Und Jehova Gott nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren.
Elberfelder 1871 – Genesis 2,15
Da nahm der Ewige, Gott, den Menschen und versetzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu wahren..
Die Philippson-Bibel – 1.Mose 2:15
Und Jehovah Gott nahm den Menschen und setzte ihn nieder in dem Garten Eden, ihn zu bebauen (H. bedienen) und ihn zu hüten.
Tafelbibel – 1.Mose 2,15
Arbeit ist kein Fluch! – denn der Mensch wurde in den Garten gestellt um dort zu arbeiten!
Und Jahwe Gott nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und zu bewahren. Allein um den Daseinszweck des Menschen zu beschreiben, wird noch einmal erwähnt, daß Gott seinen Menschen, den er irgendwo aus Staub heraus geschaffen hatte, im Garten Eden zur Ruhe kommen läßt. Das Verb »hineinsetzen« kann auch bedeuten »zur Ruhe bringen«, »beruhigen«.
Wuppertaler Studienbibel
Gott, der im Rhythmus von Arbeit und Ruhe die Welt erschaffen hat, schenkt seinem Menschen Ruhe und erklärt gleichzeitig die Arbeit als etwas, das zum Dasein des Menschen gehört.
Die Verben »bebauen« und »bewahren« umfassen jegliche Art menschlicher Arbeit. Arbeit gehört zum Menschsein, da der Lebensraum, den der Schöpfer seinem Geschöpf zugewiesen hat, diese Arbeit fordert. »Ein Leben ohne Arbeit wäre kein menschenwürdiges Dasein.« Der Garten Eden ist deshalb nicht zu vergleichen oder zu verwechseln mit den Paradiesvorstellungen anderer Religionen. Er ist kein Ort seligen Genießens, wie er etwa im Koran beschrieben wird. Arbeit gehört zur Bestimmung des Menschen von Anfang an.
Einige Alttestamentler haben behauptet, dass dieser Abschnitt von Genesis 2 ein zweiter Schöpfungsbericht ist, der von einem anderen Autor geschrieben wurde und dessen Botschaft im Widerspruch zu dem steht, was in Kapitel 1. Diese Theorie ist heute nicht mehr weit verbreitet; denn in diesen Versen erzählt Mose dieselbe Schöpfungsgeschichte, fügt aber Details hinzu, die wir kennen müssen, um die späteren Ereignisse zu verstehen. Mose 2,4 ist die erste von elf „Generations“-Aussagen, die den Fortgang der Geschichte markieren, die Mose im Buch Genesis geschrieben hat. (Siehe Kapitel 1, Abschnitt 1, Seite 13.)
Warren W. Wiersbe – Sei Commentary Serie
Adam, der Arbeiter. Am dritten Tag (1,9-13) erzählte Mose, wie Gott die Vegetation hervorgebracht und einen „Nebel“ zum Bewässern der Pflanzen bereitgestellt hatte. Regen gibt es in der Genesis erst wieder zur Zeit der Sintflut. Es ist interessant, dass Gott jemanden brauchte, der die Erde bearbeitete und half, die benötigten Nahrungsmittel zu produzieren. Die Menschen sind Verwalter von Gottes Schöpfungssegen und sollten seine Gaben so nutzen, wie er es befiehlt. Gott und der Mensch arbeiten zusammen, denn Gott setzte Adam in den Garten, um seine Arbeit zu tun, den Boden zu bebauen und ihn zu pflegen (V. 15).
Ein Rentner, der in einer Stadt lebte, war es leid, bei seinem täglichen Spaziergang eine hässliche Brachfläche zu sehen, und bat den Eigentümer um die Erlaubnis, dort einen Garten anzulegen. Es dauerte Tage, den angesammelten Müll wegzuschaffen und noch mehr Zeit, den Boden vorzubereiten, aber der Mann arbeitete hart. Im nächsten Jahr erstrahlte das Grundstück in neuem Glanz, und jeder nahm Notiz davon.
„Gott hat Ihnen wirklich ein wunderschönes Stück Land geschenkt“, sagte ein Besucher, als er die Blumen und die Landschaftsgestaltung bewunderte.
„Ja, das hat er“, antwortete der fleißige Gärtner, „aber du hättest dieses Grundstück sehen sollen, als Gott es noch ganz allein hatte!“
Die Antwort war weise und keineswegs pietätlos. Derselbe Gott, der das Ziel – einen schönen Garten – bestimmt, bestimmt auch die Mittel zum Ziel – jemanden, der die Arbeit macht. Denn „Glaube ohne Werke ist tot“ (Jakobus 2,26), und kein noch so großes Gebet oder Bibelstudium kann einen Gärtner ersetzen, der den Boden umpflügt, den Samen sät, die Pflanzen gießt und das Unkraut zupft. „Denn wir sind Arbeiter mit Gott“ (1. Korinther 3,9).
Arbeit ist kein Fluch, sondern eine Gelegenheit, unsere Fähigkeiten und Möglichkeiten zu nutzen, um mit Gott zusammenzuarbeiten und treue Verwalter seiner Schöpfung zu sein. Nachdem der Mensch gesündigt hatte, wurde die Arbeit zur Mühsal (Gen 3,17-19); aber das war nicht Gottes ursprüngliche Absicht. Wir alle haben unterschiedliche Fähigkeiten und Möglichkeiten, und wir müssen herausfinden, was wir nach Gottes Willen mit unserem Leben in dieser Welt tun sollen, zum Wohle anderer und zur Ehre Gottes. Eines Tages wollen wir in der Lage sein, vor Gott zu stehen und mit Jesus zu sagen: „Ich habe dich auf Erden verherrlicht. Ich habe das Werk vollendet, das du mir aufgetragen hast“ (Johannes 17,4, NKJV).
Adam, der Pächter. Gott pflanzte seinen Garten „im Osten von Eden“ (Gen 2,8). „Eden“ bedeutet entweder „Wonne“ oder „Ort mit viel Wasser“ und deutet darauf hin, dass dieser Garten ein Paradies aus Gottes Hand war. Die biblische Geschichte beginnt mit einem wunderschönen Garten, in dem der Mensch sündigte, aber sie endet mit einer herrlichen „Gartenstadt“ (Offb. 21-22), in der es keine Sünde mehr geben wird. Wie kam es zu dieser Veränderung? Ein dritter Garten, Gethsemane, in dem Jesus sich dem Willen des Vaters unterwarf und dann hinausging, um am Kreuz für die Sünden der Welt zu sterben.
Wir haben keine Informationen über den Fluss Pishon oder den Gihon; und obwohl uns der Tigris (Hiddekel) und der Euphrat vertraut sind, haben wir immer noch nicht genug Daten, um den genauen Ort des Gartens Eden zu bestimmen. Die Lage des Landes Havila ist ebenfalls ungewiss; einige verorten es in Armenien, andere in Mesopotamien. In der King James Version wird das Land Kusch als Äthiopien bezeichnet, aber diese Interpretation wird heute nicht allgemein akzeptiert. Glücklicherweise ist es nicht notwendig, die alte Geografie zu beherrschen, um die geistlichen Lektionen dieser frühen Kapitel der Genesis zu verstehen.
In diesem wunderschönen Garten sorgte Gott für Fülle und Schönheit; Adam und Eva hatten zu essen und konnten sich an Gottes schönem Werk erfreuen. Noch war die Sünde nicht in den Garten eingedrungen, so dass ihr Glück nicht getrübt war.
Mose 2,15 sagt uns: »Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.« Um es mit anderen Worten zu sagen: Adam war nicht einfach nur der Gärtner des Gartens, er sollte auch sein Beschützer sein. Als die böse Schlange sich dem Baum des Gerichts näherte, hätte Adam den Garten bewachen und der Schlange den Kopf zertreten sollen. Er hätte die Rebellion im Keim ersticken, nicht sich ihr anschließen sollen. Die Schlange war listig, aber nicht weise. Wäre sie weise gewesen, so hätte sie sich von dem Baum, der zeigt, dass Böses böse ist, ferngehalten. Stattdessen lenkte sie Evas Aufmerksamkeit, nachdem sie zu ihr gekrochen war, umgehend auf diesen Baum des Gerichts. Anstatt sich vom verbotenen Baum fernzuhalten, kam Eva ihm nahe, um ihn zu untersuchen. Sie konnte nichts am Baum ausmachen, was ihr gefährlich oder unappetitlich erschien. Seine Früchte sahen köstlich aus. Das Verbot ergab für sie keinen Sinn. So ist es vielen von uns schon ergangen. Es macht uns nichts aus, Gott zu gehorchen, solange seine Gebote für uns Sinn ergeben. Sobald wir aber den Schaden, das Problem mit dem, was Gott verboten hat, nicht sehen können und es uns stattdessen als erstrebenswert erscheint, fällt es uns leicht, zu tun, was wir wollen, und nach dem zu greifen, von dem wir glauben, dass wir es brauchen. Gott hatte den Baum als Prüfung in den Garten gepflanzt, die es Adam und Eva ermöglichen sollte, echten Glauben und Gehorsam zu beweisen. Als aber die Schlange kam, hegte sie ihre eigenen Absichten für den Baum. Sie machte ihn zu einer Falle und einer Versuchung und sich selbst zum Richter über Gottes Güte, Großzügigkeit und Integrität, indem sie zur Frau sprach: »Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten?« (1 Mose 3,1).
Guthrie_- Besser als Eden: Wie die Geschichte der Bibel deine eigene verändert
Das ist der zweite Teil des Bundesschlusses von Eden. Der erste Teil in Kapitel 1 waren die ersten vier Auflagen; der zweite Teil des Bundes beinhaltet die übrigen drei Bestimmungen, woraus sich insgesamt sieben ergeben. Die fünfte Auflage ist in Vers 15 ihre Arbeit: sie sollten den Garten von Eden bebauen und bewahren. Der Hintergrund ist, dass Gott, der HERR, den Menschen nahm. Gott nahm ihn also von der Stelle (im Westen von Eden) weg, wo die Schöpfung stattgefunden hatte, und setzte ihn in den Garten von Eden. Die Wurzel für das hebräische Wort setzte lässt die Bedeutung »ruhen« mitschwingen. Das heißt: Der Garten war für Adam ein Ruheort – ganz, wie laut Psalm 95,11 das Verheißene Land für Israel ein Ruheort war. Für Adam war der Garten von Eden ein Land der Ruhe. Aus derselben Wurzel wird auch der Name »Noah« gebildet. Die Absicht war, ihn zu bebauen. Das hebräische Wort heißt »arbeiten« oder »dienen«; somit betont es die körperliche Aktivität. Das Wort wird auch für Arbeit im Dienste Gottes gebraucht. Die leibliche Arbeit war der geistliche Dienst für Gott; der Mensch war nicht da, um sich dienen zu lassen, sondern um ein Diener Gottes zu sein. Außerdem sollte der Mensch den Garten bewahren. Das hebräische Wort bedeutet »bewachen«. Dasselbe Wort wird in 1 Mose 3,24 gebraucht, wo die Cherubim den Auftrag erhalten, den Eingang zum Garten zu bewachen. Das Wort bedeutet auch »halten« im Sinne von »Gehorsam«: Den Garten durchs Bewachen zu erhalten, war ein Akt des Gehorsams. Die Betonung liegt hier darauf, dass der Mensch den Garten von Eden bewachen soll – nicht im Blick auf Feinde von außen, sondern vielmehr im Sinne des Einhaltens von Gottes Gebot. Die Bewahrung des Gartens war eine Gehorsamshandlung Gott gegenüber. Zu beachten ist, dass Arbeit ein Teil des vollkommenen Zustands war. Trotzdem war die Arbeit zu dieser Zeit leicht; das Land brachte ohne Schwierigkeiten Ertrag. Es war keine mühsame, schweißtreibende Arbeit
Arnold Fruchtenbaum – Das 1. Buch Mose
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