Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat. Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott, und haßt seinen Bruder, so ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, wie kann der Gott lieben, den er nicht gesehen hat? Elberfelder 1871 – 1 Joh 4,19–20
Leute, lasst uns lieben! Gott hat uns schließlich als Erster geliebt, er hat es uns vorgemacht. Wenn jetzt jemand behauptet: „Ich liebe Gott!“, dabei aber seinen Glaubensbruder hasst, dann kann er nur ein Lügner sein. Wer es nicht schafft, seinen Bruder zu lieben, den man ja wenigstens sehen kann, wie soll er dann bitte in der Lage sein, Gott zu lieben, denn den kann man ja nicht mit seinen eigenen Augen sehen? VolxBibel – 1.Johannes 4,19–20
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ἀγαπῶμεν Ind., evtl. Konj. (V. 7) ἀγαπάω. ἠγάπησεν Aor. 1Jh 4,20 εἴπῃ Aor. Konj. λέγω. ὅτε recitativum = Doppelpunkt (A333). καί wohl adversativ (A311,1) aber. μισῇ Konj. μισέω, dur. (A225ff). ψεύστης1 (< ψεύδομαι lügen) Lügner. ἀγαπῶν Ptz., subst., dur. (A225ff). ἑ-ώρακεν Pf. ὁράω, Pf. (erstes) den er (gesehen und) (ständig) vor Augen hat (A242). ἀγαπᾶν V. 11, dur. (A225ff).
Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament
Die kurze, aber inhaltlich entscheidende Aussage von 1Joh 4,19 spricht zum ersten Mal von der Liebe zu Gott (vgl. die meisten griechischen Handschriften). Doch die Liebe zu Gott kann die Liebe zum anderen nicht ersetzen, wie Johannes von Anfang an klarzumachen versuchte. Jemand, der von sich sagt, ich liebe Gott, und haßt seinen Bruder, behauptet etwas von sich, das nicht zutrifft: der ist ein Lügner. An verschiedenen Stellen bezeichnet Johannes ein solches Verhalten mit dem Oberbegriff „Lügner“ ( 1Joh 1,10;2,4.22;4,20;5,10; vgl. „lügen“ in 1Joh 1,6). Die Liebe zu dem unsichtbaren Gott (vgl. 1Joh 4,12) kann ihren konkreten Ausdruck nur in der Liebe zum sichtbaren Bruder finden. Außerdem hat Gott in seinem Gebot (V. 21; vgl. 1Joh 2,3;3,23-24;5,3 ) die beiden Formen der Liebe – die Liebe zu Gott und die Liebe zum Bruder – zusammengefaßt.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Und mehr noch: Es ist der Schutzraum, in dem wir lernen, Liebe so zu geben, wie Gott es sich wünscht. Hier müsste sich jetzt ein Studium des Ersten Johannesbriefs anschließen, um zu zeigen, dass die Liebe zu den geistlichen Geschwistern (und allgemein zu Menschen) das Trainingsfeld ist, um Liebe zu lernen (vgl. 1Johannes 3,16; 4,11.20). Kannst du dir vorstellen, wie sich deine Fähigkeit, Gott zu lieben, entwickeln würde, wenn du im Umgang mit deinem Ehepartner zum Liebesprofi werden würdest? Nein, kannst du nicht. Denn wenn du es könntest, würdest du Himmel und Erde in Bewegung setzen, um ein Salomo-Liebhaber und eine Sulamith-Geliebte zu werden. In uns steckt der fatale Gedanke, dass wir – egal wie wir mit Menschen umgehen – schon irgendwie gute Liebhaber Gottes sind. Wir begreifen nicht, dass es viel leichter ist, einen Menschen zu lieben als Gott selbst (1Johannes 4,20). Versagen wir auf der Ebene der Bruderliebe, und die Ehe zwischen Gläubigen ist ein Sonderfall der geschwisterlichen Liebe, können wir kaum Meister im Umgang mit Gott sein. Auf der Mensch-Mensch-Ebene erwerben wir die Liebeskompetenz, die wir im Umgang mit Gott einsetzen sollen, um unser Lebensziel, nämlich intime Gotteserkenntnis, zu erwerben (vgl. 2Petrus 1,5-8).
K. Fischer – Crashkurs Leidenschaft
«Übles Nachreden», ein hinter dem Rücken der Leute Herumschwatzen ungünstiger Dinge, die man bei ihnen voraussetzt oder von anderen gehört hat, kommt leider auch unter Gläubigen häufig vor, und es ist doch eine Sünde vor Gott! Wir kennen das ernste Wort: «Wer den Bruder nicht liebt, bleibt in dem Tod» (1 Johannes 4,20), oder «ist nicht aus Gott». Wie aber lässt sich die Liebe zum Bruder mit «üblem Nachreden» verbinden? Es gibt vielleicht keine andere Sünde, in die die Gläubigen so leicht fallen, und über die sie so leicht weggehen, wie diese. Und doch warnt uns Gott mit solchem Ernst vor Verleumdung und Ohrenbläsereien! (Vgl. Ps 15,3; 101,5; 1 Petrus 3,10 usw.) Möge jeder von uns folgende Winke beherzigen: 1. Verurteile niemand in Bezug auf Dinge, die du nur vom Hörensagen weisst, ohne erfahren zu haben, was er selbst zu seiner Verteidigung oder Entschuldigung zu sagen hat. 2. Bevor du ein Gerücht weiterträgst, solltest du dich fragen: Stimmt es mit den Tatsachen überein? Nütze ich den Hörenden, wenn ich es sage? Verlangt es Gottes Ehre, dass ich davon rede? 3. Wenn du von jemand sprichst, so gebrauche nie Worte, die das Bewusstsein der Gegenwart Gottes dir verbieten würde auszuspreche
Halte fest! 1959 Seite 143
Heute fällt es vielen Menschen sehr schwer, auf andere Rücksicht zu nehmen. Es ist nicht mehr so, wie bei der Gurtpflicht im Auto, wo meine Bewegung im Auto eingeschränkt wurde, damit ICH bei einem Unfall weniger schwer verletzt werde – heute bei der MundNasenMaskenpflicht werde ich eingeschränkt, damit mein Mitmensch – also mein Bruder – nicht ganz so schnell von meinen Krankheiten angesteckt werden kann. Und schon regt sich mein Inneres auf, weil meine Einschränkungen mir näher sind als „deine Gesundheit“ ? Würde ich aber vor einer OP im Krankenhaus erfahren, dass die Ärzte den OP-Saal ohne MundNasenMundschutz betreten würden – wie würde ich handeln? Wäre ich bereit das Risiko einzugehen?
Oder die andere Geschichte heute: man regt sich über den Vortrag auf, den ein Pastor gehalten hat. Die Frage die oben gestellt werden, sind da eigentlich passend und die Frage: ist es wirklich biblisch? Wenn es die Bibel so sagt – passt es zu den Aussagen, die Jesus Christus lehrte? Wenn ja – wieso denke ich dann anders, als es die Bibel lehrt? Vergiß bitte bei dieser Angelegenheit auch nicht, dass wir unsere Liebe zu unseren Mitmenschen auch darin zeigen, dass wir diesen Gottes gesamtes Wort näher bringen! Das ist unser Auftrag.
Führe meinen Rechtsstreit und erlöse mich! belebe mich nach deiner Zusage! Fern von den Gesetzlosen ist Rettung, denn nach deinen Satzungen trachten sie nicht. Deiner Erbarmungen sind viele, Jehova; belebe mich nach deinen Rechten! Viele sind meiner Verfolger und meiner Bedränger; von deinen Zeugnissen bin ich nicht abgewichen. Elberfelder 1871 – Ps 119,154–157
Und guckst du nach mir, dann hilf mir bitte, ich hab dich nicht vergessen, du bist meine Mitte. Unmöglich ist dir doch eigentlich gar nichts, und darum hol mich bitte raus aus meinem Tief, und ich, ich kümmer mich nicht drum, um die auch noch viele Gedanken zu machen, die nicht nach dir fragen, die nur über dich lachen. Unvorstellbar groß bist du, und doch ist’s dir nicht egal, wie es mir geht, und jetzt, zum hundertsten Mal, übertrumpfst du meine Gegner, die mir nur ans Bein pinkeln wollen, und ich krieg den Ekel vor denen, denn alle die sollen dich mal von deiner unangenehmen Seite erleben. VolxBibel – Psalm 119,153–158
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Der Psalmist rief zu Gott, daß er ihn erretten möge, denn er hatte seine Gebote nicht vergessen (V. 153-154 ). Er war sich darüber im klaren, daß die Gottlosen keine Rettung finden (V. 155 ), und bestätigte, daß Gottes Barmherzigkeit (wörtl.: „Barmherzigkeiten“) groß ist (V. 156 ). Er beklagte, daß er viele Feinde hatte, die dem Wort Gottes nicht gehorchten (V. 157-158 ). Im Gegensatz dazu liebte der Psalmist das Wort Gottes, denn es ist wahr. Deshalb bat der Psalmendichter um Bewahrung (vgl. V. 88 ) vor seinen Feinden (V. 159-160 ).
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Schau auf meine Not und rette mich, denn ich vergesse deine Tora nicht. Plädiere für meine Sache und erlöse mich; Belebe mich in Übereinstimmung mit deinem Versprechen.
Der Staatsanwalt dieser Welt ist auf den Thron des großen Richters aller gekommen (Hiob 1: 6-12). Er hat Schuld gefunden, er hat Bosheit in uns gefunden. Er erklärt den Fall vor dem Allmächtigen. Er erinnert sich an jedes Element. Er verdreht Tatsachen wie den Docht einer Kerze; er unterstützt seinen Fall mit falschen Zeugen (Matthäus 26:60).
Wir erscheinen jetzt vor dem Thron des ewigen Richters. Was plädieren wir? Werden wir ihm unsere fleischlichen Werke vorlegen, um die Güte unseres Herzens zu beweisen? Werden wir unseren Fall mit einem Zeichen der Religiosität rechtfertigen? Werden wir ihm ungerecht zeigen, dass wir den Tod nicht verdienen, die schlimmste aller Strafen (Psalm 51: 4)?
Schuldig wie angeklagt, ja, wir sollten uns schuldig bekennen. Es gibt kein anderes Plädoyer für uns. „Wie können Menschen dann mit Gott gerecht sein? Wie können die von Frauen Geborenen sauber sein “(Hiob 25: 4)? Von den Grundfesten der Welt an, bevor wir überhaupt geschaffen wurden, wurden wir schuldig geboren und nur durch seinen Willen, seine Gerechtigkeit und sein Mitgefühl gerechtfertigt.
Oh, was für ein Trost haben wir in einem Verteidiger, der den Tod der Schuld überwunden hat. Was für eine Erleichterung, was für ein Seufzer zu wissen, dass wir jemanden haben, der für uns als Maßstab (Jesaja 59:19) für Hashems Mitgefühl und Gerechtigkeit steht. Wir bitten um ein Gespräch mit unserem Anwalt. lass ihn mit dem lügnerischen Staatsanwalt in den Kampf ziehen. Unser Verteidiger wird beweisen, dass er der Lügner ist, der er ist. Sicherlich werden wir weder von unseren Fehlern noch von unseren Sünden befreit – Gerechtigkeit wird gedient -, aber als zärtlicher und weiser älterer Bruder nimmt Jeschua den Preis unserer törichten jugendlichen Streiche auf sich und befreit uns aus der Falle des Jägers ( Psalm 91: 3).
Unter dem Feigenbaum: Messianisches Denken durch den hebräischen Kalender
Und wieder das „Wenn-Dann“, das Thema, dass unsere Entscheidung für oder gegen Gott, das Einhalten seiner Gebote oder das Übertreten seiner Gebote….alles „Wirkung und Ursache“ Folgen hat. David entschied sich als junger Mann, nur Jehovah zu folgen – und wurde deshalb gesegnet. Seine Brüder, seine Nachbarn …. waren nicht so sehr gesegnet, da sie halt eine andere Entscheidung gefällt hatten und anders leben wollten. Deine Entscheidung für oder gegen Jehovah wird also immer den vor dir liegenenden Lebensweg entscheiden.
Jehovah ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Auf Auen des jungen Grüns läßt Er mich lagern, zu den Wassern der Ruhe leitet Er mich. Er labt meine Seele, führt mich in Geleisen der Gerechtigkeit um Seines Namens willen. Auch wann ich gehe im Tale des Todesschattens, fürchte ich nichts Böses; denn Du bist mit mir. Dein Stab und Deine Stütze, sie trösten mich. Du richtest vor mir einen Tisch zu gegenüber meinen Drängern, Du salbst mein Haupt mit Öl, mein Becher läuft über. Ja, Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen alle Tage meines Lebens, und ich werde wohnen im Hause Jehovahs in die Länge der Tage. Tafelbibel – Psalm 23,1–6
(Ein Psalm von David ) Jehova ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er lagert mich auf grünen Auen, er führt mich zu (O. an) stillen Wassern. Er erquickt meine Seele, er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen. Auch wenn ich wanderte im Tale des Todesschattens, fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über. Fürwahr, (O. Nur) Güte und Huld werden mir folgen alle Tage meines Lebens; und ich werde wohnen im Hause Jehovas auf immerdar. (W. auf Länge der Tage) Elberfelder 1871 – Psalm 23,1–6
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Dieser Psalm wird von vielen Menschen die ich kenne als „mein Lieblingspsalm“ bezeichnet. Aber wenn wir uns diesen Psalm in Ruhe anschauen würden, dann stellen wir fest, dass gleich zu Anfang eine Bedingung „eingebaut ist“ – nämlich dass die Aussagen nur dann Gültigkeit haben, wenn ich mich in meinem Verhalten „zu einem Schaf“ mache, das diesem Hirten gehört und gehorcht. Was bringt es ein Schaf eines anderen Hirten zu sein? Oder gar ein „anderer Hirte“ zu sein? Eben – dann nützt es mir nämlich gar nichts, dass der Hirte Jehovah seine Schafe so behandelt! Also ist die Hauptfrage, die jeder für sich klären muss: Bin ich ein „Schaf“ Jehovahs? Oder bin ich ein Nachfolger irgendeines anderen Gottes? Oder einer Religionsgemeinschaft oder Kirche? Wenn ich zur „Schafherde Jehovahs“ gehöre, dann werde ich mich nicht fürchten, dann werde ich keinen Mangel haben, dann werde …. Wenn du also zu dem Schluß kommst, dass „dein momentaner Hirte“ nicht so für dich sorgt, dann „wechsel deinen Herrn!“ dann „wechsel deinen Hirten“!
Psalm 23 und Psalm 24 sind leicht zu verstehen. Wir finden darin das völlige Vertrauen auf den Hirten, Jehova, gegründet auf die Erfahrung von dem, was Er in allen Umständen ist; und ferner den Charakter derer, die mit Jakob teilhaben. Diese beiden Grundsätze haben wir in Psalm 16 und Psalm 17 mit Bezug auf Christum gefunden, und sie zeigen sich noch in manchen anderen Psalmen, nämlich erstens das Vertrauen auf die Treue Jehovas, und zweitens die praktische Gerechtigkeit, die diejenigen kennzeichnet, die in der Herrlichkeit des Tausendjährigen Reiches an der heiligen Stätte Jehovas stehen werden. Doch Jehova Selbst nimmt dort Seinen Platz als König der Herrlichkeit ein. Das zeigt uns die göttliche und daher in allem vollkommene Seite des Weges und seines herrlichen Endes – Herrlichkeit auf der Erde, sowohl was den Überrest als auch was Christum und Jehova betrifft – und gibt uns zugleich das kostbare Zeugnis, dass Er einerseits mit dem Überrest teilnahm auf dem Pfade, den Gott für diesen bestimmt hatte, und andererseits mit Jehova teilhatte, denn Er war wirklich Mensch, aber auch wirklich Jehova, der Schiedsmann, der Seine Hand auf beide legte (vgl. Hiob 9, 33).
Psalm 23 Betrachten wir jedoch diese Psalmen etwas näher. Der Trost, den Psalm 23 darreicht, besteht nicht in den Gaben Jehovas, sondern in Ihm Selbst. Er lagert uns auf grünen Auen, und zwar ist das die natürliche Frucht Seiner Gnade, und so wird es bis zum Ende sein, und Er führt uns zu stillen Wassern. Da ist liebliche Weide, und es gibt keine Dürre, die Seele kann in Sicherheit genießen und wird in Frieden zu göttlichen Erfrischungen geleitet. Das ist das Teil, das Seine Hirtensorge uns gibt; aber was Vertrauen hervorruft und die Sorge fortnimmt, das ist Er Selbst. Doch das Böse ist in die Weit gekommen, und wir müssen es fühlen – wir in uns selbst, Christus in allem, was Ihn umgab, so dass Er mit Schmerz und Betrübnis erfüllt sein konnte; bei uns geht es leider noch weiter. Der gute Hirte (und das ist Christus für uns) erquickt die Seele, stellt sie wieder her und leitet uns in Pfaden der Gerechtigkeit um Seines Namens willen. Die Segnung hängt ab von dem, was Er ist, nicht von dem, was wir empfangen haben. Ich habe ohne Zweifel Segen und finde denselben auf den grünen Auen, aber wenn ich in Leiden oder abgeirrt hin, so erquickt Er meine Seele, stellt sie wieder her. Aber nicht nur Kummer und Schmerz hat die Sünde im Gefolge gehabt, sondern auch den Tod; und nun kommt Er und leitet mich durch denselben und tröstet mich. Ferner gibt es Feinde auf meinem Wege; angesichts derselben bereitet Er mir einen Tisch, an dem ich mich sättige. Welch eine Ermunterung liegt hierin auch für den Christen! Weil wir berufen sind, von Jehova Selbst und nicht von unseren Umständen abhängig zu sein, kann die Seele sagen: „Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über.“ Wenn ich all die Schmerzen und Schwierigkeiten des Weges gekostet habe, so steht Jehova Selbst als Segnung bestimmter vor meiner Seele. Darum kann ich für immer auf sie rechnen, denn Er verändert Sich nicht. Da ich in der Vergangenheit, in allen Wirkungen der Macht des Feindes, erfahren habe und nun weiß, was Er Selbst darin für mich gewesen ist, kann ich auch für die Zukunft und zu allen Zeiten darauf rechnen. Das Ende aller Wege des Herrn wird sein, dass wir für immer bei Ihm wohnen werden. – Die Segnung ist also am Ende weniger in die Augen fallend, aber weit tiefer und persönlicher als im Anfang; die Seele ruht, wie gesagt, in Jehova Selbst, den sie in allen Umständen kennen gelernt hat, und nicht in der Segnung, die Er ihr ganz selbstverständlich hat zuteil werden lassen. Eine geübte Seele besitzt schließlich eine viel tiefere Segnung als eine Seele, die äußerlich gesegnet ist. Das Ergebnis für Israel (und noch mehr für uns) ist deshalb mehr als die grünen Auen, in die Jehova es ursprünglich gebracht hatte. Es besteht in dem tiefen Bewusstsein, das ein geprüftes Herz von der Treue Jehovas hat; und so wird die Ruhe, entsprechend der Glückseligkeit Seiner eigenen Natur, Seine Ruhe sein. Die grünen Weiden waren passend für Schafe, aber das gesalbte Haupt, der überfließende Becher und das Haus Jehovas in Ewigkeit entsprachen Dem, der dort wohnte. Das ist das Ergebnis des Vertrauens auf Jehova für den Überrest, wenn die grünen Auen, wenigstens für eine Zeit, verloren sind; jene Gläubigen werden dem Lamme folgen. Für uns ist Christus der Hirte. Wir leiden mit Ihm und haben noch bessere Segnungen. Die Fürsorge des Hirten offenbart sich inzwischen unter einer anderen Form.
John Nelson Darby – Betrachtung über die Psalmen
Der Herr ist mein Hirte usw. Gott lädt uns mit seinen Wohltaten, durch die er uns gleichsam die Süßigkeit seiner väterlichen Güte schmecken lässt, freundlich zu sich. Und doch kommt es nur zu leicht, dass wir, wenn wir Friede und Freude haben, seiner vergessen. Ja, die meisten Menschen macht das Glück nicht nur trunken und maßlos übermütig, sondern auch stolz und frech gegen Gott. Kaum der hundertste Teil versteht es, sich beim Genuss der göttlichen Wohltaten zu mäßigen und sich in der Furcht Gottes zu halten. Umso mehr Beachtung verdient daher das Beispiel Davids, der auf dem höchsten Gipfel der Würde, im Glanze des Reichtums und der Ehre, beim größten Überfluss, unter den Freuden des Hofes nicht nur bekennt, dass er Gottes gedenke, sondern auch seine Wohltaten als Leiter benutzt, um näher zu ihm heranzukommen. Auf diese Weise zügelt er nicht nur die Ausgelassenheit des Fleisches, sondern treibt sich auch an zur Dankbarkeit und zur Übung der Frömmigkeit. Das ersehen wir auch aus dem Schlusse des Psalms, wo er sagt, dass er in dem Hause Gottes wohnen werde sein Leben lang. Und wenn er sich im 18. Psalm, zu einer Zeit, da ihm von allen Seiten Beifall bezeugt wurde, einen Knecht Gottes nennt, so zeigt er damit nicht nur einen in Demut gesammelten Sinn, sondern beweist auch durch seinen Lobpreis des Herrn die rechte Dankbarkeit. Hier gebraucht er das Bild eines Hirten, um Gottes Fürsorge zu rühmen, die er erfahren hat. Er will sagen, dass der Herr ebenso für ihn sorgt, wie ein treuer Hirte für die ihm anvertrauten Schafe. Gott stellt sich uns oft in der heiligen Schrift unter dem Namen und der Gestalt eines Hirten vor. Das ist ein besonderes Zeichen seiner zarten Liebe. Denn da ein Hirt eine niedrige und verachtete Person ist, so muss der, der sich nicht scheut, sich um unsertwillen so zu erniedrigen, eine ganz besondere Liebe zu uns hegen. Deshalb muss man sich wundern, wenn eine so schmeichelhafte und freundliche Einladung uns nicht zum Herrn lockt, damit wir sicher und friedlich unter seinem Schutze ruhen. Es ist aber wohl zu merken, dass Gott nur für die ein Hirte ist, die im Bewusstsein ihrer Schwäche und Ohnmacht merken, dass sie seines Schutzes bedürfen, die gerne in seinem Schafstall bleiben und sich durch ihn regieren lassen. David, obgleich er tapfer war und ein großes Heer hatte, bekennt sich doch freimütig als ein bedürftiges Schäflein, um Gott zum Hirten zu haben. Sollten nun wir uns gegen solchen Titel sträuben, wenn doch unsere eigene Schwäche uns davon überzeugt, dass wir ganz elend sind, wenn wir nicht unter dem Schutze dieses Hirten leben? Übrigens müssen wir im Gedächtnis behalten, dass das größte Glück darin besteht, wenn er seine Hand ausstreckt, um uns zu regieren, wenn seine Vorsehung zu unserem Heile wacht. Mag uns daher alles in reichem Maße zur Verfügung stehen, so müssen wir doch wissen, dass wir nur dadurch glücklich sind, dass Gott uns gewürdigt hat, uns zu seiner Herde zu zählen. Dazu kommt noch, dass wir dem Hirtenamte Gottes nur dann die rechte Ehre zukommen lassen, wenn wir überzeugt sind, dass seine Vorsehung allein uns genügt. Denn wie Leute, die Gott nicht zu ihrem Hirten haben, bei dem größten Überfluss arm und hungrig sind, so ist es sicher, dass wir alle Güter besitzen und nichts entbehren, wenn Gott die Sorge für uns übernommen hat. Deshalb verkündigt David auch, dass er sich vor keinem Mangel fürchte, weil der Herr ihn weidet.
Er hat zu mir gesagt: „Ich finde es zu wenig, dass du als mein Mitarbeiter nur den Job hast, Israel wieder hochzubringen und alle zurück nach Hause zu führen, die von den Israeliten noch übrig geblieben sind. Darum werde ich dich zu einem Leuchtturm für alle Menschen machen. Jeder soll sich an dem, was du sagst, orientieren können. Durch dich sollen alle Menschen, egal, wo sie leben, Hilfe bekommen.“ VolxBibel – Jesaja 49,6
ja, er spricht: Es ist zu gering, daß du mein Knecht seiest, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten von Israel zurückzubringen; ich habe dich auch zum Licht der Nationen gesetzt, (O. und ich werde dich… setzen) um mein Heil zu sein bis an das Ende der Erde Elberfelder 1871 – Jes 49,6
War es ein „historischer Unfall“ dass Jesus nicht von seinem Volk angenommen wurde, sondern ans Holz geschlagen und getötet wurde??
Schau dir Jesaja 49 an – der Vater spricht hier zu seinem Sohn: es wäre zu wenig, wenn Jesus NUR über Israel als König zu regieren! Nein! Der Vater würde dafür sorgen, dass sein Sohn über die ganze Erde regieren würde UND Israel zurück bringen! Dieser Vers hat sich noch nicht erfüllt – aber darauf zielt die Weltgeschichte Gottes hin – sein Sohn wird über die gesamte Erde regieren.
Coastlands, hör mir zu. Kapitel 49 beginnt mit dem Sprechen des Dieners. Er wurde Israel genannt (49: 3) und da er Ya’akov zu Gott zurückbringen wird (Verse 5–6), sollte er als der „Erlöser Israels“ identifiziert werden (Vers 7). . Der Messias verkörpert die Nation und erfüllt ihren ursprünglichen Zweck, indem er ein Licht für die Heiden ist, „damit sich mein Heil bis an die Enden der Erde ausbreiten kann“ (Vers 6). Gott bezeichnet ihn als den „Verachteten, den die Nationen verabscheuen“ (Vers 7). Der Messias wird seinem Volk helfen, in sein Land zurückzukehren, und ihre Entführer werden sie nicht halten können (Verse 9–13, 24–26; 51:11). Dies war kein Hinweis auf die Rückkehr aus Bavel, sondern eine zukünftige Rückkehr, denn die Juden werden „einige von weit her, einige aus dem Norden, einige aus dem Westen und einige aus dem Land Sinim“ (Assuan oder vielleicht als) kommen weit weg wie China; Vers 12). Die Kapitel 49–57 bilden den zweiten Hauptteil der zweiten Hälfte des Buches, und sein Schwerpunkt liegt auf der Erlösung durch den Diener-Messias. Gottes ultimativer Wiederherstellungsplan beinhaltet die persönliche und gemeinschaftliche Erlösung, die der Messias erlangt hat.
Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen
Die Verse 1–4 beschreiben den Messias in der Phase der Entmutigung, weil Israel seine messianischen Behauptungen ablehnt. Der beste Ort, um diese Verse zu erfüllen, ist, sie zu einem Teil seiner Qual von Gethsemane zu machen. Während die Verfasser des Evangeliums eine Facette seiner Qual betonen, offenbart Jesaja eine andere Facette: Er quälte sich über Israels Ablehnung seiner messianischen Behauptungen. Aus menschlicher Sicht würde dies bedeuten, dass seine messianische Mission scheiterte. Nach Lukas ‚Bericht über die Qual von Gethsemane in Lukas 22: 39–46 kommt zu diesem Zeitpunkt eine Botschaft von Gott dem Vater mittels eines Engels zum Messias.
Die Botschaft ist in den Versen 5–6: Und nun sagt Jehova, der mich von Mutterleib an geformt hat, um sein Diener zu sein, Jakob wieder zu ihm zu bringen und Israel zu ihm zu versammeln; (denn ich bin in den Augen Jehovas ehrenhaft, und mein Gott ist meine Stärke geworden;) Ja, er sagt: Es ist zu leicht, dass du mein Diener sein solltest, um die Stämme Jakobs zu erwecken und die Bewahrten wiederherzustellen von Israel: Ich werde dich auch den Heiden zum Licht geben, damit du mein Heil bis ans Ende der Welt bist.
Die Botschaft des Engels an den Messias lautet: Während sein Ziel darin besteht, die endgültige Wiederherstellung Israels herbeizuführen, sollte dies nicht die Gesamtheit der messianischen Mission sein. Dies allein wäre eine zu leichte oder zu einfache Mission gewesen, als dass der Messias nur der Restaurator Israels gewesen wäre. Auf diese Weise wird der Messias Gottes Rettung bis ans Ende der Welt sein. Die bildliche Aussage, das Ende der Erde, bezieht sich auf die größere nichtjüdische Welt und wird auch in Apostelgeschichte 1: 8 verwendet. Gott hatte eine umfassendere Mission, die beinhaltete, dass der Messias ein Licht für die Heiden sein sollte. Im Programm Gottes würde der Messias kommen und von seinem eigenen Volk abgelehnt werden, aber als Ergebnis dieser Ablehnung würde er dann ein Licht für die Heiden werden. Dies wird den ersten Teil der messianischen Mission gemäß Jesaja 42: 6 erfüllen.
Schließlich würde die Zeit, in der er ein Licht für die Heiden ist, enden und die Prophezeiungen von Vers 8 werden weitergehen: So spricht Jehova: In einer annehmbaren Zeit habe ich dir geantwortet, und an einem Tag der Erlösung habe ich dir geholfen; und ich werde dich bewahren und dir einen Bund des Volkes geben, um das Land zu erheben und sie das trostlose Erbe erben zu lassen.
Irgendwann wird das Programm, dass er ein Licht für die Heiden ist, zu Ende gehen und er wird wieder anfangen, sich mit Israel zu befassen, bis Israel als Nation ihn akzeptiert. Dann wird er ein Bund des Volkes sein; Er wird das ganze Volk im Land wiederherstellen und das ganze Land dem Volk geben. In Bezug auf die chronologische Abfolge soll er zuerst ein Licht für die Heiden sein, und dann wird er ein Bund des Volkes sein. Die hier in Jesaja 49 angegebene chronologische Reihenfolge entspricht der in Römer 9–11.
Die Errettung der Heiden war schon immer Teil der messianischen Mission des Alten Testaments, und wenn nur die jüdischen Gläubigen dies erkannt hätten, wären sie nicht überrascht worden. Was das Alte Testament sagte, würde passieren, das Neue Testament sagt, dass es passiert ist.
Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien
Seitdem ich von eurem radikalen Vertrauen gehört habe und davon, wie sehr ihr alle andern Christen liebt, bin ich ständig dabei, mich bei Gott dafür zu bedanken! Ich bete auch ganz oft für euch! Ich bitte dann Gott, er soll euch helfen, den Überblick zu behalten, damit ihr ihn immer besser kennenlernt und er euch zeigen kann, was er von euch will. VolxBibel – Eph 1,15–17
Ich habe von eurem Glauben (»Glaube(n)« meint das tiefe Vertrauen auf Gott.) an den Herrn Jesus und eurer Liebe zu allen Heiligen (Heilige: Bezeichnung für die Anhänger von Jesus Christus.) gehört. Das ist auch der Grund, weshalb ich unablässig für euch danke – und zwar jedes Mal, wenn ich im Gebet (Gebet: Reden des Menschen mit Gott.) an euch denke. BasisBibel – Epheser 1,15–16
Weshalb auch ich, nachdem ich gehört habe von dem Glauben an den Herrn Jesus, der in euch ist, und von der Liebe, die ihr zu allen Heiligen habt, nicht aufhöre, für euch zu danken, euer erwähnend in meinen Gebeten, auf daß der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst, damit ihr, erleuchtet an den Augen eures Herzens, wisset, welches die Hoffnung seiner Berufung ist, und welches der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen, Elberfelder Bibel 1905 – Eph 1,15–18
διὰ τοῦτο darum, deshalb. ἀκούσας Aor. Ptz. ἀκούω, temp. od. kaus. καθʼ ὑμᾶς poss. (A155) euren (B κατά II7b). τὴν εἰς πάντας τοὺς ἁγίους präp. Wendung m. Art. nachgestellt: zu allen Heiligen. Eph 1,16 παύομαι Med. παύω aufhören lassen; Med. aufhören. εὐ-χαριστῶν Ptz. -χαριστέω dankbar sein; Dank sagen, danken; präd. bei Verben des modifizierten Seins u. Tuns (A301), οὐ παύομαι εὐχαριστῶν ich danke unaufhörlich. ὑπὲρ ὑμῶν gehört zu εὐχαριστῶν od. ποιούμενος bzw. zu beiden. μνεία Erinnerung, Gedenken, Erwähnung. ποιούμενος Ptz. Med. ποιέω; μνείαν ποιέομαι = μνημονεύω gedenken, erwähnen (Med. zur Umschreibung des einfachen Verbalbegriffs, B II1); temp. προσευχή Gebet.
Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament
Das Herz im Neuen Testament
Diese alttestamentlichen Stellen deuten Dinge an, die kommen werden. Im Epheserbrief finden wir die Erfüllung dieser Verheißungen. In seinem Gebet für die Epheser sagt Paulus:
„15 Darum lasse auch ich, nachdem ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe, 16 nicht ab, für euch zu danken und in meinen Gebeten an euch zu gedenken, 1 7 dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch den Geist der Weisheit und Offenbarung gebe in der Erkenntnis seiner selbst, 18 erleuchtete Augen eures Verständnisses, damit ihr wisst, was die Hoffnung seiner Berufung und was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen ist, 19 was auch die überwältigende Größe seiner Kraftwirkung an uns ist, die wir glauben, gemäß der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke“ (Eph 1,15-19).
Da Jesus in Markus 12 die Worte von Mose wiederholt, sieht Paulus Christus als die Erfüllung aller Verheißungen des Alten Testaments. Jesus ist derjenige, der uns mit Gott versöhnt hat, indem er die Gebote seines Vaters vollkommen und von Herzen befolgte und die Strafe auf sich nahm, die wir als Gesetzesbrecher verdient haben. Jesus sendet auch den Heiligen Geist, der dem Gläubigen ein neues Herz gibt, das Gesetz auf dieses Herz schreibt und ihm neue Kraft und Sehnsucht gibt, Gottes Gebote zu befolgen. In Epheser 4, 5 und 6 beschreibt Paulus detailliert, wie das Leben als Christ als Folge davon aussehen wird. Nichts könnte hoffnungsvoller und befreiender sein als das Bild, das uns in diesen drei Bibelstellen gezeigt wurde. Mein Leben wird nicht von meiner Erziehung, meinem körperlichen Zustand, meiner Bildung, meinen Emotionen oder irgendetwas anderem bestimmt! Weil Gott jede Vorsorge getroffen hat, um mein grundlegendes Bedürfnis — erlöst zu werden — zu stillen, kann ich Zuversicht und Freude haben, dass Veränderung für mich wirklich möglich ist. Mein größtes Problem und Hindernis — mein eigensinniges, sündiges Herz – ist behandelt worden! Gott hat mich erlöst und mir ein neues Herz gegeben. Wie reagieren Sie auf die Umstände des Lebens? Wo sehen Sie gute Frucht in ihrem Leben? Wo sind Sie geduldig gewesen mit jemandem, der Sie zum Zorn gereizt hat? Wo haben Sie jemanden liebevoll angesprochen, der Sie eingeschüchtert hat? Welche schwierige Situation in der letzten Zeit hat Sie geprüft und gezeigt, dass Ihr Glaube echt ist? Welcher Segen in der letzten Zeit hat Sie geprüft und gezeigt, dass Ihr Glaube echt ist? Wählen Sie eine dieser Fragen aus und denken Sie darüber nach, was für ein Herz solche Frucht hervorbringt. Wie haben Sie klug in Ihrem Erlöser geruht und sich auf ihn verlassen? Worüber haben Sie gezielt Buße getan (abgelegt), und was haben Sie danach geglaubt (angezogen), das Sie zum Handeln angetrieben und ermutigt hat? Welche neu erkannten Wahrheiten über den Retter haben begonnen, Ihr Herz zu erfüllen und Ihr Leben zu verwandeln?
Alles anders – aber wie?
Nachdem der in Paulusbriefen eingangs übliche Dank in V. 3-14 zu einem Lobpsalm auf das Handeln Gottes geraten war, kommt es nun in V. 15-16 a zu einem nur kurzen Dank des Apostels für seine Leser. Das »Deshalb« verbindet dabei den Lobpsalm und den Dank: Gerade weil Gott solch eine Fülle von Segnungen von Ewigkeit her für seine Kinder geplant und sie damit beschenkt hat, ist Paulus so besonders dankbar, wenn er nun am Glauben und der Liebe seiner Leser erkennt, dass sie als Christen leben und damit Menschen sind, denen all jene Segnungen gelten. Überblickt man in den Paulusbriefen alle Äußerungen des Apostels zum Gebet, überwiegen bei ihm Danken und Loben – obwohl auch Bitte und Fürbitte ihren wichtigen Platz haben. Wenn im vorliegenden Fall der Dank vergleichsweise kurz ausfällt, erklärt sich das auf dem Hintergrund des vorangehenden ausführlichen Lobpreises.
Zwei Dinge hat Paulus von den Empfängern seines Briefes gehört: 1.) Sie haben »Glauben im Herrn Jesus«. Ähnlich wie in Kol 1,4 ist hier nicht vom Glauben »an den Herrn Jesus«, sondern vom Glauben »im Herrn Jesus« die Rede. Damit liegt der Akzent nicht auf Jesus als dem Ziel, sondern auf Jesus als der Basis des Glaubens. In der Lebensgemeinschaft mit Jesus als dem Herrn gedeiht jenes Vertrauen, das Gott in seinen Zusagen immer wieder beim Wort nimmt und seine verheißenen Heilsgaben annimmt. Der Glaube wurzelt in Jesus und verbindet mit ihm. 2.) Zugleich zeigt sich bei den Gläubigen die »Liebe zu allen Heiligen«. Lebendiges Christsein äußert sich immer in doppelter Weise: in der Glaubensverbindung »nach oben« zum Herrn – und in der Liebesbeziehung »nach rechts und links« zu den Glaubensgeschwistern. Die »Liebe« (Agape), von der hier die Rede ist, meint jene selbstlose Zuwendung, die auf den anderen nicht erst zugeht, wenn er liebenswürdig erscheint, sondern bedingungslos und auf Vorschuss liebt. Dieses Wort Agape wurde außerhalb der Bibel kaum für »Liebe« verwendet; in der Bibel, vor allem in den neutestamentlichen Briefen, wurde dieser unverbrauchte Begriff dagegen zum zentralen Wort für Liebe. Es geht dabei nicht um jenes menschenmögliche Lieben des Liebenswerten, sondern um die gebende Liebe, die letztlich sogar den Feind liebt (vgl. Mt 5,43-47). Damit ist auch klar, dass diese Liebe nicht nur solchen Heiligen (vgl. V. 1) gelten kann, die besonders sympathisch erscheinen, sondern dass sie »alle Heiligen« umfassen muss. Allerdings haben auch Christen diese Liebe nicht selbstverständlich und ein für alle Mal gepachtet, weshalb Paulus die gleichen Leser, über deren Liebe er sich jetzt freut, in Eph 5,1ff. auffordert, bei dieser Liebe zu bleiben.
Gerade in spannungsreichen Zeiten ist es nicht selbstverständlich, dass Glaube und Liebe keinen Schaden nehmen. Seit längerem war Paulus, der gerade im Gefängnis ist (Eph 3,1; 6,20), nicht mehr bei seinen Lesern in der Provinz Asia und in Ephesus, wo gerade viel Anfechtung durch Irrlehrer herrscht (s. die Einleitung). Nun aber hat er – vielleicht durch Epaphras? (vgl. Kol 1,7ff.) – von ihrem nach wie vor lebendigen Glauben und ihrer Liebe »gehört«. Deshalb kann er schreiben: Seither »höre ich auch nicht auf für euch zu danken« (vgl. Kol 1,3-9). Auf Nachrichten über das Ergehen seiner Gemeinden reagiert der Apostel nicht nur einmal mit einem Gebet, vielmehr bewegt ihn ihr Wohl und Wehe beständig in seinem Gebetsleben. Gerade weil es nicht selbstverständlich ist, dass Menschen in einer heilen Beziehung zu Gott und ihren Mitchristen leben, dankt er Gott unablässig dafür.
Vorschlag zur Bibelarbeit über Epheser 1,15-16 Einleitung: Beobachten wir einmal unser eigenes Gebetsleben – oder auch die öffentlichen Gebete in unseren Gottesdiensten oder Gebetsgemeinschaften: Wie viel Raum nimmt da das Danken ein? Häufig zeigt sich eine gewisse Armut an Dank. Ist uns vieles zu selbstverständlich? Sind wir zu sehr auf das ausgerichtet, was wir noch wollen oder brauchen – und vergessen das, was wir von Gott her schon haben? Vielleicht fallen uns noch andere Gründe ein. Ein Blick in die Konkordanz unter dem Stichwort »Dank/danken« kann uns aber zeigen, dass Armut im Danken nicht biblisch ist. Vielmehr ruft die Bibel zu beständigem Danken auf.
Durchführung: Thema: Danken ohne durchzuhängen Für die Bibelarbeit ist zu überlegen, ob man besser mit V. 15 oder V. 16 a einsteigt. Man kann also mit a) oder b) beginnen:
a) Warum danken?
V. 15 gibt uns darauf die Antwort, und zwar in doppelter Weise. Zunächst gehen wir auf das einleitende »Deshalb« ein. Paulus lobt nicht nur Gott angesichts seines großen Heilsplans (V. 3-14), sondern er dankt für die reiche Beschenkung seiner Mitchristen: Sie sind erwählt und zur Gotteskindschaft bestimmt, sie sind erlöst und mit Erkenntnis des Heilswillens Gottes beschenkt, und auch sie gehören zur Schar der Lobsänger Gottes! Woher weiß er das? Weil er geistliche Lebenszeichen bei ihnen gehört hat. Welche Bilder fallen uns dazu ein? Stellen wir uns vor, man sucht nach einem Erdbeben unter einem Haus nach überlebenden Verschütteten. Plötzlich ein Lebenszeichen! Dan ist die Freude und Dankbarkeit groß! Man weiß: Sie sind noch am Leben. Alles, was das Leben zu bieten hat, ist ihnen wie neu geschenkt! So ist das hier im Epheserbrief: Durch Irrlehrer war es in der Provinz Asia zu einem »geistlichen Erdbeben« gekommen. Aber jetzt hat Paulus ein geistliches Lebenszeichen von den Christen dort erhalten. Hier könnte nun über »Glaube« und »Liebe« als grundlegende geistliche Lebenszeichen gesprochen werden: Wenn diese beiden fehlen, ist es so, als wären bei einem Menschen Herz und Atmung ausgefallen. Sind die geistlichen Lebenszeichen aber da, gehört diesem Menschen alles, was Gott von Ewigkeit her an Gaben für ihn bereitet hat. b) Wie danken? Zum einen: Paulus dankt unablässig. Und zum andern: Er dankt – nicht einfach für sich und das, was er von Gott bekommen hat, sondern dankt er für die geistlichen Lebenszeichen, die er bei andern entdeckt und für das, was Gott für seine Glaubensgeschwister bereit hat. An dieser doppelten Messlatte sollten wir einmal unser eigenes Danken messen. Paulus »hing nicht durch«, was das Danken betraf. Haben Sie vielleicht selbst schon erlebt, wie Gott eine lange währende Bitte erhört hat – und dann wurde die Sache mit einem kurzen Dank abgehakt? Wie oft haben Sie Gott schon für Ihren Ehepartner gedankt? Wie oft für die Gesundheit ihrer Kinder oder die eigene Gesundheit? Wie oft für Ihre Gemeinde? – Und dann müsste der Horizont des Dankens weitergehen zu dem, was Gott an anderen tat und tut, nah oder fern. Hier wäre es gut, einmal Zettel und Schreibstift zu nehmen und zu notieren, für welche Dinge im Leben anderer Menschen Sie Gott danken könnten. Denn »Danken ohne durchzuhängen« ist wirklich ein lohnendes und außerordentlich wichtiges Thema für uns Christen.
Noch in V. 16 geht der Bericht über das Danken zur Fürbitte über: »wobei ich (zugleich) an euch denke in meinen Gebeten …« Auch wenn Lob und Dank betont voranstehen, gehören für den Apostel Dank und Bitte beim Beten doch zusammen. Wo nur noch gelobt und gedankt wird, droht die Gefahr schwärmerischer Unnüchternheit; wo nur die Bitte erklingt, wird vergessen, was Gott uns Gutes getan hat. Das »An -Euch -Denken« (wörtlich: »Gedenken üben«) drückt aus, dass Paulus die Christen in Asia im Gebet nicht vergisst, sondern dass ihre Bedürfnisse ihm beim Beten vor Augen stehen und zu Bitten werden.
Gerhardt Maier – Edition C
Wow – Paulus ist Missionar – dann arbeitet er für seinen eigenen Unterhalt als Zeltmachen – und dann hat er noch Zeit regelmäßig zu beten! Was für ein ausgefülltes Leben! Und bemerkenswert: er konzentriert sich bei seinem Gespräch mit unserem himmlischen Vater nicht auf die Fehler und Macken – und auch nicht über die Politik seiner Zeit. Im Gegenteil: er hat sich auf die schönen Seiten seiner Mitbrüder konzentriert! Was für ein schönes Beispiel!
Gott ist aber noch derber drauf als das. Er beweist seine Liebe für uns dadurch, dass Jesus für uns gestorben ist, obwohl wir sogar noch total dreckig und schlecht waren. VolxBibel – Römer 5,8
Gott aber empfiehlt seine eigene Liebe zu uns dadurch, daß Christus für uns starb, während wir noch Sünder waren. neue Welt Übersetzung – Bi12 – Römer 5,8
Gott aber erweist seine Liebe gegen uns darin, daß Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist. Elberfelder 1871 – Röm 5,8
de.logos.com
(Auf dem Bild von der hebräsichen Ausgabe kann man sehen, dass hier der Begriff Gott nicht mit Jehovah wiedergegeben wird.)
Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testamentσυν-ίστημι zusammenbringen; darstellen, erweisen, beweisen. ὅτι hier = ἐν τούτῳ ὅτι dadurch, dass (B 1c). ὄντων Ptz. εἰμί, gen. abs. (A288), temp.
Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament
Als nächstes geht Paulus nun zur Beschreibung des Wesens der Liebe Gottes über und erklärt, inwiefern sie die Hoffnung der Gläubigen sicherstellt. Gott hat seine Liebe im Tod seines Sohnes, Jesus Christus, erwiesen. Das geschah schon zu der Zeit, als wir noch schwach (asthenOn; vgl. Joh 5,5) waren, und es geschah für (hyper) uns Gottlose (asebOn; vgl. Röm 4,5). Christi Tod war ein stellvertretender Tod, er starb für andere. Die griechische Präposition hyper bedeutet meist „wegen“, manchmal allerdings auch „anstelle von“, wie aus Röm 5,7 ,wo ebenfalls hyper steht, hervorgeht. Eine Person, die bereit ist, um eines Gerechten oder um des Guten willen zu sterben, bietet sich selbst als Ersatz an, damit der Gerechte leben kann bzw. die gute Sache siegt. Darin liegt der höchste Ausdruck menschlicher Liebe und Hingabe. Die Liebe Gottes aber ist dieser Liebe sowohl ihrem Wesen als auch ihrem Ausmaß nach völlig entgegengesetzt, denn Gott erweist (das Präsens deutet auch hier wieder auf die fortdauernde Handlung hin) seine Liebe zu uns darin, daß Christus für (hyper, „anstelle von uns“) uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Es mag zwar durchaus vorkommen, daß ein Mensch um eines guten Menschen oder einer guten Sache willen sein Leben wagt – wenngleich auch das sehr selten ist -, doch Christus tat mehr als das. Er starb anstelle der Schwachen (V.6), der Gottlosen (V.6; Röm 4,5), der Sünder (Röm 5,8) und sogar seiner Feinde (V 10)!
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Nun wird der Kontrast in die richtige Perspektive gerückt. Menschliche Liebe würde bestenfalls für einen gütigen Menschen ein Opfer bringen. Diese Möglichkeit wird von der Gewißheit übertroffen, was Gott getan hat. Er verkündet Seine Liebe, präsentiert sie in ihrem wahren Charakter. Sie ist eine Demonstration Seiner unverdienten Zuwendung. Aus Seiner eigenen Gütigkeit heraus erweist Er Sein göttliches Mitgefühl, das in keiner Weise von den Menschen, denen Seine Liebe galt, ausgelöst wurde. Diese Menschen werden hier nicht als gut beschrieben, sondern als das identifiziert, was sie sind: als Sünder. Das hier verwendete Wort ist das allgemeinste und umfassendste Wort für Sünder. Für niemanden gibt es irgendeine Möglichkeit, durch die Maschen des Netzes zu schlüpfen. Alle Menschen allen Alters an allen Orten stehen unter dem Urteil, wie bereits an früherer Stelle gesagt wurde: »Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes« (3,23). Die Liebe Gottes erfordert keinen Fortschritt im moralischen Maßstab, bevor sie wirksam wird. Das Wunder dieser Liebe besteht darin, daß sie erwiesen wurde, »als wir noch Sünder waren«. Der höchst unwahrscheinliche Erweis Seiner Liebe wird mit wenigen Worten erklärt: »Christus ist für uns gestorben.« Zur bestimmten Zeit starb Christus für Gottlose. Nun wird dies persönlicher angewendet: Christus starb für uns. Es gibt keine Ausnahmen. Alle sind darin eingeschlossen. Auch solche, die als gute und leuchtende Vorbilder angesehen sind, werden mit allen anderen zu der einen Gruppe gerechnet. Allgemein gesagt, sind alle gottlos und alle brauchen Errettung. Mit persönlicherem Unterton kann man jedoch sagen, daß die Tatsache unausweichlich ist: »Christus ist für uns gestorben.« Der Apostel schließt darin auch sich selbst und seine Mitarbeiter ein, wodurch er allen Lesern des Briefes klar macht, daß es keine Ausnahmen gibt. Die ganze Welt braucht Errettung, und das Mittel zum Heil ist für alle vorhanden: »Denn so hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab.« Paulus verfügte noch nicht über das Johannesevangelium, doch sicherlich war er sich über die Reichweite der Liebe Gottes zur Menschheit im Klaren. Bei seinem Eröffnen der Wahrheit des Evangeliums macht er diese Liebe bekannt, wo immer er Gelegenheit dazu findet.
Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt
Der Apostel stellt noch einmal fest, dass Christi freiwillige Selbsthingabe zu einer Zeit erfolgte, als wir noch Sünder waren. Welch einen schweren Inhalt für ihn der Begriff Sünder oder das hamartolon onton hatte, darüber hat er keinen Zweifel gelassen. In Gottes Heilsoffenbarung und deren Beziehung zum Menschen konnte aber nicht der Mensch als Sünder oder der Mensch in seinem Widerspruch gegen Gott das letzte Wort behalten. Das letzte Wort gehört Gott. Dieses Wort offenbarte Gott aber in der Sendung seines Sohnes, und zwar als Wort seiner Liebe. Selbst durch das Kreuz konnten gottlose und fromme Sünder das Wort seiner Liebe nicht zum Schweigen bringen. In dem Augenblick, wo der Mensch am schwersten durch die Verwerfung Jesu gegen Gott frevelte, sprach sie am lautesten von Vergebung, Gnade und Rettung. Das ist Gottes Triumph in seiner Gnade über die Sprache des Menschen in seiner Schuld.
Der Apostel will hier aber besonders die eigentümliche Art der göttlichen Liebeserweisung hervorheben und betonen. Denn in ihrer Art erhebt sie sich weit über alles, was unter Menschen je als Liebe geübt worden ist. Wären die Menschen Gerechte oder Freunde gewesen, dann könnte man die Liebe Gottes, wie sie sich im Tode Jesu offenbart, eventuell noch verstehen. In der Versöhnung der Menschheit geht es aber um Schwache und Ohnmächtige, um Sünder und Gottlose, um Frevler und Feinde. Auf diese, und nicht auf Gerechte und Freunde, ist die Offenbarung der Liebe in jeder ihrer einzelnen Heilshandlungen gerichtet. Wenn Gott in seiner Liebe nun die Versöhnung dieser vollbracht hat, um wieviel gewisser, pollo mallon, oder auch um wieviel reichlicher wird sie hinfort auch das Letzte vollbringen, die Rettung vom Zorn [189] und die Vollendung der Versöhnten. Wohl mit Recht hebt Godet hier hervor: „Wer das Größere getan, und zwar für Feinde, wird jedenfalls das Kleinere tun für dieselben Personen, die seine Freunde geworden sind.“
Damit will Paulus aber auch hier nicht den Schwerpunkt der Rettung vom Zorn oder die Gewissheit der Vollendung der Versöhnten etwa von Gott auf den gerechtfertigten Menschen verlegen. Nicht in sich selbst tragen die Gerechtgesprochenen die Garantie, dass sie vor dem Zorn des Gerichts bewahrt werden sollen und dass sie sich der Vollendung ihrer Seligkeit gewiss sein können. Sie finden sie aber im Ratschluss und im Handeln Gottes. Sie sind ja Gott gegenüber in ihrer Lebenshaltung und Gesinnung nicht mehr Feinde. Sie sind Kinder der Liebe und in ihrer Glaubenshingabe offen für das Wirken des Geistes Gottes. Sie freveln in ihren Leidenschaften ja nicht mehr gegen Gott, vielmehr dienen sie ihm in freier Hingabe der Liebe und des Glaubens. So stark der Mensch auch für die ihm geschenkte neue Kindesstellung mit verantwortlich gemacht wird, seine Heilsgewissheit und seine Heilsvollendung sind ihm verbürgt allein in Gottes Vaterverhältnis zu den Versöhnten. Die Bürgschaft liegt mithin nicht in der Frömmigkeit und in der Hingabe der zum ewigen Leben Berufenen und Begnadeten.
Kroeker – Römerbrief
Jesus zieht sich trotz meiner Sünde nicht von mir zurück. Auch wenn meine Sünde mir wie eine Milchglasscheibe den Blick auf Gott versperrt und ich ihn auf der anderen Seite nur erahnen kann, geht Gott nicht weg, sondern wartet auf meine Buße. Er kann und wird mich immer auf die gleiche Weise lieben, und zwar mit der Liebe, die er am Kreuz gezeigt und bewiesen hat. Auch wenn wir das kaum glauben können: Nichts kann uns von der Liebe Christi scheiden (Römer 8,35.38-39). So wie Jesus uns am Kreuz geliebt hat, liebt er uns bis zum Schluss. Und wenn er uns schon so geliebt hat, als wir noch Sünder waren (Römer 5,8), wie viel mehr dürfen wir uns derselben Liebe dann jetzt bewusst sein, wo wir Kinder Gottes sind (1Johannes 3,1)? Egal wie dein Leben gerade aussieht – vielleicht gibt es tief in deiner Persönlichkeit wurzelnde Sünde, von der du denkst, dass du sie nie los wirst, oder es gibt Eheprobleme, die aussichtslos erscheinen -, vergiss eines nicht: Gott liebt dich so wie am ersten Tag. Wir sind aus Gnade gerettet (Römer 3,24), dürfen täglich zum „Thron der Gnade“ treten, um Barmherzigkeit und Gnade zu empfangen (Hebräer 4,16) und erwarten die Wiederkunft Jesu, der uns seine Gnade mitbringt (1Petrus 2,13). Unser ganzes Leben ist in Gnade eingebettet und soll von ihr beherrscht werden (Römer 5,21). Gott liebt uns nicht für unsere Leistung oder weil wir nie Fehler machen! Er liebt uns, weil wir seine Kinder sind. Und dasselbe tut Salomo im Umgang mit Sulamith. Er liebt sie nicht, weil sie die perfekte Ehefrau ist – das wird sie nie sein -, sondern er liebt sie, weil sie seine Frau ist.
K. Fischer – Crashkurs Leidenschaft
Das Jehovah seine Liebe zu uns zeigte, als wir Sünder waren – sollte unser Leben völlig verändern! Wer wirklich ein Christ ist, kann nicht Hass und Wut in seinem Herzen hegen. Er muss sich nicht anstrengen, ein guter Mensch zu sein – sondern spiegelt den himmlischen Vater wider.
Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament
Der Nutzen der Gerechtigkeit Wiederum ist der Schlüssel die Demut. Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen. Der Weg nach oben führt über die Selbsterniedrigung, denn der Niedrige wird erhöht. Die Demut bringt letztlich großen Nutzen für den Gläubigen, ja sie bringt ihn zu Ehren.
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Neid und Eifersucht sind Mittel, mit denen Menschen „nach oben“ kommen wollen, mit denen sie sich Anerkennung zu erwerben suchen. Oft scheint dieser Weg von Erfolg gekrönt zu sein. Der Teufel begünstigt den Hochmütigen und den Geringen macht er noch kleiner. Das kann als Anfechtung erfahren werden.
Bei Gott aber gilt die umgekehrte Regel: seine Art ist es, die Kleinen aufzurichten. Wer vor Gott über seine Schuld trauert, den nimmt er in Freuden an; wer arm ist vor ihm, den macht er reich (Lk 6,20 ); wer jetzt weint, der wird einmal lachen können (Lk 6,21 ) und ihm werden die Tränen abgewischt werden (Jes 61,3; Ps 126,5.6; Offb 7,17 ); wer vor ihm niedergeschlagen ist, den richtet er auf. Vergl. Hiob 5,11; 22,29; Ps 149,4; Spr 3,34; Hes 17,24; 21,31 .
Vor Gott gilt: „Wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht“ (Mt 23,12 par.; Lk 14,11; 18,14 ). Wenn das stimmt, dann kann das für einen Menschen, der Gott nahe kommen möchte, nur bedeuten, dass er sich in die Niedrigkeit vor Gott begibt. Deshalb fordert Jak dazu auf: Demütigt euch vor dem Herrn und er wird euch erhöhen!
Wuppertaler Studienbibel
Und schließlich sollten wir uns »vor dem Herrn demütigen«. Wenn wir aufrichtig unseren Platz im Staub zu seinen Füßen einnehmen, wird er uns zu seiner Zeit erhöhen. So sollten wir also reagieren, wenn der Herr uns zeigt, wie wir sind. Das ist jedoch viel zu oft nicht der Fall. Manchmal sind wir zum Beispiel in einer Versammlung, und Gott spricht sehr deutlich zu unserem Herzen. Für den Augenblick sind wir aufgewühlt und voller guter Vorsätze. Aber wenn der Abend vorbei ist, reden wir angeregt und leichten Herzens über das Wetter. Die ganze, von Hingabe geprägte Atmosphäre ist dahin, die Kraft verschwendet und der Geist Gottes wird betrübt.
Kommentar zum Neuen Testament
Hier mal wieder ein Vers, in dem die hebräischen Bibeln anstatt HERR den Namen Jehovah einsetzten! Leider glauben die meisten Christen, dass hier Jesus stehen müsste – aber der Name Gottes „als Gesamtheit“ ist Jehovah – nur der Sohn heißt Jesus. (Siehe dazu Sprüche 30,4).
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