Schlagwort: Jehova

„…wer sollte nicht prophezeien?“

Denn der Herr, Jehova, tut nichts, es sei denn, daß er sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart habe. – Der Löwe hat gebrüllt, wer sollte sich nicht fürchten? Der Herr, Jehova, hat geredet, wer sollte nicht weissagen?
Elberfelder 1871, Amos 3,7–8

Denn der Herr, Jehova, tut nichts, es sei denn, daß er sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart habe. – Der Löwe hat gebrüllt, wer sollte sich nicht fürchten? Der Herr, Jehova, hat geredet, wer sollte nicht weissagen?
Paderborner Bibel – Amos 3,7–8

Fürwahr! der Herr Jehova thut nichts, er habe denn zuvor seinen Rathschluss durch seine Diener, die Propheten, kund gemacht. Der Löwe brüllet, wer sollte sich nicht fürchten? Der Herr Jehova redet, wer sollte nicht weissagen?
van Ess_1858 – Am 3,7–8

So wie ein Ereignis nicht geschieht, wenn nicht vorher ein anderes notwendiges Ereignis eingetreten ist, so tut Gott der HERR nichts im Blick auf die Geschichte Israels, ohne zuerst seinen Plan seinen Dienern, den Propheten, zu offenbaren . Aber wenn diese Offenbarung einmal geschehen ist – wenn der Löwe gebrüllt und angegriffen hat (vgl. Am 1,2; Hos 5,14; 11,10; 13,7 ), wenn Gott der HERR gesprochen hat – dann wird das Gericht Israels ohne Zweifel folgen.
Vor den größeren Ereignissen in der Geschichte Israels stehen gewöhnlich Offenbarungen Gottes. Selten handelte er, ohne zuerst durch einen Propheten eine Warnung ausgesprochen zu haben. Ahija sagte die Teilung des salomonischen Reiches voraus ( 1Kö 11,29-39 ; erfüllt in 1Kö 12,16-21 ). Ein unbekannter Prophet sprach über die Reform Josias ( 1Kö 13,1-2 ; erfüllt in 2Kö 23,15-20 ). Ahija kündigte den Tod von Abija und das Ende der Dynastie Jerobeams I. an ( 1Kö 14,1-6 ; erfüllt in 1Kö 14,17-18; 15,29 ). Elia weissagte über den Tod von Ahab und Isebel und die Auslöschung der Nachkommen Ahabs ( 1Kö 21,17-24 ; erfüllt in 1Kö 22,29-37; 2Kö 9,30-10,11 ). Elia sagte auch die Niederlage Moabs durch Joram und Joschafat voraus ( 1Kö 3 ). Elisa wiederholte die Weissagung Elias über den Untergang der Dynastie Ahabs ( 2Kö 9,7-10 ). Jerobeam II. gewann verlorenes israelisches Gebiet zurück in Erfüllung einer in der Bibel nicht festgehaltenen Weissagung Jonas ( 2Kö 14,25 ).
Jesaja sagte die Niederlage der Assyrer bei ihrem Versuch, Jerusalem zu erobern, voraus ( 2Kö 19,5-7.20.32-34 ; erfüllt in 2Kö 19,35-37 ) und die Verlängerung des Lebens von Hiskia ( 2Kö 20,1-11 ). Judas Exil in Babylon (erfüllt in 2Kö 24-25 ) wurde immer wieder angekündigt – Jesaja verkündete es gegenüber Hiskia ( 2Kö 20,16-18 ), ein unbekannter Prophet gegenüber Manasse ( 2Kö 21,10-15 ) und die Prophetin Hulda gegenüber Josia ( 2Kö 22,14-20 ). Jesaja schließlich sagte voraus, daß Kyrus den Wiederaufbau des Tempels anordnen werde ( Jes 44,28 ; erfüllt in Esr 1 ).
Immer wieder hat der Herr seine Pläne im voraus seinen Dienern, den Propheten, offenbart. Die Ankündigung konnte um Jahre oder sogar Jahrhunderte vor dem Ereignis liegen, aber die Erfüllung war gewiß. Wer könnte, da der Herr nun in seinem Gericht wie ein Löwe gebrüllt hat, das Ende nicht fürchten? Was anders könnte Amos tun, da Gott ihm sein Vorhaben offenbart hat, als Gottes Botschaft zu weissagen?

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Spannende Beispiele – wenn ein Prophet Jehovahs etwas sagt, dann trifft das zu 100% zu! Da kommen keine Sätze, wie „einige von uns haben gedacht…, aber das war leider nicht richtig“! Ein Prophet Jehovahs irrt sich nicht! – Er spricht einfach NICHT, wenn er keinen Auftrag von Jehovah hat 😉

„Geschieht in der Stadt ein Unheil, ohne dass Jahve es getan hat? Jedoch nichts tut Adonai Jahve, Er habe denn zuvor seinen Knechten, den Nabiim, seinen geheimen Ratschluss (סֹודֹֽו) enthüllt. Es brüllt der Löwe, wer fürchtet sich nicht? Adonai Jahve redet, wer sollte nicht Prophet (Nabi) sein?“ Am 3, 6-8.

An jedem Wendepunkt der Geschichte Israels stand immer der Prophet. Gott erweckte ihn mit jedem ersten Wetterleuchten am politischen Horizont des allgemeinen Weltgeschehens, damit er den Trunkenen, Sorglosen und Schlafenden innerhalb seines Volkes die nahende Gefahr deute. Dabei wuchs die innere Größe und die Kraft seines Wortes stets mit dem Widerspruch seines Volkes. Je heftiger man ihn und seine empfangene Offenbarung bekämpfte, desto stärker wurde seine Persönlichkeit, desto wuchtiger gestaltete sich seine Botschaft. Ein Jeremia ist nur denkbar in der dunkelsten und entscheidungsvollsten Nacht der Geschichte Israels. Lieber erlag der Prophet als Zeuge der Wahrheit der politischen Macht und dem blinden Fanatismus seines Volkes, als dass er von dem Leben und dem Tode schwieg, zwischen denen Israel zu entscheiden hatte. Tritt er auf, dann wird die Geschichte seines Volkes ihn nicht wieder los. In der Stellungnahme zu seinem Wort entscheidet das Volk hinfort über das Wohl und Wehe seiner nächsten oder ferneren Zukunft.

Dieses Gepräge trägt bereits in seinem Dienst der erste unserer kanonischen Schriftpropheten. Es ist Amos, der Kleinviehhirte von Thekoa. Es war eine kleine Stadt, die etwa zwei Stunden südlich von Bethlehem lag, deren Ruinen heute noch erhalten sind. Hier lebte er, nicht „als begüterter Herdenbesitzer”, sondern als Schafzüchter und Sykomorenpflanzer! Offenbar besaß Amos solch eine Maulbeerfeigenpflanzung in der Sephela, d. h. in dem vorgelagerten Hügelland, das den Übergang von der Jordanebene zu dem Gebirge Juda bildete. Hier durchzog er als Hirte (wie es noch heute überall im Gebirge Juda geschieht, mit seiner Herde die verschiedenen Gegenden und führte nach dem uralten Brauch seiner Väter ein gewöhnliches Nomadenleben.

Was seine Eltern veranlasste, ihm den Namen Amos) d. h. „Träger” oder „Last” zu geben, wird uns nirgends angedeutet. Vielleicht lässt aber auch schon sein Name darauf schließen, dass er in ärmlichen Verhältnissen geboren worden war. Dieser Mann erlebte in der Einsamkeit seines Hirtenlebens eine göttliche Berufung. Hinfort sah er sich vom Herrn nach Bethel in Nordisrael als Prophet gesandt. Er selbst war Judäer und die Zeit seiner prophetischen Mission fiel in die Regierungsjahre des Königs Ussia von Juda, und in die Jerobeams II., des Königs von Nordisrael, und zwar „zwei Jahre nach dem Erdbeben‘. Beide regierten etwa in den Jahren 782- 741 v. Christus. Nach W. Nowack fiel das Auftreten Amos wahrscheinlich in die letzte Hälfte der Regierungszeit Jerobeams II.

Was war das für ein Wetterleuchten, das Amos von seiner Steppeneinsamkeit her im Norden plötzlich auf-leuchten sah und dem er auf Grund prophetischer Schau die Deutung eines herannahenden Gerichts für Nordisrael geben musste? Stand doch gerade das Nordreich unter Jerobeams II. starker politischer Führung außer jeder Gefahr. Es erlebte in jener Zeit eine Glanzperiode, wie sie Israel seit den Tagen Davids nicht mehr erlebt hatte. Karl Friedrich Keil bemerkt daher: „Unter diesen Königen standen beide Reiche auf dem Gipfel ihrer Macht. Uzija hatte die Edomiter vollständig unterworfen, die Philister ganz unterjocht und auch die Ammoniter tributpflichtig gemacht, Jerusalem stark befestigt und ein mächtiges Heer sich gebildet, so dass sein Name bis nach Ägypten hin gelangte. Jerobeam hatte die Syrer völlig überwunden und die ursprünglichen Grenzen des Reiches von der Gegend von Hamat bis an das Tote Meer wieder hergestellt. Nachdem die Macht der Syrer gebrochen war, hatte Israel keinen Feind zu fürchten, denn Assyrien war damals noch nicht als erobernde Macht aufgetreten.”

Unsere obige Frage zwingt uns daher, etwas auf die geschichtliche Entwicklung, die sozialen Zustände und das religiöse Leben Nordisraels einzugehen. Nordisrael war als selbständiger Staat die Schöpfung einer politisch-sozialen Revolution. Nach dem Tode Salomos hatte dessen Sohn Rehabeam in Sichem eine große Dummheit begangen. Anstatt die schweren Lasten, unter die das Volk durch die kostbaren Bauten und das luxuriöse Leben seines Vaters Salomo gekommen war, zu erleichtern, ließ er dem in Sichem zu einer Reichstagung versammelten Volke sagen: „Mein Vater hat euch mit Geißeln gezüchtigt, ich will euch mit Skorpionen züchtigen.“

Das war der Auftakt zur Reichsspaltung unter der politischen Führung Jerobeams I. gewesen. Dieser war aus Ägypten, wohin er als Revolutionär in den Tagen Salomos geflohen war, zurückgekehrt und zehn Stämme des bis dahin vereinigten Königtums ernannten ihn zu ihrem königlichen Führer.

Er suchte nun zur Festigung des Zehnstämmereiches eine sehr zielbewusste Innenpolitik zu führen. Zu dem Zweck löste er den religiösen Kultus vom Zentralheiligtum in Jerusalem und erbaute Stier-Altäre in Bethel und Dan Beide Orte waren schon zu Eli’s und Samuels Zeiten uralte geheiligte Stätten des Jahvekultus gewesen. Aber ihm war es weniger um eine wirkliche Verehrung Jahves zu tun, sondern um die zielbewusste Pflege einer nordisraelitischen Nationalreligion. So trieb er Frevel am Heiligsten zur Hebung seiner politischen Macht. Sein Manifest lautete: „Ihr seid nun lange genug nach Jerusalem gepilgert! Da hast du deine Gottheit, Israel, die dich aus Mizrajim geführt hat!”

Eine solche unheilige Saat schuf eine ihrem Geist entsprechende geschichtliche Frucht. Unter seinem Sohn ging bereits seine Dynastie durch eine Militärrevolution zugrunde. Der Kriegsoberste Baesa, der Sohn Achijas aus dem Stamme Issaschar, riss den Thron über das Nordreich an sich. Aber auch dessen Dynastie war ohne Bestand. Bereits sein Sohn Eia wurde während eines Zechgelages von seinem Diener Simri erschlagen. Auch dieser fiel wiederum durch Mörderhände. Um eine festere Hand für das Land zu bekommen, das sich mehr und mehr in chaotische Zustände aufzulösen drohte, erwählte das Zehnstämmereich im Jahre 884 den Heerobersten Omri zum König.

Ihm schien es zu gelingen, dem Volke vorübergehend Ruhe und einen wirtschaftlichen Aufstieg zu geben. Er schuf die Hauptstadt Samaria und suchte ein politisches Bündnis mit Tyrus. Die politische Freundschaft ging so weit, dass er eine Tochter Etbaals, des Königs von Tyrus, seinem Sohne Ahab zum Weibe gab. Dies war Isebel, die auch den tyrischen Baalkultus mit nach Samaria brachte. Ahabs Gewissen war weit genug, solch einen religiösen Synkretismus im Lande Jahves zu stützen und zu fördern. Die Thora Israels musste zurücktreten vor den Zielen der äußeren Politik. Erst der Staat, dann der Tempel! In Ahabs Tagen begann nun ein Kampf zwischen Prophet und König, wie Israels Geschichte ihn bisher kaum gekannt hatte. Dieser Kampf ist hinfort nicht mehr zur Ruhe gekommen. So wurde es für Ahab und seinem Hause zum Verhängnis, dass ein Prophet in sein Leben trat, der stärker war als er. Dies war Elia. In dem Kampf des Königs gegen das Wort Jahves, das dieser zu bringen hatte, brach mit Ahab auch dessen Dynastie zusammen.

Durch den von Elia oder einem Prophetenschüler gesalbten Jehu, dem Feldhauptmann Jorams, einem zweiten Sohn Ahabs, wurde das ganze Haus Ahabs in fürchterlicher Weise ausgerottet. Zwar hatte Jehu zu gleicher Zeit auch mit allen Baalspriestern und heidnischen Kultusstätten aufgeräumt. Jedoch die positive Kraft, ein neues Israel zu schaffen, fehlte auch ihm. Auch eine politische Hebung des Nordreiches wollte ihm nicht recht gelingen. Erst seinem Enkel Joas, der stark unter dem Eindruck des Propheten Elisa stand, gelang es, das Nordreich mehr vom Druck der Aramäer frei zu machen. Zu Ende führen konnte es jedoch erst dessen Sohn Jerobeam II.

Diesem Herrscher gelang es, ganz Nordisrael von allen Feinden so zu befreien, dass das ganze Land einen machtpolitischen und wirtschaftlichen Aufstieg nehmen konnte wie nie zuvor. Nur in den Tagen Davids glichen die Landesgrenzen denen des jetzigen Zehnstämmereiches. So schwer die Thronwirren und Blutschanden des Zehnstämmereiches in seiner bisherigen Vergangenheit auch gewesen waren, die Davidische Macht schien in Jerobeam II. auf Nordisrael übergegangen zu sein. Die Geschichte setzte sich scheinbar über das Gesetz, dass nur die Gerechtigkeit ein Volk erhöht, einfach hinweg. J. J. Valeton bemerkt daher: „Während durch die wiederholten Feldzüge des assyrischen Königs Salmanasser III. (783-773) und Assurdanil (773-755) Syrien völlig machtlos war, konnte Jerobeam II. im Norden und Osten die Grenzen des alten Davidischen Reiches wieder herstellen. Große Reichtümer flössen dabei Israel zu.”

Dieser ungeheure Aufstieg führte zu einem nie dagewesenen Leben der Selbstsicherheit, der Genusssucht und der offiziellen Pflege der Nationalreligion. Alle drei Gebiete standen unter Jerobeam II. in höchster Blüte. So stark vieles auch nur politische Spekulation mit der israelitischen Volksfrömmigkeit war, aber „überall im Lande” sagt Valeton, „rauchten die Altäre. In Bethel und in Samaria, in Dan und Gilgal und wer weiß in wieviel anderen Orten waren Heiligtümer, die miteinander wetteiferten, den vermeintlichen nationalen Kultus anziehend zu gestalten. Man wallfahrtete sogar nach dem uralten Heiligtum von Berseba im Süden von Juda. Zu Ehren der Gottheit wurden überall lärmende, sinnliche Feste gefeiert, Lieder erschallten, Harfen und Lautenspiel erklang; die Zehnten wurden gebracht, selbst in übertriebener Weise. Man beobachtete so pünktlich die Sabbate, die „Verbotstage”, die Neumonde und man sollte nicht fromm sein! Dabei schien Israel denn auch wieder in Jahves Gunst zu sein. In der ersten Zeit nach der Aufrichtung des ausschließlichen Jahve-Dienstes war man zwar unglücklich geblieben. Mit wieviel Selbstzufriedenheit und Stolz konnte man nun aber auf die Siege sehen, die endlich doch errungen worden waren, und auf die Wendung, die die politische Lage schließlich genommen hatte. Jahve hatte freilich lange genug warten lassen, aber mit großer Gewissheit kann man nun doch erklären, dass Jahve mit Israel ist.”

Diese innere Glanzzeit und außenpolitische Ruhe machten das Volk trunken von sich selbst und hüllten es in eine nationale Selbstsicherheit, durch die es blind wurde für die verborgenen Vorgänge in der außenpolitischen Geschichte. Nachdem Syriens Herrschaft so vollständig zusammengebrochen war, und von Assur her man nichts zu befürchten hatte, schien das Leben Nordisraels auch außer jeder politischen Gefahr zu stehen. Nur völlig erloschene Vulkane ruhen. Aber weder Aram, noch weit weniger Assur waren erloschene Völker. Sie trugen in ihrem Innern Kräfte, die sich zur gegebenen Stunde in ungeahnter Stärke wieder regen und Schrecken und Verderben unter die Nachbarvölker tragen konnten.

So geschah es, als etwa 745 Tiglath-Pilesar III. den assyrischen Thron bestieg. Es war der König Phul in den Büchern der Könige. Diesem kühnen und fähigen Herrscher gelang es, die Macht Babylons bereits nach fünf Monaten so zu brechen, dass er sich den Herrschertitel aneignen konnte: „Herr von Assyrien und Babylonien”. Auch die medische Macht konnte seinem Ansturm nicht standhalten. Sie erlag ebenfalls im folgenden Jahre seinen machtpolitischen Unternehmungen.

Nun ist es nicht unwahrscheinlich, sagt sehr treffend Valeton, „dass das Auftreten dieses Tiglath-Pilesar für Amos die Erscheinung gewesen ist, in der er die rufende Stimme Gottes hörte, und die ihn dann zu seiner prophetischen Wirksamkeit veranlasste. Was der König und die Fürsten nicht sahen, das sah der Prophet; was sie nicht begriffen, dessen Bedeutung durchschaute er: der Vollstrecker des Gerichts ist da. In der Geschichte des Propheten Jeremias haben wir etwas Ähnliches. Das Jahr 605, das Jahr des Auftretens von Nebukadnezar und der Schlacht von Karchemis bildet in dem Leben und in der Predigt dieses Propheten ein entscheidendes Moment. Was ihm bisher mehr oder minder unbestimmt vor der Seele geschwebt, bekommt Leben und Gestalt. Jeremias weiß es, auch bevor Nebukadnezar noch etwas gegen Juda unternommen hat: er ist der Feind aus dem Norden, Jahve hält das Gericht bereit. Etwas Ähnliches sieht Amos in dem Auftreten des Tiglath-Pilesar. Wir werden bald in seiner Predigt die versteckten Andeutungen davon merken können. Er hat darin das Brüllen des Löwen gehört, und er hat die Stimme Jahves darin vernommen, und sein Beruf als Prophet war ihm klar.”

Das war die weltgeschichtliche Stunde, in die Amos Berufung zum Propheten fiel. Für eine große Zeit ein kleiner Mann! Aber für Gott ist nicht entscheidend die Größe der menschlichen Persönlichkeit, sondern die Hingabe an seine Sendung und Offenbarung. „Denn nicht,” sagt sehr fein W. Nowack, „durch seine politische Kombinationsgabe, sondern durch die in ihm auftauchende und von Jahve gewirkte Gewissheit kommt Amos zu seiner Predigt von Israels Untergang.”

Gott braucht für seine prophetischen Missionen nicht Träger der Geschichte, sondern von Ihm erleuchtete Dolmetscher derselben. Geschichte macht Er in seiner Souveränität und Machtfülle. Damit die Völker aber Ihn in seinem verborgenen Walten sehen, Ihn in seinen Heilsabsichten verstehen und Ihm in freier Hingabe dienen möchten, dazu beruft Er zum Heil der Völker seine Propheten. Ihr Mund soll künden, was Völker nicht sehen, und deuten, was Völker nicht verstehen. Ob der Prophet Gericht oder Gnade im Worte Jahves zu künden hatte, Ziel seiner Mission war immer das Erkennen der Wirklichkeit und der Herrschaft Gottes zum Heil der Welt. Durch die Mission des Propheten suchte die Barmherzigkeit bis zur letzten Möglichkeit zu triumphieren über die Blindheit der Völker und über das Gericht menschlicher Geschichte.

Es war daher Gnade, wenn an jedem kritischen Wendepunkt der Geschichte des berufenen Gottesvolkes ein Prophet auftrat. Diese Gnade stellte jedoch das Volk vor letzte Entscheidungen. Nach empfangenem Prophetenwort gab es nur noch Hingabe oder Auflehnung, entweder eine innerliche Erneuerung durch Gott oder eine bewusste Selbsterlösung ohne Gott. Was sich einmal endgeschichtlich vollenden wird, Christus oder Widerchristus, das vollzog sich dem Wesen nach bereits immer wieder in den großen Entscheidungszeiten der Geschichte Israels: Göttliches Prophetenwort oder machtpolitische Staatspolitik, das Königreich der Himmel oder die Herrschaft dämonischer Mächte.

Kroeker – Das lebendige Wort Band 6

„du bist würdig“

Du bist würdig, o unser Herr und unser Gott, zu nehmen die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht; denn du hast alle Dinge (O. das All) erschaffen, und deines Willens wegen waren sie und sind sie erschaffen worden.
Elberfelder 1871 – Offb 4,11

»Dich, unseren Herrn und Gott, beten wir an. Du allein bist würdig, Ehre und Ruhm zu empfangen und für deine Macht gepriesen zu werden. Denn du hast alles erschaffen. Nach deinem Willen entstand die Welt und alles, was auf ihr lebt.«
Hoffnung für alle – Offenbarung 4,11

Nun steht an dieser Stelle in der Offenbarung in hebräischen Bibeln NICHT der Name Jehovah. Also wer ist hier gemeint? Haben diejenigen Recht, die einfach überall wo Herr steht einfach Jesus einfügen?
Oder wird aus dem Zusammenhang nicht klar und deutlich, dass der Vater gemeint ist?

Und noch wichtiger: WAS ist Anbetung? Und warum steht diese NUR IHM zu?
Darf ich denn auch meine menschliche Regierung anbeten?

Erschaffen zur Freude Gottes
 
Eine Frage zum Nachdenken
• Welche alltägliche Aufgabe kann ich ab heute so erledigen, als ob ich sie direkt für Christus täte?
Du allein bist würdig, dass wir dich ehren und rühmen, uns deiner Macht unterordnen. Denn du hast alles erschaffen. Nach deinem Willen entstand die Welt und alles, was auf ihr lebt.
Offenbarung 4,11

ERF – 40 Tage Leben mit Vision

Anbetung ist ein Sich-Niederbeugen vor Gott. Damit ist nicht unbedingt eine Körperhaltung, sondern eine innere Einstellung der Ehrerbietung gemeint. Wir verbeugen uns vor Gott, indem wir Ihn anerkennen und seine Würde zum Ausdruck bringen: Wir verehren seine Person, seine Eigenschaften und seinen Charakter. Ein Beispiel dazu gibt uns Offenbarung 5,9, wo es heisst: «Du bist würdig.» In diesem Sinn beinhaltet Anbetung auch, dass wir Gott etwas bringen oder etwas vorstellen.
Anbetung hat einen zentralen Platz im christlichen Leben – sowohl im persönlichen als auch im gemeinsamen. Wir sind errettet worden, um Anbeter zu werden – schon auf der Erde (Joh 4,23), aber auch in alle Ewigkeit (Off 4,10.11; 5,9-14).

Halte fest 2015

… werden wir uns täglich mit einer Schriftpassage beschäftigen, die Anbetung zum Inhalt hat. …. Wir sollten Gott nicht etwas opfern, was uns nichts gekostet hat (2Sam 24,24).
….
Tag l: Ps 103
Tag 2: Ps 95,1-6; 96,1-10
Tag 3: Offb 4,8-11; 5,9-14
Tag 4: Ps 139
Tag 5: Lk 1,46-55
Tag 6: Ps 145

Jean Gibson – Training im Christentum

Anbetung. Ein angelsächsischer Begriff, der Wertschätzung, Dankbarkeit und Lob für jemanden bedeutet, der sich für solchen Respekt und diese Anbetung als würdig erwiesen hat. Es leitet sich vom altenglischen Wert ab und bezieht sich auf die Wertigkeit des Kultgegenstandes. Das lateinische Wort, das in Bezug auf den Gottesdienst in der mittelalterlichen Kirche am häufigsten verwendet wurde, war Leiturgia, von der das englische Wort Liturgie abgeleitet ist. Liturgie ist eine Strategie oder ein Handlungsmuster für ein ausgewähltes Ziel. Das Muster oder die Strategie wird aus dem zu erreichenden Ziel abgeleitet. So kommt in liturgischer Form von der Art und Form des Inhalts der Handlung. Dies gilt im Gottesdienst und in der täglichen Arbeit. Wir können uns auf die Liturgie der Arbeit oder des Gottesdienstes beziehen, aber der heutige Standardgebrauch beschränkt sich hauptsächlich auf den Gottesdienst. Christliche Anbetung ist weder ein Programm zur Vermittlung der christlichen Wahrheit noch eine emotionale Aufmunterung, bei der man seine spirituellen Batterien aufladen kann. Anbetung ist die Feier der historischen Tatsachen, dass Gott einzigartig in Jesus von Nazareth war und die Welt mit sich selbst versöhnte und dass Gott seine Schöpfung immer und weiterhin in gnädiger Vorsehung und ewiger Liebe bewahrt und hütet. Die Feier der Anbetung ergibt sich aus der individuellen und gemeinschaftlichen Freude und Erleichterung, diese beiden historischen Tatsachen zu kennen. Anbetung ist daher das Fest der Dankbarkeit und Hoffnung. Es ist die Handlung und Erfahrung, die Natur und das Verhalten Gottes tiefgreifend und dankbar zu berücksichtigen: Er ist für uns, nicht gegen uns. Er ist keine Bedrohung, sondern unser Trost. Das psychologische Prinzip, das dem Erlösungswert der Anbetung zugrunde liegt, ist, dass Menschen, die dankbar sein können, gesund sein können und Menschen, die nicht dankbar sein können, nicht gesund sein können. Der Zweck der Anbetung ist es, die geistige Ganzheit, die emotionale Gesundheit und das kreativ heilige Leben zu fördern und gleichzeitig Gott zu danken. Das Erleben und Feiern der Freude und Erleichterung der Gnade Gottes in Vergebung und Vorsehung führt zur Erfüllung dieses Zwecks.

Baker Encyclopedia of Psychology & Counseling

Wenn Anbetung ist, dass ich verstehe „dass Gott seine Schöpfung immer und weiterhin in gnädiger Vorsehung und ewiger Liebe bewahrt und hütet“ – warum gibt es dann heute so viele, die einen Tanz um einen Virus oder eine Wahl machen, anstatt um „Jehovah zu tanzen“? Welche Person oder Sache gibt uns den Leben oder Lebenssinn? Ist es eine Kirche oder nur eine wirkliche persönliche Beziehung mit Jehovah?

„Deine Worte werden Wahrheit“

Und nun, Herr, Jehova, du bist es, der da Gott ist, (O. du bist, der da ist, (w. du bist er, oder derselbe) der Gott) und deine Worte sind Wahrheit, und du hast dieses Gute zu deinem Knechte geredet.
Elberfelder 1871 – 2. Samuel 7,28

Und nun, Herr, Jehovah, Du bist der Gott, und Deine Worte werden Wahrheit sein, und Du hast Deinem Knechte solch Gutes geredet. 1Kön 8,26; Ps 19,10; 33,4.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – 2 Sam 7,28

Und nun, o Souveräner Herr Jehova, du bist der [wahre] Gott; und was deine Worte betrifft, mögen sie sich als Wahrheit erweisen, da du deinem Knecht dieses Gute verheißt.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – 2 Sam 7,28

David hatte sich im Herzen vorgenommen, Gott ein Haus zu bauen. Nun aber kehrte Gott dieses Begehren um und verhiess ihm ein beständiges Haus und Königtum. Im Blick auf diese weittragenden Verheissungen betete der König: «Und nun, Herr, HERR, du bist es, der da Gott ist (= derselbe), und deine Worte sind Wahrheit.»
Was nützten die herrlichsten Zusagen, wenn keine Gewähr für ihre Erfüllung bestände! Der Herr aber, dessen Name «Derselbe» ist, wird jede Verheissung wahrmachen, so dass wir getrost in die Zukunft blicken können.

Halte fest 1959

Praktische Gemeinschaft mit Gott (2 Samuel 7)
Im Leben Davids finden wir viele praktische Hinweise für unseren Glaubensweg. Besonders schön ist dabei die Begebenheit in 2 Samuel 7. Dort wird uns die lebendige Gemeinschaft mit Gott in prüfenden Umständen vorgestellt. Was ereignete sich in diesem Kapitel?
Damals hatte David den Wunsch, für Gott ein prachtvolles Haus zu bauen. Seine Überlegungen beruhten dabei nicht auf eigenem Interesse. David wollte dieses Bauwerk allein zur Ehre und Verherrlichung Gottes errichten (s. 2 Samuel 7,2).
Doch obwohl dieser selbstlose Beweggrund dem Vorhaben Davids zugrunde lag, musste Gott seinem Knecht Einhalt gebieten. Durch den Prophet Nathan teilte Er David mit, dass erst sein Sohn Salomo den Tempel bauen sollte.

Gemeinschaft mit Gott – eine wechselseitige Beziehung
Gott konnte also die Vorstellungen Davids nicht erwartungsgemäß erfüllen. Er hatte in seinem Ratschluss etwas Besseres vorgesehen. Vor diesem Hintergrund erfahren wir nun, wie wertvoll und segensreich die vertraute Gemeinschaft mit Gott ist. Denn allein auf der Basis einer ungetrübten Gemeinschaft mit Gott kann Er seinen Ratschluss offenbaren und seine Gedanken mitteilen.
Die Gemeinschaft mit Gott ist immer durch eine wechselseitige Beziehung gekennzeichnet. Im weiteren Verlauf unseres Kapitels finden wir dies in anschaulicher Weise dargestellt. Zuerst redet Gott zu seinem Knecht durch den Propheten Nathan (s. 2 Samuel 7,5-17). Dann wendet sich David selbst im Gebet an Gott (s. 2 Samuel 7,18-29). Beide Seiten sind mit großem Segen für den Glaubenden verbunde

Bleib in mir 2017

Die Lobpreisung ist gewiß eine edle und erhabene Art des Gebets. Sie gebührt dem Schöpfer wegen seiner Eigenschaften und Leistungen. Als der „[Souveräne] Herr Jehova“ ist er an Gewalt ohnegleichen (2Sam 7:28). Da Jehova Gott weder einen Anfang noch ein Ende hat, ist er der unvergleichliche „König der Ewigkeit“ (1Tim 1:17). Seine Herrlichkeit ist so groß, daß kein Mensch ihn sehen und dennoch leben kann (2Mose 33:20). Dem Höchsten kommt niemand gleich, denn er verfügt über eine ungeheure Macht und Weisheit, er ist absolut gerecht und die selbstlose Liebe in Person (5Mose 32:4; Hiob 37:23; Röm 11:33; 1Joh 4:8). Er hat alles erschaffen, und daher gehört ihm das ganze Universum (1Mose 1:1, 31; Ps 50:10). Sein Name und sein Ruhm sind unvergleichlich. Nur er kann mit Recht sagen: „ICH WERDE MICH ALS SEIEND ERWEISEN.“ Er allein trägt den Namen Jehova, der wahrscheinlich „Er läßt werden“ bedeutet (2Mose 3:14; 6:3). Nur er kann mit Recht sagen: „Wem wollt ihr mich gleichstellen oder mich gleichmachen oder mich vergleichen, damit wir einander ähnlich seien?“ „Ich [bin] der Göttliche . . ., und da ist kein anderer Gott noch irgendeiner wie ich“ (Jes 46:5, 9). Ein solch unvergleichlicher, einzigartiger Gott verdient vor allem anderen Lobpreis. Von 2Mose 15:11 bis Offenbarung 19:6 wird somit passenderweise dazu ermuntert, Jehova zu lobpreisen. Wir sollten den Höchsten deshalb nicht nur ständig in unseren Gebeten lobpreisen, sondern auch in unseren täglichen Gesprächen, indem wir die Aufmerksamkeit nicht auf uns, sondern auf ihn lenken. Schließlich haben wir nichts, was wir nicht empfangen haben, und ohne ihn können wir in Wirklichkeit nichts erreichen (Ps 127:1; 1Kor 4:7).

Wachtturm Studienausgaben 1.Sept. 1980

Unsere Definition bekräftigt auch, dass Gottes Worte sowohl wahr als auch der letztgültige Wahrheitsmaßstab sind. Dies bedeutet, dass Gott in seinen Worten zuverlässig und treu ist. In Bezug auf seine Verheißungen tut Gott immer das, was er zu tun verheißt, und wir können uns darauf verlassen, dass er seinen Verheißungen niemals untreu wird. Also ist er „ein Gott der Treue“ (5. Mose 32,4). Tatsächlich wird dieser spezielle Aspekt der Wahrhaftigkeit Gottes sogar manchmal als eine eigene Eigenschaft gesehen: Die Treue Gottes bedeutet, dass Gott immer das tun wird, was er gesagt hat, und erfüllen wird, was er verheißen hat (4. Mose 23,19; vgl. 2. Sam 7,28; Ps 141,6 u. a.). Auf ihn kann man sich verlassen, und er wird sich denjenigen, die dem vertrauen, was er gesagt hat, niemals als untreu erweisen. In der Tat ist es das Wesen des wahren Glaubens, dass er Gott bei seinem Wort nimmt und sich darauf verlässt, dass er das tut, was er verheißen hat.
Zusätzlich zu der Tatsache, dass Gott seinen Verheißungen treu ist, müssen wir auch bekräftigen, dass alle Worte Gottes über sich selbst und über seine Schöpfung vollkommen der Realität entsprechen. Das heißt, Gott sagt immer die Wahrheit, wenn er redet.

Biblische Dogmatik: Eine Einführung in die Systematische Theologie

Davids Dankgebet (7: 18–29). Davids überschwängliche Antwort auf das Erntedankfest erklärt diese spezifischen Elemente und zeigt, dass diese Versprechen eine ewige und weltweite Erfüllung haben (Block 2003, 40–41). Obwohl „für immer“ (ad olam) eine unbestimmte Zeitspanne bedeuten kann und sich auch auf bedingte Versprechen bezieht, verwendet David diesen Ausdruck in seiner Antwort, um sich auf andere ewige und unwiderrufliche Versprechen zu beziehen. In 7:24 bezieht sich der gleiche Satz auf Gottes Wahl der Nation Israel. In 7:25 bittet David Gott, die Verheißungen „für immer“ zu bestätigen, damit Gottes Name „für immer“ verherrlicht wird. Der Ruf der Nation Israel und das Lob des Namens Gottes betreffen beide die ganze Zeit und die ganze Welt. Davids Antwort verbindet die Verheißungen mit der Gründung der Nation im Exodus und der Mission der Nation, den Namen Jahwes auf Erden zu verherrlichen. Insbesondere besagt 7:19, dass dieses Versprechen die gesamte Menschheit betrifft (Kaiser 1995, 80). Obwohl hier wegweisend, werden sowohl die ewigen als auch die universellen Aspekte der Verheißungen später in den Propheten und Psalmen erweitert.

Ein Handbuch über die jüdischen Wurzeln des christlichen Glaubens

Das elfte Gebet ist in 2 Samuel 7: 18-29, insbesondere in Vers 27: Denn du, Jehova der Heerscharen, der Gott Israels, hast deinem Diener offenbart und gesagt: Ich werde dir ein Haus bauen; darum hat dein Diener in seinem Herzen gefunden, um dieses Gebet zu Ihnen zu beten. In diesem Zusammenhang schloss Gott den Davidischen Bund mit David und versprach vier ewige Dinge: erstens ein ewiges Haus oder eine Dynastie; zweitens ein ewiger Thron; drittens ein ewiges Königreich; und viertens ein ewiger Nachkomme. Davids Gebet war eine Antwort auf Gottes Bund mit ihm und in diesem Fall ein Dankgebet.

Fruchtenbaum

Deshalb laßt uns, unsere Zeit nutzen, von IHM zu lernen, über IHN zu reden und IHN zu preisen!

fröhliches Herz?

Ein fröhliches Herz macht den Körper gesund; aber ein trauriges Gemüt macht kraftlos und krank.
Hoffnung für Alle – Spr 17,22

Ein frohes Herz macht Wunden gut verharschen,
ein geknickter Mut dörrt das Gebein.
Buber & Rosenzweig – Sprüche 17,22

Ein fröhliches Herz bringt gute Besserung, aber ein zerschlagener Geist vertrocknet das Gebein.
Elberfelder 1871 – Spr 17,22

Ein frohes Herz ist sicher Medizin;
Verzweiflung, ein Krebs bis auf die Knochen.

Sprichwörter: Kommentiert & Erklärt

Bereits in Sprüche 15,13.15.30;18,14 wurde festgestellt, daß das Innere eines Menschen sein körperliches Wohlergehen beeinflußt. Für die Wendung ein fröhliches Herz stehen zwei hebr. Worte, die in Sprüche 15,13 mit „ein glückliches Herz“ wiedergegeben werden. Der Begriff für Arznei steht nur an dieser Stelle im AT. Ein zerbrochener Geist bezieht sich auf eine niedergeschlagene, traurige Stimmung eines Menschen (vgl. Sprüche 18,14 ). Ein Beispiel für einen zerbrochenen Geist ist der Kummer eines Vaters über einen schlimmen Sohn ( Sprüche 17,21 ). Zu dem Begriff die Gebeine vgl. den Kommentar zu Sprüche 3,8 .

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Es ist gesund, fröhlich zu sein. Der Herr ist für den Leib. Er hat für ihn gesorgt, indem er ihm nicht nur Nahrung gegeben hat, sondern auch Medizin. Hier sagt er uns, dass die beste Medizin „ein fröhliches Herz“ ist. Salomo meint kein Herz, das nutzloser, weltlicher und gottloser Belustigung hingegeben ist, sondern ein Herz, das sich an Gott freut und ihm voller Freude dient. Gott erlaubt uns, fröhlich zu sein, und gibt uns viele Gründe zur Freude, besonders wenn er uns durch seine Gnade ein Herz gibt, um fröhlich zu sein. Das „tut Gutes zu einer Medizin“, wie manche es verstehen. Es wird die Medizin wirksamer machen. Oder „es tut gut als Medizin“, dem Leib, und macht ihn bereit und gesund für seine Arbeit. Oft kommt der Kummer des Geistes zur Schwäche des Leibes hinzu: „Ein niedergeschlagener Geist“, niedergedrückt durch die Last der Anfechtung, und besonders ein durch das Bewusstsein der Sünde verwundetes Gewissen, „dörrt das Gebein aus“.

Der Neue Matthew Henry Kommentar

Womit wir uns „füttern“ – formt auch unsere Gedanken und unsere Gefühle. Wenn wir als ständig über vergangenes nachdenken und in all dem was passiert ist nur negatives sehen, dann werden wir wirklich krank. Es ist wohl wichtig, womit wir uns beschäftigen, was für Filme und Nachrichten wir uns anschauen. Deshalb ist es so wichtig unseren Blick auf Jehovah zu lenken, und zu sehen, dass ER über allem steht, und alle unsere Geschicke in Seiner Hand hat! ER kann auch alles ändern – wenn es zu unserem Besten sein sollte. Vor allem hat ER die Ewigkeit im Sinn – auch unsere ewige Zukunft!

Lobgesang aus Dankbarkeit

(Ein Lobpsalm. (O. Ein Psalm beim Dankopfer) ) Jauchzet Jehova, ganze Erde! Dienet Jehova mit Freuden; kommet vor sein Angesicht mit Jubel! Erkennet, daß Jehova Gott ist! Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst, (Nach and. Lesart: und wir sind sein) -sein Volk und die Herde seiner Weide Kommet in seine Tore mit Lob, (O. Dank) in seine Vorhöfe mit Lobgesang! Lobet ihn, (O. Danket ihm) preiset seinen Namen! Denn gut ist Jehova; seine Güte währt ewiglich, und seine Treue von Geschlecht zu Geschlecht.
Elberfelder 1871 – Ps 100,1–5

Ein Lobgesang. Jauchzet Jehova, alle Welt!
Dienet Jehova mit Freuden, kommt vor sein Antlitz mit Jubel!
Erkennet, daß Jehova Gott ist! Er hat uns gemacht, und sein sind wir; sein Volk und die Herde seiner Weide.
Tretet an seine Tore mit Dank, in seine Vorhöfe mit Loblied! Danket ihm, preiset seinen Namen!
Denn gütig ist Jehova, ewig währt seine Gnade, und auf Geschlecht und Geschlecht seine Treue.
de Wette Bibel – Psalm 100,1–5

Bekennet Jehovah.
Ein Psalm des Bekennens. Jauchzet auf zu Jehovah, die ganze Erde. Ps 66,1; 117,1.
Dienet Jehovah in Fröhlichkeit! Kommt vor Sein Angesicht mit Lobpreisen. Ps 2,11; 95,2; 96,8.
Erkennet, daß Jehovah Selbst Gott ist, Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst, Sein Volk und die Herde Seiner Weide. Ps 46,11; 95,6.7; 149,2.
Geht ein zu Seinen Toren mit Bekennen, in Seine Vorhöfe mit Lob, bekennet Ihn, segnet Seinen Namen. Ps 26,2; 96,8; 1Chr 9,23.
Denn gut ist Jehovah, ewig ist Seine Barmherzigkeit, und auf Geschlecht und Geschlecht Seine Wahrheit. Ps 89,2.3; 106,1; 117,2.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Ps 100

Inhaltsangabe: Die Überschrift muss uns als Inhaltsangabe genügen; gerade wegen der Kürze bedarf es einer längeren Erläuterung nicht. Der Psalm ruft die Gläubigen recht eigentlich darum zum Lobe Gottes auf, weil er sie zu seinem Volk erwählt und in seine Obhut genommen hat.
1 Ein Dankpsalm. Jauchzet dem Herrn, alle Welt! 2 Dienet dem Herrn mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken! 3 Erkennet, dass der Herr Gott ist! Er hat uns gemacht und nicht wir selbst, zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide.
V. 1. Jauchzet dem Herrn. Es ist nur von dem einen Teil der Gottesverehrung die Rede, nämlich davon, dass man des Herrn Wohltaten bedenken und ihm Dank sagen soll. Weil aber der Psalm unterschiedslos alle Welt aufruft, scheint er in prophetischem Geiste auf die Zeit zu blicken, da Gottes Gemeinde aus verschiedenen Völkern gesammelt werden sollte. Daher die Aufforderung, dass man dem Herrn mit Freuden dienen soll; seine Wohltaten werden reichlichen Stoff zur Freude bieten. Dies drückt der 3. Vers noch besser aus, wo zuerst die Frechheit der Menschen gestraft wird, die in ihrer Verkehrtheit vom wahren Gott abfielen, indem sie sich mehrere Götter und zahllose Kultusformen erdachten: Erkennet, dass der Herr Gott ist. Da ein ganzer Schwarm von Göttern die Erkenntnis des einen Gottes überschüttet und begraben hat und seine Herrlichkeit schmälert, mahnt der Prophet mit gutem Grunde alle Sterblichen, wieder Vernunft anzunehmen und nicht mehr den Herrn seiner Ehre zu berauben. Er straft ihren Unverstand, dass sie, nicht zufrieden mit dem einen Gott, in ihren Gedanken eitel geworden sind. Denn wenn auch jedermann mit Worten zu bekennen sich gezwungen sieht, dass es etwas wie einen Gott gibt, der Himmel und Erde geschaffen hat, so verflüchtigt man doch alsbald seine Herrlichkeit. Auf diese Weise machen die Menschen, soviel an ihnen ist, die Gottheit zunichte. Aus dem Satz des Propheten lässt sich auch in Kürze ersehen, worin wahre Erkenntnis Gottes besteht, nämlich darin, dass man ihm sein Recht ungeschmälert lasse und keine Gottheit zur Verdunkelung seines Namens neben ihn setze. Im Papsttum lässt man ihm zwar sein göttliches Wesen; weil aber seine Herrlichkeit nicht in einigen Buchstaben beschlossen ist, steht fest, dass man ihn doch nicht als Gott anerkennt. Denn wir sollen wissen, dass die rechte Gottesverehrung erst dann sichergestellt ist, wenn man sich vor der unfrommen Entweihung seiner Herrlichkeit hütet, die ein abergläubisches Treiben mit sich bringt. Darnach rühmt der Prophet Gottes einzigartige Wohltat, auf deren Betrachtung die Gläubigen ihre Gedanken vornehmlich richten sollen. Freilich scheint es allzu gewöhnlich, zu sagen: Er hat uns gemacht. Aber wer erinnert sich hier nicht der überall verbreiteten Undankbarkeit, dass unter hundert kaum einer sein Leben ernstlich auf Gottes Rechnung setzt! Wenn man ihnen zusetzt, können sie ja nicht bestreiten, dass sie aus nichts geschaffen wurden, aber es ist doch ein jeder sein eigener Gott und betet sich selbst an; man nimmt für die eigene Kraft in Anspruch, was doch Gottes Eigentum ist, wie er selbst verkündet. Weiter aber gilt es festzuhalten, dass der Prophet, wie wir schon anderwärts sagten, hier nicht von der allgemeinen Schöpfung spricht, sondern von der geistlichen Wiedergeburt, kraft deren Gott sein Bild in den Auserwählten wiederherstellt. In diesem Sinne sind allein die Gläubigen Gottes Werk, wie auch Paulus sagt (Eph. 2, 10): „Wir sind sein Werk, geschaffen zu guten Werken, die Gott vorbereitet hat, dass wir darinnen wandeln sollen.“ Auf dieses Verständnis deutet auch hier der Zusammenhang. Es ist doch ein Hinweis auf die besondere Gnade, in welcher Gott seine Kinder zu seinem Eigentum ausgesondert hat, um sie mit seinen Flügeln zu decken, dass er uns zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide gemacht hat. Das ist viel besser, denn als Mensch geboren sein. Wäre es aber nicht ein unsinniger Frevel, wenn jemand prahlen wollte, er habe sich selbst zum Menschen gemacht? Auch irdischen Vätern darf man dies nicht zuschreiben, dass sie mit eigener Kraft uns gezeugt. Denn was sollte ein schmutziger Same schaffen? Kein Bedenken aber trägt man, den Ruhm der Schaffung geistlichen Lebens an sich zu reißen. Denn worauf anders zielt das Prahlen mit dem freien Willen, als dass man sich einreden möchte, dass wir durch eigene Bemühung uns aus Adams Kindern zu Gottes Kindern machen könnten? Indem aber der Prophet uns Gottes Volk nennt, gibt er zu verstehen, dass wir die geistliche Wiedergeburt seiner freien Gnade verdanken. Sind wir des weiteren Schafe seiner Weide, so ergibt sich, dass nur durch eben diese Gnade bis zum Ende unversehrt bleibt, was uns einmal geschenkt ward.
4 Gehet zu seinen Toren ein mit Danken, zu seinen Vorhöfen mit Loben; danket ihm, lobet seinen Namen! 5 Denn der Herr ist freundlich, und seine Gnade währet ewig, und seine Wahrheit für und für.
V. 4. Gehet zu seinen Toren ein mit Danken. Dieser Schluss ist dem Anfang sehr ähnlich, nur ist eine Erinnerung an die im Gesetz verordnete Gottesverehrung beigefügt. Daraus ist einfach zu entnehmen, dass die Gläubigen ihren Dank gegen Gott nur dann richtig erstatten, wenn sie auch im feierlichen Bekenntnis der Frömmigkeit sich üben. Ist von Gottes Vorhöfen oder von seinem Tempel die Rede, so weist dies darauf hin, dass er nicht anders als nach der Vorschrift seines Gesetzes verehrt sein will. Damit wir aber wissen, dass uns ein beständiger Stoff zum Lobe Gottes geschenkt wird, heißt es: Seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit für und für. Hört Gott nicht auf, so mit uns zu handeln, so wäre es ja mehr als schändlich, wollten wir in der Darbringung des Lobopfers müde werden. Dass neben Gottes Gnade seine Wahrheit genannt wird, haben wir schon früher erklärt. In unserer Unempfänglichkeit würden wir selbst die handgreiflichsten Beweise seiner Gnade nicht fassen, wenn er nicht seinen heiligen Mund öffnete, uns seine väterliche Liebe zu bezeugen.

Jean Calvin – Aus dem Psalmenkommentar

Rufe ADONAI, die ganze Erde, vor Freude! Historisch gesehen wurde dieser Psalm während des Erntedankopfers im Tempel gesungen. Ein alter Rabbiner sagt, dass Ps. 100 sind jeden Tag zu rezitieren. Dies ist während des Pezukei D’Zimra im Rahmen des täglichen jüdischen Gebetsdienstes. Laut Rabbi Samson Raphael Hirsch wird dieses Dankeslied im messianischen Zeitalter gesungen, wenn Gott Tikkun Olam (die Wiederherstellung der Erde) herbeiführen wird, wenn die gesamte Welt (und das Universum) perfektioniert werden. Diese Erwartung wird im Aleinu bekräftigt, einem der Schlussgebete der täglichen Synagogen.

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

Die Überschrift des Psalms (oder Liedes) erklärt, daß dieser Psalm beim „Dankopfer“ Verwendung fand. Er wurde im Tempel bei dem Darbringen der Dankopfer gesungen. Die Ausdrucksweise dieses Psalms lehnt sich an die vorhergehenden Inthronisierungspsalmen an ( Ps 47;93;95-99 ), die die Herrschaft des Herrn feiern.
Der Psalmist ermahnte die Versammlung, dem Herrn mit Freuden zu dienen, denn er ist der Schöpfer, und mit Danksagung in seinen Tempel zu kommen, denn er ist gut und treu.
Vers 1-3 sind ein Aufruf zum Lobpreis und zum freudigen Dienst. Alle Menschen ( die ganze Erde ; vgl. Ps 96,1;97,1;98,4 ) sollen dem Herrn zujauchzen; ihr Lobpreis soll nicht gedämpft werden. Mehr noch, sie sollen ihm mit Freuden dienen. Mit diesem Dienst, der mit fröhlichen Liedern getan wird, könnte die Anbetung Gottes gemeint sein.
Der Herr ist fröhlich zu preisen und anzubeten, denn er ist allmächtig. Er ist der Schöpfer. Wer auf ihn vertraut, gehört ihm an. Sie folgen ihm, denn sie sind die Schafe seiner Weide (vgl. Ps 74,1;79,13;95,7; vgl. auch Ps 23,1;80,2 ).
Der zweite Teil des Psalmes ruft die Heiligen auf, in Jerusalem (Gottes Toren) einzuziehen und zu seinem Tempel (seinen Vorhöfen) zu kommen, um Dankopfer für seine Segnungen an ihnen darzubringen.
Das Volk sollte den Herrn für seine Güte, Liebe und Treue preisen. Diese Gnadengaben gewährt Gott von Generation zu Generation. Deshalb kann jede Generation, die die Güte, Liebe und Treue Gottes erfährt, in den Lobpreis Gottes miteinstimmen.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

zuerst geliebt

Was uns betrifft, so lieben wir, weil er uns zuerst geliebt hat.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – 1.Johannes 4,19

Wir, wir lieben, weil Er sich seinerseits zuerst für uns hingegeben hat.
Gottes Agenda – Das Neue Testament urtextnah ins heutige Deutsch übersetzt von Andreas Eichberger – 1 Johannes 4,19

Der tiefste Grund für unsere Zuversicht liegt in Gottes Liebe zu uns: Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.
Neue Genfer Übersetzung 2013 – 1 Joh 4,19

Am 2.September war diese Bibelstelle schon einmal – mit der Frage: Liebst du Gott?

Deswegen heute mal eine andere Sicht: Wie zeigt den Jehovah seine Liebe zu uns? Inwiefern hat ER uns zuerst geliebt? Und was ändert sich dadurch?
In der Zeitschrift : Faszination Bibel Ausgabe 04-2019 wird die Liebe Gottes schön auf den Punkt gebracht:

Johannes definiert hier, was Liebe ist:
„Gott ist Liebe“ – nicht „Liebe (und alles, was wir so nennen) ist göttlich“. Liebe ist Einsatz für den anderen bis hin zum Opfer – nicht einfach Sympathie oder Nettigkeit (und schon gar nicht jede sexuelle Anziehungskraft). Liebe gibt dem anderen, was er wirklich braucht. Und das kann manchmal auch gerade das sein, was erst mal Grenzen setzt oder weh tut: wie die Warnung, nicht in den Kaktus zu fassen, oder das Entfernen der Stacheln, wenn man es doch getan hat.

Was macht diese Liebe mit uns? Ich finde es spannend, Menschen auf FB und im realen Leben zu treffen, die ungerecht behandelt wurden, aber trotzdem nicht voller Haß sind, sondern nur enttäuscht. Aber die Liebe des himmlischen Vaters baut sie wieder auf! So sehen sie die Fehler der „Mitbrüder“ aber können vergeben und ohne Haß über die Sorgen berichten.

Wenn ein Gläubiger mit Bangen auf den Richterstuhl Christi blickt, dann ist Gottes Liebe in ihm noch nicht vollkommen (vgl. 1Joh 2,5;4,12 ) geworden. Die gereifte Erfahrung der göttlichen Liebe (die durch die praktische Liebe untereinander erreicht wird) ist unvereinbar mit einer furchtsamen Haltung und vertreibt die Furcht aus den Herzen.
Die Wendung „denn die Furcht rechnet mit Strafe“ heißt wörtlich „auf die Furcht folgt die Strafe“. Furcht trägt ihre eigene Strafe in sich. Ironischerweise erlebt ein Gläubiger, der der Liebe ermangelt, gerade deshalb Strafe, weil er sich schuldig fühlt und sich davor fürchtet, vor seinen Richter zu treten. Eine solche Angst verhindert das Vollkommenwerden der Liebe (wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe). Ein Christ, der wahrhaft liebt, hat dagegen nichts zu fürchten und entrinnt damit auch der inneren Qual, die der Mangel an Liebe mit sich bringt. Trotzdem bleibt die Liebe der Gläubigen im wesentlichen eine „sekundäre“ Liebe, die aus einer anderen folgt.
Laßt uns lieben (die meisten Handschriften fügen hier das Wort „ihn“ hinzu), denn er hat uns zuerst geliebt. Ein Gläubiger, der seine Glaubensbrüder liebt, liebt auch Gott und tritt deshalb, wenn er vor seinen Richter tritt, einer geliebten Person gegenüber. Eine solche Begegnung hat nichts Furchteinflößendes, aber sie bringt die Erkenntnis, daß seine Liebe zu Gott ihren Ursprung in Gottes Liebe zu ihm hat.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

„das neue Land, in dem Gott das Sagen hat“

Das Reich der Himmel ist gleich einem im Acker verborgenen Schatz, welchen ein Mensch fand und verbarg; und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker
Elberfelder 1871 – Matthäus 13,44

»Die neue Welt Gottes ist mit einem Schatz zu vergleichen, der in einem Acker vergraben war: Ein Mensch fand ihn und deckte ihn schnell wieder zu. In seiner Freude verkaufte er alles, was er hatte, und kaufte dafür den Acker mit dem Schatz.
Gute Nachricht Bibel – Mt 13,44

Das neue Land, in dem Gott das Sagen hat, kann man auch gut mit einem vergrabenen Schatz vergleichen, den ein Typ zufällig beim Umgraben von einer Wiese findet. Er verbuddelt den Schatz ganz schnell wieder. Weil er sich so sehr über das Ding gefreut hat und es so wertvoll für ihn ist, geht er los und versteigert seinen ganzen Besitz bei E-Bay. Das macht er nur, um diese Wiese kaufen zu können, denn dann gehört auch der Schatz ihm.
VolxBibel – Mt 13,44

Mit dem Königreich des Himmels ist es wie mit einem Schatz, der in einem Feld versteckt war. Ein Mann fand ihn und versteckte ihn wieder. Er freute sich so sehr, dass er losging und alles verkaufte, was er besaß, und das Feld kaufte.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Matthäus 13,44


ὅμοιος V. 31. θησαυρός Vorratskammer, -haus; Schatzbehälter; Schatz. κε-κρυμμένῳ V. 35, attr.; θησαυρῷ κεκρυμμένῳ … einem Schatz, der … verborgen/vergraben war. ἀγρός V. 24. εὑρών Aor. Ptz. εὑρίσκω, temp. (A291,1 Anm. 1; zur Verschränkung m. ὅν vgl. A364b). ἔ-κρυψεν Aor. κρύπτω V. 35. ἀπό hier kaus. (BDR § 2101); ἀπὸ τῆς χαρᾶς αὐτοῦ in seiner Freude (B χαρά 1). πωλέω verkaufen. πάντα ὅσα alles, was (vgl. B ὅσος 2). ἀγοράζω (< ἀγορά Marktplatz) kaufen; ὑπάγει καὶ πωλεῖ … ἔχει … ἀγοράζει praesens narrativum (A235).

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Schätze wurden früher oft aus Sicherheitsgründen vergraben. Hier ist höchstwahrscheinlich an einen abhängigen Bauern oder Landarbeiter gedacht, der den Schatz bei der Arbeit auf dem Feld eines Großgrundbesitzers entdeckte und wieder vergrub, damit dieser nicht Anspruch darauf erhob. Dann verkaufte er alles, was er besaß, um den Acker und damit den Schatz zu erwerben. Geschichten vom Finden eines verlorenen Schatzes waren bei der armen Bevölkerung natürlich sehr beliebt. Jesus möchte seine Hörer veranlassen, nach einem noch weit kostbareren Schatz zu suchen.

Kommentar zum Umfeld des Neuen Testaments

In einem fünften Gleichnis verglich Jesus das Himmelreich mit einem Schatz, verborgen im Acker. Ein Mensch, der diesen Schatz gefunden hatte, kaufte den Acker, um den Schatz für sich zu behalten. Da der Herr auch dieses Gleichnis nicht deutete, finden sich hier ebenfalls mehrere verschiedene Auslegungsvarianten. Von der Abfolge der Gleichnisse her scheint es am wahrscheinlichsten, daß hier von Israel, Gottes „Eigentum“ (2Mo 19,5; Ps 135,4), die Rede ist. Ein Grund dafür, daß Jesus in die Welt kam, war Israels Erlösung. Man könnte ihn also mit dem Mann gleichsetzen, der alles verkaufte, was er besaß (die Herrlichkeit des Himmels; vgl. Joh 17,5; 2Kor 8,9; Phil 2,5-8), um den Schatz zu erwerben.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Aber wem gehörte der Schatz? Durfte man den gefundenes behalten? Doch eigentlich nicht! – oder?

Das erste dieser Gleichnisse befasst sich mit der unerwarteten Entdeckung des Reiches Gottes, das zweite mit dem erfolgreichen Abschluss einer Suche danach. In beiden Fällen erkennt die Person, die darauf stößt, seinen großen Wert und ist bereit, alles aufzugeben (er verkaufte alles, was er besaß), um eine persönliche Beziehung zu Gott zu haben (er kaufte dieses Feld / die sehr wertvolle Perle).
Ein Schatz, der in einem Feld versteckt ist (Vers 44). Laut Halakhah gehört der Schatz, wenn er nicht markiert und auf öffentlichem Land gefunden wird, dem Finder. Wenn es markiert ist, muss der Eigentümer gesucht werden. Wenn es natürlich (ein Goldnugget oder ein Diamant) oder nicht markiert und auf privatem Land ist, gehört es dem Eigentümer des Landes; Deshalb hat der Finder dieses Feld gekauft – um Eigentümer zu werden.
Die Geschichte scheint jedoch zu implizieren, dass der Finder das Feld zum Preis vor dem Schatz gekauft hat und dass er das Feld nicht zu diesem Preis verkauft hätte, wenn der Besitzer gewusst hätte, dass der Schatz dort war. Dies wirft eine ethische Frage auf: Ist der Finder entweder durch Halacha oder moralisch (falls dies anders ist) verpflichtet, den Besitzer des Schatzes vor dem Kauf des Feldes zu benachrichtigen? Nein. Eigentum hat immer ein Potenzial, das über das hinausgeht, was die Eigentümer wissen. Nur Gott hat vollkommene Informationen. Ein Eigentümer kann die Möglichkeiten untersuchen, die sein Eigentum bietet, und andere sind nicht verpflichtet, ihre Zeit mit der Erweiterung seines Wissens zu verbringen. Wenn ich also erfahre, dass Ihr Land Öl enthält, muss ich Sie nicht darüber informieren, wenn ich ihm den Kauf anbiete, da das Eigentum Sie mehr als mich motivieren sollte, dies selbst herauszufinden. Der Verkäufer dieses Grundstücks erhielt einen fairen Preis für sein Grundstück mit dem ihm bekannten Potenzial; Wie so oft hat der neue Eigentümer es gekauft, weil er zusätzliches Potenzial wahrgenommen hat.

Stern – Kommentar zum jüdischen Neuen Testament

Wenn Sie Atem haben, haben Sie Hoffnung. Durch den Messias kannst du ein neues Herz empfangen.
Jeschua erzählte ein Gleichnis über das Himmelreich und verglich es mit einem Schatz, der auf einem Feld versteckt war. „Als ein Mann es fand“, fuhr Jeschua fort, „versteckte er es wieder und verkaufte dann in seiner Freude alles, was er hatte, und kaufte dieses Feld“ (Mt 13,44). Prof. DA Carson erklärte: „Das Himmelreich ist unendlich mehr wert als die Kosten der Jüngerschaft, und diejenigen, die wissen, wo der Schatz liegt, geben freudig alles andere auf, um ihn zu sichern.“ Wenn Sie Jesus, dem Messias, begegnen, werden Sie verstehen genau das was das bedeutet. Ich sage dir, was auch immer es kostet, es lohnt sich!

Jüdische Einwände gegen Jesus beantworten

Beispiele für Menschen, die als Rabbiner den Messias gefunden haben, und dann alles auf der Erde verloren haben, findet man unter anderem in der Broschüre „die Weiheit ruft
Was bin ich bereit, für Jehovahs Königreich aufzugeben? Lebe ich schon „im Blick auf die Ewigkeit“? Oder suche ich noch bei meiner Kirche/Gemeinde/Versammlung den Schutz, den nur Jehovah durch ein persönliches Verhältnis bieten kann?