Kategorie: jehovah-shammah

Wie oft liest du die Bibel?

Glückselig der Mann, der nicht wandelt im Rate der Gottlosen, und nicht steht auf dem Wege der Sünder, und nicht sitzt auf dem Sitze der Spötter,
2 sondern seine Lust hat am Gesetz Jehovas und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht!
3 Und er ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und dessen Blatt nicht verwelkt; und alles, was er tut, gelingt.
4 Nicht so die Gesetzlosen, sondern sie sind wie die Spreu, die der Wind dahintreibt.
5 Darum werden die Gesetzlosen nicht bestehen im Gericht, noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.
6 Denn Jehova kennt den Weg der Gerechten; aber der Gesetzlosen Weg wird vergehen.
Zitat aus Elberfelder Bibel Psalm 1

Ps. 1 teilt jedoch keine umfassende Terminologie mit diesen Büchern, und Wissenschaftler beginnen, die Nützlichkeit der Bezeichnung „Weisheitspsalmen“ in Frage zu stellen. 1–3: Standardbiblische Bilder (z. B. Jer. 17: 9 für ein Baumbild und Josh. 1: 8 für das Rezitieren von „Tora“ Tag und Nacht) werden verwendet, um das Bild des idealen rechtschaffenen Individuums zu entwickeln. Dieses Individuum wird zuerst durch das beschrieben, was es nicht tut (Vers 1), dann durch das, was es tut (Vers 2) und dann durch ein Gleichnis. Gefolgt… genommen… verbunden… erfasst die Bilder von Ort und Bewegung im Heb nicht vollständig „Gehen, Stehen, Sitzen“. 2: Tag und Nacht ist bildlich für „immer“, obwohl die Scroll-Community vom Toten Meer es wörtlich nahm und vorschlug, dass „an dem Ort, an dem sich die Zehn versammeln, kein Mann fehlen sollte, der Tag und Nacht das Gesetz interpretiert , sich immer gegenseitig entlasten “(1QS 6: 6–7, übersetzt in Florentino García Martínez und Eibert JC Tigchelaar, The Dead Sea Scrolls Study Edition [Leiden: Brill, 1997], Bd. 1, S. 83). Dieser Psalm betont eher das Torastudium als die Einhaltung des Torastudiums (siehe Josh. 1: 7–8). es nähert sich damit dem rabbinischen Ideal der „Torah Lishmah“, dem Tora-Studium um seiner selbst willen, als Selbstzweck. 3: Und was immer es hervorbringt, ist mehrdeutig und bezieht sich entweder auf den Baum oder auf das rechtschaffene Individuum. 4–5: Die Darstellung der Gottlosen ist viel kürzer und im Plural, während im Singular von der rechtschaffenen Person gesprochen wurde. Im Gegensatz zu dem tief verwurzelten Baum sind die Bösen unwesentliche Spreu, die leichte äußere Kornschale, die beim Gewinnen wegfliegt. 5: Das Urteil bezieht sich auf eine Gerichtsverhandlung. Die mittelalterliche jüdische Interpretation versteht dieses Urteil traditionell als die Nachwelt (z. B. Ibn Ezra und Radak), aber das Interesse an der Nachwelt ist größtenteils eine postbiblische Entwicklung (siehe Dan. 12: 2 n.).

Jüdische Studienbibel

Die den Rat der Gottlosen ablehnen. Psalm 1 ist ein didaktischer Psalm, was bedeutet, dass er lehren soll. Dies ist auch ein Psalm der Vergleiche, der die Hingabe an ADONAI fördert, der die Gerechten segnet und die Bösen zerstört. Die Hauptbotschaft ist, dass die Gerechten gesegnet sind. Meide das Verhalten der Bösen, „ihre Freude ist an ADONAIs Tora.“ Jeschua verwendete eine ähnliche Ashrei-Formel (gesegnet), als er die Seligpreisungen lehrte (Mt 5,3-12).

TORAH

 Freude an der Tora

 Psalm 1: 1–3 Im alten Israel wurden die Psalmen nicht nur als Schriftstelle angesehen, sondern als Grundlage der Anbetung. Raschi erklärt, dass Psalm 1: 1 mit zehn Ausdrucksformen der Anbetung verfasst wurde, die alle auf Gott gerichtet waren. Das Buch der Psalmen ist ein Buch der Anbetung und damit mit dem Herzen Gottes verbunden.

 Die einleitenden Worte des Buches der Psalmen verbinden authentisches Lob mit der Einhaltung der Tora (1: 2–3), im Gegensatz zum Weg der Gottlosen. Die Menschen, die ihr Leben nach der Thora gestalten, werden gesegnet, denn sie „lehnen den Rat der Gottlosen ab“ und „stehen nicht auf dem Weg der Sünder“. Für die Gerechten ist es die Tora, die seinem Weg Licht gibt (Ps. 119: 105). Die Tora ist daher von Bedeutung, da sie sowohl Juden als auch Christen eine Wahlmöglichkeit bietet. Raschi erklärt, wenn man eine Entscheidung treffen muss, trennt die Tora das Individuum von Übertretungen und Sünde; Es ist eine Lampe für die Füße, die die Fähigkeit besitzt, eine Person aus der Grube zu retten – das heißt, Sheol. Es ist klar, dass das Wort von ADONAI nicht nur zur Inspiration, sondern auch zur Verteidigung dient – als Schutz vor dem Gegner und den Wegen böser Menschen. Die Menschen können sich auf die erlösende Natur der Tora verlassen und wissen, dass sie, wenn sie das Wort ADONAI in ihren Herzen schätzen, in der Lage sind, nicht gegen ihn zu sündigen (Ps. 119: 11).

 Tag und Nacht an der Tora zu erfreuen und darüber zu meditieren, ist ein Bild von Beständigkeit und Beständigkeit. Als Redewendung nahmen die Essener dies wörtlich in ihrem Glaubensleben: „An der Stelle, an der sich die zehn Männer (ein Minyan) versammeln, sollte niemals ein Mann fehlen, der die Tora interpretiert – Tag und Nacht und sich immer gegenseitig beleuchten “(1QS 6: 6–7). Der Nachfolger Jeschuas kann sich an der Tora und ihrer Einhaltung erfreuen, denn durch sie gibt Gott nicht nur dem Einzelnen, sondern auch seiner Gemeinde und dem universellen Leib des Messias eine Belehrung.

Die vollständige jüdische Studienbibel mit Notizen

Tag und Nacht – also ohne Unterlaß, und nicht nur ein Vers hier oder da …ein Tagestext in 4 Minuten…sondern aktives lesen und nachsinnen über das Wort Gottes, läßt dich geistig gesund bleiben – heute und in alle Ewigkeit.

Veränderungen?

Kennst du das, dass man so einige Punkte an sich selbst findet, die man verändern will?
Meine Frau und ich waren vor ein paar Jahren bei zwei Seminaren, wo es um die Frage ging, „Was ist biblische Seelsorge?“ – und die dort gehörten Ansätze waren soooo anders als dass, was ich vorher gesehen und gehört hatte.
Nun ein Experiment – WER MACHT MIT?
Wenn du mitmachen möchtest, bitte melde dich per Email oder PN bei mir, dann schicke ich dir im Abstand von zwei Tagen jeweils eine Hördatei.
Dauer der Hördatei zwischen 5 und 20 Minuten….
Es ist ein spannendes aber lohnenswertes Experiment!

Brutaler Gott in der Bibel?

In den letzten Monaten habe ich überraschend feststellen müssen, dass die meisten ZJ die sich von der org lösen, völlig ohne Glauben sind. Was haben diese in der org gelernt? Gar keine feste Speise mehr, kein fester Glaube, keine Bibelkenntnis mehr???
Ich kann ja verstehen, dass es einige gibt, die aufgrund der moralischen Maßstäbe die Bibel ablehnen…aber so völlig keine Ahnung von dem Gesamtinhalt der Bibel??
Auf einer der Seite bei FB war eine lange Liste von Behauptungen, warum man der Bibel nicht vertrauen könnte. Jeder der aufgeführten Punkte hat früher jeder Bibelforscher in 10 Minuten erklären können!
Um denjenigen eine Möglichkeit zu geben, die noch einen Glauben haben, wurde bei FB eine Gruppe gegründet… aber auch da sind die meisten sooo ruhig, haben keine eigene Meinung, keine Bibelkenntnis mehr!

In der letzten Woche habe ich ein interessantes Buch gehört, dass ich unbedingt mit Dir hier teilen möche: die Verfasser haben über 15 Jahre daran gearbeitet… und meiner Meinung nach ist das Werk sehr gelungen – und zeigt deutlich, dass man der Bibel wirklich vertrauen kann! Der Gott der Bibel hat nichts mit Krieg oder Gewalt am Hut – und auch in dem, was die Bibel für die Zukunft beschreibt: benötigt er KEINE Waffen! Er, der die Welt mit einem Wort erschaffen hat – wird auch für Gerechtigkeit durch ein Wort schaffen. Diejenigen, die glauben, dass irgendwelche „Freude“ sie in Zukunft „befeien“ würden…können dies als weitere Lüge einer Kirche abhacken!
In dem genannten Buch „Bloody, Brutal, and Barbaric? Wrestling with Troubling War Texts“ werden alle mir bekannten Fragen systematisch beantwortet …und gut begründet gezeigt, wie diese Worte im damaligen Umfeld verstanden wurde. Wirklich lesenswert!

Halloween…

und zum heutigen Abend: aus hebräisch für Chisten:

In Bezug auf den heidnischen Feiertag von “ Halloween,“ denken sie daran, dass es keinen “ Zauber “ oder böse Beschwörung (i. e., nachash: naẖaş̌) effektiv gegen Jacob gibt, es gibt keine Hexerei (i. e., kesem: qesem) gegen Israel. Zu dieser Zeit muss man von Jakob und von Israel sagen: „Schau dir an, was Gott getan hat ( mah-pá̇ʻal erweiterte )“ [Num. 23:23]. Keine Waffe, die gegen Gottes Volk gebildet wird, wird gedeihen (Isa. 54:17), und der Fluch der Gottlosen ist machtlos gegen die tzadikim (Prov. 26:2). Ein od milvado (ʼéyn ʻwòd milĕbaḋw) – Gott ist die einzige wahre Kraft (Deut. 4:35; 1 chron. 29:11; Rev. 4:11). Satan ist ein Hochstapler und ein vereitelt Usurpator. Wie Yeshua seinen Anhängern sagte: „Siehe, ich gebe dir die Autorität ( exousía ), um auf Schlangen und Skorpione und über die ganze Kraft des Feindes zu treten ( und epí pâsan tēn dýnamin tou echthroû ), und nichts soll dir schaden“ ( Lukas 10:19). Wie Bileam und Haman, alle, die Gottes Menschen verfluchen oder versuchen, seine Pläne zu folieren, wird,… Halleluja und Amen!

Wertlos oder Wertvoll??

Folgendes habe ich gerade im www gefunden, und möchte es mit euch teilen:



Da war einmal ein Mann namens George Thomas, ein Pastor in einer kleinen Ortschaft in New England. An einem Ostersonntag kam er morgens mit einem alten rostigen Vogelkäfig in die Kirche und stellte ihn auf das Rednerpult. Augenbrauen wurden fragend hochgezogen und als Antwort begann der Pastor zu sprechen.
„Ich bin gestern durch den Ort gegangen und sah einen kleinen Jungen entgegenkommen, der diesen Vogelkäfig schwang. Am Boden des Käfigs waren drei kleine wilde Vögel, zitternd vor Angst und Kälte. Ich hielt ihn an und fragte: „Was hast du da mein Sohn?“ „Nur ein paar alte Vögel,“ kam die Antwort. „Was hast du mit denen vor?“, fragte ich. „Ich bringe sie heim und werde meinen Spaß mit ihnen haben.“ antwortete er. „Ich werde sie etwas ärgern, ihnen Federn ausrupfen und sie kämpfen lassen. Ich werde eine tolle Zeit haben.“ „Und wenn du nachher keine Lust mehr auf sie hast. Was wirst du dann tun?“ „Oh ich hab einige Katzen,“ sagte der kleine Junge. „Die mögen Vögel. Denen werde ich sie geben.“
Der Pastor verstummte einen kurzen Moment. „Wie viel möchtest du für diese Vögel haben, mein Sohn?“
„Huh?? !!! Warum? Du möchtest diese Vögel nicht haben. Das sind gewöhnliche alte Feldvögel. Die singen nicht und sind nicht einmal hübsch.“
„Wieviel?“, fragte der Pastor wieder. Der Junge musterte den Pastor, als ob er verrückt wäre und sagte: „Zehn Dollar?“ Der Pastor griff in seine Tasche und zog einen Zehndollarschein hervor. Er platzierte ihn in die Hand des Jungen. Augenblicklich war der Junge weg. Der Pastor hob den Käfig auf und trug ihn vorsichtig zum Ortsrand, wo ein Baum und eine Wiese waren. Er stellte den Käfig ab, öffnete die Käfigtür und durch leichtes Klopfen an die Gitterstäbe jagte er die Vögel nach draußen und ließ sie frei.                             
Gut, das erklärt jetzt den leeren Vogelkäfig auf dem Rednerpult.

Dann begann der Pastor folgende Geschichte zu erzählen:
Eines Tages hatten Satan und Jesus ein Gespräch. Satan kam gerade vom Garten Eden und war voller Schadenfreude am Prahlen: „Ja Sir. Ich hab grad eine ganze Welt voller Menschen dort gefangen. Ich hab Fallen gestellt, sie gelockt und sie konnten nicht widerstehen. Hab sie alle!“ „Was hast du mit ihnen vor?“, fragte Jesus. Satan antwortet: „Oh, ich werde meinen Spaß mit ihnen haben! Ich werde ihnen das Heiraten und Scheiden beibringen. Wie man einander hasst und sich ausnutzt. Wie man säuft, raucht und flucht. Ich werde ihnen zeigen, wie man Pistolen und Bomben erfindet und sich gegenseitig tötet. Ich werde wirklich viel Spaß haben!“
„Und was wirst du tun, wenn du fertig bist mit ihnen?“, fragte Jesus. „Oh, ich werde sie umbringen“, strahlte Satan stolz. „Wieviel willst du für sie haben?“, fragte Jesus. „Oh, du willst diese Leute nicht haben. Die sind nicht gut. Warum? Du wirst sie nehmen und sie werden dich hassen. Sie werden dich anspucken, verfluchen und dich töten. Du willst diese Menschen nicht haben!!“ „Wieviel?“, fragte Jesus wieder. Satan schaute Jesus an und spottete: „Dein ganzes Blut, deine Tränen und dein Leben.“
Jesus sagte: „GEKAUFT!“ Und dann zahlte er den Preis.
Der Pastor nahm den Käfig und verließ das Pult.

Hat Gott alles in seiner Hand?

Bei FB und anderen sozialen Medien lese ich in den letzten Tagen des öfteren, welche Probleme es in den nächsten Monaten geben würde, und ob man für oder gegen die Umweltschützer sein sollte. Dabei stellt sich dann die Frage: Gibt es den irgendetwas, was Jehovah nicht in seiner Allmacht lenken kann? Ist IHM etwa entglitten?

Da ich gerade „im Auftage“ die älteren WT durcharbeite, bin ich über folgendes gestolpert:
Zitat aus Wachtturm Februar 1950

NEBUKADNEZAR war ein Dämonenanbeter. Im Sinn dieses Namens ist der Name eines babylonischen Gottes eingeschlossen, nämlich „Nebo schützt vor Unglück“. Nebukadnezar nannte seinen Sohn und Nachfolger auf dem babylonischen Thron nach einem andern heidnischen Gott: „Ewil-Merodak“. An seinem Hofe waren Heidenpriester, seine Äusserungen verherrlichten die Dämonenanbetung, zu seinen Bauwerken zählten viele Heiligtümer für heidnische Gottheiten, und er selbst war entschieden religiös veranlagt. Dennoch sagt Jehova Gott von ihm, seinen Namen in einer Variante gebrauchend: „Nebukadrezar, der König von Babylon, mein Knecht.“ Wie konnte dies sein?
Jehova Gott bediente sich Nebukadnezars als eines Werkzeuges, um am abgefallenen Juda das Gericht zu vollziehen.

Also jeder, der heute irgendwo lebt, KANN – wenn Jehovah es will – dazu benutzt werden, um SEINEN Plan umzusetzen. Dazu ist meine persönliche Anstrengung NICHT nötig. Ich muss nicht für oder gegen den einen oder anderen Politiker sein, ich muss nicht für oder gegen eine Bewegung sein, ich muss auch keine Notfallkoffer anlegen! Das einzige was ich als SEIN ANBETER tun muss – ist mich ganz auf IHN zu verlassen, IHM zu vertauen und IHN zu lobpreisen ( ob allein, zu zweit oder in großer Menge).

Kann ich mir bei Gott etwas verdienen?

So manch einer denkt, dass er mit besonderer Anstrengung Gott zu einer Gegenleistung zwingen könnte. So ist bei manchen der Gottesdienst einmal oder mehrmals die Woche „Pflicht“ – bei anderen „das Gespräch mit Nichtgläubigen“ oder gar „mit Gewalt gegen Andersgläubige vozurgehen“.

Jesus sagte gemäß Matthäus 5:19 das „unsere Gerechtigkeit größer sein muss, als die Gerechtigkeit der Pharisäer“. Da stellt sich ja die Frage: WIE war den die Gerechtigkeit der Pharisäer zu seiner Zeit????

Ich habe einfach mal den Gedanken aus „Kommentar zum NT aus Talmud und Midrasch“ zu diesem Vers hierher kopiert. Vielleicht wird daraus klar, was Jesus meinte 😉

Wenn eure Gerechtigkeit nicht erheblich mehr wird als die der Schriftgelehrten u. Pharisäer.
γραμματεῖς, Schriftgelehrte = סוֹפְרִים, s. bei 2, 4. ‖ Φαρισαῖοι = פְּרוּשִׁים, Sing. פָּרוּשׁ, s. den Exkurs „Pharisäer u. Sadduzäer“.
Zu den Schriftgelehrten gehörten nicht nur Pharisäer, sondern auch Sadduzäer; erst als mit dem Untergang des jüd. Staatswesens i. J. 70 n. Chr. die Partei der Sadduzäer aus der inneren Geschichte des Judentums verschwand, nahm auch die sadduzäische Schriftgelehrsamkeit ein Ende. — Die Partei der Ph. umfaßte nicht bloß Schriftgelehrte, sondern in noch weit höherem Maße auch Laien, nämlich alle, die bereit waren, ihr Leben nach den religionsgesetzl. Anschauungen u. Anordnungen der pharis. Schriftgelehrten zu führen. — Wenn hier die Schriftgelehrten u. Ph. nebeneinander genannt werden, so haben wir bei jenen in erster Linie an die Männer der Theorie zu denken, die die pharis. Lehrmeinungen schulmäßig ausbildeten u. begründeten. Unter den Ph. aber werden wir besonders die Vertreter der Praxis zu verstehn haben, die das tägliche Leben in Handel u. Wandel nach den Satzungen der Schriftgelehrten zu gestalten u. zu regeln sich bemühten.
ὑμῶν ἡ δικαιοσύνη πλεῖον τῶν γραμματέων καὶ Φ., abgekürzte Vergleichung mit Auslassung von ἤ. — Die Gerechtigkeit der Schriftgelehrten u. Ph. wird von Paulus, also demjenigen Apostel, der vermöge seines Bildungsganges einen genauen Einblick in die pharis. Schulmeinungen gewonnen hatte, charakterisiert als eine δικαιοσύνη ἐκ τοῦ νόμου oder als eine δ. ἐξ ἔργων νόμου, d. h. als eine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz u. seinen Werken erwächst, s. Röm 10, 5; Gal 3, 21; Phil 3, 9; Röm 3, 20; Gal 2, 16. Diese Charakterisierung finden wir auch außerhalb des NTs. Test Dan 6: Stehet ab von jeder Ungerechtigkeit u. hangt der Gerechtigkeit des Gesetzes Gottes an κολλήθητε τῇ δικαιοσύνῃ τοῦ νόμου τοῦ θεοῦ. — Apoc Bar 67, 6: Der balsamische Weihrauchduft der Gerechtigkeit aus dem Gesetz iustitiae ex lege ist aus Zion getilgt. — Auch hier bezeichnet die δικαιοσύνη τοῦ νόμου, bezw. die iustitia ex lege die Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt. Aber aus allem dem erfahren wir nichts Näheres darüber, wie denn nun eigentlich nach der Meinung der alten Synagoge des Israeliten Gerechtigkeit aus dem Gesetz u. seinen Werken hervorgeht. Darüber belehrt uns erst die rabbin. Literatur. Die Sache verhält sich so. Jede Gebotserfüllung מִצְוָה schließt als ein Akt des Gehorsams gegen den göttlichen Gesetzgeber ein Verdienst זָכוּת (Plur. זָכִיּוֹת) des Israeliten vor Gott in sich, ebenso wie jede Gesetzesübertretung עֲבֵירָה eine Schuld חוֹבָה vor Gott nach sich zieht. Von den Gebotserfüllungen abgesehen werden Verdienste vor Gott weiter erworben durch Almosen, Fasten u. besondere Liebeswerke, nicht zuletzt durch das Torastudium. Das Verhältnis, in welchem die Verdienste des Menschen nach Zahl u. innerm Wert zu seinen Übertretungsschulden stehen, stellt den jeweiligen rechtl. Stand des Menschen vor Gott dar: überwiegen die Verdienste, so wird der Mensch von Gott als ein Gerechter צַדִּיק angesehen; überwiegen seine Übertretungsschulden, so gilt er als ein Frevler רָשָׁע. — Hierbei ist die wichtige Frage noch nicht berührt, von deren Beantwortung die ganze Verdiensttheorie abhängt, die Frage: was ist als Gebotserfüllung u. was ist als Gebotsübertretung anzusehn? Eine Gesetzesübertretung läßt sich nur an der Hand des Wortlautes des Gesetzes feststellen; eine Handlung, auf die der Wortlaut eines Gesetzes nicht zutrifft, kann nicht als Übertretung dieses Gesetzes hingestellt werden. Demgemäß haben auch die rabbin. Gelehrten für eine Gesetzesübertretung nur diejenige Handlung angesehen, die entweder dem Buchstaben einer Gesetzesbestimmung nicht voll entsprach oder ihm geradezu widersprach. Liegt aber darin nicht zugleich die Anerkennung beschlossen, daß nun auch umgekehrt jede buchstäbliche Erfüllung eines Gebotes als eine volle, dem Gesetz Genüge tuende anzusehn sei? Die alte Synagoge hat diese Frage bejaht. Gewiß können auch nach ihrer Meinung subjektive Momente den Wert einer Gebotserfüllung erhöhen. Hat jemand zB ein Verbot beobachtet unter schwerem innerem Kampf gegen den eignen bösen Trieb; oder hat ein andrer keine Kosten gescheut, um die Ausführung eines Gebotes so schön zu gestalten, wie es nur in seinen Kräften stand; oder hat ein dritter einer Gesetzesbestimmung nicht aus Furcht vor Gott, sondern aus Liebe zu Gott genügt: so sind das alles Gründe, die der Gebotserfüllung einen besonderen Wert verleihen; aber es sind doch immer nur Akzidenzien; fehlten sie, so würde auch ohne sie eine vollgültige Gebotserfüllung vorliegen, falls nur dem Buchstaben des Gebotes genügt war. Erst die Anerkennung dieses Grundsatzes, daß die buchstäbliche Erfüllung eines Gebotes als eine vollgültige u. verdienstliche Gebotserfüllung anzusehen sei, hat die Verdienstlehre der alten Synagoge möglich gemacht.
Hiernach kommt die Gerechtigkeit aus dem Gesetz zustande dadurch, daß der Israelit durch pünktliche, wäre es auch nur äußerliche Erfüllung der einzelnen Gesetzesbestimmungen eine solche Menge von Gebotserfüllungen u. einen solchen Schatz von Verdiensten erwirbt, daß die Gebotsübertretungen u. die daraus sich ergebenden Übertretungsschulden nach Zahl u. Gewicht überragt werden. Ist diese Bedingung erfüllt, dann hat er Gottes Urteil für sich, d. h. Gott sieht ihn als einen Gerechten an.
Diese Art von Gerechtigkeit hat Jesus nicht anerkannt: „Wenn eure Gerechtigkeit nicht erheblich mehr wird als die der Schriftgelehrten u. Pharisäer (d. h. wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten nicht bei weitem übertrifft), so werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehn.“ Aber dabei bleibt Jesus nicht stehn: er tritt auch in den Kampf gegen die Gesetzesgerechtigkeit der Ph. ein. Das tut er, indem er das Fundament zerstört, auf dem die Verdienstlehre der Schriftgelehrten mit der ganzen Gesetzesgerechtigkeit ruhte. Dieses Fundament war der Satz, daß die buchstäbliche Erfüllung des Gesetzes eine volle, den göttl. Ansprüchen genügende Gesetzeserfüllung sei. Gegen diesen Satz erhebt die ganze Bergpredigt Jesu Protest: nicht dem Buchstaben nach gilt es das Gesetz zu erfüllen; Gott will eine bessere Erfüllung seiner Gebote, eine Erfüllung im Geist u. in der Wahrheit. Was das heißt, macht Jesus dann klar durch die Auslegung, die er einzelnen Geboten zuteil werden läßt. Dabei stellt er überall der buchstäblichen Ausdeutung der Gebote, wie sie von den Schriftgelehrten beliebt wurde, seine Auslegung entgegen, die den vollen religiös-ethischen Gehalt aufdeckt, den Gott in seine Gebote hineingelegt hat. In solcher Tiefe sollen seine Jünger die Gebote erfassen u. erfüllen; dann werden sie bald erkennen, daß es um die Gesetzeserfüllung der Ph. nichts sei, u. daß die Verdienstlehre der Schriftgelehrten samt der darauf aufgebauten Gesetzesgerechtigkeit vor dem Richterstuhl des menschl. Gewissens haltlos in sich selbst zusammenbricht.