Dass wir uns auf unsere tollen Taten sonst was einbilden und uns dabei immer mit den anderen vergleichen, also, Leute, das haben wir doch echt nicht mehr nötig!

Blinder Ehrgeiz, der nur unsere Eitelkeit befriedigt, gegenseitige Kränkungen und Neid dürfen bei uns keine Rolle mehr spielen.
Hoffnung für alle – 1996 – Galater 5,26

Werden wir nicht solche, die auf leere Herrlichkeit (- leeren Ruhm -) aus sind, die einander herausfordern, die einander beneiden!
Jantzen & Jettel – Die Bibel in deutscher Fassung – Galater 5:26

Lasst uns also nicht das Ziel verfolgen, von den Menschen geehrt zu werden. Das ist doch nur ein leerer Betrug! So versuchen wir nur, einander zu übertrumpfen und werden dann noch neidisch aufeinander!
Roland Werner – Das Buch – Galater 5,26

Wir wollen nicht egoistisch werden, nicht miteinander wetteifern oder uns gegenseitig beneiden. – hatten wir im August diesen Jahres schon.

γινώμεθα Konj. γίνομαι, adhortativer Konj. (A254) lasst uns nicht sein. κενό-δοξος11 prahlerisch, voll eitler Ruhmsucht, nach vergänglicher Ehre strebend. προ-καλούμενοι Ptz. Med. -καλέω Med. (zum Streit) herausfordern; mod. φθονοῦντες Ptz. φθονέω m. Dat. beneiden, neidisch sein auf; mod.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Konkret bedeutet das z.B., innerhalb der Gemeinde nicht auf eigene Ehre aus zu sein. Das geschieht, wenn man sich gegenseitig herausfordert – also sich gegenseitig beweisen will, dass man besser und frömmer als der Andere ist. Und es geschieht, wo man neidisch aufeinander ist.
„Die Neigung der Galater zur Annahme des Gesetzes machte eine solche Warnung durchaus nötig. Der Gegensatz von Gruppen in der Gemeinde (Gal 5,15) konnte sie leicht dazu verführen, wechselseitig die eigenen Vorzüge hervorzuheben. Gerade für die, die dabei waren, zur Beobachtung gesetzlicher Bestimmungen überzugehen, lag es nahe, sich über die anderen zu erheben, sich ihnen gegenüber des Gesetzes zu rühmen …“ (Rohde, 254).
„Man rühmt sich selbst, wie gesetzestreu man sich doch verhält, fordert sich gegenseitig zu noch mehr Gesetzestreue heraus und ist neidisch, wenn man sieht, dass jemand die Satzungen und Gebote noch genauer befolgt als man selbst. Paulus hält die Grundlage, auf der solches Prahlen, Herausfordern und Beneiden geschieht, jedoch für nichtig. Nicht das peinlich genaue Befolgen der Satzungen und Gebote hält er für wesentlich, sondern die Nächstenliebe.“

Mainka – Galaterbrief

Nunmehr folgen besondere Ermahnungen, die den Galatern nötig waren, aber auch nicht weniger für unsere Zeit passen. Die Mutter vieler Übel, sowohl in der ganzen menschlichen Gesellschaft, als zumal in der Kirche ist die Ehrsucht, vor der ein Christ sich also hüten soll. Mögen die Weltweisen immerhin nicht jeden Ehrgeiz verurteilen, so ist für einen Christen doch die Ruhmsucht unter allen Umständen verwerflich, weil sie den Gesichtspunkt dafür verrückt, wo man eigentlich wahren Ruhm zu suchen hat: allein bei Gott! Losgelöst von Gott ist alles eitel. – Dass die Menschen einander entrüsten und hassen, ist die Folge ihres Ehrgeizes. Wer selbst nach der höchsten Stufe strebt, kann ja anderen nichts gönnen. Daraus kommen dann Verkleinerungen des anderen, Kränkungen und Reibungen.

Jean Calvin – Der Brief an die Galater

In diesem Vers werden drei Haltungen genannt, die wir meiden sollten:

Eitle Ehre – »Lasst uns nicht nach eitler Ehre trachten«, womit wörtlich gemeint ist: Wir sollen keine falsche oder realitätsferne Meinung (von uns selbst) besitzen. Gott möchte nicht, dass Christen sich brüsten oder prahlerische Angeber sind. Dies passt nicht zu der Tatsache, dass wir Sünder sind, die durch die Gnade errettet wurden. Unter dem Gesetz lebende Menschen werden oft stolz auf ihre kleinen Erfolge und verspotten diejenigen, die nicht an ihre Maßstäbe heranreichen. Gesetzliche Christen überschütten häufig andere Gläubige mit ihrer Kritik, wenn für diese nicht die gleiche Liste der unter Christen verschieden gesehenen »Zwischendinge« maßgeblich ist, die von ihnen verurteilt werden.

Herausforderung – »… indem wir einander herausfordern«. Wir verleugnen unser geisterfülltes Leben, wenn wir andere Menschen auffordern oder veranlassen, unseren privaten Ansichten zu entsprechen. Man kennt niemals die Probleme und Versuchungen, unter denen der andere leidet, denn wir stecken nicht in seiner Haut.

Neid – »… indem wir … einander beneiden«. Neid ist insbesondere die Sünde, etwas zu wollen, das jemand anderem gehört und worauf man selbst kein Anrecht hat. Man neidet dem anderen den größeren Erfolg, seine Talente, seinen Besitz oder sein gutes Aussehen. Menschen, die wenige Talente oder einen schwachen Charakter besitzen, tendieren dazu, diejenigen zu beneiden, die scheinbar erfolgreicher das Gesetz halten. All diese Merkmale haben mit der Gnade jedoch nichts zu tun. Ein wahrer Gläubiger sollte andere höher achten als sich selbst. Gesetzestreue wollen fälschlicherweise Ehre für sich selbst einfordern. Es ist echte Größe, wenn man dient und arbeitet, ohne bemerkt und gesehen zu werden.

MacDonald – Kommentar zum Neuen Testament

    Deshalb ist es so wichtig: schau auf den himmlischen Vater und schau auf Jesus Christus, anstatt auf deinen Nachbarn! Konzentriere dich auf die Liebe, die ER dir zeigt, und spiegel diese Liebe weiter – anstatt negativen Gedanken raum zu geben!

    Schreibe einen Kommentar

    Nur Personen in meinem Netzwerk können kommentieren.