So nun hab ich das Buch “Die Stasi-Akten” von Joachim Gauck zu Ende gelesen. Interessante Eindrücke, die er dort schildert. Zwei Aspekte waren aus meiner Sicht interessant.
Einmal, warum so viele heute und auch gestern wegschauen, wenn sie Notleidende sehen. J.Gauck schildert aus der eigenen Sicht, wie die eigene Familie durch den Einfluss der Stasi zerrissen wird und wie sich das auf die gesamte Generation ausgewirkt hat.
Ein weiterer Punkt, den ich ja aus eigenen Erfahrung kenne, dass man nicht mit diesen ach so wichtigen Herren sprechen musste. Also nicht so, wie sie es haben wollten. Herr Gauck schildert an verschiednen Stellen, wie es einige geschaft haben, NEIN zu Anwerbungsgesprächen zu sagen. So sagt er z.B. auf Seite 37 wie es gelang, dass in die Akte der Vermerk “Der…hat sich dekonspiriert, so dass die Arbeit mit ihm eingestellt wurde.” kam oder aber er zitiert aus den Akten wie einige dem MfS offen sagten, dass sie als Christen nichts mit der Arbeit des MfS zu tun haben wollen.
Tja, herzerwärmend, dass es mutige Menschen gibt und gab, und dass diese den Mut hatten NEIN zu sagen. Dabei fällt mir ein Mensch ein, der mir über meinen Opa Werner einfach nur bestellen liess: “red nicht so viel über die Besuche, sonst kommst du in Teufels Küche!” Nein, im Gegenteil – wenn ich geschwiegen hätte, wäre ich in der selbigen gelandet. Kann nur hoffen, dass besagter Herr MS das heute auch so sieht, oder aber mein Opa das missverstanden hat 😉