Tag: 6. März 2023

Bestellkatalog oder Gespräch?

Direkt danach führte Gottes Geist Jesus hinauf in die Wüstengegend. Dort warteten Prüfungen auf ihn, die der teuflische Zerstörer für ihn ausgedacht hatte. Vierzig Tage und vierzig Nächte lang verzichtete Jesus auf Nahrung. Am Ende dieser Zeit bekam er großen Hunger. Da kam der Versucher aus seinem Hinterhalt hervor und forderte ihn heraus: »Wenn du wirklich der Sohn Gottes bist, dann sag doch einfach, dass sich diese Steine in Brot verwandeln sollen!« Doch Jesus gab ihm die Antwort: »Im Buch Gottes steht geschrieben: ›Ein Mensch kann nicht allein von Nahrung leben. In Wirklichkeit ist er ganz abhängig davon, dass Gott sein lebendig machendes Wort ausspricht!‹«
Roland Werner – Das Buch – neues Testament und Psalmen – Matthäus 4,1–4

Die Reaktion von Jesus sollte man sich genauer anschauen!!!
Ich habe oft den Eindruck, dass wir heute dazu neigen, eher „im Geist zu fordern“ oder bei Gott etwas „bestellen zu wollen“ – anstatt auf sein Wort zu hören und uns danach auszurichten.
So sind Gebetsanliegen sehr häufig persönliche Wünsche – und wenn ich einen christlichen Buchkatalog aufschlage, geht es häufig um persönliche Ziele, Wünsche, Erfahrungen…
– aber ist dass das was Jesus uns vorgelebt hat??? Er hatte berechtigt hunger – denn nach 40 Tagen ohne Essen … aber er sagte NICHT „Vater gib mir Brot“ oder „jetzt habe ich ein Recht aus den Steinen Brot zu machen“ – sondern ? Siehe oben.
Ich denke wir Christen sollten über unseren Focus nachdenken.

https://blog.thomas-pape.de/2020/03/06/was-ist-der-mittelpunkt/

4, 2: Und fastete vierzig Tage.

ExR 47 (102a): „Mose war dort bei Jahve vierzig Tage u. vierzig Nächte, ohne Brot zu essen“ usw. Ex 34, 28. Ist es einem Menschen denn möglich, vierzig Tage ohne Speise u. Trank zu sein? R. Tanchuma (nach BM 86b dürfte der Ben Chanilai. um 280, gemeint sein) hat im Namen des R. Elʿazar (b. Pedath? um 270) u. R. Abin (so zu lesen nach GnR 48; Abin I. um 325, II. um 370) hat im Namen des R. Meïr (um 150) gesagt: Das Sprichwort sagt: „Kommst du in eine Stadt, so richte dich nach deren Sitten!“ Mose stieg nach oben empor, wo es kein Essen u. Trinken gibt, u. ward ihnen (den Oberen) gleich; die Engel des Dienstes stiegen nach unten hinab, wo es Essen u. Trinken gibt, u. aßen u. tranken, s. Gn 18, 8. — Parallel GnR 48 (30c).

4, 4: Auf Grund jeglichen Wortes.

Dt 8, 3 wird kein dem ῥήματι entsprechendes Wort gelesen; dagegen führen die Targumim, wohl zur Vermeidung des anthropomorphistischen „Mund“ Gottes, das Mēmra ein. Targ Onk Dt 8, 3: Durch alles vom Memra Jahves Hervorgebrachte besteht der Mensch. Targ Jerusch I: Durch alles, was vom Memra Jahves geschaffen wurde, lebt das Menschenkind. ǁ Vgl. auch Aboth 6, 7: Groß ist die Tora; denn sie gibt Leben denen, die sie tun, in dieser u. in der zukünftigen Welt, s. Spr 4, 22: Leben sind sie (nach dem Midrasch: die Worte der Tora) für jeden, der sie erlangt, u. seinem ganzen Leibe Heilung; ferner Spr 3, 18: Ein Lebensbaum ist sie (die Weisheit = Tora) denen, die sie ergreifen, u. wer sie festhält, ist glückselig.

Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch

Mt 4:1 : Zu den am häufigsten zitierten Taten Gottes im A.T. gehörte, dass er seinem Volk, als es in der Wüste auf die Probe gestellt wurde, in Gestalt einer Wolken- und Feuersäule voranging und es führte (s. vor allem Jes 63,14 ). Während im A.T. nur sehr selten vom Teufel die Rede ist, war seine Funktion als Versucher (vgl. Hiob 1-2 ) den Menschen zur Zeit Jesu sehr viel stärker bewusst. Die für das jüdische Denken überraschendste Aussage im vorliegenden Vers war nicht etwa, dass der Teufel Jesus in Versuchung führte, sondern dass er als Person, leibhaftig, auftrat.
Mt 4:2 : Auch Mose hatte 40 Tage und Nächte gefastet; Jesus wird hier also gleichsam als neuer Mose, als ein neuer Gesetzgeber vorgestellt (s. Mt 5,1-2 ). Und noch in einem anderen Zusammenhang wurde die Zahl 40 wichtig: Israel lebte 40 Jahre in der Wüste (s. die Einführung in diesen Abschnitt).
Mt 4:3 : Derartige Kunststückchen vollbrachten in der Antike Zauberer; sie behaupteten, die Gestalt von Tieren annehmen und eine Substanz in eine andere verwandeln zu können, z. B. Steine in Brot. Viele Juden hofften auf einen neuen Exodus unter der Führung eines neuen Mose – einschließlich Manna, dem Brot vom Himmel. Der Teufel will Jesus dazu verleiten, den Erwartungen seiner Zeitgenossen nachzukommen.
Mt 4:4 : Der Teufel stellt Jesu Sohnschaft in Frage bzw. versucht, sie an bestimmten Bedingungen festzumachen und Jesus zu einer Beweisführung anzustacheln ( 4,3 ); damit widerspricht er dem Wort Gottes ( 3,17 ). Doch Jesus kannte den Kontext von 5.Mose 8,3 , der Stelle, die er zitiert, ganz genau: Er konnte sich darauf verlassen, dass Gott ihm in der Wüste Manna geben würde, denn Gott ist sein Vater, so wie er Israels Vater ist ( 5.Mose 8,5 ). Auch in anderen jüdischen Schriften (so z.B. in den Schriftrollen vom Toten Meer und in späteren rabbinischen Texten) dient die Wendung »es steht geschrieben« häufig als Einleitung für ein Schriftzitat.

Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

Während die Taufe Jesu den Täufer Johannes zum Zeugen hatte, schließt die Versuchung Jesu jeden menschlichen Zeugen aus. Aus diesem Grunde muß die Kenntnis von der Versuchung auf Mitteilung Jesu an seine Jünger beruhen.
Während Markus sich mit einer knappen Notiz begnügt, erwähnen Matthäus und Lukas die Versuchungsgeschichte ausführlich.
Die Versuchungsgeschichte ist unmittelbar an die Taufe angeschlossen. Dieses beweist das Wort tote = darauf, das die Verbindung zweier Ereignisse in direkter Zeitfolge ausdrückt.
Während Markus die Versuchung des Herrn während der ganzen 40 Tage stattfinden läßt, schildern Matthäus und Lukas diese 40 Tage und 40 Nächte als die vorbereitende Voraussetzung für die erste Versuchung. Die Versuchung selbst wird geschildert als an einem Tage sich abwickelnd. Da zu den 40 Tagen ausdrücklich 40 Nächte hinzugefügt sind, denkt Matthäus somit an eine völlige Speiseenthaltung. Vom Fasten, das der Kultus anordnete, war nur der Tag betroffen. Vom Aufgang der Sonne bis hin zu ihrem Untergang wurde weder gegessen noch getrunken. In der Nacht dagegen wurde gegessen. Weil wir hier an die gänzliche Enthaltung der Nahrung denken sollen, sind hier die Tage und Nächte genannt (Schlatter).
Bei Mose sind die 40 Tage mit der an ihn gerichteten Rede Gottes gefüllt. Matthäus läßt uns aber darüber im Dunkel, was Jesus während dieser Zeit tat. Markus fügt noch das dunkle »und er war unter den wilden Tieren« ein. Wir glauben bestimmt, daß Jesus in dieser Zeit stets die Gemeinschaft mit dem Vater gepflegt hat.

Es ist eine besonders fein ausgedachte Versuchung, mit der Satan hier an Jesus herantritt. Die Versuchung ist am gefährlichsten, die gar nicht wie eine Versuchung aussieht.
Mit herzbewegender Teilnahme tritt jener freundliche Unbekannte zu Jesus, der durch Hunger völlig erschöpft war. Er schlägt ihm vor, doch kraft seiner Gottessohnschaft Steine in Brote zu verwandeln.
Die Worte »Wenn du Gottes Sohn bist« drücken genau so wie bei der ersten Versuchung im Paradiese: Hat Gott wirklich gesagt? einen Zweifel aus. Ihr Sinn ist: »Wenn du wirklich Gottes Sohn bist, dann brauchst du doch nicht zu hungern.« Hunger und Erschöpfung sprechen gegen die Gottessohnschaft. Das Vorhandensein der Gottessohnschaft kann nur dadurch bewiesen werden, daß die in der Gottessohnschaft eingeschlossenen Wundergaben zur Geltung kommen. Hunger und Erschöpfung müssen also mit Hilfe der Gaben ohne weiteres sofort beseitigt werden. Ist das der Fall, dann erst ist die Gottessohnschaft als echt erwiesen. Sonst nicht! – So meint der Versucher.
Jesus spürt seine Erschöpfung. Das Hungergefühl ist überwältigend. Warum soll man nun die Gaben nicht gebrauchen, die man besitzt, zumal Not vorhanden ist? Die Gaben sind doch deshalb gegeben, damit wir sie benutzen! Das ist der Sinn der satanischen Versuchung! – Was ist darauf zu entgegnen?
Wohl ist ein Arbeiten mit den Gaben gottgewollt, aber das ist hier das versuchliche »Aber«. Die Gaben und Kräfte, die Gott den Seinen geschenkt hat, sind uns deshalb von ihm gegeben, damit wir sie nicht nach eigenem Gutdünken nur für uns selbst verwenden, sondern dazu sind sie da, um in den Dienst dessen gestellt zu werden, der der Geber aller Gaben ist.
Der Satan wollte Jesus dazu verleiten, die Wundergaben, die ihm zur Aufrichtung des Reiches Gottes anvertraut sind, willkürlich, nach eigenem Ermessen zu verwerten.
Wäre Jesus auf diese Anschläge des Satans eingegangen, so wäre das ein Mißbrauch seiner Gaben gewesen.
Jesu Antwort lautete: »Der Mensch lebt nicht von Brot allein.« Das besagt zunächst, Jesus will sich als wahrhaftiger Mensch ganz und gar in die Reihe der Menschen stellen. Er will jetzt nicht irgendwie eine Vorzugsstellung einnehmen. Die Verwendung der göttlichen Gaben zur persönlichen Befreiung von Entbehrungen und Leiden ist ungöttlich! Der Ausdruck »der Mensch« erinnert den Satan daran, daß Jesus trotz seiner Würde als Gottessohn entschlossen ist, die Bedingungen des menschlichen Daseins vollkommen einzuhalten. Das Wort Jesu aus 5. Mose 8 erklärt sodann: Gott kann das menschliche Leben auch durch andere Mittel erhalten als durch das Brot, z. B. auch durch das Manna! Ja, Gott kann sogar ohne irgendein materielles Mittel, nur durch die bloße Kraft Seines Willens, den Menschen ernähren und versorgen.
Mit dieser Antwort: »Der Mensch lebt nicht von Brot allein«, verpflichtet sich also Jesus, die Befriedigung seiner irdischen Bedürfnisse während seines ganzen messianischen Wirkens allein seinem Vater zu überlassen. Wie jeder Mensch, will er täglich den Vater um das Brot bitten. Er will Müdigkeit, Hunger und Blöße erdulden, ohne zu irgend welchen eigenmächtigen Erleichterungsmitteln seine Zuflucht zu nehmen, und erst recht nicht dann, wenn der Böse ihn dazu auffordert. – Schlatter sagt: »Ein Sohn Gottes, der aus der Abhängigkeit von Gott herausträte und eigenmächtig handelte, würde Satanisches offenbaren.« –
Das gleiche gilt auch der Gemeinde Jesu. Das Heraustreten aus der Abhängigkeit von Gott ist die Vernichtung des Vertrauens zu Gott, ist Verunehrung Gottes, ist Erhebung des eigenen Willens zum alles bestimmenden Motiv. Wie der Täufer mit seiner totalen Bejahung Gottes die Verneinung jedes menschlichen und christlichen Eigenwillens verkündete, so wußte auch Jesus aufs allergewisseste: »Der Sohn kann nichts aus sich selbst tun.« Die Bindung Jesu einzig an den Vater allein macht das Eingehen auch auf das kleinste eigensüchtige Begehren unmöglich. Mit anderen Worten: Das Bewußtsein seiner Gottessohnschaft wird ihn niemals dazu bringen, seine Knechtsgestalt als Mensch zu verleugnen. (Vgl. Phil 2,5–8.)

Wuppertaler Studienbibel

Die »vierzig Tage und vierzig Nächte« erinnern an Moses Aufenthalt auf dem Sinai, um die Gebote zu empfangen (2 Mose 24,18; 34,28), außerdem an Elias Wanderung zum Sinai (1 Kön 19,8). Evtl. wollte sich Jesus bewusst auf das Amt des zweiten Mose (vgl. 5 Mose 18,15) vorbereiten. Er hat wie Mose und Elia »gefastet«.

Das Wunder, wie das möglich war, bleibt verhüllt. Evtl. hatte Jesus Wasser zur Verfügung (doch vgl. 5 Mose 9,9). Die Zahl »vierzig« gehört ferner zur Bußfrist für Ninive (Joh 3; 4; 5; 7; 8 .), zur Zeit Jesu nach der Auferstehung (Apg 1,3), zur Wüstenwanderung Israels (2 Mose 16,35; 4 Mose 14,33; 32,13; 5 Mose 5,7), zur Herrschaft Davids und Salomos (2 Sam 5,4; 1 Kön 11,42), zur Sintflut (1 Mose 7,4.17) und zur Fastenzeit der Kirche vor Ostern. Es ist damit eine Buß-, Bewährungs – und Offenbarungsfrist bezeichnet, wobei die reale Zeitspanne aber durchaus erhalten bleibt. Zum Fasten vgl. die Erklärung bei Mt 6,16ff.) Fasten eröffnet die Möglichkeit zum intensiven Gebet.

Jesus »überkam der Hunger«. Jesus ist kein weltentrückter Held, sondern erfährt Hunger, Durst und Schwachheit wie wir (vgl. Joh 4,6ff.). Er kennt die Bedeutung des täglichen Brotes (vgl. Mt 6,11 im Vaterunser) und die Notwendigkeit der leiblichen Nahrung (vgl. Röm 13,14). Die Bibel ist durchaus realistisch, bietet aber mehr als die Speise für das irdische Leben.

»Versucher« heißt der Satan (vgl. Mk 1,13), weil er stets bestrebt ist, auch andere von Gott zu lösen. »Versuchen« kann in der Bibel beides sein: »prüfen« im guten Sinne und »versuchen« im Sinne der Verführung. Hier ist das Zweite gemeint (vgl. 1 Thess 3,5). Er »trat an ihn heran«: das Auftauchen des Teufels ist hier so rätselhaft wie in 1 Mose 3 . Es wird einfach seine Existenz vorausgesetzt, ebenso sein freier Zugang zu Jesus. Wie der erste Mensch versucht wurde, so jetzt auch der zweite Mensch! In Mt 4 wiederholt sich, was in 1 Mose 3 geschah (vgl. Röm 5,12ff.; 1 Kor 15,45ff.). Die Erfahrung Jesu mit dem Versucher schlug sich dann in der letzten Vaterunser-Bitte nieder (Mt 6,13).

»Wenn du Gottes Sohn bist, dann sprich, dass diese Steine zu Broten werden«:

Der Teufel geht von Jesu Gottessohnschaft aus, ebenso wie die Dämonen in Mt 8,29 . Aber kann er die Tatsachen nicht leugnen, dann sucht er die Konsequenzen in seinem Sinne zu verändern. Wie er selbst groß sein will und das erste Menschenpaar zu autonomer Größe verführte (1 Mose 3,5), so soll auch der Gottessohn seine Wundermacht für die eigene Größe missbrauchen. Wie der Teufel Rebell ist, so soll auch der Sohn gegen den Vater rebellieren. Das Teuflische steckt nicht zuletzt darin, dass das »Brot« ja eine gute Gabe ist. »Brot« zu schaffen für Hungernde, wer sieht darin etwas Böses? Aber hier entscheidet nicht das Endprodukt, sondern die Quelle, aus der es stammt. Ist die Quelle böse, dann werden die besten Erzeugnisse zum Tode führen. Offenbar wird der Antichrist – Jesu Gegenbild – für Brot und wirtschaftlichen Aufschwung sorgen und im Taumel des Materialismus eine Welt berauschen (vgl. Off 13,15-17; 17-18).

»Er aber gab zur Antwort: Es ist geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes kommt.«

Jesu Halt ist das »Es ist geschrieben«. Was in der Heiligen Schrift steht, ist »aus dem Munde Gottes« hervorgegangen. Niemals ruht in der Bibel das Interesse auf dem menschlichen Verfasser. Alles hängt daran, dass in der Schrift wirklich Gott redet. Das Gotteswort aber schafft Leben! Es ist dynamisch! Der Mensch, der es hält, geht nicht zugrunde. Man wird erinnert an Joh 6,63 »Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben.« Mit dem Wort also wehrt sich Jesus gegen die Brotversuchung (vgl. Joh 4,34).

Was Jesus zitierte ist 5 Mose 8,3 . Dort steht u. a.: »Er demütigte dich und ließ dich hungern und speiste dich mit Manna.« Offenbar begreift Jesus sein Hungern als demütiges Warten auf Gottes Hilfe. Er verzichtet auf Selbsthilfe. Damit ist eine ungeheure geistliche Entscheidung gefallen. Seit dem Sprechen der Schlange in 1 Mose 3 will der Mensch selbst Erkenntnis und Leben schaffen. Der griechische Prometheus, der selbst alles schafft, wird zum Urbild des gefallenen Menschen. Jesus aber überwindet diesen Stolz, der nach Luther die Wurzel aller Sünde ist. Hier siegt in Jesus der zweite Mensch über die Versuchung, der der erste erlegen war.

Edition C

Unmittelbar nach der Taufe wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt (nahe bei Jericho; vgl. die Karte), damit er von dem Teufel versucht würde. Diese Zeit, die er unter Gottes Führung verbrachte, war eine notwendige Prüfungszeit, in der Jesus seinen Gehorsam gegenüber dem Vater erweisen mußte (Hebräer 5,8).
Nachdem er vierzig Tage gefastet hatte, hungerte ihn, und die Versuchung begann. Von Gottes Standpunkt aus waren diese Versuchungen ein Beweis für die innere Kraft Jesu. Dem Sohn Gottes war es nicht möglich zu sündigen – eine Tatsache, die die Prüfungen noch verschärfte. Jesus konnte den Versuchungen nicht nachgeben und sündigen, aber er mußte ausharren, bis sie vorüber waren.
Mt 4:3-4
Die erste Versuchung bezog sich auf sein Verhältnis zum Vater. Der Teufel ging davon aus, daß Jesus, wenn er wirklich der Sohn Gottes war, überredet werden könnte, unabhängig vom Vater zu handeln. Diese Versuchung war äußerst subtil: Wenn Jesus Gottes Sohn war, hatte er tatsächlich die Macht, Steine in Brot zu verwandeln. Das war es jedoch nicht, was der Vater von ihm wollte. Der Vater wollte, daß er ohne Nahrung in der Wüste bleiben und hungern sollte. Auf die Einflüsterung des Satans einzugehen und seinen Hunger zu stillen hätte also dem Willen Gottes widersprochen.
Daher zitierte Jesus 5Mo 8,3: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von allem, das aus dem Mund Gottes geht.“ Es ist besser, Gottes Wort zu gehorchen, als seine menschlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Die Tatsache, daß Jesus das 5. Buch Mose zitierte, zeigt darüber hinaus, daß er die unfehlbare Autorität dieses Buches, die in der Forschung häufig in Zweifel gezogen wird, durchaus anerkannte.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die Tatsache, dass Jeschua in allen drei Bereichen von I. Johannes 2,16 versucht wurde, beweist, dass er tatsächlich in allen Punkten versucht wurde wie wir, jedoch ohne Sünde (Hebräer 4,15). Die drei Versuchungen lassen sich wie folgt zusammenfassen. Die Versuchung, Steine in Brot zu verwandeln, war eine Herausforderung, die sich auf den Willen Gottes bezog. Jeschua musste entscheiden, dass es zwar sehr wohl Gottes Wille war, seinen Hunger zu stillen, aber war es auch Gottes Wille, dass er es auf diese Weise tat, indem er seine Wunderkraft einsetzte? Die Antwort war „Nein“. Als Ihm alle Reiche der Welt gezeigt wurden, war das ein Test seiner Unterordnung. Würde Jeschua sich konsequent Gott, dem Vater, unterordnen, oder würde er sich bei dieser einen Gelegenheit der Autorität Satans unterwerfen, um die Macht über die Reiche der Welt zu erlangen und das Leiden am Kreuz zu umgehen? Es ist Gottes Wille, dass Jeschua eines Tages über die Reiche der Welt herrschen soll, aber dies war nicht die Art und Weise, in der er wollte, dass sein Sohn dieses messianische Ziel erreicht. Die Versuchung auf der Spitze des Tempels war ein Test für seine Abhängigkeit von Gott. Es gibt einen richtigen und einen falschen Weg, sich auf Gott zu verlassen. Der falsche Weg testet Gott, indem er Ihn dazu verleitet, Seine Verheißungen zu erfüllen. Wenn Jeschua nur aus eigenem Willen von der Zinne des Tempels gesprungen wäre und den Willen des Vaters negiert hätte, hätte er tatsächlich Gottes Verheißungen auf die Probe gestellt. Man darf Gottes Verheißungen niemals auf die Probe stellen. Man muss einfach glauben, dass er sie zu gegebener Zeit erfüllen wird. Obwohl es Gottes Wille war, dass Jeschua sich als Sohn Gottes erweisen sollte, war dies nicht das Mittel, um dies zu erreichen.

Der Messias widerstand allen Versuchungen, die Satan anbot. Es ist bemerkenswert, dass er dies tat, indem er die Heilige Schrift zitierte, selbst wenn Satan Verse missbrauchte, indem er sie eindeutig aus dem Kontext heraus zitierte. Das ist die Art und Weise, wie alle Gläubigen auch Satan widerstehen sollten.[1245] Das Ergebnis war, dass der Teufel, als er jede Versuchung, d.h. in allen drei Punkten, beendet hatte, von ihm abließ (Lukas 4:13). Jeschuas Versuchung beweist ein biblisches Prinzip, das in Jakobus 4,7 zu finden ist: Wenn man dem Satan widersteht, wird er fliehen, und das Widerstehen kommt immer durch die Schrift (Epheser 6,10-18). Lukas fügte noch einen letzten Satz hinzu und sagte, dass der Sieg nur für eine bestimmte Zeit war. Jeder geistliche Triumph ist vorübergehend. Es wird später weitere geistliche Kämpfe geben, und der geistliche Kampf muss bis zum Tag des Todes geführt werden.

Arnold Fruchtenbaum – Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Denn du wirst mich nicht im Grab lassen.

Denn du gibst mein Leben nicht der Unterwelt preis und läßt deinen Frommen die Grube nicht schauen.
Pattloch Übersetzung 1980 – Ps 16,10

dische Studienbibel hatte ich 2020 hier gepostet.

Aber wie sieht es eigentlich mit diesem Psalm aus?
Können wir diesen Psalm auf David anwenden? Also den ganzen Vers?
Und können wir diesen Vers auf uns persönlich anwenden?
Sah David die Grube nicht? Und sah David die Verwesung nicht?
Was hat dieser Vers mit Apostelgeschichte 2,29 zu tun?

Als David auf die bevorstehenden Herausforderungen blickt, ehrt er den Herrn mit seinem Geist und seinem Herzen. »Ich habe den Herrn stets vor Augen; weil er zu meiner Rechten ist, werde ich nicht wanken« (V. 8). David gibt dem Herrn einen Ehrenplatz. Jemand hat gesagt, dass sich David »wie eine Biene in den reinen Freuden der Gemeinschaft mit dem Herrn vergräbt«. Viele Jahre vorher, als David Buße über seinen Fehltritt tat, schrieb er: »Schmecket und sehet, dass der Herr gütig ist! Glücklich der Mann, der sich bei ihm birgt!« (Ps 34,8). Es gibt kein Vergnügen, das größer wäre als der Genuss der Gemeinschaft mit Gott.
Dieses Erkennen der Segnungen Gottes hat zwei Vorteile. Erstens haben wir das sofortige Gefühl der Erfüllung: »Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele« (V. 9). David hat das Glück gefunden, das wir alle so selbstverständlich suchen. Stellen Sie sich eine Freude ohne Schuld, ohne Gewissensbisse und mit echter Freiheit vor. Natürlich glaube ich nicht, dass David niemals einen schlechten Tag hatte (wenn man die Psalmen liest, dann gewinnt man den Eindruck, dass er fast immer einen schlechten Tag hatte). Doch ein schlechter Tag mit Gott war ihm lieber, als ein guter mit sich selbst und seinem eigenen Vergnügen. Es ist kein Gegensatz, dass es Freude mitten im Leid und Glück mitten im Schmerz gibt.
Zweitens gibt es einen zukünftigen Vorteil. Sein Leib, sagt David, wird sicher ruhen: »Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht lassen, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Grube sehe« (V. 10). Er wird in der Hoffnung auf ein zukünftiges Leben ins Grab gehen, er wird zuversichtlich sterben und selbst im Tod Freude finden: »Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar« (V. 11).
Wir wollen uns die Verheißung in Erinnerung rufen, dass der Herr in diesem Leben zur Rechten Davids steht und im zukünftigen Leben David zur Rechten des Herrn sein wird! So, wie wir heute Gott ehren, so werden wir eines Tages geehrt. Und die Freude wird rein, überströmend und ewig sein.

Erwin Lutzer – 10 Lügen über Gott

David hatte Gewißheit darüber, daß der Herr sein Leben im Angesicht des Todes bewahren würde. Er jubelte, weil Gott seinen Leib sicher ruhen ließ, auch wenn er sich dem Tod gegenübersah. Der Grund dafür, daß er ruhen konnte, lag darin, daß Gott ihn nicht dem Tod überlassen noch seinen Heiligen die Grube sehen lassen würde. Dieser Vers nimmt auf David Bezug, der sich selbst Gottes Heiliger genannt hatte, d. h. genauer, einen der Heiligen Gottes (vgl. V. 3 ). Er tröstete sich mit der Tatsache, daß Gott zu keiner Zeit zulassen würde, daß sein Körper stürbe und in der Grube zugrunde ginge. In der Tat hatte Gott ihn den Weg des Lebens erkennen lassen, so daß er an der Erfahrung weiterer Freude an Gottes Gegenwart Anteil hatte (V. 11 ).
Vers 8-11 hat Petrus am Pfingsttag zitiert ( Apg 2,25-28 ), und Ps 16,10 b wurde von Paulus in bezug auf die Auferstehung Christi in Antiochien zitiert ( Apg 13,35-37 ). So werden die Worte Davids auch typologisch gesprochen; sie überschritten seine eigene Erfahrung und wurden in Christus zu einer historischen Wahrheit. Die Bewahrung vor der verderbenden Grube ist der Grundgedanke sowohl hinter Davids als auch hinter Jesu Erfahrung. Allerdings wurde diese Tatsache bei David durch die Errettung vom Tod, bei Jesus jedoch durch die Auferstehung vom Tod Wirklichkeit.
Der Tod bedeutete für David keine Bedrohung, denn er erfreute sich an dem großen Segen und an der Gemeinschaft mit dem Herrn. Gott würde nicht den Tod und die Grube zulassen, um diese wunderbare Gemeinschaft zu unterbrechen. Genauso ist dies im weiteren Sinn für die Gläubigen heute wahr, die durch die Auferstehung die ganze Offenbarung haben und von sich sagen können, daß, wenn sie sterben, Gott nicht den Tod diese völlige Gemeinschaft zerstören lassen wird, an der sie sich mit dem Herrn erfreuen ( 2Kor 5,8; Phil 1,23 ). Dieser Ausdruck des Glaubens ist deshalb möglich, weil Christus den Tod überwunden hat ( Lk 24,6 ) und auferstand, um der Erstling aller zu werden, die schlafen ( 1Kor 15,20 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Der Fromme sieht die Verwesung nicht

„Ich habe den HERRN stets vor mich gestellt; weil er zu meiner Rechten ist, werde ich nicht wanken. Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele. Auch mein Fleisch wird in Sicherheit ruhen. Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht überlassen, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Verwesung sehe. Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar“ (Ps 16,8-11).

Der 16. Psalm ist ein Psalm von David. Aber es geht in diesem Psalm um einen Größeren als David. Das konnte auch schon einem Israeliten klar sein, der zur Zeit des Alten Testaments diesen Psalm las. Denn dem „Frommen“ in Psalm 16 werden bemerkenswerte Worte in den Mund gelegt, die David nicht sagen konnte:

  • Der Fromme Gottes frohlockt zu Lebzeiten in Gott, und sein Fleisch ruht in Sicherheit, wenn der Tod eingetreten ist. Das heißt: Sein Körper wird nicht der Verwesung anheimfallen. Der Fromme wird zwar sterben, aber in kürzester Zeit wieder auferstehen.1
  • Seine Seele wird nicht dem Scheol (Totenreich) überlassen, sondern wenige Tage nach seinem Tod mit dem Auferstehungsleib verbunden, um in der Fülle der Freude vor dem Angesicht Gottes zu leben.

Das trifft auf David nicht zu, denn:

  • Der Körper Davids wohnte nicht in Sicherheit – er wurde Opfer der Verwesung.
  • Die Seele Davids ist bis jetzt im Scheol; David ist noch nicht aus den Toten auferstanden.

Es geht in Psalm 16 um den Herrn Jesus, den Sohn Davids. Von Ihm hat der Prophet David durch den Geist Gottes geredet.

https://www.imglaubenleben.de/2016/der-fromme-sieht-die-verwesung-nicht/

Die zweite Beweislinie, die Petrus zur Untermauerung seines Arguments anführt, dass Jeschua tatsächlich der jüdische Messias Israels war, ist sein Zitat von Psalm 16,8-11 (V. 25-28). Es scheint, dass Petrus die Septuaginta benutzte, aber er könnte auch die hebräische Bibel zitiert haben, und als Lukas die Worte des Petrus übersetzte, entschied er sich, die griechische Septuaginta zu zitieren, anstatt seine eigene Übersetzung des Hebräischen zu verwenden. In jedem Fall würde diese Art von Zitat als „wörtliche Prophezeiung plus wörtliche Erfüllung“ betrachtet werden, denn im Kontext von Psalm 16 sprach der Psalmist eindeutig von der Auferstehung des Messias. Selbst einige Rabbiner verstanden diese Passage als messianisch. So heißt es beispielsweise im Midrasch Tehillim zu diesem Vers: „Meine Herrlichkeit jubelt über den König Messias, der aus mir (d. h. aus David) auferstehen wird“ [65] Petrus erklärte, dass der Verfasser dieses Psalms David war, aber David sprach nicht von sich selbst, sondern er sprach über den Messias (V. 25). Der Sinn des Verses ist, dass der Sprecher auf den Herrn vertraute und sich deshalb freute. Außerdem würde auch sein Körper in der Hoffnung ruhen (V. 26). Er konnte in der Hoffnung ruhen, weil nach dem Tod die Auferstehung kommen würde (V. 27). Aufgrund der Auferstehung wird der Sprecher auf dem Weg des Lebens wandeln (V. 28).

In den Versen 29-33 wendet Petrus den Psalm speziell auf die Messiasschaft Jeschuas an und weist darauf hin, dass der Psalmist unmöglich von David gesprochen haben kann (V. 29). Er begann, indem er die Menge als „Brüder“ ansprach, wobei er sich in diesem Fall nicht auf Glaubensbrüder, sondern auf jüdische Glaubensbrüder bezog, die seine leiblichen Brüder waren. Er bat sie um die Erlaubnis, mit ihnen frei über den Patriarchen David sprechen zu dürfen. Der griechische Wortlaut bedeutet, „dass ich euch alles frei sagen kann“, „dass ich es euch mit Fülle und Kühnheit sagen kann“. Der Grund, warum dieser Psalm nicht von David sprechen kann, ist, dass David sowohl gestorben als auch begraben wurde und dass sein Grab bis zum heutigen Tag bei ihnen ist.

Nach jüdischer Tradition starb David an Pfingsten. Dennoch schlossen einige Rabbiner aus Psalm 16, dass David keine Verwesung erleben würde: „Diese Worte ‚mein Fleisch wird ruhen in Hoffnung‘ lehren uns … dass weder Wurm noch Insekt Macht über David hatten.“[67] Das ist jedoch nicht das, was der Psalmist betonte. Er betonte, dass er wegen der Auferstehung keine Verwesung sieht.

Die Tatsache, dass sich das Grab Davids genau dort befand und jedem zu jener Zeit bekannt war, zeigt, dass der Psalmist nicht von David gesprochen haben kann. Von wem hat er also gesprochen?

In den Versen 30-31 wird erklärt, dass David über den Messias geweissagt hat. Die Grundlage seiner Prophezeiung ist der davidische Bund (V. 30). David war nicht nur ein König, sondern auch ein Prophet und erhielt direkte Offenbarungen von Gott. Er wusste von dem davidischen Bund, weil Gott ihm einen Eid geschworen hatte, d. h. der Bund war mit David geschlossen worden. Der Bund beinhaltete die Tatsache, dass er aus der Frucht seiner Lenden einen auf den Thron setzen würde; aus der Frucht des Leibes Davids, dem Fleisch nach, würde ein König kommen, der für immer auf dem Thron sitzen würde. So verstand David aus der Verheißung Gottes, dass der Messias sein Nachkomme sein würde.

Petrus wies darauf hin, dass David in der Prophezeiung von Psalm 16 nicht von sich selbst, sondern von der Auferstehung des Messias sprach (V. 31): Er sah dies voraus und sprach von der Auferstehung des Messias, dass er nicht dem Hades überlassen wurde und sein Fleisch nicht die Verwesung sah. David sah „dies“ voraus. Das Wort bedeutet, dass David auf der Grundlage des Bundes, den Gott mit ihm geschlossen hatte, aufgrund der Auferstehung des Messias einen ewigen Nachkommen auf dem Thron haben würde. Wie die englische Übersetzung hat auch die griechische Formulierung für „des Messias“ einen bestimmten Artikel und spricht von tou Christou, „dem Christus“, was „der Messias“ bedeutet. Petrus führt weiter aus, dass die Seele des Messias nicht im Hades oder im Scheol geblieben ist. Außerdem war er nicht lange genug im Grab, um das Fleisch zu verderben.

In Vers 32 betont Petrus, dass dieser Jeschua von Gott auferweckt wurde. Mit anderen Worten: Der Messias des vorigen Verses ist Jeschua, dessen Auferstehung die Apostel bezeugt haben.

….

Während sich das Verb „auferweckt“ in Vers 33 nicht auf die Auferstehung bezieht, wendet sich Paulus in Vers 34 dem eigentlichen Ereignis zu: Er hat ihn von den Toten auferweckt, damit er nicht mehr ins Verderben zurückkehrt. Gott hat den Messias von den Toten auferweckt, damit er nie wieder stirbt. Deshalb ist er die Erstlingsfrucht der ersten Auferstehung. In seinem Auferstehungsleib ist er nicht mehr der Sterblichkeit und der Verwesung unterworfen, sondern hat Unsterblichkeit und Unverweslichkeit angezogen. Paulus zitiert dann Jesaja 55,3b: „Ich will euch den heiligen und sicheren Segen Davids geben. Dies ist eine Anspielung auf den davidischen Bund, der vier ewige Dinge versprach: ein ewiges Haus, ein ewiges Königreich, einen ewigen Thron und einen ewigen Nachkommen. Die Auferstehung Jeschuas in den ewigen Zustand garantiert die Ewigkeit des davidischen Bundes.

Vers 35 enthält auch ein Zitat, nämlich Psalm 16,10, wo David sagt: Du wirst deinen Heiligen nicht der Verwesung preisgeben. Es folgt die Anwendung des Psalms in den Versen 36-37. In Vers 36 weist Paulus darauf hin, dass David, der Psalmist, nicht von sich selbst gesprochen haben kann, weil er im Gegensatz zum Messias das Verderben gesehen hat. Nachdem er seiner Generation gedient und den Plan Gottes für sein Leben erfüllt hatte, wurde er begraben und wurde zu Staub. Daher kann die Anwendung nicht auf König David erfolgen. Vielmehr spricht Psalm 16,10 von dem Messias (V. 37), den Gott auferweckt hat. Dies ist Jeschua von Nazareth; damit hat Paulus seinen Standpunkt klar gemacht: Jeschua ist der Messias.

In den Versen 38-39 schloss Paulus seine Botschaft an die Juden in Antiochia von Pisidien mit dem Versprechen der Vergebung. In Vers 38 sagte er zu ihnen: So sollt ihr nun wissen, Brüder, dass euch durch diesen Menschen die Vergebung der Sünden verkündigt wird. Paulus sprach sie erneut als „Brüder“ an, die in diesem Zusammenhang seine jüdischen Mitbürger waren. Er wollte sie wissen lassen, dass ihnen durch diesen Mann, der getötet und von den Toten auferweckt wurde, die Verheißung der Vergebung der Sünden verkündigt wurde. Wenn sie glaubten, würden sie nicht nur Vergebung erhalten, sondern auch Rechtfertigung (V. 39), d. h. sie würden für gerecht erklärt werden. Durch den Glauben an Jeschua, den Messias, kann man von jedem Schuldvorwurf unter dem mosaischen Gesetz befreit werden.

Die Verse 40-41 enthalten eine Warnung der Propheten. In Vers 40 war die Warnung vor dem kommenden Gericht im Jahr 70 n. Chr. enthalten. In Vers 41 zitiert Paulus Habakuk 1:5 aus der Septuaginta: „Siehe, ihr Verächter und Verwunderer, ihr werdet umkommen; denn ich tue ein Werk in euren Tagen, das ihr nicht glauben werdet, wenn man es euch verkündigt. Das Zitat fällt in die Kategorie der Auslegung, die als „wörtliche Auslegung plus Anwendung“ bekannt ist. Habakuk sprach wörtlich vom babylonischen Gericht, aber jetzt wurde eine Anwendung auf das Gericht im Jahr 70 n. Chr. gemacht. Die einzige Ähnlichkeit besteht darin, dass Paulus sich an diejenigen wendet, die das Werk Gottes verachten und verspotten könnten.

Ariel’s Bibelkommentar: Apostelgeschichte