt: Das schlichte Vertrauen auf Gottes Hilfe schließt die kluge Vorsicht den Menschen gegenüber nicht aus.
Fritz Rienecker – Wuppertaler Studienbibel
Das Bild von den »Wölfen« war uns schon in Mt 7,15 begegnet, vgl. die Erklärung dort. Die »Schafe« sind uns ebenfalls bekannt als Bildwort für Israel bzw. dessen treuen Teil (vgl. 4 Mose 27,17; 2 Sam 24,17; Ps 74,1; 77,21; 78,52; 80,2; 95,7; 119,176; Jes 53,6; Hes 34,5; Sach 11,4ff.); Sir 13,21). Offenbar rechnet Jesus jetzt mit einer zahlreichen Gegnerschaft in Israel, sonst hätte er nicht den Vergleich mit den Wölfen gebraucht. Aber nun gewinnt ja das Bild von den Schafen seine Prägnanz gerade durch diesen Vergleich. Was ist die Position der Jünger solchen Feinden gegenüber? Es ist die Position derer, die ohne den Hirten völlig verloren sind. Schafe können Wölfe nicht überwinden. Sie können aber bewacht werden. Also nur die göttliche Bewahrung und Fürsorge ist die Waffe der Schafe. Die Schafe können von sich aus nie zurückschlagen.
Im Bild der Schafe steckt auch schon das Leiden, das das Geschick der Jünger prägen wird. Welche Strategie sollen sie dann befolgen? Dazu sagt Jesus mit zwei Bildworten ein Doppeltes: sie sollen »klug wie die Schlangen« und »arglos wie die Tauben« sein. Das »klug wie die Schlangen« bezieht sich auf 1 Mose 3,1 (vgl. 2 Kor 11,3). Also nicht wie die Schlangen sollen die Jünger sein, sondern nur die Klugheit der Schlangen zum Vorbild nehmen (vgl. Mt 7,24; 24,45; 25,2.4; Lk 12,42; 16,8). Solche Klugheit ist ein Geschenk Gottes, um das wir beten können (Eph 1,8). Fehlt diese göttliche Weisheit, dann läuft unser Dienst trotz allen guten Willens und trotz allen Einsatzes Gefahr, ins Leere zu stoßen und Misserfolg zu bewirken. Aber die Klugheit steht ja selbst in Gefahr, unehrlich zu werden, auf taktische Raffinessen und Diplomatie zu vertrauen! Dem wehrt die andere Leitlinie, »arglos wie die Tauben« zu sein. Nach Hoheslied 2,14; 5,2; 6,9 ist die »Taube« die Braut des Freundes, d. h. des Messias. Zweimal ist hier die Taube zugleich die »Reine«. Für die alttestamentlichen Leser und für die Judenschaft der damaligen Zeit war also klar, was Jesus meinte. Nichts Hinterlistiges, Undurchschaubares, Bösartiges sollte der Wirksamkeit der Jünger anhaften.
Gerhard Maier – Edition C
Diese Verse führen uns von der apostolischen Zeit, als der Herr auf Erden war, zur Zeit des Zeugnisses des Überrestes Israels, vor dem Kommen des Herrn in Macht und Herrlichkeit. Die Knechte des Herrn würden wie Schafe unter den Wölfen sein – jedoch nicht als Schafe ohne Hirten (Matthäus 9,36), sondern unter dem sanften Stab des großen Hirten der Schafe, den Gott wiederbrachte aus den Toten (Hebräer 13,20). Wölfe würden allezeit auf der Pirsch sein und versuchen, in die Herde einzudringen und das Volk und Zeugnis Gottes zu verderben (Matthäus 7,15) und in die örtlichen Versammlungen einzudringen (Apg 20,29). Sie würden als Haupt den Wolf, Satan selbst (Joh 10,12) haben. Dieser »geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge« (1 Petrus 5,8). Paulus war vor seiner Bekehrung ein solcher Wolf gewesen (Apg 9,1; 26,9-11). Diese Schafe mußten beides sein – ohne Falsch und klug. Das miteinander zu verbinden, ist gar nicht leicht. Für »klug« steht hier phronimos, das ist praktischer Verstand im Gegensatz zu geistlicher Einsicht in lehrhafte Wahrheiten. Man kann auch in übler Weise klug sein, wie wir am Wirken Satans lernen. Daher müssen wir uns in unserem Leben und Wandel unter den Wölfen sehr in acht nehmen, damit wir weder selbst Schaden leiden noch auch das Zeugnis unter den Wölfen schwächen. Paulus sagt den Philippern entsprechend, die Glaubenden müssen »tadellos und lauter (sein)…inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts« (Phil 2,14). Dort werden uns als Vorbilder dazu der Herr, Paulus, Timotheus und Epaphroditus vor Augen gestellt.
Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt
Weil die Nation als Ganzes seine Messiasschaft ablehnte, warnte Jeschua seine Apostel vor der Verfolgung, der sie bald begegnen würden. Zwei wesentliche Dinge können hier festgehalten werden.
Zunächst wies Jeschua die Apostel an, wie sie auf Verfolgung reagieren sollten (Matthäus 10,16-20). In Bezug auf Weisheit sollten sie wie Schlangen sein, aber in Bezug auf Handlungen sollten sie wie Tauben sein. Vor dem Hintergrund der Ablehnung, die Jeschua bereits erfahren hatte, hat ihre Aussendung als Schafe inmitten von Wölfen (Matthäus 10,16a) einen negativen Beigeschmack. Deshalb sollten die Apostel die Klugheit und List einer Schlange anwenden, um möglichst nicht verletzt zu werden. Wenn es jedoch nicht möglich war, sollten sie harmlos sein wie Tauben, bereit, verletzt zu werden und doch selbst harmlos zu bleiben. Vermes schreibt über die von Jeschua verwendeten Tiermetaphern, dass die mit Schlangen assoziierte Gerissenheit aus Genesis 3 und dem Bericht über den Sündenfall stammt. Die Unschuld der Taube hingegen resultiert aus „einer wohlwollenden Exegese von Hosea 7,11, in der das Epitheton ‚dumme Taube‘, das auf den Stamm Ephraim angewandt wird, als ‚einfache Taube‘ verstanden wird.“ Vermes merkt an, dass dieselben Bilder später im Midrasch Rabba verwendet wurden, wo es heißt: „So sprach Gott von den Juden: ‚Mir gegenüber sind sie unschuldig wie Tauben, aber unter den Völkern der Welt sind sie so schlau wie Schlangen.'“
Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive
Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein. Elberfelder 1871 – Lukas 23,43
Jesus antwortete ihm: »Ich versichere dir, du wirst noch heute mit mir im Paradies sein.« Gute Nachricht Bibel 2018 – Lukas 23:43
Da gab Jesus dem, der dem andern die Vorhaltungen gemacht hatte, die Antwort: „Fasse Mut! Denn heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein!“ Johannes Greber – Lk 23,43
Da sagte Jesus zu ihm: «Wahrlich ich sage dir: Heute (noch) wirst du mit mir im Paradiese sein-1-!» -1) abzulehnen ist die Üs: «Wahrlich ich sage dir (schon) heute: Du wirst mit mir im Paradiese sein.» Diese Üs. verkennt völlig, was mit dem Paradies gemeint ist, nämlich der Ort, an dem die Gerechten der Vollendung des Reiches Gottes entgegenharren. Hermann Menge Übersetzung – 1926 – Lk 23:43
Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir heute: Mit mir wirst du im Paradiese sein. (Die jetzt übliche Interpunktion dieser Stell ist ohne Zweifel falsch und widerspricht der ganzen Denkweise Christi und des Schächers. Sie konnte nur deshalb aufkommen und später zur allgemeinen Herrschaft gelangen, weil die Griechen und Römer kein rechtes Verständnis für die israelitische Messiashoffnung hatten und der ägyptisch = platonischen Lehre von der „Unsterblichkeit der Seele“ und dem jenseitigen „Götterhimmel“ huldigten. So machte man aus dem Paradies das mittelalterliche „Himmelreich“ im Tode oder eine Unterabteilung desselben. Christus (der Messias) hat aber unter dem Paradies sicher nicht eine Unterabteilung des Totenreiches, sondern nur die Wiederherstellung des Paradieses auf Erden, oder das Messiasreich verstanden. Auch der Schächer kann nur an dieses gedacht haben, wie er ja auch ausdrücklich gebeten hatte: „Erinnere dich meiner, wenn du in deiner (messianischen) Königsherrschaft kommst.“ Es ist darum ganz undenkbar, daß Jesus dem Schächer gesagt haben soll: Laß deine messianischen Hoffnungen fahren; du wirst nicht erst später mit mir im Messiasreich, sondern noch heute mit mir in einer Unterabteilung des Totenreiches, das ich Paradies nenne sein. Er hätte damit den Schächer nur verwirrt und ihm gar keine direkte Antwort auf seine Bitte gegeben. Der Ausdruck: „ich sage dir heute“ entspricht auch ganz der hebräischen Sprechweise, wie viele Stellen des Alten Testamentes beweisen. Er war besonders passend am Kreuz und am Todestag Jesu, weil er so die Verheißung Jesu in einzigartiger Weise bekräftigte. Da Jesus zu dem allem sogar am dritten Tage nach seinem Tode noch der Maria Magdalena erklärt: „denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater“ ( Joh 20:17 ), so kann und darf das „heute“ nicht in der üblichen Weise verstanden werden. Das „heute“ fehlt sogar in vielen alten Handschriften und Übersetzungen; ein Beweis, daß man ihm nicht die ausschlaggebende Bedeutung beimaß. Überdies beweisen aber auch noch viele Zeugen aller Jahrhunderte, das unsere Interpunktion bekämpft und verfochten wurde. Die inneren und äußeren Gründe sprechen also für die von uns angenommene Interpunktion und Auffassung.) Die vier Evangelien des Reinhardt – Lk 23,43
»Da sagte Jesus zu ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein« (Lk 23, 43). Der sterbende Jesus öffnete ihm also den Weg zur Seligkeit. Der erste, den Jesus ins »Paradies« mitbrachte, war dieser Schächer. Wenn Jesus so barmherzig mit dem Schächer umging, wie sollte er dann mit uns unbarmherzig sein, auch wenn wir sagen müssen: »Nichts hab ich zu bringen, alles, Herr, bist du«? Auf Werke konnte der Schächer nicht mehr bauen. Ihm half nur die Gnade – das ist seine Botschaft für alle Zeiten (vgl. 1 Petrus 1,13).
Zum letzten Mal benutzt Jesus auf Erden das »Amen«. Die feierliche Einleitung: »Amen, ich sage dir« sollte jeden Zweifel beim Schächer zerstreuen. »Heute« steht in einem betonten Gegensatz zu dem »wenn du in dein Reich kommst«. Also »heute noch« soll etwas geschehen – nicht erst in Zukunft! Die Übersetzung »ich sage dir heute: du wirst (irgendwann einmal später) mit mir im Paradies sein« widerspricht dem ganzen Gesprächsgang.
Doch was ist der Inhalt dieser Zusage? Das »mit mir« ist noch wichtiger als das »im Paradies sein«. »Mit mir« bedeutet: Du wirst ewige Gemeinschaft mit mir haben, nicht in die Verdammnis kommen, am ewigen Gottesreich teilnehmen, an meiner Wiederkunft teilnehmen, an der neuen Schöpfung teilnehmen (vgl. Phil 1,23).
Doch was ist das »Paradies«? »Paradies« kommt vermutlich von einem persischen Wort, das »Park« oder »Garten« bedeutet. Die griechische Wortform paradeisos wurde dann in der griechischen Bibel für den »Garten Eden« (1 Mo 2,8ff.) verwendet. An diesen »Garten Eden« knüpft Jesus hier an. Wie ein Vergleich mit 2 Kor 12,4; Offb 2,7 lehrt, meint Jesus einen überirdischen Ort. Wahrscheinlich ist damit derselbe Warteraum für die selig Verstorbenen gemeint, von dem Jesus in Lk 16,19ff im Zusammenhang mit dem armen Lazarus gesprochen hatte. Trifft diese Deutung zu, dann verspricht Jesus dem bittenden Schächer, er solle als geretteter Mensch in denselben Warteraum kommen, in dem Abraham und Lazarus auf die Auferstehung des Lebens (Joh 5,29) warten. »Heute noch« geschieht dies, weil Jesus und er »heute noch« sterben werden (vgl. Joh 19,31ff.). Dieses Wort am Kreuz passt ausgezeichnet zu Heb 4,14 u. a. Stellen, wonach Jesus nach seinem Sterben »die Himmel durchschritten« hat (vgl. Apg 1,9ff.; 1 Tim 3,16; Heb 9,24). Wir können uns den Vorgang so denken, dass Jesus auf diesem Weg durch überirdische Bereiche auch jenes »Paradies« durchschritt (vgl. 2 Kor 12,2ff.; Offb 6,9ff.) und den Schächer bis zum Tag seiner Auferstehung dort ließ. Wie sorgfältig war Jesus noch am Kreuz mit seinen Versprechungen! Er versprach dem Schächer nicht die Auferstehung »heute« oder das Messiasreich »heute«, noch weniger die Neuschöpfung »heute«, sondern nur das, was »heute« schon Wirklichkeit sein konnte: nämlich den Warteraum der selig Verstorbenen.
Schließlich erinnert uns Lk 23,43 an die betonten »Heute« – Worte im Lukasevangelium: »Heute ist euch der Heiland geboren« (Lk 2,11), »heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren« (Lk 4,21), »heute haben wir Ungeheuerliches gesehen« (Lk 5,26), »heute und morgen mache ich gesund« (Lk 13,32), »heute muss ich in deinem Haus einkehren« (Lk 19,5), »heute ist diesem Hause Heil widerfahren« (Lk 19,9). Im Grunde sind es lauter JubelWorte, die die Gnadenzeit verkündigen. Wie wichtig ist es, dass wir dieses »Heute« nicht versäumen (vgl. Heb 3,7-4,13 und im EKG Nr. 169)!
Gerhard Maier – Edition C
In der zweiten Aussage vom Kreuz sagte Jeschua dem Verbrecher, dass er nicht bis zum Reich Gottes warten müsse, um erinnert zu werden; er würde noch am selben Tag erinnert werden: Heute wirst du mit mir im Paradies sein (Lukas 23:43b). Er würde an diesem Tag sterben, und sein Geist würde, wie Jeschuas Geist, in den paradiesischen Teil des Scheol hinabsteigen.[216] Die Wahrheit dessen würde beweisen, dass Jeschua der Messias war, der Sohn Gottes, der Punkt, den alle anderen bestritten und verspotteten.
Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive
Nicht beide Mitgekreuzigte Jesu stimmen in den Spott ein. Der eine von ihnen begreift das Geheimnis Jesu. Er weiß und sieht, [235] dass Jesu Art von »Vergehen« ganz anders war. Dass Jesus gewaltlos war. Und er sieht nun, dass dieser Mitgekreuzigte wirklich das Antlitz Gottes sichtbar macht, Gottes Sohn ist. So bittet er ihn: »Jesus, wenn du in dein Reich kommst, gedenke meiner« (Lk 23, 42). Wie der rechte Räuber sich das Kommen Jesu in sein Reich genau vorgestellt und wie er sich daher das Gedenken Jesu erbeten hat, wissen wir nicht. Aber offensichtlich hat er gerade am Kreuz begriffen, dass dieser Ohnmächtige der wahre König ist – der, auf den Israel wartet und an dessen Seite er nun nicht nur am Kreuz, sondern auch in der Herrlichkeit stehen will. Die Antwort Jesu geht über die Bitte hinaus. An die Stelle einer unbestimmten Zukunft tritt sein Heute: »Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein« (23, 43). Auch dieses Wort ist geheimnisvoll, aber es zeigt uns eines mit Sicherheit: Jesus wusste, dass er direkt in die Gemeinschaft mit dem Vater eingehen werde – dass er das »Paradies« noch für »heute« verheißen konnte. Er wusste, dass er den Menschen wieder ins Paradies hineinführte, aus dem er herausgefallen war: in das Mitsein mit Gott als das wahre Heil des Menschen.
Joseph Ratzinger – Jesus von Nazareth
Die betont vorangestellte Zeitbestimmung σήμερον nimmt die temporale Konjunktion ὅταν auf. Sie bedeutet aber nicht ‚jetzt‘, d. h. „im Augenblick des Sprechens Jesu“ (so Schreiber* 287), sondern sie nimmt das postmortale Geschick in den Blick: Jesus sagt dem Verbrecher zu, dass er unmittelbar nach seinem Tod in das im Himmel befindliche Paradies und in die Gemeinschaft mit ihm entrückt wird.
παράδεισος ist ein Lehnwort aus dem Persischen, das soviel wie „Garten“ oder „Park“ bedeutet (vgl. Gen 2,8.10 sowie Aune, Revelation 1–5, 154). Es fungiert hier als Bezeichnung für jenen himmlischen Heils- und Ruheort, in den die Gerechten nach ihrem Tode entrückt werden. In diesem Sinne findet sich das Wort auch in TestAbrA 11,10 („… die Pforte, die zum Leben führt; die durch sie eintreten, gelangen ins Paradies“); 14,8; äthHen 32,3 („Garten der Gerechtigkeit“); 60,8 (der „Garten, in dem die Auserwählten und Gerechten wohnen, wohin mein Großvater aufgenommen worden ist“); 60,23 („Garten der Gerechten“); ApkMos 37,5; slawHen 8,1–8; 42,3 („ich ging hinauf nach Osten in das Paradies Eden, wo Ruhe für die Gerechten bereitet ist; und es ist offen bis zum dritten Himmel, aber es ist abgeschlossen von dieser Welt“ [Übers. C. Böttrich]); vgl. auch 2.Kor 12,4; Apk 2,7.
Dem Verbrecher wird also das postmortale Geschick eines Gerechten zuteil, weil er erkannt hat, dass Jesus es ist, der über die Zuweisung von Heil und Unheil entscheidet. Eklatanter könnte die Konfrontation der unterschiedlichen Sinnwelten, die unter den Menschen und bei Gott in Geltung stehen, wohl kaum zum Ausdruck gebracht werden: unter den Menschen ein Verbrecher – bei Gott ein Gerechter. Lukas macht damit deutlich, dass bei Gott ganz andere Vorstellungen von Gerechtigkeit in Geltung stehen als bei den Menschen. Denselben Gedanken formuliert Paulus in 1.Kor 7,22 unter Rückgriff auf das Gegenüber von ἐλεύθερος und δοῦλος.
Michael Wolter – Handbuch zum Neuen Testament
Mit dem Wort „wahrlich“ gab der gekreuzigte Herr in Seiner Gnade einem sterbenden Mann Gewißheit. Die Antwort war ganz anders, als der Schächer erwartet hätte. Er blickte in die Zukunft auf den Tag der kommenden Macht und Herrlichkeit des Reiches, aber der Herr gab ihm in Seiner Antwort unmittelbare Gewißheit, daß er an diesem gleichen Tag bei Ihm im Paradies sein werde. Sekten mißbrauchen diesen Vers, weshalb es wichtig ist, darauf hinzuweisen, daß „heute“ mit „wirst du mit mir … sein“ verknüpft ist, und nicht etwa mit „ich sage dir“, als ob der Herr hätte sagen wollen: „Ich sage dir heute.“ Diese sonderbare Lesart ermöglicht jenen, die die Trennung der Seele vom Leib beim Tode leugnen, sich selbst die trügerische Annahme einzureden, der Herr habe dem geretteten Schächer keineswegs die Verheißung gegeben, er werde noch gleichen Tages mit seinem Herrn im Paradies sein. Aber die Verheißung des Herrn ist unmißverständlich: „Heute wirst du mit mir … sein.“ „Paradies“ ist ein persisches Wort, das einen geschlossenen Garten bedeutet. Es wurde von den Juden gebraucht, um den Ort zu beschreiben, an dem die Erlösten nach ihrem Tode und vor ihrer Auferstehung sind. Aufgrund von Ps 16,9-11 und Apg 2,26-28 glauben wir, daß der Ort, an den der Herr und der Schächer gingen, der Hades war, nicht die Hölle der Pein, sondern ein Ort des Trostes (16,22), ein Ort vorübergehender Ruhe, bis der Herr aus den Toten auferweckt wurde. Wenn Eden das Paradies war, dann nicht, weil der noch unschuldige Mensch, sondern weil Gott dort war. Die Gegenwart des Herrn machte den Ort des Trostes zum Paradies. Das Paradies ist jetzt oben, denn Er ist dort (2Kor 12,1-4). Die Puritaner sagten: „‚Heute‘, welche Unverzüglichkeit! ‚Wirst du sein‘, welche Gewißheit! ‚Mit mir‘, welche Gemeinschaft!“
Wie lange, Jehova, habe ich gerufen, und du hörst nicht! Ich schreie zu dir: Gewalttat! und du rettest nicht. Elberfelder 1871 – Habakuk 1,2
»Bis wann noch, DU!« habe ich gefleht und du hörst nicht, ich schreie zu dir: »Gewalt!« und du befreist nicht. Buber & Rosenzweig – Habakuk 1:2
Wie lange, Ew’ger, flehe ich und du hörst nicht? Ich schreie zu dir: Gewalt!, und du hilfst nicht? Die Philippson-Bibel – Hab. 1,2
Wie zur Zeit des Habakuks, ist auch heute unter Gottes Volk Ungerechtigkeit und Gewaltat weit verbreitet. Aber Habakuk macht es richtig: er wendet sich an Jehovah, um seine Sorgen los zu werden – und um Hilfe zu schreien! Und Jehovah beantwortet auch heute unsere Bitten und Fragen. Und es wird sicher nicht mehr lange dauern, und Jehovah wird für Gerechtigkeit sorgen – denn nur ER kann diese Gerechtigkeit weltweit durchsetzen.
Der Kummer, den der Prophet schon so lange mit sich herumtrug und der nun zu diesem wilden Ausbruch der Klage führte, mündete in zwei große Fragen. Er möchte wissen, warum Gott so gleichgültig erscheint: Warum hört Gott nicht? Und er will wissen, warum Gott so unempfindlich erscheint: Warum hilft Gott nicht? Habakuks Worte “ Wie lange? “ zeigen, wie sehr es ihn quält, daß Gottes Anwort anscheinend so lange auf sich warten läßt. Vielen Christen geht es heute ebenso. Sie fragen sich, warum Gott zu schweigen scheint, wenn sie beten. Wie mehrere andere Psalmisten (David: Ps 13,1-3; 22,2.12.20-22 ; Asaf: Ps 74,1-2.10-11 ; die Söhne Korach: Ps 88 ) trat Habakuk vor Gott, um ihm seine Sorgen und die Sorgen seines Volkes zu klagen. Er beschrieb die Ungerechtigkeit, von der er umgeben war, und fragte dann: „Wie lange?“ ( Hab 1,2 ) und „Warum?“ (V. 3 ). Noch einmal, etwas später, gebrauchte er dieselben Worte: „Warum?“ (V. 13 ) und „Wie lange?“ ( Hab 2,6 ). Dieser Prophet hatte mehr von einem Sänger als von einem Seher. Der israelitische Gottesdienst kannte leidenschaftliche Hilferufe zu Gott in Zeiten der Verzweiflung. Israel brachte seine Beschwerden normalerweise nicht in „Leserbriefen“ vor. Es richtete seine Bitten im Gottesdienst direkt an Gott. Aber Habakuk ging es nicht nur darum, daß seine Hilferufe ungehört verhallten, sondern auch um das ungestörte Weiterwuchern der Verderbnis. Er rief zu Gott: Frevel , doch Gott schien nicht zu reagieren. Das ausdrucksvolle Wort „Frevel“ faßt das ganze Chaos, das Habakuk um sich herum sah, zusammen. Es erscheint immer wieder ( Hab 1,2; 2,17 ) wie Tintenflecke auf einer zerknitterten Seite im Buch der Geschichte.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Am Anfang der Herrschaft von Josia – und auch schon einige Jahre zuvor – fragten sich Gottgetreue in Juda, ob Gottes Verheißungen an das alte Israel je erfüllt werden könnten. Menschlich gesehen schien es unmöglich zu sein, Gottes Ziel für das auserwählte Volk zu erreichen. Der Abfall früherer Jahrhunderte war noch schlimmer geworden. Zehn Stämme waren bereits unter die Heiden zerstreut worden, nur Juda und Benjamin waren übrig geblieben. Selbst sie schienen nun vor dem sittlichen und nationalen Zusammenbruch zu stehen. Die Propheten hatten begonnen, die völlige Zerstörung ihrer schönen Stadt Jerusalem und des Salomonischen Tempels vorauszusagen, auf den sich alle ihre Hoffnungen auf nationale Größe konzentrierten. Würde Gott vielleicht von seiner erklärten Absicht abgehen, die zu erretten, die ihr Vertrauen auf ihn setzten? Konnten angesichts der anhaltenden Verfolgungen der Aufrichtigen und des scheinbaren Wohlergehens der Gottlosen die Gottgetreuen auf bessere Tage hoffen? Diese bangen Fragen bewegten den Propheten Habakuk. Die Lage der Frommen seiner Tage bedrückte ihn so sehr, dass er fragte: »Wie lange noch, Herr, soll ich um Hilfe schreien, ohne dass du mich hörst? ›Um mich herum herrschen Zerstörung und Gewalt‹, schreie ich dir zu, doch du greifst nicht ein. Warum lässt du mich Unrecht erleben und warum siehst du dem Elend zu? Um mich herum herrschen Unterdrückung und Gewalt; Zank und Streit erheben sich. Das Gesetz findet bei uns keine Beachtung mehr, und es werden keine gerechten Urteile gefällt. Die Bösen umzingeln die Unschuldigen, und das Recht wird in Unrecht verdreht.« (Habakuk 1,2–4 NLB)
Ellen G. White – Die Geschichte der Hoffnung
Von Beginn des Buches an erleben wir eine enge Unterhaltung zwischen Habakuk und seinem Gott. Der Prophet offenbart die Qualen seines Herzens. Er ist bedrückt wegen eines Urteils oder einer Offenbarung, die er nicht nur gehört, sondern gesehen hat. Habakuk ruft aus: „Wie lange?“ (V.2). Dies ist der Schrei des Glaubens, der die Gewissheit besitzt, dass Gott eines Tages eingreifen wird. Aber dieser Glaube hat es nötig, gestärkt und erleuchtet zu werden. Angesichts des Bösen, der Sünde und der Ungerechtigkeit ist eben dieser Schrei schon viele Male von der Erde zu Gott aufgestiegen. David drückt ihn allein in dem Psalm 13 schon vier Mal aus. Asaph war ebenso entmutigt, als er den Wohlstand der Gottlosen sah (Ps 73,3.12). Ja, warum, wie, bis wann … all diese Gewalt, diese Bosheit, diese Ungerechtigkeit, die unbestraft bleibt? Und Gott, der weiß, kennt, hört und vor allem vermag, scheint nicht zu antworten. Nicht weniger als 15 Fragen werden in den drei Kapiteln dieses Buches gestellt! Der scheinbare Triumph des Bösen über den Gerechten hat zu allen Zeiten Unverständnis, Verwirrung und Empfindungen der Ungerechtigkeit hervorgerufen. Man denkt an den einen vollkommenen Gerechten, der zu den Menschen gekommen ist, den die menschliche Bosheit nicht ertragen konnte (V.4) und den diese mit einem verdrehten Recht verurteilte! Angesichts der heutigen Entwicklungen auf moralischem, wirtschaftlichem, sozialem oder politischem Gebiet, angesichts einer Gesellschaft, in der „die Grundpfeiler umgerissen werden“ (Ps 11,3), spüren wir die ganze Aktualität der Ratlosigkeit, die in den ersten Versen dieses Buches enthalten ist (V.1–4). Die zahlreichen Zitate, die wir daraus im Neuen Testament finden, bestätigen dies: Außerhalb des historischen oder des prophetischen Aspekts möchte Gott dort wie immer auch zu uns reden. Und über die Fragen hinaus sind es die Antworten des souveränen Gottes, welche die Offenbarung ausmachen.
Eric Guignard – Der Prophet Habakuk
Habakuk ist einzigartig unter den prophetischen Büchern, weil er einen direkten Dialog mit Gott führt. Wie sein Zeitgenosse Jeremia will Habakuk wissen, warum die Bösen Erfolg haben (vgl. Jer 12,1-2). Später wird das Buch Hiob diese Frage nach dem Erfolg des Bösen aufgreifen (vgl. Hiob 21,7). Nur bei Habakuk gibt es eine so direkte Antwort auf diese Frage.
David J. Zucker – Die Propheten der Bibel – Eine Einführung für Christen und Juden
Als scharfsinniger Mann wusste Habakuk, dass sich das Königreich Juda rapide verschlechterte. Seit dem Tod von König Josia im Jahr 609 V. CHR. waren seine religiösen Reformen in Vergessenheit geraten, und sein Sohn und Nachfolger Jojakim hatte das Land der Katastrophe entgegengeführt. (Wenn Sie wissen wollen, was Gott über Jojakim dachte, lesen Sie Jer. 22:13-19.)
Die Sorge des Propheten (Hab. 1:2-3). Habakuks Wortschatz in diesem Kapitel deutet darauf hin, dass die Zeiten schwierig und gefährlich waren, denn er verwendet Wörter wie Gewalt, Ungerechtigkeit, Kummer (Elend), Verderben (Zerstörung), Streit, Zank (Streitigkeiten) und Ungerechtigkeit. Habakuk betete, Gott möge etwas gegen die Gewalt, den Streit und die Ungerechtigkeit im Land tun, aber Gott schien ihn nicht zu erhören. In Vers 2bedeutet das erste Wort, das mit „schreien“ übersetzt wird, einfach „um Hilfe rufen“, aber das zweite Wort bedeutet „schreien, mit lauter Stimme schreien, mit aufgewühltem Herzen schreien“. Während er über die Schlechtigkeit im Land betete, wurde Habakuk immer mehr belastet und fragte sich, warum Gott so gleichgültig zu sein schien.
Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series
Der Prophet macht zwei grundlegende Beschwerden. Die erste ist in Vers 2: wie lange? Habakkuk erklärt, dass er viele Male über die Sündhaftigkeit des Volkes gebetet hat, besonders über die Sünde der Gewalt, aber Gott schien nie zu antworten. Für Habakuk ist das Schlüsselproblem die Gewalt, die er sechsmal erwähnt: hier, in 2,8, zweimal in 2,17 und in 3,9. Wie lange also wird Gott diese Sünde unter dem Volk tolerieren?
Das führt zu einer zweiten Klage in Vers 3: Warum? Um die Dinge noch schlimmer zu machen: Überall, wohin Gott Habakkuk führte, sah er die Zunahme der Sünde: Er sieht Frevel, das ist moralisches Übel mit einigen tragischen Folgen; er sieht Perversität; er sieht Zerstörung, das ist Habgier und grausame Ausplünderung 2:17; er sieht auch Zwietracht; und er sieht das Aufkommen von Streitigkeiten. Was aus diesen Versen deutlich wird, ist, dass Habakuk eine echte Sensibilität für Sünde entwickelt hat. Wenn er von ihr umgeben ist, versteht er nicht, warum Gott nichts dagegen zu tun scheint. Je mehr er betet, dass die Sünde abnimmt, desto mehr sieht er die Sünde zunehmen.
Das Volk Israel aber wird deine Worte in den Wind schlagen, denn sie weigern sich, meine Weisungen anzunehmen. Das ganze Volk ist starrköpfig und hartherzig. Hoffnung für alle – 1996 – Hesekiel 3:7
In den Versen 5-6 erinnert Gott Hesekiel daran, zu wem er nicht gesandt wird. Er wird nicht zu einem Volk mit einer fremden Sprache gesandt, was „tiefe Lippe“ bedeutet. Das ist ein hebräischer Ausdruck, den man nur hier und in Jesaja 33:19 findet, und er bedeutet „fremdes Volk“. Hesekiel wird nicht zu einem fremden Volk gesandt; er wird nicht zu Heiden gesandt. Außerdem wird er nicht zu einem Volk mit einer schweren Sprache gesandt, was wörtlich „mit einer schweren Zunge“ bedeutet. Dies wird auch nur zweimal verwendet: hier und in Exodus 4,10. Dieser Ausdruck unterstreicht einen Mangel an Beredsamkeit. Er wird nicht zu einem fremden Volk gesandt, einem heidnischen Volk, noch wird er zu einem Volk gesandt, dem es an Beredsamkeit fehlt. Er wird speziell zu seinen eigenen Landsleuten, dem jüdischen Volk, gesandt. Außerdem weisen diese Verse darauf hin, dass er nicht zu vielen Völkern mit einer fremden Sprache und einer harten Sprache gesandt wird, deren Worte er nicht verstehen kann; er wird nicht zu heidnischen Nationen gesandt, die eine andere Sprache als Hesekiels Sprache sprechen. Er wird nicht als Auslandsmissionar gesandt; er wird als Hausmissionar gesandt. Er wird zu seinem eigenen Volk gesandt, dessen Sprache er verstehen wird. In der Tat sagt Gott, dass, wenn er Hesekiel zu irgendeiner heidnischen Nation gesandt hätte, diese Nationen auf das gehört hätten, was Hesekiel zu sagen hatte. Sie hätten Buße getan. Sie hätten gehorcht. Aber er wird zu einem Volk gesandt, das nicht reagieren wird.
In Vers 7 wird Hesekiel an das Haus Israel gesandt und gleichzeitig gewarnt, dass sie nicht auf ihn hören werden. Hesekiel wird wieder gesagt, dass er mit Versagen rechnen muss. Die Verantwortung des Propheten und eines jeden, der Zeugnis ablegt, besteht darin, das Wort Gottes zu verkünden. Er ist nicht dafür verantwortlich, wie sie darauf reagieren. Der Grund, warum Israel nicht gehorchen wird, ist, dass sie nicht auf Gott gehört haben, also werden sie auch nicht auf den Propheten hören. Gott hatte ihnen bereits das Gesetz des Mose offenbart. Sie haben Gott im Gesetz nicht gehorcht, noch werden sie den Propheten gehorchen. Das Haus Israel wird durch zwei Dinge charakterisiert: eine harte Stirn und ein steifes Herz. Eine harte Stirn zu haben bedeutet, dass sie einen dicken Kopf haben; ein steifes Herz zu haben bedeutet, dass sie eine unnachgiebige Haltung haben. Wegen der sündigen Natur in den Herzen aller, einschließlich Israel, werden sie dem Propheten nicht gehorchen. Sie werden reagieren. Sie werden ablehnen. Sie werden tun, was sie können, um den Gehorsam zu verweigern.
Arnold Fruchtenbaum – Der Ruf des Hesekiel
Was das Volk mehr als alles andere brauchte, war, das Wort des Herrn zu hören. Schon vor dem Fall der Nation hatte Jeremia sie gewarnt, nicht auf die falschen Propheten zu hören, aber weder die Führer noch das einfache Volk wollten gehorchen (Jer. 5:30-31; 6:14; 7:8; 8:10). Gott hatte in Israels schmählicher Niederlage und Gefangenschaft laut gesprochen, aber jetzt klammerten sich die Juden immer noch an leere Hoffnungen und hörten auf die lügnerischen Worte der falschen Propheten in Babylon (Jer. 29:15-32). Das menschliche Herz hört lieber Lügen, die Trost spenden, als Wahrheiten, die Überzeugung und Reinigung bringen. Hesekiel erklärte Gottes Wort als einen Boten (Hes 3,4-10), einen Leidenden (V. 10-15), einen Wächter (V. 16-21) und ein Zeichen (V. 22-27).
Der Bote (Hesek. 3:4-9). Hier geht es um drei Elemente: Reden, Empfangen (Verstehen) der Botschaft und Gehorchen. „Geh hin und verkünde mein Wort!“ (v. 4) war der Auftrag Gottes. Hesekiel war der Bote, das Volk Israel war die Zuhörerschaft, und das Wort Gottes war die zu überbringende Botschaft. Dem Propheten war es nicht erlaubt, einen Ersatzboten zu schicken, noch durfte er die Botschaft abändern oder sich an ein anderes Publikum wenden. Eines der neutestamentlichen Wörter für Predigen ist kerusso, was so viel bedeutet wie „als Herold verkünden“. In der Antike sandten die Herrscher königliche Herolde aus, um dem Volk ihre Botschaften zu übermitteln, und der Herold war verpflichtet, die Botschaft so zu überbringen, wie er sie erhalten hatte. Wenn Hesekiel ein treuer Herold sein wollte, musste er jeden Teil von Gottes Auftrag bis ins kleinste Detail befolgen.
Das zweite Element ist das Empfangen (V. 5-7). Das Wort Gottes zu empfangen bedeutet, es zu verstehen und es in Herz und Verstand aufzunehmen (Mt 13,19). Da Hesekiel ein auserwählter Prophet des Herrn war, war das, was er sagte, wichtig, und das Volk war verpflichtet, es aufzunehmen. Er sprach ihre eigene Sprache, so dass sie sich nicht herausreden und sagen konnten: „Wir verstehen nicht, was du sagst.“ Er verstand ihre Sprache, und sie verstanden seine. Hätte Gott Hesekiel in ein Land gesandt, in dem er einen Dolmetscher gebraucht hätte, hätten sie seine Botschaft verstanden und aufgenommen; aber sein eigenes Volk stellte sich taub für ihn. Jesus wählte in 11,21-24 einen ähnlichen Ansatz, als er die jüdischen Städte dafür verurteilte, dass sie ihn ablehnten. Hätte er dieselben Wunder in heidnischen Städten getan, hätten sie Buße getan und sich dem Herrn zugewandt.
Das dritte Element ist der Gehorsam (Hesek. 3:7-9). Gott schickt uns seine Boten nicht zu seinem Volk, um es zu unterhalten oder ihm gute Ratschläge zu geben. Er erwartet von uns, dass wir gehorchen, was er befiehlt. Leider hatte das Volk Israel eine tragische Geschichte des Ungehorsams gegenüber dem Gesetz Gottes und der Rebellion gegen den Willen Gottes. Das war die Bilanz der 40 Jahre in der Wüste (5. Mose 9,7) und der über 800 Jahre im eigenen Land (2. Chronik 36,11-21). Kein anderes Volk ist von Gott so gesegnet worden wie Israel, denn die Juden hatten Gottes heiliges Gesetz, die Bündnisse, ein reiches Land, den Tempel und die Propheten, die ihnen Warnungen und Verheißungen gaben, wenn sie sie brauchten (Röm. 9:1-5). Wie das Volk Israel hören heute viele Menschen Gottes Wort, versuchen aber nicht, es zu verstehen, oder wenn sie es verstehen, weigern sie sich, es zu befolgen.
Gott versicherte seinem Propheten, dass er ihm alles geben würde, was er brauchte, um ihrem Widerstand und Ungehorsam zu widerstehen. In Hesekiel 3,8 gibt es ein Wortspiel mit Hesekiels Namen, das „Gott ist stark“ oder „Gott stärkt“ bedeutet. Es bedeutet auch „Gott verhärtet“. Wenn das Volk sein Herz und sein Gesicht verhärtet, wird Gott seinen Diener verhärten und ihn treu bei seinem Auftrag halten. Ein ähnliches Versprechen gab er Jeremia (Jer. 1:17).
Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series
So, wie Jehovah in naher Zukunft dafür sorgen wird, dass Sein Volk Israel wieder zu IHM gehören wird und IHM gehorchen wird, so kann nur ER dafür sorgen, dass andere Menschen auf Seine Botschaft hören. Dienst du IHM aus Liebe zu IHM, oder weil du Angst vor Bestrafung hast?? Es ist zwecklos, Menschen mit Druck und Angst „voll zu predigen“. Zeige lieber deinen Nachbarn, welche Liebe Gott zu uns hat 😉
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