Schlagwort: Lüge

wo kein Holz …

Wo es an Holz fehlt, erlischt das Feuer; und wo kein Ohrenbläser ist, hört der Zank auf.
Kohle zur Glut und Holz zum Feuer, und ein zänkischer Mann zum Schüren des Streites.
Elberfelder 1871 – Sprüche 26,20–21

Wo das Holz zu Ende geht, erlischt das Feuer,
und ohne Verleumder verstummt der Zank.
Schwarzkohle zur Glut, und Hölzer zum Feuer –
und einen zänkischen Mann zum Schüren des Streits.
Jantzen & Jettel – Sprüche 26:20–21

Feuer erlischt, wenn es kein Holz mehr gibt, und Streit legt sich von selbst, wenn der Klatsch aufhört.
Ein streitsüchtiger Mensch fängt ebenso leicht Streit an, wie Kohle die Glut entfacht oder Holz das Feuer.
Neues Leben Bibel 2014 – Sprüche 26,20–21

Ach ja, mit dem erzählen von Geschichten – kann man die beste Familie auseinanderbringen. Eine furchtbare Angewohnheit von einigen Menschen! Aber schauen wir in die Bibel, so sehen wir, dass die erste Lüge im Garten Eden begann – und dass Lüge immer mit 95 % oder mehr Wahrheit „garniert“ wird.
Auf der anderen Seite denke ich an religiöse Bücher, in denen einfach behauptet wird, was andere glauben, um diese in ein schlechtes Licht zu bringen. So hat der Leser dieser „Wahrheitsliteratur“ den Eindruck, dass „alle Katholiken“ oder „alle Evangelikale“ usw dies oder jenes glauben würden – aber in Wirklichkeit wird nur die Meiung eines einzelnen Mitglieds zitiert. Hast du die Zeit und Mühe diese „Fakten“ nachzuprüfen? Oder glaubst du allem was man dir vorsetzt?

Die Begriffe Feuer und Zank verbinden diese beiden Verse miteinander. Ein Zank geht ohne Klatsch zu Ende (vgl. Sprüche 11,13;16,28;18,8;20,19;26,22 ), wie ein Feuer ausgeht, wenn es keine Nahrung mehr bekommt (V. 20 ). Umgekehrt trägt der Zank zum Streit (vgl. Sprüche 17,1;18,6;20,3;22,10;23,29;30,33 ) bei, wie Holzkohle und Holz ein Feuer entfachen.

Walvoord Bibelkommentar

Was »das Holz« zum Feuer ist, das ist der Verleumder zum Streit. Schiebt man kein Holz mehr nach, erlischt das Feuer; verstummt der »Ohrenbläser«, nirgân (wie in 16,28; 18,8; 26,22), »ruht«, šâtaq (nur noch in Ps 107,30; Jon 1,11.12), »der Zank«. Der Zuträger entspricht dem betrügenden Mann von Vers 19. Er macht vor den Leuten, denen er schaden will, ein freundliches Gesicht, er sei ein Mann des Friedens, während er unablässig dem Feuer des Unfriedens unter Brüdern neue Nahrung nachreicht und so den Krieg am Leben erhält.
»Kohle«, pæḥam (nur noch in Jes 44,12; 54,16 für Kohlenfeuer), und »Glut«, gæḥalîm, »glühende Kohlen« (wie u. a. in 6,28; 25,22; Ps 18,9; 120,4), nähren das Feuer. Fügt man noch schwarze Kohle zur glühenden Kohle hinzu, brennt das Feuer weiter, und so hält ein »zänkischer Mann« jeden Streit am Leben.

Benedikt Peters – Das Buch der Sprüche

Zank und Feuer werden verglichen. Sie ähneln sich so sehr, daß die gleichen Tätigkeitswörter für beide Bereiche gebraucht werden. Auch der Streit wird entzündet oder entfacht (V. 21). Er wird geschürt oder angeheizt wie das Feuer, und er erlischt wie das Feuer. Vielleicht ist sogar die Bedeutung des Wassers für das Löschen im Spruch enthalten, denn das Wort für ruht bezeichnet in Ps 107,30 das Auslaufen der Wogen. Die Bedeutung, die das Brennholz für das Feuer hat, hat der Ohrenbläser (16,28) für den Streit. Wer den Zank beenden will, braucht nur den Ohrenbläser außer Reichweite zu schaffen. Wer den Frieden liebt, lasse sich gar nicht mit ihm ein. Vor allem achte der Weise darauf, daß nicht er selber durch das Kolportieren gefährlicher Äußerungen zum Streit beiträgt.

Wuppertaler Studienbibel

Jehovas Wort warnt wiederholt vor dem Schwatzen. Schwätzer mischen sich in fremde Angelegenheiten ein, und sie neigen dazu, sich um die Geschäfte anderer zu kümmern, während sie ihre eigenen vernachlässigen. Christen werden wie folgt ermahnt: „Gewisse unter euch wandeln unordentlich, indem sie überhaupt nicht arbeiten, sondern sich in das einmischen, was sie nichts angeht.“ Wenn wir leiden, so sollte es wegen der Bewahrung der christlichen Lauterkeit sein und nicht, weil wir uns in fremde Angelegenheiten einmischen: „Möge niemand von euch leiden als Mörder oder Dieb oder Übeltäter oder als einer, der sich in Dinge anderer Leute einmischt. Doch wenn er als Christ leidet, so schäme er sich nicht.“ Statt sich lärmend in die Angelegenheiten anderer einzumischen, solltet ihr „danach trachten, ruhig zu leben, und euch um die eigenen Geschäfte zu kümmern“. „Jeder Narr wird sich in Dinge einmischen“, sagt uns die Bibel. Warum sich also als Narr ausweisen? — 2 Thessalonicher 3:11; 1 Petrus 4:15, 16; 1 Thessalonicher 4:11, NW; Sprüche 20:3, KJ.
Schwätzer, die sich in fremde Sachen einmischen, bereiten Schwierigkeiten. Sie schwatzen über die Angelegenheiten anderer, färben die Sache und übertreiben sie, stellen sie falsch dar, verdrehen sie und häufen ihre aufreizenden Ohrenbläsereien auf: „Wo es an Holz fehlt, erlischt das Feuer; und wo kein Ohrenbläser ist, hört der Zank auf. Kohle zur Glut und Holz zum Feuer, und ein zänkischer Mann zum Schüren des Streites. Die Worte des Ohrenbläsers sind wie Leckerbissen, und sie dringen hinab in das Innerste des Leibes.“ Statt die Worte der Person laut ins Gesicht zu sagen, werden sie hinter ihrem Rücken geflüstert, und die Verleumdung wird gierig verschlungen von Ohren, die es nach Geschwätz gelüstet. Dieses Geflüster hinterläßt nicht bloß einen oberflächlichen Eindruck, sondern sinkt tief ein und wird gründlich gekaut und verdaut. „Der Freund liebt zu aller Zeit, und als Bruder für die Drangsal wird er geboren“, aber der Flüsterer, der Ohrenbläser ist kein Freund. Gerade wenn jemand Freunde und Brüder am meisten braucht, wenn er sich in Schwierigkeiten befindet und gegen Widerwärtigkeiten zu kämpfen hat, schlägt der Flüsterer am empfindlichsten zu, um den Leidenden seiner Freunde zu berauben: „Ein Ohrenbläser entzweit Vertraute [vertraute Freunde, Me].“ „Wer aber eine Sache immer wieder anregt, entzweit Vertraute.“ — Sprüche 26:20-22; 17:17; 16:28; 17:9.
„Wer Verleumdung ausbringt, ist ein Tor.“ Meistens ist Geschwätz verleumderisch. Selbst das Wahre, das einst noch daran war, wird bald aufgebauscht, bis das meiste des Erzählten aus Lügen besteht. Freunde fangen an, den Verleumdeten zu meiden, und Jehovas Haß kommt über den Schwätzer, der „Zwietracht ausstreut zwischen Brüdern“ in der Versammlung. Verleumdung ist eine der Sünden, von denen vorausgesagt wurde, daß sie in den letzten Tagen überhandnehmen werden und wodurch diese alte Welt Zerstörung verdient. Deshalb sollten Christen besonders „Heuchelei und Neid und allerlei übles Nachreden“ meiden. (Sprüche 10:18; 6:19; 1 Petrus 2:1, NW; 2 Timotheus 3:3) Oft ist Schwatzen nicht böse gemeint, und es besteht nicht die Absicht, Schaden anzurichten, aber dessenungeachtet entsteht Schaden. Wenn ein Mensch auch zufällig getötet wird, so ist er genauso tot, wie wenn es absichtlich getan worden wäre. Wenn jemand Lügen verbreitet, in dem Gedanken, es seien Wahrheiten, sind es dennoch Lügen, und so macht er sich des Lügens schuldig. Der Betreffende mag versuchen, die Schuld von sich auf einen anderen abzuwälzen, indem er sagt, dieser habe ihm die Sache erzählt. Wohlan, er log. Aber wenn du die Geschichte wiederholt hast, hast du auch gelogen. Gemäß den Gesetzen über Verleumdung wird jemand schuldig, wenn er eine Lüge in gedruckter Form wiederholt, ungeachtet, wer sie erfunden oder wen er zitiert hat. Schließlich verhält es sich ja so: wenn nur der Urheber eines Gerüchts es äußerte, würde es nie sehr weit gelangen und nicht viel Schaden anrichten. Macht Jehova heute nicht jene verantwortlich, welche die religiösen Lügen wiederholen, die vor vielen Jahrhunderten erfunden worden sind? Er zieht auch die Schwätzer zur Rechenschaft, die entweder Lügen erfinden oder ausbreiten.
Wenn jemand unwissend Lügen verbreitet, ist er wohl nicht so tadelnswert wie der wissentliche Lügner, aber er ist auch nicht schuldlos. Wenn es ihm wirklich leid tut, wird er in der Zukunft bestimmt vorsichtig sein, was das Nachsagen von Dingen betrifft. Diese Vorsicht jedoch ist kein Merkmal derer, die das Schwatzen lieben. U

Wachtturm – 15.Oktober 1955

Ein Richter spricht ein paar Worte und ein schuldiger Gefangener wird in eine Zelle in der Todeszelle gebracht. Ein Klatschmaul tätigt einen Telefonanruf und ein Ruf wird beschädigt oder vielleicht ruiniert. Ein zynischer Professor macht eine abfällige Bemerkung in einer Vorlesung und der Glaube eines Studenten wird zerstört.

Unterschätzen Sie niemals die Macht der Worte. Für jedes Wort in Hitlers Buch Mein Kampf starben 125 Menschen im Zweiten Weltkrieg. Salomo hatte Recht: „Tod und Leben stehen in der Macht der Zunge“ (Spr 18,21). Kein Wunder, dass Jakobus die Zunge mit einem zerstörerischen Feuer, einem gefährlichen Tier und einem tödlichen Gift vergleicht (Jakobus 3,5-8). Beim Reden geht es um Leben und Tod.

Wenn man zusammenfasst, was die Sprüche über die menschliche Sprache lehren, kommt man zu vier wichtigen Aussagen: (1) Sprache ist ein großartiges Geschenk Gottes; (2) Sprache kann dazu benutzt werden, Gutes zu tun; (3) Sprache kann dazu benutzt werden, Böses zu tun; und (4) nur Gott kann uns helfen, Sprache zum Guten zu benutzen.

Sprache ist ein großartiges Geschenk von Gott

Der erste vollständige Satz unserer älteren Tochter war: „Wohin geht Daddy?“ Wenn man bedenkt, wie voll mein Terminkalender in jenen Tagen war, war das eine angemessene Frage, die sie stellen konnte. Aber wer hat Carolyn beigebracht, diese Worte zu verstehen und zu sprechen? Und wer hat ihr erklärt, wie man einen Satz zusammensetzt, der eine Frage stellt?
„Die Fähigkeit [zu sprechen] ist so selbstverständlich, dass wir zu vergessen scheinen, was für ein Wunder sie ist“, schreibt Professor Steven Pinker. „Sprache ist kein kulturelles Artefakt, das wir lernen, so wie wir lernen, die Zeit abzulesen oder wie die Bundesregierung funktioniert. Stattdessen ist sie ein unverwechselbarer Teil der biologischen Ausstattung unseres Gehirns. Christliche Gläubige würden sagen, dass Gott, als er unsere ersten Eltern schuf, ihnen die Fähigkeit gab, zu sprechen und Worte zu verstehen. Als Ebenbild eines kommunizierenden Gottes haben die Menschen die wunderbare Gabe der Sprache. „Die Antwort der Zunge kommt vom Herrn“ (16,1).
Gott sprach zu Adam und gab ihm Anweisungen über das Leben im Garten, die er später mit Eva teilte; beide verstanden, was Gott ihnen sagte (Gen 2,15-17; 3,2-3). Adam konnte die Tiere benennen (2,18-20) und seiner Braut einen beschreibenden Namen geben (V. 22-24). Satan benutzte Worte, um Adam und Eva zu täuschen (3,1-5), und Eva muss Worte benutzt haben, um ihren Mann zum Essen zu überreden (V. 6). Der Garten Eden war ein Ort der Kommunikation, weil Gott Adam und Eva die Fähigkeit gab, Worte zu verstehen und zu benutzen.
Die Bilder, die in den Sprüchen für die menschliche Rede verwendet werden, weisen auf den Wert dieser göttlichen Gabe hin, die wir nicht nur als selbstverständlich ansehen, sondern allzu oft verschwenden und missbrauchen. Kluge Worte werden mit Gold und Silber verglichen. „Die Zunge des Gerechten ist wie erlesenes Silber; das Herz des Gottlosen ist wenig wert“ (Spr 10,20). „Ein klug gesprochenes Wort ist wie ein goldener Apfel in einer silbernen Fassung. Wie ein goldener Ohrring oder ein Schmuck aus feinem Gold ist die Zurechtweisung eines klugen Mannes für ein hörendes Ohr“ (25:11-12, NIV). Unsere Worte sollten so ausgewogen, schön und wertvoll sein wie der kostbarste Schmuck; wir sollten so hart arbeiten wie der Handwerker, um sie so zu machen. (Siehe Prediger 12:9-11.)


Eines der Kennzeichen von Lügnern ist, dass sie sich gerne Lügen anhören. „Ein Bösewicht hört auf böse Lippen; ein Lügner hört auf eine bösartige Zunge“ (17:4, NIV). Es ist eine Grundregel des Lebens, dass die Ohren hören, was das Herz liebt, also hüte dich vor Menschen, die eine Vorliebe für Klatsch und Lügen haben.
„Eine ehrliche Antwort ist wie ein Kuss auf die Lippen“ (24:26, NIV; siehe 27:6). Ein Kuss ist ein Zeichen der Zuneigung und des Vertrauens, und Gott möchte, dass sein Volk „die Wahrheit in Liebe sagt“ (Eph. 4:15). Es ist wohl gesagt worden, dass Liebe ohne Wahrheit Heuchelei und Wahrheit ohne Liebe Brutalität ist, und wir wollen uns keiner der beiden Sünden schuldig machen. Die Welt behauptet: „Ehrlichkeit ist die beste Politik“, aber wie der britische Prälat Richard Whateley sagte: „Wer nach diesem Prinzip handelt, ist kein ehrlicher Mensch“. Wir sollten ehrlich sein, weil wir in unserem Herzen ehrliche Menschen sind, die in der Furcht des Herrn wandeln, und nicht, weil wir gewiefte Geschäftemacher sind, die eine erfolgreiche Politik verfolgen.

Wir verletzen andere durch Klatsch und Tratsch. „Du sollst nicht als Schwätzer unter deinem Volk umhergehen“ (Lev. 19:16, NKJV). „Schwätzer“ ist die Übersetzung eines hebräischen Wortes, das „umhergehen“ bedeutet und wahrscheinlich von einem Wort abgeleitet ist, das „Händler“ bedeutet. Der Schwätzer geht mit Klatsch und Tratsch hausieren! „Ein Schwätzer verrät Geheimnisse, aber wer treu ist, verbirgt etwas“ (Spr 11:13, NKJV). Klatschtanten schmeicheln den Menschen, indem sie ihnen Geheimnisse verraten, aber es ist gefährlich, einer ihrer „Kunden“ zu sein. „Wer als Schwätzer umhergeht, gibt Geheimnisse preis; darum sollst du nicht mit einem verkehren, der mit seinen Lippen schmeichelt“ (20:19, NKJV).
Der Schwätzer „isst“ und genießt seine Geheimnisse, wie Sie und ich essen und genießen. „Die Worte eines Klatschers sind wie köstliche Leckerbissen; sie dringen in das Innerste eines Menschen ein“ (18:8, NIV; siehe 26:22). Menschen, die sich von Klatsch und Tratsch ernähren, gieren nur nach mehr, und die einzige Abhilfe besteht darin, dass sie einen Appetit auf Gottes Wahrheit entwickeln (2:10). Wir müssen uns vor Schwätzern hüten, denn sie richten großen Schaden an. „Ein gottloser Mensch gräbt Böses aus, und es ist auf seinen Lippen wie ein brennendes Feuer. Ein verkehrter Mensch sät Zwietracht, und ein Flüsterer trennt die besten Freunde“ (16:27-28, NKJV; siehe 17:9). „Wo kein Holz ist, erlischt das Feuer, und wo es keinen Schwätzer gibt, hört der Streit auf“ (26:20, NKJV).

Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Series

„Gott ist gut, du bist schlecht. Streng dich mehr an!“ ???

Heute wieder ein Zitat aus den Videos von Johannes Hartl. Mal eine andere Sicht auf die Geschichte zwischen der Schlange und Eva:

Jesus ist gekommen, um zu offenbaren, wie der Vater ist. Und das ist so entscheidend, denn wie du denkst, dass Gott sei, wird alles in deinem Leben bestimmen. Angefangen bei dem, wie du die Bibel liest. Ich mache ein Beispiel: Du liest die Bibel und du hast die Vorstellung, du hast das Paradigma von Gott als jemandem, für den du nie gut genug bist. Jemand hat mal gesagt: „Für viele ist Christentum: Gott ist gut, du bist schlecht. Streng dich mehr an!“ Das glauben viele Menschen. Da gibt es diese religiösen Ansprüche, wie ich sein sollte. Und dann gibt es mich armen, kleinen Wicht. Und als Christ zu leben heißt, irgendwie mit dieser Spannung klarzukommen, dass ich es nie schaffe. Unglaublich viele Leute glauben das. Und es ist eine Sichtweise, die bedeutend beeindruckter ist von sich selbst als von Gott. Wenn du mit diesem Paradigma die Bibel liest, kannst du die Bibel aufschlagen, wo du willst, du wirst dich immer verdammt fühlen. Du fängst an zu lesen, dass Gott gerecht ist. Dann denkst du: „Okay, er ist gerecht. Das heißt, ich habe keine Chance.“ Du kannst aufschlagen, wo du willst, wenn du ein Paradigma hast von einem Vater, an dessen Herz ein geliebter Sohn geruht hat, der Mensch geworden ist, um uns zu diesem Vater heimzuführen, dann wirst du die gleichen Bibelstellen aufschlagen. Du wirst lesen: „Gott ist gerecht.“ Und du wirst sagen: „Wahnsinn. Vater, du bist gerecht. Du siehst alles an mir, was noch nicht heil ist. Und du siehst nicht nur nach dem Schein, sondern du bist echt gut in dem, was du tust. Du willst, dass es gerichtet wird.“ Du siehst einen Vater, der will, dass dein Herz heilt, und du sagst: „Papa, schau mal her, in den Bereichen ist mein Herz noch nicht heil. Aber ich will dahin.“

Es ist entscheidend, dass Jesus mit dieser objektiven Offenbarung gekommen ist, um dieses Bild des Vaters in uns wieder herzustellen. Wo ist das zerbrochen? Erstes Kapitel in der Bibel: Gott erschafft alles. Zweites Kapitel: Er erschafft alles und setzt den Menschen in einen wunderschönen, perfekt ausgestatteten, reichen, glücklichen Zustand. Mit jeder Menge zu essen, mit Partnerschaft ohne Scham, mit Schönheit. Es ist wunderbar.

In diese Situation der Fülle kommt die Schlange, kommt der Feind mit einer interessanten Aussage. Sie kommt zu der Frau und sagt: „Gott hat gesagt, dass ihr von den Bäumen nichts essen sollt.“ Dann antwortet sie: „Doch, schon. Nur von dem einen nicht. Gott hat gesagt, dass wir sterben müssen, wenn wir von dem Baum essen.“ Und dann sagt die Schlange: „Ihr werdet nicht sterben. Gott weiß viel mehr. Wenn ihr davon esst, gehen euch die Augen auf und ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse.“ Das müsst ihr euch kurz vor Augen halten, was die Schlange hier eigentlich sagt. Sie sagt erst mal: „Sie weiß viel mehr.“ Sie sagt erstmal: „Gott sagt dir nicht die Wahrheit, er lügt dich an. Er lügt dich an, indem er dir was vorenthält. Erstens ist er nicht wahr, zweitens ist er nicht wirklich gut, weil er nicht das Beste für dich will. Und drittens sagt er, dass er nicht will, dass ihr wie Gott werdet. Das heißt, dass er auch klein und bedroht von dir ist. Er will dich kleinhalten.“

Die Lügen des Teufels
Der Teufel erzählt Lügen über Gott. Der erzählt der Eva nicht Lügen über Adam oder den Garten. All das kommt nicht, sondern er erzählt Lügen über Gott. Du musst das wissen. Das ist die Strategie des Feindes in jedem Augenblick deines Lebens, dass er dir Lügen über Gott erzählt. Und dann auch über dich. Das hängt zusammen. Dann geht es weiter, dass er sagt: „Ihr werdet sein wie Gott.“ Das ist dann eine Lüge über Eva. Aber er versucht, dir einzureden: „Gott meint es nicht gut. Wenn du dich auf ihn verlässt, kommst du zu kurz. Er enthält dir was vor. Dein Leben wird traurig und elend. Und das, was wirklich gut ist, da kommst du nicht rein, wenn du Gott gehorchst.“
Und er ist nicht kreativ. Der Teufel macht bis heute das Gleiche. Und er lügt über Gott immer in zwei Richtungen. Die sind beide hier drin. Er sagt erstens: „Gott ist nicht gut.“ Und zweitens: „Gott ist nicht groß.“ Erstens: „Er ist nicht gut, denn er enthält dir was vor. Vom besten Baum darfst du nicht essen. Er meint es nicht wirklich gut mit dir.“ Und dann das zweite. Er fühlt sich auch bedroht von dir. Er will dich nicht großwerden lassen. Das heißt, er ist nicht wirklich groß und mächtig, sondern er ist kleinlich und eng.

Echte Gotteserkenntnis – Löwe und Lamm
Und diese zwei Lügen sind wie die Kehrseite aller echten Gotteserkenntnisse. Und die echten Gotteserkenntnisse sind simpel. Die sind in der ganzen Bibel auf zwei Pole aufgespannt. Und die sind: Gott ist extrem groß und er ist trotzdem extrem gut. Oder anders: Er ist extrem gut, aber er ist in dem extrem mächtig. Das ist die ganze Spannung.

Johannes Hartl – Lebensfragen und Herausforderungen
Bibelausstellung in Wasbüttel

„Aber ich hatte nicht den Mut, zur Wahrheit zurückzukehren“

„Was ist Wahrheit?“

Interessant, wie sehr heute die Wahrheit verbogen wird. Denke da an eine „Gutachterin“ die der Meinung war, dass jeder seine eigene Wahrheit hat, und es eine absolute Wahrheit nicht gäbe. Kein Wunder das vor weltlichen Gerichten soviel Unfug herauskommt! Gestern kam über n-tv und Zeitungen eine Meldung:



„Aber ich hatte nicht den Mut, zur Wahrheit zurückzukehren“, sagte die Frau, die inzwischen selber Mutter von drei kleinen Kindern ist. In den Folgejahren sei der Druck immer größer geworden. Erst als ihre eigene Tochter vor fünf Jahren auf die Welt kam, habe sie sich von der Last befreien wollen.

Laut früherer Anklage soll der Vater das Mädchen von November 1989 bis Mai 1991 dreimal zum Geschlechtsverkehr gezwungen haben. Die Tochter war zur angenommenen Tatzeit neun und zehn Jahre alt. Der Angeklagte hatte die Vorwürfe stets bestritten. „Es war kein faires Verfahren“, kritisierte der 62-Jährige. Er habe sich von Anfang an vorverurteilt gefühlt. Die siebenjährige Haftstrafe hat der Mann voll verbüßt. Sollte sich nun ergeben, dass er zu Unrecht im Gefängnis saß, kann er mit einer Entschädigung rechnen.

dazu sehr interessant, dass man es auch nicht als schlimm ansieht, wenn gelogen wird:

bei 1und1 wird von Herrn Menzel der Strafrechtsanwalt Sascha Böttner befragt:


Da kommt es ständig vor, dass falsche Angaben gemacht werden. Es gibt ja den Spruch: Nirgendwo wird so viel gelogen wie vor Gericht. Zum Beispiel bei Zivilverfahren. Da gibt es die Version des Klägers und die Version des Beklagten. Oft sind das komplett unterschiedliche Realitäten. Da wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Ständig und permanent. Das gibt es auch in Strafprozessen. Ich habe schon vier verschiedene Zeugen mit vier verschiedenen Aussagen erlebt. Irgendwer muss ja lügen.

Wie viele Verfahren wegen Falschaussage gibt es in Deutschland?

Das weiß ich nicht genau. Jedoch kommen nach meiner Schätzung vielleicht gerade einmal fünf Prozent der getätigten Falschaussagen zur Anzeige. Wenn überhaupt so viele. Ich würde sogar sagen: Es wird in fast jedem Prozess gelogen.

Mein Vorschlag: Nehmt auch diejenigen in Verantwortung, die aktiv viel Geld bei solchen Verfahren verdienen. Also als erstes die sogenannten Gutachter,… und dann die Richter, die solche Fehlurteile fällen. Sobald auch für Richter und Gutachter Fehlurteile eine Folge hätten, würden diese mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr prüfen und doch eher Zweifel anmelden. Aber ganz sicher, weder diejenigen die vor Gericht lügen noch die Richter und Gutachter werden an Gott vorbeikommen – das macht mich wieder ruhig und gelassen, denn so kommt es doch zur Gerechtigkeit.

Magnet knipst Moral aus

Ist das die Erklärung, warum einige vor Gericht und vor sich selbst Lügenmärchen erzählen ohne rot zu werden, und damit anderen Schaden zufügen?

Gefunden auf wissenschaft.de

Magnet knipst Moral aus

Wissenschaftler identifizieren den Sitz des ethischen Urteilvermögens im Gehirn

Eine kleine Gehirnregion hinter dem rechten Ohr ist dafür verantwortlich, dass sich der Mensch in die Absichten und Beweggründe anderer einfühlen kann. Dies haben Wissenschaftler bewiesen, indem sie dieses Hirnareal mit einem Magnetfeld ausschalteten. In der Folge haben sich Versuchspersonen bei der Beurteilung einer Handlung als gut oder schlecht lediglich noch auf die Konsequenzen der Handlung berufen. Die dahinter steckende Absicht blendeten sie dagegen weitgehend aus. Die Untersuchungsergebnisse dürften unter anderem wichtig sein, um Schuldfragen bei Gerichtsfällen zu bewerten.

Als moralische Beurteilung bezeichnen die Wissenschaftler um Liane Young vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, wenn eine Handlung als gut oder schlecht gewichtet wird. Dabei spielt normalerweise nicht nur die Konsequenz einer Handlung eine Rolle, sondern auch die Absicht und tiefer gehende Überzeugungen. So wird ein Mensch weniger hart über eine Person urteilen, deren Handeln von einer guten Absicht geleitet ist, obwohl die Konsequenzen der Handlung nicht für gut geheißen werden. Bisher war vermutet worden, dass ein kleines Gehirnareal hinter dem rechten Ohr, die sogenannte rechte temporoparietale Übergangsregion (rTPJ), bei der moralischen Beurteilung eine Rolle spielt. Mit ihren Experimenten wiesen die Forscher nun nach, dass diese Region sogar entscheidend ist, wenn ein Mensch bei einem moralischen Urteil über die Absichten des Handelnden nachdenkt und diese berücksichtigt.

In der Versuchsanordnung ist die rTPJ einer Gruppe von Testpersonen mit starken Magnetfeldern temporär ausgeschaltet worden. Daraufhin mussten diese ein moralisches Urteil über verschiedene Szenarien abgeben. Es zeigte sich, dass die Personen mit ausgeschalteter rTPJ deutlich anders urteilten als die Mitglieder einer Kontrollgruppe, bei denen andere Gehirnregionen magnetisch manipuliert wurden. Besonders deutlich wurde der Unterschied bei der Frage nach der Schuld einer Frau, die jemanden mit Absicht vergiften will, aber irrtümlicherweise ein ungiftiges Mittel wählt, so dass das Opfer unbeschadet überlebt. Bei den Probanden mit ausgeschaltetem rTPJ kam die Täterin deutlich besser davon als bei der Vergleichsgruppe. Sie urteilten nach Ansicht der Wissenschaftler viel milder, weil sie die Absicht, die hinter der Handlung steckte, weitgehend außer Acht ließen und sich nur auf die Konsequenzen konzentrierten, nämlich den glimpflichen Ausgang für das Opfer.

Personen, denen mit Magnetfeldern die Gehirnregion rTPJ ausgeschaltet wurde, fehlt somit weitgehend ein wesentlicher Teil für eine moralische Beurteilung – der Blick für die Absichten und Überzeugungen des Täters. Sie urteilen überspitzt ausgedrückt nach der Regel: Nichts passiert – keine Schuld. Kleinkinder urteilen auf eine vergleichbare Weise, weil sie Zusammenhänge nicht durchschauen. Weitere Untersuchungen sollten deshalb der Frage nachgehen, wie sich das moralische Urteilen in dieser Gehirnregion genau entwickelt, schreiben die Forscher.

Liane Young (Massachusetts Institute of Technology, Cambridge) et al: PNAS, Online-Vorabveröffentlichung, doi: 10.1073/pnas.0914826107

ddp/wissenschaft.de – Thomas Neuenschwander

Was Macht aus einem Menschen macht

…und warum der Schöpfer nicht wollte, dass ein Mensch Macht über einen anderen Menschen hat – egal wie diese Funktion auch genannt werden sollte …
Wenn wir uns die biblische Geschichte anschauen, wollte der Mächtige noch nicht einmal einen König einsetzen – und auch keine Gruppenaufseher – sondern nur Streitschlichter. Einfacher Gehorsam SEINEN Geboten hätte völlig genügt, und wird in naher Zukunft wieder genügen.
Die Beispiele, die in dem Zitat vorkommen, kann ich aus vollen Herzen unterschreiben -selbst viele viele Male genau so erlebt:

Macht macht heuchlerisch

Bei Menschen mit Einfluss verschieben sich die moralischen Ansprüche

Menschen mit Macht legen häufig an andere viel höhere moralische Maßstäbe an als an sich selbst. Für diese Aussage liefern die Mächtigen aus Politik und Wirtschaft immer wieder neue Belege: Da predigen Wirtschaftsführer Sparsamkeit und genehmigen sich gleichzeitig großzügige Bonuszahlungen. Politiker geißeln den moralischen Verfall ihres Landes und sind dabei selbst in Korruptionsaffären verstrickt oder privat durch Alkoholexzesse auf. Zwischen solcher Heuchelei und der Macht eines Menschen scheint eine grundlegende Verbindung zu bestehen, sagen nun niederländische und amerikanische Psychologen: In Tests mit Freiwilligen haben sie nachgewiesen, dass sich mit der Machtposition eines Menschen auch die moralischen Kriterien verschieben.

Die Wissenschaftler ließen die Studienteilnehmer für ihre Tests entweder die Rolle eines Premierministers oder eines kleinen Beamten einnehmen und konfrontierten sie dann mit moralischen Fragestellungen. So hatten die Probanden unter anderem Verkehrsverstöße, Betrug bei der Steuererklärung und die mögliche Rückgabe eines gestohlenen Fahrrads zu beurteilen und Sanktionen gegen Mitarbeiter wegen überhöhten Reisekostenabrechnungen zu bewerten. Gleichzeitig gaben die Forschern den Teilnehmern die Möglichkeit, sich in einer fiktiven Lotterie durch Schummeln höhere Gewinnchancen zu erschleichen.

Die Tests ergaben einen klaren Zusammenhang zwischen Machtposition und den moralischen Kriterien, die ein Proband an sich und andere anlegte: Je mehr Macht den Probanden verliehen worden war, desto heftiger verurteilten sie die Vergehen anderer und desto laxer wurden die moralischen Maßstäbe, die sie an sich selbst anlegten. Dies galt umso mehr, wenn die Versuchspersonen ihre Machtposition persönlich für gerechtfertigt hielten. Waren sie hingegen der Meinung, sie seien unverdient zur Macht gekommen, bewerteten sie ihr eigenes Verhalten sogar nach strengeren Kriterien als das anderer.

Adam Galinsky (Northwestern University in Evanston) et al.: „Psychological Science“
ddp/wissenschaft.de – Ulrich Dewald

„hab ich aber bei …gelesen“

Habe in letzter Zeit öfter zitate gehört, wo der Redner als Quelle das Internet angegeben hat. Etwas wage – oder ironisch lustig?
Dazu wie glaubhaft viele Meldungen sind – diese Aussage:

Knochenmarkspender und Bankbetrug
Fehlalarm im Internet

Ende November warnte die Polizei in Gotha vor einer neuen Betrugsmasche. Verbrecher würden Kleinstbeträge auf zufällig erzeugte Kontonummern überweisen. Wenn dann keine Fehlermeldung erfolge, wüssten die Betrüger, dass das Konto existiert – und dann buchten sie Geld ab. So zumindest die Theorie der Ermittler. Viele Verbände und später auch Medien griffen die Warnung auf und verbreiteten sie weiter. Doch tatsächlich handelte es sich bei ihr wohl um eine Falschmeldung, die sich mit rasender Geschwindigkeit verbreitet – vor allem im Internet.

Meist werden solche „Hoaxes“ – englisch für Schabernack oder Falschmeldung – per E-Mail weitergeleitet. Wenige Klicks und schon haben die nächsten zehn Leute den Kettenbrief im Posteingang. Die Klassiker warnen vor neuen Computerviren oder suchen nach Knochenmarkspendern. Oder es wird gar versprochen, am Vermögen von Microsoft-Gründer Bill Gates beteiligt zu werden – wenn man die Mail an 20 Menschen weiterleitet.
Bitte nicht weiterleiten

„Das typische Kennzeichen, das sofort die eigene Alarmklingel auslösen sollte, ist die Aufforderung ‚Bitte weiterleiten!'“, sagt Hoax-Experte Frank Ziemann. Er betreibt seit vielen Jahren die Internetseite hoax-info.de, auf der er vor den Falschmeldungen warnt.

Der neueste Eintrag des IT-Beraters beschäftigt sich mit den ominösen Kleinst-Überweisungen. „Die ersten Meldungen darüber tauchten im Sommer 2008 in Österreich auf“, sagt Ziemann. Mehrere Verbraucher hätten sich über unerlaubte Abbuchungen von ihren Konten beschwert, nachdem sie vorher Mini-Beträge überwiesen bekommen hätten. In den per E-Mail verbreiteten Warnungen wurde die Firma Verimount FZE als Täter genannt. Diese sei Verbraucherschützern schon durch bekannte Abzock-Seiten wie firstload.de bekannt.

Abofalle statt Kontobetrug

Verbraucherschützer vermuten aber, dass der Betrug anders läuft: „Ein Nutzer geht auf eine Seite und meldet sich für einen kostenlosen Download an. Im Kleingedruckten steht aber, dass man damit gleichzeitig ein Abo über zwei Jahre abschließt, was dann 96 Euro kostet“, erklärt Ziemann. Wenn dann ein Cent auf dem Konto landet, um zu prüfen, ob die Kontodaten stimmen, und kurz später der Betrag abgebucht wird, hätten die meisten Betroffenen schon längst vergessen, dass sie ihre Kontodaten selbst herausgegeben haben.

„Wir haben keine Anhaltspunkte, dass diese Ein-Cent-Überweisungen überhaupt vorkamen“, sagt der Sprecher des Bundesverbands deutscher Banken, Lars Hofer. Mit Mini-Überweisungen Kontonummern zu testen, sei zwar theoretisch möglich, aber wenig praktikabel. Für einen Lastschriftenauftrag bräuchten Betrüger mehrere Nachweise und eine Vereinbarung mit der Bank. Der Kontoinhaber könne unrechtmäßige Abbuchungen zudem noch Monate später rückgängig machen lassen. Ein solches Vorgehen lohne sich nur ab einer großen Zahl von Abbuchungen. Dies wiederum falle im System der Bank auf, sagt Hofer.

Zeit ist Geld

Hoaxes verunsichern nicht nur, sie können auch handfesten Schaden verursachen. Einige der Kettenbriefe fordern dazu auf, bestimmte Dateien auf dem eigenen Rechner zu löschen. Wenn man dies tut, laufen Programme oder der ganze PC nicht mehr. „Auch die Arbeitszeit, die durch Ketten-E-Mails verloren geht, ist ganz ordentlich“, sagt Ziemann. Er rechnet vor: Wenn 1000 Mitarbeiter eine Ketten-Mail drei- bis viermal bekommen und jedes Mal drei Minuten Zeit damit verschwenden, komme man schnell auf mehrere Tausend Euro.

Echte Gefahrenhinweise verlieren dagegen durch die Falschmeldungen an Wert. Virus-Warnungen etwa würden nicht mehr per Mail verbreitet, sagt Ziemann. Oft gebe es beim ständigen Weiterleiten, Übersetzen und Kommentieren noch dazu einen „Stille-Post-Effekt“ und die E-Mail klinge nachher viel dramatischer als am Anfang. Die Urheber eines Hoaxes sind fast nie zu fassen, nach wenigen Weiterleitungen ist ihre Spur verwischt. Auch ihre Motive liegen im Dunkeln. Mittlerweile gibt es die schlechten Scherze auch bei Online-Netzwerken wie Facebook und Chat-Programmen wie ICQ und Skype.

Frank Ziemann warnt davor, Kettenbriefe weiterzuleiten – auch wenn sie von einer seriösen Quelle stammen. Die Gothaer Polizei riet den Bürgern, genauer auf ihre Kontoauszüge zu achten. Man habe zwar bisher keine Straftat feststellen können, aber so eine Warnung „kann ja nicht schaden“, sagte ein Sprecher. „Wenn die Polizei solche Warnungen weiterleitet, fördert das die Glaubwürdigkeit, aber nicht den Wahrheitsgehalt“, sagt dagegen Ziemann.
dpa

Wie sicher sind also die Quellen die wir nutzen? Beispiel Jesus – er zitierte gern aus Gottes Wort, aber ungern aus anderen bekannten Quellen. Tun wir es ihm gleich, oder wollen wir mit „aktuellen Warnhinweisen“ oder „Sammelaktionen für angebliche Operationen hilfebedürftiger“ auf uns aufmerksam machen??

Lügner leicht erkannt

ob der Schöpfer das auch sehen kann? Und ob Jesus dies bei seinen Zuhörern beobachten konnte? Auf jeden Fall läßt sich Gott nichts vormachen.

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Wie sich gebrochene Versprechen verraten

Forscher entdecken Vorboten betrügerischer Absichten im Hirn

Ob jemand plant, ein Versprechen zu halten oder nicht, lässt sich an seiner Hirnaktivität ablesen: Schon bevor die entsprechende Situation eintritt, unterscheidet sich das Muster der aktiven Bereiche im Gehirn messbar zwischen denjenigen, die ein Versprechen halten werden, und denjenigen, die es zu brechen gedenken. Das hat jetzt eine Gruppe deutscher und Schweizer Forscher gezeigt. Das ehrliche Verhalten, bei dem ein Versprechen auch tatsächlich gehalten wird, scheint dabei sozusagen der Standardmodus zu sein. Weicht man davon ab, werden zusätzliche Hirnkapazitäten herangezogen – unter anderem solche, die für emotionale Konflikte sowie die Angst, entdeckt zu werden, zuständig sind. In Zukunft könnte also ein Hirnscan vor einem Geschäftsabschluss helfen, den Partner richtig einzuschätzen, schreiben Thomas Baumgartner von der Universität Zürich und seine Kollegen.

Wer einem anderen sein Wort gibt, durchläuft drei Stadien. Zuerst fällt er die Entscheidung dafür, das Versprechen überhaupt erst auszusprechen. Dann folgt die interne Vorhersage, ob dieses Versprechen die Entscheidung des Partners beeinflusst, dem Versprechen zu vertrauen. Schließlich kommt es zur eigentlichen Situation, in der das Versprechen gehalten oder auch gebrochen werden kann. Wenn jemand nun gar nicht vorhat, sein Wort zu halten, so die These der Forscher, müsste sein Gehirn eigentlich schon in den beiden ersten Phasen anders arbeiten – schließlich müssten emotionale Konflikte auftreten, wenn man jemanden wissentlich und absichtlich betrügt.

Zur Probe ließen die Wissenschaftler 26 Freiwillige ein Investment-Spiel gegeneinander spielen, bei dem ein Partner Geld in den anderen investieren, dieser es aber entweder behalten oder zurückgeben konnte. In einem Teil der Durchgänge sollten die Partner angeben, ob sie planten, dem Investor sein Geld zurückzugeben oder nicht. In allen Spielen überwachten die Forscher die Hirnaktivität der Spieler mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomografie. Ergebnis: Obwohl sich ehrliche und unehrliche Spieler exakt gleich verhielten, leuchteten bei den Betrügern schon von Beginn an, also bereits in der ersten Phase, andere Hirnregionen auf als bei den ehrlichen. So waren bei ihnen etwa der vordere cinguläre Cortex, ein Teil der Inselrinde und die Amygdala messbar aktiver. Die ersten beiden sind vor allem für die Kontrolle des Verhaltens und die Konfliktverarbeitung zuständig, letztere gehört zu den Angstzentren und könnte entweder aufgrund eines schlechten Gewissens oder wegen der Angst vor Entdeckung aktiv sein. Auch in Phase 2 und 3 unterschieden sich die Muster deutlich, berichten die Forscher.

Interessanterweise habe es sich zum Teil um sehr alte Hirnstrukturen gehandelt, deren Aktivität man kaum willentlich beeinflussen könne, so die Wissenschaftler. Es sei also praktisch unmöglich, das verräterische Muster zu unterdrücken. Sie halten es daher für sehr wahrscheinlich, dass es in Zukunft helfen könnte, unehrliche Menschen bereits zu identifizieren, bevor sie Versprechen brechen und damit Schaden anrichten können – ähnlich, wie es bereits im Hollywood-Film „Minority Report“ dargestellt ist.

Thomas Baumgartner (Universität Zürich) et al.: Neuron, Bd. 64, S. 756

ddp/wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel