Er dachte daran, dass sie Menschen aus Fleisch und Blut sind –
ein Windhauch, der kurz aufkommt und nicht mehr wiederkehrt
Neue Genfer Übersetzung 2013 Psalm 78,39
Und ständig gedachte er, daß sie Fleisch waren,
Daß der Geist ausgeht und nicht zurückkehrt.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – Psalm 78:39
Denn er dachte daran, dass sie sterbliche Menschen sind, wie ein Hauch, der vorübergeht und nicht mehr zurückkehrt.
Das Buch – 2009 – Ps 78,39
Diesen Vers hatten wir auch schon 2020
In einer Zeitschrift las ich diesen Vers, in dem Zusammenhang, dass du und ich aufpassen müssen, Jehovah nicht zu mißfallen. Aber schauen wir uns den Zusammenhang und den Vers genauer an, so geht es darum, dass Sein Volk immer wieder ungehorsam war – und Jehovah sie trotzdem NICHT verworfen hatte – und nicht verworften hat!
Wir sind ja oft so „gestrickt“ dass wir nach Fehlern bei anderen suchen – besonders bei anderen christlichen Strömungen, um zu begründen, warum „unsere Strömung“ die „einzig wahre Gemeinde“ ist oder sogar „das geistige Israel“ sein muß. Aber schau dir die Vers in Psalm 78 an: Jehovah hat Sein Volk nie verworfen – Er ist immer eingedenk, dass sie Menschen sind, die Fehler und Schwächen haben!
Asaf fügte hinzu, daß sich das Volk immer dann zum Herrn als seinem Fels und Erlöser hinkehrte, wenn er es bestraft hatte, auch wenn dessen Herz nicht fest war. Aber Gott vergab ihm und hielt seinen Zorn immer wieder zurück, denn er gedachte daran, daß es nur Menschen waren, deren Leben vergänglich war (V. 38-39 ).
Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar
Asaf beklagte, wie oft das Volk in der Wüste widerspenstig gewesen war und die mächtigen Taten vergessen hatte, die die Macht Gottes offenbar machten (V. 40-42 ). Nachdem Asaf kurz auf die Plagen in Ägypten eingegangen war (V. 12 ), wandte er sich nun einigen von ihnen in allen Einzelheiten zu (V. 43-51 ; vgl. Ps 105,28-38 ). Sykomoren, Maulbeerfeigenbäume, gab es in Ägypten häufig. Asaf beschrieb auch die große Errettung des Volkes durch die Wüste hindurch, als er es wie eine Herde führte ( Ps 78,52-54; vgl. Ps 79,13 ), und die Eroberung des Landes ( Ps 78,55 ).
Und noch einmal beginnt der Beter mit der zur wahren Buße rufenden Darlegung der Heilsgeschichte. Jetzt, im zweiten Durchgang, greift er noch weitere Aspekte dieser unerschöpflichen Wundergeschichte heraus. Über allen Wundern stand (und steht) Gottes Wesen, das sich barmherzig erzeigte. Seine Güte lag auch darin, daß er sein Volk nicht überforderte, denn als sterbliche Geschöpfe waren und sind sie Fleischk, sie sind Geist, der vergeht.107 Statt sich in dieser offenbaren Hinfälligkeit vor Gott zu demütigen, betrüben sie ihn in aggressivem Ungehorsam. Die Wahrnehmung der geplagten Ägypter hätte sie in diese Demütigung führen können, doch trotz der Fülle der Herrlichkeitserweise Gottes kommt es dazu nicht. Das Meerwunder, das im ersten Teil herausgestellt wurde, wird jetzt übersprungen. In V. 52ff kommt der Beter wieder auf die Wüstenwanderung zu sprechen, die erst zu Ende ist, als seine Generation zum Bezirk seines Heiligtums, d.h. zum Zion gelangt. Zu den Sünden dieser »Wanderung« gehören auch die Höhen(-heiligtümer). Das Gericht Gottes, in der Wüste begonnen, ist zu seinem (vorläufigen!) Abschluß gekommen. Nicht der Untergang des götzendienerischen Samaria – auf dieser Stadt lag keine Verheißung! –, sondern daß Gott die Wohnstatt Silo verwirftl, ist der unheimliche Gipfel des Gerichtes Gottes. Mit dem Verlust des Heiligtums ging auch der Verlust des Wohnrechts einher: Und er verwarf das Zelt Josefs. Das Parallelwort »erwählen« ist hier die Indienststellung eines Volkes in der Zeit der Welt und hat nichts mit überweltlicher Prädestination zu tun.
Wuppertaler Studienbibel
Die Sünden des Volkes in der Wüste (Vv. 12-39). Asaph kehrte nun zu dem Bericht über die Sünden des ganzen Volkes vor der politischen Spaltung nach Salomos Tod zurück. Die Juden hatten vergessen, was der Herr in Ägypten für sie getan hatte, als er die Plagen nach Ägypten schickte und das jüdische Volk beim Exodus befreite. Das Volk erlebte ein Wunder nach dem anderen, als der Herr die Vergeblichkeit der ägyptischen Götter und Göttinnen entlarvte (Ex 12,12; Num 33,4), aber die Erinnerung verblasste bald. (Asaph wird die ägyptische Erfahrung in den Versen 40-53 erneut erwähnen.) Gott führte das Volk bei Tag und bei Nacht und sorgte auf wundersame Weise für Wasser für das ganze Volk. In den Versen 15-16 kombinierte er die Wasserwunder aus Exodus 17:1-7 und Numeri 20:1-13. Aber das Volk vertraute dem Herrn nicht, sondern forderte ihn heraus, indem es um Nahrung bat, um einen Tisch in der Wüste“ (V. 17-31). Er sandte Manna, das „Brot des Himmels“, und auch Geflügel zum Essen (Ex 16; Num 11), aber er richtete sie für ihre Anmaßung und ihren fleischlichen Appetit. Manchmal besteht Gottes größtes Urteil darin, uns zu geben, was wir wollen. (Siehe Vv. 21, 31, 49-50, 58-59, 62.) „Er beendete ihre Tage in Vergeblichkeit“ (V. 33NASB; 90:7-12) in Kadesch Barnea, als sie sich weigerten, das Land zu betreten (Num. 13-14). Sie wanderten die nächsten achtunddreißig Jahre umher, bis die Menschen, die zwanzig Jahre und älter waren, alle starben (Num. 14:28-38). Von Zeit zu Zeit zwang Gottes Züchtigung sie in vorübergehender Reue auf die Knie, aber ihre Bekenntnisse waren unaufrichtige Schmeicheleien (V. 36), und sie rebellierten bald wieder. In seiner Barmherzigkeit vergab Gott ihnen und hielt seinen Zorn zurück, aber sie waren eine Generation, die sein Herz betrübte.
Warren W. Wiersbe – Sei Commentary
Der Psalmist betont Gottes „Barmherzigkeit“ für sein Volk (siehe Kommentare zu „reichlich Barmherzigkeit“ in 51:1). Obwohl ihre Sünden es verdienten, vernichtete er sie nicht völlig; stattdessen vergab er ihnen (siehe 65:3b für Kommentare zu „vergeben“; und für Ungerechtigkeit siehe Kommentare zu 51:2). Oft „hielt er seinen Zorn zurück“ (TEV) und entfachte nicht seinen ganzen Zorn. Der Psalmist verwendet eine lebendige menschliche Sprache, um Gottes Gefühle zu beschreiben, und eine Übersetzung sollte dieselbe Art von Sprache verwenden.
Ein Übersetzerhandbuch zum Buch der Psalmen
Der Zusammenhang zwischen dem letzten Teil von Vers 38 und Vers 39 wird deutlicher, wenn Vers 38 mit einem Komma endet und Vers 39 mit „denn er gedachte …“ beginnt (siehe FRCL, NJV).
TEV „nur sterbliche Wesen“ in Vers 39a übersetzt das hebräische Wort Fleisch, ein Wort, das verwendet wird, um den Menschen als schwach, gebrechlich, sterblich zu charakterisieren. Der Ausdruck „sterbliche Wesen“ von TEV wird manchmal mit „Menschen, die sterben“ oder „Menschen und sonst nichts“ übersetzt. Wind in Vers 39b wird mit ruax übersetzt, was auch „Atem“ oder „Geist“ bedeuten kann. Hier ist es ein Bild dafür, wie leicht und schnell ein Mensch verschwindet, aufhört zu sein, stirbt (siehe verwandte Gedanken, 103:14-16); NJV hat „ein vorübergehender Atem, der nicht wiederkehrt“.
In Zeile b kann es in der Übersetzung notwendig sein, das Subjektpronomen zu wiederholen, „sie sind wie ein Wind….“. Wenn die Figur des Windes unklar ist, kann man z. B. sagen: „sie leben eine kurze Zeit und sterben dann“ oder „ihr Leben dauert nicht sehr lange“
Und noch etwas kann man lernen – niemals die Verse aus dem Zusammenhang reißen! Denn ansonsten könnte man daraus auch einen Vers machen, der gegen die Auferstehung spricht….
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