Schlagwort: Gemeinde

Unterschiede oder Gemeinsamkeiten?

Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; oder wenn ein Glied verherrlicht wird, so freuen sich alle Glieder mit. Ihr aber seid der Leib Christi, und Glieder insonderheit.
Elberfelder 1871, 1 Kor 12,26–27

Und wenn e i n Glied leidet, leiden alle anderen Glieder mit; oder wenn einem Glied Herrlichkeit zuteil wird, freuen sich alle anderen Glieder mit. Ihr nun seid Christi Leib und als einzelne Glieder.
neue Welt Übersetzung – Bi12 – 1 Kor 12,26–27

Geht es einem Körperteil mies, dann leiden alle mit. Wenn ein Teil gelobt wird, dann freuen sich auch alle anderen Teile mit ihm. Ich wollte euch damit klar machen, dass ihr alle zusammen wie ein Körper von Jesus seid, jeder von euch ist dabei und gehört dazu.
VolxBibel – 1 Kor 12,26–27

In diesem Abschnitt zeigt Paulus noch einmal die Beziehung der geistigen Gaben zur Körperlehre: Es gibt einen Körper und viele Mitglieder. Es geht darum, das Konzept der Einheit in der Vielfalt aufzuzeigen: den einen Körper und viele Mitglieder. (1) Der eine Körper – 1. Korinther 12: 12-13 Denn wie der Körper einer ist und viele Glieder hat, und alle Glieder des Körpers, die viele sind, sind ein Körper; so ist auch Christus. Denn in einem Geist wurden wir alle in einen Körper getauft, ob Juden oder Griechen, ob verbunden oder frei; und wurden alle dazu gebracht, von einem Geist zu trinken. Der Punkt von Vers 12 ist, dass es nur einen Körper gibt, obwohl er viele Mitglieder hat. Dies betont die Einheit. Es gibt nur einen Leib des Messias, und jeder Gläubige ist ausnahmslos ein Mitglied des Leibes des Messias. Weil es viele Gläubige gibt, gibt es viele Mitglieder. Alle diese vielen Mitglieder sind keine Mitglieder von „vielen Körpern“, sie sind alle Mitglieder eines Körpers, des Körpers des Messias. Der Leib des Messias ist die universelle, unsichtbare Kirche (Kol. 1:18). In Vers 13 erklärt Paulus die Mittel, mit denen man in den Körper eintritt: durch die Geistertaufe. Der klare Punkt dieses Verses sollte nicht übersehen werden: Denn in einem Geist wurden wir alle in einen Körper getauft, ob Juden oder Griechen, ob verbunden oder frei; und wurden alle dazu gebracht, von einem Geist zu trinken. Die klare Lehre ist, dass jeder Gläubige vom Heiligen Geist getauft wird. Das Ergebnis der Geistertaufe ist kein bestimmtes Geschenk; wie die Gabe der Zungen. Das Ergebnis der Geistertaufe ist die Zugehörigkeit zum Leib des Messias.

Als nächstes befasst sich Paulus speziell mit den vielen Mitgliedern. Der Schwerpunkt liegt auf der Vielfalt innerhalb der Einheit: Denn der Körper ist nicht ein Mitglied, sondern viele. Die grundlegende Wahrheit ist, dass der Körper – der Körper des Messias, die Kirche – viele Mitglieder hat. Die grundlegende Wahrheit von Vers 14 wird in den Versen 15–26 erklärt und dann in den Versen 27–31 auf ihre Situation angewendet. In den Versen 15–26 erklärt er die grundlegende Wahrheit des einen Körpers mit vielen Mitgliedern mit zwei Abbildungen und zwei Anwendungen. (b) Die erste Illustration und Anwendung – 1. Korinther 12: 15–20 Die erste Illustration des Körpers ist in den Versen 15–17: Wenn der Fuß sagen soll: Weil ich nicht die Hand bin, bin ich nicht vom Körper; es ist also nicht vom Körper. Und wenn das Ohr sagen soll: Weil ich nicht das Auge bin, bin ich nicht vom Körper; es ist also nicht vom Körper. Wenn der ganze Körper ein Auge wäre, wo wäre das Gehör? Wenn das Ganze hörte, wo roch es? Der Punkt, den er in diesen Versen macht, ist zweifach. Erstens ist jeder noch so unbedeutende Körperteil dennoch Teil des Körpers (Verse 15–16). Zweitens würde der Körper niemals funktionieren können, wenn es nur eine Sache wäre (Vers 17). Wenn der ganze Körper nur ein Auge wäre, würde er gut sehen, aber er könnte nicht hören. Wenn der ganze Körper ein Ohr wäre, könnte er gut hören, aber nicht laufen. Wenn der ganze Körper Füße wäre, könnte er gut laufen, würde aber nicht sehen, wohin er geht. Er folgt dann den ersten Abbildungen mit der ersten Anwendung in den Versen 18–20: Aber jetzt hat Gott die Glieder jedes einzelnen von ihnen in den Körper gesetzt, so wie es ihm gefiel. Und wenn sie alle ein Mitglied waren, wo war der Körper? Aber jetzt sind sie viele Mitglieder, aber ein Körper. Die Anwendung ist dreifach. Erstens hat Gott jeden in den Körper gelegt, wo Er will (Vers 18). Manche sind Augen, manche Ohren, manche Hände, manche Füße. Gott hat jeden Gläubigen in den Teil des Körpers gebracht, in den er ihn setzen wollte. Wo der Gläubige platziert wurde, ist auch die Grundlage für die Art von Geschenken, die ihm gegeben wurden, als er glaubte. Zweitens, wenn alle das gleiche Mitglied wären, würde es keine ordnungsgemäße Funktion des Körpers geben (Vers 19). Damit der Körper richtig funktioniert, müssen einige Gläubige die Augen, die Ohren, die Hände oder die Füße sein. Drittens wird die grundlegende Wahrheit wiederholt: Es gibt viele Mitglieder, aber [nur] einen Körper (Vers 20). (c) Die zweite Illustration und Anwendung – 1. Korinther 12: 21-26 Paulus gibt die zweite Illustration des Körpers in den Versen 21–23: Und das Auge kann nicht zur Hand sagen, ich brauche dich nicht; oder wieder den Kopf zu den Füßen, ich brauche dich nicht. Nein, vielmehr sind diejenigen Glieder des Körpers notwendig, die schwächer zu sein scheinen: und jene Teile des Körpers, die wir für weniger ehrenwert halten, verleihen wir diesen mehr Ehre; und unsere unkomischen Teile haben mehr Anmut. In der zweiten Abbildung macht Paulus zwei Punkte. Erstens weist er darauf hin, dass ein Körperteil nicht ohne einen anderen Körperteil auskommen kann (Vers 21). Die Hand kann nicht zu den Füßen sagen: „Ich brauche dich nicht.“ Der Kopf kann nicht zu den Händen sagen: „Ich brauche dich nicht.“ Zweitens wird die Bedeutung jedes Körperteils in der Art und Weise gesehen, wie der Körper behandelt wird (Verse 22–23). Einige Körperteile können zu bestimmten Zeiten wichtiger sein als andere Teile. Aber früher oder später wird jeder Körperteil für einen bestimmten Zweck verwendet. All diese verschiedenen Teile werden für einen ordnungsgemäß funktionierenden Körper benötigt. Auf die zweite Darstellung des Körpers folgt die zweite Anwendung in den Versen 24–26: Während unsere schönen Teile keine Notwendigkeit haben: aber Gott hat den Körper zusammen gemildert und dem fehlenden Teil mehr Ehre gemacht; dass es kein Schisma im Körper geben sollte; aber dass die Mitglieder die gleiche Fürsorge für einander haben sollten. Und ob ein Mitglied leidet, leiden alle Mitglieder damit; oder ein Mitglied wird geehrt, alle Mitglieder freuen sich darüber. In der zweiten Anwendung werden drei Punkte gemacht. Erstens wird den fehlenden Teilen mehr Ehre zuteil, weil dort der Mangel bewusster empfunden wird (Vers 24). Wenn Menschen ihre Hände verlieren, sind sie sich ihrer fehlenden Hände bewusster als ihrer Füße. Der zweite Punkt ist, dass der Grund, warum man erkennen muss, dass jeder Teil des Körpers wichtig ist, darin besteht, dass es kein Schisma im Körper geben wird. Das Ziel ist, dass die Mitglieder sich umeinander kümmern (Vers 25). Wenn erkannt wird, dass jeder Teil des Körpers wichtig ist, unabhängig davon, welche Gabe oder welche Gaben man hat oder nicht, dann gibt es kein Schisma im Körper, weil sich alle umeinander kümmern. Es hat zwei Gründe, die Wichtigkeit eines jeden Gläubigen mit seinen geistlichen Gaben zu erkennen. eine negative und eine positive. Der negative Zweck ist, dass es kein Schisma im Körper geben sollte. Wenn ein Gläubiger der Meinung ist, dass er aufgrund seiner Gaben wichtiger ist als jemand anderes, dass er unverzichtbar ist, aber jemand anderes entbehrlich ist, dass er spiritueller ist und jemand anderes ist weniger spirituell oder hat weniger vom Heiligen Geist, diese Art von Haltung wird zu Spaltungen und Spaltungen in der Kirche führen. Aber wenn anerkannt wird, dass jeder Gläubige nicht nur verbal, sondern auch ehrlich und innerlich wichtig ist, dann wird dies den negativen Zweck erfüllen: Es wird keine Spaltungen im Körper geben. Der positive Zweck ist es, eine fürsorgliche Haltung gegenüber allen Gläubigen zu entwickeln. Wenn jemand wirklich denkt, dass jeder Gläubige wichtig ist, wird er sich um diesen Gläubigen kümmern. Der dritte Punkt ist der Grundsatz, dass, wenn ein Mitglied leidet, der ganze Körper leidet (Vers 26). Wenn zum Beispiel jemand einen Finger abschneidet, während das Hauptschmerzzentrum in diesem geschnittenen Finger liegt, spürt der ganze Körper den Schmerz. Es beeinflusst das Denken und Handeln der Person. Auch wenn minderwertige Gaben – das nächste Thema, das in dieser Studie behandelt wird – verachtet und nicht verwendet werden, kann der ganze Körper nicht anders, als es zu fühlen. Wenn andererseits kleinere Gaben betont werden, während die größeren Gaben ignoriert werden, leidet auch der Körper darunter. Dies wird durch einen Mangel an Reife belegt. Paulus wird im nächsten Abschnitt lehren, dass es kleinere und größere Gaben gibt, die jedoch alle für den Aufbau des Körpers wichtig sind. Wenn die minderwertigen Gaben verachtet und nicht benutzt werden, kostet dies die Kirche. Auf der anderen Seite wird die Kirche leiden, wenn die größeren Gaben zugunsten kleinerer Gaben ignoriert werden. Paulus sagte, wenn ein Mitglied geehrt wird, werden alle geehrt. Wenn größere Gaben geehrt und in die richtige Perspektive gebracht werden, werden auch kleinere Gaben geehrt. Wenn kleinere Gaben in ihrer richtigen Perspektive geehrt werden, sind es auch die größeren Gaben.

Arnold Fruchtenbaum – messianische Studien

Zwischen den Verschiedenen Körperteilen besteht eine wechselseitige Abhängigkeit. Wer scheinbar eine größere Gabe besitzt, soll also nicht glauben, daß er allein leben kann, denn ein Körperglied, das vom Körper abgetrennt wird, geht zugrunde. Noch wichtiger ist jedoch, daß einem Glied, das eine geringere Gabe zu haben scheint, von den anderen Gliedern des Leibes umso größere Aufmerksamkeit gewidmet wird (vgl. 1Kor 14,1-5), so wie auch die Teile des Körpers, die man für weniger vorzeigbar hält, mit größerer Sorgfalt gekleidet werden ( 1Kor 12,22-24 ).
Möglicherweise bildet der Abschnitt über die schwächsten (V. 22; vgl. 1Kor 8,7-13 ) und am wenigsten ehrbaren Glieder ( 1Kor 12,23; vgl. 1Kor 11,22), die daher besonderer Pflege und Beachtung bedürfen, einen Rückgriff auf einen früheren Gedankengang, der so mit dem jetzigen verknüpft wird. Es gehört zum Plan Gottes („Gott hat den Leib zusammengefügt“), daß die Glieder des geistlichen Leibes wechselseitig Sorge für das Wohlergehen der anderen tragen ( 1Kor 12,25b-26; 1Kor 10,24.33), so daß keine Rivalität entsteht („damit im Leib keine Spaltung sei“; 1Kor 1,10; 11,18) und sie tatsächlich in Einigkeit miteinander leben (1Kor 12,26).
Der einigende Teil im geistlichen Leib ist Christus. Als das Haupt ( Eph 1,22; vgl. 1Kor 11,3) beherrscht er den Leib und gibt seinem Willen in souveräner Weise Ausdruck. Sein Gebot lautet, daß unter allen Gliedern Liebe herrschen soll (Joh 15,12). Die Liebe ist die Kraft, die die Einheit in der Verschiedenheit aufrechterhalten kann – ein Gedanke, dem Paulus sich kurz darauf zuwendet ( 1Kor 12,31 b – 1Kor 13,13).
Zunächst betont er jedoch zum dritten Mal (vgl. 1Kor 12,18.24.28), daß die Gaben des Geistes von Gott, nicht von Menschen, verliehen werden. In der erneuten Aufzählung (manche Punkte wurden bereits in V. 7-10 erwähnt, manche sind neu; vgl. auch andere Textstellen, an denen von Geistesgaben die Rede ist, z. B. Röm 12,6-8; Eph 4,11; 1 Petrus 4,10-11- nur die Gabe der Lehre taucht in jeder Liste auf; es existiert also wohl kein vollständiger Katalog) spricht er von den Gliedern, von den mit Geistesgaben begnadeten Menschen.
Die Tatsache, daß Paulus die drei erstgenannten Gaben mit Ordnungszahlen Versieht („erstens … zweitens … drittens“), legt die Annahme nahe, daß sie für die Korinther eine weniger wichtige Rolle spielen (vgl. 1Kor 12,21-24). Die Apostel, Propheten und Lehrer stehen vom Ansehen her wahrscheinlich unter denen, die die spektakulärere Gabe des Zungenredens besitzen. Dennoch sind die drei ersten Gaben wohl größer (V. 31), weil sie für den Leib Christi in seiner Gesamtheit wertvoll sind.
Wahrscheinlich nennt Paulus sie deshalb als erste und sagt auch, daß die Gemeinde in der Versammlung nach diesen größeren Gaben streben soll (vgl. 1Kor 14,1-5). Begnadete Apostel, Propheten und Lehrer dienen der ganzen Gemeinde und sorgen daher für Einheit und gegenseitige Erbauung. Die Gabe des Zungenredens dagegen befriedigt lediglich den Hang der Korinther zur Selbstdarstellung und ihren Drang nach Freizügigkeit. Diese egozentrische Haltung fügt der Gemeinschaft auch in anderen Bereichen Schaden zu (z. B. beim Essen von Götzenopferfleisch, beim Verhalten der Frauen im Gottesdienst, bei der Feier des Abendmahls). Es fehlt der korinthischen Gemeinde an Nächstenliebe, einer Eigenschaft, der Paulus sich im folgenden unter Einsatz seiner ganzen Beredsamkeit zuwendet.

Die Bibel erklärt und ausgelegt – Walvoord Bibelkommentar

Ich denke, jeder Christ kennt die Worte von Paulus an die Korinther. Aber fast immer werden diese Verse auf eine Ortskirche angewendet. Was aber, wenn Jesus Christus das Haupt SEINER Kirche Weltweit ist? Was wenn die verschiedenen Streitigkeiten über Unterschiede der verschiedenen Glaubensgemeinschaften daran liegt, dass es unterschiedliche Organe oder Teile eines Körpers sind?
Würde es dir denn lieber sein, dass alle deine Organe wie deine Leber arbeiten würden? Oder alle Organe wie dein Magen arbeiten würde? Alle Organe haben ihre eigene Aufgabe! Warum sollte dass in der weltweiten Kirche Christi anders sein? Kann es sein, dass es NICHT sinnvoll ist, über die verschiedenen Ansichten zu streiten, anstatt diese sich anzuhören, darüber nachzusinnen, und dann stehen zu lassen? Mir ist aufgefallen, dass man unheimlich viel lernen kann, wenn man sich unterschiediche Glaubsauffassungen anhört. Nein, nicht alle können richtig sein. Aber manchmal ist es auch nur eine andere Ansicht, weil der andere gerade auf einer anderen Position steht. Dass was ich momentan in der Bibel vorfinde, habe ich vor Jahren noch abgeleht – es war ein Lernprozeß. Aber wenn jemand sagt, er verstehe alles richtig, dann denke ich, dass er nichts von dem allmächtigen und unendlichen Gott verstanden hat 😉

Wessen „Herde“?

Habet nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher der Heilige Geist euch als Aufseher gesetzt hat, die Versammlung Gottes zu hüten, welche er sich erworben hat durch das Blut seines Eigenen.
Elberfelder 1871, – Apg 20,28

Gebt Acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, die der Heilige Geist eurer Aufsicht und Leitung anvertraut hat! Seid treue Hirten der Gemeinde, die Gott durch das Blut seines eigenen Sohnes für sich erworben hat!
Gute Nachricht Bibel – Apostelgeschichte 20,28

Und nun seht euch vor! Achtet darauf, die Herde Gottes — seine Gemeinde, die er durch das Blut seines eigenen Sohnes erkauft hat —, zu hüten und zu betreuen, über die der Heilige Geist euch als Älteste eingesetzt hat.
Neues Leben – Bibel 2006 – Apg 20,28

Ab jetzt müsst ihr auf euch selbst aufpassen und auf die ganze Gemeinde. Ihr seid für die wie ein Trainer, der vom Heiligen Geist angestellt wurde. Ihr sollt auf die Gemeinde aufpassen wie auf ein Team. Sie sind für euch von Gott teuer eingekauft worden, sein Sohn hat mit seinem Leben dafür bezahlt!
VolxBibel – Apostelgeschichte 20,28

Nicht einer Gemeinde, nicht einer Kirche, nicht einer Organisation gehört die „Kirche“ oder „Gemeinde“ oder „Versammlung“ – sondern diese gehört dem Vater, die ER durch das Blut Seines Sohnes erkauft hat und duch den Heiligen Geist leiten läßt.
Wenn deine „Gemeinde“ durch etwas anderes als den „heiligen Geist Jehovahs“ geleitet wird, dann ist sie wohl nicht entsprechnd der obrigen Aussage? Nein – wir dienen nicht Menschen – sondern unserem Schöpfer!

προσ-έχετε Imp. -έχω m. Dat. den Sinn richten auf; hier achten auf (B 1b), Acht geben auf (Menge); zur Sache vgl. 1Tim 4,16. ποίμνιον (Diminutivform v. ποίμνη „Herde“, aber ohne Diminutive Bdtg.) Herde; vgl. Lk 12,32 sowie Jh 10,16. ἐν V. 25. ἔ-θετο Aor. Med. τίθημι hier m. doppeltem Akk. (A97,15) jmdn. zu etwas machen (B II2b), jmdn. zu etwas bestellen (Menge); es ist nicht sicher, ob dies durch das Verleihen geeigneter Gaben (vgl. 1Kor 12,7–11) od. durch prophetische Weisung (vgl. 13,2.4; 1Tim 4,14) geschah. ἐπίσκοπος (< ἐπι-σκοπέω Acht geben auf, sorgen für) Aufseher, Hüter, Schützer; Vorsteher; später Bischof; vgl. Phil 1,1; 1Tim 3,2; Tit 1,7; die ἐπίσκοποι werden auch πρεσβύτεροι (V. 17) u. hier indirekt auch ποιμένες („Hirten“ [vgl. Eph 4,11]) genannt; andere ntl. Ausdrücke für „Vorsteher/Leiter“ sind προϊστάμενοι (1Thess 5,12; Röm 12,8), προεστῶτες (1Tim 5,17) u. ἡγούμενοι (Hb 13,7). ποιμαίνειν Inf. ποιμαίνω (als Hirte) weiden, hüten; übertr. (hütend, leitend, bewahrend, pflegend) sorgen für; fin. (A276); zur Sache vgl. 1Pt 5,1f u. Jh 21,16. περι-ε-ποιήσατο Aor. Med. -ποιέομαι für sich erwerben; eine aus der LXX bekannte Ausdrucksweise, die die Erwählung Israels durch Gott bez. (vgl. Eph 1,14; 1Pt 2,9; ähnl. Tit 2,14). διὰ τοῦ αἵματος τοῦ ἰδίου durch sein eigenes Blut (grammatisch-lexikalisch am nächstliegenden); aus biblisch-theologischen Gründen aber häufig: durch das Blut des Seinigen/des Eigenen = durch das Blut seines eigenen Sohnes (sprachl. etwa wie folgt begründbar: ἴδιος wird im Sinn v. hebr. יָחִיד jāḥîḏ einzig gebraucht; diesem entsprechen manchmal auch ἀγαπητός, ἐκλεκτός erwählt u. μονογενής7 einziges [Kind], einzigartig; subst. findet sich ἴδιος [aber Pl.] auch in 4,23; 24,23; Jh 1,11; 13,1 [Bruce, Apg, S. 434; vgl. Metzger, S. 426]).

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Paulus ‚Warnung an die Ältesten – Apostelgeschichte 20: 28–31

Paulus weist in Vers 28 auf verschiedene Aufgaben der Epheser-Ältesten hin: Pass auf dich und die ganze Herde auf, in der der Heilige Geist dich zu Bischöfen gemacht hat, um die Kirche des Herrn, die er gekauft hat, mit seinem eigenen Blut zu ernähren.

Der Ausdruck „Achte darauf“ bedeutet „halte deine Gedanken für dich“ als Älteste und für die ganze Herde, was die örtliche Kirche von Ephesus bedeutet. Sie werden hier Bischöfe genannt, ein Amt, zu dem der Heilige Geist sie berufen hat. Das griechische Wort für Bischof bedeutet „Aufseher“. Es ist das Wort episkopos, von dem das englische Wort „episcopalian“ stammt. Dies bezieht sich auf dasselbe Amt wie der Älteste in Vers 17. Das Amt des Ältesten und des Bischofs ist also dasselbe. Die Berufung war: die Gemeinde des Herrn zu ernähren. Das griechische Wort für Futter bedeutet „Hirte“, „Pflege“ oder „Pastor“ der Herde. Diese Ältesten oder Bischöfe waren auch Hirten und Pastoren. In der neutestamentlichen Kirche gelten die Begriffe Ältester, Bischof und Pastor für dieselben Personen, die dasselbe Amt innehaben. Jede Amtszeit betont einfach einen anderen Bereich ihres Dienstes: „Bischof“ betont das Konzept der Überwachung der Herde; „Ältester“ betont den Aspekt der Herrschaft unter der Herde; und „Hirte“ oder „Pastor“ betont den Aspekt der Fütterung der Herde.

Die Grundlage für ihre Arbeit war, dass dies die Herde war, die der Messias mit seinem eigenen Blut gekauft hatte. Das griechische Wort für gekauft bedeutet „für sich selbst reservieren oder bewahren“. Dies war das Mittel der Erlösung für die Kirche. Der Messias tat dies, um es durch sein Blut zu seinem eigenen Privatbesitz zu machen. Deshalb sollten diese Ältesten aufgrund der Position, die Gott ihnen gegeben hatte, auf ihre Verantwortung achten.

Die Verse 29–30 geben zwei Gründe an, warum sie darauf achten müssen. Der erste Grund ist in Vers 29 angegeben: Ich weiß, dass nach meiner Abreise schwere Wölfe unter euch eintreten werden, ohne die Herde zu schonen.

Nachdem er sie verlassen hat, weiß Paulus an diesem Punkt, dass schwere Wölfe eintreten werden. Das Wort „schwer“ bedeutet „räuberisch“ oder „hart“. Dies ist ein Begriff, den Jeschua in Johannes 10,12 für falsche Lehrer verwendet. Diese falschen Lehrer werden hereinkommen und die Herde nicht verschonen. Die Herde, um die sich diese Ältesten kümmern müssen, wird von falschen Lehrern angegriffen, die von außen hereinkommen und einen Teil der Herde zerstreuen. Wenn sie jedoch den Dienst von Paulus fortsetzen, um den gesamten Rat Gottes zu lehren, wird dies dazu beitragen, die Gefahr zu minimieren.

Der zweite Grund, warum sie aufpassen müssen, ist in Vers 30 angegeben: und aus deinem eigenen Selbst werden Menschen hervorgehen, die perverse Dinge sprechen, um die Jünger nach ihnen wegzuziehen.

Unter den Mitgliedern der Gemeinde selbst werden falsche Lehrer auftauchen. Ihre böse Tat wird perverse Dinge sprechen. Das griechische Wort für pervers bedeutet „sich abwenden“, „die Wahrheit verdrehen oder stören“. Sie werden anfangen, die Wahrheit dieses ganzen Rates Gottes zu verdrehen.

Ihr Zweck wird sein: die Jünger wegzuziehen; das heißt, die Kirche von innen heraus zu spalten, damit sie eine eigene Gefolgschaft haben und nicht länger der Führung der Ältesten folgen müssen. Tatsächlich war es die Erfüllung dieser Worte, die das Schreiben von 1 und 2 Timotheus erforderlich machte, was darauf hinweist, dass diese falschen Lehrer zu dieser Zeit unter den Gläubigen aufgetaucht waren (1 Tim. 1: 3–7, 19–20; 4: 1–7; 6: 3–5; 2 Tim. 1:15; 2: 16–18; 3: 1–9). Dieses Problem wird auch in Offenbarung 2: 1–7 behandelt.

Paulus ermahnt sie, in Vers 31 zuzusehen: Darum wacht und erinnert euch daran, dass ich innerhalb von drei Jahren aufgehört habe, nicht jeden Tag und jede Nacht mit Tränen zu ermahnen.

Basierend auf dem, was er gerade in den Versen 29–30 gesagt hatte: Darum wacht, wegen dieser beiden Gefahren, müssen sie wach bleiben und zuschauen. Die Grundlage seiner Ermahnung war: sich daran zu erinnern, dass innerhalb von drei Jahren die ungefähre Dauer seines Dienstes unter ihnen war. Sie sollten sich daran erinnern, dass er aufhörte, nicht jeden Tag und jede Nacht mit Tränen zu ermahnen. Paulus ermahnte sie alle in der Wahrheit mit Tränen. Nachdem sie ausreichend gewarnt wurden, müssen sie wach bleiben und wachsam sein, damit sie wissen, wann sie handeln und die Gläubigen warnen müssen.

Fruchtenbaum

Interessant – die Ältesten werden vom heiligen Geist ernannt und auch von diesem „trainiert“ oder geschult. Es gibt nicht einen oder mehrere Kontrolleure, die im Auftrage das ganze noch einmal kontrollieren – so als ob der heilige Geist einen Fehler gemacht haben könnte, und deshalb ein Aufseher die Fehler des heiligen Geistes ausbessern müsste. Auch gab es damals keine Leitung in „irgendwo“, die noch einmal gefragt werden müsste, ob der heilige Geist seine Arbeit richtig gemacht habe. Es war ganz einfach: der Vater hatte die Aufgabe schon verteilt!

Steht vor deiner Tür

Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür auftut, zu dem werde ich eingehen und das Abendbrot mit ihm essen, und er mit mir.
Elberfelder 1871- Offenbarung 3,20

Siehe: Ich habe mich vor die Tür gestellt und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören und die Tür öffnen wird, werde ich zu ihm hineingehen und mit ihm Mahl halten und er mit mir.
Jantzen & Jettel – Offb 3,20

Merkst du das nicht? Pass auf, noch stehe ich vor deiner Tür und rufe dich! Und wer mich jetzt hört und mir die Tür öffnet, zu dem werde ich reingehen. Zusammen werden wir das besondere Abendessen feiern.
VolxBibel – Offb 3,20

ἕστηκα Pf. (m. präs. Bdtg.) ἵσταμαι. ἐπί vor. θύρα Tür. κρούω anklopfen. ἀκούσῃ Aor. Konj. ἀκούω. ἀν-οίξῃ Aor. Konj. -οίγω. καί apodotisch (A311,2) so/dann. εἰσ-ελεύσομαι Fut. -έρχομαι. δειπνήσω Fut. δειπνέω (< δεῖπνον Hauptmahlzeit [gegen Abend]) speisen.

Neuer Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament

Wenn Christus das Leben der Gemeinde als weder kalt noch warm bezeichnete, so muss das ein Zustand gewesen sein, wo man nicht mehr wusste, ob man in der Gemeinde eine verchristlichte Welt oder ein verweltlichtes Christentum hatte. Denn die Gemeinde war noch nicht Welt: es fehlte ihr die Kälte, dieser wesentliche Zug der Welt. Die Gemeinde war auch nicht mehr Christentum, denn es fehlte ihr das Feuer, die Schechina des göttlichen Heiligtums. So trug sie in ihrem Wesen etwas zur Schau, was sie nicht mehr war. Als Gemeinde galt sie als ein Gottestempel in der Welt, aber der Tempel war ohne den Herrn der Herrlichkeit. Gottes Herrlichkeit war mit ihrem Glanz und ihrem Feuer aus ihr gewichen, wie einst in den Tagen Jerusalems, als Gott sich von seinem alttestamentlichen Gottesvolke zurückzog. Nie hätte die Gemeinde gestattet, dass die Welt mit all ihrer leidenschaftlichen Sinnlichkeit, mit ihrem Schmutz und ihrer Hässlichkeit, mit ihrer zersetzenden Kritik und Widergöttlichkeit ihren Tempel erfülle. Aber derselbe Tempel, der keinen Raum für das eigentliche Wesen der Welt hatte, hatte auch keinen Raum für das eigentliche Wesen des Christentums. Christus stand vor der Tür des Tempels. Man hielt: Gebetsstunden, wie auch in allen anderen Gemeinden Kleinasiens – aber Christus war nicht in den Gebetsstunden zu Laodicäa; Gottesdienste, nicht weniger schön als in Smyrna oder Pergamus oder Philadelphia, – aber Christus hörte man nicht auf der Kanzel zu Laodicäa; Abendmahlsfeiern, nicht weniger feierlich und stimmungsvoll als lebendige Gemeinden sie immer wieder als eine Verkündigung des Todes des Herrn gefeiert hatten, – aber Christus war nicht unter den Abendmahlsgästen in Laodicäa; Beratungen ernst und sachlich, wie jeder praktische Gemeindebau sie erfordert, – aber Christus war nicht zu sehen unter den Beratenden von Laodicäa. Er stand vor der Tür.

Ja, man hörte sein Klopfen nicht einmal mehr. Die Betenden in den Gebetsstunden waren so eingenommen von sich selbst, dass sie seine Stimme nicht hörten. Die Gottesdienste waren so sehr nur um ihrer selbst willen da, dass man in der Abwesenheit der Gegenwart des Herrn keine Lücke empfand und an Ihn, als den Gegenstand der Anbetung, nicht mehr dachte. Die äußere Form und Feierlichkeit des Abendmahls nahm alle so völlig in Anspruch, dass niemand es vermisste, wenn Jesus unter den Gästen nicht zu sehen war. Die Beratungen waren alle so selbstverständlich und die Beschlüsse der Sache des Reiches Gottes so entsprechend, dass niemand auf den Gedanken kam, zu fragen, was wohl Jesus zu den einzelnen Fragen zu sagen hat. Das Leben der Gemeinde hatte Raum für die Kirche, aber nicht für den Herrn der Kirche.

Kein Wunder, dass sie in ihrer Selbsteinschätzung sprach: „Ich bin reich, ich habe Schätze gewonnen und bedarf nichts!“

Der Auferstandene jedoch antwortete ihr: „Und dabei weißt du nicht, dass gerade du elend bist und jämmerlich, arm, blind und bloß!“

Laodicäa! Der Tempel an sich ist noch nicht eine Hütte Gottes bei den Menschen, wenn diesem die Gegenwart und die Herrlichkeit Gottes fehlt.

Laodicäa! Das Gebet an sich ist noch kein Verkehr der Seele mit Gott, wenn es nur um seiner selbst willen gepflegt wird und Der fehlt, zu dem die Seele sprechen sollte.

Laodicäa! Der Gottesdienst an sich dient noch nicht Gott, wenn man in demselben Den vergeblich sucht, der in demselben der Seele dienen will.

Laodicäa! Die Abendmahlsfeier an sich ist noch kein Ausdruck unserer Herzensgemeinschaft mit dem Gekreuzigten und Auferstandenen, wenn ihre äußere Form und Feierlichkeit den Gästen die Teilnahme Dessen ersetzen kann, Dem sie gilt.

Laodicäa! Gemeindeberatungen an sich sind noch kein Gemeindebau, wenn für die Besprechungen und Beschlüsse zwar noch die Zustimmung der Glieder, aber nicht mehr die des Hauptes erforderlich ist.

Jacob Kroeker – Die zerfallene Kirche

„neues geistiges Leben“ kostet Nerven

Und wieder ein kleines Stück von Jakob Kroeker:

Nun gibt es aber ohne Wehen kein neues Leben, ohne Geburt keine Kinder. Auch auf geistlichem Gebiete nicht. Denn noch sind nie neue Lebensbewegungen und Segenszeiten entstanden, ohne dass zuvor Persönlichkeiten gewesen wären, die bereit waren, jene Geburtswehen zu tragen, die auch mit dem Werden des geistlichen Lebens verbunden sind. Wer Seelenpflege kennt, der versteht den Apostel, wenn er von seinen geliebten Kindern in Galatien schreibt, dass er abermals ihretwegen Geburtsschmerzen leide, „bis das Christus in ihnen eine Gestalt gewinne“. Jedoch diese Geburtswehen fürchten manche auch unter denen, die zum Volke Gottes gehören. Ihnen bringt die Geburt zu viel Schmerzen und das neue Leben zu viel Arbeit und Geschrei. Denn wer einmal Durchbrüche neuen Lebens miterlebt hat, der weiß, wie hart die damit verbundenen Kämpfe sein können. Nur wem alles neue Leben höher steht als dessen schmerzvolles Werden, wird daher auch fähig sein, jene freiwilligen Opfer an Seelenschmerzen und Glaubenskämpfen zu bringen, die mit der Geburt und der Pflege des neuen Lebens verbunden sind.

Allein wie im natürlichen Leben, so kann auch im geistlichen noch eine andere Erscheinung die Folge der Unfruchtbarkeit sein, nämlich alterndes Leben. Vielleicht war es einst fruchtbar, aber jetzt nicht mehr. Es ist eine Wahrnehmung, die man wohl fast bei allen alternden Personen machen kann, dass sie Kinderart und Kindergeschrei nicht mehr gut ertragen können. Sie lieben das Gewordene mehr als das Werdende. Das Geordnete, das Gereiste und Abgeklärte ist es, wofür ihre Seele Interesse hat, und was sie innerlich beschäftigt und befriedigt.

Ist das nicht letzthin das Gepräge, das so manche Persönlichkeiten, Gemeinschaften und Kirchen unserer Tage tragen? Um was ist es z. B. Rom zu tun? Nur um die Erhaltung des geschichtlich Gewordenen. An dem Durchbruch neuer Wahrheiten, an der Vermehrung des göttlichen Lichtes, an einer geklärten Gottes- und Heilsanschauung, an dem wahren Wachstum der persönlichen Gottesgemeinschaft im Leben des einzelnen hat man wenig Interesse. Das alles bringt zu viel Kinderart, Kindergeschrei und Kinderpflege mit sich. Und wie viele stehen ähnlich, die nicht zu Rom zählen. Alterndes Christentum! Ich sage nicht, dass da alles ohne Leben sei. Wir wissen, wieviel Leben gelegentlich auch in und außer Rom je und je vorhanden war. Und zwar sehr wertvolles und abgeklärtes Leben. Aber es ist ein Unterschied, ob wachsendes Leben durch unsere Kirchen rauscht, oder nur alterndes. Durch jenes werden der Welt neue Lebensgebiete und vermehrtes Licht zugeführt.

Letzteres ist jedoch nur fähig, Gewordenes zu erhalten und zu pflegen. Fehlen unseren Kirchen und Gemeinden aber erst jene Propheten und schöpferischen Kräfte, die fähig sind, das Volk Gottes innerlich weiter zu führen, dann haben wir den Dienst der Erstgeborenen für unsere Zeit verloren. Wir werden uns unfähig erweisen, neue Wege zu finden, auf denen uns Nachgeborene zu ihrem Heile zur Vollendung hin folgen können. Man wird vielleicht noch Vollmacht haben, das bisher geschichtlich gewordene Reich Gottes zu pflegen und in seiner äußeren Gestalt zu erhalten, aber unfähig sein, dem kommenden Gottesreich die Wege zu ebnen, oder vermehrte Lebenskräfte flüssig zu machen, oder aber Geburtshilfe beim Durchbruch geistlicher Bewegungen zu leisten.

Es ist zum Beispiel geradezu auffallend, wie wenig innerlichen Anteil bisher nicht nur Rom, sondern auch die evangelische Kirche und manche anderen Gemeinden an der gewaltigen Erweckungs- und Lebensbewegung genommen haben, die bereits einige Jahrzehnte durch das russische Volk geht und unter dem Namen Stundismus bekannt ist. An der Weckung und Pflege dieses neuen Lebens haben diese alten Kirchen als solche sehr geringen oder keinen Anteil gehabt. Und hätte Gott nicht in andern gläubigen Kreisen Geburtshelfer und Pfleger für die Bewegung gefunden, dann wäre man fähig gewesen, dieses neugeborene Leben in seinem Blute liegen und umkommen zu lassen.

Jene Bürger Jerichos hatten zwar die Ursache der damaligen Unfruchtbarkeit sehr klar erkannt. Aber sie standen denselben ohnmächtig gegenüber. Es fehlten ihnen die Vollmachten, ungesunde Wasser gesund zu machen. Sie hatten wohl ein Auge, das die Not des Volkes sah, hatten wohl ein Herz, das unter der herrschenden Unfruchtbarkeit litt, aber keine Kraft, auf diesem Gebiete ihrer Zeit zu dienen.

Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob wir der Not unserer Zeit nur mit einer Klage im Herzen oder wie Elisa mit Vollmacht von Gott gegenüberstehen. So wesentlich es auch ist, dass wir ein offenes Auge für die geistlichen Nöte unserer Zeit und unserer Kreise haben, Heilung bringt es an sich dem Volke noch nicht. Diese kommt erst, wenn auch Seelen da sind, die der vorhandenen Not mit Vollmacht von Gott gegenüberstehen.

Und doch ist es immer eine verheißungsvolle Morgendämmerung, wenn erst jene Stimmen sich hören lassen, die nach dem Dienst zur Belebung ihrer Kirche rufen. Sie künden den Anbruch eines neuen Tages an. Das aus der Sehnsucht nach neuem Leben gebotene Suchen und Nagen geht immer der Erlösung voraus, die Gott geben wird. Haben wir Seelen Seelen selbst wenn auch nicht die Vollmacht, Heilung ihre Zeit zu bringen, so werden sie doch funktionierend sein, jene Boten Gottes zu finden, die eine göttliche Antwort auf das Suchen und Fragen ihre Seele geben können.

Gottes Segensträger

Ja, wir können uns nicht aussuchen, wie Jehovah seine Gemeinde bauen möchte – wir können uns nur als Werkzeug zur Verfügung stellen oder aber uns weigern, weil wir wollen, dass es mir gut geht.