Doch darüber freuet euch nicht, daß euch die Geister untertan sind; freuet euch aber, daß eure Namen in den Himmeln angeschrieben sind.
Elberfelder 1871 – Lukas 10,20
Doch nicht darüber freuet euch, dass die Geister euch untertan sind; freuet euch vielmehr, dass eure Namen in den Himmeln aufgeschrieben sind! (a) Php 4:3; Heb 12:23; Off 20:12; 21:27
Zürcher 1931 – Lukas 10,20
Doch darüber freuet euch nicht, daß die Geister (Geister ist hier, wie auch sonst immer, im Griechischen sächlich, so daß vielleicht meist besser mit „geistigen Mächte“ zu übersetzen wäre. Dasselbe gilt von dem neutestamentlichen „Dämonion“.) euch untertan sind; freuet euch aber, daß euere Namen in den Himmeln (d. h. bei Gott) aufgeschrieben sind.
Die vier Evangelien des Reinhardt – Lukas 10:20
Aber lasst nicht das den Grund eurer Freude sein, dass euch die Geistesmächte unterlegen sind. Sondern freut euch darüber, dass die Namen von jedem Einzelnen von euch in der unvergänglichen Welt Gottes aufgeschrieben sind.
Roland Werner – Das Buch – Lukas 10,20
Übrigens, an dem freut euch nicht, dass die Geister euch sich unterstellen, freut euch aber, dass eure Namen eingeschrieben sind ein für allemal in den Himmeln.
Pfleiderer Übersetzung – Lukas 10:20
Erfreut euch abgesehen davon nicht daran, dass euch die Geister unterworfen sind! Seid dagegen froh, dass eure Namen bereits in den Himmelswelten eingeprägt worden sind!
Andreas Eichberger – Gottes Agenda – Lukas 10:20
Zurück zur Überschrift:
Die Jünger mussten lernen, sich nicht nur über das zu freuen, was sie erreichten, sondern darüber, dass Jehova ihren Einsatz schätzte.
Diesen Satz würde ich unterschreiben – und alle Übersetzer wohl auch, denn Jesus sagt, dass die Namen Seiner Jünger „eingeschrieben sind“ oder „bereits“ „ein für alle Mal“!
Deshalb würden Seine Jünger natürlich aus Liebe weiter bei Jesus bleiben.
Aber der oben zitierte Kommentar sagt weiter:
Wenn wir nicht aufgeben, werden wir mit ewigem Leben belohnt. Wenn wir fleißig Wahrheitssamen aussäen und bewässern, säen wir gleichzeitig „im Hinblick auf den Geist“. Wir geben ihm die Möglichkeit, ungehindert in unserem Leben zu wirken. Solange wir nicht „aufgeben“ oder „müde werden“, garantiert uns Jehova, dass wir ewiges Leben ernten, selbst wenn wir niemanden zur Taufe führen können
Ups, DAS widerspricht dem, was die Aussage Jesu oben aussagt. Jesus fordert Seine Jünger nicht dazu auf, sich Mühe zu geben – sondern sich zu freuen!
Aber schauen wir uns andere Kommentare an:
Die Jünger kamen von der Reise, zu der sie der Herr zu zwei und zwei ausgesandt hatte, wieder zu Ihm zurück und erzählten Ihm, was sie getan und gelehrt hatten. Wer hätte auch mehr Interesse für ihre Mitteilungen haben können als Er? Wer konnte ihnen besser die Klippen zeigen, an denen sie nach diesem gesegneten Dienst leicht hätten Schiffbruch leiden können? Während sie sich freuten, daß ihnen auch die Geister Untertan gewesen waren, ruft ihnen der Herr Jesus zu: „Doch darüber freuet euch nicht, daß euch die Geister Untertan sind; freuet euch aber, daß eure Namen in den Himmeln angeschrieben sind“ (Lk 10,20).
Ermunterung und Ermahnung 1972
Glänzende Siege auf geistlichem Gebiet können einen Knecht des Herrn leicht verleiten, diese Siege nicht dem Herrn anzurechnen, sondern sie zum Gegenstand seiner eigenen Freude zu machen, und sie können ihm Anlaß zu Hochmut sein. Der Herr besitzt Liebe und Weisheit genug, um uns vor solchen Irrungen zu bewahren. Er kennt unsere Herzen und weiß, wie gefährlich es für uns ist, öffentlich aufzutreten.
Als die Boten zurückkamen, waren sie voll Freude, daß auch die bösen Geister sich ihnen in Jesu Namen hatten unterwerfen müssen. Jesus antwortete ihnen: „Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz.“ Damit meinte er nicht, daß der Teufel in ebendiesem Moment aus dem Himmel herabgestürzt wurde, sondern daß seine Macht gebrochen war. Die Wunder, die die ausgesandten Jünger hatten tun können, waren möglich, weil Jesus selbst zuvor den Satan besiegt hatte. Die Macht, die Jesus ihnen gegeben hatte, und die Verheißung, daß ihnen nichts schaden könnte, auch nicht Schlangen und Skorpione, galten allerdings nur für diesen besonderen Auftrag. Jesus ermahnte sie aber auch, sich nicht darüber zu freuen, daß sie in seinem Namen Dämonen austreiben konnten, sondern darüber, daß ihre Namen im Himmel geschrieben waren. Die persönliche Beziehung eines Glaubenden zu Gott ist es, die ihm Grund zur Freude gibt.
Walvoord Bibelkommentar
Der Name Jesus hat sich als Kraft erwiesen, alle Siebzig bezeugen es mit freudigem Dank. Jesus hat an ihren Kämpfen teilgenommen und gesehen, daß der Feind eine erste entscheidende Niederlage erfahren hat. Wichtiger aber als diese Siege sollte für Jünger Jesu der andere Tatbestand sein, daß sie „im Himmel registriert“ sind und als Erlöste davon wissen und zeugen können. Hier auf Erden werden unsere Namen vielleicht sogar verunglimpft oder bald vergessen. Gut, wenn sie bei Gott angeschrieben sind und wir in froher Heilsgewißheit unseren Weg gehen dürfen!
Bruns – Die Bibel mit Erklärungen
Die Besiegung des Teufels ist ein Merkmal des messianischen Zeitalters, wie es die Zuhörer des Lukas verstanden, aber es ist nicht das wichtigste Merkmal und nicht das, was sie hervorheben sollten. Der eigentliche Punkt ist, dass sich Jesus als der wahre Messias erweist und seine Nachfolger daher das wahre Volk Gottes sind; das bedeutet, dass ihre „Namen im Himmel geschrieben sind“.
John H. Walton – Dämonen und Geister in der biblischen Theologie
Inmitten der Freude der Siebzig will V. 20 auf die größte Freude hinweisen: »Doch freut euch nicht darüber, dass euch die Geister untertan sind. Sondern freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel aufgeschrieben sind«. Natürlich will Jesus den Siebzig ihre Freude nicht nehmen! Aber er will doch eine glasklare Priorität setzen.
Edition C
»Geister« ist hier ein anderer Name für »Dämonen« (V. 17). Es handelt sich also um reale Wesen einer überirdischen Welt. Die bösen »Geister«, um die es hier geht, haben mit dem Satan den Abfall von Gott vollzogen und dienen ihm jetzt in seiner Auflehnung gegen Gott und bei seinem Hass gegen alles Göttliche (vgl. 1 Mo 6,1ff.; Jes 24,21ff.; Dan 10,13; 1 Kor 6,3; Eph 6,11 f; 2 Petrus 2,4; Offb 9,11). Jesus bezeugt ihre Existenz, auch wenn er keine »Geister-Lehre« in allen Einzelheiten vorgetragen hat.
»Dass eure Namen im Himmel aufgeschrieben sind« bezieht sich auf das Lebensbuch. Von einem solchen Lebensbuch ist in der Bibel häufig die Rede (2 Mo 32,32ff.; Ps 69,29; Jes 4,3; Dan 12,1; Mal 3,16; Phil 4,3; Heb 12,23; Offb 3,5; 13,8; 17,8; 20,12ff.; Offb 21,27). Worum handelt es sich? Es handelt sich darum, dass Gott die »Namen« derjenigen Menschen festhält, die ins ewige Gottesreich aufgenommen werden. Es sind also die Namen derer, die durch Jesu Blut erlöst sind (»Lebensbuch des Lammes«, Offb 13,8; 21,27). Ob dieses »Aufschreiben im Himmel« real in ein himmlisches Schriftstück oder sinnbildlich ins Gedächtnis Gottes erfolgt, muss offen bleiben. Auf jeden Fall bestätigt Jesus das Vorhandensein eines solchen Lebensbuches. Und das Wichtigste für ihn ist, dass seine Jünger (»eure Namen«) dort drinstehen, dass sie ein ewiges Leben im Reiche Gottes haben. Alles andere ist zweitrangig – auch ihre Herrschaft über die Dämonen. Denn es kann ja sein, dass Menschen im Namen Jesu Dämonen austreiben – und dennoch verdammt werden (Mt 7,22ff.). Auch Judas hatte solche Erfolge! Hier tritt ganz eindeutig zutage, was das Hauptziel Jesu ist: Unsere Rettung zum ewigen Leben.
Der Leser bleibt nun zurück mit der nachdenklichen Frage: Stehe auch ich im Buch des Lebens? Wer Gewissheit sucht, der bekommt sie durch Joh 6,37. Auf jeden Fall sollten unsere vielen christlichen Aktivitäten die Tatsache nicht verdecken, dass es vorrangig um unsere Rettung zum ewigen Leben geht.
„Doch“ ( plän) markiert einen starken Gegensatz. Es wird im NT meist mit „doch“ übersetzt; in Mk 12,32 mit „außer“; in Lk 6,24; 22,22 mit „aber“; in 11,41 mit „vielmehr“; in 12,31 mit „jedoch“; in 23,28 mit „sondern“. 22,42 zeigt dessen Bedeutung schön an: „Vater, wenn du diesen Kelch von mir wegnehmen willst – doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe!“ Der Herr Jesus wußte um die vorübergehende Natur der Zeichengaben und wollte, daß die Seinigen sich an den unveränderlichen Dingen freuten. So hatte die Tatsache, daß ihre Namen in den Himmeln angeschrieben waren, die unvergleich größere Bedeutung. Im Himmel finden sich Bücher wie die Aufzeichnungen über alle sündigen Werke (Offb 20,12) und das Buch des Lebens (V.12-15). Hebräer 10,7 mag sich gut auf ein Buch der Ewigkeit beziehen, auf dessen Titelblatt die Aufschrift steht: „Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, ist meine Lust; und dein Gesetz ist im Innern meines Herzens“ (Ps 40,8). In einer ständigen Veränderungen unterworfenen Welt ist es eine große Freude und ein Grund unerschütterlicher Zuversicht zu wissen, daß unsere Namen im „Buch des Lebens des Lammes“ (Phil 4,3; Hebräer 12,23; Offb 21,27) eingetragen sind.
Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt
Wir gehören zu KEINER irdischen Organisation; jemand könnte daher die Namen aller Sekten aufzählen, und wir würden zu jedem nein sagen. Wir gehören nur der himmlischen Organisation an — ,deren Namen im Himmel eingeschrieben sind‘ (Herbäer 12:23; Lukas 10:20). Alle Heiligen, die jetzt leben oder die während dieses Zeitalters gelebt haben, gehörten zu UNSERER KIRCHENORGANISATION: Sie alle bilden EINE Kirche, und da ist KEINE ANDERE, die der Herr anerkennen würde. Daher ist jegliche irdische Organisation, die nur im geringsten dieser Vereinigung der Heiligen entgegensteht, im Widerspruch zu den Lehren der Schrift und im Gegensatz zum Willen des Herrn — ,auf daß sie alle EINS seien‘ (Joh 17:11).“
englischen Ausgabe des Wacht-Turms vom März 1883 zitiert in WT 1.August 1980