Sondern setzt den Messias, den Herrn, in euren Herzen an die erste Stelle! Seid immer darauf vorbereitet, jedem eine klare Antwort zu geben, der von euch eine Begründung einfordert für die Hoffnung, die ihr in euch tragt!
Roland Werner – Das Buch – 2009 – 1. Petrus 3,15
sondern heiliget Christus, den Herrn, (Eig den Herrn, den Christus) in euren Herzen. (Vergl Jes 8,12. 13.) Seid aber jederzeit bereit zur Verantwortung gegen jeden, der Rechenschaft von euch fordert über die Hoffnung, die in euch ist, aber mit Sanftmut und Furcht;
Elberfelder 1871 – 1. Petrus 3,15
Reden über den Christus?
Wörüber reden den Christen in „deiner Nähe“ – die du so kennst?
Übers Wetter? Über Politik? Über die vielen vielen Dinge, die „falsch laufen“? Über sich selbst? Über den „nahen Weltuntergang“? Über „Harmagedon“? Oder über DAS EVANGELIUM? – da wäre ja dann auch gleich die Frage „Was ist das Evangelium“???
Letzteres ist doch nur so zu verstehen, dass wir weiter für die Welt beten sollen, dass sein Reich komme und sein Wille geschehe. Warum ist jetzt höchste Zeit dafür? Weil es immer höchste Zeit ist. Die Welt ist immer in der Krise. Was uns Angst machen kann, gibt uns auch die Zeit, an Hoffnung immer reicher zu werden. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein frommer Wunsch. Ohne den Geist schaffen wir es nicht. Wir kriegen das nicht hin ohne die Liebe Gottes.
Anders leben – 1 2022
Wir haben mit der „Gesundheitskrise“, in der wir zurzeit stecken, eine Trainingsmöglichkeit, um uns auf Gröberes vorzubereiten. Und ich stelle bei mir fest, dass ich mundfaul werde, wenn ich über die Hoffnung reden soll, die in mir lebt, wie Petrus schreibt (1 Petrus 3,15). Mit einer Fitnessmetapher gesprochen: Ich mache schlapp, bevor es richtig losgeht. Mir fehlt die Übung. Und warum fehlt sie mir? Weil ich zum ersten Mal in meinem Leben das Gefühl habe, dass die Welt ein hoffnungsloser Fall ist und wir uns dem Ende einer Epoche nähern, in der wir uns noch erlaubten, an den Fortschritt zu glauben.
Auch hier lesen wir wieder von „gewöhnlichen“ Christen, die hinausgehen, um die Gute Nachricht zu verbreiten.
9 Merkmale einer gesunden Gemeinde
Wir sollten uns hier auch Petrus’ Ermahnung in Erinnerung rufen: „Seid aber allezeit bereit zur Verantwortung gegenüber jedermann, der Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist“ (1.Petr 3, 15). Dies schrieb Petrus nicht nur an die Leiter, sondern an die gesamte Gemeinde.
Nicht nur die Gruppe der professionellen Theologen, sondern alle Christen sollen die Gute Nachricht verbreiten. Unter anderem haben unsere evangelistischen Aktivitäten etwas damit zu tun, wie wir als Christen miteinander umgehen. Jesus sagt: „Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt“ (Joh 13, 35). Wenn Sie nicht jedem Mitglied Ihrer Gemeinde gegenüber die gebührende christliche Liebe an den Tag legen, dann sind Sie Gott ungehorsam und behindern die evangelistische Arbeit Ihrer Gemeinde.
Doch wenn wir ehrlich sind, ist der Hauptgrund, weshalb wir die Verantwortung für die Evangelisation gerne an andere delegieren wollen, doch manchmal der, dass wir nicht so genau wissen, wie man das eigentlich macht.
Wie aber kann Menschenfurcht überwunden werden? Durch Gottesfurcht. Heiligt aber den Herrn, den Christus, in euren Herzen, immer bereit zur Verteidigung für jeden, der Rechenschaft von euch fordert über die Hoffnung in euch. Heiligt den Herrn ist noch Zitat aus Jes 8 (V. 13). Es bildet dort den Gegensatz zur Menschenfurcht. „Heilig“ heißt „abgesondert“, „den Herrn heiligen“ heißt also, ihm die von allem Menschlichen abgesonderte, absolut überragende Stellung einzuräumen. Heiligt den Herrn in euren Herzen heißt: laßt euer Herz allein von der Wirklichkeit Gottes her bestimmen. Das Herz ist das Zentrum des menschlichen Denkens, Trachtens und Fühlens. Wenn dort der Herr geheiligt wird, ist die Voraussetzung für ein unerschrockenes Leidens- und Glaubenszeugnis gegeben. In Jes 8 ist „der Herr“ = Jahwe. Es ist für die Lehre von Jesus Christus sowie auch für das Verständnis des Alten und Neuen Testamentes äußerst wichtig, daß Petrus diese Gottesbezeichnung des AT auch auf Christus überträgt: der Herr ist der Christus! Immer bereit zur Verteidigung für jeden, der Rechenschaft von euch fordert über die Hoffnung in euch – diese Worte stehen in enger Beziehung zu den vorigen. Da die Formulierung zwar eine enge, aber unbestimmte Verbindung beider Satzteile ausdrückt, müssen wir wohl eine Wechselbeziehung annehmen. Bereit zur Verteidigung sind die, die den Herrn in ihren Herzen heiligen. Und die, die sich bereithalten zur Antwort an die Welt, heiligen Christus wirklich. Damit aber wird deutlich, daß die Bereitschaft zum Antworten nicht in erster Linie eine Frage der Schulung und der richtigen Ausdrucksweise ist, sondern daß sie davon abhängt, ob Christus wirklich in den Herzen der Bekenner geheiligt wird, ob sie ganz von ihm erfüllt sind. „Wir können es ja nicht lassen, daß wir nicht reden sollten“ (Apg 4, 20) – in dieser Haltung wurden die Apostel so aufsehenerregende Zeugen. Und wovon das Herz übervoll ist, „davon redet der Mund“ (Mt 12, 34). Die Fortsetzung des Verses läßt sich sowohl auf ruhige als auch auf spannungsreiche Verhältnisse deuten. Man kann übersetzen: „Immer bereit zur Antwort für jeden, der ein Wort (so wörtlich) von euch erbittet“, ebenso aber auch: „zur Verteidigung (oder gar Verantwortung) vor jedem, der Rechenschaft von euch fordert“. Die hier verwendeten grie Wörter haben einen weiten Bedeutungsspielraum. Dadurch treffen sie alle Christen, jeden in seiner Lage. Ob ein Christ in ruhiger Zeit von einem Mitmenschen um ein Wort über die Hoffnung in ihm gebeten wird oder ob ein anderer in einem Verhör vor Behörden steht, jeder ist vom Apostel aufgerufen, immer bereit zu sein und zwar für jeden. Petrus rechnet damit, daß die Mitmenschen selbst zu fragen beginnen. Das ist immer die günstigste Situation. So wird die Botschaft von Jesus nicht aufgedrängt, sondern erbeten. Es ist zu beachten, daß das Fragen der Umwelt nicht so sehr am Glauben der Christen entsteht, als viel mehr an ihrer Hoffnung! Lebendige Hoffnung (1, 3) fällt auf, da ja die Menschen dieser Welt sich letztlich nur tote, trügerische Hoffnungen (sprich: Illusionen) machen und so überhaupt „keine Hoffnung haben“ (1Th 4, 13). Die Hoffnung gibt dem Christenleben etwas Strahlendes, Anziehendes. Sie klingt hindurch durch alles Reden und Handeln. Die Frage ist nicht die, ob die Christen ihre Hoffnung glaubhaft in Worte fassen können, sondern ob sie überhaupt eine wirkliche Hoffnung haben. Dann werden sie auch klare Auskunft geben können über ihre Hoffnung, die ja zusammenhängt mit dem „Hoffnungsgut“, das für sie bereitliegt (vgl. zu 1, 3). Nicht Klugheit, sondern von Gott geschenkte Wirklichkeit ist entscheidend, wenn Rechenschaft über ihre Hoffnung von ihnen gefordert wird.
Wuppertaler Studienbibel
Dein Friede beruht nicht darauf, dass du dein Leben im Griff hast, so wie die Menschen der Welt alles in den Griff bekommen wollen. Du siehst, wie es ihnen zunehmend aus der Hand gleitet. Deine Ruhe liegt in einem Heiligtum außerhalb der Welt, und zwar in Christus (vgl. Jes 8,12.13). Der Herr Christus regiert über alles. Wenn du Ihn als Herrn in deinem Herzen heiligst, indem du Ihm den alles beherrschenden Platz gibst, kannst du ohne jede Angst dem Leben hier und jetzt entgegengehen und der Zukunft entgegensehen. Mit „Herz“ ist das Zentrum deines Seins gemeint, der Kontrollraum, von dem aus alle deine Motive und Handlungen gesteuert werden (Spr 4,23).
Ger de Koning
Nach dem Herzen kommt dein Mund an die Reihe. Es ist wichtig, den Herrn Jesus auch mit dem Mund zu bekennen (vgl. Röm 10,9.10). Du musst nicht nur vor Gott Rechenschaft ablegen, sondern auch vor Menschen. Sie werden dich fragen: „Warum lebst du so? Wie ist es möglich, dass du es hinnimmst, dass Menschen dir Leiden zufügen? Warum lässt du dich verachten?“ Dann kannst du von der Hoffnung auf die Herrlichkeit Zeugnis ablegen, die nach den Leiden dein Teil sein wird. So hat der Herr Jesus das auch getan (Lk 24,26). Wirf einen Blick auf Mose. Mose sah auf die Belohnung und wählte deshalb, mit dem Volk Gottes Ungemach zu leiden (Heb 11,24–26). So kannst du davon zeugen, dass es für dich der Mühe wert ist zu leiden, weil du weißt, dass die Herrlichkeit auf dich wartet.
Wir haben die Heiligkeit des Herrn vor Augen, behandeln ihn wirklich als den Heiligen, nicht nur mit Worten, sondern inwendig in unseren Herzen. Den Heiligen können wir nicht verleugnen, vom Heiligen uns nicht trennen; seiner Treue sind wir gewiß, aber auch gewiß, daß wir ihn gegen uns haben bei jeder Verleugnung und Untreue. Der Herr der Gemeinde, dem sie es mit der Tat zu zeigen hat, daß sie ihn für heilig hält, ist Jesus, weil sie in ihm den erkannt hat, den Gott zum Herrn und Christus macht.
Schlatters Erlӓuterungen zum Neuen Testament
3,15b.16: Seid immer zur Verantwortung bereit für jeden, der von euch Rechenschaft wegen der Hoffnung, die in euch ist, fordert, aber mit Sanftmut und Furcht, mit gutem Gewissen, damit die, die euren guten Wandel im Christus angreifen, in dem, worin ihr verleumdet werdet, beschämt werden. Keinem soll die Antwort versagt werden, der nach dem Grund und Recht ihres Christenstandes fragt. Das gehört mit zur Tapferkeit, während die Feigheit sich versteckt, die Gemeinde ins Dunkel drängt und den eigenen Glauben verbirgt. Als der Gegenstand, nach dem die anderen fragen, ist die Hoffnung der Christenheit genannt; denn diese ist ihnen, weil sie keine Hoffnung haben, vor allem auffällig. Die Christenheit wartet auf die Offenbarung der Herrschaft Jesu und frohlockt als zum Leben neugeboren. Was ist der Grund solcher Hoffnung? Warum heißen sie Jesus den Herrn über alles, und warum sagen sie, der Tod sei vergangen und das ewige Leben gewonnen? Jeder, der nach dem Grund dieser Hoffnung fragt, soll wissen, worauf sie beruht, und die Gemeinde selbst soll ihn kennen und bereit zur Antwort sein. Sie sind nicht bereit, wenn sie sich selbst erst noch besinnen müssen, warum sie eigentlich glauben und hoffen, oder durch die Fragen ihrer Widersacher verwirrt werden.
Aber nun kommt alles darauf an, wie wir denen antworten, die von uns Rechenschaft begehren. Sie sollen einen sanftmütigen Bescheid erhalten, obgleich sie ihre Frage vielleicht mit stolzer Überhebung in verächtlichem Ton an uns richten. Es gilt hier wieder die Regel, daß nicht Gleiches mit Gleichem vergolten werden darf. Sie sind vielleicht kindisch in ihren Einwürfen, hartnäckig in ihrem Widerspruch, zweifelsüchtig und unverständig. Deshalb ist für den, der ihnen antwortet, die Sanftmut unentbehrlich. Dazu stellt Petrus wieder die Furcht; denn wir fassen damit eine heilige Sache an. Über Gottes Rat und Werk reden wir, und wir tun es zu dem Zweck, damit der Fragende zu Gott gewiesen sei. Hier wäre der sichere Übermut sofort die Widerlegung unseres Worts; denn er gäbe ihm den Stempel der Unwahrhaftigkeit. Und noch eine Bedingung muß vorhanden sein, damit das den Christenstand verteidigende und andere einladende Wort gelinge und Kraft besitze; das ist das gute Gewissen, das der Gemeinde bezeugt, sie tue, was recht ist vor Gott, sie rede nicht nur vom Glauben, sondern glaube, rede nicht nur von der Liebe, sondern liebe, hoffe nicht nur auf Jesu Herrlichkeit, sondern gehorche ihm. Ohne das gute Gewissen bekommt jede Verteidigung des Christentums einen falschen Ton. Es ist kein Wunder, daß die Apologien des Christentums oft nichts wert gewesen sind. Sie fahren oft hoch einher in sicherem Stolz, der die anderen mit unseren Beweisen oder unserer Redekunst überwältigen will, und die Flecken im Gewissen der Kirche machen auch ihre Lehre und Verteidigung schwach. Wenn dagegen der Wandel der Gemeinde im Christus geschieht und ihr Verhalten in ihm seine Regel und seinen Grund hat, dann spricht auch das Gewissen ihrer Gegner zu ihren Gunsten, und aus ihren Verleumdungen erwächst für sie die Scham.
Anstatt sich einer unmäßigen Herzensfurcht hinzugeben, sollen die Christen, Christus in ihren Herzen „heiligen“ (J.N.Darby). Den Herrn zu heiligen bedeuet, Seine Heiligkeit zu erkennen und Ihm mit besonderer Liebe und Ergebenheit den Ehrenplatz zuweisen. „Gott zu verherrlichen bedeutet …Seine herrliche Vollkommenheit zu erkennen; Ihn zu erhöhn bedeutet, Seine Größe zu erkennen; Ihm recht zu geben bedeutet, Seine innewohnende Gerechtigkeit zu erkennen, Seine völlige Heiligkeit und Ihm daher mit der Ihm gebührenden Ehrfurcht zu begegnen“ (A.J.Mason).
Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt
Der für diese geheiligte Gegenwart geeignete Ort ist für die Gläubigen „in euren Herzen“. Für Israel wohnte Gott damals inmitten Seines Volkes, und zwar gemeinschaftlich. Für den neutestamentlichen Gläubigen wohnt der Herr in den Herzen Seines Volkes, und zwar persönlich.
Mit der Überzeugung des innewohnenden Christus, verehrt und geheiligt für Liebe und Loyalität und Treue, ist der Gläubige „bereit zur Verantwortung“. Das hier verwendete Wort ist apologia „eine Verteidigung in Worten“. Das bedeutet nicht, daß jeder Gläubige ein Apologet sein muß, in aller Lehre geschult für die Verteidigung des Glaubens. Aber jeder Gläubige sollte bereit sein, in bestimmten Worten den Grund für seine eigene Hoffnung und Erfahrung mit dem Herrn Jesus Christus zu erklären und dies in einem Geist der Demut und Furcht zu tun.
Im Lichte der vorherigen Ermahnungen kann dies schwerlich Furcht vor Menschen bedeuten, noch tut es dem Kontext Genüge, wenn man dabei an die Furcht vor Gott denkt. Vielmehr ist es ehrerbietige Vorsicht und Sorge, „damit durch persönliche Schwachheit oder Mangel an Beherrschung die Wahrheit nicht in Verruf gebracht werde“ (D.E.Hiebert).
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