Brauchen Schwäne Flugübungen?

Heute auf n-tv eine ältere Meldung wiederentdeckt. Bei der Frage „Wo sterben Vögel“, fällt mir gleich wieder ein, was in den „Schwanenbüchern“ gesagt wird, nämlich, das Schwäne sich zum sterben „verkriechen“…. So auch in dem Artikel:


Wahrscheinlich verkriechen sich die gefiederten Tiere in der Natur, kurz bevor sie sterben, denn sonst müsste man ja wesentlich mehr tote Vögel auf der Straße sehen. Aber was sagen die Experten zu dieser Vermutung? „Nach allem, was wir wissen, ziehen sich Vögel für ihren natürlichen Tod tatsächlich zurück“, bestätigt Professor Franz Bairlein vom Institut für Vogelforschung in Wilhelmshaven.

Da die meisten Vogelkörper relativ klein und leicht sind, dauert es nicht besonders lange, bis sie verwest sind. Vögel, die sich kurz vor ihrem Tod nicht so gut verstecken konnten, werden auch als Aas von anderen Tieren vertilgt, so dass meistens nur ein paar Federn übrig bleiben.

Dann auch gleich noch eine Meldung zu Wildgänsen – „nahen Verwandten“ von unseren Schwänen.

Anders als Marathonläufer benötigen Wildgänse für ihre Langstreckenflüge offenbar kein vorheriges Konditionstraining. Das haben Untersuchungen von Weißwangengänsen ergeben, die jedes Jahr im Herbst rund 2500 Kilometer von ihren Brutplätzen in Spitzbergen zu den Überwinterungsgebieten im Südwesten Schottlands zurücklegen. Die Vögel flogen vor ihrer langen Reise nicht mehr oder öfter als zuvor, berichtet das Forscherteam im Fachjournal „Biology Letters“.

Bevor Zugvögel ihre Langstreckenflüge starten, nimmt das Volumen ihrer Herz- und Flugmuskulatur für gewöhnlich zu, während sich andere Organe zeitweise sogar verkleinern. Damit optimieren die Tiere ihre Flugkapazität und vermeiden unnötigen Ballast. Die Forscher um Steven J. Portugal von der University of Birmingham fanden nun Gegenbeweise zur bisherigen Annahme, wonach dies unter anderem mittels Flugtraining geschieht.

Bei acht freilebenden Weißwangengänsen (Branta leucopsis) aus Spitzbergen implantierten die Forscher kleine Datenspeicher, die rund ein Jahr lang alle fünf Sekunden den Herzschlag der Tiere dokumentierten. Frequenzen im Bereich von 285 bis 400 Schlägen pro Minute ordneten die Wissenschaftler einer Flugphase zu. Betrug diese erstmals mehr als 30 Minuten, wurde sie als Beginn der Zugperiode eingestuft.

Die Auswertung der Daten von sechs wieder eingefangenen Tieren zeigte keine Hinweise auf ein spezielles Flugtraining vor Antritt des Langstreckenfluges, wenngleich die Forscher individuelle Unterschiede zwischen den einzelnen Tieren beobachten konnten. Obwohl die Muskelmasse der Vögel für die Studie nicht gemessen wurde, gehen die Forscher davon aus, dass sich diese, wie bereits mehrfach für Weißwangengänse beschrieben, vor Beginn der Langstreckenflüge erhöht haben muss.
Wildgänse sparen Fettreserven auf

Dies hänge nach Angaben der Forscher vermutlich mit der allgemein beobachteten Zunahme des Körpergewichts der Zugvögel vor Antritt der langen Reise zusammen. Demnach würden die Flugmuskeln durch die erhöhte Belastung gekräftigt und die Tiere müssten trotzdem nicht länger als die durchschnittlichen 22 Minuten am Tag im Flug verbringen. Nach Ansicht der Wissenschaftler ist dies eine effektive Strategie, um energiezehrendes Flugtraining zu vermeiden und stattdessen die Fettreserven für die anstrengenden Langstreckenflüge aufzusparen.

Wenn das gleiche auch für Schwäne gilt, dann ist das Fütterungsverbot ja nahe an Tierqälerei ?!?

Ein Kommentar

  1. Martina sagt:

    Hallo aus Hamburg,

    zum oberen Abschnitt wollte ich nur mal erzählen, dass ich heute eine sterbende Möwe von der Straße aufgelesen habe. Sie zuckte noch etwas mit den Flügeln und bewegte sich dann nicht mehr. Ich wollte sie erst ans Ufer des Kuhmühlenteichs bringen, damit sie dort anderen Lebewesen als Nahrung dienen kann. Dann bewegte sie ganz schwach den Kopf und öffnete immer wieder mal den Schnabel um tief einzuatmen. Das erinnerte mich sehr stark an die „Schnappatmung“ bei sterbenden Menschen (bin Krankenschwester). Ich nahm dann die Möwe mit nach Hause und lagerte sie so, dass ihr Kopf etwas erhöht lag. Von zahmen Vögeln hatte ich gelesen, dass sie ihren Schnabel in die Gitterstäbe ihres Käfigs einhängen, wenn sie schwach sind und besser Luft bekommen wollen. Zwischendurch gab die sterbende Möwe merkwürdig pfeifende Geräusche von sich. Ich nahm sie kurz hoch, dann besserte sich das wieder. Phasenweise atmete sie schnell und deutlich sichtbar, dann wieder nur ganz flach. Sie bewegte sich kaum, legte manchmal den Kopf anders hin oder spreizte einen Flügel etwas ab. Nach einer Stunde war sie verstorben. Ich war sehr gerührt darüber, den Tod eines so kleinen und zarten Tieres hautnah miterleben zu dürfen. Ich betete für die Möwe, dass ihr der Übergang in „die andere Welt“ leicht fällt und dass sie sich geliebt und geborgen fühlt.

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