Tag: 16. Mai 2024

Nicht übt man mehr Böses,nicht wirkt man Verderbauf all dem Berg meines Heiligtums,denn die Erde ist vollSEINER Erkenntnis,wie Wasser, die das Meerbett bedecken

Man wird nicht übeltun, noch verderbt handeln auf meinem ganzen heiligen Gebirge; denn die Erde (O. das Land) wird voll sein der Erkenntnis Jehovas, gleichwie die Wasser den Meeresgrund (W. das Meer) bedecken.
Elberfelder 1871 – Jesaja 11,9

Sie werden keinen Schaden verursachen
noch irgendetwas Schlimmes anrichten auf meinem ganzen heiligen Berg,
denn die Erde wird ganz bestimmt von der Erkenntnis über Jehova erfüllt sein,
so wie das Wasser den Meeresboden bedeckt.
neue Welt Übersetzung – 2018 – Jesaja 11:9

Niemand wird Böses tun und Unheil stiften
auf dem Zion ( – Zion (Zionsberg, -stadt)
Ursprünglicher Name der von David eroberten Jebusiterfestung, die dann „Davidsstadt“ genannt wurde (2Sam 5,6-9; ). Später ging der Name auf den Tempelberg über und wurde schließlich zur Bezeichnung für ganz Jerusalem und seine Bewohner (Beispiele für die verschiedenen Bedeutungen im Stichwortverzeichnis unten Seite 440). In der Kreuzfahrerzeit wurde der Name irrtümlich auf den Westhügel der Stadt übertragen.
Nach hebräischem Brauch werden Städte und Länder als Frauengestalten personifiziert; entsprechend wird von Jerusalem als der „Tochter/Jungfrau Zion“ gesprochen. Die Übersetzung setzt dafür teils den Namen Jerusalem ein, teils die Umschreibung „Zionsstadt“ (so z.B. in Jes 12,6; Mt 21,5; Joh 12,15). – ), Gottes heiligem Berg.
So wie das Meer voll Wasser ist,
wird das Land erfüllt sein von Erkenntnis
des HERRN.
Gute Nachricht Bibel 2000 – Jesaja 11,9

Stell dir vor, du brauchst keine Angst mehr haben – weil Jehovah nicht nur alles im Griff hat, sondern weil alle lebenden Menschen sich IHM unterordnen! Kein Geschwätz, kein Groll – alle drehen sich um unseren Gott anstatt um sich oder eigene Interessen!

11,6–9 Fleischfressende Tiere, die mit einer neuen Natur ausgestattet sind, sodass sie das schützen, was sie vorher verschlungen haben, sind ein wunderbares Bild für den Frieden auf der Erde in dem neuen Zeitalter, in dem der Messias herrscht (2,4). Die gierigen Völker wie Assyrien werden das Volk Gottes nicht länger angreifen. Die Vision stimmt miter versöhnenden Liebe überein, die heute in der neutestamentlichen Gemeinde bereits sichtbar ist (Eph 2,14–18) und die in dem neuen Himmel und der neuen Erde vollendet sein wird (Offb 21,4.24–27).

11,9 Berg meines Heiligtums Der Berg Zion (vgl. 2,2–4).
die Erde wird erfüllt sein (Hab 2,14).

Reformations-Studien-Bibel

Die Verse 6–9 weiten die Vision vom Frieden aus auf die ganze Natur. Weil das Verhältnis dieses Regenten zu Gott heil ist, kann unter seiner Herrschaft auch die Welt heil werden. Wie 9:5–6 weist auch dieser Text nach christlichem Verständnis auf den Friedenskönig Jesus Christus (vgl. Mk 1:13 und Erklärung).

Einführungen und Erklärungen aus der Stuttgarter Erklärungsbibel

Jesaja beschreibt das gerechte Königreich, das der Messias errichten wird. Der Fluch wird aufgehoben, Friede und Harmonie werden allgegenwärtig sein. Wilde Tiere werden wieder zahm und leben mit Haustieren und Menschen zusammen. Wolf, Leopard, Löwe und Bär werden als Beispiele für solche wilden Tiere genannt, die friedlich neben Herdentieren leben ( Lamm, Ziege, Kalb, Kuh und Ochse ). Ein kleines Kind wird bei Löwen, Bären, Kobras und Vipern nicht mehr in Gefahr sein (vgl. Jes 65,25 ). Und auf dem Tempelberg (Gottes heiligem Berg ; vgl. Jes 27,13; 56,7; 57,13; 65,11.25; 66,20 ) wird keine Sünde mehr sein.
Viele Bibelausleger verstehen diese Verse bildhaft. Sie halten eine solche Veränderung in der Tierwelt nicht für möglich. Aber weil der Messias der „Gott [ist] mit uns“ ( Jes 7,14 ) ist und er unter seinem Volk wohnen wird, scheint eine solche Veränderung nicht unwahrscheinlich. Der Fluch der Sünde wird in gewisser Hinsicht wieder aufgehoben, wenn auch nicht völlig, bevor nicht das Tausendjährige Reich zu seinem Ende gekommen ist und schließlich auch der Tod weggenommen wird ( Offb 20,14 ).
Eine solche Veränderung und Ruhe ist möglich, weil die Erde voll ist der Erkenntnis des HERRN ( Jes 11,9 ; vgl. Jer 31,34; Hab 2,14 ). Dies bedeutet mehr, als daß die Menschen intellektuell über Gott Bescheid wissen. Gemeint ist vielmehr, daß Menschen überall nach Gottes Prinzipien und Wort leben. Dies wird auch die Tiere nicht unberührt lassen. Wenn der Messias im Tausendjährigen Reich herrschen wird ( Jes 9,5-6 ), dann wird Jerusalem eine Vorrangstellung vor aller Welt einnehmen ( Jes 2,2 ). Juda und Israel werden wieder in das Land Israel versammelt werden und dort im Glauben und nach dem Neuen Bund leben. Das Tausendjährige Reich kann wohl heute noch nicht angebrochen sein, denn diese Dinge kennzeichnen unsere gegenwärtige Zeit nicht.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar


Die Erkenntnis des Herrn
Die Erde wird voll Erkenntnis des Herrn sein, wie die Wasser den Meeresgrund bedecken (Jesaja 11,9).
Es ist ein hohes Vorrecht, dass jeder Mensch den unsichtbaren Gott ein Stück weit kennen kann, weil Er sich in seiner unermesslichen Gnade offenbart hat. Er hat dies in der Schöpfung und in der Sendung seines Sohnes als Mensch auf die Erde getan. Doch erst als Glaubende lernen wir Gott wirklich kennen und dürfen dann wissen, wer Er ist und welche Gedanken Er hat.
Dabei ist die Furcht des HERRN (= Gottesfurcht) für uns eine notwendige Voraussetzung, um Erkenntnis zu bekommen und zu bewahren (Spr 9,10). Nicht nur die intelligenten und gelehrten Leute unter den Glaubenden bekommen Einsicht über Gott und seine Gedanken. Nein, alle Erlösten haben die gleiche Möglichkeit, Gott zu erkennen und sein Wort zu verstehen, denn der Schlüssel dazu ist ein gottesfürchtiges Leben.
Zu allen Zeiten der Heilsgeschichte gibt Gott in seiner Gnade den Glaubenden Erkenntnis und Einsicht. Doch die Höhe ihrer Erkenntnis hängt vom Ausmass ab, wie Gott sich in der jeweiligen Zeit offenbart:
• Den Patriarchen offenbarte Er sich als der «Allmächtige» (1 Mose 17,1; 35,11). Die Verheissungen, die Er ihnen in jener Zeit gab, entsprangen seiner Allmacht.
• Als die Nachkommen Jakobs in Ägypten zum Volk Israel wurden, stellte Gott sich als der «HERR» (Jahwe, der ewig Seiende) vor (2 Mose 6,2). Die Gebote und Satzungen im Gesetz entsprachen diesem Namen Gottes, der in Beziehung zu seinem irdischen Volk stand.
• In der Zeit der Gnade offenbart sich Gott als «Vater». Er zeigt den Menschen, dass Er ein Vater ist, der einen eingeborenen Sohn hat, den Er liebt. Dieser Sohn erfüllt vollkommen seine Wünsche und stillt sein tiefstes Verlangen. Die Offenbarung des Vaters steht in Verbindung mit dem Haus des Vaters – dem ungeschaffenen Wohnort Gottes. Darum ist sie erhabener als alles, was Gott den Menschen in der Schöpfung von sich zeigt. Demzufolge ist auch der Segen, der aus dieser Offenbarung Gottes für die Glaubenden hervorgeht, unermesslich gross: Als Kinder und Söhne Gottes kennen wir die völlige Freude in der Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn.
• Im Tausendjährigen Reich werden die Menschen Gott als den «Höchsten» kennen (Ps 87,5; 97,9). In dieser zukünftigen Zeit wird sich das Wort des Propheten Habakuk erfüllen: «Die Erde wird voll der Erkenntnis der Herrlichkeit des HERRN sein» (Hab 2,14). Weil Christus über Himmel und Erde regieren wird, wird Gott in einem Umfang bekannt sein, wie es vorher nie der Fall gewesen ist. Als der Höchste wird Er seine Oberhoheit im ganzen Universum zur Geltung bringen. Deshalb ist die Offenbarung Gottes im Tausendjährigen Reich die höchste und umfänglichste in Beziehung zu seiner Schöpfung.

Halte fest! 2017 – Heft: 1 – Seite: 6
Verfasser: Max Billeter

Im messianischen Reich werden die Tiere, die heute Fleischfresser sind, zu Vegetariern. Heutzutage sind der Mensch und die Schlange die beiden ältesten Feinde der Menschengeschichte. Doch im messianischen Reich werden Kinder mit allen Arten von Schlangen spielen (Jes 65:25), weil die Tierwelt wieder so sein wird wie vor dem Sündenfall.

Der Grund für diese Veränderung wird in Vers 9 genannt: „Sie werden nicht schaden noch verderben auf meinem ganzen heiligen Berg; denn die Erde wird voll sein von der Erkenntnis Jehovas, wie das Wasser das Meer bedeckt. Der Ausdruck „heiliger Berg“ könnte sich auf den in Jesaja 2,2 vorgestellten Berg beziehen, der sich während des messianischen Königreichs im Zentrum Israels befinden wird. In der Heiligen Schrift wird der Begriff „Berg“ auch als Symbol für einen König, ein Königreich oder einen Thron verwendet. Wenn das hier der Fall ist, dann bezieht er sich auf das messianische Reich, in dem der Messias vom Thron Davids aus regieren wird. Zu dieser Zeit wird das Wissen um JHWH die ganze Welt durchdringen.

In der rabbinischen Theologie gibt es mehr als eine Ansicht zu den Versen 6-9. Einige Gelehrte meinen, dass das Tierreich in den Zustand von Eden zurückkehren wird:
Der große Friede, der dann zwischen allen Menschen herrschen wird, wird sich auch auf das Tierreich ausweiten. Die grausame, fleischfressende Natur der Fleischfresser wird wieder zu dem zurückkehren, was sie im Garten Eden war. So wie der Mensch geschaffen wurde, um nur das zu essen, was auf der Erde wächst, so war es auch mit der Tierwelt. Aber als Adam sündigte und wegen seiner Sünde zur Beute der Tiere wurde, wurden auch die Haustiere zur Beute der Tiere.

Andere Rabbiner legten die Passage allegorisch aus oder meinten, sie gelte nur für Israel. David Kimchi zum Beispiel lehrte, dass der Wolf, der Leopard und das Löwenjunge für Menschen stehen, die die Schwachen unterdrücken und ausplündern, so wie wilde Tiere die Schwächeren jagen. Das Lamm, die Kuh, das Kalb und das Zicklein symbolisieren die Niedrigen auf der Erde. Der Rabbi führte weiter aus, dass Vers 9 den Frieden des messianischen Zeitalters auf Gottes heiligen Berg beschränkt und damit der Vorstellung vom weltweiten Frieden widerspricht, die in Jesaja 2,4 erwähnt wird. Nur in Israel würde es keine Verwüstung geben, da das Land von der Erkenntnis des Herrn erfüllt sein wird (V. 9b). Da das Volk Gottes Gebote befolgen wird, wird es vor wilden Tieren sicher sein. David Kimchi bemerkte weiter: „Siehe, die Feindschaft der Schlange, die in den Tagen der Genesis mit dem Menschen entstand, wird in den Tagen des Messias im ganzen Land Israel verschwinden, und das Volk Israel wird, wo immer es hingeht, keine Schlange und kein böses Tier finden.“

Arnold Fruchtenbaum – Bibelkomentar Jesaja

Der Herr wird sein Volk wiederherstellen (Jes. 11:1-16). Im Gegensatz zu den stolzen Bäumen, die Gott abschlägt (10:33-34), wächst aus einem scheinbar toten Baumstumpf ein zarter Trieb. Jesaja blickt über die Prüfungen seines Volkes hinaus auf das herrliche Reich, das errichtet werden wird, wenn der Messias kommt und regiert (11,1-9). Davids Dynastie stand kurz vor dem Ende, aber aus seiner Familie würde der Messias kommen (Röm. 1:3; Offb. 5:5). Ein gottesfürchtiger Überrest von Juden hielt die Nation am Leben, damit der Messias geboren werden konnte.

Sein Reich wird eine gerechte Herrschaft sein (Jes 11,1-5), denn der Sohn Gottes und der Geist Gottes werden seine Angelegenheiten gerecht verwalten. Wenn der Messias-König das Wort spricht, dann mit Macht (Ps. 2:9; Offb. 19:15). Sein Reich wird auch eine wiederhergestellte Schöpfung bedeuten, denn die Natur wird sich wieder der Harmonie erfreuen, die sie vor dem Einbruch der Sünde hatte (Jes 11,6-9; Röm 8,18-25). „Die Erde wird voll sein von der Erkenntnis des Herrn, wie Wasser das Meer bedeckt“ (Jes 11,9; vgl. Hab 2,14).

Die Keimzelle des Reiches wird ein wiederversammeltes und wiedervereinigtes jüdisches Volk sein (Jes. 11:10-16). Die „Wurzel“ wird zum „Banner“ für die Sammlung des Volkes werden, wenn der Herr die Hand ausstreckt und sein Volk aus den Nationen sammelt, aus denen es vertrieben worden ist (43:5-6). Es wird wie ein „zweiter Exodus“ sein, wenn Gott seinem Volk den Weg zur Rückkehr in sein Land öffnet. In einem begrenzten Sinn wurde diese Verheißung nach der Eroberung durch die Assyrer und als die Juden die babylonische Gefangenschaft verließen, erfüllt; die endgültige Erfüllung wird jedoch am Ende des Zeitalters eintreten, wenn der Messias sein Volk wieder sammelt (27:12-13; 49:22-23; 56:7-8; Matthäus 24:31; Römer 11:25-29). Die jahrhundertelange Trennung zwischen Israel und Juda wird ein Ende haben, und auch die Heiden werden auf der „Landstraße“ wandeln, die nach Jerusalem führt.

Warren W. Wiersbe –Sei Commentary Series Jesaja