Monat: November 2024

Kein schlechtes Wort soll aus eurem Mund kommen, sondern nur etwas, was andere aufbaut

Kein faules (O. verderbte) Rede gehe aus eurem Munde, sondern das irgend gut ist zur notwendigen (d. h. je nach vorliegendem Bedürfnis) Erbauung, auf daß es den Hörenden Gnade darreiche.
Elberfelder 1871 – Epheser 4,29

Lasst ja kein giftiges Wort über eure Lippen kommen! Seht lieber zu, dass ihr für die anderen, wo es nötig ist, ein gutes Wort habt, das weiterhilft und denen wohltut, die es hören.
Gute Nachricht Bibel – Epheser 4:29

Kein hässliches Wort komme über eure Lippen, sondern wenn ein Wort, dann ein gutes, das der Erbauung dient, wo es nottut, und denen, die es hören, Freude bereitet.
Zürcher Bibel 2007 – Epheser 4,29

Alles, was faule Rede – Mt 12,36; Eph 5,4; Kol 3,8 – ist, gehe nicht aus eurem Munde heraus, sondern nur solche, die gut- Kol 4,6; 1 Thess 5,11 – ist zur Erbauung, wo ein Bedarf ist, damit sie Gnade verleihe-  Kol 3,16 – denen, die sie hören!
Abraham Meister – Eph 4,29

Von einem Christen soll kein faules (sapros, „verderbt“) Geschwätz (vgl. Eph 5,4) zu hören sein, sondern er soll reden, was gut (agathos; vgl. Eph 4,28) ist und die Gemeinde erbaut, denn das bringt denen, die es hören, Segen (wörtlich: gibt ihnen „Gnade“ oder Kraft). Ein Glaubender soll die Wahrheit sagen und nicht fluchen, und er soll bei allem, was er sagt, das Wohl der anderen im Auge haben. Neben dem Gewissen hilft ihm dabei auch der Heilige Geist. Die Tatsache, daß der Heilige Geist betrübt sein kann, ist ein Hinweis auf seine Persönlichkeit. Er versiegelt die Gläubigen bis zum Tag der Erlösung, an dem die Christen einen neuen Leib empfangen (vgl. Eph 1,14; Phil 3,20-21 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Korrupt kommt von SAPROS, das Thayer wie folgt definiert: „Von schlechter Qualität, schlecht, unbrauchbar, wertlos“. Robinson definiert es als „schlecht, verrottet, verfault; verdorben, verdorben“. Kommunikation kommt von Locos und wurde in der King James Version mindestens 220 Mal mit „Wort“ wiedergegeben. Der erste Satz dieses Verses bedeutet also, dass Christen keine Sprache verwenden sollen, die schmutzig und unbrauchbar ist. Paulus erklärt, was eine gute Sprache ist, nämlich die, die den Hörer erbaut oder aufbaut und stärkt. Eine solche Sprache hilft den Zuhörern außerdem, indem sie ihnen mit Gnade dient, d.h. mit einer geistlichen Gunst.

E.M. Zerr – Epheser

Das müssen wir uns alle zu Herzen nehmen, denn schließlich ist nichts schwieriger unter Kontrolle zu halten als die Zunge, wie Jakobus betont (siehe Jak 3,5–8). Bezogen auf das Hauptthema des Epheserbriefes bedeutet dies: Nichts zerstört die Einheit der Gemeinde so sehr wie eine lose Zunge. Doch auch in diesem Bereich ist Gott ein Spezialist in der Umwandlung unserer Probleme in Tugenden, wenn wir ihm Gelegenheit dazu geben. Er kann selbst unsere unbeherrschte Zunge nehmen und sie zu einem Instrument des Segens machen, sodass unser Reden denen wohl tut, die es hören (V. 29 GNB).

George R Knight – Studienreihe zur Bibel

In V. 28 müssen die Werke der Hände gut sein und zur Hilfe der Bedürftigen gebraucht werden; in V. 29 müssen die Worte des Mundes gut sein, um die Hörer zu erbauen. »Keine faule Rede« (logos. Wort; sapròs, in Fäulnis übergehend, anbrüchig, ranzig, faul wie eine Frucht) soll vernommen werden. Daher soll nie Rede, die in sich schlecht ist und ihre Schlechtigkeit verbreitet, sei sie gotteslästerlich, unsittlich oder zerwürfnisstiftend, aus dem Mund des Kindes Gottes hervorgehen, »sondern die irgend gut ist zur notwendigen Erbauung«. Man mag um die tiefen Bedürfnisse im Herzen des Zuhörenden nicht wissen, aber die eigene Rede soll eben diesen Bedürfnissen begegnen. Anstatt daß unsere Worte eine Waffe für Zersetzung sind, sollen sie ein Werkzeug sein, um Gnade darzureichen.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt

Faule Worte sind in sich selbst verdorben und haben zudem eine verderbliche Wirkung. Solche Worte sollen nicht aus unserem Mund hervorkommen. Er soll vielmehr das Werkzeug sein, um Gott zu loben (s. Jak 3,9-12).
Im direkten Zusammenhang von Epheser 4 werden Lüge, Zorn und Diebstahl genannt. Sprechen wir nicht die uneingeschränkte Wahrheit, machen wir unserem Zorn mit Worten Luft oder rauben wir durch unsere Worte anderen Menschen das, was ihnen gehört (zum Beispiel ihre Ehre, ein gutes Zeugnis, etc.), dann reden wir faule Worte. Aber das geht noch weiter – faule Worte sind auch hässliche, schmutzige, lästerliche, zweideutige Worte. Und diese Liste könnte noch ergänzt werden.
Stattdessen sollen unsere Worte zur Erbauung sein. Das gilt für unser Reden in der Familie, unter den Glaubensgeschwistern und auch ganz allgemein. Faule Worte, durch die Mitgeschwister herabgesetzt oder durch die Autoritätspersonen (z.B. Lehrer oder auch Brüder in der Versammlung) angegriffen werden, richten großen Schaden an. Faule Worte können auch sehr verletzend für den Gesprächspartner selbst sein. Gerade im privaten Bereich der Familie nehmen wir uns vielleicht Freiheiten heraus, solche Worte zu gebrauchen. Und dabei übersehen wir, wie dadurch besonders bei den Kindern oder auch bei dem Ehepartner und überhaupt großer Schaden angerichtet wird, der oft erst viel später sichtbar wird.
Motivieren wir uns neu, klare, eindeutige und zugleich liebevolle Worte zu sagen, die eine gute Wirkung haben! Titus sollte die jungen Männer zu „gesunder, nicht zu verurteilender Rede“ (s. Tit 2,8) auffordern. Diese Aufforderung gilt auch uns.

Bleib in mir 2016