Kategorie: jehovah-shammah

im Licht wandeln?

Wenn wir aber in dem Lichte wandeln, wie er in dem Lichte ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller (O. jeder) Sünde.
Elberfelder 1871 – 1 Johannes 1,7

Wenn wir aber so leben, dass Gottes Licht überall bei uns reinleuchten kann, dann sind wir auch ganz eng miteinander verbunden. Weil Jesus für uns verblutet ist, werden wir durch dieses Blut von unseren Fehlern und Sünden sauber gemacht.
VolxBibel – 1.Johannes 1,7

Lenken wir jedoch unsere Schritte auf den Weg des Lichtes, in dem Er selbst wohnt, so treten wir in Gemeinschaft mit Ihm, und das Blut seines Sohnes Jesus Christus reinigt uns von jeder Sünde.
Johannes Greber NT – 1936 – 1.Johannes 1:7

Wenn wir aber unser Leben im Licht führen, so wie er, Gott selbst, im Licht ist, dann erleben wir Gemeinschaft miteinander. Ja, dann macht uns das Blut von Jesus, seinem Sohn, ganz und gar rein und nimmt alle Sünde von uns!
Das Buch – 2009 – 1.Johannes 1:7

Wenn andererseits jemand im Licht wandelt, dann kann er Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus und mit seinen Mitchristen haben. Johannes ist der Auffassung, dass ein Mensch entweder im Licht oder in der Dunkelheit lebt. Wenn er im Licht lebt, ist er ein Mitglied der Familie Gottes. Wenn er in der Finsternis lebt, hat er mit Gott nichts gemein, weil es in Gott keinerlei Finsternis gibt. Diejenigen, die im Licht wandeln (d. h. diejenigen Menschen, die Christen sind), »haben … Gemeinschaft miteinander. Das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt« sie ständig »von jeder Sünde«. Alle Vergebung Gottes geschieht aufgrund des Blutes seines Sohnes, das auf Golgatha vergossen wurde. Dieses Blut ist für Gott die gerechte Grundlage, worauf er Sünden vergeben kann, wie es auch in einem Lied heißt: »Du Gotteslamm, dein kostbar Blut, / verliert niemals die Kraft, / dass es Erlöste rein und gut / und endlich selig macht.«. Es ist immer wirksam, um uns zu reinigen. Natürlich müssen die Gläubigen ihre Sünden bekennen, ehe sie Vergebung erlangen können, aber damit beschäftigt sich Johannes in Vers 9.

MacDonald . Kommentar zum Neuen Testament

Nein – wir sind nicht das Licht ,haben auch kein eigenes Licht in uns – sondern wir wandeln IN SEINEM Licht!

In Vers 5 beginnt Johannes mit seiner Botschaft. Womit fängt er an? Mit der bedeutsamen Tatsache, daß Gott Licht ist. Nicht damit, daß Gott Liebe ist, wie wir vielleicht erwartet hätten. Zweifellos würde aller Nachdruck auf Seiner Liebe gelegen haben, wenn die Offenbarung im Bereich unbefleckter Reinheit und ungetrübten Lichtes gegeben worden wäre. Da diese Offenbarung jedoch in einer Welt geschehen ist, die im Schmutz der Sünde liegt und voller Dunkelheit ist, muß der erste Nachdruck auf das Licht gelegt werden.
Was das Licht betrifft – wer kann es definieren? Menschen haben Theorien formuliert, um das Licht der Schöpfung zu begreifen, aber sie können es nicht wirklich erklären. Wer soll dann das unerschaffene Licht beschreiben? Wir wissen, daß Licht notwendig ist, damit Leben existieren kann, außer in seinen niedrigsten Formen. Wir wissen, daß es für die Gesundheit wohltuend ist, daß es alle Dinge beleuchtet und enthüllt und daß dort, wo es sich ausbreitet, die Dunkelheit weicht. In Gott gibt es überhaupt keine Finsternis, denn Finsternis ist ein Bild dessen, was dem Licht und seiner Wirkung entzogen ist, was verborgen und sündig ist.

Gott ist nicht nur selbst Licht, sondern Er ist auch, wie Vers 7 uns sagt, „in dem Licht“. Einst hatte der Herr gesagt, „daß er im Dunkel wohnen wolle“ (2. Chr 6,1); und die Tatsache, daß Salomo Ihm ein Haus baute, änderte nichts daran, denn Seine Gegenwart war immer noch im Allerheiligsten, wo alles dunkel war. Das wurde anders mit dem Kommen des Herrn Jesus, denn in Ihm trat Gott ins Licht. Der Gott, der Licht ist, ist nun in dem Licht.

Diese Tatsache wird in Vers 6 als Prüfstein benutzt. Er ist der erste von vielen Prüfsteinen, die uns hier an die Hand gegeben werden. Sie waren notwendig wegen der Anwesenheit vieler falscher Lehrer mit ihren verschiedenen, prahlerischen Behauptungen; und es wird uns auffallen, daß nicht einer von ihnen auf komplizierte und weit hergeholte Überlegungen gestützt ist. Sie sind alle von der schlichtesten Art und gegründet auf die fundamentale Natur der Dinge. Hier zum Beispiel ist die Tatsache, daß Gott Licht ist und daß Er im Licht ist, der Prüfstein für jede Behauptung, mit Ihm in Gemeinschaft zu sein. Wer so etwas behauptet, kann unmöglich in der Finsternis wandeln, denn an anderer Stelle lesen wir: „Welche Gemeinschaft hat Licht mit Finsternis?“ Es gibt überhaupt keine Gemeinschaft (oder Genossenschaft) zwischen den beiden. Sie sind einander genau entgegengesetzt.

Es geht hier nicht darum, ob wir immer gemäß diesem Licht, das wir empfangen haben, wandeln. Mit Bedauern stellen wir fest, daß wir dem zu der einen oder anderen Zeit nicht entsprechen. „In der Finsternis wandeln“ bedeutet in Unwissenheit sein über das Licht, das in Christus geleuchtet hat. Ein Zitat aus Jesaja 50,10.11 mag hier hilfreich sein: „Wer in Finsternis wandelt und welchem kein Licht glänzt, vertraue auf den Namen des HERRN und stütze sich auf seinen Gott.“ Doch auch in den Tagen Jesajas gab es solche, die lieber selbst „ein Feuer anzündeten“ und im Licht eines solchen Feuers und seiner Funken wandelten. Genau so war es in den Tagen des Apostels Johannes, und heute ist es auch nicht anders. Es gibt viel zu viele falsche Lehrer, die die Funken des von ihnen entzündeten Feuers dem Licht der Offenbarung Gottes vorziehen. Infolgedessen sind sie und ihre Nachfolger trotz all ihrer gegenteiligen Behauptungen in der Finsternis und haben keine Gemeinschaft mit Ihm.

Der wahre Gläubige wandelt in dem Licht Gottes, das völlig enthüllt ist. Das Licht hat ihn natürlich erforscht. Das kann nicht anders sein. Doch er wandelt glücklich in dem Licht, weil er in diesem Licht gelernt hat, daß das Blut Jesu Christi, Seines Sohnes, uns von aller Sünde reinigt. Jeder Schmutzfleck, den das Licht an den Tag bringt, wird durch das Blut ausgetilgt.

Grundzüge des Neuen Testaments

In Vers 7, wo der Apostel die wahre christliche Stellung in markanter Weise hervorhebt, finden wir das Gegenteil, die Seite des Segens. Der Namenchrist kann über seine wahre Stellung auf dreifache Weise hinwegtäuschen. (Das zeigt der Apostel ja gerade in diesen Versen: wir sehen jetzt, wo die Ernte nahe ist, die Frucht dessen, was damals vom Feind ausgesät wurde.) Als Gegenstück finden wir hier drei große und wesentliche Kennzeichen des wahren Christen. Das erste ist der Wandel im Licht: „Wenn wir aber in dem Lichte wandeln.“ Das hier gebrauchte Bild dient zur Erläuterung der Wahrheit. Wenn jemand sich in einem völlig dunklen Zimmer befindet, tappt er umher, kann das, was er sucht, nicht finden und beschädigt sich selbst und die Gegenstände, gegen die er stößt. Sobald der Raum jedoch hell erleuchtet wird, hört die Verwirrung auf, und er kann sicher und bequem umhergehen. So ist es auch, wenn das geistliche Licht Christi den Weg des Christen erhellt. Es geht hier nicht um das „Wie“, sondern um das „Wo“. Durch Gnade wandelt jeder Christ in dem Licht. Es ist daher von großer Bedeutung, dass er sich dieser Tatsache bewusst ist (was leider bei vielen nicht der Fall ist). Es handelt sich um ein großes, allgemeines christliches Vorrecht; nicht nur um ein Gefühl oder eine Idee, sondern um eine göttlich gewirkte Stellung. Sie ist zugleich eine praktische Tatsache, die nach Gottes Willen von jedem Christen verstanden und genossen werden soll. Zwar kann und wird Versagen bei dem einzelnen nicht ausbleiben, wie bereits erwähnt, und wir sind dann umso mehr verantwortlich, unsere Fehler zu erkennen und zu bekennen, weil wir im Lichte wandeln.
„Wenn wir aber in dem Lichte wandeln, wie er in dem Lichte ist“ (d. h. wie Gott in dem Lichte ist), „so haben wir Gemeinschaft miteinander.“ Das ist das zweite Kennzeichen. Wir wandeln nicht nur in dem Licht, sondern wir haben aufgrund dieser Tatsache als Christen Gemeinschaft miteinander. Wenn wir auf der Straße einem „Kind des Lichts“ begegnen und nur ein paar Worte hören, die erkennen lassen, dass Gott dies Herz erleuchtet hat und ein wirklicher Wandel im Licht vorliegt, dann werden unsere Herzen sofort angezogen. Wir fühlen uns von einer solchen Seele weit stärker angezogen, als von leiblichen Brüdern oder Schwestern, die nicht im Lichte wandeln. Viele kennen ja den Schmerz nur zu gut, dass die nächsten Angehörigen das Licht und den Herrn, der dieses Licht ist, hassen, anstatt durch die Gnade in diesem Lichte zu wandeln.

William Kelly – Was von Anfang war – Eine Auslegung der Johannesbriefe

Wir „sagen, daß wir Gemeinschaft haben mit ihm“. Diese Gemeinschaft mit ihm war uns in V. 3 als das Ziel der apostolischen Wirksamkeit gezeigt worden. Wir sollen diese Gemeinschaft mit ihm, der reines, lauteres Licht ist, haben. Gerade das wollte Johannes. In dieser „Gemeinschaft mit Gott“ besteht wesentlich das „Christ-Sein“. Aber nun kann etwas Erschreckendes geschehen. Johannes sieht es offenbar als Wirklichkeit in den Gemeinden. Christen behaupten, Gemeinschaft mit Gott zu haben, aber ihr „Wandel“, also ihr faktisches Leben, vollzieht sich „in der Finsternis“. Johannes macht diesen seinen Satz gerade dadurch so herausfordernd und wirksam, daß er ihn nicht „erklärt“ und sich nicht in irgendeine Diskussion über ihn einläßt. Du selbst prüfe dein Leben! Vollzieht sich dein tatsächliches Leben „im Licht“? Oder wird es auf bestimmten Gebieten von dunklen Kräften und Gewalten bestimmt? Wir haben dabei besonders an das „Hassen“ des Bruders zu denken, von dem Johannes noch mehrfach sprechen wird. „Haß“ ist im besonderen Maße „Finsternis“. Oder verbergen wir auch sonst Teile unseres Lebens vor Gott in einem Dunkel, in das wir uns flüchten? Eines, sagt Johannes, ist dann klar: wir „lügen“, ob wir uns dessen bewußt sind oder nicht. Wir mögen dann noch mancherlei „Wahrheiten“ aussprechen, auch richtige, fromme und biblische Wahrheiten; aber wir „tun die Wahrheit nicht“. Die „Wahrheit“ ist dazu da, nicht nur „gewußt“, sondern „getan“ und „gelebt“ zu werden. Die Frage nach dem „Tun“ ist für Johannes unmittelbar gegeben. Leben ist ein unaufhörliches „Tun“. Und dieses „Tun“ wird entweder von der Wahrheit bestimmt, die uns in unserer realen Gemeinschaft mit Gott gegeben ist; dann „tun wir die Wahrheit“. Oder unser faktisches Leben widerspricht der Wahrheit, die wir kennen und von der wir reden, dann „lügen“ wir in einer Weise, die gefährlicher ist als das, was wir im üblichen moralischen Sinn unter „Lüge“ verstehen.

Wuppertaler Studienbibel

Wie ist Gott?

Und der ganze Berg Sinai rauchte, darum, daß Jehova auf ihn herabstieg im Feuer; und sein Rauch stieg auf, wie der Rauch eines Schmelzofens, und der ganze Berg bebte sehr.
Elberfelder 1871 – 2.Mose 19,18

Der ganze Sinai war fett mit Rauch eingenebelt. Gott war wie ein Feuer auf den Berg gekommen, und alles brannte dort oben. Der Rauch stieg zum Himmel, als wäre der Sinai-Berg zu einem Kamin gemacht worden. Dabei wackelte er die ganze Zeit sehr stark, wie bei einem Erdbeben.
VolxBibel – 2.Mose 19:18

Dann, am dritten Tag der Vorbereitung, stieg der Gott des Himmels mit entfalteter Macht und Majestät auf den Sinai hinab. Gott demonstrierte seine Heiligkeit und ehrfurchtgebietende Macht: Kein Wunder, daß das Volk erschrak , als es am Fuß des Berges stand (V. 16 ; vgl. 2Mo 20,18 ). Es hörte grollenden Donner und einen sehr lauten Posaunenschall (vgl. 2Mo 19, 13 ); es sah zuckende Blitze, Feuer und einen dichten, wogenden Rauch wie von einem Schmelzofen ; und es merkte, daß der Berg durch ein mächtiges Erdbeben erbebte. Die schwarze Wolke von Rauch führte Finsternis im Himmel herbei ( 5Mo 4,11; vgl. 2Mo 20,21 ).
Nur Mose ( 2Mo 19,20 ) und Aaron (V. 24 ) war die Anwesenheit auf dem Berg gestattet; die Priester und das Volk mußten davor stehen bleiben. Wenn sie den Herrn aus Neugier sehen wollten, würden sie umkommen (vgl. den Kommentar zu 2Mo 33,11.20; Joh 1,18 ). Obwohl das levitische Priestertum noch nicht eingerichtet worden war, dienten die Ältesten ( 2Mo 3,18 ) oder einige jüngere Männer ( 2Mo 24,5 ) als Priester. Mose erstieg dreimal die Bergspitze und kam wieder zurück ( 2Mo 19,3.7; V. 8-9.20.25 ). Diese Anweisungen waren für das Volk, genauso wie das Wunder der göttlichen Offenbarung, eine lebhafte Erinnerung an den unermeßlichen Abgrund zwischen dem Göttlichen und dem Menschlichen.

Walvoord Bibelkommentar

Allein Moses Herz geriet nicht in Panik. Er ließ sich von all diesen Erscheinungen nicht erschrecken. Er führte das Volk aus dem Lager heraus, Gott entgegen. Mit Mose näherte sich das Volk dem Berg, um Zeuge der Gotteserscheinung auf dem Berge zu sein. Mose leitete das Volk bis an die Linie der auf Gottes Geheiß gesetzten Grenzmarken.
[18] Hier standen sie still; die Naturgewalten aber waren noch nicht zur Ruhe gekommen. Im Gegenteil, was sie erlebten, waren sich weiter steigernde Turbulenzen.
– Der Sinai war ganz in Rauch gehüllt.
Zur Illustration wird hier der Vergleich mit einem Schmelzofen herangezogen. Ein Schmelzofen besteht aus einem aus Steinen oder Ziegeln aufgebauten, konisch nach oben sich verjüngenden Raum. In diesem Raum wurde das Schmelzfeuer entzündet, dessen Rauch durch eine oben angebrachte kanalartige Öffnung entweicht. Der Rauch, den die Israeliten sahen, war ein dichter, vom Berg aufsteigender Nebel.
– Das Herabsteigen Jahwes ist verbunden mit Feuer.
Das Kommen oder Nahen Jahwes wird gesehen und berichtet in einer für den Menschen verständlichen Vorstellungswelt und Sprache. Das Herabkommen besagt, daß der Sinai nicht der Wohnsitz Jahwes ist, sondern »seine Erscheinungsstätte, zu der er von seiner himmlischen Wohnung herabkam«. Das Feuer hat die Gestalt von herabfahrenden Blitzen. Feuer im Verbund mit der Erscheinung Jahwes ist mehr als ein physikalisches Phänomen. Gott ist im Feuer. »Das Feuer, das nicht verzehrt, wird zum Zeugen für Gott.« Die Israeliten erleben dasselbe wie Mose am Dornbusch.Der Dornbusch wurde nicht zermalmt und der Berg nicht verzehrt. Die Feuererscheinung war kein vulkanisches Phänomen. Ein Vulkan schleudert seine Feuermassen in die Atmosphäre. Das Feuer am Sinai kommt von oben herab. Außerdem gibt es keine Vulkane auf dem Sinaimassiv.
– Die Erschütterung des ganzen Berges und das Zunehmen des heulenden Sturmes
Zu beben begann nur der Berg, nicht die Erde, auf der das Volk am Fuße des Berges stand. Es ist nicht an ein Erdbeben zu denken, sondern die Wahrnehmung des Bebens ist eine Folge der Gewalt des Donners.
[19] Der Hornschall ist auch hier wieder der furchterregende Sturm, der die Luft erfüllt.
Trotz des tobenden Unwetters war es den Israeliten möglich, den Dialog zwischen Mose und Gott zu verfolgen. Mose redete, das heißt, er fragte Gott nach seinen Anweisungen, und Gott antwortete ihm laut und vernehmlich. Mose und die Israeliten hörten die Worte Gottes klar und deutlich mitten im Sturm. Das Miterleben all der Unwetterphänomene im Zusammenhang mit der Erscheinung Jahwes hätten die Israeliten als ein ganz natürliches Naturereignis deuten können.

´Wuppertaler Studienbibel

Als durch die Bestimmungen und durch die Heiligung des Volkes der dritte Tag für den Empfang des Gesetzes vorbereitet war, führte Moses das Volk aus dem Lager Gott entgegen.
„Da waren Donner und Blitze und eine schwere Wolke auf dem Berge und ein überaus scharfer Schofarton. Alles Volk, das im Lager war, erbebte.“
Ja, Gott kann und will in seinem Wort vernommen werden, auch wenn die ganze Welt zittert und erbebt. Denn das Erzittern vor Ihm führt zum Leben und nicht zum Tode. Wie schwer jedoch das der Mensch zu seinem Heil je und je erfasste, das zeigt uns das fernere Verhalten der Gemeinde Israels unten am Berge.
„Als nun das Volk solches sah, zitterte es und stand von ferne und sprach zu Mosche: Rede du mit uns, wir wollen hören; aber Elohim soll nicht mit uns reden, wir könnten sonst sterben. Da erwiderte Mosche dem Volke: Fürchtet euch nicht, denn in der Absicht, euch zu erproben, ist Elohim in dieser Erscheinung gekommen, und in der Absicht, dass seine Furcht vor eurem Angesicht bleibe, so dass ihr nicht sündiget. Und das Volk stand von ferne, Mosche aber trat in das Dunkel, in dem Elohim erschienen war.“
Wie oft ist seit dem großen Sinaiereignis der Mensch dieser inneren Stimmung seiner Seele verfallen, dass er vorzog, lieber die Stimme des Propheten als die Stimme Gottes zu hören. Ist doch diese Sprache der Furcht seitdem nicht nur unzählige Male von der israelitischen Gemeinde, sondern auch von der neutestamentlichen gesprochen worden. Man kam bis zum Propheten, aber nicht zu dem, der den Propheten gesandt hatte. Was Wunder, wenn später dann das Volk zwar unendlich viel von seinen Propheten, aber so unendlich wenig von Gott zu sagen wusste. Man trug hinfort weit mehr das Bild eines Propheten als das Bild Gottes in seiner Seele. Infolge solch einer falschen Einstellung denen gegenüber, durch die Gott seine Offenbarung dolmetschen ließ, hing der Mensch später vielfach weit mehr an den Lippen seiner Propheten, denn am Munde seines Gottes.

Kroeker – Das lebendige Wort

Wenn Jehovah mein Hirte ist …

Fürwahr, (O. Nur) Güte und Huld werden mir folgen alle Tage meines Lebens; und ich werde wohnen im Hause Jehovas auf immerdar. (W. auf Länge der Tage)
Elberfelder 1871 – Ps 23,6

Nur (ja, nichts als) s Güte (Gutes) und Liebe (Gnade) werden mir folgen (verfolgen mich) [an] allen Tagen meines Lebens, und (und dann, und so) ich werde wohnen (halte mich auf, werde [immer wieder] t zurückkehren) u im (ins) Haus JHWHs für die Länge meiner Tage.
offene Bibel – Psalm 23:6

Ja, Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen (nachsetzen) alle Tage meines Lebens, und ich werde wohnen (sitzen) im Hause Jehovahs in die Länge der Tage. Ps 15,1; 3,6.7; 27,1; 91,1; Joh 8,35.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Psalm 23,6

David erkannte, daß die treue Liebe ( HeseD ) des Herrn ihn überall sein ganzes Leben lang begleiten würde. Gottes Segnung über sein Volk bleibt bei ihnen, egal, wie die Umstände sein mögen, in denen sie leben. (Vgl. die Güte Gottes in Ps 27,13; 31,20; 69,17; 86,17; 109,21; 116,12; 142,8; 145,7 .) So schloß er: Ich will wohnen im Hause des HERRN immerdar . Das Haus des Herrn bezog sich auf das Heiligtum (die Stiftshütte). Für den Rest seines Lebens (wörtl.: „die Länge der Tage“) erfreute er sich an der völligen Gemeinschaft mit dem Herrn. Tatsächlich vermittelt das hebr. Verb, das übersetzt wird mit „ich werde wohnen“, die Vorstellung der Rückkehr; dasselbe Verb wird in Ps 23,3 mit „er erquickt“ übersetzt. Vielleicht war der Psalmist am Besuch des Heiligtums und an dem völligen Genießen der geistlichen Gaben gehindert. Sein Nachdenken über die Führung und Fürsorge durch den Herrn führte ihn dazu, sich die völlige Gemeinschaft mit dem Herrn in seiner Gegenwart im Heiligtum in Erinnerung zu rufen.

Walvoord Bibelkommentar

HErrn bis an das Ende meiner Tage.
Die tiefe und starke Sehnsucht der frommen in Israel nach dem Hause des HErrn wird immer wieder verständlich, da ihnen das Heiligtum die Stätte der Gegenwart und Offenbarung Gottes war. Hier sprachen sie durch ihre Gebete, Psalmen und Opfer zu Gott, hier sprach Gott durch die Thora (das Gesetz), durch die Festfeiern und durch den Segen des Priesters zu ihnen. Je öfter sie in Gottes Gegenwart weilen können, desto gewisser ist ihnen auch, dass die von Gott ausgehenden Segnungen, Kräfte und Tröstungen ihnen in ihrem Leben werden müssen. Denn Gott gibt sich nicht aus.
Vielleicht liegt hier dem Gedanken vom Hause des HErrn, in dem der Sänger zu wohnen hofft selbst bis ans Ende seiner Tage, noch ein tieferer Gedanke zugrunde. Vielleicht denkt er hier bereits an die Heimkehr ins obere Vaterhaus. Ist der Lauf vollendet, der Kampf zu Ende geführt, die Pilgrimschaft abgeschlossen, dann erfolgt das Bleiben für immer in dem oberen Gottestempel, von dem alle Heiligtümer der Zeit nur ein Abbild und Gleichnis sind. So eine lebendige Hoffnung, die den Tod überwunden hat, bevor er dem Menschen des Glaubens zur Rückkehr in das große weite Vaterhaus wird, lässt sich in der Seele eines Frommen denken, wie wir ihn in dem Sänger unseres Psalms gesehen haben.
In einem Leben, das in Gott zur Ruhe gekommen ist und das in seinen letzten Hoffnungen auf Gottes Tun und Segen geht, gestaltet sich letzthin alles zu einem Übergang zur Heimat. Selbst wenn vieles im wechselvollen Leben auch unverständlich bleibt oder in seinen letzten Zielen nicht gesehen werden kann, Gott ist groß genug, dass denen, die ihn liebhaben, alles zum Guten mitwirken muss. Glaubende stehen mithin nicht nur in einem starken Erleben Gottes in der Gegenwart, sie sehen sich von einer nicht weniger starken Hoffnung getragen auch im Blick auf die Zukunft. Ihnen war das Leben ein Weg zu Gott, ihnen wird das Sterben zu einem Übergang in die Heimat.

Kroeker – Ausgewaehlte Psalmen

Dies geschieht jetzt und wird in Zukunft geschehen. Denn noch ist die Not längst nicht durchgestanden. Doch die Zuwendung Gottes ist schon jetzt so groß, daß David daraus eine Zuversicht erwächst: Gottes Güte und Huld werden ihn verfolgen, ihn einholen – nicht Saul, nicht Absalom, auch wenn sie sich noch so viel Mühe geben. Gottes Huld wird David »zur letzten Ruhe« geleiten, ins Haus Jahwes. Und diese Ruhe wird für die Dauer (meiner) Tage sein: in alttestamentlicher Sprache meint das »für ewig«.

Wuppertaler Studienbibel

Bisher hat David die Gaben der Gnade Gottes aufgezählt: jetzt fügt er hinzu, dass sie ihm bis ans Ende verbleiben werden. Woher hat er diese Zuversicht, sich zu versprechen, dass Gottes Güte und Barmherzigkeit seine steten Begleiter sein werden? Nur aus der Verheißung, mit der Gott seine Wohltaten gegen die Gläubigen zu würzen pflegt, damit sie dieselben nicht ohne Geschmack und ohne Nachdenken hinunterschlucken. Schon früher hat David gesagt, dass seine Augen in der Finsternis des Todes auf die Betrachtung der göttlichen Vorsehung gerichtet sein würden. Dadurch hat er zur Genüge bezeugt, dass er nicht an äußeren Dingen hängt, und dass er Gottes Gnade nicht nach seinem fleischlichen Sinne misst, sondern dass auch dann, wenn alle irdischen Hilfsmittel versagen, sein Glaube sich an Gottes Wort hält. Wenn ihm auch die Erfahrung Mut gibt, Gutes zu hoffen, so stützt er sich doch vor allem auf die Verheißung, durch die Gott die Seinen für die Zukunft stärkt. Falls jemand einwenden sollte, dass es unbesonnen sei, wenn der Mensch in diesem hinfälligen Leben sich ein dauerndes, unveränderliches Glück verspricht, so antworte ich, dass David mit diesen Worten dem Herrn kein Gesetz vorschreiben will, sondern dass er wohl bereit war, sich mit dem irdischen Geschick und den Wohltaten, die Gott ihm zuwenden würde, zu begnügen. Er sagt nämlich nicht, dass sein Becher immer voll sein werde und sein Haupt immer mit Öl gesalbt, sondern er schließt nur im Allgemeinen, dass, weil Gott unermüdlich ist, Gutes zu tun, er auch bis ans Ende wohltätig gegen ihn sein werde.
Und werde wohnen im Hause des Herrn immerdar. Dieser Schluss zeigt deutlich, dass David durchaus nicht bei den irdischen Vergnügungen und Annehmlichkeiten stehen bleibt, sondern dass der Himmel sein Ziel ist, auf das er alles bezieht. Denn diese Worte wollen etwa sagen, dass er nicht nur lebe, um zu leben, sondern vielmehr, ums sich in der Furcht und Verehrung Gottes zu üben und täglich in der Frömmigkeit völliger zu werden. Er unterscheidet deutlich zwischen sich und den Weltmenschen, die zufrieden sind, wenn sie ihren Bauch herrlich mästen. Ja noch mehr, er zeigt, dass das Leben für Gott ihm so viel gilt, dass er danach alle Annehmlichkeiten des Fleisches wertet. Er versichert ausdrücklich, dass er bei allen Wohltaten Gottes, die er aufgezählt hat, immer nur dieses als Ziel im Auge gehabt habe, dass er im Hause des Herrn wohne. Daraus folgt, dass er, wenn der Genuss dieses Gutes wegfällt, alles andere für nichts hält. Es ist aber, als wollte er sagen, dass er an allen Annehmlichkeiten dieser Welt sich nicht ergötzen könne, wenn er nicht zu gleicher Zeit zum Hause Gottes gehöre. Wie er auch an einer anderen Stelle schreibt (Ps. 144, 15): „Wohl dem Volk, dem es also geht! Wohl dem Volk, des Gott der Herr ist!“ Weshalb verlangt er so sehr danach, im Hause Gottes zu bleiben? Tut er es nicht, um in Gemeinschaft mit den Brüdern die Opfer darbringen zu können, und um auch durch die anderen Übungen des Glaubens im Trachten nach dem himmlischen Leben gefördert zu werden? Es ist sicher, dass die zeitlichen Güter für David ein Mittel waren, durch das er sich zur Hoffnung auf das ewige Leben erheben ließ. Daraus schließen wir, dass Menschen, die sich ein anderes Glück als die immer engere Verbindung mit Gott vorgesetzt haben, den Tieren gleichen.

Jean Calvin . Aus dem Psalmenkommentar

Und wie steht es bei mir? Sehe ich die Gnade, die Güte Gottes, ja die Liebe Gottes IN MEINEM Leben???
Dazu fällt mir das Lied von der „Feiert Jesus!27“ ein

Wo ist mein Zentrum?

Und er sprach zu ihnen: Was ist es, daß ihr mich gesucht habt? Wußtet ihr nicht, daß ich in dem sein muß, was meines Vaters ist? (Eig daß ich in den Dingen (od. Angelegenheiten) meines Vaters sein muß)
Elberfelder 1871 – Lk 2,49

«Warum habt ihr mich gesucht?» erwiderte Jesus. «Ihr hättet doch wissen müssen, daß ich dort sein muß, wo es um Gottes Sache geht.» Wörtlich: Wußtet ihr nicht, daß ich in dem sein muß, was meines Vaters ist
Hoffnung für alle – 1996 – Lukas 2,49

Da entgegnete er ihnen: «Wie habt ihr mich nur suchen können? Habt ihr denn nicht gewußt, daß ich in meines Vaters Werke tätig sein muß-1-?» -1) darum hätten sie sofort in den Tempel gehen müssen, um ihn sicher zu finden.++
Ludwig Albrecht – Lukas 2,49

Aber Jesus sagte zu ihnen: »Warum sucht ihr mich denn? Wisst ihr nicht, dass ich mich dort aufhalten muss, wo mein Vater wirkt?«
Das Buch – Lukas 2:49

Ist es dir auch schon aufgefallen, dass die meisten Menschen heute nur noch über Covid19 reden, anstatt über Gott? Selbst jetzt in den „Weihnachtsfeiertagen“ hört man mehr über Sorgen und Krankheiten als über Gottes Wort! Selbst in „christlichen Chatgruppen“ geht es meist in erster Linie um „Vorsorge“ und „Spaziergänge“ anstatt um Jehovah!
Und nun schauen wir uns an, wo Jesu Blick war: nicht bei den Sorgen seiner Zeit – ER wollte im Haus seines Vaters sein!

Als Jesus zwölf Jahre alt war, wurde ihm sein Auftrag auf Erden deutlich. Wie es Brauch war, gingen Maria und Josef jedes Jahr nach Jerusalem, um dort das Passafest zu feiern. An das eintägige Passa schloß sich unmittelbar das siebentägige Fest der Ungesäuerten Brote an (2Mo 23,15; 3Mo 23,4-8; 5Mo 16,1-8); manchmal wurden daher auch die ganzen acht Tage dauernden Feierlichkeiten als Passafest bezeichnet (Lk 22,1.7; Joh 19,14; Apg 12,3-4). Auf der Heimreise nach Nazareth bemerkten seine Eltern erst am Abend, daß Jesus nicht bei ihnen war. Sie kehrten nach Jerusalem zurück und fanden ihn nach drei Tagen im Tempel sitzen. Die „drei Tage“ beziehen sich auf die Zeit seit ihrer Abreise aus Jerusalem: Sie waren bereits eine Tagesreise von der Stadt entfernt (Lk 2,44), als sie sein Fehlen bemerkten; einen Tag dauerte es, bis sie wieder zurückgegangen waren, und am folgenden Tag fanden sie ihn schließlich. Er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte ihnen kluge Fragen. Alle, die ihm zuhörten, verwunderten sich (existanto, „waren außer sich vor Verwunderung“; vgl. Lk 8,56) über seinen Verstand und seine Antworten. Als Maria und Josef ihn sahen, entsetzten sie sich (exeplagEsan, „gerieten außer sich“, vielleicht vor Freude; vgl. Lk 4,32;9,43). Auf Marias Frage, warum er ihnen das angetan habe, antwortete Jesus mit einer scharfen Trennung zwischen seinen irdischen Eltern und Gott, seinem eigentlichen Vater (Lk 2,49). Seine Äußerung ließ erkennen, daß er um seinen Auftrag wußte und enthielt zugleich einen Verweis für seine Eltern, die ihn doch ebenfalls hätten kennen müssen. Doch sie verstanden das Wort nicht.

Walvoord Bibelkommentar

Die hier untersuchte Stelle in § 18 (Lk. 2:41-50) berichtet von sieben Tagen im Leben Jeschuas: und als sie die Tage erfüllt hatten (Lk. 2:43). Zu den Tagen gehören zwei heilige Tage: der Tag des Passahfestes und der erste Tag der ungesäuerten Brote, an denen das Reisen nicht erlaubt war. Am dritten Tag reiste die Familie zurück nach Nazareth. In jenen Tagen reisten die Menschen gewöhnlich in unterschiedlich großen Gruppen zu den Festen, und so nahmen Miriam und Josef an, dass Jeschua irgendwo in der Gruppe war. Es war ein dreitägiger Fußmarsch von Jerusalem nach Nazareth. Als sie in der ersten Nachtunterkunft ankamen, stellten sie fest, dass er nicht in der Gruppe war (Lk. 2:43-44). Sie reisten einen ganzen Tagesmarsch zurück nach Jerusalem; und als sie ihn nicht fanden, kehrten sie um (Lk. 2:45), das ist der vierte Tag. Und es geschah nach drei Tagen (Lk. 2:46); sie brauchten drei Tage des Suchens in Jerusalem, bevor sie ihren Sohn im Tempelbereich fanden, was den fünften, sechsten und siebten Tag ausmacht. Selten gibt es einen tagesgenauen Bericht über Jeschuas Leben, wie wir ihn hier haben.

Als Mirjam und Josef ihren Sohn schließlich fanden, war er im Tempel und saß inmitten der Lehrer, derer, die sich mit dem Gesetz auskannten. Wie Bock bemerkt: „Der Brauch im Judentum war, dass die Schüler in den Frage-Antwort-Dialog mit ihren Mentoren eintraten (. . . b. Sanh. 88b).“[ 1102 ] Er tat zwei Dinge: Er hörte ihnen zu (das heißt, Er hörte ihre tiefgründigen theologischen Diskussionen mit Verständnis) und stellte ihnen Fragen (Lk. 2:46). Sie erkannten, dass die Fragen, die er stellte, nicht die normalen Fragen eines 12-Jährigen waren, und so waren alle, die ihn hörten, erstaunt über sein Verständnis und seine Antworten (Lk. 2,47). Mit anderen Worten: Er konnte nicht nur intelligente Fragen stellen, sondern auch ihre Fragen beantworten. Sie waren darüber erstaunt, weil er erst 12 Jahre alt war, und sie wussten, dass er all das nicht im Schulsystem von Nazareth gelernt haben konnte. Das zeigt das Ergebnis Seiner individuellen Ausbildung durch Gott den Vater.

Joseph und Miriam hatten drei Tage lang verzweifelt nach ihm gesucht: Und als sie ihn sahen, entsetzten sie sich; und seine Mutter sagte zu ihm: Sohn, warum hast du uns so behandelt? (Lk. 2:48a) Miriam benutzte einen Ansatz, der für jüdische Mütter einigermaßen typisch ist. Sie versuchte, Jeschua ein schlechtes Gewissen zu machen: „Sohn, warum hast du uns das angetan?“ Man muss mit ihr Mitleid haben: Sie war die einzige jüdische Mutter, die jemals wirklich ein perfektes Kind hatte! Ab und zu vergaß sie, wer Er war, wie hier, und schimpfte mit Ihm. Ein Teil der Schelte war: „Siehe, dein Vater und ich suchten dich betrübt“ (Lk. 2:48b). In der ersten aufgezeichneten Aussage von Jeschua war Seine Antwort: Wie kommt es, dass ihr mich gesucht habt? wusstet ihr nicht, dass ich in meines Vaters Haus sein muss? (Lk. 2,49). Während Miriam sich auf seinen Stiefvater bezog, erinnert er sie daran, dass Josef nicht sein Vater ist, sondern dass der Gott des Himmels sein Vater ist und sie hätte wissen müssen, dass sie sofort in seinem wahren Vaterhaus suchen sollte. Das griechische Wort für „in meines Vaters Haus“ kann auch übersetzt werden mit „Ich muss mich um die Angelegenheiten meines Vaters kümmern“ oder „um die Beschäftigung meines Vaters.“ Er wollte damit sagen, dass er im Alter von 12 Jahren nicht nur im Beruf seines Stiefvaters, dem Tischler, in die Lehre gehen sollte, sondern auch im Beruf seines himmlischen Vaters.

Gott der Vater

Im Judentum wird Gott häufig „Vater“ genannt und als solcher in Gebeten angesprochen. Da Er jedoch als der Vater Israels angesehen wird, wird Seine Vaterschaft als kollektiv betrachtet, und so lautet das Gebet immer „Unser Vater“ und niemals „Mein Vater“. Als Jeschua also sagte, dass Er im Haus Seines Vaters sein müsse, identifizierte Er sich auf eine einzigartige Weise mit Gott. Seine Antwort suggerierte ein Gefühl von familiärer Beziehung und Intimität. Bock merkt an:
Eine solche Nähe zu Gott ist nicht nur etwas, das Jesu Eltern zu schätzen wissen, sondern auch ein Punkt, den die Jünger nur schwer begreifen werden (9,59-62; 14,26; Mk 10,29-30). In der Tat macht Lukas dies zum ersten Hinweis in einer Reihe von Offenbarungen, die den Beweis dafür erbringen, wer Jesus ist. Das Material aus der Kindheit betont Jesus als Messias, aber dieser Text ist einer von zwei Hinweisen zu Beginn des Lukasevangeliums, dass er auch viel mehr ist. Lukas enthüllt die Identität Jesu allmählich und bringt den Leser dazu, zu verstehen, wer Jesus ist. Dieser erste Hinweis kommt also von Jesus selbst. Der andere wichtige Hinweis kommt im Abschnitt über die Kindheit, wo Jesu göttliche Herkunft mit dem Geist verbunden wird (1,31-35).
Im Alter von 12 Jahren, in seiner Menschlichkeit, verstand Jeschua klar, welche Art von Beziehung er zu Gott hatte. Es war die Beziehung eines Sohnes zu seinem Vater.

Jeschua – Das Leben des Messias aus einer messianisch-jüdischen Perspektive

Laßt uns ein Beispiel daran nehmen: laßt uns täglich in der Bibel lesen – nicht nur einen Tagestext, sondern so richtig! Laßt uns über das gelesene reden und/oder schreiben, damit andere erfahren, worum sich unsere Gedanken drehen: dass wir uns nicht Sorgen über Gesundheit und Politik machen – sondern Sorgen um unser Verhältnis zum Schöpfer!
Mach mit: nehme dir „deinen eigenen Blog“ und schreibe über deine Gedanken zur Bibel – und besuche unsere Aktivgottesdienste – wo wir das Wort Gottes gemeinsam besprechen.

Davids Reaktion – als Saul dessen Haus bewachte

Ich aber will singen von deiner Stärke, und des Morgens jubelnd preisen deine Güte; denn du bist mir eine hohe Feste gewesen und ein Zuflucht am Tage meiner Bedrängnis. Dir, meine Stärke, will ich Psalmen singen; (Eig will ich singspielen) denn Gott ist meine hohe Feste, der Gott meiner Güte. (d. h. der mir Güte erweist)
Elberfelder 1871 – Ps 59,17–18

Ich aber besinge deine Macht,
frühmorgens rühme ich deine Güte;
denn du bewahrst mich wie in einer Burg,
bei dir finde ich Zuflucht in Zeiten der Not.
Für dich spiele ich mein Lied,
denn du machst mich stark;
du, Gott, gibst mir sicheren Schutz,
du bist so gut zu mir!
Gute Nachricht Bibel 2018 – Psalm 59,17–18

Doch ich will singen über deine Macht
und am Morgen will ich jubeln über deine Güte.
Denn du bist für mich zum sicheren Ort geworden,
ja, ein Zufluchtsort am Tag meiner Not.
Du, meine Stärke, für dich will ich musizieren,
denn du bist Gott, mein sicherer Ort,
der Gott, der mir seine Güte schenkt.
Das Buch – Psalm 59:17–18

Einfach nur warten? Oder Protest anmelden? Andere suchen, denen es genauso geht – und dann Saul stürzen? Was macht David? Und was machen wir in solch einer Situation?

David war voller Vertrauen, daß er trotz der Gegenwart seiner Feinde (die er noch einmal mit knurrenden Hunden verglich; vgl. V. 7 ) Gott für die Stärke (vgl. V. 10 ), die Liebe und die Sicherheit (als seine Feste ; vgl. V. 10 und den Kommentar zu Ps 46,8 ,und seine Zuflucht , mAnNs , ein Ausdruck, der auch in Ps 142,6 gebraucht wird) preisen würde.

Walvoord Bibelkommentar

Die Hunde knurren am Abend; aber der Sohn Isais singt am Morgen. Er erhebt die Stärke und Gnade des Herrn, weil er sich als Zuflucht am Tage tiefster Not erwiesen hat. Dieser Morgen kommt für Gottes ganzes Volk, wenn seine Feinde dahin sind und wenn die Macht und Liebe des Erretters das Thema endloser Lobgesänge sein wird.

MacDonald – Kommentar zum Alten Testament

Genau! Unsere Feste, unser Bergungsort ist Jehovah! Wir müssen nur auf IHN vertrauen – SEIN Plan geht immer auf! Und der Feind ist am Ende der Zeit eh der Verlierer – also wozu unnötig aufregen? Laßt uns Gebet und Lobpreis fördern!

Versuchsballon

Seit heute versuchen wir, dass Interessierte Menschen, sich per Zoom an unserem Bibelkreis beteiligen können.
Termine und Zugangsdaten findest du unter jehovah-shammah.de

Hier das White-Bord von heute – mit der Frage: Was meinst du – wer ist der in Josua 5 erwähne „Oberste des Heeres Jehovahs“?? Und wenn du einen Gedanken hast eine Zusatzfrage: – Wie würdest du dies biblisch begründen?

Ein Kind mit göttlichen Namen? II

Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Berater, (O. Wunder-Rat) starker Gott, (El) Vater der Ewigkeit, (O. Ewigvater) Friedefürst. Die Mehrung der Herrschaft und der Friede werden kein Ende haben auf dem Throne Davids und über sein Königreich, um es zu befestigen und zu stützen durch Gericht und durch Gerechtigkeit, von nun an bis in Ewigkeit. Der Eifer Jehovas der Heerscharen wird dieses tun.
Elberfelder 1871 – Jes 9,5–6

Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, Der auf Seiner Schulter das Fürstentum hat; und Sein Name wird genannt Wunderbar, Rat, Gott, Held, Vater der Ewigkeit (Vater immerfort), Friedensfürst (Oberst des Friedens). Jes 7,14; 10,21; 22,22; Ri 13,18; Ps 72,7; Mi 5,1; Lk 1,32; 2,7.11; Joh 3,16.
Der da mehret das Fürstentum, und des Friedens ist kein Ende, auf Davids Throne und seinem Königreich, es zu befestigen und zu stützen mit Recht und Gerechtigkeit von nun an und bis in Ewigkeit. Der Eifer Jehovahs der Heerscharen tut solches. Jes 26,3; 37,32; 2Kön 19,31; Ps 72,3.7; Mi 5,1-3; Lk 1,32.33.
Tafelbibel mit hinzugefügten Sachparallelstellen – Jesaja 9,5–6

Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Berater, (O. Wunder-Rat) starker Gott, (El) Vater der Ewigkeit, (O. Ewigvater) Friedefürst. Die Mehrung der Herrschaft und der Friede werden kein Ende haben auf dem Throne Davids und über sein Königreich, um es zu befestigen und zu stützen durch Gericht und durch Gerechtigkeit, von nun an bis in Ewigkeit. Der Eifer Jehovas der Heerscharen wird dieses tun.
Paderborner Bibel – Jesaja 9:5–6

Im März 2020 hatten wir diese Frage schon einmal – und ich hatte zwei jüdische Studienbibeln dazu zitiert. Und die Frage: Von wem spricht Jesaja?
Diese Frage im Dezember zu stellen, wo die meisten Menschen Weihnachten feiern, ist wahrscheinlich nicht schlau. Deshalb wollen wir uns weitere Erklärungen anschauen:

Hier berichtet Jesaja fünf Dinge über den kommenden Messias.
Er wird als ein Kind geboren werden. Damit ist zugleich gesagt (durch den Parallelismus), daß dieses Kind, ein Sohn , in das Volk Israel hinein ( uns ) als ein Glied des Bundesvolkes geboren wird.
Er wird über Gottes Volk (vgl. Mi 5,1 ) und über die ganze Welt ( Sach 14,9 ) herrschen. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter bezieht sich symbolisch auf die königliche Robe, die der Messias tragen wird. Als König ist er dafür verantwortlich, die Nation zu regieren. Zur Zeit Jesajas waren die Führer Judas nicht fähig, über das Volk zu herrschen. Der Messias wird diese Herrschaft in rechter Weise ausüben.
Vier Namen umschreiben und offenbaren seinen Charakter. Er wird für das Volk ein wunderbarer (dieses Wort könnte auch mit „außergewöhnlicher“ oder „einzigartiger“ übersetzt werden) Ratgeber sein. Die Menschen werden ihn gerne als Autorität annehmen und auf ihn hören. Viele werden hören wollen, wie der Messias die Wege Gottes lehrt ( Jes 2,3 ). Er ist aber auch der mächtige Gott (vgl. Jes 10,21 ). Manche Ausleger und auch Übersetzungen sind der Meinung, daß dies einfach „eine gottähnliche Person“ oder „ein Held“ bedeute. Aber Jesaja will damit mehr zum Ausdruck bringen. Er hat ja schon davon gesprochen, daß der Messias mehr tun wird, als jeder andere Mensch kann (z. B. Jes 9,1-4 ). Jesaja hat verstanden, daß der Messias selbst auf eine Weise Gott sein wird.
Dieser Befreier wird weiter ewiger Vater genannt. Viele sind durch diesen Namen verwirrt, denn der Messias, Gottes Sohn, ist in der Dreieinigkeit ja von Gott, dem Vater, unterschieden. Wie kann der Sohn der Vater sein? Hier müssen wir mehrere Dinge beachten. Erstens ist der Messias als zweite Person der Dreieinigkeit in seinem ganzen Wesen Gott. Er trägt also auch alle Attribute des ewigen Gottes. Da Gott nur Einer ist (auch wenn er in drei Personen existiert), ist auch der Messias Gott. Zweitens wird der Titel „Ewig-Vater“ benutzt, um das Verhältnis des Messias zur Zeit zu beschreiben, nicht sein Verhältnis zu den anderen Personen der Dreieinigkeit. Er ist ewig, genauso wie Gott (der Vater), der der Alte der Tage genannt wird ( Dan 7,9 ). Der Messias wird ein „väterlicher“ Herrscher sein. Drittens hat Jesaja vielleicht die Verheißung an David ( 1Sam 7,16 ) über die „Ewigkeit“ des Reiches im Sinn, das Gott durch Davids Nachkommen verheißen hat. Der Messias, ein Nachkomme Davids, wird diese Verheißung, auf die das Volk wartet, erfüllen.
Und schließlich wird der Messias auch Fürst des Friedens genannt, der Eine, der im Tausendjährigen Reich den Frieden bringen und erhalten wird, wenn das Verhältnis des Volkes zu Gott wieder erneuert ist. Zusammen geben uns diese vier Titel des Messias ein wunderbares Bild seines Wesens ( Jes 9,5 ist die erste der 25 Stellen, an denen im Buch Jesaja vom Frieden geredet wird).
Der Messias sitzt auf dem Thron Davids ( Lk 1,32-33 ). Er wird eine ewige Herrschaft des Friedens und des Rechts führen. Seine Herrschaft hat kein Ende , sie besteht für immer (vgl. Dan 7,14.27; Mi 4,7; Lk 1,33; Offb 11,15 ). Nach dem Königreich auf Erden wird er in Ewigkeit regieren. Er wird die Gerechtigkeit (vgl. Jer 23,5 ) bewahren, so wie auch seine Herrschaft mit Gottes heiligem Wesen und seinem Willen übereinstimmen wird.
Dies alles wird durch den Eifer des HERRN Zebaoth geschehen. Das Kommen des Tausendjährigen Königreiches hängt von Gott ab, nicht von Israel. Der Messias wird herrschen, weil Gott dies verheißen hat und eifrig darauf achten wird, daß dieses Reich kommt. Ohne dieses souveräne Handeln Gottes würde es kein Reich für Israel geben.
Ganz offensichtlich nahm Jesaja an, daß das messianische Kind, Jesus Christus, seine Herrschaft durch sein Kommen aufrichten und, wenn er erwachsen ist, in Herrlichkeit regieren wird. Wie auch die anderen Propheten wußte Jesaja nichts von der großen Zeitspanne zwischen den zwei Adventen des Messias (vgl. 1Pet 1,10-12 und die Anmerkungen zu Jes 61,1-2 ).

Walvoord Bibelkommentar

Der Prophet spricht wie ein Bote, der vom Bett einer Mutter, die eben geboren hat, zum Vater des neugeborenen Kindes eilt und mit dem freudigen Bericht: „Das Kind ist geboren und es ist ein Sohn!“ Seine Botschaft unterscheidet sich aber von dem, was im natürlichen Verlauf des Lebens geschieht. Uns ist das Kind geboren, uns der Sohn gegeben, sagt der Prophet; geboren ist ein Kind nicht dem König, damit er für seinen Thron einen Erben habe, nicht dem Priester, damit er ihm einst sein Amt übergeben könne; nicht diesem oder jenem in Jerusalem, damit sein Geschlecht in Israel nicht erlösche, nein, uns ist er geboren. Durch dieses „uns“ wird die Anzeige seiner Geburt zur frohen Botschaft für alle und dem entspricht die zeitlose Höhe, in der die Weissagung schwebt. Wann ist er geboren? Der Prophet weiß es nicht und sagt es nicht. Dennoch bekommt seine Botschaft nicht die Form einer Hoffnung, die von Zukünftigem spricht, sondern mit der Gewissheit gefüllt, als spräche der Prophet von Geschehenem: das Kind ist für uns geboren. Ebenso stellt er das Kind, wenn er von seinem Amt spricht, bereits in die Gegenwart hinein und verkündigt nicht, dass es einst herrschen werde, sondern sagt, es sei der Herr. Auf seine Schultern ist die Herrschaft gelegt; denn die Schultern dieses Kindes sind stark genug, um die wuchtige Last der Herrschaft zu tragen. Woher kam Jesaja diese Gewissheit? Sie entstand aus der Erfassung des göttlichen Willens, aus der Wahrnehmung der von Gott gesetzten Notwendigkeit. Ein führerloses Volk sündigt und die königslose Stadt fällt. Den Führer schuf aber nicht die Wahl des Volks, auch nicht der natürliche Erbgang von David her. Der Prophet hörte den Herrn reden: „Ich gebe ihn euch“, und nun springt in der Seele des Propheten die Gewissheit auf in vollendeter Pracht und er lässt seinen Jubelruf schallen: das Kind ist geboren, das Kind, welches herrscht.

Adolf Schlatter – Andachten

Namen und Bedeutung der Namen sind in Christus erfüllt.
Er heißt:
Wunderbar: Er ist der Wunderbare, einzig Vollkommene Hebr 7, 26
Rat: Er ist der große Ratgeber, weiser als Salomo Mt 12, 42
Kraft: Seine Kraft offenbart sich in den Schwachen 2 Kor 12, 9
Held: Er ist der große Siegesheld Offb 19, 11-21
Der Ewigvater Joh 1, 7 – 11
Der Friedefürst. Er hat Frieden gemacht Jes 9, 7; Apg 10, 36

G. R. Brinke – 1000 neue biblische Entwürfe – Band 2

Es ist bezeichnend für die Heiligkeit und Nüchternheit der alttestamentlichen Heilsgeschichte, dass sie die Erlösung der Welt nie von der Welt her erwartet. Sie sieht das kommende Heil immer allein von Gott her, durch dessen Träger und Vermittler in die Welt getragen. Nicht etwa eine ringende Welt führt zu einem von ihr ersehnten Erlöser, nur ein jenseits der Welt stehender Erlöser kann eine unerlöste Welt zur Erlösung führen.
In dieser grundlegenden Erkenntnis konnte daher Jahrhunderte später s auch der Apostel Petrus im Blick auf Jesus den gewaltigen Satz prägen: „In keinem andern ist das Heil zu finden, auch keinen zweiten Namen gibt es unter dem. Himmel, dem Menschen gegeben, wodurch wir sollen errettet werden.“
„In Israel glaubte man einst, dass diese Weissagung vom Fürsten des Friedens sich bereits in dem Sohne des Königs Ahas, nämlich in Hiskia erfüllen würde. Wie wenig jedoch Israel seine Hoffnung gerechtfertigt sah, hat die Geschichte gelehrt. Die Kirche Christi hat die Erfüllung aber in Jesus, dem Messias Israels und Heiland der Völkerwelt gefunden. Sie fand daher auch in Christo jene Wesenszüge, Geisteskräfte und Vollmachten, die der Prophet mit dem verheißenen Kinde verband. Er nennt den kommenden Fürsten des Friedens „Wunderbar.“ Sein Erscheinen und seine Person werden ein Wunder Gottes sein. Aber auch das, was er der Welt in ihrer Knechtschaft, Verwirrung, und Feindschaft zu bringen hat, wird ein Wunder sein: eine Friedensherrschaft ohne Ende.
Für Gott wird er in seiner Person und mit seiner Herrschaft zwar kein Wunder sein. Gott kennt keine Wunder. Ihm wird auch die Sendung des Gesalbten und dessen Reich des Friedens ohne Ende nichts anderes als ein Handeln seiner Barmherzigkeit, die Frucht seines neuschaffenden Geistes sein. Der Welt muss aber diese kommende Heilszeit als ein Wunder erscheinen, da weder der Friedefürst in seinem Geiste mit ihrem Geiste, noch die Herrschaft des Friedens mit dem Charakter ihrer Weltreiche verwandt sein werden.
Der zweite Name, den der Prophet dem verheißenen Kinde gibt, heißt „Berater.“ Der Gesalbte wird den Geist des Rates besitzen. Daher kann er innerhalb seiner Friedensherrschaft seinem Volke zu jeder Zeit mit seinem Rate dienen. Er findet Rat und weiß Rat zu schaffen. Ob er den kleinsten oder den größten Geschichtsereignissen gegenübersteht, er wird sie durchschauen und innerhalb derselben seinem Volke mit seinem Rate dienen. Und wendet sich der einzelne in seinem Ringen, in seinem Dienste oder in seinem Fragen an ihn um Rat, so soll er erfahren, dass der Fürst des Friedens ihn in alle Wahrheit zu leiten vermag.
Der dritte Name des Kindes wird lauten: „starker Gott.“ Was der Fürst des Friedens bringen wird, das wird über alles Können eines Menschen hinausgehen. Er jedoch als starker Gott wird nicht nur ein Reich des Friedens beginnen, er wird es auf allen Gebieten des Lebens zur vollen Herrschaft führen. Er wird nicht ein Mensch sein wie wir. Er wird Gott sein und entsprechend stark genug, aus einer sterbenden Schöpfung eine neue und erlöste zu schaffen.
Auch der vierte Name „Vater der Ewigkeit“ wird seiner messianischen Herrschaft einen ihm entsprechenden inneren Charakter geben. Im Vaterbegriff vereinigt sich sowohl die zeugende Kraft als auch die fürsorgende Liebe.
Trägt der Heilskönig das Ebenbild des Vaters, sieht die Menschheit nach Paulus auf dem Antlitze Jesu Christi den Abglanz der Herrlichkeit Gottes, dann wird auch der Fürst des Friedens ewig neue Herrlichkeiten zum Heile seines Volkes enthüllen. Er wird für immer bewahren, die sich seiner Herrschaft erschlossen. Denn in seinem Friedensreich ohne Ende wird Friede nicht nur die Aufhebung der Feindschaft zwischen Mensch und Gott, oder zwischen Mensch und Mensch sein. Friede wird dann vielmehr der Inbegriff der Fülle jener Heilsgüter sein, die er dem Menschen erschließt.
Mithin wird der Gesalbte mit innerlichem Recht den fünften Namen: „Fürst des Friedens“ tragen. Im Frieden Gottes lebend, wird sein messianischer Königsdienst zum Frieden der Völker werden. Sind bereits in der Geschichte Völker vielfach das, was ihre Herrscher durch ihren Geist, und durch ihre Gesetze aus ihnen machen, wieviel mehr wird Christus durch sein Heil die Menschheit für jenen Frieden erlösen, der höher sein wird als alle menschliche Vernunft. Er wird den Menschen zu dem erlösen, was er als Sohn vor dem Vater ist. Er wird ein Reich begründen, das jener Welt Gottes entsprechen wird, in der er selbst lebt. Daher kann der Prophet seine Schau über das Kommen des Heilskönigs mit den Worten schließen: „Und groß wird sein die Herrschaft und des Friedens wird kein Ende sein auf dem Throne Davids und in seinem Königreich, dass er es gründe und befestige mit Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit.“
Mit diesem Wort bezeugt der Prophet noch einmal, dass die große kommende Heilszeit mit ihrem Friedensreich ohne Ende nur anbrechen kann und getragen werden wird von einem Heilskönig, der Gottes Gerechtigkeit und Frieden zum Inhalt seines königlichen Handelns und zur Grundlage im Aufbau der messianischen Zukunft machen wird.

Kroeker – Christus, wer bist du