Kategorie: jehovah-shammah
Geschützt: Nachrichten einmal anders VIII
die, die frei von Heuchelei und moralischem Schmutz sind
Glückselig die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.
Elberfeld – Mt 5,8
Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. (a) Ps 24:3-5; 51:12; 1Jo 3:2.3
Zürcher 1931 – Mt 5,8
καθαρός rein. τῇ καρδίᾳ dat. respectus (A178); οἱ καθαροὶ τῇ καρδίᾳ die, die im Herzen rein sind bzw. die, die ein reines Herz haben (d. h. u. a. die, die frei v. Heuchelei u. moralischem Schmutz sind). ὄψονται Fut. Med. (m. akt. Bdtg.) ὁράω; αὐτοὶ τὸν θεὸν ὄψονται sie werden Gott sehen (d. h. persönl. Gemeinschaft m. ihm haben, zunächst im „Glauben“, schließl. in unmittelbarem „Schauen“ [vgl. 1Jh 3,1–3 u. Apk 21,22–22,5]).
Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament
„Selig sind, die reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.”
Wieder ist es das Innere und der Zustand des Herzens, worauf der Herr hinweist, zum Unterschied von den Gesetzeslehrern, die von der Reinheit des Herzens wenig und von den Geboten äußerlicher Reinheit viel zu sagen wussten. Unter der Reinheit des Herzens ist die Keuschheit verstanden, aber nicht diese allein, denn auch andere Dinge verunreinigen das Herz: Neid, Hass und Bitterkeit, Lüge und Unredlichkeit, Ehrgeiz und Sucht nach irdischem Gewinn. Wo die zuvorkommende Gnade Gottes einen Abscheu gegen alles unzüchtige Wesen bewirkt hat, wo sie das Herz für den Frieden und die Liebe stimmt und die Neigungen von dem Irdischen ablenkt, da tritt diese große Verheißung in Kraft.
Gott ist in Seinem Sohn geoffenbart, und wir können Gott nie anders als im Sohne schauen. Zwar auch vor Seiner Erscheinung wusste man von Gott; aber die Erkenntnis Gottes, welche ewiges Leben ist, war noch nicht aufgeschlossen, und sie bleibt auch uns unerreichbar, wenn wir nicht zu Jesu Füßen sitzen, Ihn hören und auf Ihn blicken. Niemand vermag zu wissen, wie Gott gegen ihn gesinnt sei, wenn er nicht Gott in Christo schaut. Niemand kennt den Vater, außer der Sohn und wem Ihn der Sohn will offenbaren. Wie Gott gegen mich gesinnt sei, ob Er mich liebe und mir gnädig sei, darüber kann ich in Ewigkeit nicht gewiss werden ohne Heiland. Aber indem wir in Christi Herz schauen dürfen und die Liebe erkennen, die Er zu uns hat, blicken wir zugleich in das Herz des Vaters und haben einen Anfang der verheißenen Anschauungen Gottes.
Lasst uns nicht erwarten, dass jemand Christum und Gott in Christo erkenne, der es ohne Reinigung seines Herzens versucht. Wer unreine Leidenschaften in seinem Innern herrschen lässt und dabei sich erkühnt, Gott erkennen zu wollen, wird in Finsternis bleiben. Von diesem Wahn sind die Philosophen gefangen, die sich von dem Wort Gottes und der Zucht Seines Geistes losgerissen haben. Sie meinen, Gott erkennen und über die göttlichen Dinge urteilen zu können ohne Reinigung des Herzens. Sie stehen der Wahrheit ferner als die alten griechischen Weisen, die, obwohl Heiden, doch von ihren Schülern vor allem ein philosophisches Leben forderten.
Auf kirchlichem Boden hat sich derselbe Irrtum ausgebreitet, überall, wo man mit Orthodoxie ohne Heiligung sich getröstet. Es gibt Zeiten, wo die Menschen mit einer toten Rechtgläubigkeit sich behelfen und die Wahrheit im Verstand noch festhalten. Dies mag so lange dauern, als sie von der sie umgebenden Kirche noch geistig gestützt und getragen werden. Aber schwindet, wie es jetzt der Fall ist, das göttliche Leben in der Kirche, dann schlägt der tote Glaube unreiner Herzen in den Unglauben um. Wer nicht mit Ernst nach Reinheit des Herzens trachtet, den sucht man vergeblich zum Glauben an Gott und an Christus zu führen. Sein Verstand und Scharfsinn mag auf das höchste ausgebildet sein, aber der Verstand ist nicht der Spiegel, welcher das Licht der göttlichen Wahrheit aufnehmen und wiedergeben kann; das Herz ist dieser Spiegel. Ist es mit Leidenschaften und bösen Tücken behaftet, so kann aus ihm die Wahrheit ebensowenig zurückstrahlen wie das Licht aus einem Metallspiegel, der mit Rost überzogen ist.
Gleichartiges kann nur von Gleichartigem erkannt werden.
Die Bergpredigt und ihre Bedeutung
„Es ist noch nicht erschienen, was wir sein werden; wir wissen aber, wenn Er erscheinen wird, dass wir Ihm ähnlich sein werden, denn wir werden Ihn sehen wie Er ist” (1 Joh 3,2).
Wenn wir einst den Herrn in Seiner Herrlichkeit schauen sollen, so werden wir dazu deswegen imstande sein, weil wir Ihm dann bereits ganz ähnlich an Heiligkeit, Reinheit und Liebe sind. Um Ihn zu schauen wie Er ist, muss Seine Kirche zu Seinem Bild verklärt sein, auch die Sterblichkeit und das Verderben, das in unserem sterblichen Leibe wohnt; muss abgetan sein. Darin wird die höchste Seligkeit bestehen, dass wir Gott von Angesicht schauen und Ihn erkennen, wie wir von Ihm erkannt sind. Auch dann werden wir den Vater nicht außer dem Sohne, nicht neben dem Sohne, sondern in dem Sohne schauen. Das ist das Werk des Heiligen Geistes, dass Er in dieser Haushaltung die Kirche innerlich Christo gleichgestaltet, und dass Er am Schluss dieser Haushaltung auch ihren sterblichen Leib verklärt, so dass der Tod von dem Leben verschlungen wird; und dann wird die Verheißung erfüllt sein: „Sie werden Gott schauen.”
Die reinen Herzens sind (V. 8), sind die, die innerlich frei von Sünden sind, weil sie an Gottes Liebe und Fürsorge glauben und sich zugleich immer ihrer Sünden bewußt sind.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Will Mt 5, 7 offensichtlich eine Zusammenfassung des Gotteswillens bezüglich unsrer Mitmenschen sein, so geht es in Mt 5, 8 um die Gemeinschaft mit Gott. Im Nacheinander der beiden Verse schlägt sich schon die Hervorhebung der zwei wichtigsten Gebote nieder, die Jesus später in Mt 22,34ff.) vollzieht, Und wie dort das »Du sollst Gott lieben« das größte und vornehmste Gebot ist, so schreitet die »Berglehre« von Mt 5, 7 zu Mt 5, 8 aufsteigend weiter.
Mit dieser sechsten Seligpreisung kehrt Jesus zu seinem Verfahren zurück, an eine Aussage des AT anzuknüpfen. In Ps 24,3 ist die Frage gestellt: »Wer darf auf des Herrn Berg gehen, und wer darf stehen an seiner heiligen Stätte?«
Mt 5, 4ff. antwortet: »Wer unschuldige Hände hat und reines Herzens ist… der wird den Segen vom Herrn empfangen und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heiles.« Jesus liest auch diesen Psalm endzeitlich und hebt das Wesentliche hervor: »die reines Herzens sind«. Damit ist klar, dass ein reines Herz zum ewigen Wohnen in Gottes Stadt der neuen Schöpfung berechtigt.
Hier liegt eine Spitzenposition unter den alttestamentlichen Geboten vor. Israels Glaubensbekenntnis ist es ja, das fordert: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit aller deiner Kraft«
(5 Mose 6,5). Rein ist das Herz, das vollkommen diesem Gebot entspricht. Kein Schatten einer Trübung soll diese Herzenshingabe an Gott beflecken! Jede Schuld muss hier fliehen, jeder Abgott welchen. Mit dem »Herzen« soll das Leben ganz geheiligt sein. Wer erschrickt nicht vor dieser Forderung und heiligen Reinheit? Davids Bußgebet drängt sich auf die Lippen: »Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist« (Ps 51,12 ; vgl. Ps 73,1). Mit Recht erkennt David, dass nur Gott dieses reine Herz herstellen kann. Damit sind wir bereits bei der Endzeiterwartung. Auf Davids und Israels Gebet um das reine Herz antwortet Gott durch Ezechiel: »Ich will ein neues Herz in euch geben« (Hes 36,26 ; vgl. Jer 31,33). Doch wo ist zur Zeit Jesu ein solches neues, gereinigtes Herz zu finden? Wohl berief sich die Gemeinschaft der Essener in Qumran darauf, dieses neue Herz zu besitzen. Aber der Täufer sah tiefer: »Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt« (Mt 3,10).
Die Forderung nach einem reinen Herzen trifft uns gerade heute mit besonderer Wucht. Ist Reinheit nicht nur noch ein Wort für die äußere Sauberkeit? Lacht man nicht über die Reinheit des Menschen vor der Ehe? Wird heute nicht von Repression gesprochen, wo man von Reinheit spricht und damit in perverser Weise denen die Schuld bescheinigt, die rein vor Gott sein wollen, statt denen, die diese Reinheit verweigern? Spielt man nicht mit den »altmodischen« Tugenden als einem Gegenstand der Belustigung? Weder politisch noch gesellschaftlich, noch sexuell, noch finanziell hat das reine Herz einen hohen Kurs. Und dennoch hat das Herz Heimweh und Sehnsucht nach diesem verlorenen Paradies.
Mit aller Entschiedenheit müssen wir allerdings sagen, dass das reine Herz nicht nur im Gebiet des Sexuellen gesehen werden darf. Vielmehr liegt das Zentrum in der Befolgung des ersten Gebots. Nicht umsonst vergleicht die Bibel das Abweichen von dem einen Gott mit Hurerei und Ehebruch. Halten wir also noch einmal fest: Das reine Herz hat der, der sich mit seinem ganzen Leben vollkommen an Gott hingibt. Die Spannung zur Einladung verlorener Sünder steigert sich noch einmal.
Gottes Gabe an diese vollkommenen Erfüller seines Willens lautet: »Sie werden Gott schauen.« Das ist mehr, als Mose möglich war, der Gottes Erscheinung nur nachschauen durfte (2 Mose 33,20ff.). Das greift über alles Menschenmögliche hinaus. Denn »niemand hat Gott je gesehen«, und »kein Mensch wird leben, der mich sieht« Joh 1,18; 2 Mose 33,20). Hier ist mit Händen zu greifen, dass sich dieses Versprechen erst in der neuen Welt im Vollsinne erfüllt. So hat es auch Johannes auf Patmos geschaut (Off 22,4 ; vgl. 1 Joh3,2). Und doch merken Jesu Leute etwas von einer vorläufigen Erfüllung. Denn wer Jesus sieht, sieht den Vater, und der heilige Geist im Herzen der Jünger ist der Stellvertreter Jesu. So sind wir durch den nüchternen Geist Gottes schon jetzt in engster Berührung mit dem Vater (vgl. Joh 14,9; 14,15ff.); Röm 8,15).
Edition C
Geschützt: Nachrichten einmal anders VII
Barmherzig?
Glückselig die Barmherzigen, denn ihnen wird Barmherzigkeit widerfahren.
Elberfelder Bibel 1905 – Mt 5,7
Glücklich sind die Barmherzigen (die Erbarmen erweisen, Mitleid haben), denn sie werden Barmherzigkeit erlangen (finden).
offene Bibel – Mt 5,7
Herzlichen Glückwunsch an die Leute, die ein Herz für die Menschen haben, denen es dreckig geht, denn Gott hat auch ein Herz für sie.
VolxBibel – Mt 5,7
ἐλεήμων11 barmherzig, mitleidsvoll; subst. (A105) die Barmherzigen (= solche, die anderen gegenüber Mitgefühl u. Verständnis zeigen, stets bereit, Schuld zu vergeben u. Not zu lindern). ἐλεηθήσονται Fut. Pass. ἐλεέω sich erbarmen, Erbarmen haben; Pass. Erbarmen finden; pass. divinum (A76b).
Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament
Die Seligpreisung derer, die sich von der Not ihrer Mitmenschen zu Mitleid und barmherzigem Handeln bewegen lassen, ist in den Erfahrungen begründet, die der Glaube mit Gott gemacht hat und die Mt im Wirken Jesu Christi bekräftigt sieht. So steht die Kennzeichnung Gottes als ‚voller Mitleid und Erbarmen‘34 im Kontext seines Heilshandelns an Israel (z.B. Ex 34,6; Ps 110,4 LXX – V.5 und 9 ‚Bund‘; vgl. Lk 1,50.54f.72–75.78). Auf der menschlichen Seite folgt daraus ein entsprechendes Verhalten (etwa Mi 6,8 oder Hos 6,6; ferner z.B. Sir 28,4; TestSeb 5,1; 7,1–4).35 Dies wird bei Mt in Jesu Verkündigung und Wirken aufgenommen (vgl. die beiden Hosea-Zitate in 9,13 und 12,7; ferner 18,33 und 23,23; dazu in den Wundererzählungen 9,27–31; 15,21–28; 17,14–18; 20,29–34).
Theologischer Kommentar zum Neuen Testament
Der Begründungssatz ist nach dem Tun-Ergehen-Zusammenhang formuliert (vgl. Spr 11,17; 17,5 LXX; TestSeb 5,3; 8,1–3; Jak 2,13; Schab 151b; 1 Clem 13,2; Polyk 2,3). Dabei muss es keinen Bezug auf die endzeitliche Vergeltung geben; er kann aber auch mit dem auf das irdische Leben verbunden sein, wie Pea 1,1 zeigt: Zu den Dingen, deren Früchte der Mensch in dieser Welt genießt und wovon ihm das Kapital für die zukünftige Welt erhalten bleibt, gehören „die Wohltätigkeit und die Friedensstiftung zwischen einem Menschen und seinem Genossen“. Als Entsprechung kann Mt 7,1f gelten, aber auch die Goldene Regel von 7,12. Wer sich mitmenschlich verhält, wird selbst so behandelt werden. Erst recht dürfen solche Menschen auf das Erbarmen Gottes hoffen. In 6,2–4 spricht Mt ausdrücklich vom Lohn, mit dem Gott das gütige Verhalten zu Mitmenschen beantworten wird. Das Motiv ist in dem Zusammenhang traditionell. Auf die Thematik des Verhaltens, das sich den Nöten der Mitmenschen öffnet, ist Mt auch in anderer Begrifflichkeit und in anderen Zusammenhängen eingegangen – das zeigt, wie wichtig sie ihm war: 6,14f; 10,41f; 25,31–46.
„Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.”
Dies war der Fehler der strengen Israeliten, dass sie bei ihrem Eifer für Opfer, Gottesdienst und Beobachtung der mannigfaltigen äußerlichen Gebote die Hauptsache im Gesetz, nämlich die Liebe und Barmherzigkeit, beiseite schoben, wenig Mitgefühl für das leibliche und geistliche Elend der Menschen an den Tag legten, über die Heiden, die Samariter und die Sünder in Israel hart und geringschätzig urteilten. Hierbei meinten sie, für das Reich des Messias geschickt zu sein, und wenn Er komme, so könne ihnen der Eintritt in dasselbe nicht fehlen; ja sie meinten, je unbarmherziger sie richteten, desto eher müsste Gott ihnen gnädig sein. Ist nicht dieselbe Härte des Herzens auch unter uns Christen, und zwar bei frommen und eifrigen Christen‚ zum Vorschein gekommen, so dass sie meinten, durch Verachtung und Grausamkeit gegen ungläubige Juden und gegen irrgläubige Christen dem Herrn zu dienen und wohlzugefallen?
Aber Jesus Christus lehrt anders. Aus der Fülle der Liebe, die in Ihm wohnt, und aus dem Einblick in das Herz des himmlischen Vaters, den niemand kennt außer der Sohn, hat Er die Worte geschöpft: „Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.”
Wer den Sinn Christi hat, der denkt hierbei nicht an ein Verdienst der Werke. Wer kindlich gegen Gott gesinnt ist, dem liegt es ferne, mit seinem himmlischen Vater zu rechten und Ihm gegenüber Ansprüche zu stellen. Wer die Tiefe unseres natürlichen Verderbens und die Mangelhaftigkeit auch dessen, was durch die Gnade Gottes in uns zustande kommt, erkannt und empfunden hat, will nichts hören von Verdienst und von verdientem Lohn. Seitdem uns das Himmelreich aufgeschlossen und die Liebe und Heiligkeit Gottes in Seinem Sohn erschienen ist, muss jeder Gedanke an ein Anrecht des Menschen auf das Himmelreich ersterben. Doch steht die Verheißung da: „Sie werden Barmherzigkeit erlangen.”
Den Weg zu Gott, den uns der Sohn durch Seine Menschwerdung, durch Sein teures Blut und durch Seinen Hingang zum Vater bereitet hat, kann niemand mit einem Herzen ohne Mitleid betreten. Wer kein Erbarmen gegen den Nächsten beweist, kann das Erbarmen Gottes nicht erfahren. Wer hart über den Bruder urteilt, wird auch ein hartes Urteil von Gott empfangen. Wer lieblos in seinen Gefühlen und Äußerungen gegen den Nächsten ist, vor dem wird Gott Seine göttliche Liebe verbergen. Es gibt keinen traurigeren Seelenzustand als den, in welchen der Unbarmherzige gerät. Wenn die Stunde kommt, wo er fühlen muss, wie sehr er selbst auf das göttliche Mitleid angewiesen ist, um selig zu werden, kann er die Vergebung der Sünden nicht glauben. Er findet sich mit Finsternis umgeben und sieht das Licht der göttlichen Liebe nicht. Er hört vielleicht das Wort von der Versöhnung, aber er kann es sich nicht aneignen. Sein Herz ist dürr und öde, und der Grund seines Elendes, nämlich seine Unbarmherzigkeit gegen die Brüder, ist ihm nicht bewusst. Doch wenn es der Gnade Gottes gelingt, ihm dies zum Bewusstsein zu bringen und ihn zur Milde gegen die Brüder zu stimmen, tut sich ihm auch die göttliche Barmherzigkeit, die einzige Quelle des Trostes, wieder auf. Wo Christus, der Herr, solche findet, die Mitleid im Herzen tragen und Liebe üben, kommt Er ihnen entgegen.
Die Aufnahme in das Reich der Himmel ist und bleibt eine Sache der Gnade. So ist es mit dem ersten Eintritt in die Gemeinschaft Christi, so ist es mit jedem Fortschritt, den wir unter Seiner Führung machen dürfen, so wird es auch mit dem letzten Schritt sein, mit der Aufnahme in die Herrlichkeit bei der Zukunft des Herrn; das wird die höchste und wunderbarste Erweisung der unaussprechlichen Barmherzigkeit unseres Gottes sein.
Die Bergpredigt und ihre Bedeutung
»Glücklich zu preisen sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.«
Anders als bisher lässt die fünfte Seligpreisung keine bestimmte alttestamentliche Stelle erkennen, an deren Erwartung sie anknüpft. Vielmehr liegt hier im Begriff der »Barmherzigen« eine Zusammenfassung alttestamentlicher Aussagen vor. Er meint die liebevolle Hilfe, die sich von der Not des anderen bewegen lässt. Manchmal ist an die Hilfeleistung in bestimmten Einzelfällen gedacht. Das ist etwa bei Mt 6,2 der Fall, wo Barmherzigkeit das Almosen bedeutet. Aber gelegentlich weitet sie sich fast bis zur Liebe zum Menschen schlechthin. Ein Beispiel dafür ist Mt 23,23 , wo Jesus »das Recht, die Barmherzigkeit und den Glauben« das Wichtigste im Gesetz nennt (vgl. auch Röm 13,10). In diesem weiteren Sinn wollen wir die Barmherzigkeit auch in Mt 5,7 verstehen. Jesus denkt also an solche, die dem notleidenden Menschen mit liebevoller Hilfe begegnen.
Damit treffen wir auf einen Schwerpunkt der Predigt und Lehre, der Jesus besonders wichtig war. Er sieht ja in Gottes Forderung aus 3 Mose 19,18: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« die Zusammenfassung aller auf die Menschen zielenden Gebote der zweiten Gesetzestafel vom Sinai (vgl. die Erklärung zu Mt 22,34ff.). In der Verfehlung gegen dieses göttliche Gebot wurzeln viele Sünden der Schriftgelehrten und Pharisäer seiner Tage. Er hat die Betonung dieser Seite des göttlichen Gesetzes seinen Jüngern so eingeprägt, dass Paulus schreibt: »die Liebe ist des Gesetzes Erfüllung« (Röm 13,10), und auch Jakobus betont: »Es wird ein unbarmherziges Gericht über den ergehen, der nicht Barmherzigkeit getan hat« (Jak 2,13).
Es ist hier nicht zu übersehen, dass die Barmherzigen in Mt 5,7 nicht nur barmherzig gesinnt sind, sondern wirklich barmherzig handeln. Also griffe es auch da wieder zu kurz, wenn man an bestimmte Eigenschaften oder Naturen dächte. Nein, das Tun bleibt entscheidend. Sehr klein ist dann der Schritt zum Vaterunser, wo doch eben unser Vergeben von Gewicht ist, und zum Knecht, der Vergebung empfangen hat und nun selbst vergeben soll (Mt 6,12ff.; Mt 18,21ff.).
Bleiben wir an diesem Zusammenhang, dann ist deutlich: Die fünfte Seligpreisung hat einen anderen Charakter als die vier vorausgehenden. Bisher wurden die verlorenen Sünder und die Belasteten eingeladen. Jetzt aber lädt Jesus die ein, die den Willen Gottes tun und seine Gebote erfüllen. Von hier führt schon der Bogen hinüber zu Mt 5, 17ff. Eine eigenartige Spannung wird sichtbar. Die Seligpreisungen gelten einerseits den verlorenen Sündern, die nach Gerechtigkeit hungern, und andererseits den Gerechten, die Gottes Willen erfüllen. Die ganze »Berglehre« atmet in dieser Spannung. Sie kann sich nur in der Person Jesu lösen.
Mit der Glücklichpreisung der Barmherzigen hat Jesus in eine tiefe Wunde der Frommen bzw. Religiösseinwollenden hineingestoßen. Es ist ja unsere Erfahrung, dass religiöse Gedanken viele Liebhaber, religiöse Erkenntnisse viele Prediger und erstaunliche Erlebnisse viele Künder finden. Auch zum religiösen Kampf stellen sich gerne Streiter ein. Doch wo viel über die Bibel nachgedacht, gelesen, geschrieben und geredet – ja sogar verkündet wird -, da entsprechen die Taten nicht immer den Worten. So wie die Gemeinde die tiefe Beglückung schenkt, Bruderschaft im Glauben zu erleben, so ist sie auch gerne der Ort wunder Enttäuschungen an falschen oder fehlenden Brüdern. Der aufmerksame Leser der »Bergpredigt«, der die Beziehung auf seine eigene Person herstellt, wird hier schon ins Gebet getrieben, um die »bessere Gerechtigkeit« (Mt 5, 20) zu erlangen. Lasst uns als Prediger und dienende Brüder und Schwestern nicht vergessen, dass die Nachfolge Jesu in ein Glashaus versetzt, in dem wir zu Recht von den Mitmenschen kontrolliert werden! Wir sollten gerade im Umgang mit Glaubensgeschwistern, mit Gleichgültigen und mit Feinden an die Frage denken: »Was würde Jesus dazu sagen?«
Die Zusage: »Sie werden Barmherzigkeit erlangen« ist eine sehr gefüllte Aussage. Jesus hat sie nicht auf ein Gebiet beschränkt. Deshalb sind wir frei, diese Zusage in alle Situationen hinein mitzunehmen. Die tiefste Reichweite ist natürlich dort, wo Gott sich über unsere Sündennot erbar und nach Ps 103 mit uns handelt. Aber auch die Versorgung in Krankheit und äußeren Notständen ist eingeschlossen. Als Beispiel diene jene Bäuerin, die Eier verschenkte und sagte: »Ich krieg‘ alle wieder« – gemeint war Gottes Fürsorge, die nichts fehlen lässt. Auch 5,7 gilt in diesem und in jenem Leben, wobei wir nicht vergessen, dass Jesus vor allem auf das Ende der Welt mit Gericht und Neuschöpfung schaut.
Edition C
Sanftmütig – was soll das sein?
Glückselig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land ererben.
Elberfelder Bibel 1905 – Mt 5,5
Wie glücklich sind die Sanftmütigen (Sanftmütige sind friedfertige Menschen, die ihre Sache Gott überlassen.), denn sie werden die Erde besitzen
Neue evangelistische Übersetzung_2019 Mt 5,5
Wie glücklich sind die Sanftmütigen/ denn sie werden die Erde besitzen!
Sanftmütige sind friedfertige Menschen, die ihre Sache Gott überlassen.
NeÜ bibel.heute Stand 2019
Glücklich sind die, die ein mildes Wesen haben, denn sie werden die Erde erben.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Mt 5,5
Herzlichen Glückwunsch an die Leute, die nicht so aggressiv, sondern friedlich drauf sind, denn ihnen wird einmal alles gehören.
VolxBibel – Mt 5,5
πραΰς10 πραεῖα πραΰ sanftmütig, freundlich, mild; subst. (A105) die Sanftmütigen (gemeint sind Menschen, die darauf verzichten, sich rücksichtslos u. gewaltsam gegen andere durchzusetzen). κληρο-νομήσουσιν Fut. -νομέω (< κληρο-νόμος Erbe, Besitzer) erben; als Anteil/Besitz erhalten (hier als am „Himmelreich“ Beteiligte). γῆ hier: die Erde (über die sich das „Himmelreich“ schließl. ausdehnt), evtl.: das (verheißene) Land (= die Gesamtheit der Segnungen des neuen Israels).
Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament
Sanftmut, sanftmütig Was → Demut in Bezug auf die innere Einstellung anderen gegenüber ist (Gegensatz: Hochmut), das ist S. in Bezug auf die äußere Reaktion auf das Handeln anderer (Gegensatz: Zorn). So erweist sich Mose als sanftmütig, als Aaron und Mirjam ihn angreifen (4Mo 12,3), und Jesus kommt als der sanftmütige König nach Jerusalem (Mt 21,5), um sich ohne Widerstand peinigen und kreuzigen zu lassen.
Lexikon zur Bibel
Auch wenn Gott durch sein Wort zu den Menschen redet, muss dies mit Sanftmut angenommen werden (Jak 1,21). Ebenso ist selbst gegenüber Menschen, die sich gegen Gott vergangen haben, geboten, ihnen mit Sanftmut beizustehen (1Kor 4,21; 2Kor 10,1; Gal 6,1; 2Tim 2,25; 1Petr 3,16). Darunter ist aber keineswegs eine weichlich-nachgiebige Grundhaltung zu verstehen. Menschen sollen schon auf ihr Fehlverhalten hingewiesen werden, aber eben mit einer barmherzigen und nicht von Zorn geprägten Grundeinstellung.
In diesem Sinn ist der Begriff auch da zu verstehen, wo er sich in Aufzählungen findet (Gal 5,23; Eph 4,2; Kol 3,12; 1Tim 6,11) oder der Sinn des Begriffs Sanftmut aus dem Text heraus nicht klar erkennbar wird (Mt 5,5; 11,29; Jak 3,13).
Der Begriff »Demut« (das griechische Wort wird an vielen Stellen auch mit »Sanftmut« übersetzt) meint nicht die Aufgabe der Selbstachtung (Sir 10,31–32), sondern zunächst einfach die Beherrschung des Zorns. Dementsprechend drückt sich Demut in Freundlichkeit und Milde aus und steht gerade den Mächtigen und Einflussreichen gut an (Sir 3,19–21). Wo Demut und sanftmütiges Ausharren besonders von denen erwartet werden, die unter der Rücksichtslosigkeit anderer zu leiden haben, wurzeln sie in der Hoffnung auf Gott, der für die Durchsetzung von Gerechtigkeit Sorge trägt (Mt 5,5; vgl. Ps 37, bes. V. 11). Im Neuen Testament gewinnt der Begriff eine besondere Bedeutung, indem Jesus hier als der exemplarisch Demütige/Sanftmütige gilt (Mt 11,29; 21,5). Ist die Demut/Sanftmut demnach ein besonderer Ausweis der Sendung Jesu, so soll sie gerade deswegen auch das Leben der Christen prägen (2Kor 10,1; Gal 5,23; 6,1).
Kleines Lexikon zur Lutherbibel
Jesus begann seine Predigt mit den sogenannten „Seligpreisungen“, Aussagen, die mit der Wendung „selig sind“ beginnen. „Selig“ heißt hier „glücklich“ oder „wohl dem“ (vgl. Ps 1,1). Die Eigenschaften, die Jesus in seiner Aufzählung mit den Seligpreisungen verknüpft, „geistlich arm“, „leidgeprüft“, „sanftmütig“ usw., haben ganz offensichtlich mit der Gerechtigkeit der Pharisäer nichts zu tun. Ihnen ging es in erster Linie um äußerliche Eigenschaften; die Eigenschaften, von denen Jesus spricht, sind jedoch innerer Art. Sie erwachsen nur aus der engen Beziehung zu Gott im Glauben, aus dem völligen Vertrauen auf ihn.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Die geistlich Armen (Mt 5,3) sind die, die sich ganz bewußt auf Gott, nicht auf sich selbst, verlassen; sie sind innerlich „arm“, d. h. sie besitzen von sich aus nicht die Fähigkeit, Gott zu gefallen (vgl. Röm 3,9-12). Die da Leid tragen (Mt 5,4), erkennen, was ihnen fehlt, und gehen damit vor Gott, der ihnen helfen kann. Die Sanftmütigen (V. 5) sind wahrhaft demütig und freundlich und überschätzen sich nicht. Die da hungert und dürstet nach Gerechtigkeit (Mt 5,6), haben geistlichen Hunger, den ständigen Wunsch nach persönlicher Gerechtigkeit. Die Barmherzigen (V. 7) sind barmherzig gegenüber anderen und geben so Gottes Gnade weiter, die sie an sich selbst erfahren haben.
Wenn man sich den Gedanken, der mit dem Begriff SANFMUT verbunden ist, so durch den Kopf gehen läßt, dann merkt man sehr schnell, dass da heute in der Zeit der Corona-„Krise“ viele einen erheblichen Mangel haben. Ein Grund mehr, ins Gebet zu gehen.
worüber traurig?
Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden.
Elberfelder Bibel 1905 – Mt 5,4
Selige sind die, die trauern! Sie werden nämlich getröstet ‹und aufgerichtet› werden.
Janzen & Jettel – Mt 5,4
Glücklich zu preisen sind die, welche über die Gottentfremdung der Welt trauern; denn sie sollen getröstet werden.
Johannes Greber – Mt 5,5
Herzlichen Glückwunsch an die Traurigen, weil Gott ihre Tränen abwischen wird.
VolxBibel – Mt 5,4
Was für eine TRAURIGKEIT meinte Jesus??
Mt 5,4 πενθοῦντες Ptz. πενθέω klagen, trauern, traurig sein (hier wahrscheinl. über ihre Not einschließl. ihrer Schuld); subst. αὐτοί (V. 4–9) betont (A124a). παρα-κληθήσονται Fut. Pass. -καλέω; wohl pass. divinum (A76b) sie werden (v. Gott) getröstet werden.
Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament
»Glücklich zu preisen sind die Leidtragenden, denn sie werden getröstet werden.«
Das führt uns noch einmal zu Jesajas Endzeitverkündigung und zur Hoffnung Israels in den Psalmen. Das 61. Jesajakapitel redet vom Auftrag des Messias, »zu trösten alle Trauernden« (Jes 61,2), und in Ps 126,5 ist die Zuversicht ausgesprochen: »Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten.« Wenn Jesus hier und später so stark auf die Psalmen Bezug nimmt, dann ist klar: Er hat die Psalmen nicht nur als Gebetbuch gelesen, sondern auch als das vom Geist inspirierte Hoffnungsbuch Israels. Und wiederum wird deutlich: Er sieht die Erfüllung dieser Verheißungen mit seiner Person Wirklichkeit werden.
Wer sind nun »die Leidtragenden« von Mt 5,4 ? Sind es alle, die in dieser Welt irgendwie leiden?
In der Tat dürfen alle »Mühseligen und Beladenen« zu Jesus kommen (Mt 11,28). Aber der genaue Sinn von Mt 5,4 geht in andere Richtung. Sind es alle, die geistlich an Sünde und Mangel leiden? Damit stünden wir schon näher an der zweiten Seligpreisung. Doch gilt es den Sinn noch präziser zu erfassen. Wenn Jesus an die Erfüllung der Verheißungen aus Jes 61,2 und Ps 126,5 denkt, dann sind es diejenigen, die wegen ihrer Schuld bisher unter göttlicher Strafdrohung standen. Es sind Leute, die wie Daniel bekennen müssen: »Wir haben gesündigt … Darum ist der Herr auch bedacht gewesen auf dies Unglück und hat’s über uns kommen lassen« (Dan 9,5.14).
Gerade wenn wir so nahe am Zusammenhang der Schrift bleiben, enthüllt sich die Spannung und Überraschung, die in Jesu Worten liegt. Es handelt sich wirklich um eine Begnadigung, »ein gnädiges Jahr des Herrn« (Jes 61,2), die dem unter Gottes Strafe liegenden Israel angeboten wird. Das »Tröstet, tröstet mein Volk« aus Jesaja 40,1 wird jetzt in Jesus geschenkte Gegenwart. Wo der Täufer selbst in den Frömmsten nur »Schlangenbrut« sah und ganz Israel zur Umkehr rufen musste (Mt 3,7ff.), da kann Jesus versprechen: »Sie werden getröstet werden.« Von da aus gewinnt die Ablehnung Jesu erschreckende Züge: Israel hat mit Jesus seine Begnadigung abgelehnt.
Wir müssen noch einmal genauer prüfen. Die Leideform »werden getröstet werden« beschreibt nach aramäisch -hebräischem Sprachverständnis ein Handeln Gottes. Dann lautet Jesu Einladung: Die über Gottes Zorn Trauernden sind selig zu preisen, »denn Gott wird sie trösten«. Auch da halten wir wieder fest, dass Gegenwart und Zukunft vereinigt sind. In Jesu Gemeinschaft beginnt das Trösten Gottes schon jetzt. Vollendet und in voller Größe erscheinen wird es aber in der Zukunft, wenn Gottes Herrschaft allen sichtbar wird. Dort, in der Zukunft, liegt wieder das Schwergewicht.
Wir dürfen als das neue Bundesvolk diese zweite Seligpreisung voll in Anspruch nehmen, auch wenn sie zunächst dem Volk Israel bzw. Jesu Jüngern aus Israel gegeben war. In Gestalt des »Trösters«, wie der Heilige Geist im Johannesevangelium bezeichnet wird Joh 14,16ff.); Joh 16,7ff.), erhalten wir Gottes Trost, wenn wir mit Schrecken das Gericht über unserem Leben entdecken und gerne Gottes Gnade ergreifen möchten. Als Jünger Jesu aus den Völkern können wir mit Paulus sagen: »Nun wir sind gerecht geworden durch den Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus« (Röm 5,1) und verstehen sein Wort in Röm 14,17: »Das Reich Gottes ist… Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem Heiligen Geist.« Einladung für verlorene Sünder, denen die Sünde leid ist, das ist auch der Charakter der zweiten Seligpreisung.
Ausgabe – C
Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden.
Ps 126,5.6; Jes 61,2; Offb 7,16.17Die Übersetzung »die Leidtragenden« ist zu eng gefaßt. Die Trauernden, das sind auch und besonders die, welchen die Augen aufgegangen sind über den ganzen Jammer des sündenverderbten Ichs. Ihre Traurigkeit stammt aus jener abgrundtiefen Erschrockenheit über die total verderbte und verwerfliche Sündennatur des Menschen, über den Abgrund voller Sündengift. In diese völlig hoffnungslose Lage des Menschen kann nur der Herr allein den Trost schenken, daß nur Er ganz allein es schafft.
Wuppertaler Studienbibel
Interessant auch der Hinweis in dem Buch „Crashkurs-Leidenschaft“
Gibt es sexuelle Erfahrungen, durch die ihr verletzt worden seid? Hattet ihr genug Zeit, um darüber zu trauern? Jesus sagt, dass die Trauernden getröstet werden (Matthäus 5,4). Es ist nicht genug, dass man eine schlechte Erfahrung verdrängt oder sich mit anderen Betroffenen in eine Reihe stellt. Ein paar Tränen, echte Trauer und die Bitte an Gott, das eigene Herz gesunden zu lassen, sind die Bestandteile echter Erneuerung.
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