Betet ihr nun also: Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name;
Elberfelder 1871 – Matthäus 6,9
So sollt ihr beten:
Unser Vater im Himmel!
Mach deinen Namen* groß in der Welt.
Gute Nachricht Bibel 2018 – Matthäus 6:9
Ihr sollt vielmehr so beten:
Unser Vater im Himmel! / Geehrt werde dein heiliger Name!
Neue evangelistische Übersetzung 2019 – Matthäus 6,9
Betet eurerseits daher immer wieder auf diese Weise: »Unser Vater, der du dich in den Himmelswelten befindest, dein Name soll geweiht sein.
Andreas Eichberger – Gottes Agenda – Matthäus 6:9
Über das Thema Gebet gibt es schon mehrere Posts zum Beispiel : Kann Gebet Gott beeinflussen? und Was ist Gebet?
Matthäus 6,9 lehrt, dass wir zu Gott, dem Vater, kommen und sagen sollen: Vater unser, der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Arnold Fruchtenbaum – Die Bedingungen des Gebets
Wenn wir uns Gott auf dieser Grundlage nähern, entsteht ein Gefühl der Ehrfurcht.
In Bereichen des pharisäischen Judentums neigte das Gebet dazu, öffentlich zu sein, und die Pharisäer versammelten sich in der Öffentlichkeit, um dreimal am Tag zu beten. Häufig diente der Zweck, sich dreimal am Tag zu treffen, nur dazu, zu zeigen, wie heilig sie waren. In kirchlichen Gebetstreffen beten die Leute oft nur, um ihre rednerischen Fähigkeiten zur Schau zu stellen. Das ist nicht der Zweck des öffentlichen Gebets. Diejenigen, die öffentlich beten, nur um ihre Spiritualität und ihre rednerischen Fähigkeiten zur Schau zu stellen, haben ihre Belohnung bereits erhalten und werden keine weitere Belohnung von Gott bekommen. Jesus lehrt hier nicht gegen das öffentliche Gebet, denn öffentliches Gebet und Gruppengebet werden an anderer Stelle in der Schrift ermutigt. Die Apostel beteten in der Apostelgeschichte als Gruppe und in der Öffentlichkeit. Der Punkt ist, dass der Zweck des Gebets darin besteht, mit Gott zu kommunizieren; es dient nicht dem Zweck, mit Spiritualität oder rednerischen Fähigkeiten anzugeben.
Arnold Fruchtenbaum – Die Bergpredigt
Der erste Punkt ist, das Gebet an Gott den Vater zu richten: Unser Vater, der im Himmel ist. Die Bibel lehrt niemals, dass Gebete an Gott den Sohn oder an Gott den Heiligen Geist gerichtet werden sollen. Vielmehr lehrt die Schrift sowohl im Alten als auch im Neuen Testament, dass Gebete an Gott den Vater gerichtet werden sollen.
Der zweite Punkt ist, Gott zu heiligen: Geheiligt werde dein Name. Gott soll geheiligt und herausgestellt werden. An diesem Punkt im Gebet sollte man über die verschiedenen Attribute Gottes nachdenken, wie jedes Attribut die Einzigartigkeit Gottes zeigt und welche praktischen Auswirkungen es für Gläubige im täglichen Leben hat.
Gottes Name ist heilig, denn Gott hat Seine Heiligkeit in Seinen Namen gelegt, in der Anrufung Seines Namens liegt Segen und Kraft, vor Seinem Namen beugen sich die Engel, zittern die Teufel. Durch Seinen Namen geschehen Wunder.
Heinrich Thiersch – Die Bergpredigt und ihre Bedeutung
Wer ihn missbraucht, der bleibt nicht ungestraft.
Gottes Name wird geheiligt durch Anbetung und Lobgesang, er wird geheiligt, wenn Gottes Wille und Wahrheit lauter verkündigt und mit Ehrfurcht aufgenommen wird. Danach steht unseres Herzens Verlangen, dies ist die erste Bitte; doch reicht sie noch weiter. Gottes Name wird entheiligt, wenn das Volk, das nach Seinem Namen genannt ist, nicht würdig wandelt.
Die einzigartige Bedeutung des Vaterunsers besteht darin, daß Jesus den Vaternamen zum ureignen Namen Gottes für seine Jünger und damit für seine Gemeinde macht. Für sie ist fortan »Vater« der erste und ureigne Name Gottes, und nicht Jahve (Jehova).
Wuppertaler Studienbibel
Im jüdischen »Achtzehnbittengebet« (auch das »Gebet der achtzehn Segnungen« genannt) kommt der Name »Jahve« im ganzen 27 mal vor, der Name »Gott« 13 mal und nur 2 mal, also ganz »nebenbei«, der Name »Vater«.
Für den Jünger ist durch Jesus der Name »Vater« der beseligende Ausdruck alles dessen, was Jesu Erlösungswerk vollbracht hat. Was die AT-Propheten ahnend angedeutet haben, das ist in Jesus herrlichste Erfüllung geworden. Im AT wird Gott nur 11 mal »Vater« genannt, im NT 155 mal!
»Vater in den Himmeln« bedeutet, daß es uns dringend verwehrt ist, Gott-Vater zum »Papa« zu machen. »Vater in den Himmeln« verbindet vertrauenerweckende Güte mit heiligster Ehrfurcht. Alle plumpe und falsche Vertraulichkeit ist von vornherein ausgeschlossen. Das Vatervertrauen darf nie zur ehrfurchtslosen Vatervertraulichkeit werden. Denn der Vater in den Himmeln ist und bleibt der Heilige.
In Jesu Mund ist also das Wort »Vater« das Evangelium, das er brachte. Im AT war Gott der Vater des »Volkes«! Israel war sein Sohn! Jesus sieht Gott als den Vater des einzelnen an. Der einzelne steht im Gebet persönlich mit Gott, dem Vater, in Verbindung. Das ist etwas ganz Großes und total Neues. Wiederum betet aber der einzelne als Glied der Gemeinde Jesu. Darum das Wort: »Unser Vater.« Dieser einzelne wird nun gleich ganz von sich abgelenkt und ausschließlich auf Gott gelenkt.
Die drei ersten Bitten des Vaterunsers reden von dem, was Gott will. Alle persönlichen Anliegen der Jünger werden zunächst beiseite gestellt. Es wird nicht von ihrem eignen Willen und von ihrer eignen Seligkeit gesprochen, sondern von Gottes Willen, und zwar ganz allein!
Dadurch wird das Gebet von vornherein von jeder Eigenwilligkeit und Selbstsucht gereinigt.
Durch das Wort »unser«, »unser Vater« weitet sich der Blick über das eigne stille Gebets- und Herzenskämmerlein hinaus zur Christus-Gemeinde, die auf dem ganzen Erdenrund sich ausbreitet. Das Gebet im »Verborgenen« wird damit zum Gebet, »das die Welt umspannt«. Die Gefahr der frommen Ichsucht ist damit gebannt.
Mit heiligster Ehrfurcht und weltweitem Priestertum gilt es also, das Vaterunser zu beten, das darum in Wahrheit nur von dem »Wiedergeborenen« gebetet werden kann; nur der Jünger, nur das Kind Gottes kann »Vater« sagen.
Was das kostbare Wort »Vater« bedeutet, wird am besten dadurch gekennzeichnet, daß man das Wort »Vater« vielleicht vor jeder der Bitten noch einmal besonders setzt. Also:
Vater, heilige deinen Namen, d. h. bringe deinen Namen bei uns und auch bei mir zur Geltung, voll und ganz, täglich und stündlich.
Vater, führe deine Königsherrschaft herbei, d. h. hilf mir, daß du bei uns und auch bei mir fort und fort als König und Herr regierst!
Schön, dass hier derVater hervorgehoben wird – aber das der Name Jehovah nicht mehr benutzt werden sollte, dem würde ich widersprechen. Aber wahrscheinlich hat der Autor dieser Studienbibel, wie auch EditionC noch nicht verstanden, wer Jehovah ist – dass dieser Name eben nicht nur den Vater bezeichnet – sondern „der Familienname“ ist – und dass hier das Rätsel des AT gelöst wird, wie „der Engel Jehovahs“ gleichzeitig „Jehovah selbst“ genannt werden konnte. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
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