Denn du wirst mich nicht im Grab lassen.

Denn du gibst mein Leben nicht der Unterwelt preis und läßt deinen Frommen die Grube nicht schauen.
Pattloch Übersetzung 1980 – Ps 16,10

dische Studienbibel hatte ich 2020 hier gepostet.

Aber wie sieht es eigentlich mit diesem Psalm aus?
Können wir diesen Psalm auf David anwenden? Also den ganzen Vers?
Und können wir diesen Vers auf uns persönlich anwenden?
Sah David die Grube nicht? Und sah David die Verwesung nicht?
Was hat dieser Vers mit Apostelgeschichte 2,29 zu tun?

Als David auf die bevorstehenden Herausforderungen blickt, ehrt er den Herrn mit seinem Geist und seinem Herzen. »Ich habe den Herrn stets vor Augen; weil er zu meiner Rechten ist, werde ich nicht wanken« (V. 8). David gibt dem Herrn einen Ehrenplatz. Jemand hat gesagt, dass sich David »wie eine Biene in den reinen Freuden der Gemeinschaft mit dem Herrn vergräbt«. Viele Jahre vorher, als David Buße über seinen Fehltritt tat, schrieb er: »Schmecket und sehet, dass der Herr gütig ist! Glücklich der Mann, der sich bei ihm birgt!« (Ps 34,8). Es gibt kein Vergnügen, das größer wäre als der Genuss der Gemeinschaft mit Gott.
Dieses Erkennen der Segnungen Gottes hat zwei Vorteile. Erstens haben wir das sofortige Gefühl der Erfüllung: »Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele« (V. 9). David hat das Glück gefunden, das wir alle so selbstverständlich suchen. Stellen Sie sich eine Freude ohne Schuld, ohne Gewissensbisse und mit echter Freiheit vor. Natürlich glaube ich nicht, dass David niemals einen schlechten Tag hatte (wenn man die Psalmen liest, dann gewinnt man den Eindruck, dass er fast immer einen schlechten Tag hatte). Doch ein schlechter Tag mit Gott war ihm lieber, als ein guter mit sich selbst und seinem eigenen Vergnügen. Es ist kein Gegensatz, dass es Freude mitten im Leid und Glück mitten im Schmerz gibt.
Zweitens gibt es einen zukünftigen Vorteil. Sein Leib, sagt David, wird sicher ruhen: »Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht lassen, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Grube sehe« (V. 10). Er wird in der Hoffnung auf ein zukünftiges Leben ins Grab gehen, er wird zuversichtlich sterben und selbst im Tod Freude finden: »Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar« (V. 11).
Wir wollen uns die Verheißung in Erinnerung rufen, dass der Herr in diesem Leben zur Rechten Davids steht und im zukünftigen Leben David zur Rechten des Herrn sein wird! So, wie wir heute Gott ehren, so werden wir eines Tages geehrt. Und die Freude wird rein, überströmend und ewig sein.

Erwin Lutzer – 10 Lügen über Gott

David hatte Gewißheit darüber, daß der Herr sein Leben im Angesicht des Todes bewahren würde. Er jubelte, weil Gott seinen Leib sicher ruhen ließ, auch wenn er sich dem Tod gegenübersah. Der Grund dafür, daß er ruhen konnte, lag darin, daß Gott ihn nicht dem Tod überlassen noch seinen Heiligen die Grube sehen lassen würde. Dieser Vers nimmt auf David Bezug, der sich selbst Gottes Heiliger genannt hatte, d. h. genauer, einen der Heiligen Gottes (vgl. V. 3 ). Er tröstete sich mit der Tatsache, daß Gott zu keiner Zeit zulassen würde, daß sein Körper stürbe und in der Grube zugrunde ginge. In der Tat hatte Gott ihn den Weg des Lebens erkennen lassen, so daß er an der Erfahrung weiterer Freude an Gottes Gegenwart Anteil hatte (V. 11 ).
Vers 8-11 hat Petrus am Pfingsttag zitiert ( Apg 2,25-28 ), und Ps 16,10 b wurde von Paulus in bezug auf die Auferstehung Christi in Antiochien zitiert ( Apg 13,35-37 ). So werden die Worte Davids auch typologisch gesprochen; sie überschritten seine eigene Erfahrung und wurden in Christus zu einer historischen Wahrheit. Die Bewahrung vor der verderbenden Grube ist der Grundgedanke sowohl hinter Davids als auch hinter Jesu Erfahrung. Allerdings wurde diese Tatsache bei David durch die Errettung vom Tod, bei Jesus jedoch durch die Auferstehung vom Tod Wirklichkeit.
Der Tod bedeutete für David keine Bedrohung, denn er erfreute sich an dem großen Segen und an der Gemeinschaft mit dem Herrn. Gott würde nicht den Tod und die Grube zulassen, um diese wunderbare Gemeinschaft zu unterbrechen. Genauso ist dies im weiteren Sinn für die Gläubigen heute wahr, die durch die Auferstehung die ganze Offenbarung haben und von sich sagen können, daß, wenn sie sterben, Gott nicht den Tod diese völlige Gemeinschaft zerstören lassen wird, an der sie sich mit dem Herrn erfreuen ( 2Kor 5,8; Phil 1,23 ). Dieser Ausdruck des Glaubens ist deshalb möglich, weil Christus den Tod überwunden hat ( Lk 24,6 ) und auferstand, um der Erstling aller zu werden, die schlafen ( 1Kor 15,20 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Der Fromme sieht die Verwesung nicht

„Ich habe den HERRN stets vor mich gestellt; weil er zu meiner Rechten ist, werde ich nicht wanken. Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele. Auch mein Fleisch wird in Sicherheit ruhen. Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht überlassen, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Verwesung sehe. Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar“ (Ps 16,8-11).

Der 16. Psalm ist ein Psalm von David. Aber es geht in diesem Psalm um einen Größeren als David. Das konnte auch schon einem Israeliten klar sein, der zur Zeit des Alten Testaments diesen Psalm las. Denn dem „Frommen“ in Psalm 16 werden bemerkenswerte Worte in den Mund gelegt, die David nicht sagen konnte:

  • Der Fromme Gottes frohlockt zu Lebzeiten in Gott, und sein Fleisch ruht in Sicherheit, wenn der Tod eingetreten ist. Das heißt: Sein Körper wird nicht der Verwesung anheimfallen. Der Fromme wird zwar sterben, aber in kürzester Zeit wieder auferstehen.1
  • Seine Seele wird nicht dem Scheol (Totenreich) überlassen, sondern wenige Tage nach seinem Tod mit dem Auferstehungsleib verbunden, um in der Fülle der Freude vor dem Angesicht Gottes zu leben.

Das trifft auf David nicht zu, denn:

  • Der Körper Davids wohnte nicht in Sicherheit – er wurde Opfer der Verwesung.
  • Die Seele Davids ist bis jetzt im Scheol; David ist noch nicht aus den Toten auferstanden.

Es geht in Psalm 16 um den Herrn Jesus, den Sohn Davids. Von Ihm hat der Prophet David durch den Geist Gottes geredet.

https://www.imglaubenleben.de/2016/der-fromme-sieht-die-verwesung-nicht/

Die zweite Beweislinie, die Petrus zur Untermauerung seines Arguments anführt, dass Jeschua tatsächlich der jüdische Messias Israels war, ist sein Zitat von Psalm 16,8-11 (V. 25-28). Es scheint, dass Petrus die Septuaginta benutzte, aber er könnte auch die hebräische Bibel zitiert haben, und als Lukas die Worte des Petrus übersetzte, entschied er sich, die griechische Septuaginta zu zitieren, anstatt seine eigene Übersetzung des Hebräischen zu verwenden. In jedem Fall würde diese Art von Zitat als „wörtliche Prophezeiung plus wörtliche Erfüllung“ betrachtet werden, denn im Kontext von Psalm 16 sprach der Psalmist eindeutig von der Auferstehung des Messias. Selbst einige Rabbiner verstanden diese Passage als messianisch. So heißt es beispielsweise im Midrasch Tehillim zu diesem Vers: „Meine Herrlichkeit jubelt über den König Messias, der aus mir (d. h. aus David) auferstehen wird“ [65] Petrus erklärte, dass der Verfasser dieses Psalms David war, aber David sprach nicht von sich selbst, sondern er sprach über den Messias (V. 25). Der Sinn des Verses ist, dass der Sprecher auf den Herrn vertraute und sich deshalb freute. Außerdem würde auch sein Körper in der Hoffnung ruhen (V. 26). Er konnte in der Hoffnung ruhen, weil nach dem Tod die Auferstehung kommen würde (V. 27). Aufgrund der Auferstehung wird der Sprecher auf dem Weg des Lebens wandeln (V. 28).

In den Versen 29-33 wendet Petrus den Psalm speziell auf die Messiasschaft Jeschuas an und weist darauf hin, dass der Psalmist unmöglich von David gesprochen haben kann (V. 29). Er begann, indem er die Menge als „Brüder“ ansprach, wobei er sich in diesem Fall nicht auf Glaubensbrüder, sondern auf jüdische Glaubensbrüder bezog, die seine leiblichen Brüder waren. Er bat sie um die Erlaubnis, mit ihnen frei über den Patriarchen David sprechen zu dürfen. Der griechische Wortlaut bedeutet, „dass ich euch alles frei sagen kann“, „dass ich es euch mit Fülle und Kühnheit sagen kann“. Der Grund, warum dieser Psalm nicht von David sprechen kann, ist, dass David sowohl gestorben als auch begraben wurde und dass sein Grab bis zum heutigen Tag bei ihnen ist.

Nach jüdischer Tradition starb David an Pfingsten. Dennoch schlossen einige Rabbiner aus Psalm 16, dass David keine Verwesung erleben würde: „Diese Worte ‚mein Fleisch wird ruhen in Hoffnung‘ lehren uns … dass weder Wurm noch Insekt Macht über David hatten.“[67] Das ist jedoch nicht das, was der Psalmist betonte. Er betonte, dass er wegen der Auferstehung keine Verwesung sieht.

Die Tatsache, dass sich das Grab Davids genau dort befand und jedem zu jener Zeit bekannt war, zeigt, dass der Psalmist nicht von David gesprochen haben kann. Von wem hat er also gesprochen?

In den Versen 30-31 wird erklärt, dass David über den Messias geweissagt hat. Die Grundlage seiner Prophezeiung ist der davidische Bund (V. 30). David war nicht nur ein König, sondern auch ein Prophet und erhielt direkte Offenbarungen von Gott. Er wusste von dem davidischen Bund, weil Gott ihm einen Eid geschworen hatte, d. h. der Bund war mit David geschlossen worden. Der Bund beinhaltete die Tatsache, dass er aus der Frucht seiner Lenden einen auf den Thron setzen würde; aus der Frucht des Leibes Davids, dem Fleisch nach, würde ein König kommen, der für immer auf dem Thron sitzen würde. So verstand David aus der Verheißung Gottes, dass der Messias sein Nachkomme sein würde.

Petrus wies darauf hin, dass David in der Prophezeiung von Psalm 16 nicht von sich selbst, sondern von der Auferstehung des Messias sprach (V. 31): Er sah dies voraus und sprach von der Auferstehung des Messias, dass er nicht dem Hades überlassen wurde und sein Fleisch nicht die Verwesung sah. David sah „dies“ voraus. Das Wort bedeutet, dass David auf der Grundlage des Bundes, den Gott mit ihm geschlossen hatte, aufgrund der Auferstehung des Messias einen ewigen Nachkommen auf dem Thron haben würde. Wie die englische Übersetzung hat auch die griechische Formulierung für „des Messias“ einen bestimmten Artikel und spricht von tou Christou, „dem Christus“, was „der Messias“ bedeutet. Petrus führt weiter aus, dass die Seele des Messias nicht im Hades oder im Scheol geblieben ist. Außerdem war er nicht lange genug im Grab, um das Fleisch zu verderben.

In Vers 32 betont Petrus, dass dieser Jeschua von Gott auferweckt wurde. Mit anderen Worten: Der Messias des vorigen Verses ist Jeschua, dessen Auferstehung die Apostel bezeugt haben.

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Während sich das Verb „auferweckt“ in Vers 33 nicht auf die Auferstehung bezieht, wendet sich Paulus in Vers 34 dem eigentlichen Ereignis zu: Er hat ihn von den Toten auferweckt, damit er nicht mehr ins Verderben zurückkehrt. Gott hat den Messias von den Toten auferweckt, damit er nie wieder stirbt. Deshalb ist er die Erstlingsfrucht der ersten Auferstehung. In seinem Auferstehungsleib ist er nicht mehr der Sterblichkeit und der Verwesung unterworfen, sondern hat Unsterblichkeit und Unverweslichkeit angezogen. Paulus zitiert dann Jesaja 55,3b: „Ich will euch den heiligen und sicheren Segen Davids geben. Dies ist eine Anspielung auf den davidischen Bund, der vier ewige Dinge versprach: ein ewiges Haus, ein ewiges Königreich, einen ewigen Thron und einen ewigen Nachkommen. Die Auferstehung Jeschuas in den ewigen Zustand garantiert die Ewigkeit des davidischen Bundes.

Vers 35 enthält auch ein Zitat, nämlich Psalm 16,10, wo David sagt: Du wirst deinen Heiligen nicht der Verwesung preisgeben. Es folgt die Anwendung des Psalms in den Versen 36-37. In Vers 36 weist Paulus darauf hin, dass David, der Psalmist, nicht von sich selbst gesprochen haben kann, weil er im Gegensatz zum Messias das Verderben gesehen hat. Nachdem er seiner Generation gedient und den Plan Gottes für sein Leben erfüllt hatte, wurde er begraben und wurde zu Staub. Daher kann die Anwendung nicht auf König David erfolgen. Vielmehr spricht Psalm 16,10 von dem Messias (V. 37), den Gott auferweckt hat. Dies ist Jeschua von Nazareth; damit hat Paulus seinen Standpunkt klar gemacht: Jeschua ist der Messias.

In den Versen 38-39 schloss Paulus seine Botschaft an die Juden in Antiochia von Pisidien mit dem Versprechen der Vergebung. In Vers 38 sagte er zu ihnen: So sollt ihr nun wissen, Brüder, dass euch durch diesen Menschen die Vergebung der Sünden verkündigt wird. Paulus sprach sie erneut als „Brüder“ an, die in diesem Zusammenhang seine jüdischen Mitbürger waren. Er wollte sie wissen lassen, dass ihnen durch diesen Mann, der getötet und von den Toten auferweckt wurde, die Verheißung der Vergebung der Sünden verkündigt wurde. Wenn sie glaubten, würden sie nicht nur Vergebung erhalten, sondern auch Rechtfertigung (V. 39), d. h. sie würden für gerecht erklärt werden. Durch den Glauben an Jeschua, den Messias, kann man von jedem Schuldvorwurf unter dem mosaischen Gesetz befreit werden.

Die Verse 40-41 enthalten eine Warnung der Propheten. In Vers 40 war die Warnung vor dem kommenden Gericht im Jahr 70 n. Chr. enthalten. In Vers 41 zitiert Paulus Habakuk 1:5 aus der Septuaginta: „Siehe, ihr Verächter und Verwunderer, ihr werdet umkommen; denn ich tue ein Werk in euren Tagen, das ihr nicht glauben werdet, wenn man es euch verkündigt. Das Zitat fällt in die Kategorie der Auslegung, die als „wörtliche Auslegung plus Anwendung“ bekannt ist. Habakuk sprach wörtlich vom babylonischen Gericht, aber jetzt wurde eine Anwendung auf das Gericht im Jahr 70 n. Chr. gemacht. Die einzige Ähnlichkeit besteht darin, dass Paulus sich an diejenigen wendet, die das Werk Gottes verachten und verspotten könnten.

Ariel’s Bibelkommentar: Apostelgeschichte

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