Tag: 15. März 2025

Irrtum der Gesetzlosen

Ihr nun, Geliebte, da ihr es vorher wisset, so hütet euch, daß ihr nicht, durch den Irrwahn der Ruchlosen mit fortgerissen, aus eurer eigenen Festigkeit fallet.
Elberfelder 1871 – 2.Petrus 3,17

 Weil ihr dies nun zum voraus wisst, Geliebte, so seid auf eurer Hut, dass ihr nicht durch die Verirrung der gewissenlosen Leute mit fortgerissen und aus eurem eigenen festen Glaubensstande hinausgeworfen werdet
Menge 2024 – 2.Petrus 3:17

Ihr, liebe Freunde, wisst nun schon im Voraus Bescheid. Darum seid auf der Hut und lasst euch nicht von den irrigen Ansichten jener gewissenlosen Leute mitreißen; gebt Acht, dass ihr nicht euren festen Stand verliert und zu Fall kommt!
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 2.Petr 3,17

Nehmt euch also eurerseits in weiser Voraussicht in acht, ihr Lieben, dass ihr ja nicht die persönliche Festigkeit verliert, dadurch dass ihr euch dem Irrtum der Gesetzlosen zugesell
Andreas Eichberger – Gottes Agenda – 2.Petr 3:17

Vers 15,16 hatten wir ja schon.

Nachdem wir so viel von der unverdienten Güte Jehovas empfangen haben, sollten wir uns damit zufrieden geben, indem wir weitere Bekundungen seiner unverdienten Güte unbeachtet lassen oder anzunehmen verweigern, die er uns fortwährend gewährt? Dürfen wir mit dem Maße des Wachstums zufrieden sein, das wir erreicht haben? Können wir stillstehen?
Nein, wir können es uns nicht leisten, stillzustehen. Wir wagen es nicht, uns mit dem Maße des Wachstums zufrieden zu geben, das wir erreicht haben, ob wir nun kleine Kinder sind, an die Paulus seine Worte in Hebräer 5:11-14 (NW) richtete, oder weiter Fortgeschrittene. Wir können uns nicht zufrieden fühlen bei solcher unverdienten Güte, die wir erhalten haben, sondern müssen darin fortwährend wachsen, gerade wie der Apostel Petrus uns ermahnt: „Seid auf eurer Hut, daß ihr nicht mit ihnen durch den Irrtum der gesetzestrotzenden Menschen fortgezogen werdet und in eurer eigenen Standfestigkeit fallt. Nein, aber wachset weiter in der unverdienten Güte und Erkenntnis unseres Herrn und Erretters Jesus Christus.“ — 2 Petrus 3:17, 18, NW.
Da Jehova uns weiterhin Kundgebungen seiner unverdienten Güte gewährt, würde das Versäumnis, diese anzunehmen, einen Mangel an Wertschätzung zeigen. Solch ein Mangel an Wertschätzung würde bald in ein Verschmähen all seiner unverdienten Güte auslaufen. Wir schulden es unserem großen Wohltäter, darin fortwährend zu wachsen.
Ebenso schulden wir es unserem Nächsten, von Jehovas Güte stets mehr zu empfangen.

Wachtturm 1.Februar1953

Deshalb drehen wir uns in den Artikeln wieterhin um Jehovah, anstatt zu schauen, was andere falsch machen, und wie man sich noch mehr anstrengt??

In warmem und herzlichem Ton (meine Lieben; der Ausdruck erscheint hier zum vierten Mal in diesem Kapitel; vgl. V. 1.8.14) schließt der Apostel Petrus seinen an eine breite Leserschaft gerichteten und doch sehr persönlichen Brief mit einem warnenden (V. 17) und ermutigenden Wort (V. 18). Beide Aussagen basieren auf der Annahme, daß seine Leser das Gesagte schon im voraus wissen (im Griechischen ist das nur ein einziges Wort, proginOskontes; daher das Fremdwort „Prognose“). Eine Prognose ermöglicht es den Menschen, sich auf Kommendes einzustellen und entsprechend zu verhalten.
Petrus warnt seine Leser deshalb: So hütet euch (phylassesthe). Heute würde der Apostel schreiben: „Sagt nicht, daß ich euch nicht gewarnt habe.“ Wenn seine Leser sich nicht in acht nehmen, so laufen sie Gefahr, durch den Irrtum dieser ruchlosen Leute (athesmOn; vgl. 2 Petrus 2,7) verführt zu werden. Das Verb „verführen“ (synapachthentes, vgl. Gal 2,13) gilt immer einer Gruppe oder einer Gemeinschaftsbewegung. Es reicht den falschen Lehrern nicht, nur dann und wann ein oder zwei Menschen vom rechten Pfad zu locken, sondern ihnen geht es darum, ganze Gruppen von der wahren Lehre Christi abzubringen. Wer mit solchen Menschen zusammen ist, kann leicht straucheln (vgl. 2 Petrus 1,10; Gal 5,4). Das heißt jedoch nicht, daß er seine Rettung verliert. Doch jene, die sich die Warnungen des Apostels zu Herzen genommen haben und sich an die Prognose halten, können ihren festen Stand (stErigmou; vgl. das Adjektiv astEriktos, „leichtfertig“, in 2 Petrus 2,14;3,16; und das Verb stErizei, „stark oder fest machen“, in 1 Petrus 5,10 ) der Wahrheit bewahren.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Weil die Christen von Gott »Geliebte« sind (V. 17), sollen sie sich auch entsprechend verhalten und »sich hüten«, daß sie nicht »verführt« werden und nicht aus der Gemeinde (2,1) »herausfallen«.
»Im voraus wissen« sie um die Gefährdung durch falsche Lehrer, weil Jesus sie schon zu seinen Lebzeiten davor gewarnt hat (Mk 13,5), später dann Paulus (z.B. 1 u. 2 Kor, aber auch fast alle Briefe; ohne das notwendige Ringen um Wahrheit wäre wohl keine der ntl. Schriften geschrieben worden!). Von der Irrlehre wird die Gemeinde nie überrascht, wenn sie auf Jesu Wort hört. Die Gefahr droht von seiten der »Gesetzlosen« (Mt 24,12), also jener Gemeindeglieder, die sich nicht mehr unter Gottes Weisung stellen und sich von Gott nichts mehr sagen lassen, sondern ihre Freiheit betonen. Deren freiheitliche Ideen sind »verführerisch«, ja »mitreißend« (so wörtl.), weil sie unseren Wünschen und Leidenschaften entgegenkommen. Aber der Irrtum ist lebensgefährlich, weil wir dann Gott verfehlen.
»Schützen« kann sich die Gemeinde, indem sie sich an die »Stärkung« hält. Das entsprechende Wort kommt öfters im NT vor, vor allem bei Paulus. So betont gerade er, daß wir durch Gott gestärkt wEdition C Bibelkommentarerden (Röm 16,25; 1 Thes 3,13; 2 Thes 2,17; 3,3; auch 1 Petr 5,10), ja auch von Christen als den Mitarbeitern Gottes (Timotheus [1 Thes 3,2] und Paulus [Röm 1,11 f]). Gott stärkt uns durch das Evangelium von Jesus (Röm 16,25).

Edition C Bibelkommentar

Petrus spricht die geliebten Empfänger seines Briefes direkt an und wiederholt ein in 1 Petrus 2,11 gebrauchtes Wort ( proginosko) sowie einen ähnlichen Ausdruck in 2 Petrus 3,1.8.14 .Er kommt in seinem Brief zum Schluß, indem er erkennen läßt, was sie wissen: Sie verstanden Paulus nicht falsch und schätzten auch die Worte des Petrus sowie seinen jetzigen Brief. Sie befanden sich nie in der Gruppe der Unwissenden oder Unbelehrten, sondern sollten aufpassen, damit sie nicht durch den Irrwahn der Ruchlosen mitfortgerissen wurden. Wenn sie sich in die Irre führen ließen (vgl. Konkordante, d. Übers.), würden sie untergehen. Dies sagt etwas darüber aus, was er in 1,10 andeutete – doch hier mit ernsteren Ergebnissen: sie würden nicht nur straucheln (1,10), sondern sogar aus der Gnade fallen.

Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt