Schlagwort: Glaube

mich niedrig und klein machen?

Demütiget euch vor dem Herrn, und er wird euch erhöhen.
Elberfelder 1871 – Jakobus 4,10

Macht euch vor dem Herrn* niedrig und klein,
dann wird er euch groß machen.
BasisBibel – Jakobus 4,10

Unterwerft euch Gott, macht euch klar, wie winzig ihr für ihn seid. Dann wird er euch aufheben und euch ganz groß machen!
Volxbibel – Jakobus 4,10

Erniedrigt euch in den Augen Jehovas, und er wird euch erhöhen.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Jakobus 4,10

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ταπεινώθητε Aor. Imp. Pass. ταπεινόω niedrig machen; übertr. erniedrigen; demütigen; Pass. reflexiv. καί V. 7. ὑψώσει Fut. ὑψόω erhöhen.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Der Nutzen der Gerechtigkeit
Wiederum ist der Schlüssel die Demut. Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen. Der Weg nach oben führt über die Selbsterniedrigung, denn der Niedrige wird erhöht. Die Demut bringt letztlich großen Nutzen für den Gläubigen, ja sie bringt ihn zu Ehren.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Neid und Eifersucht sind Mittel, mit denen Menschen „nach oben“ kommen wollen, mit denen sie sich Anerkennung zu erwerben suchen. Oft scheint dieser Weg von Erfolg gekrönt zu sein. Der Teufel begünstigt den Hochmütigen und den Geringen macht er noch kleiner. Das kann als Anfechtung erfahren werden.

Bei Gott aber gilt die umgekehrte Regel: seine Art ist es, die Kleinen aufzurichten. Wer vor Gott über seine Schuld trauert, den nimmt er in Freuden an; wer arm ist vor ihm, den macht er reich (Lk 6,20 ); wer jetzt weint, der wird einmal lachen können (Lk 6,21 ) und ihm werden die Tränen abgewischt werden (Jes 61,3; Ps 126,5.6; Offb 7,17 ); wer vor ihm niedergeschlagen ist, den richtet er auf. Vergl. Hiob 5,11; 22,29; Ps 149,4; Spr 3,34; Hes 17,24; 21,31 .

Vor Gott gilt: „Wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht“ (Mt 23,12 par.; Lk 14,11; 18,14 ). Wenn das stimmt, dann kann das für einen Menschen, der Gott nahe kommen möchte, nur bedeuten, dass er sich in die Niedrigkeit vor Gott begibt. Deshalb fordert Jak dazu auf: Demütigt euch vor dem Herrn und er wird euch erhöhen!

Wuppertaler Studienbibel

Und schließlich sollten wir uns »vor dem Herrn demütigen«. Wenn wir aufrichtig unseren Platz im Staub zu seinen Füßen einnehmen, wird er uns zu seiner Zeit erhöhen.
So sollten wir also reagieren, wenn der Herr uns zeigt, wie wir sind. Das ist jedoch viel zu oft nicht der Fall. Manchmal sind wir zum Beispiel in einer Versammlung, und Gott spricht sehr deutlich zu unserem Herzen. Für den Augenblick sind wir aufgewühlt und voller guter Vorsätze. Aber wenn der Abend vorbei ist, reden wir angeregt und leichten Herzens über das Wetter. Die ganze, von Hingabe geprägte Atmosphäre ist dahin, die Kraft verschwendet und der Geist Gottes wird betrübt.

Kommentar zum Neuen Testament



Hier mal wieder ein Vers, in dem die hebräischen Bibeln anstatt HERR den Namen Jehovah einsetzten! Leider glauben die meisten Christen, dass hier Jesus stehen müsste – aber der Name Gottes „als Gesamtheit“ ist Jehovah – nur der Sohn heißt Jesus. (Siehe dazu Sprüche 30,4).

„Ich bin in der Wahrheit“

Alle, die meinen, sie hätten es drauf, sollen aufpassen, dass ihnen nicht die gleichen Sachen passieren.
VolxBibel – 1 Korinther 10,12

Deshalb seid vorsichtig! Gerade wer meint, er stehe besonders sicher, muss aufpassen, dass er nicht fällt
Hoffnung für Alle – 1 Kor 10,12

Darumb (Darumb verachte keiner den andern wie starck oder schwach er sey / Wer weis wie lange er selbst bleibet.) / wer sich lesset düncken / Er stehe / Mag wol zusehen / das er nicht falle.
Luther 1545 – 1 Kor 10,12

Wer sich für standhaft hält, soll aufpassen, dass er nicht auf die gleiche Weise sündige.
Neues Leben – Bibel 2006 – 1 Korinther 10,12

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δοκῶν Ptz. δοκέω, subst. ἑστάναι Pf. Inf. ἵσταμαι, Pf. (Wz.-Pf., H-S § 109a; m. präs. Bdtg.) stehen. βλεπέτω Imp. 3. Sg. βλέπω; m. μή u. Konj. (A328) sich vorsehen/zusehen, dass nicht. πέσῃ Aor. Konj. πίπτω.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament


Schon so lange lese ich die Bibel, bin getauft – kann also nichts mehr schief gehen?
Paulus macht hier an die Korither deutlich: sie waren alle aus der Sklaverei erkauft, waren alle durchs Schilfsmeer geführt, waren alle am Sinai … sogar die 70 extra erwählten Männer, die auf besondere Weise den Geist Gottes bekamen …. und dann starb diese ganze Generation in der Wüste!!!

Dann erinnert Paulus an Situationen während der Wüstenwanderung, in denen Israel „am Bösen“ seine „Lust“ hatte und worin die Gemeinde Israel nicht folgen soll:
Die Anbetung des „goldenen Kalbes“ und das damit verbundene orgiastische Opfermahl (2Mo 32,1-6).
Das Opfermahl in Schittim, bei dem Israel mit den „Töchtern der Moabiter“ hurte – woraufhin zur Strafe 23.000 Menschen getötet wurden (4Mo 25,1-9, dort ist von 24.000 Menschen die Rede).
Das Murren „wider Gott und wider Mose“, als Israel das Land der Edomiter umging und sich wegen der „mageren Speise“ beschwerte (vgl. Ps 78,17-18: „(17) Dennoch sündigten sie weiter wider ihn und empörten sich in der Wüste gegen den Höchsten; (18) sie versuchten Gott in ihrem Herzen, als sie Speise forderten für ihr Gelüste.“) – und zur Strafe viele Israeliten „von den Schlangen umgebracht“ wurden (4Mo 21,4-9).
Der Aufstand gegen Mose und Aaron unter der Leitung von Korach, bei dem 250 Männer mit dem Tode bestraft wurden (4Mo 16,1-35).
Die Strafe „widerfuhr“ Israel als abschreckendes „Vorbild“ für die Gemeinde. Diese Ereignisse sind „zur Warnung“ für die Gemeinde, „auf die das Ende der Zeiten gekommen ist“, aufgeschrieben worden.

(12) Deshalb sollen sich die Korinther nicht in falscher Sicherheit wiegen. Wer meint, dass er fest im Glauben steht, soll aufpassen, „dass er nicht falle“.

Davon, dass jemand „zu Fall“ kommt, war schon im Zusammenhang mit dem „Schwachen“ die Rede, der durch das provokative Essen des Götzenopferfleisches der Starken vom Glauben abkommt (8,13). Nun dreht Paulus den „Spieß“ einfach um: Der Starke, der sich auf seine geistgeleitete Erkenntnis und die Sakramente verlässt, steht in der Gefahr, soll aufpassen, seinen Glauben nicht zu verlieren.

Mainka – 1. Korintherbrief

Dass die Korinther jetzt stehen, verbürgt ihnen nicht, dass sie nicht fallen können; sie haben noch nicht das Recht zu sagen, sie seien unerschütterlich und hätten überwunden. Die Versuchung kam noch nicht über sie, und erst, wenn diese bestanden ist, ist erwiesen, wer steht und wer fällt. Freilich ist auch jetzt schon eine Stunde der Erprobung für sie gekommen, in der sie sich für Gott entscheiden müssen gegen alle, die sie von ihm weglocken. Jetzt sind es aber nur Menschen, nur die fremden Lehrer, die sie als Versucher in Gefahr bringen. Jetzt rät ihnen nur menschliche Klugheit zu Bösem, und nur menschliche Macht bedroht sie, wenn sie sich nicht unterwerfen, und verheißt ihnen Glück, wenn sie sich fügen. Bei der Versuchung der letzten Zeit denkt Paulus dagegen nicht nur an den menschlichen Willen und an die menschlichen Mittel, mit denen das Böse in der Welt sich die Herrschaft verschaffen will, sondern auch an die Kräfte der bösen Geisterwelt; bei jenem letzten Kampf wird alles mitwirken, was dem Willen Gottes widersteht. Davon redet aber Paulus nicht, damit die Gemeinde ungläubig an ihrer Berufung zweifle und mit Schrecken an das Ende denke, als machte es ihren Heilsstand ungewiss. Würfen die Korinther den Glauben weg, so wären sie zum Kampf nicht gerüstet, sondern hätten ihn verloren. Die Hoffart will Paulus in ihnen ertöten, nicht die Zuversicht zu Gott, das Vertrauen auf ihre eigene Größe und sittliche Kraft, nicht den Glauben, der sich auf Gottes Ruf und Treue stützt. Auf Gott richtet Paulus vielmehr ihren Blick; sie sollen nicht bloß auf die Welt und ihren Fürsten und ihren Widerstand gegen Gott sehen, sondern auf die väterliche Hand Gottes achten, die auch in der Stunde der Versuchung alles lenkt und diese so ordnet, dass sie nicht das Verderben, sondern die Bewährung schafft. Denn bei der Zulassung der Versuchung ist auch an die Kraft gedacht, die der Gemeinde gegeben ist, und zugleich mit ihrem Eintritt ist auch für ihr Ende gesorgt, mit dem der Kampf aufhört, das Leiden überstanden und die Bewährung gewonnen ist.

Schlatter – Erläuterungen zum Neuen Testament

Wie oft liest du denn die Bibel? So richtig als Buch? Brauchst du nicht, weil du ja die Bibel kennst? Oder weil ein anderer dir die Bibel erklärt? Oder weil du schon die Bibelfilme gesehen hast?
Ich denke, wir werden Jehvoah nie wirklich verstehen können – ER ist viel zu groß dafür. Aber bei jedem neuen lesen SEINES Buches an uns, lerne ich neue Seiten, neue Aspekte kennen. Ich kann mich zum Beispiel daran erinnern, dass ich als Jugendlicher dachte, dass die Eltern von Josua einen ganz ganz starken Glauben hatten – im Gegensatz zu den Eltern von Kaleb. Ich hatte mir die Namen übersetzt – und gedacht, dass es viel Glauben zeigt, wenn man in der Gefangenschaft seinen Sohn „Jehovah ist Rettung“ zu nennen, anstatt „Hund“. Und dann ist mir irgendwann aufgefallen, dass in der Geschichte von den Kundschaftern ein Vers versteckt ist: Mose nannte den jungen Mann Hosea nun Jehoschuah! – Ups. das waren gar nicht seine Eltern? Nein – ein Vers – mehrfach überlesen… Und dann war ich jahrelang auf der Suche nach der Frage WARUM nennt Mose den Hosea einfach um?
Heute denke ich, dass Mose den ganzen Plan Gottes kannte – und deshalb die Gunst nutze Hosea so zu nennen, wie der Retter, der viele Jahre später auf die Erde kommen würde!

Ist jetzt Gott in der Pflicht?

Also auch ihr, wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprechet: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.

Elberfelder Bibel 1905 – Lk 17,10

Das gilt auch für euch. Wenn ihr macht, was ich euch sage, sollte euch dabei bewusst sein, dass ihr euch deswegen keinen Orden verdient habt. Ihr habt nur das getan, was man von euch erwartet.“

VolxBibel – Lukas 17,10

Wenn ihr mir gehorcht, sollt auch ihr sagen: `Wir haben keine besondere Anerkennung verdient. Wir sind Diener und haben nur unsere Pflicht getan.´«

Neues Leben – Bibel – Lukas 17,10

So ist es auch mit euch. Wenn ihr alles getan habt, was Gott euch befohlen hat, dann sagt: ‘Wir sind Diener, weiter nichts; wir haben nur getan, was uns aufgetragen war.’ 1Kor 9,16–17

Gute Nachricht Bibel – Lukas 17,10

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Lk 17,10 καὶ ὑμεῖς betont (A122) auch ihr. ποιήσητε Aor. Konj. λέγετε Imp. ὅτι recitativum = Doppelpunkt (A333). ἀ-χρεῖος11 unnütz, nichtsnutzig, auch armselig, unwürdig, keines Lobes würdig (LN 33.361). ὠφείλομεν Ipf. ὀφείλω schulden, schuldig sein (eig. u. übertr. [auch moral.]); verpflichtet sein, müssen, m. Inf. ποιῆσαι Aor. Inf. πε-ποιήκαμεν Pf.; ὃ ὠφείλομεν ποιῆσαι πεποιήκαμεν wir haben getan, was wir zu tun verpflichtet waren = wir haben nur unsere Pflicht/Schuldigkeit getan.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Doch auch Gott gegenüber haben die Jünger Verpflichtungen. Vor allem anderen brauchen sie Glauben. Auf die Bitte der Jünger, ihren Glauben zu stärken, antwortete ihnen Jesus, daß sie nicht mehr Glauben, sondern den rechten Glauben nötig hätten. Denn noch der kleinste Glaube (wie ein Senfkorn, das kleinste den Juden bekannte Samenkorn; vgl. Lk 13,19) konnte Wunder bewirken und z. B. einen Maulbeerbaum, der sehr tiefe Wurzeln hat, entwurzeln (Lk 17,6).
Die zweite Aufgabe der Jünger gegenüber Gott liegt im bescheidenen und demütigen Dienen (V. 7 – 10). Sie sollen tun, was ihnen aufgetragen ist, ohne besonderes Lob zu erwarten. Schließlich wird ein Knecht von seinem Herrn auch nicht dafür gelobt, daß er seine Arbeit tut. So haben auch die Jünger bestimmte Aufgaben, die sie in Demut als Gottes unnütze (achreioi; sonst nur noch in Mt 25,30) Knechte erfüllen sollen.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Die Verpflichtung einer totalen Hingabe an den Herrn, treuer Dienst und Loyalität sind die Grundbedingung für ein Leben in dieser Rolle. Wir könnten noch hinzufügen, dass der Sklave dem Besitzer gewinnbringend sein muss, wie im Gleichnis von den Talenten (Mt 25,14-30) und von den anvertrauten Pfunden (Lk 19,11 -27). Wie wir in diesen Beispielen sehen, erwartet der Herr von Seinem Volk so zu leben, dass sie das, was Er ihnen gibt, benutzen, um Seine Interessen zu fördern und Seinen Gewinn zu erhöhen. Der faule Sklave wird nutzlos und böse genannt. Der gute und treue Sklave wird gelobt, weil er seine Gaben auf eine nutzbringende Weise eingesetzt hat. Ein Sklave ist nur dann wirklich nützlich, wenn er mehr leistet als seine grundlegenden Pflichten. Er ist nutzlos, wenn er nur das tut, was unbedingt getan werden muss, wenn er nur die Minimalforderungen erfüllt (Lk 17,10). Jeder, der sich als gläubig bezeichnet, sollte dies in Betracht ziehen, wenn er überlegt, ob sein Lebensstil, seine Prioritäten und sein Dienst wirklich akzeptabel sind. Die meisten Christen leben in dieser Hinsicht auf einem sehr niedrigen Niveau.

Wie können wir wissen, was Gott von uns wünscht, um in dieser Rolle zu leben? Wie können wir diese tiefe Erkenntnis in unserem Leben persönlich umsetzen? Es geht nicht nur um unsere Zustimmung oder unser Einverständnis. Als Gegenmittel für eine falsche Lebensweise müssen die entsprechenden Taten folgen.

Wir könnten damit beginnen, uns von der Vorstellung zu befreien, dass Gott uns in irgendeiner Weise verpflichtet ist. Das Gegenteil trifft zu. „Es sind die Gütigkeiten des Herrn, dass wir nicht aufgerieben sind“ (Klagelieder 3,22). Wir sind Empfänger von unverdienter Güte, genannt Gnade, ohne dass Gott uns auch nur im Geringsten verpflichtet wäre. Wenn wir bedenken, dass wir auf der Grundlage der Gnade leben, und so unsere Liebe und Dankbarkeit wächst, haben wir weniger Schwierigkeiten, unsere Rolle anzunehmen. Es wird uns helfen zu erkennen, dass wir nur Verwalter von all dem sind, was Gott uns gegeben hat, und nicht Eigentümer. So sieht uns der Herr.

Deshalb sollte jeder Tag bewusst dem Herrn geweiht werden mit dem ernsthaften Gebet, dass dieser Tag für Ihn nützlich und fruchtbringend sein möge. Was zählt, ist das, was Er will, nicht das, was wir wollen. Völlige Verfügbarkeit für den Herrn, jederzeit auf Seinen Wink und Ruf bereit zu sein, ist die Verantwortung eines guten Sklaven.

Wir könnten über die Eigenschaften eines guten Arbeiters oder Dieners nachdenken und bestrebt sein, diese Eigenschaften in unser Leben umzusetzen. Einige davon sind:

Jean Gibson, Training im Christentum
  1. Sofortige Reaktion auf Bitten oder Befehle ist ein positiver Wesenszug, besonders wenn sie von einer freudigen Einstellung begleitet wird, ohne zu murren.
  2. Harte Arbeit und Fleiß machen einen Arbeiter jedem Chef angenehm. Der faule oder schludrige Arbeiter ist ein Fluch für jeden Arbeitsplatz (Spr 10,26; 18,19; 24,30.31).
  3. Zuverlässigkeit ist eine Grundvoraussetzung. Jeremia sagt: „Verflucht sei, wer das Werk des Herrn lässig treibt“ (Jer 48,10). Nachlässige Arbeit oder Mangel an Sorgfalt in den Dingen des Herrn sind eineBeleidigung für Ihn.
  4. Fachwissen oder Kompetenz in dem, was wir tun, ist wichtig. Jeder sollte ein Arbeiter sein, „der sich nicht zu schämen hat“ (2 Tim 2,15).
  5. Treue ist heute zu einer seltenen Tugend geworden. Aber Arbeiter, die ihrem Arbeitgeber die Treue halten, sind das Rückgrat jedes Teams. Wir sollten Christus die Treue halten, der Gemeinde, in der wir mitarbeiten, und auch unseren Mitknechten oder Mitstreitern gegenüber sollen wir treu sein. Der hingegebene Sklave des Alten Testamentes wollte seinen Herrn nie verlassen, auch dann nicht, wenn er die Möglichkeit gehabt hätte(2Mo 21,5.6; 5Mo 15,17).
  6. Aufmerksamen Arbeitern muss man nicht alles sagen, was sie erledigen sollen. Sie erkennen das Notwendige und tun still das Erforderliche, auch ohne weitere Anweisung. Der Sklave Christi sucht nach Gelegenheiten zum Dienen.
  7. Gut mit Anderen auskommen ist eine unbedingte Notwendigkeit. Leute, die leicht beleidigt, kritisch, anklagend oder streitsüchtig sind, sind fast überall anzutreffen. Wo immer sie sind, erzeugen sie Probleme, anstatt bei der Lösung mitzuhelfen. Wenn sie sich nicht ändern, ist es oft nötig, sie im Interesse von Frieden und Einheit im Team loszuwerden.

Leider werden hier die Unterschiede zwischen Religion und Christusnachfolge sichtbar. In den Religionen kann man sich durch Arbeit, durch Dienst, durch Gehorchen usw etwas bei Gott verdienen. So war es schon immer. Auch die Götter Babylons konnte man durch Opfer beschwichtigen oder beschwören. Da war es angebracht, zu sagen: „ich habe so viel getan, nun muss dieser Gott auch etwas für mich tun“.
Aber wir sind ja nichts, was wir nicht von Jehovah bekommen haben: selbst die Kraft die wir für den heutigen Tag haben, erhalten wir von IHM. Also können wir eigentlich nur zustimmen: wir haben NUR das getan, was unser Auftrag war. ER ist uns NICHTS schuldig. Es ist unverdiente Gnade wenn ER uns mehr gibt, als wir verdient hätten. Um auf die Frage einzugehen: Nein, Jehovah ist NICHT in der Pflicht – nur wir haben die Pflicht IHM zu dienen! Es ist von seiner Seite aus Liebe und Freundlichkeit, Barmherzigkeit und Gnade, was er uns SCHENKT – wir haben es uns nicht verdient!

Haus Israel und Jehovah

Und sie werden wissen, daß ich, Jehova, ihr Gott, mit ihnen bin, und daß sie, das Haus Israel, mein Volk sind, spricht der Herr, Jehova.

Elberfelder Bibel 1905 – Ez 34,30

Und sie sollen erkennen, daß ich Jehova, ihr Gott, bei ihnen bin, und sie, das Haus Israels, mein Volk sind, spricht der Herr Jehova.

de Wette Bibel, Ez 34,30

Und sie sollen wissen, daß Ich, Jehovah, ihr Gott, mit ihnen bin, und sie, das Haus Israels, Mein Volk sind, spricht der Herr Jehovah. Ez 11,20; 36,38; 37,23; Jer 31,33.

Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Hesekiel 34,30

Und sie werden wissen, daß ich, Jehova, ihr Gott, mit ihnen bin, und daß sie, das Haus Israel, mein Volk sind, spricht der Herr, Jehova.

Paderborner Bibel – Hesekiel 34,30

‚Und sie werden erkennen müssen, daß ich, Jehova, ihr Gott, mit ihnen bin und daß sie mein Volk sind, das Haus Israel‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova.“ ‘

neue Welt Übersetzung – Bi12 – Hesekiel 34,30

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Wie groß ist DEIN Glaube an die Macht Jehovahs?
Glaubst du wirklich, dass ER sein Wort erfüllen wird?
Wenn ja, dann sind die obrigen Worte Wahrheit – und werden sich erfüllen – oder wie es eine Übersetzung schreibt erfüllen „müssen“ – nicht geistig sondern buchstäblich!

Ich glaube daher, daß das Gericht über Gog das Letzte ist, was von seiten Gottes im Blick auf Israel geschieht. Er läßt jene hochmütige Macht heranziehen, um die ganze Erde an einem entscheidenden Gericht Seine Wege mit Israel und den Nationen erkennen zu lassen und um das Volk Israel (aus welchem dann kein einziger mehr fern von seinem Lande in der Verbannung weilen wird) zu einer Wohnstätte Seines Segens, Seines Heiligtums und Seiner Herrlichkeit zu machen.
Außer den zahlreichen Versen, in welchen es heißt: „Und sie werden wissen, daß ich Jehova bin“, mögen noch nachstehend angeführte Stellen in Betracht gezogen werden, aus denen wir entnehmen können, was Gott bei diesen Gerichten, die Er ankündigen und ausführen läßt, vor allem im Auge hat, nämlich die Offenbarung Seiner Regierung auf der Erde. Diese Regierung läßt den eigentlichen Charakter Gottes als Herrscher erkennen und dient dazu, daß Er denselben sowohl in Gnade als in Heiligkeit, trotz der Untreue Seines Volkes, in der Welt entfalten kann. Die Stellen, welche ich meine, sind: Hes 36, 19 – 23. 36; 39, 7. 23. 24. 28 ; ferner, was Israel betrifft: Hes 34, 30; betreffs des Feindes: Hes 35,12; 37, 28 .
Die Bemerkung, die ich oben hinsichtlich Gogs machte, hat zur Voraussetzung, daß alle Ereignisse, die mit dem Kommen des Sohnes des Menschen in Verbindung stehen, in den Schriften Hesekiels ausgelassen sind – was, wie ich glaube, der Fall ist. Das Buch behandelt nur die Regierungswege Gottes auf Erden und Jehovas in Israel. Die Macht, welche als „Gog“ bezeichnet wird, hat ihren Sitz im Norden, außerhalb des Gebietes, welches die bei Daniel erwähnten Tiere innehaben. Die richtige Übersetzung lautet ohne Zweifel: „Fürst von Rosch, Mesech und Tubal“; das ist auch das Urteil von Gelehrten. Kusch und Put sind ebensowohl am Euphrat als am Nil zu suchen. Persien ist bekannt. Togarma ist der nordöstlichste Teil von Kleinasien. Die Verwegenheit dieses Königs wird die Veranlassung, daß der Zorn Jehovas losbricht.

John Nelson Darby – Betrachtung über den Propheten Hesekiel

Gottes Fürsorge und Schutz wird Frieden für sein Volk bringen. Ich werde einen Bund des Friedens mit ihnen machen . Israel wird jenen Frieden erleben, nach dem es sich so lange gesehnt hat. Die Unsicherheiten, die von verlassenen Orten, wilden Tieren, anderen Völkern und unvorhersehbarem Wetter ausgingen, werden beseitigt werden. Das Land wird Frieden und Wohlstand erleben. Bäume werden Frucht tragen, und der Boden wird seine Ernte geben, und die Menschen werden sicher sein in ihrem Land .
Gottes „Bund des Friedens“ wartet auf den Segen, den Israel im Tausendjährigen Reich erleben wird. Dieser Bund wird Israel endgültig in sein Land einsetzen mit David als seinem Hirten. Später sagte Hesekiel, daß der Bund des Friedens auch die Erneuerung des Tempels Gottes als sichtbare Erinnerung an seine Gegenwart mit sich bringen wird ( Hes 37,26-28 ).
Gott wird Israel erneuern, weil es ein einzigartiges Verhältnis zu ihm besitzt. Du bist meine Herde, die Herde meiner Weide, bist mein Volk, und ich bin dein Gott.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Und dann hier zum Gegensatz für „Kleinglauben“:

Ein oft übersehener, aber wichtiger Punkt ist die Tatsache, dass keiner von den beiden grössten jüdischen Propheten, Mose und Jesus, dem natürlichen Volk Israel irgendwelche Hoffnung auf eine Wiederherstellung machte. Jene Nation konnte wählen: entweder Treue und Leben, oder Untreue und Tod. Sie wählte letzteres, und ihr Haus wurde preisgegeben. (5 Mose 11:26-28; 30:15-19; Matthäus 23:38) Die so oft angeführten Wiederherstellungsverheissungen finden sich in den Schriften der Propheten wie Hesekiel, Jeremia und anderer. (Hesekiel 34:1-31; 36:1-38; Jeremia 32:27-42) Doch unter welchen Umständen erfolgten jene Verheissungen?
Dieser Punkt verdient besondere Beachtung. Die Verheissungen, dass Jehova sein Bundesvolk Israel in dessen Land versammeln und zurückführen werde, ergingen, bevor es im Jahre 607 v. Chr. in die Gefangenschaft nach Babylon kam. Genau zur Zeit, da das Land Juda 70 Jahre lang öde gelegen hatte, kehrte ein Überrest Israels an die Aufgabe zurück, den Tempel und die Mauern wiederaufzubauen und wiederum an der reinen Anbetung Jehovas teilzunehmen. — Esra 1:1-8; 3:1-13.

Wachtturm 1.09.1952

Wenn man sich diese Argumentation anschaut, sieht man schnell, dass diese Angaben NICHT stimmen! Wenn du Hesekiel 34 komlpett liest, fällt die sicher auf, dass sich seine Worte noch NICHT erfüllt haben! Und ja, Jeremia hoffte, dass nach 70 Jahren des Exils sein Volk zurück kehren würde – und dem Propheten Daniel wurde dann gesagt, dass es länger als 70 Jahre sein würden – siehe Daniel 9:2 und dann ab Vers 24!
Dann wird behauptet, dass Jesus niemals ein Wiederaufbau verheißen hat? Einfach einen Vers weiterlesen:

denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprechet: “Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!” Mt 23,39 – was ja ein Verweis auf Sacharja 12,10 ist.
So werden Menschen durch Mangel an Bibelkenntnis in die Irre geleitet, und von Jehovah weg zu einer Religion geleitet.
Dann schau dir das Argument mit Mose an – und lese 5.Mose 30 – das hat sich ebenfalls noch nicht erfüllt – wenn du die Kapitel davor durchgehst, wird dir auffallen, dass die Zerstörung durch Babylon und dann noch durch die Römer klar „eingeplant“ waren.

Glaube also, dass Jehovah seine Verheißungen wirklich wahr machen wird!



Der nächste große Prophet, Hesekiel, nahm das Motiv des Besitzes des Landes in Hesekiel 20: 42–44 auf und erklärte, dass Israel gemäß den Verheißungen Gottes an die Vorfahren im Abrahamischen Bund in ihr Land zurückgebracht werden soll . Israel wird sich von seinen Sünden der Vergangenheit abwenden und sie verabscheuen und nun allein Gott dienen. Später, in Kapitel 28: 25–26, fügt der Prophet hinzu, dass Israel nach der Wiedergeburt und Wiedererlangung das Land gemäß dem Abrahamischen Bund besitzen wird. Die Sicherheit, in der Israel leben und die Werke seiner Hände genießen wird, wird dann betont. Neben dem Element der Produktionssteigerung ist der Sicherheitsaspekt das Thema von Hesekiel 34: 25–31. Da es im Land keine wilden Tiere mehr geben wird, kann Israel das Land in absoluter Sicherheit genießen. Die Regenfälle kommen zur richtigen Zeit und in angemessenen Mengen, wodurch die Produktion erhöht wird. Israel soll nicht nur vor den wilden Tieren geschützt sein, sondern auch vor all seinen Feinden der Vergangenheit. Niemand wird kommen, um die Ernte zu zerstören. In jeder Hinsicht wird Israel zu Recht mit Gott verwandt sein und sein eigentümlicher Besitz sein. Dies ist auch nicht das Ende des Themas, da der Prophet in Hesekiel 36: 8–15 fortfuhr, dass das Land trotz jahrelanger Verwüstung wieder bestellt und für die Bewohner des Landes bevölkert werden soll. Israel wird wieder das Land besitzen, und die Produktion des Landes wird enorm sein. Später in den Versen 28–38 erklärte Hesekiel, dass Israel aufgrund seiner Regeneration das Land wieder besitzen wird. Der Vorwurf Israels wird beseitigt und sie wird ihre vergangenen Sünden verabscheuen. Es ist nicht zur Ehre Israels, dass die Regeneration und die Bodenbearbeitung und der Wiederaufbau des Landes stattfinden, sondern zu Gottes eigener Ehre unter den Nationen. Was Israel betrifft, wird die Bevölkerung zunehmen und die verlassenen Orte werden wieder aufgebaut.

Die Rücknahme des Landes wird auch in den kleinen Propheten versprochen. Joel 2: 18–27 besagt, dass Gott auf sein Land eifersüchtig sein wird, und diese brennende Eifersucht wird eine große Produktivität im Land bewirken. Das Land wird vor weiteren Invasionen geschützt sein und reichlich produzieren. Die Regenfälle werden zu den richtigen Jahreszeiten und in angemessenen Mengen eintreten und einen enormen Überschuss in ihren Lagern und eine Erholung von allen früheren Verlusten aufgrund von Pestilenzen verursachen. Israel wird sich nie wieder schämen, sondern eine besondere Beziehung zu Gott haben. Später in Kapitel 3:18 erklärte der Prophet, dass es im Land eine Fülle von Wasser geben wird.

Auf die gesteigerte Produktivität des Landes wird in Amos 9:13 erneut hingewiesen.

Um diesen Abschnitt zusammenzufassen: Zum ersten Mal in der Geschichte Israels wird sie das gesamte Gelobte Land besitzen, während das Land selbst seine Produktivität erheblich steigern und gut bewässert sein wird, alles auf der Grundlage des Abrahamischen Bundes.

Fruchtenbaum – Die Sammlung messianischer Bibelstudien

Was erzählen wir?

Was wir gehört und erfahren und unsere Väter uns erzählt haben, wollen wir nicht verhehlen ihren Söhnen, dem künftigen Geschlecht erzählend den Ruhm Jehovas und seine Stärke, und seine Wunderwerke, die er getan hat.

Elberfelder Bibel 1905 – Ps 78,3–4

Was wir hörten und erkannten, / was unsre Väter uns erzählten, 4 wollen wir ihren Söhnen nicht verschweigen, / das sollen auch künftige Generationen erfahren: / die Ruhmestaten und die Stärke Jahwes / und die Wunder, die er tat.

Neue evangelistische Übersetzung_2019 – Ps 78,3–4

Die wir gehört haben und kennen
Und die unsere eigenen Väter uns erzählt haben,
Die wir ihren Söhnen nicht verhehlen,
Indem wir [sie] auch der künftigen Generation erzählen,
Die Lobpreisungen Jehovas und seine Stärke
Und seine wunderbaren Dinge, die er getan hat.

neue Welt Übersetzung – Bi12 – Ps 78,3–4

Was wir gehört haben, weil’s unsere Väter uns gaben,
wollen, nein, müssen wir eben an die nächste Generation weitergeben. Nämlich die Macht und großen Taten von Gott, unserm Herrn, und natürlich auch seine Wunder.

VolxBibel – Ps 78,3–4

Welche Taten erzählen wir also?
Denken wir an die Schöpfung, an die Befeiung aus Ägypten UND an den Tod Jesu? Oder dreht sich alles um persönliche Geschichten? In Gottes Volk ist es der von Gott gegebene Brauch, die Feste und Feiern so zu feiern, dass die jetzt teilnehmenden so in Gedanken dabei sein sollen, als wären sie mit Mose in Ägypten, mit Mose am Berg Sinai, mit Esther ….. und dann wird auch für uns klar, welche Macht Jehovah hat. Gestern in der Passah-feier aus Berlin fand ich zum Beispiel den Gedanken sehr interessant, dass auch der Pharao jeden seiner Untertanen töten konnte. Es war also bei den Plagen nicht so sehr das Merkmal, dass auch Jehovah vernichten oder töten konnte. Was die Götter des Pharaos NICHT tun konnten, aber Jehovah konnte war: aus der Gefahr befreien! jemand leben zu lassen!
Und bei diesen Wundern Jehovahs, die er getan hat, ist eins ganz wichtig: das waren keine Wunder, die nur auf dem Papier oder nur in unserem Kopf stattfanden! Da wurden keine Toten auferweckt, wo man nur im „Geist“ denjenigen wieder sah, oder das Gefühl hatte, derjenige würde wieder leben: NEIN! diejenigen waren buchstäblich zusehen! die auferweckten Menschen bewegten sich unter ihren Angehörigen (und nicht irgendwo im Himmel) und ganz wichtig: es gab keine Leichen oder Gebeine mehr!!!
Und worum drehen sich unsere Gebete? Um das JETZT und HIER? Oder drehen sie sich aus Dankbarkeit um den großen Gott und Schöpfer?

Wer ist der gute Hirte?

Dem Verlorenen forsche ich nach,
das Abgesprengte hole ich zurück,
das Gebrochene verbinde ich,
ich stärke das Kranke,
aber das Feiste,
das Überstarke vertilge ich,
ich weide sie, wie es recht ist.
Ihr also, meine Schafe,
so hat mein Herr, ER, gesprochen,
wohlan,
ich richte zwischen Tier und Tier.
Zu den Widdern das und zu den Böcken:
Ist es euch zu wenig,
die beste Weide abzuweiden,
daß ihr das Übrige eurer Weide mit euren Füßen zerstampft,
und das geklärte Wasser zu trinken,
daß ihr das Übriggelaßne mit euren Füßen trübt,
und meine Schafe,
das von euren Füßen Zerstampfte müssen sie weiden,
das von euren Füßen Getrübte müssen sie trinken.
Darum, so hat mein Herr, ER, gesprochen,
wohlan, ich selber bin da,
daß ich richte zwischen fettem Tier und magerem Tier.

Buber & Rosenzweig – Ez 34,16–20

Das Verlorene werde ich suchen und das Versprengte zurückführen, und das Verwundete werde ich verbinden und das Kranke stärken; das Fette aber und das Starke werde ich vertilgen: Wie es recht ist, werde ich sie weiden.
Und ihr, meine Herde, So sagt mein Herr, JAHWEH: Siehe, ich werde richten zwischen Schaf und Schaf, den Widdern und den Böcken.
Ist es euch zu wenig, dass ihr die gute Weide abweidet und das Übrige eurer Weide mit euren Füßen zertretet und dass ihr das geklärte Wasser trinkt und das Übriggebliebene mit euren Füßen trübt?
Und meine Schafe sollen abweiden, was mit euren Füßen zertreten ist, und trinken, was mit euren Füßen getrübt ist?
Darum, so sagt mein Herr, JAHWEH, zu ihnen: Siehe, ich bin da, und ich werde richten zwischen fettem Schaf und magerem Schaf.
Weil ihr alle Schwachen mit Seite und Schulter verdrängt und mit euren Hörnern stoßt, bis ihr sie nach außen hin zerstreut habt,
werde ich meine Schafe retten/befreien, damit sie nicht mehr zur Beute seien. Und ich werde richten zwischen Schaf und Schaf.
Und ich werde einen Hirten über sie erwecken – und er wird sie weiden –: meinen Knecht David: Der wird sie weiden, und der wird ihr Hirte sein.

Janzen & Jettel – Ez 34,16–23

Das Verlorene will ich suchen und das Versprengte zurückführen, und das Verwundete will ich verbinden, und das Kranke will ich stärken; das Fette aber und das Starke werde ich vertilgen: Nach Recht werde ich sie weiden.
Und ihr, meine Herde, so spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich werde richten zwischen Schaf und Schaf, den Widdern und den Böcken.
Ist es euch zu wenig, daß ihr die gute Weide abweidet und das Übrige eurer Weide mit euren Füßen zertretet, und daß ihr das abgeklärte Wasser trinket und das Übriggebliebene mit euren Füßen trübet?
Und meine Schafe sollen abweiden, was mit euren Füßen zertreten, und trinken, was mit euren Füßen getrübt ist?
Darum, so spricht der Herr, Jehova, zu ihnen: Siehe, ich bin da, und ich werde richten zwischen fettem Schaf und magerem Schaf.
Weil ihr all die Schwachen mit Seite und Schulter verdränget und mit euren Hörnern stoßet, bis ihr sie nach außen hin zerstreut habt,
so will ich meine Schafe retten, damit sie nicht mehr zur Beute seien; und ich werde richten zwischen Schaf und Schaf.
Und ich werde einen Hirten über sie erwecken, und er wird sie weiden, meinen Knecht David: der wird sie weiden, und der wird ihr Hirt sein.
Und ich, Jehova, werde ihr Gott sein, und mein Knecht David wird Fürst sein in ihrer Mitte. Ich, Jehova, habe geredet.

Elberfelder Bibel 1905 – Ez 34,16-24

Die Herde war durch die grausamen und gleichgültigen Hirten zerstreut (V. 2 – 6 ). Wenn die Schafe gerettet und zurückgebracht werden sollten, mußte Gott, der große Hirte, dies selbst tun. Ich selbst werde meine Schafe suchen und nach ihnen sehen . Gott würde persönlich zugunsten von Israel eingreifen.
Gottes erste Aktion würde sein, Israel wieder aus den Völkern herauszuführen und in sein Land einzusetzen. Hier würde er sie wie Schafe auf gutem Weideland weiden. Gott würde tun, was die falschen Hirten nicht getan hatten – hüten, suchen, zurückbringen, stärken und mit Gerechtigkeit weiden. Diese Weissagung wurde nicht erfüllt, als Israel nach der babylonischen Gefangenschaft in sein Land zurückkehrte. Ihre Erfüllung wird erst im Tausendjährigen Reich geschehen.

In seiner Gerechtigkeit würde Gott auch zwischen den einzelnen Schafen richten: Ich werde richten zwischen einem Schaf und dem anderen und zwischen Widdern und Böcken . Bevor das Tausendjährige Reich beginnt, wird Gott die Gerechten von den Ungerechten trennen (vgl. Mt 25,31-46 ) und nur den Gerechten Zutritt in sein Reich geben.
Wie aber wird Gott den einen von dem anderen trennen? Das Wesen der Schafe wird an ihrem Verhalten sichtbar ( Hes 34,17-21 ). Die gottlosen Schafe sind jene, die ihren früheren Hirten folgen und die schwächeren Schafe unterdrücken. Sie zertraten das Weideland und wühlten sogar die Flüsse auf, so daß den anderen Schafen nur unansehnliche Vegetation und schlechtes Wasser übrig blieb. Diese fetten Schafe hatten Erfolg, wenn sie die schwachen Schafe brutal behandelten. Die gottlosen Schafe stießen sogar alle schwachen Schafe mit ihren Hörnern, um sie wegzutreiben. Gott wird nicht zulassen, daß dies weiter geschieht. Vielmehr wird er die Unterdrückten retten und die Unterdrücker richten. Er wird richten zwischen einem Schaf und dem anderen (V. 22 ; vgl. V. 17 ).
Nachdem er die einzelnen Schafe gerichtet hat, wird Gott seine Führerschaft ausüben, indem er einen neuen Hirten einsetzt (V. 23 – 24 ). Dieser Hirte, so sagte Gott, wird sein Knecht David sein. Viele Ausleger sehen hierin eine Anspielung auf Christus, den guten Hirten (vgl. Joh 10,11-18 ), der aus der Linie Davids stammt und König über Israel ist (vgl. Mt 1,1 ). Aber nichts in Hes 34,23 macht es zwingend , daß Hesekiel hier nicht buchstäblich von König David spricht, der aufersteht, um als Israels gerechter Fürst zu dienen. David wird auch an anderen Stellen der Bibel erwähnt, die von der zukünftigen Wiederherstellung Israels sprechen (vgl. Jer 30,9; Hes 37,24-25; Hos 3,5 ). Auch macht Hesekiel deutlich, daß David der Fürst ( nARI? ) des erneuerten Volkes sein wird. Dieser gleiche „Fürst“ wird dann für sich selbst während des Tausendjährigen Reiches Sündopfer bringen ( Hes 45,22; 46,4 ). Dies kann kaum auf den sündlosen Sohn Gottes zutreffen, wohl aber auf David. Er scheint also, daß dies eine wörtlich zu verstehende Stelle ist, die von einem auferweckten David spricht. Anstelle der falschen Hirten wird Gott einen wahren Hirten einsetzen, um seine Schafe zu hüten.

DIe Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Er wird ihr Hirte sein und wird sie sammeln und in ihr Land bringen und dann über sie herrschen (während des Tausendjährigen Reiches). Der Evangelist D.L. Moody beschreibt Gottes Dienst an seinen Schafen sehr schön:
Beachtet einmal, wie oft Gott, der HERR in Bezug auf seine Schafe sagt: »Ich werde« oder: »Ich will.«
Der Hirte und die Schafe: –
V. 11: Ich werde sie suchen und mich ihrer annehmen.
V. 12: Ich werde sie retten.
V. 13: Ich werde sie herausführen.
V. 13: Ich werde … sie … sammeln.
V. 13: Ich werde sie in ihr Land bringen.
V. 14: Ich werde sie weiden.
V. 15: Ich werde sie lagern.
V. 16: Ich werde das Gebrochene verbinden.
V. 16: Ich werde das Kranke stärken.
In Gottes Schafstall sind viele magere Schafe; aber nicht auf Gottes Weide.30
Einige Menschen, zu denen auch eine gewisse Art von Predigern gehört, versuchen uns einzureden, der Gott des Alten Testaments sei eine harsche, lieblose Gottheit im Gegensatz zu dem Gott, der uns im Neuen Testament gezeigt wird.31 John Taylor verbindet für uns wunderschön die Offenbarungen Gottes als Hirte in beiden Testamenten:

Das Bild des Hirten, der das zerstreute Schaf sucht (V. 12), ist eine bemerkenswerte Vorschattung auf das Gleichnis vom verlorenen Schaf (Lk 15,4ff.), das der Herr zweifellos auf diese Hesekielstelle bezogen hat. Dieses Bild zeigt klar und deutlich die fürsorglichen, liebenden Wesenseigenschaften des Gottes des Alten Testaments und versetzt denen einen vernichtenden Schlag, die zwischen Jahwe, dem Gott Israels, und Gott, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus einen Keil zu treiben versuchen. Zudem ist dies nicht die einzige Stelle, die von dem fürsorglichen Hirten spricht (siehe Ps 78,52f.; 79,13; 80,2; Jes 40,11; 49,9f.; Jer 31,10).32

34,17–24 Der Herr, HERR wird auch seine Schafe vor den falschen Hirten retten, die selbstsüchtig und grausam sind. »Mein Knecht David« in den Versen 23 und 24 bezieht sich auf den Herrn Jesus, der ein Nachkomme Davids ist. Der jüdische Christ David Baron erklärt:

Selbst die Juden erklären den Namen »David« in diesem Text als Bezeichnung für den Messias – den großen Sohn Davids, in dem sich alle Verheißungen des davidischen Hauses vereinen. So sagt Kimchi in seinem Kommentar zu Hesekiel 34,23: »Mein Knecht David – das ist der Messias, der aus dem Samen Davids zur Zeit der Erlösung kommen wird.« Und über Vers 24 in Kapitel 37 merkt er an: »Der König, der Messias, sein Name wird David genannt werden, weil er aus dem Samen Davids ist.« Dem schließen sich praktisch alle jüdischen Kommentatoren an.33

Mac Donald -Kommentar zum Alten Testament

„Prophetie gegen die Hirten Israels. Prophezeien!“ Gott würde die falschen Hirten von Israel entfernen, die sich nicht um die Schafe gekümmert hatten, sondern sie in den Abfall vom Glauben führten (Verse 1–10). Kommentar zu „Sollten die Hirten die Schafe nicht füttern?“ Raschi erklärt, dass die Herrscher Israels sich mit dem Geld ihrer Untertanen amüsierten, anstatt sich um sie zu kümmern. Als guter Hirte würde Gott seine zerstreuten Schafe sammeln und pflegen (Verse 1–15). Er wird seinen Diener David auferwecken, ihn über Israel setzen (Verse 23–24) und die Nation in einen neuen Bund bringen, der seinen Segen im Land garantiert. Zu diesem Zeitpunkt wird ADONAI bei ihnen sein (Verse 25–31).

DAS LAND VON ISRA’EL
 Isra’els Heimkehr versprochen
 Hesekiel 34:13 Hesekiel 34:13 versichert Israel, dass Gott die auf der ganzen Welt verstreuten Menschen versammeln und sie „in ihr eigenes Land“ zurückbringen würde. Ob es die Jahrhunderte der Zerstreuung oder die Folgen des Holocaust waren, die Welt hielt es schließlich für angebracht, 1948 die Wiederherstellung des modernen Staates Israel zu ermöglichen. In der Erklärung zur Gründung des Staates Israel, David Ben -Gurion erklärte:
   Das Land Israel war der Geburtsort des jüdischen Volkes. Hier wurde ihre geistige, religiöse und politische Identität geprägt. Hier erlangten sie zunächst Staatlichkeit, schufen kulturelle Werte von nationaler und universeller Bedeutung und gaben der Welt das ewige Buch der Bücher. Nachdem die Menschen gewaltsam aus ihrem Land vertrieben worden waren, hielten sie während ihrer gesamten Zerstreuung daran fest und beteten und hofften immer wieder auf ihre Rückkehr und die Wiederherstellung ihrer politischen Freiheit.
 Diese Passage gibt die Gewissheit, dass es trotz der Zerstreuung Gott ist, der zuerst die Wiederherstellung Israels versprochen und erfüllt hat.

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

11–16: Gott handelt als der ideale „Hirte“ (Ps. 23), der die zerstreuten Menschen zurückbringen wird. 12: Dieser Vers wird im „unetaneh tokef“ Gebet der hohen Feiertage als Teil des Bildes von Gottes jährlichem Gericht über jeden Juden wiederverwendet. 16: Die fetten und gesunden, die ich zerstören werde: Sie werden zerstört, weil sie die Menschen vernachlässigt haben. Heb liest „ʾashmid“ (ich werde zerstören), die griechische Septuaginta liest „ich werde sie richtig pflegen“ (vermutlich basierend auf Heb „ʾeshmor“, [„resh“ sieht aus wie „dalet“ und die beiden sind oft verwirrt]; siehe Übersetzer ‚ kein Tee). 17–22: Hesekiel porträtiert die Anführer als stärkere Schafe, die die Weide mit Füßen treten und das Wasser verschmutzen, das andere benutzen müssen, und die die Schwächeren beiseite schieben. Daher muss ein Teil der Herde zerstört werden. 23–31: Gottes Herrschaft wird sich in der Errichtung eines David als Herrscher manifestieren („nasi“ statt „melekh“). Obwohl andere Bibelstellen sich einen Nachkommen Davids als den idealen zukünftigen König vorstellen (z. B. Jes 11: 1–10), scheint diese Passage eine Rückkehr von David selbst, dem früheren, idealen König, ins Auge zu fassen. 24: Es ist möglich, dass der Titelherrscher („nasiʾ“ statt „melekh“), der hier und in Kapitel 40–48 dem König gegeben wird, eine Verringerung der königlichen Macht darstellt: Er ist ein Herrscher, aber kein vollwertiger König.

Die jüdische Studienbibel

Zwei kurze prophetische Worte, die durch „deshalb“ (34: 7, 9) eingeführt wurden, ziehen ausdrücklich Schlussfolgerungen, die sich aus den Anklagen ergeben. Die erste wiederholt die zentrale Anklage aus 34: 2–6 – Selbstgenuss der Hirten statt Pflege der Schafe (34: 7–8). Der zweite verkündet Jahwes Handlungen als Reaktion auf diese Situation. Er reagiert, indem er diesen Führern gegenüber eine feindliche Haltung einnimmt (34: 9–10). Er wird diese Führer für ihr Verhalten verantwortlich machen, so wie ein Hirte für das Wohlergehen der Herde verantwortlich gemacht wird. Er wird ihren Privilegienplatz mit der Herde sowie deren Ausbeutung beenden. Schließlich wird er seine Herde vor diesen Hirten retten, tatsächlich „aus ihrem Mund“ (34:10). Ironischerweise waren diese Hirten tatsächlich die Raubtiere geworden, die Löwen und Bären, aus deren Maul die Schafe gerissen werden müssen!
Die Rettungsversprechen (34:10) erklären zweifellos den Ort dieser Orakel an dieser Stelle im Buch. Obwohl Hesekiel diese Materialien mit Anklagen wie in einem Gerichtsorakel ins Leben gerufen hat, dreht sich die Richtung an dieser Stelle zu einer Proklamation der Hoffnung. Jahwes Versprechen der Wiederherstellung haben vier Schwerpunkte. (1) Der souveräne Herr selbst wird Israels Hirte und kümmert sich um seine Herde mit göttlicher Vollkommenheit (34: 11–16). (2) Er wird die Herde auch vor Raubtieren retten, die sich tatsächlich in der Herde befinden (34: 17–21). (3) Er wird ihnen einen davidischen Führer geben (34:24). (4) Und er wird für sie einen „Friedensbund“ schließen (34: 25–31).
Jahwe selbst wird die Führung übernehmen, die zuvor an die jetzt angeklagten Hirten delegiert worden war. Als Gott Israels wird er der Inbegriff des Hirten sein und alles tun, was ein Hirte für die Schafe tun sollte (34: 11–16). Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Sammeln der verstreuten Schafe. Hesekiel wechselte hier in die Metapher hinein und aus ihr heraus und machte deutlich, dass die Ansammlung der Schafe die Rückkehr der Verbannten in ihre Heimat signalisierte. Gott würde sie auf den Hügeln Israels wieder ernähren. Diese geretteten Schafe würden die gesegnete Seite der Gerechtigkeit Jahwes erfahren, während diejenigen, die ihre Macht missbraucht hatten, indem sie sich auf der Herde fett gemacht hatten, den strengen Rand dieser Gerechtigkeit erfahren würden. Die Reihe der Verben der ersten Person – „Ich werde… ich werde…“ – betont diese Wendung der Ereignisse als das Tun des Herrn selbst.
Ein Unterthema, das kurz verfolgt werden soll, wird in 34:16 eingeführt: die Realität des Missbrauchs innerhalb der Herde selbst. Abgesehen von den Gräueltaten der Hirten deckte Jahwe die Misshandlungen auf, die von verschiedenen Mitgliedern der Herde begangen wurden (34: 17–19), und sprach sie als „meine Herde… [mein] Volk“ (34:17) an. Mit einer Metapher der Trennung von Schafen und Ziegen (34:17) oder der Beurteilung zwischen fetten und dürren Schafen (34:20) versprach Jahwe, diejenigen zu isolieren, die Ressourcen horten, ihr Privileg missbrauchten und ihre Gefährten missachteten. Er würde die Herde vor sich selbst retten. Diese Kommentare unterstreichen die Tatsache, dass die Verbannten als Körperschaft ihren Führern, der königlichen Familie und den Top-Persönlichkeiten im Tempel- und Palast-Establishment nicht die Schuld an ihrer ganzen Notlage geben konnten. Die Bevölkerung als Ganzes war für wesentliche Aspekte ihrer Situation verantwortlich, denn Jahwe befasst sich mit Vertragsbrüchen, wo immer sie gefunden werden.

Cornerstone Biblical Commentary: Ezekiel

„Ich bin das Tor.“ Das dritte „Ich bin“ -Spruch in 10: 7 – wiederholt in 10: 9 – wird im Kontext des Diskurses „Guter Hirte“ Jesu gegeben. Das Fehlen eines Übergangs zwischen den Kapiteln 9 und 10 legt nahe, dass die Pharisäer, die am Ende von Kapitel 9 (Verse 40–41) erwähnt werden, in den ersten Versen von Kapitel 10 noch zu sehen sind, in denen Jesus einen Kontrast zwischen unehelichen Hirten darstellt, die „Tritt nicht durch das Tor in den Schafstall ein“ und der legitime Hirte – Jesus selbst – der „durch das Tor eintritt“ (Vers 1). Dann verschiebt Jesus in Vers 7 die Metapher: Während in Vers 1 der Hirte durch das Tor eintritt, ist der Hirte in Vers 7 das Tor, durch das die Schafe eintreten, und gipfelt in der Behauptung Jesu: „Ich bin das Tor; Wer durch mich hereinkommt, wird gerettet und wird ein- und ausgehen und Weide finden “(Vers 9). Dieses Sprichwort nimmt wiederum die spätere Behauptung Jesu vorweg: „Ich bin der Weg“ (14: 6) und behauptet, dass nur Jesus Zugang zu Gott und zur gläubigen Gemeinschaft bietet. Es gibt viele reiche Verbindungen zwischen Kapitel 10 und (1) alttestamentlichen Figuren wie Jakob (Gen 28:17: „das Tor des Himmels“; vgl. Johannes 1:51) und Josua („geh raus und komm rein“; Num 27: 16–17), (2) die Darstellung Gottes als Israels Hirte (z. B. Ps 23: 1) und Israels als Gottes Schaf (z. B. Ps 100: 3) und (3) Hesekiels Denunziation der „Hirten“ von Israel, die nur auf sich selbst aufpassen “und„ sich nicht um die Herde kümmern “(Hes 34: 2–4).
„Ich bin der gute Hirte.“ Eng verbunden mit dem dritten „Ich bin“ -Spruch ist die vierte Aussage in 10:11 und 14, mit der Jesus sich als „guter Hirte“ identifiziert. Wie bereits erwähnt, impliziert „guter Hirte“ einen Kontrast zu den treulosen Hirten Israels, den religiösen Führern, die eher Eigennutz verfolgten, als sich wirklich um Gottes Volk zu kümmern (Jer 23: 1–4; vgl. 3:15; Hes 34; Zech 11: 4–17). Als „guter Hirte“ steht Jesus auf einem alttestamentlichen Weg, der sowohl Jahwe selbst umfasst (z. B. Gen 48:15; 49:24; Ps 23: 1; Jes 40:11; Jer 31:10; Hes 34:11) –31) sowie menschliche „Hirten“ wie Mose (Jes 63:11; vgl. Ps 77:20) und David oder der davidische Messias (2 Sam 5: 2; Ps 78: 70–72; Hes 37:24) ; Mic 5: 4; vgl. Psalmen Salomos 17: 40–41; Exodus Rabbah 2.2 zu Exod 3: 1). In Vers 14 wird das Sprichwort in Vers 11 in Bezug auf den Opfertod Jesu im Namen seiner „Schafe“ weiterentwickelt. Vers 16 erweitert dann den Umfang der Errettungs- und Hirtenarbeit Jesu über Israel hinaus auf die Heiden, mit dem Ergebnis, dass es „eine Herde, einen Hirten“ geben wird (Vers 16, eine Anspielung auf Hes 34:23; 37:24; vgl. Johannes 11:52; Köstenberger 2002).

Das jüdische Leben und die Identität Jesu

Jesus nahm auf diese Stelle in Hesekiel bezug: Johannes 10,11; Lukas 15,4; Lukas 19,10; Matthäus 25,32; Johannes 10,16 ….
Ich finde es spannend, dass im laufe der Jahrhunderte immer wieder Menschen versucht haben, sich als Ersatzhirten aufzuspielen – aber der einzig wahre Hirte wird hier beschrieben.

ein Freund Gottes

Und die Schrift ward erfüllt, welche sagt: “Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet”, und er wurde Freund Gottes genannt.

Elberfelder Bibel 1905 – Jak 2,23

und es wurde die Schrift erfüllt, die da sagt: «Abraham-a- aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet», und er wurde ein Freund-b- Gottes genannt. -a) 1Mo 15,6; Röm 4,3; Gal 3,6. b) 2 Chr 20,7; Jes 41,8.

Abraham Meister – Jak 2,23

und es erfüllte sich die Schriftstelle: „Abraham glaubte an Jehova und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet“, und er wurde als Freund Jehovas bezeichnet.

neue Welt Übersetzung – 2018 – Jak 2,23

und das Schriftwort wurde erfüllt, welches sagt: „Abraham setzte Glauben in Jehova, und es wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet“, und er wurde „Freund Jehovas“ genannt.

neue Welt Übersetzung – Bi12 – Jak 2,23

Es steht ja schon in den alten Büchern drin: „Abraham hat Gott vertraut. Dadurch ist er für Gott okay geworden.“ So wurde er jemand, den man „einen Freund von Gott“ nennt.

VolxBibel – Jak 2,23

ἐ-πληρώθη Aor. Pass. πληρόω. λέγουσα Ptz. Fem. λέγω, attr. ἐ-πίστευσεν Aor. πιστεύω. ἐ-λογίσθη Aor. Pass. λογίζομαι (an)rechnen τινί τι εἴς τι jmdm. etwas als etwas (B 1a). φίλος Freund. ἐ-κλήθη Aor. Pass. καλέω.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Jakobus geht so weit, daß er den „toten“ Glauben mit dem der Dämonen vergleicht. Sie glauben auch an die Existenz Gottes, aber ihr Glaube rettet sie nicht. Jakobus greift zwei positive Beispiele aus dem Alten Bund heraus: Bei Abraham reift der Glaube aus im Gehorsam (Hehr. 11, 8). Auch bei Rahab war es die Verbindung von Glauben und Tun (Jos. 2, 9).

Die Bibel mit Erklärungen: Erklärungen

Was für einen Glauben hatte den Abraham?
Hatte er nur den Button „annehmen“ gedrückt, als er die „Freundschaftsanfrage“ bekommen hatte?
Was tat Abraham, dass Gott daraus schließen konnte, dass Abraham IHM glauben würde?

Jakobus betont die Verbindung von Glaube und Werken, die zusammenwirken. Der Glaube ist die Antriebskraft hinter der Tat. Die Tat dagegen ist die Auswirkung des Glaubens. Die hier mit „vollkommen geworden“ (eteleiOthE) übersetzte Verbform bedeutet eigentlich „zu Ende führen“. Der Glaube findet seine Erfüllung in der Handlung. So war es bei Abraham. Jakobus und Paulus zitieren also dieselbe alttestamentliche Passage – 1Mo 15,6 – ,um jeweils den besonderen Aspekt, um den es ihnen geht, zu belegen (vgl. Röm 4,3). Paulus hielt fest, daß Abraham durch seinen Glauben gerecht wurde, und Jakobus sagt, daß er durch seinen Glauben, der durch seine Werke sichtbar wurde, gerecht wurde.

DIe Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

In V. 22 arbeitet Jakobus erneut den springenden Punkt heraus: »Da siehst du, dass der Glaube mit seinen Werken zusammenwirkte und der Glaube aus den Werken seine Vollkommenheit erreichte.« »Seine Werke« sind die des Abraham. Für Abrahams »Glauben« bleibt es charakteristisch, dass er sich nicht von den Werken trennen ließ. Die Formulierung »zusammenwirkte« klingt gefährlich, so, als wolle Jakobus doch Glaube und Werke addieren. Aber nach dem Zusammenhang ist das eindeutig nicht der Fall. Er will doch sagen: Glaube und Werke bilden ein »vollkommenes« Ganzes. Erst die Tat macht den Glauben zu einem echten Glauben. Wir können etwa so formulieren: Ohne den Glauben wären Abrahams Werke nur nutzlose »Gesetzes -Werke« gewesen; ohne »Glaubens -Werke« hätte Abraham aber gar keinen wahren Glauben gehabt.

Jetzt ist es vollkommen logisch, wenn Jakobus fortfährt: »So wurde die Schrift erfüllt, die sagt: „Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet“ und er wurde „Gottes Freund“, genannt« (V. 23). Endlich erfassen wir Jakobus ganz. Er sieht den Glauben als ein organisches Ganzes. Er ist für ihn kein Punkt, keine Momentaufnahme, nach der alles weiterläuft wie bisher. Er ist vielmehr eine lebenslange Gottesverbindung, die im Falle des Abraham sowohl 1 Mo 15 als auch 1 Mo 22 einschließt. Von 1 Mo 15,6 her zu argumentieren, ohne 1 Mo 22 zu berücksichtigen, verfehlt also den biblischen »Glaubens«-Begriff! Erst mit 1 Mo 22 »wurde« 1 Mo 15,6 »erfüllt«, man könnte auch sagen: »ganz gemacht«, »ausgefüllt«.

Für denjenigen, der sich für biblische Zusammenhänge interessiert, ist Jak 2,23 eine wahre Fundgrube: a) Der Ausdruck »die Schrift sagt« findet sich oft im NT (vgl. Joh 7,38.42; Röm 4,3.9.17; 10,11; Gal 4,30; 1 Tim 5,18; Jak 2,23; 4,5). Vorausgesetzt wird dabei, dass »die Schrift« ein Ganzes ohne Widersprüche darstellt und damals der Kanon des Alten Testaments bereits abgeschlossen war. b) Der Ausdruck »die Schrift wurde erfüllt« begegnet uns im NT noch häufiger. Vorausgesetzt wird dabei, dass das AT als Weissagung auf den Neuen Bund gelesen werden muss. Der Umgang des Jakobus mit der »Schrift« ist also kein anderer als bei den anderen Aposteln. c) Ebenso wie für Paulus ist 1 Mo 15,6 für Jakobus eine Standardstelle des AT (vgl. Röm 4,3.9; Gal 3,6). Auch darin zeigt sich die Gemeinsamkeit von Jakobus und Paulus. d) Offensichtlich stützt auch Jakobus die christliche Rechtfertigungslehre auf 1 Mo 15,6. e) Weil er aber 1 Mo 15,6 nicht vom Bibelganzen isolieren will, greift er außerdem auf andere Bibelstellen zurück. Deshalb erwähnte er oben 1 Mo 22 und gebraucht jetzt für Abraham den Ehrentitel: »Gottes Freund«. Dieser Ehrentitel stammt aus 2 Mo 33,11; 2 Chr 20,7; Jes 41,8 und wurde vom Judentum hoch geschätzt (vgl. Weisheit 7,14.27).

Schlussbilanz aus dem Abraham-Beispiel: »Ihr seht, dass der Mensch aus Werken gerechtfertigt wird und nicht aus Glauben allein« (V. 24). Im Vergleich zu Röm 3,28 hat dieser Satz besondere Berühmtheit erlangt. Zu beachten ist, dass das Wort »allein« im Urtext nur in Jak 2,24 zu finden ist, nicht aber in Röm 3,28, wo es nur sinngemäß enthalten ist. Der Ausdruck »Glauben allein« ist aber entscheidend. Er wird benutzt im Blick auf den Diskussionsgegner, der in V. 18 Glauben und Werke trennte: »Du hast Glauben, ich dagegen habe Werke.« Dieser Diskussionsgegner denkt also, »Glauben allein« könne genügen. »Glaube allein« ist hier aber der aufs Denken und Sagen reduzierte, unechte Glaube. Und dieser unechte Glaube wird – so betont Jakobus – gerechtfertigt«, d. h. von Gott nicht anerkannt. Weiteres Endergebnis: Jak 2,24 und Röm 3,28 widersprechen sich nicht. Die jüdischen Lehrer (Rabbinen) untermauerten, wenn möglich, jede Aussage durch mindestens zwei Schriftstellen. Jakobus macht dasselbe. Er stellt neben das Beispiel Abrahams das Beispiel Rahabs:


Was lernt der moderne Leser aus Jak 2,14-26 ? a) Dass echter Glaube sich weder auf das Herzenskämmerlein noch auf das Lippenbekenntnis beschränkt. b) Dass echter Glaube sich vielmehr in bestimmten Werken, also in einer christlichen Praxis äußert. c) Ohne eine solche christliche Praxis gehe ich tatsächlich verloren. d) Dies ist der Grund, weshalb in den evangelischen Kirchen zwangsläufig Erweckungsbewegungen kommen mussten. Denn wäre man bei einer Reformation der Lehre stehen geblieben, und nicht auch zu einer »Reformation des Lebens« vorgedrungen, dann wäre die Reformation auf halbem Wege stecken geblieben. e) Bringen wir den biblischen Sachverhalt noch einmal auf den Punkt: Gottes Gnade erreiche ich nicht durch Werke; aber ich kann diese Gnade wieder verspielen, wenn aus dem Glauben keine Werke folgen.

Edition C

Ist Dein Leben „reformiert“? Oder bist du noch immer mit „essen und trinken, heiraten und den normalen Dingen des Lebens“ beschäftigt?