Denn es hat ja (W. auch) Christus einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, auf daß er uns zu Gott führe, getötet nach (O. in) dem Fleische, aber lebendig gemacht nach dem Geiste,
Elberfelder 1871 – 1.Petrus 3,18
Christus selbst hat ja ebenfalls gelitten, als er, der Gerechte, für die Schuldigen starb. Er hat mit seinem Tod ein für allemal die Sünden der Menschen gesühnt und hat damit auch euch den Zugang zu Gott eröffnet. Ja, er wurde getötet, aber das betraf nur sein irdisches Leben, denn er wurde wieder lebendig gemacht zu einem Leben im Geist. Wörtlich Denn auch Christus hat ein für allemal für die Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, um euch (aL(1) uns) zu Gott zu führen, getötet zwar in Bezug auf das Fleisch, aber lebendig gemacht in Bezug auf den Geist (od durch ´Gottes` Geist).
Neue Genfer Übersetzung 2013 -1.Petrus 3:18
Jesus Christus hat auch für unseren Dreck ein für alle Mal Schlimmes durchmachen müssen. Er, der nicht eine Sache gemacht hat, die Gott nicht will, ist für uns gestorben. Und das, obwohl wir alle so viele Fehler gemacht haben, die zwischen Gott und uns stehen. So hat er es geschafft, euch zu Gott zu bringen. Sein Körper wurde getötet, aber durch Gottes Kraft, durch seinen Geist, wurde er wieder neu lebendig.
VolxBibel -1.Petrus 3,18
Auch Christus hat einmal für unsere Sünden des Abfalls den Tod erleiden müssen, – er, der Gottestreue für die von Gott Abgefallenen – um uns wieder zu Gott zurückzuführen. Nur sein Leib wurde getötet, sein Geist jedoch zum himmlischen Leben geführt.
Johannes Greber – 1936 – 1.Petrus 3,18
Ein kontroverses Thema, über das man unterschiedlichster Meinung wohl kaum sein kann.
Also werde ich nur ein paar unterschiedliche Antwortmöglichkeiten hier aufzählen. Wer sich die Quellen und den Ursprung der unterschiedlichen Meinungen anschaut, wird wahrscheinlich zu einer Meinung kommen. Aber das Wichtigste ist: dieser Vers darf niemals aus dem Zusammenhang gerissen werden – und dieser Vers darf nicht im Gegensatz zum Rest der Bibel stehen! Wenn auf einem Vers aus der Bibel eine Lehre aufgebaut wird, die dem Rest der Bibel widerspricht, ergibt sich eigentlich ziemlich klar: diese Auslegung des Verses muss falsch sein.
Im Alter von dreißig Jahren war Jesus ein vollkommener, zum gesetzlichen Mannesalter herangereifter Mensch (g). Er hatte die Herrlichkeit des geistigen Zustandes verlassen und war Mensch geworden, auf dass er von Gottes Gnaden für alle den Tod schmeckte. Die Gerechtigkeit des Gesetzes Gottes ist eine absolute: „Auge um Auge, Zahn um Zahn, Leben um Leben.“ Es war notwendig, dass ein vollkommener Mensch für die Menschheit starb, denn die Forderungen der Gerechtigkeit konnten auf keine andere Weise erfüllt werden. Folglich konnte der Tod eines Engels so wenig die Strafe bezahlen und den Menschen freimachen, als durch den Tod von „,Ochsen und Böcken“ die Sünde weggenommen werden konnte. Daher wurde der, welcher „der Anfang der Schöpfung Gottes“ (Offenbarung 3:14) heißt, ein Mensch, „wurde Fleisch“, damit er das Lösegeld, den entsprechenden Preis, der die Menschheit erlösen (zurückkaufen) würde, geben konnte. Er musste ein vollkommener Mensch sein, sonst hätte er so wenig wie irgendein anderes Glied des gefallenen Geschlechtes den Preis bezahlen können. Er war „heilig“, unschuldig, unbefleckt, und von den Sündern gesondert“. Er nahm die gleiche Gestalt oder das Bild der Sünder an, die „Gleichheit des Fleisches der Sünde“ – die menschliche Gestalt, „doch ohne Sünde“ (Hebräer 4:15; 2 Korinther 5:21). Aber er nahm die menschliche Natur in ihrer Vollkommenheit an sich. Er nahm nicht teil an der Sünde, noch an den Reizungen und Lockungen zur Sünde, die in dem Fleische der anderen Menschen wohnten, weil diese Sünder waren, noch an deren Unvollkommenheiten, außer, dass er während seiner Amtszeit die Schmerzen und Kümmernisse einiger freiwillig teilte, indem er ihre Schmerzen und Krankheiten auf sich nahm, als er ihnen seine Lebenskraft und Gesundheit mitteilte. Wie geschrieben steht: „Er trug unsere Krankheit, und lud auf sich unsere Schmerzen“, und „es ging Kraft von ihm, und heilte sie alle“. (Jesaja 53:4; Mark. 5:30; Lukas 6:19; Matthäus 8:16, 17)
Charles Taze Russell – Der göttliche Plan der Zeitalter
„An Gebärden als ein (vollkommener) Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst, und war gehorsam bis zum Tode“. Er stellte sich Gott dar bei seiner Taufe: „Siehe, ich komme, im Buche steht von mir geschrieben, dass ich tun soll, Gott, deinen Willen“, und versinnbildete diese Weihung durch eine Taufe im Wasser (Philipper 2:7, 8; Hebräer 10:7). Als er sich so weihte, sein Wesen seinem Gott weihte, da war sein Opfer heilig (rein) und Gott annehmbar. Dass sein Opfer angenommen war, das zeigte Gott dadurch, dass er ihn mit seinem Geist und Kraft erfüllte – als der Heilige Geist auf ihn kam, und er so gesalbt wurde.
Dieses Erfüllen mit dem Geist war seine Zeugung zur neuen Natur, der göttlichen, die ganz entwickelt oder geboren werden sollte, wenn er das „Opfer“, das Aufopfern der menschlichen Natur, ganz vollbracht haben würde. Diese Zeugung war vom menschlichen Zustand eine Stufe aufwärts und ist durch die Pyramide (h) auf der Stufe M, der Stufe geistiger Zeugung, angezeigt. Auf dieser Stufe verbrachte Jesus dreieinhalb Jahre seines Lebens, bis sein menschliches Dasein am Kreuze endete. Dann, am dritten Tage nach seinem Tod wurde er zum Leben, zur Vollkommenheit geistigen Wesens, erweckt (i auf Stufe L), „vom Geist geboren“ – „der Erstgeborene von den Toten“. „Was vom Geist geboren ist, das ist Geist“. Jesus wurde daher bei seiner Auferstehung ein Geist, ein Geistwesen und blieb in keinem Sinne mehr ein menschliches Wesen. (1 Petrus 3:18; 2 Korinther 5:16, 17)
Wohl wahr, er hatte die Macht, als Mensch zu erscheinen und tat so, um seine Jünger zu belehren und ihnen zu beweisen, dass er nicht mehr tot sei; aber er war kein Mensch mehr und nicht länger an menschliche Daseinsweise gebunden, konnte vielmehr gehen und kommen wie der Wind (selbst bei verschlossenen Türen) und niemand konnte sagen, von wo er kam, und wohin er fuhr, denn: „Also ein jeglicher, der aus dem Geist geboren ist.“ Johannes 3:8 – vergl. Johannes 20:19, 26
Von dem Augenblicke an, da er sich in seiner als Opfer weihte, wurde das Menschliche als tot gerechnet, und die neue Natur war es, die damals als begonnen gerechnet und bei seiner Auferstehung vollendet wurde, wo sie die Stufe der geistigen Vollkommenheit, L, erreichte – als geistiger Leib auferweckt wurde.
Vierzig Tage nach seiner Auferstehung fuhr Jesu auf zur Rechten der Majestät in der Höhe – der Stufe göttlicher Herrlichkeit K (Pyramide k). Während des Evangeliums-Zeitalters ist er in der Herrlichkeit (e) gewesen, „hat gesessen mit dem Vater auf seinem Thron“ und ist während dieser Zeit das Haupt der Gemeinde auf Erden gewesen – ihr Lenker und Leiter. Während dieses ganzen Evangeliums-Zeitalters ist die Kirche in der Entwicklung begriffen gewesen, unter der Zucht und in der Prüfung gewesen, zu dem Zwecke, dass sie am Ende oder in der Ernte des Evangeliums-Zeitalters seine Braut und Miterbin werden möchte. Darum nimmt sie teil an seinen Leiden, auf dass sie auch zusammen mit Ihm, wenn die rechte Zeit vorhanden ist, verherrlicht werden könnte (Stufe K).
Nicht nur den Knechten, sondern der ganzen Gemeinde hält Petrus den leidenden Christus vor; an ihm soll sie erkennen, was sie auch den feindseligen und boshaften Menschen schuldig ist und wie ihr auch im Leiden Gottes Gnade widerfährt. Nicht wiederholt, sondern einmal hat Christus gelitten, und dann hat für ihn die Herrlichkeit begonnen, in der er jetzt steht und bei seiner neuen Offenbarung sein Werk vollenden wird. Darin liegt für die Gemeinde ein Trost: auch ihr Leiden geht vorbei. Warum Christus leiden musste, ist kein dunkles Rätsel. Er kam ja zu den Sündern, nicht nur um bei ihnen zu sein, sondern um für sie zu leben, für sie der Versöhner und Erlöser zu sein. Der Sünden wegen litt er, weil sie in der Welt vorhanden sind und er sie wegtun und durch sein Versöhnen bedecken will. Er selbst war der Gerechte; aber deshalb weigert er sich nicht zu leiden, während uns das nicht verschuldete Leiden leicht besonders hart ankommt und wie ein Unrecht erscheint, das Gott nicht zulassen dürfe. Wir haben es aber an Jesus vor Augen, dass der Gerechte litt, nicht nur durch die Ungerechten, sondern für sie, nicht nur deshalb, weil die Ungerechten ihn hassten und verstießen, sondern dazu, damit er sie von ihrer Ungerechtigkeit befreie und ihnen den Zugang 2u Gott erschließe. Damit ist die Freude im Kreuz Jesu ausgesprochen. Jesus hat wahrlich nicht umsonst gelitten; denn er hat ja durch sein Leiden seine Gemeinde zu Gott geführt. Petrus zeigt aber noch mit einem neuen Satz, wie segensreich der Tod Jesu geworden ist.
Schlatter – Erläuterungen zum NT
Der Tod konnte Jesus treffen, weil er Fleisch war und unsere sterbliche Art sein eigen war. Weil er aber nicht nur unser Fleisch, sondern auch den Geist hatte, darum geschah noch etwas anderes an ihm als seine Tötung. Nun empfing er auch die Belebung, weil der Geist das Leben schafft, und er erhielt durch den Geist das Leben gerade deshalb, weil er nach seiner natürlichen, menschlichen Art den Tod gelitten hat. Nicht dadurch, dass er sein Fleisch schützte und behielt, sondern dadurch, dass er es in den Tod gab, trat er in dasjenige Leben ein, das ihm im Geist verliehen wurde. So war das Sterben für ihn kein Verlust, sondern ein Gewinn; es brachte ihm Erhöhung und Verherrlichung, nicht Not und Untergang.
Was »Leiden um der Gerechtigkeit willen« im Tiefsten ist, das hat Christus »einmal« (im Sinne von »ein für allemal«, »unüberbietbar«) vor-gelitten. Das entfaltet Petrus jetzt. Christus hat »für die Sünden« gelitten – das ist das Grundbekenntnis des Glaubens. Das ist personal entfaltet »für uns«. Dabei unterstreicht das »ein für allemal« die endgültige Wirkung dieses Leidens Jesu, dieses Opfers. Es muß und kann nicht wiederholt werden. Die Opfer des Alten Bundes mußten immer wieder gebracht werden, denn Israel sündigte mit seinem harten Herzen immer wieder. Im Neuen Bund ist das Leiden, das Opfer Jesu, endgültig, denn es wirkt nicht nur Vergebung und Erlösung, sondern wer Christus glaubt, erhält auch das neue Herz, wird zur neuen Kreatur. Die Opfer des Alten Bundes waren »Hilfen auf Zeit«, Jesu Opfer ist »Hilfe für die Ewigkeit«.
Edition C
Da hat »der Gerechte für die Ungerechten« gelitten. Das gilt umfassend: Christus ist der »Gerechte«, der einzige Gerechte, (vgl. Jes 53,9, 11; Sach 9,9; Apg 3,14; 7,52). Er ist der völlig Sündlose (vgl. zu 2,22). Wir Menschen sind allesamt »Ungerechte«, vor Gott nicht recht, in unseren Sünden getrennt von Gott und unter der Herrschaft des Bösen. Das ist und bleibt das Wunder der Liebe Gottes: »Christus ist für uns gestorben, als wir noch Sünder waren« (Röm 5,8).
Der Grund, das Ziel des Leidens Christi war, daß »er euch zu Gott führte« (wörtlich »Gott zuführen«). Christus bringt uns heim zu Gott. Das ist die erste Auswirkung des Sühnetodes Christi: Er führt uns seinem Vater zu. Petrus sagt hier noch mehr als Paulus, der den Tod Christi als Möglichkeit des Zugangs zu Gott bekennt (vgl. Röm 5,2; Eph 2,18; 3,12 vgl. auch Mt 27,51; Hebr 6,19; 10,20), daß Christus uns zum Vater führt. Wer ihm nachfolgt, kommt hinter ihm her heim zu Gott.
So ist das geschehen: Christus »ist getötet nach dem Fleisch«. Das meint das qualvolle Sterben des Menschen Jesus von Nazareth am Kreuz. Der Böse konnte den Leib töten. Das aber auch wirklich. Jesus war tot. Aber er ist »lebendiggemacht nach dem Geist«. Soweit Christus sterblicher Mensch war, wurde er »getötet«. Aber er wurde auferweckt sofern, ja weil er Geist war. »Geist« meint hier die Wirklichkeit Gottes. Jesus Christus wurde nicht nur wiederbelebt – im alten Leib und auf Zeit –, sondern seine Auferstehung ist die Erscheinung der Neuschöpfung. Da steht der geistliche Leib (vgl. 1 Kor 15,44, 47), ja der göttliche Leib, der Sohn Gottes in Ewigkeit.
Sein Leiden und Sterben – 1 Petrus 3:18
Arnold Fruchtenbaum – das Buch 1.Petrus
Denn auch Christus hat einmal für die Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe; er wurde getötet im Fleisch, aber lebendig gemacht im Geist.
Der erste wichtige Punkt ist, dass der Messias auch unverdient gelitten hat und gestorben ist, nicht für seine eigenen Sünden, sondern stellvertretend für die Sünden der anderen. Weil Christus auch für Sünden gelitten hat, wird eine Parallele zu den Leiden von Jeschua gezogen. Petrus spricht hier nicht von der Erlösung, sondern vom Sieg durch Leiden. Das griechische Wort für einmal bedeutet „ein für alle Mal“, es ist etwas, das nicht wiederholt werden kann. Der Gerechte litt und starb also für die Ungerechten. Der Zweck war, dass er uns zu Gott bringen konnte. Das Bedürfnis des Menschen war eine persönliche Beziehung zu Gott, die durch den Gerechten bereitgestellt wurde. Er wurde im Fleisch getötet, das heißt, Er starb einen gewaltsamen, physischen Tod. Und doch wurde er im Geist lebendig gemacht oder er wurde im Geist „belebt“. Im griechischen Text ist mit dem Wort Geist nicht der Heilige Geist gemeint, sondern es ist eine Anspielung auf seinen menschlichen Geist. Während Jesus physisch starb, wurde er geistig lebendig gemacht, nachdem er den geistigen Tod erlitten hatte.
Jeschua starb zwei Arten von Tod am Kreuz. Erstens starb Er geistlich; Er war geistlich tot während dieser drei Stunden der Dunkelheit, während Er am Kreuz hing. Nach sechs Stunden am Kreuz, am Ende der drei Stunden der Dunkelheit des geistlichen Todes, schrie Er: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Mat. 27:46). Dies war kein Schrei des Versagens oder ein Schrei der Niederlage. Es war ein Schrei um Hilfe, gemäß dem Kontext von Psalm 22,1. In diesem Moment erhörte der Vater seinen Schrei, und Jesus wurde im Geist lebendig gemacht; er wurde geistlich auferweckt. Während er im Fleisch physisch getötet wurde, sagt Petrus, dass er in seinem menschlichen Geist lebendig gemacht wurde. Er wurde geistlich wieder lebendig gemacht, nachdem er den geistlichen Tod erlitten hatte.
Der Punkt in Vers 18 ist, dass Jeschua geistlich auferstanden ist, bevor Er körperlich starb. Er wurde im Geist wiederbelebt, noch bevor Er in Seinem Körper wiederbelebt wurde, denn Er wurde geistig wieder lebendig gemacht, während Er noch am Kreuz war. Jesus ist zuerst geistlich gestorben und wurde dann geistlich auferweckt. Nach Seiner geistlichen Auferstehung starb Er dann körperlich und wurde drei Tage später körperlich von den Toten auferweckt.
Wenn der Herr durch Seinen Diener Petrus bittet, daß Seine Nachfolger willig werden, Gutes zu tun und dafür zu leiden, dann bittet Er sie nur, gemäß ihrer Fähigkeiten das zu tun, was Er in ganzer Fülle ertragen hat. In dunklen und einsamen Tiefen, da „tauchte“ Er hinab „zu den Gründen der Berge“, wohin sonst niemand anders gehen konnte. Wir leiden oft wegen der Tatsache oder der Tat unserer eigenen Sünde. Wenn Er, der sündlose, makellose Christus litt, dann war es für die Sünden anderer. Die Bedeutung von dem, was folgt und wie dies in den allgemeinen Kontext des Briefes paßt, ist wichtig. Wenn Gottes Nachfolger, offensichtlich „wenige“ jetzt um der Gerechtigkeit willen leiden, dann sollen sie nicht entmutigt sein, obgleich die Menge der Übeltäter den Sieg davonzutragen scheint. Gott ist souverän und Seine Regierungswege können nicht durchkreuzt werden. Sein gerechtes Gericht ist schon bestimmt und wird ausgeführt werden, obwohl Er in langmütiger Geduld Seine Hand zurückhält, bevor Er Sein ungewohntes Werk hinausführen wird. Der höchste Beweis dafür kann in einsamen Leiden des Herrn Jesus für unsere Sünden gesehen werden, Sein Tod, Auferstehung und Himmelfahrt in die Herrlichkeit bis zum Throne aller Macht und Autorität.
Benedikt Peters – Was die Bibel lehrt
Christus litt in der Tat, doch geschah dieses tiefe Leiden für Sünden „einmal“, nicht pote („einmal zu einer Zeit“), sondern hapax („nur ein einziges Mal“) „ein für allemal, von dauernder Gültigkeit, wofür keine Wiederholung erforderlich ist“ (W.E.Vine). Das große Ziel dieses Leidens war für die Ungerechten, „damit Er uns zu Gott führe“. Adam und seine sündige Nachkommenschaft wurden wegen der Sünde aus der Gegenwart Gottes vertrieben. Christus litt, um sich mit dieser Entfremdung zu „befassen“ und „uns zu Gott zu führen“. Er selbst bahnte den Weg in das Heiligste. Das ist wunderbar. Er selbst wurde der Weg zu Gott dem Vater. Das ist noch wunderbarer. Er selbst bringt den begnadigten Sünder auf diesem heiligen Weg zu Gott. Das scheint das Allerwunderbarste zu sein.
„Verschiedenste Bedeutungen sind bisher gefunden oder auch in das prosago („bringen“) hineingelesen worden…wie so oft, so ist die einfachste Auslegung die tiefgründigste: Christi Sühneopfer bringt uns zu Gott“ (E.G.Selwyn). „Zu Gott“ umschließt so viel mehr als Richtung oder Örtlichkeit. Für den Unbußfertigen wird es Grund für den allergrößten Schrecken sein, vor Gott gebracht zu werden und vor Ihm zu stehen. Der Herr Jesus bringt den Gläubigen aufgrund Seines vollbrachten Werkes zum Vaterherzen Gottes, in das Vaterhaus. Dort als angenommen inmitten des verzehrenden Feuers der Heiligkeit Gottes zu stehen und sich dort zu Hause zu fühlen, das ist sein Teil. Zuletzt wird der Glaubende in den Himmel Gottes gebracht, aber Gott ist mehr als der Himmel, und der Segnende ist mehr als der Segen. Somit wird der Christ nicht aufgefordert, sich Wissen über den Himmel anzueignen, so anregend das auch sein mag, sondern über Gott, zu dem wir gebracht worden sind. Angesichts solcher Gnade und Offenbarung der Liebe ist es schwierig, sich eines Lobpreises zu enthalten.
Der Herr Jesus wurde im Fleisch zu Tode gebracht, Er war das Opfer eines Justizmordes. Petrus hatte die Juden angeklagt, des Todes Christi schuldig zu sein, den sie „durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz geheftet und umgebracht“ hatten (Apg 2,23).
Er wurde lebendig gemacht durch den Geist. Hier betreten wir eine Arena der Kontroverse, die die nächsten Verse umfaßt. Weit bedeutendere Männer als wir sind bei der Auslegung der nun folgenden Verse ganz verschiedener Ansicht gewesen. Trotzdem müssen wir sie so darstellen wie wir sie sehen, wobei wir natürlich die Gründe für unsere Überzeugung anführen. Die heutigen Leser sollten es so halten wie die Beröer, die die Schriften untersuchten, um die Genauigkeit dessen zu prüfen, was sie gelehrt wurden.
Es ist keine Schwierigkeit anzunehmen, daß der Herr Jesus im Fleisch getötet wurde, obwohl einige religiöse Kulte in ihrer selbst auferlegten Dummheit sogar dieses verneinen. Das Zeugnis ist jedoch unbestreitbar. Der römische Soldat staunte über Seinen Tod, der Hauptmann, der das Todeskommando befehligte, bestätigte es, die Schriften erklären es und der Herr Jesus selbst bekräftigte es : „Ich war tot“.
Es sind jedoch verschiedene Vorstellungen hinsichtlich der Aussage „aber lebendig gemacht nach dem Geist“ entstanden. In beiden Fällen fehlt der Artikel, und wir können „im Fleisch“ und „im Geist“ lesen. In geläufiger Sprache jedoch können wir den Artikel ergänzen und „in (dem) Fleisch“ und „in (dem) Geist “ lesen. Das Problem, mit dem wir es dann zu tun haben ist, „daß diese dann der Gegensatz der zwei Bestandteile des Wesens unseres Herrn als Mensch wären, dem äußeren und dem inneren“ (W.Kelly). Dies würde uns dann zu dem Irrtum führen, daß es des Herrn Geist war, der lebendig gemacht wurde, wobei wir wissen, daß Sein Geist niemals starb, sondern ihn in die Hände des Vaters befahl (Lk 23,46).
Grammatische Fachausdrücke werden herangezogen, um den Gedanken zu untermauern, daß „das Griechische hier wörtlich bedeute „getötet in Fleisch, lebendig gemacht in Geist“. Das Mißverständnis, das hieraus entsteht, wird deutlich, wenn wir uns der Worte des Herrn in Lk 24,39 erinnern, wo Er es bestätigt, daß Er auferstanden war in einem Leibe aus „Fleisch und Bein“; wenngleich auch ein geistlicher Leib. „Wenn es einen natürlichen Leib gibt, so gibt es auch einen geistlichen Leib“. (1Kor 15,44) William Kelly bemerkt dazu: „Die bloße Fachterminologie der Schulen irrt hier sicherlich hinsichtlich der Auslegung der Schrift“.
Das Wort „lebendig gemacht“ bedeutet nicht „erfrischt; erquickt“ oder „lebendig bleiben“, sondern insgesamt aus den Toten heraus lebendig gemacht. So wird es im Neuen Testament verwendet (siehe Röm 4,17;8,11; 1Kor 15,22 und andere Stellen). „Lebendig gemacht“ steht in direktem Gegensatz zu „getötet“. Was zum Tode gebracht wurde, war der Leib unseres Herrn. Was lebendig gemacht wurde, war ebenfalls jener kostbare Leib (Joh 2,21). „Es ist unmöglich „lebendig machen“ auf den Geist Christi eher anzuwenden als auf Seine göttliche Natur“ (W.Kelly).
Es gehört unbedingt zu diesem Abschnitt, daß wir die Bedeutung des „im Geiste“ erfassen. Was für ein Geist? Oder ist es Geist?
Einige schlagen wegen des fehlenden Artikels vor, die Bedeutung, daß es der Heilige Geist sei, nicht zu akzeptieren. Es ist wahr, daß die Form des Wortes ohne den Artikel eher auf den Charakter der Tat hindeutet als auf die handelnde Person. Es ist jedoch klar, daß sich zahlreiche Schriftstellen, wo der Artikel fehlt, deutlich auf den Heiligen Geist beziehen, die „eher die Handlung charakterisieren als die Person spezifizieren…“ William Kelly führt eine Liste von über zwanzig dieser Hinweise an, darunter sind
Joh 3,5;4,23-24; Röm 8,1.4.9.13 .“Im Geist“ kann nicht Christi menschlichen Geist meinen, denn „es ist nicht der menschliche Geist, durch den der Leib auferweckt wird“ (F.W.Grant). Der Hinweis wird auf den Heiligen Geist bezogen, wenn wir lesen: „Der Geist ist es, der lebendig macht“ (Joh 6,63). „So wird er, der Christum aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen wegen seines in euch wohnenden Geistes“ (Röm 8,11). „Der Geist Christi,“ ist einer der Titel des Heiligen Geistes und nicht der der göttlichen Person Christus“ (1,11).
Es gibt einen Vergleichspunkt zwischen den Christen, die „um der Gerechtigkeit willen“ leiden (1Petr 3,14), und den Leiden Jesu Christi: Christus, „der Gerechte“, hat „für die Ungerechten“ gelitten.
Mainka – 1.Petrus
Er hat „für Sünden gelitten“ – und zwar „einmal“ („einmal“ ist entweder i.S.v. „einmalig“ oder i.S.v. „endgültig“ gemeint). Er hat es getan, „damit er uns zu Gott führe“. Er hat uns den Zugang zu Gott eröffnet (vgl. z.B. Röm 5,2; Eph 2,18; 3,12; Heb 7,25; 10,19-22).
Wie war das möglich? Er wurde „zwar getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist“. Mit „Fleisch“ ist die irdisch-menschliche Dimension gemeint (vgl. Röm 1,3: „… der aus der Nachkommenschaft Davids gekommen ist dem Fleische nach.“; 1Tim 3,16: „… Der geoffenbart worden ist im Fleisch …“), mit „Geist“ dementsprechend die überirdisch-göttliche Dimension. Der gleiche Gegensatz findet sich auch in 1Petr 4,6: „Denn dazu ist auch den Toten gute Botschaft verkündigt worden, damit sie zwar den Menschen gemäß nach dem Fleisch gerichtet werden, aber Gott gemäß nach dem Geist leben möchten.“ Hier wird deutlich, dass „Fleisch“ das meint, was „den Menschen gemäß“ ist, und „Geist“ das, was „Gott gemäß“ ist. Im Bereich des Irdisch-menschlichen wurde Jesus getötet, aber im Bereich des Himmlisch-göttlichen lebt er. Der Geist hat ihn „lebendig gemacht“ (vgl. Röm 8,11: „Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus Jesus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen …“).
Ein direkter Vergleich zwischen dem Schicksal Jesu Christi und dem seiner Nachfolger wird nicht angestellt, ist aber möglicherweise „zwischen den Zeilen“ mitzudenken: dass auch sie im Bereich des Irdisch-menschlichen getötet werden können, aber in der Hoffnung auf die Auferstehung der Toten leben.
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