Freuen dürfen sich alle,
die unter dieser heillosen Welt leidene –
Gott wird ihrem Leid ein Ende machen.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Matthäus 5,4
Wie glücklich die, die ‹über Sünde› trauern und weinen, / denn Gott wird sie trösten!
Neue evangelistische Übersetzung 2019 – Matthäus 5,4
Ihr seid gesegnet, wenn ihr in Leid und Traurigkeit daran festhaltet, dass Gott selbst einmal alle eure Tränen trocknen wird.
Willkommen daheim – Fred Ritzhaupt – Matthäus 5,4
weitere Übersetzungen und Kommentare – 2020
Merkmale in Beziehung zu Gott
Arnold Fruchtenbaum – Die Bergpredigt
In den Versen 3-6 geht es um die Eigenschaften in der Beziehung zu Gott, und es sind vier.
Erstens: Selig sind die Armen im Geiste; denn ihrer ist das Himmelreich. Das Gegenteil von arm im Geiste zu sein, ist hochmütig zu sein. Arm im Geiste zu sein bedeutet, „eine richtige und angemessene Einschätzung seiner selbst gegenüber Gott zu haben.“ Es ist die Erkenntnis, dass man keine eigene Gerechtigkeit hat, und dass die Gerechtigkeit, die man hat, eine von Gott empfangene Gerechtigkeit ist. Jemand, der arm im Geist ist, ist also völlig abhängig von Gott, was Gnade und Rettung angeht.
Erstens: Selig sind die Armen im Geiste; denn ihrer ist das Himmelreich. Das Gegenteil von arm im Geiste zu sein, ist hochmütig zu sein. Arm im Geiste zu sein bedeutet, „eine richtige und angemessene Einschätzung seiner selbst gegenüber Gott zu haben.“ Es ist die Erkenntnis, dass man keine eigene Gerechtigkeit hat, und dass die Gerechtigkeit, die man hat, eine von Gott empfangene Gerechtigkeit ist. Jemand, der arm im Geist ist, ist also völlig abhängig von Gott, was Gnade und Rettung angeht.
Zweitens: Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. Trauern bedeutet „eine Sensibilität für die Sünde entwickeln“. Diejenigen, die sensibel für Sünde sind, werden Gott natürlich ihre Sünden bekennen und über ihre Sünden traurig sein. Diejenigen, die Gott ihre Sünden bekennen, werden getröstet werden, denn 1. Johannes 1,9 verspricht das: Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.
»Leid« wurde gewöhnlich entweder mit Buße oder mit einem schmerzlichen Verlust durch den Tod in Verbindung gebracht; die Verknüpfung von Leid und Trauer mit Trost im vorliegenden Vers zeigt, dass hier an die zweite Bedeutung gedacht ist. Es könnte der Kummer über Israels Sünden gemeint sein, vom Kontext ist jedoch eher an das Leid der Unterdrückten gedacht. Trost war eine der für die Zukunft, wenn Gott sein trauerndes Volk wiederherstellen würde, verheißenen Segnungen ( Jes 40,1; 49,13; 51,3.12; 52,9; 54,11; 57,18; 61,2; 66,13 ).
Craig Keener – Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments
Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch
Wie die erste Seligpreisung vermutlich auf Jes 61, 1 zurückgeht, so die zweite auf Jes 61, 2: („Er hat mich gesandt) alle Trauernden zu trösten“ לְנַחֵם כָּל־אֲבֵלִים, LXX: παρακαλέσαι πάντας τοὺς πενθοῦντας. Unter den „Trauernden“ Mt 5, 4 hat man nach dem Zus.hang die geistig Armen zu verstehn, die ihre Unzulänglichkeit vor Gott erkannt haben u. über diese, nachdem die Nähe des Himmelreichs verkündigt ist, Bußtrauer empfinden. — Der Gedanke, daß das Kommen der messian. Heilszeit Bußschmerz auf seiten Israels voraussetze, war auch der alten Synagoge geläufig; s. die Belege bei 4, 17 S. 162 ff.; ebenso geläufig war die andre Vorstellung (wohl auf Grund des zweiten Teils des Jesaja), daß gegenüber der Not u. Trauer der Gegenwart das messian. Heil als Israels Tröstung anzusehn sei; s. bei Lk 2, 25. Man wird annehmen dürfen, daß auch der Name Menachem = Tröster, den der Messias nach einigen Gelehrten führen wird (s. S. 66. 83), mit dieser Gedankenreihe in Verbindung steht. Neue Anregung erhielt das Trauern über Israels elende Gegenwart — vgl. schon die אֲבֵלֵי צִיּוֹן Jes 61, 3 — durch die Ereignisse des Jahres 70 n. Chr. Kleinere Kreise schlossen sich zusammen, ihrer Trauer über Jerusalems Fall auch äußerlich in gewissen asketischen Bußübungen Ausdruck zu geben. R. Jehoschuaʿ b. Chananja (um 90) u. R. Jischmaʿel († um 135) waren es, die diese Bestrebungen auf ein annehmbares Maß zurückzuführen versuchten.a Vor allem aber kam die offizielle Synagoge diesen Kreisen damit entgegen, daß sie den 2. u. den 5. Wochentag, die bereits vor dem Jahre 70 Fasttage gewesen waren,b jetzt zu Fasttagen wegen der Tempelzerstörung bestimmte u. den 9. Ab, den Tag der Tempelzerstörung selbst, als nationalen Trauertag einführte.c Vereinzelt hören wir auch noch später von solchen, die um Zion trauerten.d Die in PesiqR 34 (158a. b, 159a) mehrmals erwähnten אבלי ציוןe gehören jedoch erst dem 9. Jahrh. an, s. Dalman, Der leidende u. sterbende Messias, S. 53. 55. Selbstverständlich haben diese um Zion Trauernden u. auf den Trost Israels Wartenden nichts mit den Trauernden gemein, um die es sich Mt 5, 4 handelt; immerhin sehen wir an ihnen, wie eng in der alten Synagoge der Trostgedanke mit der messian. Heilszeit verbunden gewesen ist.
‘Glücklich die, die trauern’
Erwachet! 22.September 1971
WIDERSPRICHT es sich nicht, wenn man sagt, jemand, der trauere, könne gleichzeitig glücklich sein? Nicht unbedingt. Als Jesus in seiner Bergpredigt diese sich scheinbar widersprechende Erklärung abgab, hatte er anscheinend nicht die übliche Bedeutung des Wortes „glücklich“ im Sinn. Offensichtlich meinte er etwas, was mehr ist als eine unbeschwerte Fröhlichkeit. — Matthäus 5:4.
Das griechische Wort für „glücklich“ in diesem Text, makários, wurde von den Griechen gebraucht, um das höchste Entzücken zu bezeichnen, das Entzücken, dessen sich ihrer Meinung nach die Götter erfreuten. Angesichts der Art und Weise, wie das Wort in der Bergpredigt Jesu und überall in den Christlichen Griechischen Schriften gebraucht wird, lautet eine umfassendere Bedeutung des Wortes makários: „Glück jemandes, der von Gott begünstigt ist“.
Wer sind denn diejenigen, die „von Gott begünstigt“ sind, weil sie trauern? Ist es irgend jemand, der traurig ist? Nein, denn das griechische Wort für „trauern“, penthéo, bezeichnet eine tiefe Trauer, ein Gefühl, zerschmettert zu sein. Der Apostel Paulus gebrauchte dieses Wort, als er die Versammlung in Korinth tadelte, weil es ihren Gliedern nicht vor Kummer über die schwere, in ihrer Mitte verübte Unsittlichkeit durch und durch gegangen war: „Und ihr seid aufgeblasen und habt nicht vielmehr getrauert . . .?“ (1 Korinther 5:2) In einem ähnlichen Gedankengang tadelte der Jünger Jakobus gewisse Personen seiner Tage: „Reinigt eure Hände, ihr Sünder, und läutert eure Herzen, ihr Unentschlossenen. Gebt dem Elend und dem Trauern und dem Weinen Raum.“ — Jakobus 4:8-10.
Daß Jesus ein tiefes Gefühl der Trauer meinte, wird durch den Parallelbericht des Lukas bestätigt: „Glücklich seid ihr, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen.“ (Lukas 6:21) Mit „weinen“ wird hier das griechische Wort kláio übersetzt, das „für jede laute Äußerung des Kummers, besonders bei der Trauer um die Toten, gebraucht wird“ (An Expository Dictionary of New Testament Words, W. E. Vine). Es besteht also kein Zweifel, daß Jesus in dieser zweiten in seiner Bergpredigt erwähnten Seligpreisung (Glücklichpreisung) eine tiefe Trauer, ein starkes Weinen, meinte.
Sind aber alle, die aus irgendeinem Grund tief bekümmert sind, diejenigen, die von Gott „glücklich“ gemacht oder begünstigt werden? Offensichtlich nicht, denn Jesus sagte, daß diese Trauernden getröstet würden, und doch empfangen nicht alle Trost, die im Geist des Kummers zerschmettert sind. Hier spielt der Beweggrund des Herzens eine Rolle. Da war zum Beispiel der Bruder Jakobs, Esau, der, weil er ‘heilige Dinge nicht wertschätzte’, „seine Erstgeburtsrechte im Tausch für e i n Mahl weggab“. Danach bereute er den Tausch und trauerte sehr über seinen Verlust, aber vergeblich. — Hebräer 12:15-1
Niemand ist gern traurig. Viele gehen traurigen Menschen am liebsten aus dem Weg. Es ist so schwierig, Worte des Trostes zu finden, wenn jemand über den Tod eines Familienangehörigen oder eines Freundes trauert.
Ermunterung und Ermahnung 1990 Seite 261
Als der Herr Jesus in der zweiten Seligpreisung die Trauernden glückselig nannte, dachte Er nicht an die Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen. Nein, als Er diese Worte aussprach: „Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden“, meinte Er etwas ganz anderes damit.
Es geht hier um das Reich Gottes, als dessen König Er gekommen war (vgl. 12,28). Aber wie wurde Er von Seinem Volk empfangen! „Er kam in das Seinige, und die Seinigen nahmen ihn nicht an“ (Joh 1,11). Bei Seiner Geburt war kein Raum in der Herberge vorhanden, der König Herodes versuchte, Ihn umzubringen, und Seine Familienangehörigen erklärten Ihn einmal für von Sinnen. Sogar Seine Jünger, die Ihm in den drei Jahren Seines Dienstes doch am nächsten standen, verstanden Ihn oft nicht; einer verleugnete Ihn, und einer verriet Ihn schließlich sogar an Seine Feinde!
Ja, unser Herr hatte viel Grund zur Traurigkeit. Er weinte über Jerusalem und sprach über diese Stadt die Worte: „Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen; denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprechet: Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn“ (Mt 23,37-39). Wenn Er nach Seiner Erscheinung in Herrlichkeit zur Aufrichtung des tausendjährigen Friedensreiches von Seinem Volk freudig begrüßt werden wird, dann wird Er wahrhaft „getröstet“ werden!
Auch der gläubige Überrest der Juden wird in der Drangsalszeit kurz vor dieser Erscheinung Christi durch tiefe Trauer gehen: Trauer über den verhärteten Herzens-zustand des übrigen Volkes, das dem Antichristen anhängen wird, und Trauer über die Schuld des jüdischen Volkes und ihre Mitschuld an dem Tode des Messias. Aber auch sie werden durch den Herrn selbst getröstet werden: „Jehova wird Zion noch trösten und Jerusalem noch erwählen“ (Sach 1,17). – „Wie einen, den seine Mutter tröstet, also werde ich euch trösten; und in Jerusalem sollt ihr getröstet werden“ (Jes 66,13; vgl. Kap. 40,1; 49,13; 51,3.12; 61,2).
Gibt es nicht auch in der heutigen Zeit Grund zu ähnlicher Trauer im Volk Gottes? Sehen wir, wie der Herr Jesus in der Christenheit verunehrt wird, wie das Wort Gottes auch von wahren Christen nicht mehr ernst genommen wird, wie Herzenshärte statt Liebe, Eigenwille statt Gehorsam, leerer Formalismus statt echter Abhängigkeit vom Herrn und Weltförmigkeit statt Absonderung vom Bösen sich ausbreiten? Gehen wir achtlos und gleichgültig daran vorbei, oder stellen wir uns in richtender, selbstgerechter Art und Weise darüber? Oder tun wir das, was vor unserem Herrn richtig und wohlgefällig ist: trauern wir wirklich über solche Verunehrungen unseres geliebten Herrn
Und was macht DICH traurig, in diesen Tagen? Dass so wenig über Jehovah und Jesus gesprochen wird? Das es so wenige Vorträge und so wenige christlichen Zeitschriften gibt, die sich Jehovah zum Thema gemacht haben? Das die wenigen christlichen Zeitschriften, die Vorträge eher um „was du tun mußt“ oder um Politik, um Krankheit und andere „irdische Dinge“ drehen, anstatt um den Schöpfer?
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