Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge Seid nun besonnen und seid nüchtern zum Gebet (Eig zu den Gebeten)
Elberfelder 1871 – 1.Petrus 4,7
Das Ende der Welt ist nahe. Seid besonnen und nüchtern, damit nichts euch am Beten hindert.
Gute Nachricht Bibel 2018 – 1.Petrus 4:7
Die Zeit, in der alles zu seinem Ziel kommt, steht nahe bevor. Seid daher wachsam und besonnen und lasst euch durch nichts vom Beten abhalten.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 1.Petr 4,7
Denkt daran: Das Ende steht unmittelbar bevor. Seid wachsam und nüchtern! Hört nicht auf zu beten.
Willkommen daheim – 1. Petr 4:7

Jeder Christ, egal welcher Konfession, erwartet die baldige Wiederkunft Jesu – und damit das „Ende dieses Zeitalters“!
Der Abschnitt knüpft an den Gedanken des Weltgerichts am Ende der Zeiten an. Petrus stellt fest, dass das Ende von allem – das Wort „Dinge“ ist in der Übersetzung sinngemäß hinzugefügt worden – „nahe gekommen“ ist. Weil sie in dieser besonderen Zeit leben, ruft er seine Leser zur Besonnenheit auf und dazu, die Lage „nüchtern“ einzuschätzen und dementsprechend zu beten.
Mainka – 1. Petrus
Obgleich die Gläubigen vernehmen, dass ihr Glück anderswo ist als in der Welt, so spiegeln sie sich doch ein langes Leben vor, und diese verkehrte Einbildung macht sie träge und sorglos, so dass sie ihren Eifer nicht völlig dem Reiche Gottes zuwenden. Darum möchte sie der Apostel aus der Schläfrigkeit des Fleisches aufwecken, indem er an das nahe Ende aller Dinge erinnert. Er gibt damit zu verstehen, dass man nicht träge an dieser Welt haften darf, die wir ja nach kurzer Zeit verlassen müssen. Er denkt dabei nicht an das persönliche Ende eines jeden Menschen, sondern an die gesamte Erneuerung der Welt und will sagen, dass in Bälde Christus kommen wird, um allen Dingen ein Ende zu machen. Es ist nicht zu verwundern, dass die Sorgen der Welt uns in Beschlag nehmen und wie im Schlaf erhalten, dass der Anblick der gegenwärtigen Dinge unsere Augen blendet, – denn fast alle Menschen versprechen sich eine Ewigkeit in dieser Welt, wenigstens denken sie fast niemals an das Ende. Würde aber die Posaune Christi in unsere Ohren schallen, so müsste sie alle unsere Gefühle aufs tiefste erschüttern und könnte uns nicht in solcher Erstarrung lassen. Übrigens könnte man einwenden, dass, seitdem Petrus dies schrieb, eine lange Reihe von Zeitaltern verflossen sei und man doch noch nichts vom Ende gesehen habe. Aber die Zeit dünkt uns nur darum so lang, weil wir ihre Länge mit den Maßstäben dieses vergänglichen Lebens messen. Könnten wir die ewige Dauer des zukünftigen Lebens anschauen, so würden viele Jahrhunderte uns wie ein Augenblick dünken, wie auch der zweite Petrusbrief (3, 8) lehrt. Übrigens sollen wir uns an den Grundsatz halten: seitdem Christus einmal erschienen ist, bleibt für die Gläubigen nichts anders übrig, als mit gespanntem Gemüt ständig seiner zweiten Ankunft entgegenzuharren. Dass wir (V. 8) mäßig und nüchtern sein sollen, dürfte sich mehr auf die Seele als auf den Leib beziehen. Stimmt doch diese Mahnung mit dem Wort Christi überein (Mt. 25, 13): „Wachet, denn ihr wisset weder Tag noch Stunde.“ Denn wie Schlemmerei und Nachgiebigkeit gegen den Schlaf den Leib beschweren und ihn zu seinen Pflichten untüchtig machen, so machen die eitlen Sorgen oder die Ergötzungen dieser Welt die Seele trunken und taumelig. Dass wir nüchtern sein sollen zum Gebet, deutet auf die allernotwendigste Übung, in welcher die Gläubigen sich vornehmlich bewegen müssen, weil alle ihre Stärke vom Herrn kommt. Der Apostel will etwa sagen: da ihr in euch selbst nur zu schwach seid, so bittet vom Herrn, dass er euch stärke. Dabei prägt er uns auch ein, dass man ernstlich und nicht obenhin beten muss.
Calvin – 1. Petrusbrief
Nun wird das Miteinander-Leben der Christen in der Gemeinde konzentriert zum Thema. Wichtig sind zwar auch die »Außenbeziehungen« der Christen; wichtiger aber sind ihre Innenbeziehungen, denn da sind wir zu Hause, das ist unser Wachstumsboden.
Edition C Bibelkommentar
Den Lästerern droht das Endgericht (das besagt die Mahnung im vorhergehenden Abschnitt). Und das ist nicht mehr fern, sondern: »Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge«, schreibt Petrus. Die Gemeinde Jesu lebt unter dem Horizont der letzten Zeit (vgl. Mt 10,22; 13,39ff; 24,3, 14; 1 Kor 1,8; 10,11; 15,24; Hebr 9,26; Offb 1,8). »Es ist nahe gekommen«, das meint keine übersteigerte Naherwartung, sondern darin wird ernstgenommen, daß mit dem Kommen Jesu Christi die Endzeit begonnen hat. Es ist das endgültige Handeln Gottes (vgl. Hebr 1,2). Niemand weiß das Datum des Endes, das Datum der Wiederkunft Jesu Christi (vgl. Mt 24,36; Apg 1,7), aber Christen leben so, daß der Herr sie jederzeit bereit findet. Das »Ende aller Dinge« ist ja ihre Heilsvollendung. »Gnade« hat von daher einen tröstlichen, ja einen Hoffnungsklang. Dieses »Ende« ist kein Ende in Schrecken. Wir Christen warten nicht auf den Weltuntergang; wir ersehnen vielmehr die Heilsvollendung, die öffentliche Wiederkunft unseres Herrn. Das Wort für »Ende« hat im Griechischen auch die Bedeutung »Ziel«. Gott kommt zum Ziel seines Heilsplanes und wird ihn endgültig verwirklichen.
Leben in der Hoffnung auf die Heilsvollendung geschieht zuerst im beständigen »Gebet«. Die Mehrzahl im Griechischen (»zu Gebeten«) weist auf die vielfachen Formen des Bittens, in Bitte und Fürbitte, Dank, Klage und Anbetung, und auch auf die Beharrlichkeit (vgl. Apg 6,4; Röm 12,12; Eph 6,18; Kol 4,2; 1 Tim 4,13). So zeigen die Christen ihr »Besonnen-Sein«. »Besonnenheit« (eigentlich »Verstand haben«) hat der, der das bedenkt, diesen Blick hat, daß diese Welt auf ein Ende zugeht, daß ihr ein Ziel gesetzt ist. Deshalb erbittet er im Gebet alles von Gott und richtet sich damit auf ihn aus. Wer betet, schließt sich an das Ewige, den Ewigen an, mitten in der vergehenden Zeit. Darin ist er »nüchtern«; er läßt sich also nicht vom Vergänglichen berauschen, flieht nicht in Verdrängung des Endes in den Sinnenrausch. Christen leben bewußt, mit Durchblick und alles vor ihren Herrn bringend und von ihm erwartend.
Gott sagte zu Noah: „Das Ende alles Fleisches ist vor mich gekommen;“ hier sagt Er: „Es ist nahe gekommen das Ende aller Dinge.“ Die Endgerichte werden niemals wieder „alles Fleisch“ (die Menschheit) vernichten. Es sind, „alle Dinge“ verbunden mit diesem Bereich fleischlichen Strebens, die zerstört werden. …
Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt
Jene werden leben „wie in den Tagen bevor die Flut kam“ und warten auf das Kommen des Sohnes des Menschen. Da das Ende einer Sache besser als der Anfang ist, sollen wir wiederum versuchen, der Gesinnung Christi nach zueifern, der immer den Ausgang im Blick hatte.
„Es ist nahe gekommen“ ist nicht so sehr ein zeitlicher Begriff wie ein lokaler. Es ist dies die göttliche Sicht der Dinge. Immerhin ist die Ewigkeit für uns nicht, wie Dichter träumen, auf irgendeiner „wunderschönen Trauminsel.“ Sie ist vielmehr nur ein Atemzug oder ein Herzschlag weit entfernt. Dies ist in einem bestimmen Sinne für uns alle zutreffend und „daher“ sollten wir eingedenk dieser Tatsache unser Leben führen. Der Gläubige tut dies, wenn er sich „nüchtern“ hält.
und eine andere Sicht:
In Vers 7a sagt Petrus: Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. Das bedeutet, dass Gericht sehr nahe bevorsteht. Das Gericht, das er im Blick hat, ist das Geschehen 70 n. Chr. Dies war das Gericht über die unverzeihliche Sünde (Mt 12). Im Lichte des kommenden Gerichts sagt Petrus: seid nun – das heißt: Aus diesem Grunde sollt ihr die folgenden sechs Anweisungen ausleben.
Arnold Fruchtenbaum – Die Petrusbriefe
Die erste Anweisung lautet: Seid besonnen (V. 7b). Das griechische Wort bezeichnet jemanden, der bei gesundem Verstand ist – im Gegensatz zu einem von Dämonen besessenen Menschen (Mt 5,15; Lk 8,35). Es bezieht sich auf jemanden, der vernünftig ist; einsichtig; jemanden, der seinen klaren Verstand behält. Diese jüdischen Gläubigen sollen in all ihren Reaktionen Selbstbeherrschung und Ausgewogenheit zeigen.
Die zweite Anweisung lautet: Seid nüchtern zum Gebet (V. 7c). Im Gegensatz zur Trunkenheit sollen diese Gläubigen nüchtern zum Gebet sein; im Gegensatz zu einem von Alkohol benebelten Geist sollen sie den nüchternen Verstand vorweisen, der sich durch Gebet auszeichnet und somit auf die Dinge Gottes konzentriert ist.
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