Kategorie: jehovah-shammah

Warum das Bibellesen so wichtig ist

Warum wir nicht nur ein paar Bibelstellen aus dem Zusammenhang reißen dürfen, sondern so richtig die Bibel lesen sollten – und dabei mit unseren ganzen Ich dabei sein sollten, bringt Dietrich Bonhoeffer ganz gut auf den Punkt:

Wir bekommen teil an dem, was einst zu unserm Heil geschah, wir ziehen, uns selbst vergessend und verlierend, mit durch das Rote Meer, durch die Wüste, über den Jordan ins gelobte Land, wir fallen mit Israel in Zweifel und Unglauben und erfahren durch Strafe und Buße wieder Gottes Hilfe und Treue; und das alles ist nicht Träumerei, sondern heilige, göttliche Wirklichkeit. Wir werden aus unserer eigenen Existenz herausgerissen und mitten hineinversetzt in die heilige Geschichte Gottes auf Erden. Dort hat Gott an uns gehandelt, und dort handelt er noch heute an uns, an unsern Nöten und Sünden durch Zorn und Gnade. Nicht daß Gott der Zuschauer und Teilnehmer unsers heutigen Lebens ist, sondern daß wir die andächtigen Zuhörer und Teilnehmer an Gottes Handeln in der heiligen Geschichte, an der Geschichte des Christus auf Erden sind, ist wichtig, und nur sofern wir dort dabei sind, ist Gott auch heute bei uns. Eine völlige Umkehrung tritt hier ein. Nicht in unserm Leben muß sich Gottes Hilfe und Gegenwart erst noch erweisen, sondern im Leben Jesu Christi hat sich Gottes Gegenwart und Hilfe für uns erwiesen. Es ist in der Tat wichtiger für uns zu wissen, was Gott an Israel, was er an seinem Sohn Jesus Christus tat, als zu erforschen, was Gott heute mit mir vorhat. Daß Jesus Christus starb, ist wichtiger, als daß ich sterbe, und daß Jesus Christus von den Toten auferweckt wurde, ist der einzige Grund meiner Hoffnung, daß auch ich auferweckt werde am jüngsten Tag. Unser Heil ist „außerhalb unser selbst“ (extra nos)31, nicht in meiner Lebensgeschichte, sondern allein in der Geschichte Jesu Christi finde ich es. Nur wer sich in Jesus Christus finden läßt, in seiner Menschwerdung, seinem Kreuz und seiner Auferstehung, der ist bei Gott und Gott bei ihm.

Gemeinsames Leben; Das Gebetbuch der Bibel – Dietrich Bonhoeffer

Was bewirkt Gottes Geist in uns?

Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben; und ich werde machen, daß ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechte bewahret und tut.

Elberfelder Bibel 1905 – Ez 36,27

Ich lege meinen Geist in euch und bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt und euch nach meinen Rechtsbestimmungen richtet.

Neue evangelistische Übersetzung – Ez 36,27

Ich werde meinen Geist in euer Inneres legen und dafür sorgen, dass ihr meine Vorschriften befolgt, und ihr werdet meine Rechtsentscheidungen beachten und ausführen.

neue Welt Übersetzung – 2018 – Ez 36,27

Und meinen Geist werde ich in euer Inneres legen, und ich will handeln, so daß ihr in meinen Bestimmungen wandeln werdet und meine richterlichen Entscheidungen einhalten und tatsächlich ausführen werdet.

neue Welt Übersetzung – Bi12 – Ez 36,27

Ich werd euch meine absolute Power geben, meine Energie wird in euch pulsieren. Und die wird dafür sorgen, dass ihr es schafft, das zu tun, was ich von euch will. So seid ihr dann in der Lage, nach meinen Gesetzen zu leben.
VolxBibel – Ez 36,27

Um seines eigenen Namens willen sammelte ADONAI die Juden aus den Nationen und brachte sie in ihr Land zurück, wo er sauberes Wasser auf sie streute (Verse 22–25, 33). Die Reinigung Israels wird die Vermittlung des Geistes (Vers 27), die Wiederherstellung des Landes an den Ort des Segens (Vers 28–32, 34–38) und den Wiederaufbau seiner Städte (Vers 27) umfassen. 33, 38).

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

Heiligung des Namens Gottes. Hesek. 36: 16–38 (Sephardi lectionary, 36: 16–36) dient als Haftarah am Schabbat Parah, dem dritten der vier besonderen Schabbate vor dem Passah (m. Meg. 3.4). Num. 19: 1–22 diskutiert die Gesetze der roten Färse, deren Asche zur Reinigung von Leichenverunreinigungen verwendet wird, und die Haftarah nimmt ebenfalls die Reinigung auf. 16–22: Der Prophet verwendet zunächst die Bilder von Menstruationsblut (siehe Lev. 15: 19–30), um die Unreinheit des Landes darzustellen. Die Unreinheit resultierte aus dem Blut, das sie auf ihr Land vergossen, was eine weitere Metapher für götzendienerische Praktiken ist (siehe Ps. 105: 38). Das Exil des Volkes entweiht den Namen Gottes, indem es anderen nahe legt, dass der israelitische Gott schwächer als andere Götter ist und nicht die Macht hatte, ihr Exil zu verhindern. 22–32: Um Gottes Namen zurückzugewinnen, muss Israel wiederhergestellt werden. Wie der vv. Machen Sie deutlich, dass dies um Gottes willen geschieht, nicht weil Israel es verdient. 25: Gott beabsichtigt, Israel mit sauberem Wasser zu reinigen, was in solchen Fällen das Standardverfahren für die Reinigung ist (Lev. 15: 7, 11–12 usw.; Siehe auch Lev. 14: 5–6, 50–52; Num 19:17). Frauen und Männer tauchen zur Reinigung in fließendes Wasser (Lev. 11:36). 26–27: Sobald Land und Leute gereinigt sind, wird Gott ein neues Herz und einen neuen Geist bereitstellen (11:19; 18:31; Jer. 31: 31–34), die das Volk dazu veranlassen werden, ein heiliges Leben zu führen gemäß Gottes Geboten. 28: Die Bundesformel bedeutet die Wiederherstellung der Beziehung Israels zu Gott und die Fruchtbarkeit des Landes. 33–36: Die Wiederauffüllung des Landes, um dem Garten Eden zu ähneln (1. Mose 2–3), offenbart Gott den Nationen (2. Mose 15: 13–18). 37–38: Zusammen mit dem landwirtschaftlichen Überfluss kommt das Bild des pastoralen Überflusses, das dann mit dem Überfluss an Opferschafen zusammenhängt, die Jerusalem während der Feste füllen, was darauf hindeutet, dass diese Feste wieder in Jerusalem gefeiert werden.

Die jüdische Studienbibel

Hes 36:24-32
In diesen Versen werden die Mittel gezeigt, die Gott benutzt, um seine Heiligkeit deutlich zu machen. Als erstes wird er das Volk physisch erneuern: Er wird es sammeln aus all den Ländern und zurückbringen in sein eigenes Land (V. 24 ). An der Spitze dessen, was Gott für die Zukunft plant, steht die Wiederherstellung Israels als Volk.
Diese Wiederherstellung wird jedoch nicht nur den physischen Bereich betreffen. Gott versprach: Ich werde reines Wasser auf dich sprengen, und du wirst rein werden; ich werde dich reinigen von all deiner Unreinheit und von allen deinen Götzen . Hier wird nicht von der Wassertaufe gesprochen. In der Zeit des Alten Testamentes war das Waschen oder Besprengen mit Wasser ein Bild für die Reinigung von kultischer Unreinheit (vgl. 3Mo 15,21-22; 4Mo 19,17-19 ). Da Israels Unreinheit wie die kultische Unreinheit einer Frau durch ihre Menstruation war ( Hes 36,17 ), wird auch seine Reinigung nun mit dem kultischen Akt der Reinigung verglichen. Damit soll gezeigt werden, daß Gott Israel von seinen Sünden reinigen wird. Auf diese Reinigung wird die Gabe eines neuen Lebens folgen. Gott wird der umgekehrten Nation ein neues Herz und einen neuen Geist geben. Anstelle des steinernen Herzens wird er Israel ein fleischernes Herz geben (vgl. Hes 11,19 ). Wenn Gottes Geist auf diese Weise in ihm wohnt (vgl. Hes 37,14 ), wird es dazu getrieben, seinen Geboten und Gesetzen zu gehorchen (vgl. Hes 37,24 ). Gottes Erneuerung des Volkes Israel macht nicht einfach die Sünde Israels ungeschehen, so daß das Volk in einen Zustand der Neutralität versetzt würde. Vielmehr gehört die positive Veränderung durch das Geschenk einer neuen Natur für das Volk Israel dazu. Dadurch wird Israel gerecht gemacht. Jeremia nannte dieses Werk Gottes den „neuen Bund“ (vgl. die Anmerkungen zu Jer 31,31-33 ).
Die Gabe des Geistes Gottes für gläubige Israeliten wird zu einem neuen Verhältnis zwischen Israel und seinem Gott führen: Ihr sollt mein Volk sein, und ich will euer Gott sein (vgl. Hes 11,20; 14,11; 37,23.27 ). Gott wird seine ganze Barmherzigkeit seinem Volk zuwenden. Es wird, von seinen Sünden befreit, die überreichen Gaben des Landes erhalten, Korn, Frucht und Ernten (vgl. Hes 34,27 ) ohne Hungersnot (vgl. Hes 34,29 ).
Wenn Israel über Gottes Gnade und sein eigenes früheres Wesen ( seine bösen Wege und gottlosen Taten ) nachdenkt, wird es erkennen, daß es seine Gunst nicht verdient hat. Es wird sich selbst verachten wegen seines sündigen Tuns und erschrocken darauf zurückblicken. Die Finsternis seiner vergangenen Taten wird in starkem Kontrast stehen zu dem Licht der Gnade Gottes. Israel wird erkennen, daß Gott es nicht gerettet hat, weil es dies verdient hätte. Gott tut dies nicht um Israels willen, sondern, um seinen eigenen Namen groß zu machen.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Beachten Sie, wie beide Stellen Gottes Gesetz und das Herz verbinden. Hesekiel 36,27 ist eine besonders starke Beschreibung eines neuen Herzens, das vom Geist gedrängt wird, zu gehorchen. Es ist ein freiwilliger Gehorsam, der aus einem Herzen kommt, das vom Erlöser verwandelt und gefangen genommen worden ist.

Das Herz im Neuen Testament

Diese alttestamentlichen Stellen deuten Dinge an, die kommen werden. Im Epheserbrief finden wir die Erfüllung dieser Verheißungen. In seinem Gebet für die Epheser sagt Paulus:

„15 Darum lasse auch ich, nachdem ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe, 16 nicht ab, für euch zu danken und in meinen Gebeten an euch zu gedenken, 1 7 dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch den Geist der Weisheit und Offenbarung gebe in der Erkenntnis seiner selbst, 18 erleuchtete Augen eures Verständnisses, damit ihr wisst, was die Hoffnung seiner Berufung und was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen ist, 19 was auch die überwältigende Größe seiner Kraftwirkung an uns ist, die wir glauben, gemäß der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke“ (Eph 1,15-19).

Da Jesus in Markus 12 die Worte von Mose wiederholt, sieht Paulus Christus als die Erfüllung aller Verheißungen des Alten Testaments. Jesus ist derjenige, der uns mit Gott versöhnt hat, indem er die Gebote seines Vaters vollkommen und von Herzen befolgte und die Strafe auf sich nahm, die wir als Gesetzesbrecher verdient haben. Jesus sendet auch den Heiligen Geist, der dem Gläubigen ein neues Herz gibt, das Gesetz auf dieses Herz schreibt und ihm neue Kraft und Sehnsucht gibt, Gottes Gebote zu befolgen. In Epheser 4, 5 und 6 beschreibt Paulus detailliert, wie das Leben als Christ als Folge davon aussehen wird.
Nichts könnte hoffnungsvoller und befreiender sein als das Bild, das uns in diesen drei Bibelstellen gezeigt wurde. Mein Leben wird nicht von meiner Erziehung, meinem körperlichen Zustand, meiner Bildung, meinen Emotionen oder irgendetwas anderem bestimmt! Weil Gott jede Vorsorge getroffen hat, um mein grundlegendes Bedürfnis — erlöst zu werden — zu stillen, kann ich Zuversicht und Freude haben, dass Veränderung für mich wirklich möglich ist. Mein größtes Problem und Hindernis — mein eigensinniges, sündiges Herz – ist behandelt worden! Gott hat mich erlöst und mir ein neues Herz gegeben.

Alles anders – aber wie?

Also in erster Linie betreffen die Worte aus Hesekiel – wie der Zusammenhang zeigt, sein Volk Israel.
Aber auch für uns ist etwas sehr interessantes dabei: wir sind NICHT mehr von den Umständen gefangen! Wir brauchen nicht mehr zu schauen, wie unsere Kindheit war, was alles schief gelaufen sein könnte – wir sind mit „neuen Herzen“ ausgerüstet und können mit Hilfe des Geistes Gottes auf andere Dinge konzentrieren!
Wie sieht es in deinem Leben aus?

Passah 2020

Da die Besuchseinschränkungen durch Corona ja über Ostern noch immer gelten, haben wir dieses Jahr nicht wie üblich die Wohnung „voll“ einladen können. Aber der Vorteil war, dass ich dieses Jahr „jemand anders“ leiten lassen konnte – denn die jüdisch-messianische Gemeinde in Berlin übertrug eine Feier live ins www. So waren wir hier nur zu viert und doch irgendwie „ganz viele“ 😉

Dank an meine liebe Frau die das Festessen auf den Tisch brachte!
Mazza und Wein, und der gedeckte Teller
warten darauf, dass die Übertragung beginnt

Jedes Jahr immer wieder interessant, wie Jesus und seine Apostel das Fest wirklich gefeiert haben – den Zusammenhang und die verschiedenen Abläufe besser zu verstehen. Und dabei im Hinterkopf… irgendwann feiern wir ein großes Freudenfest mit IHM hier, weil ER uns befreit hat!

Was erzählen wir?

Was wir gehört und erfahren und unsere Väter uns erzählt haben, wollen wir nicht verhehlen ihren Söhnen, dem künftigen Geschlecht erzählend den Ruhm Jehovas und seine Stärke, und seine Wunderwerke, die er getan hat.

Elberfelder Bibel 1905 – Ps 78,3–4

Was wir hörten und erkannten, / was unsre Väter uns erzählten, 4 wollen wir ihren Söhnen nicht verschweigen, / das sollen auch künftige Generationen erfahren: / die Ruhmestaten und die Stärke Jahwes / und die Wunder, die er tat.

Neue evangelistische Übersetzung_2019 – Ps 78,3–4

Die wir gehört haben und kennen
Und die unsere eigenen Väter uns erzählt haben,
Die wir ihren Söhnen nicht verhehlen,
Indem wir [sie] auch der künftigen Generation erzählen,
Die Lobpreisungen Jehovas und seine Stärke
Und seine wunderbaren Dinge, die er getan hat.

neue Welt Übersetzung – Bi12 – Ps 78,3–4

Was wir gehört haben, weil’s unsere Väter uns gaben,
wollen, nein, müssen wir eben an die nächste Generation weitergeben. Nämlich die Macht und großen Taten von Gott, unserm Herrn, und natürlich auch seine Wunder.

VolxBibel – Ps 78,3–4

Welche Taten erzählen wir also?
Denken wir an die Schöpfung, an die Befeiung aus Ägypten UND an den Tod Jesu? Oder dreht sich alles um persönliche Geschichten? In Gottes Volk ist es der von Gott gegebene Brauch, die Feste und Feiern so zu feiern, dass die jetzt teilnehmenden so in Gedanken dabei sein sollen, als wären sie mit Mose in Ägypten, mit Mose am Berg Sinai, mit Esther ….. und dann wird auch für uns klar, welche Macht Jehovah hat. Gestern in der Passah-feier aus Berlin fand ich zum Beispiel den Gedanken sehr interessant, dass auch der Pharao jeden seiner Untertanen töten konnte. Es war also bei den Plagen nicht so sehr das Merkmal, dass auch Jehovah vernichten oder töten konnte. Was die Götter des Pharaos NICHT tun konnten, aber Jehovah konnte war: aus der Gefahr befreien! jemand leben zu lassen!
Und bei diesen Wundern Jehovahs, die er getan hat, ist eins ganz wichtig: das waren keine Wunder, die nur auf dem Papier oder nur in unserem Kopf stattfanden! Da wurden keine Toten auferweckt, wo man nur im „Geist“ denjenigen wieder sah, oder das Gefühl hatte, derjenige würde wieder leben: NEIN! diejenigen waren buchstäblich zusehen! die auferweckten Menschen bewegten sich unter ihren Angehörigen (und nicht irgendwo im Himmel) und ganz wichtig: es gab keine Leichen oder Gebeine mehr!!!
Und worum drehen sich unsere Gebete? Um das JETZT und HIER? Oder drehen sie sich aus Dankbarkeit um den großen Gott und Schöpfer?

Wer ist der gute Hirte?

Dem Verlorenen forsche ich nach,
das Abgesprengte hole ich zurück,
das Gebrochene verbinde ich,
ich stärke das Kranke,
aber das Feiste,
das Überstarke vertilge ich,
ich weide sie, wie es recht ist.
Ihr also, meine Schafe,
so hat mein Herr, ER, gesprochen,
wohlan,
ich richte zwischen Tier und Tier.
Zu den Widdern das und zu den Böcken:
Ist es euch zu wenig,
die beste Weide abzuweiden,
daß ihr das Übrige eurer Weide mit euren Füßen zerstampft,
und das geklärte Wasser zu trinken,
daß ihr das Übriggelaßne mit euren Füßen trübt,
und meine Schafe,
das von euren Füßen Zerstampfte müssen sie weiden,
das von euren Füßen Getrübte müssen sie trinken.
Darum, so hat mein Herr, ER, gesprochen,
wohlan, ich selber bin da,
daß ich richte zwischen fettem Tier und magerem Tier.

Buber & Rosenzweig – Ez 34,16–20

Das Verlorene werde ich suchen und das Versprengte zurückführen, und das Verwundete werde ich verbinden und das Kranke stärken; das Fette aber und das Starke werde ich vertilgen: Wie es recht ist, werde ich sie weiden.
Und ihr, meine Herde, So sagt mein Herr, JAHWEH: Siehe, ich werde richten zwischen Schaf und Schaf, den Widdern und den Böcken.
Ist es euch zu wenig, dass ihr die gute Weide abweidet und das Übrige eurer Weide mit euren Füßen zertretet und dass ihr das geklärte Wasser trinkt und das Übriggebliebene mit euren Füßen trübt?
Und meine Schafe sollen abweiden, was mit euren Füßen zertreten ist, und trinken, was mit euren Füßen getrübt ist?
Darum, so sagt mein Herr, JAHWEH, zu ihnen: Siehe, ich bin da, und ich werde richten zwischen fettem Schaf und magerem Schaf.
Weil ihr alle Schwachen mit Seite und Schulter verdrängt und mit euren Hörnern stoßt, bis ihr sie nach außen hin zerstreut habt,
werde ich meine Schafe retten/befreien, damit sie nicht mehr zur Beute seien. Und ich werde richten zwischen Schaf und Schaf.
Und ich werde einen Hirten über sie erwecken – und er wird sie weiden –: meinen Knecht David: Der wird sie weiden, und der wird ihr Hirte sein.

Janzen & Jettel – Ez 34,16–23

Das Verlorene will ich suchen und das Versprengte zurückführen, und das Verwundete will ich verbinden, und das Kranke will ich stärken; das Fette aber und das Starke werde ich vertilgen: Nach Recht werde ich sie weiden.
Und ihr, meine Herde, so spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich werde richten zwischen Schaf und Schaf, den Widdern und den Böcken.
Ist es euch zu wenig, daß ihr die gute Weide abweidet und das Übrige eurer Weide mit euren Füßen zertretet, und daß ihr das abgeklärte Wasser trinket und das Übriggebliebene mit euren Füßen trübet?
Und meine Schafe sollen abweiden, was mit euren Füßen zertreten, und trinken, was mit euren Füßen getrübt ist?
Darum, so spricht der Herr, Jehova, zu ihnen: Siehe, ich bin da, und ich werde richten zwischen fettem Schaf und magerem Schaf.
Weil ihr all die Schwachen mit Seite und Schulter verdränget und mit euren Hörnern stoßet, bis ihr sie nach außen hin zerstreut habt,
so will ich meine Schafe retten, damit sie nicht mehr zur Beute seien; und ich werde richten zwischen Schaf und Schaf.
Und ich werde einen Hirten über sie erwecken, und er wird sie weiden, meinen Knecht David: der wird sie weiden, und der wird ihr Hirt sein.
Und ich, Jehova, werde ihr Gott sein, und mein Knecht David wird Fürst sein in ihrer Mitte. Ich, Jehova, habe geredet.

Elberfelder Bibel 1905 – Ez 34,16-24

Die Herde war durch die grausamen und gleichgültigen Hirten zerstreut (V. 2 – 6 ). Wenn die Schafe gerettet und zurückgebracht werden sollten, mußte Gott, der große Hirte, dies selbst tun. Ich selbst werde meine Schafe suchen und nach ihnen sehen . Gott würde persönlich zugunsten von Israel eingreifen.
Gottes erste Aktion würde sein, Israel wieder aus den Völkern herauszuführen und in sein Land einzusetzen. Hier würde er sie wie Schafe auf gutem Weideland weiden. Gott würde tun, was die falschen Hirten nicht getan hatten – hüten, suchen, zurückbringen, stärken und mit Gerechtigkeit weiden. Diese Weissagung wurde nicht erfüllt, als Israel nach der babylonischen Gefangenschaft in sein Land zurückkehrte. Ihre Erfüllung wird erst im Tausendjährigen Reich geschehen.

In seiner Gerechtigkeit würde Gott auch zwischen den einzelnen Schafen richten: Ich werde richten zwischen einem Schaf und dem anderen und zwischen Widdern und Böcken . Bevor das Tausendjährige Reich beginnt, wird Gott die Gerechten von den Ungerechten trennen (vgl. Mt 25,31-46 ) und nur den Gerechten Zutritt in sein Reich geben.
Wie aber wird Gott den einen von dem anderen trennen? Das Wesen der Schafe wird an ihrem Verhalten sichtbar ( Hes 34,17-21 ). Die gottlosen Schafe sind jene, die ihren früheren Hirten folgen und die schwächeren Schafe unterdrücken. Sie zertraten das Weideland und wühlten sogar die Flüsse auf, so daß den anderen Schafen nur unansehnliche Vegetation und schlechtes Wasser übrig blieb. Diese fetten Schafe hatten Erfolg, wenn sie die schwachen Schafe brutal behandelten. Die gottlosen Schafe stießen sogar alle schwachen Schafe mit ihren Hörnern, um sie wegzutreiben. Gott wird nicht zulassen, daß dies weiter geschieht. Vielmehr wird er die Unterdrückten retten und die Unterdrücker richten. Er wird richten zwischen einem Schaf und dem anderen (V. 22 ; vgl. V. 17 ).
Nachdem er die einzelnen Schafe gerichtet hat, wird Gott seine Führerschaft ausüben, indem er einen neuen Hirten einsetzt (V. 23 – 24 ). Dieser Hirte, so sagte Gott, wird sein Knecht David sein. Viele Ausleger sehen hierin eine Anspielung auf Christus, den guten Hirten (vgl. Joh 10,11-18 ), der aus der Linie Davids stammt und König über Israel ist (vgl. Mt 1,1 ). Aber nichts in Hes 34,23 macht es zwingend , daß Hesekiel hier nicht buchstäblich von König David spricht, der aufersteht, um als Israels gerechter Fürst zu dienen. David wird auch an anderen Stellen der Bibel erwähnt, die von der zukünftigen Wiederherstellung Israels sprechen (vgl. Jer 30,9; Hes 37,24-25; Hos 3,5 ). Auch macht Hesekiel deutlich, daß David der Fürst ( nARI? ) des erneuerten Volkes sein wird. Dieser gleiche „Fürst“ wird dann für sich selbst während des Tausendjährigen Reiches Sündopfer bringen ( Hes 45,22; 46,4 ). Dies kann kaum auf den sündlosen Sohn Gottes zutreffen, wohl aber auf David. Er scheint also, daß dies eine wörtlich zu verstehende Stelle ist, die von einem auferweckten David spricht. Anstelle der falschen Hirten wird Gott einen wahren Hirten einsetzen, um seine Schafe zu hüten.

DIe Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Er wird ihr Hirte sein und wird sie sammeln und in ihr Land bringen und dann über sie herrschen (während des Tausendjährigen Reiches). Der Evangelist D.L. Moody beschreibt Gottes Dienst an seinen Schafen sehr schön:
Beachtet einmal, wie oft Gott, der HERR in Bezug auf seine Schafe sagt: »Ich werde« oder: »Ich will.«
Der Hirte und die Schafe: –
V. 11: Ich werde sie suchen und mich ihrer annehmen.
V. 12: Ich werde sie retten.
V. 13: Ich werde sie herausführen.
V. 13: Ich werde … sie … sammeln.
V. 13: Ich werde sie in ihr Land bringen.
V. 14: Ich werde sie weiden.
V. 15: Ich werde sie lagern.
V. 16: Ich werde das Gebrochene verbinden.
V. 16: Ich werde das Kranke stärken.
In Gottes Schafstall sind viele magere Schafe; aber nicht auf Gottes Weide.30
Einige Menschen, zu denen auch eine gewisse Art von Predigern gehört, versuchen uns einzureden, der Gott des Alten Testaments sei eine harsche, lieblose Gottheit im Gegensatz zu dem Gott, der uns im Neuen Testament gezeigt wird.31 John Taylor verbindet für uns wunderschön die Offenbarungen Gottes als Hirte in beiden Testamenten:

Das Bild des Hirten, der das zerstreute Schaf sucht (V. 12), ist eine bemerkenswerte Vorschattung auf das Gleichnis vom verlorenen Schaf (Lk 15,4ff.), das der Herr zweifellos auf diese Hesekielstelle bezogen hat. Dieses Bild zeigt klar und deutlich die fürsorglichen, liebenden Wesenseigenschaften des Gottes des Alten Testaments und versetzt denen einen vernichtenden Schlag, die zwischen Jahwe, dem Gott Israels, und Gott, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus einen Keil zu treiben versuchen. Zudem ist dies nicht die einzige Stelle, die von dem fürsorglichen Hirten spricht (siehe Ps 78,52f.; 79,13; 80,2; Jes 40,11; 49,9f.; Jer 31,10).32

34,17–24 Der Herr, HERR wird auch seine Schafe vor den falschen Hirten retten, die selbstsüchtig und grausam sind. »Mein Knecht David« in den Versen 23 und 24 bezieht sich auf den Herrn Jesus, der ein Nachkomme Davids ist. Der jüdische Christ David Baron erklärt:

Selbst die Juden erklären den Namen »David« in diesem Text als Bezeichnung für den Messias – den großen Sohn Davids, in dem sich alle Verheißungen des davidischen Hauses vereinen. So sagt Kimchi in seinem Kommentar zu Hesekiel 34,23: »Mein Knecht David – das ist der Messias, der aus dem Samen Davids zur Zeit der Erlösung kommen wird.« Und über Vers 24 in Kapitel 37 merkt er an: »Der König, der Messias, sein Name wird David genannt werden, weil er aus dem Samen Davids ist.« Dem schließen sich praktisch alle jüdischen Kommentatoren an.33

Mac Donald -Kommentar zum Alten Testament

„Prophetie gegen die Hirten Israels. Prophezeien!“ Gott würde die falschen Hirten von Israel entfernen, die sich nicht um die Schafe gekümmert hatten, sondern sie in den Abfall vom Glauben führten (Verse 1–10). Kommentar zu „Sollten die Hirten die Schafe nicht füttern?“ Raschi erklärt, dass die Herrscher Israels sich mit dem Geld ihrer Untertanen amüsierten, anstatt sich um sie zu kümmern. Als guter Hirte würde Gott seine zerstreuten Schafe sammeln und pflegen (Verse 1–15). Er wird seinen Diener David auferwecken, ihn über Israel setzen (Verse 23–24) und die Nation in einen neuen Bund bringen, der seinen Segen im Land garantiert. Zu diesem Zeitpunkt wird ADONAI bei ihnen sein (Verse 25–31).

DAS LAND VON ISRA’EL
 Isra’els Heimkehr versprochen
 Hesekiel 34:13 Hesekiel 34:13 versichert Israel, dass Gott die auf der ganzen Welt verstreuten Menschen versammeln und sie „in ihr eigenes Land“ zurückbringen würde. Ob es die Jahrhunderte der Zerstreuung oder die Folgen des Holocaust waren, die Welt hielt es schließlich für angebracht, 1948 die Wiederherstellung des modernen Staates Israel zu ermöglichen. In der Erklärung zur Gründung des Staates Israel, David Ben -Gurion erklärte:
   Das Land Israel war der Geburtsort des jüdischen Volkes. Hier wurde ihre geistige, religiöse und politische Identität geprägt. Hier erlangten sie zunächst Staatlichkeit, schufen kulturelle Werte von nationaler und universeller Bedeutung und gaben der Welt das ewige Buch der Bücher. Nachdem die Menschen gewaltsam aus ihrem Land vertrieben worden waren, hielten sie während ihrer gesamten Zerstreuung daran fest und beteten und hofften immer wieder auf ihre Rückkehr und die Wiederherstellung ihrer politischen Freiheit.
 Diese Passage gibt die Gewissheit, dass es trotz der Zerstreuung Gott ist, der zuerst die Wiederherstellung Israels versprochen und erfüllt hat.

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

11–16: Gott handelt als der ideale „Hirte“ (Ps. 23), der die zerstreuten Menschen zurückbringen wird. 12: Dieser Vers wird im „unetaneh tokef“ Gebet der hohen Feiertage als Teil des Bildes von Gottes jährlichem Gericht über jeden Juden wiederverwendet. 16: Die fetten und gesunden, die ich zerstören werde: Sie werden zerstört, weil sie die Menschen vernachlässigt haben. Heb liest „ʾashmid“ (ich werde zerstören), die griechische Septuaginta liest „ich werde sie richtig pflegen“ (vermutlich basierend auf Heb „ʾeshmor“, [„resh“ sieht aus wie „dalet“ und die beiden sind oft verwirrt]; siehe Übersetzer ‚ kein Tee). 17–22: Hesekiel porträtiert die Anführer als stärkere Schafe, die die Weide mit Füßen treten und das Wasser verschmutzen, das andere benutzen müssen, und die die Schwächeren beiseite schieben. Daher muss ein Teil der Herde zerstört werden. 23–31: Gottes Herrschaft wird sich in der Errichtung eines David als Herrscher manifestieren („nasi“ statt „melekh“). Obwohl andere Bibelstellen sich einen Nachkommen Davids als den idealen zukünftigen König vorstellen (z. B. Jes 11: 1–10), scheint diese Passage eine Rückkehr von David selbst, dem früheren, idealen König, ins Auge zu fassen. 24: Es ist möglich, dass der Titelherrscher („nasiʾ“ statt „melekh“), der hier und in Kapitel 40–48 dem König gegeben wird, eine Verringerung der königlichen Macht darstellt: Er ist ein Herrscher, aber kein vollwertiger König.

Die jüdische Studienbibel

Zwei kurze prophetische Worte, die durch „deshalb“ (34: 7, 9) eingeführt wurden, ziehen ausdrücklich Schlussfolgerungen, die sich aus den Anklagen ergeben. Die erste wiederholt die zentrale Anklage aus 34: 2–6 – Selbstgenuss der Hirten statt Pflege der Schafe (34: 7–8). Der zweite verkündet Jahwes Handlungen als Reaktion auf diese Situation. Er reagiert, indem er diesen Führern gegenüber eine feindliche Haltung einnimmt (34: 9–10). Er wird diese Führer für ihr Verhalten verantwortlich machen, so wie ein Hirte für das Wohlergehen der Herde verantwortlich gemacht wird. Er wird ihren Privilegienplatz mit der Herde sowie deren Ausbeutung beenden. Schließlich wird er seine Herde vor diesen Hirten retten, tatsächlich „aus ihrem Mund“ (34:10). Ironischerweise waren diese Hirten tatsächlich die Raubtiere geworden, die Löwen und Bären, aus deren Maul die Schafe gerissen werden müssen!
Die Rettungsversprechen (34:10) erklären zweifellos den Ort dieser Orakel an dieser Stelle im Buch. Obwohl Hesekiel diese Materialien mit Anklagen wie in einem Gerichtsorakel ins Leben gerufen hat, dreht sich die Richtung an dieser Stelle zu einer Proklamation der Hoffnung. Jahwes Versprechen der Wiederherstellung haben vier Schwerpunkte. (1) Der souveräne Herr selbst wird Israels Hirte und kümmert sich um seine Herde mit göttlicher Vollkommenheit (34: 11–16). (2) Er wird die Herde auch vor Raubtieren retten, die sich tatsächlich in der Herde befinden (34: 17–21). (3) Er wird ihnen einen davidischen Führer geben (34:24). (4) Und er wird für sie einen „Friedensbund“ schließen (34: 25–31).
Jahwe selbst wird die Führung übernehmen, die zuvor an die jetzt angeklagten Hirten delegiert worden war. Als Gott Israels wird er der Inbegriff des Hirten sein und alles tun, was ein Hirte für die Schafe tun sollte (34: 11–16). Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Sammeln der verstreuten Schafe. Hesekiel wechselte hier in die Metapher hinein und aus ihr heraus und machte deutlich, dass die Ansammlung der Schafe die Rückkehr der Verbannten in ihre Heimat signalisierte. Gott würde sie auf den Hügeln Israels wieder ernähren. Diese geretteten Schafe würden die gesegnete Seite der Gerechtigkeit Jahwes erfahren, während diejenigen, die ihre Macht missbraucht hatten, indem sie sich auf der Herde fett gemacht hatten, den strengen Rand dieser Gerechtigkeit erfahren würden. Die Reihe der Verben der ersten Person – „Ich werde… ich werde…“ – betont diese Wendung der Ereignisse als das Tun des Herrn selbst.
Ein Unterthema, das kurz verfolgt werden soll, wird in 34:16 eingeführt: die Realität des Missbrauchs innerhalb der Herde selbst. Abgesehen von den Gräueltaten der Hirten deckte Jahwe die Misshandlungen auf, die von verschiedenen Mitgliedern der Herde begangen wurden (34: 17–19), und sprach sie als „meine Herde… [mein] Volk“ (34:17) an. Mit einer Metapher der Trennung von Schafen und Ziegen (34:17) oder der Beurteilung zwischen fetten und dürren Schafen (34:20) versprach Jahwe, diejenigen zu isolieren, die Ressourcen horten, ihr Privileg missbrauchten und ihre Gefährten missachteten. Er würde die Herde vor sich selbst retten. Diese Kommentare unterstreichen die Tatsache, dass die Verbannten als Körperschaft ihren Führern, der königlichen Familie und den Top-Persönlichkeiten im Tempel- und Palast-Establishment nicht die Schuld an ihrer ganzen Notlage geben konnten. Die Bevölkerung als Ganzes war für wesentliche Aspekte ihrer Situation verantwortlich, denn Jahwe befasst sich mit Vertragsbrüchen, wo immer sie gefunden werden.

Cornerstone Biblical Commentary: Ezekiel

„Ich bin das Tor.“ Das dritte „Ich bin“ -Spruch in 10: 7 – wiederholt in 10: 9 – wird im Kontext des Diskurses „Guter Hirte“ Jesu gegeben. Das Fehlen eines Übergangs zwischen den Kapiteln 9 und 10 legt nahe, dass die Pharisäer, die am Ende von Kapitel 9 (Verse 40–41) erwähnt werden, in den ersten Versen von Kapitel 10 noch zu sehen sind, in denen Jesus einen Kontrast zwischen unehelichen Hirten darstellt, die „Tritt nicht durch das Tor in den Schafstall ein“ und der legitime Hirte – Jesus selbst – der „durch das Tor eintritt“ (Vers 1). Dann verschiebt Jesus in Vers 7 die Metapher: Während in Vers 1 der Hirte durch das Tor eintritt, ist der Hirte in Vers 7 das Tor, durch das die Schafe eintreten, und gipfelt in der Behauptung Jesu: „Ich bin das Tor; Wer durch mich hereinkommt, wird gerettet und wird ein- und ausgehen und Weide finden “(Vers 9). Dieses Sprichwort nimmt wiederum die spätere Behauptung Jesu vorweg: „Ich bin der Weg“ (14: 6) und behauptet, dass nur Jesus Zugang zu Gott und zur gläubigen Gemeinschaft bietet. Es gibt viele reiche Verbindungen zwischen Kapitel 10 und (1) alttestamentlichen Figuren wie Jakob (Gen 28:17: „das Tor des Himmels“; vgl. Johannes 1:51) und Josua („geh raus und komm rein“; Num 27: 16–17), (2) die Darstellung Gottes als Israels Hirte (z. B. Ps 23: 1) und Israels als Gottes Schaf (z. B. Ps 100: 3) und (3) Hesekiels Denunziation der „Hirten“ von Israel, die nur auf sich selbst aufpassen “und„ sich nicht um die Herde kümmern “(Hes 34: 2–4).
„Ich bin der gute Hirte.“ Eng verbunden mit dem dritten „Ich bin“ -Spruch ist die vierte Aussage in 10:11 und 14, mit der Jesus sich als „guter Hirte“ identifiziert. Wie bereits erwähnt, impliziert „guter Hirte“ einen Kontrast zu den treulosen Hirten Israels, den religiösen Führern, die eher Eigennutz verfolgten, als sich wirklich um Gottes Volk zu kümmern (Jer 23: 1–4; vgl. 3:15; Hes 34; Zech 11: 4–17). Als „guter Hirte“ steht Jesus auf einem alttestamentlichen Weg, der sowohl Jahwe selbst umfasst (z. B. Gen 48:15; 49:24; Ps 23: 1; Jes 40:11; Jer 31:10; Hes 34:11) –31) sowie menschliche „Hirten“ wie Mose (Jes 63:11; vgl. Ps 77:20) und David oder der davidische Messias (2 Sam 5: 2; Ps 78: 70–72; Hes 37:24) ; Mic 5: 4; vgl. Psalmen Salomos 17: 40–41; Exodus Rabbah 2.2 zu Exod 3: 1). In Vers 14 wird das Sprichwort in Vers 11 in Bezug auf den Opfertod Jesu im Namen seiner „Schafe“ weiterentwickelt. Vers 16 erweitert dann den Umfang der Errettungs- und Hirtenarbeit Jesu über Israel hinaus auf die Heiden, mit dem Ergebnis, dass es „eine Herde, einen Hirten“ geben wird (Vers 16, eine Anspielung auf Hes 34:23; 37:24; vgl. Johannes 11:52; Köstenberger 2002).

Das jüdische Leben und die Identität Jesu

Jesus nahm auf diese Stelle in Hesekiel bezug: Johannes 10,11; Lukas 15,4; Lukas 19,10; Matthäus 25,32; Johannes 10,16 ….
Ich finde es spannend, dass im laufe der Jahrhunderte immer wieder Menschen versucht haben, sich als Ersatzhirten aufzuspielen – aber der einzig wahre Hirte wird hier beschrieben.

Befreie uns, Gott unsrer Freiheit!

Preiset Jehova, denn er ist gütig, denn seine Güte währt ewiglich!
Und sprechet: Rette uns, Gott unserer Rettung, und sammle und befreie uns aus den Nationen; daß wir deinen heiligen Namen preisen, daß wir uns rühmen deines Lobes!
Gepriesen sei Jehova, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und alles Volk sprach: Amen! und lobte Jehova.

Elberfelder Bibel 1905 – 1Chr 16,34–36

Danket IHM, denn er ist gütig,
denn in Weltzeit währt seine Huld.
Sprecht:
Befreie uns, Gott unsrer Freiheit!
hol uns zuhauf, rette aus den Erdstämmen uns,
deiner Heiligkeit Namen zu danken,
uns deiner Preisung zu rühmen!
Gesegnet ER,
der Gott Jissraels,
von der Weltzeit her und für die Weltzeit!
Und sie sprachen, alles Volk:
Jawahr! Preis sei IHM!

Buber & Rosenzweig – 1Chr 16,34–36

Bedankt euch bei Gott, weil er gut zu uns ist, er liebt uns immer weiter, dass ihr das bloß niemals vergesst. Betet zu ihm und sagt ihm, dass er uns retten soll. Gott, du hast uns immer rausgehauen, das war immer toll. Weil du das tust, werden wir uns bei dir bedanken, wir werden dich mit Lob und Dankliedern betanken.“ Als David diesen Song zu Ende gesungen hatte, klatschten die Leute wie verrückt. „Yeahhh, genau so soll es sein! Gott ist der Größte! Danke, Gott!“, riefen sie durcheinander.

VolxBibel – 1Chr 16,34–36

Dankt Jehova, denn er ist gut,
   Denn auf unabsehbare Zeit seine liebende Güte.
  Und sprecht: ‚Rette uns, o Gott unsere Rettung,
   Und bringe uns zusammen, und befreie uns von den Nationen,
   Damit wir unsere heiligen Namen gehört, damit wir zu unserem Lobpreis frohlockend reden.
Gesegnet sei Jehova, der Gott Israels, von unabsehbarer Zeit bis auf unabsehbare Zeit. “
Und das ganze Volk sagte dann: „Amen!“ Und Lobpreis für Jehova.

neue Weltübersetzung – Bi12 – 1Chr 16,34–36

34: Ein üblicher postexilischer liturgischer Refrain; siehe Vers 41; 2 Chron. 5:13; 7: 3, 6; 20:21. Lob oder Dank (Heb „hodu“) bildet ein Inclusio mit der Eröffnung, Vers 8. 35–36: Abschluss des Gebets (= Ps. 106: 47–48). V. 35 ist anachronistisch: In der Zeit der Chroniken lebten die meisten Juden in fremden Ländern, aber zu Davids Zeiten lebte ganz Israel innerhalb der Grenzen seines verheißenen Landes, wie es in den Chroniken verstanden wird. siehe 13: 5. (Ps. 106 wird allgemein als exilische oder postexilische Komposition angesehen.) Es ist möglich, dass der Autor bereit war, diese Inkonsistenz zu berücksichtigen, um seinen Zeitgenossen zu sagen, dass der rechtmäßige Platz jedes Israeliten / Juden im Land Israel liegt. Das gesamte Medley wird traditionell als Teil des „Pesukei dezimrah“ („Verse des Liedes“) rezitiert, dem Eröffnungsabschnitt der täglichen Morgengebete. 36–39: Der Verweis auf Gibeon ist Teil einer Tradition, die nur in Chronicles vorkommt, obwohl er möglicherweise auf 1 Kings chs 3, 4–5 basiert. In den früheren Büchern findet man entweder das Tabernakel oder die Arche als Mittelpunkt kultischer Besorgnis, aber nicht beide. Außerdem hört man nach seiner Zerstörung in Silo nichts von der Stiftshütte. Chronicles behauptet, dass sowohl Arche als auch Tabernakel gleichzeitig wichtig waren, wobei sich die Arche an einem Ort und das Tabernakel an einem anderen befand. Es wird keine Erklärung gegeben, wie diese Situation zustande kam. Einige argumentierten, dass diese Tradition Chronicles ‚Art ist, Lev zu behaupten. 17: 8–9 wurde in jeder Generation beobachtet, aber diese Erklärung bringt verschiedene Schwierigkeiten mit sich (siehe Vers 1, 2). Siehe auch 2 Chron. 1: 3–6.

Die jüdische Studienbibel

Wo ist unser Augenmerk? Auf unserer eigenen Rettung? Oder darauf, dass der allmächtige Gott sich einen großen Namen macht?
Was, wenn ER alles für unsere Rettung schon getan hat? Was, wenn ER sein Volk wieder nach Jerusalem versammeln möchte? Was, wenn wir ihn nur preisen sollen, weil ER alles für unsere Sündenvergebung schon getan hat?
Brauchen wir Gebetszeiten für die Politik oder Gesundheit anderer Länder? Sollten wir nicht eher unseren Schöpfer preisen?

Laßt ab von der Einfalt und lebt, wandelt auf dem Weg des Verstands!

Lasset ab von der Einfältigkeit und lebet, und schreitet einher auf dem Wege des Verstandes!”

Elberfelder Bibel 1905 – Spr 9,6

Wer unwissend bleiben will, den lasst stehen!
Kommt, betretet den Weg zur Einsicht!
Der Lohn dafür ist ein erfülltes Leben.«

Gute Nachricht Bibel – Spr 9,6

Lasst ab von eurer Dummheit, wählt doch das Leben, / und geht auf dem Weg des Verstands!“

Neue evangelistische Übersetzung – Spr 9,6

Lasst eure Unerfahrenheit hinter euch und lebt.
Geht vorwärts auf dem Weg des Verständnisses.“

neue Welt Übersetzung – 2018 – Spr 9,6-

Verlaßt die Unerfahrenen, und bleibt am Leben, und wandelt geradeaus auf dem Weg des Verständnisses.“

neue Welt Übersetzung – Bi12 – Spr 9,6

Wer keinen Bock auf Lernen hat, der kann gerne zu Hause bleiben. Aber wer mehr Schnall vom Leben bekommen möchte, der ist herzlich eingeladen.“ Ich hoffe, du wirst kommen.

VolxBibel – Spr 9,6

Die Weisheit hat sich ein Haus gebaut. Sprüche 9 bieten einen Kontrast zwischen Häusern. Eines ist das Haus des Lernens: „Bleib nicht unsicher, sondern lebe! Geh auf dem Weg des Verstehens! “ (Vers 6). Der andere ist ein Tempel der Prostitution: „Gestohlenes Wasser ist süß; heimlich gegessenes Essen ist angenehm “(Vers 17). Lady Wisdom wartet in ihrem Haus, wo sie „ihre sieben Säulen geschnitzt“ hat (Vers 1). Nach Raschi im Schabbat 116a sind die „sieben Säulen“ die sieben Tage der Schöpfung. Die Weisen bemerken auch, dass dies auf die Vollständigkeit der Zahl sieben, die Summe von Sonne, Mond und fünf bekannten Planeten oder einfach nur architektonische Schönheit hinweisen könnte. Der Punkt ist, dass Lady Wisdom ein gut strukturiertes und komplett ausgestattetes Haus gebaut hat. In Bezug auf die Schöpfung schließt Raschi: „Mit Weisheit hat der Heilige, gesegnet sei er, die Welt gebaut.“

Die vollständige jüdische Studienbibel: Notizen

9: 1–18: Zwischenspiel E: Zwei Bankette. In diesem Gedicht wird das Motiv der Einladung von Wisdom in ihr Haus (8:34) in zwei gegensätzliche Einladungen umgewandelt: Lady Wisdom (Verse 1–6, 11) und Lady Folly (Verse 13–18). Das Leben bietet zwei „Feste“: eines ist reich und doch umsichtig, das andere verlockend, aber giftig. Vv. 7–10 und V. 12 passen nicht in eine der Vignetten und sind wahrscheinlich spätere Einfügungen. Es ist am besten, zuerst das Kapitel ohne sie zu lesen und sie dann separat zu betrachten. 1–6, 11: Lady Wisdom baut ein Haus (Vers 1), bereitet ein Fest vor (Vers 2) und gibt eine offene Einladung heraus (Vers 3–5). Sie erklärt dann die Bedeutung ihrer Einladung (Vers 6) und bekräftigt ihre Ermahnung (Vers 11). 1: Einige betrachten das Haus der Weisheit als eine mythologische Anspielung, aber diese Identifizierung ist ungewiss. Sieben bedeutet Vollständigkeit oder Ausdehnung. 2–3: Wie eine edle Frau bereitet Weisheit ein reichhaltiges Bankett vor und sendet ihre Dienstmädchen aus, um Gäste einzuladen. 4–6: Weisheit ist der Lebensunterhalt der Seele. (Vgl. 5. Mose 8: 3.) Der Wein der Weisheit wird gemischt, wahrscheinlich mit duftenden Gewürzen.

Die jüdische Studienbibel

Sprüche 9:4-6

Die Worte der Einladung seitens der Weisheit umfassen zumindest die Verse 4-6 , möglicherweise jedoch auch noch die Verse 7-12 . Die Einfältigen ( peTI , „naiv, leichtgläubig“; vgl. den Kommentar zu Sprüche 1,4; vgl. Sprüche 8,5;9,16 ) und die, denen Einsicht fehlt (vgl. den Kommentar zu Sprüche 6,32 ), werden zum Mahl der Weisheit eingeladen. Diejenigen, die ihrer Aufmerksamkeit und Hilfe am meisten bedurften, waren als die Gäste der Weisheit eingeladen. Sie sollten kommen und essen und trinken , d. h. Menschen, die keine Weisheit besaßen, sollten sie erlangen und Gewinn daraus ziehen. Sie sollten ihre einfältigen Wege verlassen ( p+TA?Im , Sprüche 9,6; der Plural von „einfältig“ in V. 4 ). Der zweite Teil des Verses, der die Gäste dazu auffordert, auf den Wegen der Einsicht zu wandeln, macht deutlich, daß sich der Ausdruck „einfältige Wege“ auf das Verhalten der Einfältigen bezieht. Wie bereits deutlich wurde ( Sprüche 3,18;4,4;7,2 ), kommt aus der Weisheit das Leben ( ihr werdet leben ; vgl. Sprüche 9,11;19,23 ).

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Es kann zu einer Herausforderung werden, sich nicht mehr mit den Unvernünftigen einzulassen, wenn man sich so sehr daran gewöhnt hat – aber die Aufforderung ist klar definiert.